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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 17.
Feb

Entschuldigt bitte meine lange Abstinenz, es gab in den letzten Wochen viel Trubel um uns herum. Aber ich kann euch versichern, dass soweit alles in Ordnung ist … Stephanie hat irgendwie eine „kleine“ Panne erlitten, die äußerst schmerzhaft für sie war und derzeit unseren Tagesablauf und die Routine so richtig durcheinander gebracht hat. Aber wir wurschteln uns weiterhin so durch, dass wir am Ende immer noch das Beste aus jedem Tag holen können.

Doch genug auf die Folter gespannt, was war passiert? Am Freitag, den 27. Januar ist sie beim Transfer mit Carsten von der Couch in den Rollstuhl mit ihrem (leider einzigen) Standbein irgendwie umgeknickt und der Fuß schwoll ein wenig arg an:

Wir haben natürlich sofort gekühlt, aber da sie bis auf den Schmerz keine weiteren Anzeichen eines Bruches oder Bänderrisses signalisierte, gingen wir über das Wochenende erst einmal nur von einer Verstauchung aus. Allerdings entwickelte der Fuß von Tag zu Tag ein immer breiteres Spektrum an Farben (hier mal ein Foto vom 3. Februar) …

… und im Pflegezentrum entschied man sich schon am Montagvormittag (30.1.) zu einer Begutachtung im Krankenhaus. Zwar ist die Schwellung schon wieder weg (diese runde Wölbung auf den Fotos resultiert hauptsächlich aus der Spastik – siehe großen Zeh) und die Farbe des Fußes schwenkt glücklicherweise auch immer mehr hin zu einem normalen Aussehen (Foto vom 11. Februar) …

… aber das Röntgen hat dann doch leider einen knöchernen Bandausriß am oberen Sprunggelenk gezeigt. Also wird ihr Fuß nun schon seit fast drei Wochen nahezu 24/7 in dieser Schiene gelagert bzw. ruhig gestellt …

… und musste zudem anfangs noch recht oft gekühlt werden:

Mittlerweile brauchen wir und das Pflegepersonal aber nicht mehr kühlen und die Schmerzen haben so weit nachgelassen, dass Stephanie auch ohne Ibuprofen 600-Tabletten über den Tag kommt – puh!!! Nächste Woche Freitag haben wir einen Nachsorgetermin beim Orthopäden und dann wissen wir sicherlich mehr bzgl. Zusammenwachsen, weitere Maßnahmen etc.

Doch da sie den Fuß nun überhaupt nicht belasten kann, sie das linke Bein nach Möglichkeit immer etwas höher (im Rolli) halten muss und wir unsere Transfers auf ein äußerstes Minimum beschränken sollen, kommt die obige Aussage zum Tragen, dass wir unsere gewohnten Routinen daraufhin arg abändern mussten. Badewanne und Toilettengang sind erst einmal wieder tabu, der jetzt schon richtig große Rollstuhl hat nun zusätzlich auch noch einen Dauerausleger nach vorne und für die Transfers zwischen Rolli und Auto bzw. Rolli und Bett kommt nun immer ein Rutschbrett zum Einsatz – was das Ganze eben nicht einfacher gestaltet.

Dieses Rutschbrett soll die Lücke zwischen Rollstuhlsitz und dem Ziel überbrücken, doch insbesondere beim Auto (schmale Türen hinten) und bei unserem normalen Bett (kein Pflegebett mit Hoch-/Runterfunktionalität und ähnlichem) spielt dann ja auch in der Regel noch der Platz drumherum eine große Rolle. Für unsere beengten Verhältnisse haben wir uns nun diese, etwas unübliche Variante ausgedacht und kommen damit ganz gut zurecht:

Ich ziehe oder drücke an den Unterschenkeln und Carsten am Oberkörper … runterrutschen wie auf dem Foto geht es natürlich immer einfacher als andersherum. Und im Sinne des Pflegeknigges ist das alles sicherlich auch nicht, doch Stephanie kann damit wenigstens weiterhin ihre Heimatbesuche durchführen und abgequetscht oder geklemmt haben wir ihr bislang auch noch nichts    😉

Für das bei uns eingeführte Waschen der Haare immer donnerstags und sonntags nehmen wir jetzt zudem den Rollstuhl halb auseinander, damit wir das Kind mitsamt ihrem Standardrolli (Transfer in den Transportrolli verkneifen wir uns) nah genug ins Bad und an die Wanne bekommen:

