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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2021 07.
Nov

Ich glaube, diesmal könnte es wirklich mal ein etwas kürzerer Eintrag werden … viel Text sollte es jedenfalls nicht geben, denn wir waren nur dreimal bei Stephanie in Lüneburg (DI, DO & SO – am Samstag kam ihr leiblicher Vater samt Frau aus Sachsen vorbei) und außer Essen und Üben ist eigentlich nicht viel passiert, über das man hier berichten könnte.

Mittlerweile haben wir zudem fest eingefahren Rituale, die ich natürlich nicht in jedem Blogeintrag ausführlich beschreiben möchte. So z.B. das stundenlange Durchgucken von Fotoalben an unserem sonntäglichen Mädelstag oder ihr Versuch, eigenständig eine Pappbox zu öffnen, um dann darin eine kleine Süßigkeit oder wie heute den Geschmack-des-Tages zu finden:

Leider tut sich Stephanie immer noch sehr schwer damit, aber wir kennen das ja. Wichtig ist, dass man nicht die Geduld dabei verliert, denn stetes Wiederholen hat bislang noch immer zum gewünschten Ziel geführt.

Durch das viele Angucken der Fotoalben kehren ebenfalls immer mehr Erinnerungen zurück oder werden durch mein ergänzendes Erzählen aufgefrischt. Und bei unseren Spielen mit Zahlen, Bildern und Kärtchen schleicht sich zunehmend eine Routine ein, die ihr dann hilft, für neue Dingen gleich von Anfang an ein besseres Verständnis zu haben.

So konnte Stephanie letztens eine für sie völlig neue Puzzle-App innerhalb kürzester Zeit verstehen und dabei die Ziele erreichen, ohne vorher noch viele Anweisungen oder Erklärungen von uns zu bekommen, wie es jedenfalls noch vor ein paar Wochen notwendig war:

Carsten hat diese Woche zudem mal wieder das Schachbrett rausgeholt – ihre Verwirrtheit durch das Muster Mitte August werden wir jedenfalls nicht so schnell vergessen:

„Ebenfalls irritiert waren wir, als sie […] so unvorstellbar große Probleme beim Aufstellen von Schachfiguren hatte. Sie sollte nur die acht weißen Bauern auf die zweite Reihe stellen, aber selbst unsere Hilfen per Fingerzeig halfen am Ende nicht und sie stellte die Figur nicht vor den Finger, sondern nur daneben oder versuchte es sogar dahinter. Jede Bauernfigur stellte für sie eine fast unmögliche Herausforderung dar! Wir vermuten mal, dass sie einfach schon das Schachbrettmuster total überfordert hat …“

Und dieses Mal? Keine Probleme! Alles klappte auf Anhieb!

Sie hat von Carsten die ersten zwei Bauern als Vorlage auf das Spielbrett aufgestellt bekommen und er drückte ihr danach jede Figur einzeln in die Hand, damit sie diese auf das benachbarte Feld positioniert. Klar, auch hier brauchte sie manchmal noch einen kleinen Fingerzeig auf die richtige Stelle, aber von Verwirrtheit war diesmal überhaupt keine Spur. Am Ende standen in kurzer Zeit alle 16 Figuren dort wo sie hingehören und das Kind freute sich wie Bolle … mit uns!

Ich habe insgesamt das Gefühl, dass Stephanie mittlerweile sehr viel schneller begreift und erlernt, als noch vor ein paar Monaten. Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich jetzt u.a. schon eine fast autarke Einnahme der Medikamente erarbeitet, bei dem die Flüssigmedizin im Becherchen angereicht werden kann und sie trinkt diesen ohne etwas zu verschütten bis auf den letzten Tropfen aus. Dieses Einüben hat erstaunlicherweise nur ganze zwei Besuchstage gedauert, danach konnte sie es schon. Die Tabletten legt man ihr auf den Tisch und sie greift und schluckt alle, egal wie groß oder klein sie sind. Nur das Auspacken aus dem Tütchen oder dem Blister kann sie natürlich noch nicht.

Und auch von den Therapeuten bekam sie diese Woche eine Art Fleißbienchen (mit Sternchen)    😉

Selbst Malen und das Nutzen eines Stiftes geht ihr immer mehr ins Blut über, denn bei diesen Wellenlinien klappt sowohl schon das Nachzeichnen als auch das Setzen einer parallelen Linie sehr viel besser, als noch vor wenigen Wochen bei sehr viel einfacheren Vorgaben:

Vor allem aber, weil sie weiterhin nicht aufgibt, immer ehrgeizig bleibt und am liebsten sogar erst einmal selbst herumtüfteln möchte. Bei der oben erwähnten Box antwortete sie am Donnerstag auf Carstens Frage nach Hilfestellung („Soll ich es dir noch mal zeigen?“) wortwörtlich: „Nein … wenn ich noch darf?“) – natürlich durfte sie, auch wenn sie es am Ende leider doch nicht ohne den entscheidenden Hinweis schaffte. Beim Schmieren ihres Brotes erkennt sie ebenfalls immer wieder Verbesserungspotential und ist am Ende sogar total enttäuscht, wenn die Küchenhilfe diesen Part schon (aus Versehen) übernommen hat …

Oftmals scheitert Stephanie aber leider auch einfach nur an ihrer kurzen Aufmerksamkeitsspanne bzw. schwindender Konzentration, denn hier merkt man immer sehr deutlich, dass sie mit zunehmender Zeit mehr Fehler macht und somit stetig unkonzentrierter wird. Sei es beim Sprechen (zum Zeitpunkt unseres Kommens wird noch recht deutlich gesprochen, kurz vor dem Gehen fragt man fast schon bei jeden zweiten Satz nach) oder beim Üben (anfangs legt sie gut vor, doch mit jedem Durchgang schleichen sich zunehmend Fehler und Nachlässigkeiten ein) … aber ihr Ehrgeiz bleibt ungebrochen, es lässt sich beides leider nur nicht miteinander vereinbaren    🙁

