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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2020 27.
Jan

Diesmal wurde meine Erinnerungskiste zum ersten Mal nicht in Dresden, sondern schon in Hamburg ausgeleert. Ich habe sie noch schnell vor dem großen Packen unserer ganzen Habseligkeiten in unzählige Kisten und Kartons fix für mich separat eingesteckt. Dieses Jahr wollte ich trotz der Umbruchstimmung unserer Familie nicht schon wieder wie im Jahr zuvor das Auspacken bis in den März hinauszögern. Da wir in unserer Übergangswohnung keinen großen Esstisch zur Verfügung haben, nutzten wir diesmal einfach den Fußboden im Wohnzimmer zum Drapieren der Erinnerungsstücke aller Art. Manchmal hat auch das von mir sonst nicht so geliebte Laminat seine Vorteile    😉

Was soll ich sagen? Es war erneut ein sehr interessantes und sehr spannendes Jahr geworden. Da man auf dem Foto nicht alles in Detail erkennen kann, erzähle ich wie immer gern ein paar Einzelheiten dazu.

  • Wir sind recht oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Mal nahmen wir aus Bequemlichkeit eine Familientageskarte (so muss man eben nicht bei jeder Fahrt ans Stempeln denken), mal eine Einzelfahrt, mal eine Viererkarte – auch je nach Gesellschaft, mit der wir unterwegs waren. Im Endeffekt landeten 23 solcher Tickets in meiner Kiste. Klar, fürs Radfahren gibt es keine Belege    🙂
     
  • Hin und wieder sind wir mit den Öffis zu den Dresdner Igeltouren gefahren, was die zahlreichen Teilnehmerkarten belegen. Neben den üblichen Stadtteiltouren waren diesmal aber auch Spezialthemen und Geschichtliches mit dabei.
     
  • Wir haben unsere Dresden For Friends-Karte in dem Jahr unter anderem erstmalig auch dazu verwendet, vergünstigt in das Kabarett „Herkuleskeule“ zu gehen. Das Angebot war nämlich einfach zu verlockend, an Arbeitstagen gleich zwei Tickets zum Preis von einem zu kaufen. So haben wir uns Anfang des Jahres für die Vorstellungen „Lachkoma“ und „Cafe Sachsen – Wiedereröffnung“ entschieden. Beim ersten Mal wurde allerdings ein Darsteller aus „Lachkoma“ krank und man hat als Ersatzvorstellung „Betreutes Denken“ vorgeführt. Nachdem wir am Ende also insgesamt drei Bühnenstücke angesehen haben, waren Carsten und ich uns einig, dass wir am meisten Spaß bei „Cafe Sachsen“ hatten. Die eigentliche Dresden For Friends-Karte kam am Jahresende übrigens ebenfalls mit in die Erinnerungskiste, den dies ist ja aufgrund des Umzugs nach jahrelanger Treue immerhin unsere allerallerletzte.
     
  • Für die Vorstellung „Endlich!“ von Dr. Eckart von Hirschhausen gab es keine Ermäßigung … diese Eintrittskarten haben wir uns dennoch geholt. Es waren die letzten zwei zusammenhängenden Plätze, somit saßen wir in der wortwörtlich letzten Reihe. Dem Spaß und Lachen tat das allerdings keinen Abbruch.
     
  • Im Kino waren wir den gesammelten Karten nach drei Mal: „Avengers: Endgame„,  „Unsere kleine große Farm“ und  „Terminator: Dark Fate„.
     
  • Dieses Jahr schaffte ich es endlich mal zusammen mit Anna zur Leipziger Buchmesse zu fahren und wir beide hatten einen fantastischen Tag im Bücherparadies. Die Eintrittskarte zur Messe und die Tageskarte für das Parken sind sehr gute Erinnerungsstützen an diesen tollen Tag.
     
  • Die Aufstellung der Speisen des liebevoll vorbereiteten Buffets aus Danas Hand zu Carstens Ausstand in der Uniklinik sieht etwas zerknickt und bläulich aus. Ich habe diesen Ausdruck den ganzen Tag in meiner Jeanstasche gehabt, um schnell vor Ort Auskunft geben zu können, welche leckere Häppchen alle dort drapiert worden sind.
     