Das alles dauert also auch in der Regel etwas länger und ist umständlicher als sonst, wo sie die Prozedur in der Badewanne ja fast schon immer genossen hat – hier ist es nun zwischenzeitlich ein notwendiges Ãœbel und ihre Freude darüber hält sich etwas in Grenzen … wie man an ihrem Gesicht sehr gut erkennen kann    🙂

Doch wir bemühen uns, so viel wie möglich an unserem normalen Programm festzuhalten und uns mit den widrigen Umständen so gut es geht zu arrangieren. Hier bekommt sie z.B. mal wieder auf eigenen Wunsch hin ihren Undercut aufgefrischt:

An ihrem Geburtstag wollte sie nämlich noch hübscher aussehen … dieser fiel dieses Jahr auf einen Montag. Also haben wir sie nicht erst am Mittwoch zu uns geholt und nachgefeiert, sondern sie gleich die ganze Woche bei uns in Wentorf behalten, damit wir entsprechend noch am gleichen Tag feiern konnten.

Sie hatte sich für den Abend ein Raclette-Essen …

… und eine Donauwelle gewünscht. Also haben wir noch ein befreundetes Pärchen zu uns eingeladen und am Vortag / Sonntag fleißig gebacken. Stephanie durfte mal wieder den Großteil zum Kuchen selbst erledigen …

… und ab und zu auch mal ganz unauffällig naschen:

Zum Glück bliebt am Ende noch genug für den Teig übrig, denn auch Carsten mag Kuchen viel lieber im Rohzustand und dadurch hatte ich gleich zwei Naschkatzen in der Küche um mich herum:

Da Stephanie sich am Dienstagmorgen noch diebisch über das allerletzte Stück zum Frühstück freute, scheint ihr unsere Gemeinschaftsproduktion wohl sehr geschmeckt zu haben:

Am späten Abend wurden dann nach der Verabschiedung der Gäste noch unsere Geschenke ausgepackt …

… und über dieses Comic „Gravity Falls“ in Englisch und Russisch …

… sowie über ihre eigene Erinnerungskiste zum Sammeln von Schnipseln und Dingen des aktuellen Jahres hat sie sich besonders gefreut:

Diese werde ich demnächst noch zusammen mit ihr verschönern … mit dem Befüllen haben wir aber schon längst angefangen, z.B. ihre Geburtstagskarten und -briefe.

Apropos Geburtstagspost: aufgrund des Poststreiks trudelte manches erst nach und nach ein, aber schon am Mittwoch hat sie mit den Dankesantworten angefangen. Zuerst individuell vorgeschrieben, dann auf schönem Papier abgeschrieben, den Umschlag selbst beschriftet …

… und auch eigenhändig geschlossen:

Vor allem aber freute sie sich über ein Geschenk aus Dresden, denn man schickte ihr u.a. ein Geo-Magazin mit einem Titelthema zum Polarforschungsschiff POLARSTERN … vor dem Vorfall war ihr größter Traum, einmal dort mitzufahren und darauf forschen zu können:

Und ob ihr es glaubt oder nicht, so ganz aufgegeben hat sie diesen Traum sowie die dafür notwendige Wiederaufnahme bzw. Fortführung ihres Meteorologiestudiums noch nicht. Sie hat immer noch einen ganz großen Gefallen an der Thematik Wetterkunde und sie sehnt sich der Zeit entgegen, wenn sie damit auch irgendwie weitermachen kann. Den Artikel jedenfalls hat sie sofort nach dem Auspacken des Paketes durchgelesen und regelrecht verschlungen.

Am Samstag bekam sie Besuch aus ihrer alten Wahlheimat Potsdam, denn ihr ehemaliger WG-Mitbewohner Tobi und Freundin Lena kamen zum Brunchen vorbei. Ich hatte echt mal wieder so richtig Bock und Freude daran gehabt, den Tisch für das Raclette am Montag und den Brunch am Samstag festlich zu decken sowie diverse Platten hübsch zu belegen:

Stephanie durfte die Kerzen auf dem Käsekuchen auspusten …

… und konnte mit den Gästen sogar mit einem kleinen Sektchen anstoßen:

Es wurde ein sehr schöner Tag und vor allem waren mal nicht nur wir älteren Personen um sie herum, sondern Freunde aus ihrem vorherigen Lebensabschnitt. Sich austauschen und in Erinnerungen schwelgen (durch Fotos und Erzählungen) tut ihr immer so richtig gut …

Wie schon bei der Donauwelle freute sich Stephanie auch hier auf das letzte Kuchenstück am darauffolgenden Tag    😉

