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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2018 22.
Jul

Das schon öfters von mir in den hiesigen EintrĂ€gen erwĂ€hnte Fitnessstudio unseres Arbeitgebers hatte in diesem Jahr im Programm wieder eine besondere Veranstaltung: Segelfliegen. Carsten hat das als Jugendlicher schon einmal gemacht und meinte, ich sollte das ebenfalls unbedingt ausprobieren. Da mein Mann nach 17 gemeinsamen Jahren ein gutes GespĂŒr dafĂŒr hat, was mir gefĂ€llt und was nicht, habe ich natĂŒrlich auf seine Empfehlung gehört.

Wir meldeten uns rechtzeitig dafĂŒr an und saßen am 6. Juli zusammen mit einigen anderen Kollegen aus dem Uniklinikum in zwei Kleinbussen, welche uns zum Flugplatz in Bronkow brachten.

Beim Segelfliegen gibt es zwei Arten des In-die-Luft-Kommens: durch eine Winde ca. 300 m hochgezogen oder durch ein motorisiertes Flugzeug in eine beliebige Höhe abgeschleppt zu werden – im Fachjargon Windenstart und F-Schlepp. Die letztgenannte Starthilfe stand schon auf dem Feld und wartet auf unsere Ankunft. Ich persönlich fand seine Farben, die mich sofort an die ukrainische Flagge erinnerten, sehr vertrauenerweckend    🙂

Aber als die Frage gestellt wurde, wer sich ein Start mit der Winde traut, habe ich schnell meine Hand hochgehoben und saß ein paar Minuten spĂ€ter auch schon eingewiesen und gesichert im Fond des zweisitzigen Segelfliegers:

Sehr viel Platz hat man darin wahrlich nicht, aber zumindest die Beinfreiheit war besser als in einem TUI-Flieger! Auch wenn ich vollen Zugriff auf alle Einrichtungen hatte (hinten sitzt normalerweise der Fluglehrer), sind wir natĂŒrlich nicht selber geflogen, sondern vertrauten unsere Leben den gut ausgebildeten Piloten des Vereins an. Neugierig wie ich bin, habe ich natĂŒrlich mal nachgefragt, wie lange sie schon segelfliegen: der eine hat in den 80er-Jahren angefangen, der andere 1974, dem Geburtsjahr meines Mannes. Ich habe mich also bei meinen beiden FlĂŒgen dieses Tages sehr sicher gefĂŒhlt.

FĂŒr solche Mitfluggelegenheiten werden Ausbildungsflugzeuge verwendet und wie schon oben erwĂ€hnt, sitzt hinten eigentlich immer der Fluglehrer – in unserem Fall waren es meine Kollegen und ich. Somit hatten wir auch immer die kompletten Anzeigen im Sichtfeld, die fĂŒr das Fliegen unentbehrlich sind, wie z.B. Geschwindigkeits – und Höhenanzeigen, Kompass, Wasserwaage und Steigungs- bzw. Neigungsindex (aufwĂ€rts oder abwĂ€rts). Wir hĂ€tten somit sogar mitsteuern können, aber das habe ich dann doch lieber nicht getan    🙂

Der Start mit der Winde ist in der ersten Phase durchaus mit einer Achterbahnfahrt vergleichbar. Es geht dabei schnell und zielgerichtet senkrecht auf den Himmel zu – um dieses ĂŒberwĂ€ltigende GefĂŒhl zu beschreiben fehlen mir die Worte. Ist schon ein tolles GefĂŒhl, wenn man den Wolken so schnell so nah kommt … das kann man nicht mit Sprache ausreichend wiedergeben, das muss man einfach selber mal erleben!

Und dann diese herrliche Stille beim Segelfliegen, denn es gibt ja schließlich keinen MotorlĂ€rm – ja, man könnte wirklich fĂŒr einige Momente glauben, wie ein Vogel fliegen zu können …

Mein erster Flug dauerte leider nicht sehr lang, aber es war trotzdem sehr großartig! Schon bald war die Landung angesagt:

Auf dem Feld kurvten stĂ€ndig zwei betagte, aber fahrtĂŒchtige Autos herum, denn man kann z.B. den exakten Landeplatz bei einem Segelflieger nicht vorgeben oder mit eigener Motorhilfe zurĂŒck zum Startpunkt gelangen. Mithilfe dieser Fahrzeuge wurden u.a. die FluggerĂ€te wieder zur Ausgangsposition gebracht und damit die FlĂŒgel dabei nicht ĂŒber die Erde schleifen, lĂ€uft immer eine Person nebenher und hĂ€lt den kippenden FlĂŒgel aufrecht. Carsten durfte immer helfend nebenherlaufen (fast schon joggen), ich als liebes MĂ€dchen durfte beide Male gemĂŒtlich im Auto mitfahren    🙂

Ja, natĂŒrlich ist auch mein Mann geflogen, er hat bei seinem ersten Abheben sogar einen Hut bekommen. Mir ist aufgefallen, dass alle Piloten eine MĂŒtze oder eine Baseballcap getragen haben. Klar, man hat ja ĂŒber dem Kopf nur eine durchsichtige Abdeckung und die Sonne knallt also immer direkt auf den SchĂ€del drauf.

Übrigens, wenn man mit F-Schlepp startet, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine Höhe und Stelle mit guter Thermik zu erreichen, um einiges:

Mit eben einer solch guten Thermik kann man dann noch viel höher aufsteigen und somit auch lĂ€nger in der Luft bleiben. Bei meinem zweiten Flug hatte ich das GlĂŒck, fast ĂŒber eine halbe Stunde lang in der Luft zu sein – das war soooo schön! Übrigens, so sieht das Flugfeld aus der Höhe aus:

Die schrĂ€gen Linien am rechten Rand sind Solarpanels, so kann der Verein mit der Vermietung von FlĂ€che die Kasse etwas auffĂŒllen.

Und das gönne ich den Vereinsmitgliedern vom Herzen – sie waren alle, aber wirklich alle super … und das fachlich wie menschlich. Als Newbie hat man ja immer Bedenken, dass man sich besonders tollpatschig auffĂŒhrt und dann von den Erfahrenen irgendwelche SprĂŒche zu hören bekommt, die man nicht unbedingt braucht. Das war diesmal ĂŒberhaupt nicht der Fall! Alle Fragen wurden ganz normal beantwortet, es wurde ganz selbstverstĂ€ndlich beim Auf- und Absetzen der Fallschirme sowie beim Ein- und Aussteigen geholfen. Ein ganz großes Lob und mindestens genau so ein großes Dankeschön fĂŒr ein unvergessliches Erlebnis gehen an die Vereinsmitglieder vom FC Bronkow! NatĂŒrlich auch an die Kollegen aus dem Carus Vital fĂŒr das Ins-Leben-rufen und Organisieren dieser Veranstaltung.

Ich habe zwischenzeitlich schon mit einigen Freunden darĂŒber gesprochen und einige wĂŒrden das gerne auch selber einmal erleben. Wer weiß, vielleicht rauschen wir dort ĂŒber Kurz oder Lang sogar mal mit unserer eigenen Gruppe von Flugneugierigen an     đŸ™‚

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