  • Parkscheine fürs Parken in Moritzburg und die Eintrittskarte für das dortige Wildgehege erinnern mich an eine 14-jährige Patientin Nadzeya und ihre liebe Mama Anna aus Weißrussland. Das Mädchen hat sich wegen einer schweren onkologischen Erkrankung nahezu ein ganzes Jahr lang für Operationen, Chemo und Bestrahlung in diversen Kliniken aufgehalten. Ich hatte das Gefühl, dass etwas vom Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und die Tiere des Wildparks eine willkommene Abwechslung in diesem Behandlungsmarathon sein könnten – und ich sollte Recht behalten.
     
  • Es gibt auch eine handgeschriebene Notiz von Julia, welche mich einmal spontan im Büro aufsuchte und feststellte, dass ich mit einem Krankenschein zu Hause bin. Ich habe mich nach meiner Rückkehr auf Arbeit sehr über ihre lieben Worte gefreut.
     
  • Genau so schön fürs Gemüt fand ich Andreas Ostergruß mit einem lustigen Fuchs, Annikas kleine Weihnachtskarte, Gudruns Dankeschönbrief für eine kleine Hilfsgeste und Susannes bärigen Willkommensgruß im Büro nach meinem Urlaub auf Madeira.
     
  • Einige Kassenzettel, bunte Buskarten und die Visitenkarte des Restaurants „Armando’s“ in der Nähe von Porto Moniz sind eine schöne Gedächtnisstütze an unseren Hochzeitstagurlaub auf der Blumeninsel Madeira.
     
  • Die Kopie der Scheck-Einreichung gehört übrigens auch zu unserem Madeira-Urlaub, denn den haben wir von TUI bekommen. Es war die Rückzahlung des Mietwagens, mit welchem wir nach unserer Ankunft in Köln nach Dresden fahren mussten. Der ursprünglich gebuchte Flug direkt nach Dresden war leider wegen der Insolvenz der Fluggesellschaft „Germania“ nicht mehr möglich …
     
  • In Dresden lösten wir im Sommer einen Gutschein für die Fahrt mit dem Elbe-Taxi ein – es war ein sooooooo romantischer Ausflug! Vom Wasser aus mit einem gekühlten Sekt in der Hand die bezaubernde, beleuchtete Dresdner Altstadt zur blauen Stunde anzusehen und mit dem (für mich) besten Mann der Welt zu kuscheln – Herz, was willst du mehr!
     
  • Carsten und ich versuchten 2019 auch mal, reich zu werden … ein Gewinn im EURO-Jackpot könnte uns so viel ermöglichen. Leider haben wir am Ende einfach nicht die richtigen Zahlen ausgesucht – die Falschen können wir uns immer wieder auf dem entsprechenden Schein ansehen.
     
  • Eine Eintrittskarte zum Kreativmarkt erinnert mich an einen schönen Vormittag mit Katja und Anna in den Dresdner Messehallen. Wir haben nicht nur einiges entdeckt und gleich gekauft, sondern uns auch zahlreiche Inspirationen für das eigene Basteln geholt.
     
  • Der Flyer und das Eintrittsbändchen sind für die Wochenendveranstaltung „Pipes, Drums & More“ im Kloster Buch gewesen. In dieser Klosteranlage waren wir zum ersten Mal – sie liegt eine gute Stunde Fahrt von Dresden entfernt und an dem Tag nutzten wir das schöne Wetter zudem für eine gediegene Cabriofahrt. Gut, dass meine lieben Hupfdohlen vom IDC einen Auftritt dort hatten und ich sie mal wieder fotografieren durfte, sonst wäre uns dieses schnucklige Kleinod womöglich nie aufgefallen.
     
  • In meiner Zeit als Arbeitssuchende (ab September) habe ich auch endlich mal einen Moment finden können, um Carstens Gutschein für eine Thai-Massage einzulösen. Ich schätze, dieser hat nahezu zwei Jahre auf seinen Einsatz an der Pinnwand gewartet.
     