Zum Abschluss hätte ich noch etwas zum gestrigen Tag zu berichten, denn diese Woche haben Carsten und ich Urlaub genommen und Stephanie ist im Pflegezentrum geblieben, damit wir beiden endlich mal die langwierigen Dinge unserer To-Do-Liste abarbeiten können. Denn immer wenn die Entscheidung steht, ob man sich lieber um das Aufräumen des Kellers (ca. 2 Stunden), das Ausmisten des Fotoschrankes (ca. 2,5 Stunden), die Installation und Konfiguration einer Software oder Gerätes (ca. 1 Stunde) etc. kümmern sollte oder die Zeit mit dem Kind verbringen will, bleiben die Aufgaben meist auf der Strecke. Nur das Dringlichste wird natürlich fristgerecht erledigt, aber wenn Stephanie bei uns in der Residencia OLCA verweilt, beschäftigen wir uns verständlicherweise viel lieber mit ihr als mit dem anderen Kram. Aber dadurch wächst so ein To-Do-Zettel eben auch mal unangenehm an und für diese Woche hatten wir die Abmachung mit Stephanie, dass sie nach 1,5 Wochen bei uns (wegen des Geburtstags), dann aber auch mal 1,5 Wochen ohne uns bzw. Abholung im Pflegezentrum bleibt. In der Zeit reduzieren wir dafür dann die Aufgabenliste und am Dienstag unternehmen wir zur Feier des Tages einen Ausflug – es war allgemein Valentinstag bzw. im Speziellen unser 17. Hochzeitstag. Wir nutzten das außergewöhnlich schöne Wetter (am Vortag hat es noch geregnet, am Tag danach war alles nur grau) samt strahlend blauem Himmel, um uns das kleine Städtchen Lauenburg anzusehen und lecker essen zu gehen. Musste schließlich ja auch mal sein …

Doch ich bin nun etwas abgeschweift und deshalb zurück zu gestern. An diesem Donnerstag war der Umzug von Stephanie von ihrem Einzelzimmer in ein Doppelzimmer geplant und wir sind mittags nach Lüneburg gefahren, um diesen mit ihr durchführen zu können.

Der Wechsel geht für uns völlig in Ordnung, denn das Einzelzimmer brauchten wir damals vor allem im Winter und zu Coronazeiten für unsere fast täglichen Besuche bei ihr – jetzt besuchen wir sie ja gar nicht mehr, sondern holen sie nur noch am Mittwochnachmittag ab und bringen sie am Sonntagabend wieder zurück.

Mit ihrer neuen Mitbewohnerin verstand sie sich auch schon im Vorfeld super und sie tauschten sich rege über Gott und die Welt aus. Im gemeinsamen Zimmer werden sie dazu nun noch mehr Gelegenheit bekommen.

Zunächst haben wir im alten Zimmer alles zusammengepackt und ihre zahlreichen Fotos von den Wänden genommen – das ging sogar recht fix:

„Kindchen, guck nicht so unglücklich, im neuen Zimmer kommen sie ja wieder zurück an die Wand!“

Sie ist nun im ersten Stock unterm Dach untergebracht und durch die Schrägen wirkt alles etwas kleiner. Dennoch haben wir alles ohne Probleme unterbringen und ihre Dinge, wie z.B. Fernseher, Radio, Nachtschränkchen usw., aufstellen können:

Auch ihre Fotos hatten wir nach fast zwei Stunden wieder überall auf ihrem Teil der Wände verteilt – auf dem Bild ist leider nur die Hälfte davon zu sehen:

Jedenfalls haben wir um 19 Uhr ein glückliches Kind verlassen können, fanden in meiner ukrainischen Freundin noch einen dankbaren Abnehmer für das bisher als Stauraum für Spiele, Ãœbungsdingen und Kleinigkeiten genutzte Regal (passt nicht mehr ins neue Zimmer rein) und lagen abgekämpft gegen 21 Uhr auf der heimischen Couch … man, was sind wir doch alt geworden!!!    😉

Ihr seht, wir waren die letzten Wochen schwer in Action und leider musste ich den Blogeintrag immer wieder vor mir herschieben. Aber nun ist er vollbracht, er wird noch kurz Korrektur gelesen und geht dann für euch online. Ich wünsche euch viel Spaß damit und spätestens nach Stephanies nächstem Heimatbesuch (22.-26.2.) werde ich wieder über unser Leben und unsere Erfolge berichten können – und vor allem über das Ergebnis der Nachuntersuchung durch den Orthopäden. Drückt uns die bitte die Daumen, dass alles wie gewünscht ver- bzw. angeheilt ist …

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