Sep
Ganz unbemerkt, mitten in der Arbeitswoche, verabschiedete sich der kalendarische Sommer bis zum nĂ€chsten Jahr und gab dabei die TĂŒrklinke in die Hand des Herbstes.
Dieser hat nun beschlossen, uns allen gleich von Anfang an zeigen zu mĂŒssen, worauf wir uns die nĂ€chsten Wochen einzustellen haben. Warum ? PĂŒnktlich am 1. September hat es den ganzen lieben Tag durchgĂ€ngig geregnet – so viel wie schon lange nicht mehr in Dresden. Und bereits einen Tag spĂ€ter besserte sich die unberechenbare Jahreszeit schon wieder und wir hatten erneut jede Menge Sonne. Ein stĂ€ndiges Hin und Her, wobei die Temperaturen so langsam immer mehr in den Pulli- und Jackenbereich fallen. Morgens verlasse ich in wĂ€rmender Kleidung das Haus, aber fĂŒr den Nachmittag ist man noch ungewiss, ob es warm wird oder man besser Schirm bzw. Regenponcho mitzunehmen hat.
Da das Wetter am 2. September es aber gut mit uns meinte, nutzten Carsten und ich den Samstagvormittag, um zwei Stubentiger von Carstens Arbeitskollegen zu versorgen, aber dies gleich auch noch mit einem Spaziergang zu verbinden. Das Programm der Katzenpflege beinhaltete wie schon die gesamte Woche das BefĂŒllen von Nass- und Trockenfutter in die entsprechenden NĂ€pfe, das Ausmisten des Katzenklos, etwas Kraulen und natĂŒrlich ein wenig Spielen. Da wir durch diesen Hausbesuch eh gerade in der NĂ€he waren, gingen wir noch zum 24. Geburtstag des Dresdner Backhauses, wo wir uns unter anderem auch mal die Produktionshallen besichtigen durften. An einer Stelle schauten wir unter anderem dem ersten Brotsommelier Tino Gierig beim Stollenmachen auf die Finger – der Teig gehorchte ihm aufs Wort und lieĂ sich bedingungslos kneten! Im Hof des Backhauses durften wir mit einer BrottĂŒte, welche vor zwei Wochen als Werbung fĂŒr diese Veranstaltung in unserem Briefkasten landete, eine Ăberraschung abholen: ein kleines KĂŒrbiskernbrot. Das war ja soooo lecker!
Unterwegs haben wir ĂŒbrigens noch ganz zufĂ€llig eine Bekannte von mir getroffen … unsere groĂen Töchter waren beste Freundinnen im Kindergarten. Andrea wurde allerdings schon ein Jahr eher eingeschult wĂ€hrend Janine noch ein weiteres schulfreies Jahr genieĂen durfte oder musste. Doch nach unserem damaligen Umzug in einen anderen Dresdner Stadtteil riss die Verbindung irgendwann gĂ€nzlich ab. Nun haben wir uns mal wieder auf den aktuellen Stand des Lebens unserer Kinder gebracht und voller Erstaunen festgestellt, dass die Zeit viel zu schnell vergeht. Zudem bestĂ€tigte sich damit erneut, dass Dresden ein Dorf oder zumindest Provinz sein muss, denn trotz 500.000 Einwohnern trifft man sehr hĂ€ufig Leute, die man von irgendwoher kennt.
Was aber nun die Herbstzeit angeht, scheint diese jetzt gerade mal richtig anzufangen und ich muss gestehen, dass ich mich sogar sehr darauf freue. Ich hoffe, dass ich wieder einen richtig goldenen Herbst erleben darf. Ich freu mich auf den frischen und wĂŒrzigen Geruch der bunten BlĂ€tter. Ich freue mich ĂŒber die Kastanien und weiĂ ganz genau, dass ich wie jedes Jahr welche einsammeln und voller GlĂŒck und Freude in meinen Jackentaschen nach Hause und ins BĂŒro tragen und dort dekorativ hinlegen werde. Ich freue mich auf den baldigen Ăberschuss von einheimischen, appetitlich riechenden Ăpfel. Ich freue mich auf die pausbackigen, orange leuchtenden KĂŒrbisse und gehe im Geiste schon durch, was ich daraus kochen und backen könnte. Ich freue mich auch darauf, mit gutem Gewissen und nicht mehr mit dem GefĂŒhl, etwas verpasst zu haben, zu Hause bleiben zu dĂŒrfen, um einen Film zu gucken oder ein Buch zu lesen. Aber natĂŒrlich kenne ich auch die Kehrseite der Herbstmedallie: Regen, Dunkelheit und KĂ€lte. Dennoch ĂŒberwiegt bei mir die Vorfreude đ
Ich wĂŒnsche uns allen eine mĂ€rchenhafte und gemĂŒtliche Herbstzeit!
5. September 2017 um 06:23
Liebe Olga, ich kann deine Vorfreude gut verstehen, mir geht es Ă€hnlich. Ein bisschen Wehmut ĂŒber den scheidenden Sommer, ansonsten freue ich mich auf bunte BlĂ€tter – die ersten Kastanien haben wir schon gesammelt und gestern landete ein Butternut KĂŒrbis im Einkaufswagen und nĂ€chste Woche im Kochtopf. Liebe GrĂŒĂe aus einem heute nochmal warmen Köln, Alex