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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2020 05.
Apr

Ich habe es in meinem Zwischenstand Nr. 6 schon erwähnt, dass für mich unser Umzug erst dann abgeschlossen sein wird, wenn wir nur noch eine einzige Wohnung zu betreuen haben. Nun ist dieser Zustand tatsächlich erreicht. Im März überwiesen wir noch die Miete für die Interimswohnung in Hamburg, für die Wohnung in Dresden und für die neue Wohnung in Wentorf. Im April mussten wir noch die Miete für unser neues Domizil und für das Apartamento OLCA in Striesen bezahlen. Im Mai wird es dann endlich zum ersten Mal in diesem Jahr soweit sein, dass wir nur noch unsere Residencia OLCA in Schleswig-Holstein bezahlen dürfen und wir werden auch die Kaution für unsere Dresdner Wohnung in voller Höhe zurückbekommen    🙂

Doch bis wir es tatsächlich geschafft haben, unsere Wohnung in der Tittmannstraße abzugeben, waren noch einige Hürden zu bewältigen. Ursprünglich war nämlich geplant, das wir das letzte Märzwochenende für alles Nützliche (Restarbeiten & Übergabe) und für alles Schöne (Verabschiedung) verwenden. Aber dann kam die Corona-Pandemie nach Deutschland und es wurde alles wesentlich schwieriger als gedacht. Unsere Feier bei unserem Lieblingsdönermann für die Verabschiedung von den Dresdner Freunden musste gestrichen werden, weil ja deutschlandweit alle Lokale keine Gäste mehr bewirten durften. Eine große Menschenansammlung ist mittlerweile ja eine Straftat. Zudem hat uns die vorab gebuchte Ferienwohnung in Dresden-Hosterwitz ein Storno geschickt, sodass Carsten und ich uns jeden Tag aufs Neue berieten, wie wir nun doch noch alles schaffen könnten – in der größtenteils leeren Wohnung standen ja noch eine abgebaute Einbauküche und anderer Sperrmüll, die Wände wiesen noch zahlreiche Löcher auf und ein paar kleinere Installationen mussten ebenfalls noch abgebaut werden. Zum Glück gab es wenigstes seitens des Vermieters Vonovia keine Absage für den abgesprochenen Übergabetermin am 30. März (ein Montag, für den wir extra Urlaub genommen haben). Es war auch noch möglich, den vorbestellten Anhänger bei Böckmann Center John abzuholen, um den Sperrmüll noch vor der Abgabe entsorgen zu können. Doch in den Zeiten der sozialen Distanz machte man zum Teil eben auch Wertstoffhöfe zu. Glücklicherweise hat sich Carsten telefonisch bei der Dresdner Stadtreinigung nach verfügbaren Möglichkeiten erkundigt und danach fiel uns ein Stein vom Herzen, denn ein einziger Dresdner Wertstoffhof war für solche „Notfälle“ wie den unseren nach wie vor geöffnet.

Da wir aber nun für das geplante Wochenende von Freitagabend bis Montagvormittag keine Unterkunft mehr hatten, unsere eigene Wohnung leider inzwischen leer und somit alles andere als wohnlich war und wir unsere Freunde aber auch nicht in die unangenehme Lage bringen wollten, nach dem heutigen Stand der Dinge zwei „Fremde“ unterzubringen, fiel der Entschluss, dass wir zweimal die 500 km hin und zurück fahren werden – also insgesamt 2000 km in zwei Tagen.

Am Samstag klingelte der Wecker um 3:15 Uhr und um 4 Uhr waren wir schon unterwegs gen Dresden. Die Autobahn wirkte echt gespenstisch, denn es fuhren kaum Autos darauf:

Carsten meinte nur, es erinnerte ihn irgendwie an die autofreien Sonntage in den 70ern und vielleicht würden bald spielende Kinder oder Spaziergänger auf der Fahrbahn sein. Dem war zum Glück nicht so.

Diese Herrgottsfrühe und die leeren Straßen halfen aber natürlich sehr, rechtzeitig um 9 Uhr unseren bestellten Anhänger beim Verleiher in Dresden abzuholen. Die Küchenteile und all der andere Kladderadatsch aus der Wohnung waren schnell verladen. Am Notfall-Wertstoffhof waren wir auf eine kleine Diskussion mit den Kollegen vor Ort eingestellt, denn inzwischen haben wir mit RZ (für Ratzeburg oder Rübenzüchter … je nachdem wen man fragt) zudem noch ein ortsfremdes Autokennzeichen. Deshalb hatten wir eben auch mal alle erklärenden Papiere, wie z.B. Kündigungsbestätigung und Übergabetermin, zur Hand. Aber offensichtlich hat Carsten sehr ehrlich gewirkt, denn wir mussten nach einer kleinen mündlichen Erklärung nichts nachweisen und konnten so schon gegen Mittag den leeren und ausgefegten Anhänger zurückbringen:

