Mrz
Was erwartet ein Einwohner der Bundesrepublik Deutschland in der zweiten Märzhälfte? Etwas Sonne, etwas Wärme und einen beginnenden FrĂĽhling – das mĂĽssten meiner Meinung nach die ĂĽblichen Antworten sein. Aber das Klima hatte in diesem Jahr mit uns ganz andere Pläne: Es gab richtig harten Frost und nochmals Schneefall …
Aber selbst diese ungemĂĽtlichen Begleiterscheinungen haben Carsten und mich nicht daran gehindert, jede Menge auĂźerhäusliche Unternehmungen ins Auge zu fassen besonders voll ist der Tag am 18. März geworden. Carsten und ich standen bereits um 10 Uhr am Dresdner Zwinger, denn wir wollten unbedingt bei der Igel-Tour „Dichter, Denker, Literaten – eine LiteraTour“ dabei sein.
Carsten hat beim Verlassen der Wohnung leider seine Handschuhe und sein „Ohren“ (= ein Fleece-Stirnband mit OhrenschĂĽtzern) vergessen mitzunehmen. Bei der fast 2-stĂĽndigen FĂĽhrung und viel Wind hat er das natĂĽrlich sehr bereut, wusste sich aber wenigstens etwas zu helfen:
Zudem schneite es auch etwas, doch wenigstens gab es jede Menge geometrisch perfekte und somit sehr kunstvolle Schneeflocken zu sehen, die auf unserer Kleidung landeten und verweilten:
Aber die Führung war das Frieren wert! Der Igel-Mitarbeiter Matthias Stresow ist nicht nur sehr wissend, sondern teilt sein Wissen auch gern und unterhaltsam. Wir haben bislang schon mindestens an drei seiner Führungen in diversen Stadtteilen bzw. zu verschiedenen Themen teilgenommen und alle waren äußerst interessant. Nur, so durchgefroren wie bei dieser, waren wir bislang noch nie
Da ich gegen 14 Uhr auf dem Dampfschiff „August der Starke“ sein sollte, um bei der inzwischen traditionellen St. Patrick’s Feier die Auftritte der Tänzerinnen von der Irish Dance Company im Bild festzuhalten, wollten wir uns nach der FĂĽhrung nur ganz schnell noch bei der Kutscherschänke etwas HeiĂźes zu essen gönnen, um wenigstens von Innen wieder ein bisschen warm zu werden.
Zu Feier des (grĂĽnen) Tages habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt, einen meiner neu erworbenen Verlaufsfilter, natĂĽrlich den GrĂĽnen, auszutesten. Bildlich gesehen wirkt das Ergebnis, wenn man viel Fantasie hat, wie eine Mischung aus weiĂźem Winter und der Hoffnung auf frisches GrĂĽn des FrĂĽhlings
Da man diesen Filter problemlos drehen konnte, habe ich auch ein Bild mit einem grĂĽnen Himmel anzubieten
Das Schiff war natĂĽrlich auch passend zur Feier des Tages geschmĂĽckt …
… und ich selber trug natĂĽrlich auch grĂĽn:
Die Kombination aus „aufgrund des Windes durchgefroren“ und „zum Einstieg ein Minibecher Whiskey“ steht mir sichtlich ins Gesicht geschrieben –> ich sehe nach beidem immer so knallrot aus!
Die Mädels haben insgesamt vier Auftritte auf zwei unterschiedlichen Decks absolviert, wobei eine Ecke aus meiner Sicht zum Tanzen vom Platzangebot her leider sehr minimalistisch ausfiel
Nachdem das Schiff am Abend wieder in Dresden anlegte, gab es eine St. Patrick’s Day Parade durch die Dresdner Innenstadt. Ich bewunderte die Mädels echt, da sie mit Winterstiefeln auf dem Kopfsteinpflaster genau so leicht tanzten, also wenn sie mit Softschuhen auf einem Teppichboden herumwirbeln:
Das gleiche haben sie nochmals in der Nähe der Wilsdruffer Straße auf dem von zahlreichen Touristen fest getretenen, aber glücklicherweise zum größten Teil schon weggefegten Schnee, unfallfrei wiederholen können:
Es war ein toller (Sams-)Tag und ein wunderschöner Abend, der im geheizten St. Patrick’s Day-Festzelt auf dem Postplatz langsam ausklingen durfte – toll gemacht, Mädels!
Am darauffolgenden Dienstag packte ich erneut meine Kamera ein, diesmal aber ohne irgendein Farbmotto, denn bei der Lesebühne Phrase 4 geht es mehr darum, zuzuhören, um neben der tollen acht Kurzgeschichten auch eine vorab bekannt gegebene Phrase von einem der vier Autoren zu erkennen und sich schnell bzw. laut zu melden. Spoiler: ich war diesmal zu langsam es muss an dem immer noch anhaltenden Winter gelegen haben:
Die Betreiber der VeränderBar, in der die Lesebühne seit Jahren ihre Heimat gefunden hat, haben übrigens einen leuchtenden, stimmungsvollen Hinweis mit auf den Weg gegeben:
Drinnen war es allerdings noch etwas kühl, aber nachdem man sich ein Glas Wein gegönnt und die Geschichten einen abwechselnd berührt, bewegt, zum Nachdenken und zum Lachen anregt haben, wurde es schon sehr bald warm ums Herz.
Zur Stammbesetzung Francis Mohr, Henning H.Wenzel und Lars Hitzing gesellte sich diesmal Arne Hirsemann aus Leipzig dazu und er hat seine Geschichten sehr lebendig und emotional mit dem Publikum geteilt:
Und das war erst der Anfang, was mich davor abgehalten hat, einen fälligen Blogeintrag schon eher zu schreiben
Mit Carsten war ich einen Abend im Kino, um uns „Unsere Erde 2“ anzusehen … und wir haben ihn fĂĽr richtig gut befunden! Das einzige, was auf uns etwas befremdlich wirkte, war GĂĽnther Jauchs Stimme als Erzähler – aber das ist wohl Geschmackssache …
Mit Anna war ich einen anderen Abend im Boulevardtheater, wo wir die Premiere von „Azzurro – Wie zähme ich einen Italiener“ gesehen haben – das StĂĽck macht echt gute Laune, zumindest fĂĽr unsere Generation, welche mit Italo-Pop immer wieder schöne Erinnerungen an die Jugendzeit verbindet und die den Film „Der gezähmte Widerspenstige“ vermutlich mehr als nur einmal gesehen hat. Warum? Weil man diesen damals soooooo toll fand Anna und ich waren uns einig: das StĂĽck ist auf jeden Fall einen Besuch wert!!!
Und wie man an uns sieht, sind die winterlichen Tage inzwischen Geschichte geworden man muss einfach nur die Zeit, bis der Frühling richtig ankommt, mit vielen schönen Unternehmungen und Menschen ausfüllen, dann kann das Warten auch sehr kurzweilig sein!
Die letzten Kommentare