Was dem Kind auch überhaupt nicht schmeckt, ist das jetzige Wetter und die Jahreszeit – sie will eigentlich unbedingt immer nach Draußen und vor allem zum Pavillon, doch spätestens nach der Zeitumstellung am letzten Wochenende haben wir nun nicht mehr nur das Problem der fehlenden, wärmenden Sonne, sondern auch gleich noch das mit den Lichtverhältnissen:

Am Dienstag waren wir noch völlig unvorbereitet und Carsten bastelte mit seinem Handylicht und einer Wasserflasche eine Tischleuchte oder musste mit dem Handy das Schmieren des Brotes ausleuchten, doch gegen Wind und Kälte sind wir komplett machtlos. Das Lichtproblem hätten wir mittlerweile durch einen Zukauf dauerhaft gelöst, aber bei unter 10 Grad für Stunden am Tisch zu sitzen, macht auf Dauer einfach keinen Spaß. Und das, obwohl Stephanie es lieber kühl statt warm mag …

Mit ihrem Muff (hier im Café sitzend) kann sie wenigstens zusätzlich noch die Hände warm halten, aber das schränkt natürlich das Portfolio der Übungen immens ein. Wir sind derzeit auf der Suche nach einer besseren Lösung, mal sehen, was wir da für uns erreichen können.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Essen:

Das Frühstück können wir nicht beurteilen, aber da sowohl das Mittagessen …

… als auch das Abendessen …

… mehr als reichhaltig und laut Stephanie auch sehr lecker ist, dürfte es beim morgendlichen Mahl sicherlich nicht anders sein. Dennoch freut sich das Kind natürlich auch immer sehr über unsere Mitbringsel, sei es eine kleine Süßigkeit (Schokolade, Gummibärchen, …), ein außergewöhnliches Getränk (Coke, Pepsi, Smoothie, Dunkelbier, …), den Geschmack-des-Tags (diesmal waren es Currywurst, Schafskäse & Camembert) oder einfach etwas, was uns gerade in die Finger fällt und wir denken „Ja, das könnte ihr gefallen.“

Diese Woche waren das u.a. Pfefferminzlutschbonbons, denn „Pfeffis“ hat sie eigentlich immer gemocht. Sie mag sie auch weiterhin sehr, hat das eine recht lange gelutscht und es dann, als es zu klein war, wie eine Tablette heruntergeschluckt … beim nächsten Mal will sie mal das von uns empfohlene Zerbeißen zum Abschluss anwenden    😉

Oder der Milchreis mit Zimt, den sie sich einmal explizit gewünscht hat, und den sie nach dem Abendessen statt des hauseigenen Nachtisches mit Hochgenuss vertilgte. Wir können ja während unserer Besuche am Dienstag und Donnerstag gemeinsam zu Abend essen und teilen dann all das, was wir so mitbringen – hier zwei Sorten Schafskäse und Hähnchenstücke mit Ketchup:

Kurz zusammengefasst: sie fühlt sich in diesem Pflegezentrum weiterhin äußerst pudelwohl, sie entdeckt zunehmend ihre Fähigkeiten wieder und fragt deshalb auch stets nach neuen Herausforderungen, Übungen und Trainings, um a) die aufkommende Langeweile während des restlichen Tages zu bekämpfen und b) schnellstmöglich ihre Genesung voran zu bringen. Heute fragte sie mich z.B., ob wir uns mal eine Weile auf Englisch unterhalten könnten … am Ende wurden es fast 30 Minuten. Da ist definitiv noch sehr viel Luft nach oben und Stagnation ist glücklicherweise noch ein Fremdwort    🙂

Ich habe fertig … und, konnte ich wenigstens diesmal mein Versprechen aus dem ersten Satz einhalten? Vom Text her ist es auf jeden Fall weniger als sonst geworden    😉

Eine Antwort zu “Wie geht es Stephanie ? … Fazit der siebenundfünfzigsten Woche”

  1. Зубов Глеб sagt:

    Дорогая Штефани, привет! Ооо, какая ты МОЛОДЕЦ!!! Мы так впечатлины твоими успехами. Пересмотрели все ранние мамины комментарии и еще раз убедились, как многого ты уже достигла! Конечно, хочется все и сразу, это понятно) Но, нужно немного потерпеть и поработать) А с твоим упорством и желанием поскорей наверстать, вспомнить, справиться с той или иной задачей, мы уверены, прогресс будет все более и более быстрым. Вот этот комментарий терапевта, который сказал, что у него меньше работы, т к Штефани уже не нуждается в его помощи! Мы так гордимся этим, прямо ликование в душе))) И по немецки говоришь, и по английски говоришь, и по французски же тоже?! Да еще и русский, что особо круто для нас! Давай Штефани, хоть Глеб и учит немецкий, но так классно будет „потрещать“ с тобой по русски!))) Надеемся, в ближайшее время сможем это осуществить. Еще твоя мечта о шашлыке, знаешь, не хочу хвастаться, но мой шашлык всем нравится, и я с удовольствием приготовлю его для тебя) Прочитаешь по русски ШАШЛЫК? Давай Штефани, вперед, мы с тобой! Скорейшего полного выздоровления! Огромные приветы от всех нас! Зубовы Глеб, Наташа, Паша)))

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