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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2016 15.
Mai

Schönes Wetter und die damit verbundene Möglichkeit, endlich viel Zeit draußen beim Wandern, Feiern und Reisen zu verbringen, wirkt sich eindeutig negativ auf das regelmĂ€ĂŸige Schreiben von BlogeintrĂ€gen aus    😉    da es heute (endlich mal wieder) ein einigermaßen verregneter Tag geworden ist, kann ich hier nunÂ ĂŒber unsere kleine Rundreise berichten, welche wir eigentlich schon vor einer Woche unternommen haben.

Schon lange hatte ich Lust darauf, die berĂŒhmten Kurorte Karlsbad und Marienbad im Nachbarland Tschechien mal mit eigenen Augen zu sehen. Schließlich hat man beim Lesen von Biografien russischer BerĂŒhmtheiten des 19. Jahrhunderts immer wieder diese Namen vernommen. Da sowohl Carsten als auch ich noch ein paar Überstunden auf unseren Arbeitszeitkonten hatten, haben wir uns zum langen Wochenende nach dem Herrentag bzw. Christi Himmelfahrt einen freien Freitag gegönnt und fuhren gleich in der FrĂŒh los. Aber weil alle guten Dinge nun einmal drei sind und wir drei Tage (FR, SA & SO) fĂŒr unsere Fahrt eingeplant haben, ergĂ€nzten wir unsere Reiseroute noch um eine etwas außergewöhnliche Destination: Chemnitz. Von der letzten Station erhoffte ich mir einige gute Motive fĂŒr mein Mai-Fotoprojekt mit dem Thema „DDR-Relikte & Sozialismus im Alltag“.

Zuerst fuhren wir aber gen Karlsbad bzw. nach Karlovy Vary, wie das StĂ€dtchen in der Sprache der Einheimischen heißt. Da wir mit unserem Smart unterwegs waren, haben wir nach nicht all zu langer Suche einen kleinen, schönen und sogar kostenlosen Parkplatz gefunden und marschierten entlang des Flusses Tepla in die Stadt hinein:

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Schon bald erreichten wir die vielen Heilbrunnen, fĂŒr die die Stadt und auch die gesamte Gegend hier in Tschechien bekannt ist. Um das Wasser stilecht trinken zu können, habe ich einen ortstypischen Kurbecher mit eingebautem Trinkhalm (wir haben einfach Schnabeltasse dazu gesagt) gebraucht … glĂŒcklicherweise entdeckte mein Mann zwischen unzĂ€hligen, meistens sehr kitschigen TrinkgefĂ€ĂŸen auch eine BĂ€rentasse – diese wurde natĂŒrlich sofort gekauft und eingeweiht    😀

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Über die heilenden GewĂ€sser kann man nur eines sagen: das salzig, krustige Wasser in kalt und auch in warm (auch mehr als 60°C) … *bĂ€h* … ist wirklich reine Geschmackssache    😉    aber die Bauten um diese sind schon Ă€ußerst beeindruckend. Vor allen Dingen immer wieder diese langen Kolonnaden, welche zum Teil gleich mehrere Quellen beherbergen:

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Wir wollten uns natĂŒrlich einen allgemeinen Überblick ĂŒber die gesamte Stadt verschaffen. Deshalb stapften wir zum Hirschsprung, eines der bekanntesten Aussichtspunkte der Stadt.  Die Rundumsicht gefiel uns sehr gut und wir fanden sowohl von unten als auch von hier oben, dass die Stadt wirklich ein einzigartiges und luxuriöses Flair hat    😉

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Übrigens, die russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul in Karlsbad ist sehr beeindruckend aufgebaut. In ihrem Inneren habe ich sogar eine Ikone meiner Namensgeberin entdeckt – der Heiligen Olga. Leider war das Fotografieren in der Kirche nicht erlaubt.

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Deshalb kann ich euch nur ein anderes Olga-Heiligenbild zeigen, welches wir am nĂ€chsten Tag an der Außenseite der russisch-orthodoxen Kirche des Heiligen Wladimirs in Marienbad gesehen haben:

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Allerdings ist die Marienbader Kirche insgesamt etwas kleiner und bescheidener    😉

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Doch damit passte sie wunderbar in dieses kleine, beschauliche StĂ€dtchen. FĂŒr mich war Karlsbad sehr herausgeputzt, dagegen ist Marienbad (tschechisch MariĂĄnskĂ© LĂĄzně) richtig klein und kuschelig. Wir haben nach der Ankunft und ZimmerĂŒbernahme am Freitagabend auch hier zunĂ€chst einen Aussichtspunkt in Form eines Steinturmes auf einem HĂŒgel aufgesucht, aber leider konnte man von dem nicht sehr mehr viel von der Stadt selbst sehen, da die BĂ€ume in der Umgebung in den letzten Jahrhunderten doch sehr hoch gewachsen sind. DafĂŒr aber war der Sonnenuntergang soooooo romantisch!