  • Kathrin und Axel sind im vergangenen Jahr beide 50 geworden und wir waren zu ihrer großen 100er-Feier eingeladen. Damit die Leute nicht nur essen und quatschen, mieteten die beiden gleich noch eine Bahn für Eisstockschießen dazu. Meine (zugeloste) Mannschaft ist ganz schnell schon in der Vorrunde ausgeschieden, Carstens dagegen erreichte den stolzen 3. Platz, womit er und die anderen je einen schönen Badezusatz gewannen. Bei Lichte besehen, ist das dann wohl eher doch noch ein Gewinn für mich geworden. Die dazugehörige Einladung und der Anhänger von Carstens Gewinn sind wirklich schöne Erinnerungsträger!
     
  • Es war übrigens nicht das einzige Spiel des Jahres, wo ich punktemäßig nicht so gut dastand. Wie man unschwer am Spiel-Protokoll vom Minigolfplatz am Großen Garten erkennen kann, habe ich dort auch einen 3. Platz erreicht … allerdings waren wir auch nur drei Spieler: Carsten, Andrea und ich.
     
  • Ein kleines Abschiedskärtchen stammt von meinen lieben Ex-Kolleginnen am UKD, welches ich bei einer großen und großartigen Überraschungsparty in der Gaststätte „Astloch“ bekommen habe. Ehrlich, mit so etwas hätte ich nie im Leben gerechnet. Mein Mann war recht früh in das Ganze involviert, konnte aber das Geheimnis echt gut für sich bewahren! Die Überraschung war perfekt, als er mich unter einen Vorwand (Dresden For Friends-Essen, was sonst) an dem Abend dorthin gelockt hat.
     
  • Die Anleitung für die Playmobifigur 9088 (in unserer Familiensprache „Der Dönermann“ genannt) und die Eintrittskarten für das Klimahaus sind Erinnerungen an unser Familienwochenende im Bremerhaven. Wir haben dort unsere Weihnachtsgeschenke überreicht, die Antworten auf unseren Fragebögen zur Jahresauswertung ausgetauscht und eben in entspannter Umgebung (ein Loft direkt am Hafen) großartige Familienzeit genossen. Dieses Jahr muss das Ganze leider noch aufgrund unserer Umzugsanstrengungen bis Anfang März warten, dafür ist ein Treffen bei Andrea und Karl in Leoben eingeplant und der Flug bereits gebucht.
     
  • Der Kassenzettel vom Buchladen „Shakespeares Enkel„, wo ich zweimal zu einer Lesung war und natürlich auch Bücher dort gekauft habe, erinnert an einen kleinen aber feinen Buchladen mit Herz für die kleinen Verlage und die einheimischen Autoren.
     
  • Der Notizblockzettel mit drei darauf gestempelten, blauen Zebras war der Obulus für einen Toilettenbesuch in einer Gaststätte, in welcher wir zwei zusammen mit Anna und Julia eingekehrt sind, nachdem wir das polnische Städtchen Liegnitz erkundet haben. So einfach kann man es sich machen …
     
  • Das kleine, gehäkelte, rote Herz habe ich der lieben Solveig zu verdanken. Wir haben uns spontan bei Ronald verabredet und es wurde zu fünft ein toller Abend mit interessanten Gesprächen, leckerem Essen und gutem Wein. Solveigs Häkeltechnik ist erstaunlicherweise total anders als meine eigene und ich bin immer noch ganz fasziniert von dem Resultat und der Geschwindigkeit, in der es entstanden ist!
     
  • Ein Rückgabeticket der Städtischen Bibliothek Dresden zeugt von drei ausgeliehenen und durchgelesenen Cubitus-Comics. Ich habe diese Figur bei unserer Comic-Tour durch Brüssel zur Osterzeit entdeckt und wollte unbedingt etwas von diesem flauschigen, weißen und sehr bärig aussehenden Hund lesen. Alexander, mein lieber, nun leider ehemaliger, Kollege, hat diese Hefte für mich ausgeliehen und natürlich war es für mich eine Frage der Ehre, diese wieder selber zurückzugeben.
     
  • Einige Rechnungen für Essen und Wein beglichen wir in Frankfurt und Rüdesheim am Rhein, als wir ein paar Tage in Frankfurt bei Jesus verbracht haben und mit ihm und Maria zudem einen Ausflug zur Loreley unternahmen.
     
