Okt
Mein Leben ist irgendwie eine lange Liste geworden, welche sich aus vielen kleinen Einzellisten zusammenfĂĽgt.
Meinen Mann habe ich auf einer Mailing-Liste kennen gelernt. An der TĂĽr im Computerraum hängt eine lange To-Do-Liste der langwierigen Vorhaben, einiges davon ist zum GlĂĽck schon durchgestrichen, aber man könnte wieder so vieles dazu schreiben … . Jeden Tag verfasse ich am frĂĽhen Morgen meine eigene kleine Aufgabenliste mit Dingen wie Blumengiessen, Wäschewaschen, Einkaufen, Zeugsabholen, Zeugswegbringen, Terminausmachen und gelegentlich auch Blogeintragschreiben   Â
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Noch stehen da zum GlĂĽck solche Tätigkeiten wie „Abendessen mit der Familie“ nicht drauf, denn wenigstens das vergesse ich im Alltagsgeschehen nicht.        Ansonsten merke ich in den letzten Wochen, dass mein Kopf immer mehr zum ĂĽberladenen Rechner wird und mein Kurzzeitgedächtnis mit mir immer wieder blöde Streiche  spielt. Das Langzeitgedächtnis ist da schon viel braver und schiebt mir die notwendigen Erinnerungen zu, wann ich sie brauche, und nicht wie das Kurzzeitpendant erst dann, wenn es eh schon zu spät ist.
Ach so, die Einkaufslisten habe ich fast vergessen. Davon gibt es normalerweise zwei. Eine hängt an der Magnetwand in der Küche und wird von meinen Mitbewohnern      geführt, dort sind die Dinge aufgelistet, welche in Kürze zu Neige gehen werden. Die andere Art stammt nur aus meiner Hand und beinhaltet meistens die Lebensmittel für den Alltag, also für den quasi Jeden-Tag-Einkauf wie Brot, Wurst, Käse, Gemüse und Milch. Die erste Liste lebt länger, denn sie bleibt meist bis zum monatlichen Großeinkauf unangetastet, die andere hat maximal einen Tag bis zur Erledigung zur Verfügung.
Ich vergesse aber bei allen handlich geschriebenen Listen oft genug, diese nach Erledigung von zumindest den meisten Punkte sofort wegzuwerfen, d. h. in einigen Jahrhunderten wird ein Archäologe, welcher meine Handtasche, gefĂĽllt mit solchen kleinen, zerknĂĽllten Zettelchen mit durchgestrichenen Sachen und Tätigkeiten, findet, ein recht umfassendes Bild ĂĽber das Leben einer berufstätigen Familienmutter machen können. Schon allein deswegen ist es doch die Sache wert, das ganze Leben Punkt fĂĽr Punkt aufzulisten, nicht wahr?  Â
16. Oktober 2010 um 13:43
die listen verhindern beinah jegliches spontanes leben…aber ich fĂĽhre sie auch. sonst wĂĽrd´ ich auch irgendwie alles vergessen.

guck´ mal bei wigald boning auf facebook rein…ich glaube, er sammelt gefundene einkaufszettel.
16. Oktober 2010 um 21:13
Ach du Schreck……und im BĂĽro auch noch Listen….(Do-Tag)! Aber ich glaube das mĂĽssen wir alle tun damit wir das Pensum schaffen können…..und ich bekenne mich „auch ich schreibe Listen“ und sogar mein Mann fĂĽhrt solche, obwohl ich dachte das tun nur Frauen! Ich wĂĽnsche dir einen schönen listenfreien Sonntag und Zeit fĂĽr dich und deine Lieben.
LG Kerstin