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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2021 26.
Jul

So, liebe Leser, dieses Wochenende konnten Carsten und ich mal wieder ganz für uns nutzen, da Stephanie am Sonntag Familienbesuch aus Sachsen bekam. Wir sind erneut an die Nordsee gefahren und es war sehr sehr schön – wir mussten einfach raus aus dem Hamsterrad „Arbeiten – Krankenhausbesuch – wenig Freizeit“.

Am Samstag streiften wir durch Büsum sowie durchs dortige Watt und am Sonntag liefen wir bei Friedrichskoog die 2,2 km auf dem Trischendamm weit ins Watt hinein. Selbst der Wettergott meinte es gut mit uns und der schon seit Tagen für Sonntag angekündigte Regen blieb letztendlich vollkommen aus – selbst die vorher sorgenvoll besuchten Wetterseiten änderten diese Prognose erst am späten Samstagabend … es war einfach herrlich!

Einen Höhepunkt aus Stephanies letzter Woche konntet ihr ja schon auf der Infoseite am Sonntag sehen: sie hatte sichtbar Spaß an der vor kurzem eröffneten Rollstuhlschaukel auf dem Klinikgelände:

Zuerst wollte sie es nicht einmal versuchen, aber nach etwas Ãœberredung war sie dann doch sehr interessiert, es einmal auszuprobieren. Back to the Roots: als sie noch Kinder waren, mussten Andrea und Stephanie ebenfalls erst stundenlang überzeugt und behüpft werden, doch dann konnten sie manchmal gar nicht mehr genug bekommen … Stichwort: Rutschen in einem Freizeitbad –> stundenlang wollten sie nicht und als Carsten sie endlich überzeugen konnte, mussten wir unsere geplante Abreise fast schon um Stunden verschieben. So lange hat es diesmal bei Stephanie aber nicht gedauert, denn das Schmackhaftmachen dauerte am Ende weniger als eine Minute:

Wir waren jedenfalls sehr erfreut darüber, dass Stephanie und vor allem ihr Kreislauf den kleinen Schaukelausflug richtig gut mitmachten. Ist doch mal was anderes, als nur im Bett zu liegen, oder ?

Ein weiterer Höhepunkt der letzten Woche war auf jeden Fall der Besuchs(sonn)tag mit dem leiblichen Vater, seiner Frau und ihrer Tochter, mit der Andrea und Stephanie auch schon früher unheimlich viel Spaß hatten:

Man sieht, die Besuchszeiten spielten sich aufgrund des herrlichen Sommerwetters auch diesmal hauptsächlich draußen ab … sei es zum Schaukeln, zum Entdecken und BeGREIFEN, zum Lachen oder auch zum Ãœben und Trainieren. Saß Stephanie einmal im Rollstuhl, waren wir zum Beispiel in der Regel auch immer sehr schnell im Park und meist auf unserer Lieblingsbank:

Sehr viel gibt es sonst auch nicht mehr zu berichten, denn jetzt, so kurz vor der Verlegung in die Pflegeeinrichtung, findet eben nicht mehr so viel statt. Doch wir für uns möchten folgende Fortschritte festhalten, die sicherlich dann auch im neuen Umfeld sehr hilfreich sein könnten:

  • das Hochschieben der Brille ist ihr schon in Fleisch und Blut übergegangen und sie führt diese Bewegung mittlerweile mit der rechten Hand so automatisch wie jeder Brillenträger aus
  • püriertes Essen löffelt sie schon ganz von alleine weg … wenn der Löffel einmal richtig in der Hand positioniert ist (selbst kann sie das noch nicht)
  • vorgeschnittene Brotstücke schafft sie mit der Gabel ebenfalls im Alleingang … auch hier gilt: bei guter Handhaltung

Die gleich folgende Zusammenfassung ihres Vaters finden wir besonders toll … vor allem, da wir Stephanie ja jeden Tag sehen und somit der Blick auf Veränderungen dadurch eben immer etwas getrübt ist. Wir vergleichen es in etwa so wie bei Besuchen der Großeltern:

Diese: „Du bist aber groß geworden!“
Eltern: „Findet ihr wirklich?“

Uwe schrieb am Sonntag nach der Rückkehr jedenfalls folgendes: „Da wir Steph ja jetzt drei Wochen nicht selbst gesehen haben, konnten wir schon eine sehr schöne Weiterentwicklung feststellen. Es klappt schon einiges besser, als wir es selbst bisher erlebt hatten. Sowohl das Trinken und auch das selbstständige Essen. Wenn die Löffelhaltung mal richtiggestellt war, klappte es sehr gut. Und auch die linke Hand ist weit besser, als noch vor drei Wochen. Auch die Interaktion und der Wortschatz sind besser und sie ist bei vielen Gelegenheiten aufmerksamer dabei. So unser Eindruck.“

Das freut uns zu lesen, denn auch wir sind von ihrer Entwicklung äußerst begeistert, auch wenn natürlich die Geschwindigkeit der Fortschritte im Vergleich zu Anfang des Jahres um einiges langsamer geworden ist. Dennoch versuchen wir Tag für Tag oder zumindest Woche für Woche etwas Neues einfließen zu lassen und einmal beigebrachte Dinge immer wieder mal aufzugreifen, damit es sich früher oder später bei ihr verselbstständigt.

Sei es z.B. der Umgang mit kleinen und großen Bällen …

… oder auch die Vorbereitung auf zukünftige Kniffel-Runden:

Deshalb glauben wir auch, dass ihr unsere Wahl der Pflegeeinrichtung gefallen wird, denn eines ist doch jedem bekannt, der sie kennt: egal wo sie ist, sie weiß die Leute um sich herum zu begeistern und am Ende fällt dann eben nicht nur Stephanie ein Abschied sehr schwer. Besonders ihr ansteckendes Lachen wird uns gegenüber immer wieder gerne betont. Ja, das hat sie wirklich perfekt drauf!

Aber es ist sicherlich noch ein langer Weg bis zu einer kleinen Normalität, das hat sie heute selbst noch einmal betont, da sie unsere Einschätzung von 2-3 Jahren selbst noch etwas für zu gering hält. Dann wollen wir mal weiterhin gemeinsam diesen Weg beschreiten …

… auch wenn das Ziel noch lange nicht in Sicht ist. Am Mittwoch beginnt für sie jedenfalls ein ganz neuer Abschnitt auf ihrem Weg zur Genesung. Bitte ganz doll die Daumen drücken, danke.

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