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Auch in Marienbad gab es sehr schöne und große bzw. lange Kolonnaden – hier Impressionen von unserem Rundgang am Samstagvormittag:

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Wenn man durch diese hindurch lief, hatte man auch immer wieder einen schönen Blick zwischen der einzelnen Kolonne nach Draußen:

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NatĂŒrlich wollte ich auch von den heilenden Quellen dieser Stadt einen Schluck „fĂŒr“ statt „auf“ meine Gesundheit trinken, da ich aber meine BĂ€rchentrinktasse gut verpackt im Auto gelassen habe, musste ich auf das natĂŒrlichste GefĂ€ĂŸ der Welt zurĂŒckgreifen    😉    :

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Bevor wir das gemĂŒtliche StĂ€dtchen, in dem man einfach nichts anderes tun kann, als sich zu entspannen, verlassen haben, hörten wir uns an der Singenden FontĂ€ne noch zwei Lieder von Celine Dion an, die heute um 11 Uhr auf dem Plan fĂŒr die alle zwei Stunden stattfindenden Musikchoreografie standen:

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Gegen spĂ€ten Mittag kehrten wir zurĂŒck in deutsche Gefilde und steuerten ĂŒber die kostenfreien Autobahnen Chemnitz an. Als ich im Vorfeld vielen Freunden und Bekannten ĂŒber unsere ReiseplĂ€ne erzĂ€hlte, erntete ich meistens einen sehr BEgeisterten Blick, wenn ich die Worte „Karlsbad“ und „Marienbad“ aussprach und am Ende einen ENTgeisterten, als ich „Chemnitz“ erwĂ€hnte    😀

Erst mit der ErlĂ€uterung meiner FotoplĂ€ne bekam ich das erwartete VerstĂ€ndnis, denn bei der Stadt denkt man doch immer zuerst nur an eines, oder ? Das Wahrzeichen der ehemalig genannten Karl-Marx-Stadt ist natĂŒrlich dieses 7,10 m hohe Denkmal, welches im sĂ€chsischen Volksmund „dor Nischel“ genannt wird:

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Wir fanden die GrĂ¶ĂŸe sehr beeindruckend! Außerdem musste ich der Ironie des Schicksals meinen Tribut zollen, denn eines der bekanntesten Werke von Karl Marx ist nun mal das Buch „Das Kapital“ , welches sich mit einer ausfĂŒhrlichen Analyse ĂŒber die politische Ökonomie und die damit verbundene Kritik gegenĂŒber der kapitalistischen Gesellschaft beschĂ€ftigt … und nun sind in dem GebĂ€ude hinter seinem Denkmal und mit dem mehrstöckig hochen Aufruf „Proletarier aller LĂ€nder vereinigt euch“ (in vier Sprachen !) folgende Ämter beheimatet:

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Wenn das mal nicht Ironie ist … !?!?

Ansonsten ist Chemnitz zwar nicht so stark mit SehenswĂŒrdigkeiten ĂŒberladen, wie z.B. Dresden, dennoch fanden wir das Alte Rathaus und den Marktplatz Ă€ußerst hĂŒbsch:

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Die HĂ€user im Stadtteil Kaßberg (wir machen am Samstagabend einen 3-stĂŒndigen Rundgang durch diese auffĂ€llige Wohngegend) sind aus unserer Sicht ebenfalls absolut sehenswert, insbesondere, wenn man den Jugendstil mag. Hier ist z.B. eine sehr attraktive Fassade mit MĂ€rchenmotiven:

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Dieses WohngebĂ€ude hat zu Recht den Namen KyffhĂ€userburg und ist mit außerordentlich vielen passenden Details ausgestattet:

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Und das ehemalige Wohnhaus vom Schriftsteller Stefan Heym zu sehen, war fĂŒr mich ein persönliches Anliegen    🙂

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Wie ihr seht, in jeder Stadt gibt es viele schöne Sachen zu entdecken    🙂
Auf jeden Fall waren das drei sehr intensive und sehr interessante Tage und ich kann auf meiner „Must-See-Liste“ nun gleich drei Punkte abstreichen … damit ich natĂŒrlich bald wieder irgendetwas Neues darauf setzen kann    😀

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