Nun blieben noch einige Verschönerungsarbeiten in der Wohnung zu erledigen: alle Löcher in den Wänden mit Maler-Acryl zuschmieren, Bad und Küche putzen, alles fegen und noch einmal schnell durchwischen:

Wir haben am Ende zwar etwas länger dafür gebraucht als gedacht, aber nun war die Wohnung komplett sauber und bereit für eine Rückgabe. Auf dem Rückweg hielten wir kurz in Berlin an … 

… um Stephanie endlich ihre Geburtstagsgeschenke zu übergeben – sie hatte bekanntlich schon Anfang Februar ihren Ehrentag gehabt! Ihr erinnert euch sicherlich, die Weihnachtsgeschenke gab es leider auch erst am 8. März     🙁
Dieses Jahr hat die Zeit irgendwie eine völlig andere Bedeutung als sonst bekommen    😉 

Wir durften bei ihr und Fabian auch zum Abendessen bleiben und fuhren daraufhin erst um 21 Uhr zurück nach Wentorf. Nach dem Ausladen der Werkzeuge und Putzsachen fielen wir gegen 1:30 Uhr sofort ins Bett. Tag 1 der Operation Wohnungsübergabe und die ersten 1000 km waren damit erledigt.

Den Sonntag nutzten wir zum Regenerieren, denn in der Nacht von Sonntag auf Montag klingelte der Wecker schon wieder sehr früh um 3 Uhr und wenn man bedenkt, dass wir gerade eine Nacht zuvor die Uhren auf Sommerzeit umgestellt haben, kann man sich gut vorstellen, wie gerne wir aufstehen wollten    😉

An Tag 2 war die Autobahn schon etwas mehr befahren, da für viele trotz Corona kein HomeOffice möglich sein dürfte und somit die Leute mit dem Auto zur Arbeit mussten. Wir hatten aber auch hier wieder Glück und sind dennoch wunderbar und staufrei nach Dresden durchgekommen. Unser Hausmeister von Vonovia war ebenfalls pünktlich um 10 Uhr da. Er erzählte uns, dass er schon unsere Zählerstände notiert und unseren Keller geprüft hat. Dort müsste allerdings noch das Linoleum entfernt werden und ein Durchfegen wurde zudem vorausgesetzt. Die letzte Aufgabe traf uns sehr unvorbereitet und da die Wohnung schon am Samstag geputzt war, nahmen wir natürlich auch alle Putzutensilien mit nach Wentorf zurück. Zum Glück fiel Carsten ein, dass er im Auto einen Handfeger für schneereiche Tage (Thema Dach freiräumen) deponiert hat. Mit diesem habe ich dann unser Kellerabteil ausgefegt … so viel Staub habe ich schon lange nicht mehr aufgewirbelt    😉

Aber die Mühe hat sich gelohnt und die Übergabe klappte wie am Schnürchen. D.h. ab jetzt werden wir in Dresden also nun mehr als Besucher auftauchen. Vor der Abreise gen Norden deckten wir uns noch schnell im Kaufland mit einigen Lebensmitteln ein, welche bei uns eben nicht mehr so greifbar sind – insbesondere „Ostware“. Danach hatten wir aber nur noch den einen Wunsch, möglichst schnell nach Hause zu kommen! Diese Rückfahrt war von allen vier Fahrten am anstrengendsten. Carsten merkte schon auf der A13 vor Berlin eine aufsteigende Müdigkeit und beginnender Sekundenschlaf, daher musste auch ich auf zwei Abschnitten ans Steuer. Die erste Strecke war die Stadtautobahn durch Berlin und das im Schneeregen! Montags ist natürlich in der Stadt viel Verkehr, was das Fahren keineswegs entspannter machte    😉    danach war Carsten erstmal wieder wach – meine Fahrkünste haben wohl selbst auf den erschöpftesten Beifahrer eine sehr aufmunternde Wirkung    😉

Hinter Berlin hat es noch ein wenig weiter geschneit:

Erst im Norden erreichten wir endlich wieder schönes Wetter und wesentlich weniger Verkehr auf der Autobahn (A24). Da hat selbst Carsten dann auch wieder dösen können, als ich das Steuer übernommen habe.

Wir sind am Ende wohlbehalten, wenn auch sehr müde zu Hause angekommen. Ab dem Tag ist unser Dresdner Lebensabschnitt definitiv abgeschlossen. Für mich waren es insgesamt 25 Jahre und für Carsten 18 … es kommt uns beiden aber gar nicht so lange vor. Jedenfalls haben wir uns dort immer sehr wohl gefühlt. Ist ja auch kein Wunder bei all den guten Freunden, welche wir dort gefunden haben! Diese Verbindungen werden hoffentlich trotz der räumlichen Entfernung auch weiterhin bestehen bleiben …

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