Wenn die Leute in ihren Blogs nicht schreiben, dann kann das im GroĂen und Ganzen nur zwei Ursachen haben: entweder ist das Leben zu langweilig und es gibt einfach nichts zu berichten oder im Gegenteil, man erlebt  so viel, dass das Schreiben darĂŒber viel zu kurz kommt. Ich bin froh, dass bei mir nach wie vor die Ursache Nummer 2 gilt.
Mein Highlight der vergangenen Woche war der Georgische Abend am Freitag. Meine Freundin Anna, welche selber vor ihrer Ăbersiedlung nach Dresden in Georgien ihr ganzes Leben verbrachte, hat mich zu dieser Veranstaltung eingeladen. Geworben wurde mit einer modernen Diashow, also ein Reisebericht mit digitalen Bildern und nicht wie frĂŒher mit kleinen, eingeramten Fotos.
Damit man einen richtigen Vorgeschmack auf echte georgische VerhĂ€ltnisse bekommen konnte, haben die Veranstalter bei der Werbung manchmal 18 Uhr und manchmal 19 Uhr geschrieben. Dass 19 Uhr als Ausweichtermin genommen wurde, habe ich allerdings erst vor Ort mitbekommen. Mein Mann, lieb wie er ist, hat mich zur JohannStadthalle gebracht und ist danach wieder gefahren, um mit den Kindern zum Abendbrot Döner zu essen. Ăbrigens, ich habe mir vorher lange den Kopf zerbrochen, wo denn diese geheimisvolle Halle sein mochte, denn ich wohnte vor 11 Jahren selber noch in der Gegend und damals gab es in der StraĂe noch nichts derartiges. Ich war wirklich ĂŒberrascht zu erfahren, dass man hierfĂŒr das GebĂ€ude eines Teppichladens ĂŒbernommen hat, in dem mein erster Mann und ich noch vor dem Umzug ins Eigenheim alles Notwendige fĂŒr die Reinigung des Teppichbodens unserer damaligen Mietwohnung ausgeliehen haben.
So stand ich um 17:45 Uhr mit 3 weiteren Georgien-Interessierten vor geschlossenen TĂŒren und ich war froh, dass ich nicht wie die anderen zum „Edeka“ in der NĂ€he traben musste, um die Zeit zu ĂŒberbrĂŒcken. GlĂŒcklicherweise wohnt Anna ganz in der NĂ€he und so verbrachten wir die Restzeit zusammen mit Tee, Schnittchen und Schnattern.
Vor dem Vortrag konnte man sich mit einem Glas georgischen Wein eindecken und dazu SpezialitĂ€ten kaufen, wie z.B. Chinkali oder Saziwi. Der Koch war ĂŒberraschenderweise ein alter Bekannter: Annas Nachbar in Georgien, der langjĂ€hriger Freund Edik (zu deutsch: Eduard). Da wusste ich, dass das Essen erstens autentisch ist und zweitens hervorragend schmecken wird … so war es auch.
Als der Vortrag begann, waren wir uns alle recht schnell einig, dass die Bilder sehr interssant sind und die beschriebene Reise sehr ereignisreich war, aber die beiden ErzĂ€hler weder geborene Redner noch gute Vorleser sind. Wir hatten trotzdem unseren SpaĂ an dem Abend, denn auĂer Anna und Edik waren noch andere Leute dabei, die frĂŒher in Georgien lebten und so vervollstĂ€ndigte man die etwas langweilige Berichtserstattung noch mit eigenen Erfahrungen und Erinnerungen. Es war ein wirklich toller Einstieg ins Wochenende!
In der kommenden Woche hoffe ich, dass es mir endlich gelingt, den Film „Black Swan“ im Kino zu sehen, denn er ist schon auf dem besten Weg, die LeinwĂ€nde zu verlassen. Mal sehen, ob es diesmal klappt.   đ
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