  • Dann sind da noch die Schnipsel für Parkplatzgebühr und Restaurantbesuch in der Ortschaft Spindlermühle im Riesengebirge. Das war unser Ausflug zur Elbquelle nach Tschechien – eine ganz tolle und sehr zu empfehlende Tageswanderung. So haben wir in diesem Jahr auch mal den Ort mit eigenen Augen sehen können, wo die für Dresdner (und Hamburger!!!) allgegenwärtige Elbe entspringt. Wir sind diesem Flüsschen trotz Umzug weiterhin treu geblieben …
     
  • Natürlich haben wir auch wieder jede Menge Gastronomie in Dresden und Umgebung alleine und mit unseren zahlreichen Besuchern bzw. Freunden beehrt: „Rabenauer Mühle“ bei einer Wanderung mit Kerstin und ihren Freunden, „Martinez“ mit Anna und Julia, „Espitas“ mit Andrea und Karl, „Kümmelschänke“ mit Julia, „Agra“ mit Andrea,  im „MammaMia“ traf ich mich allein mit Dana, in der „Palastecke im Kulturpalast“ nur Anna und ich und ein zweites Mal Carsten und ich, „Turtle Bay“ mit Kerstin, „Restaurant-Cafe am Kurplatz“ in Hartha mit Ines und Torsten, „Ontario“ mit Andrea, „Codo„, wo die ganze Familie Carstens Geburtstag gefeiert hat, „Karl-May Bar“ mit Gerd, den „Körnergarten“ besuchte Carsten ohne mich mit seinen Arbeitskollegen, ich dagegen feierte mit meinen die Weihnachtsfeier im „Luisenhof“ sowie eine große Geburtstagsfeier im „Kalimera“ von mehreren Kolleginnen, welche in 2019 einen runden Geburtstag hatten. Im „Waldblick“ in Pulsnitz waren wir mit Familie Thiele plus allen eigenen Kindern inklusive Andreas Freund Karl sowie Stephanies Freund Fabian – quasi als Neuzugang zur Familie. Mehr als nur einmal besuchten wir mit unseren Freunden oder auch im Alleingang das Café „Milchmädchen“ das „Alpenrestaurant Edelweiss“ und neben unseren unzähligen Dönermannbesuchen waren wir während des Jahres 2019 am meisten im „Tokyo Kaiten Sushi„, um uns hemmungslos am Running-Sushi-All-You-Can-Eat die Bäuche vollzuschlagen.
     
  • Zu zweit besuchten wir zudem noch diese Orte, wenn wir Hunger auf etwas ganz Spezielles hatten: „Rosengarten“ (italienischer bzw. mediterraner Brunch), „Brennessel“ (vegetarisch / vegan), „Steak Royal“ (Steak!), „Ocakbasi“ (türkisch, der Vorspeisenteller ist einfach nur zum Reinlegen), „La Contadina“ (keine 08/15-Pizzen), „Il Nonno“ (italienisch), „Hans im Glück“ (Burger), „Samowar“ (russisch) und „Schnizz“ (Schnitzel).
     
  • Auch die Hamburger Gastronomie weckte bei unseren Stippvisiten in die neue Heimat schon unseren Hunger nach neuen Geschmackserlebnissen. Den wiederentdeckten Belegen nach waren es das „St. Georg Steakhouse“ (leckere Steaks), das „Vasco da Gama“ (portugiesisch), das Café im „Grand Elysee Hotel“ (Warten bei leckeren Heißgetränken) und das „Öz Karides Seafood Restaurant“ (türkische Meeresfrüchte). In Wentorf, unserem zukünftigen Wohnort, lernten wir durch Zufall schon das chinesische Restaurant „Bamboo“ kennen. Es wird sicherlich nicht unser einziger Besuch zu deren Buffetangebot bleiben, zumal wir es von unserem neuen Zuhause ganz bequem zu Fuß erreichen können.

Ob ihr es glaubt oder nicht, die ist tatsächlich nur ein kleiner Auszug aus den Erinnerungsschätzen, welche meine kleine Kiste für mich im Laufe des Jahres gesammelt hat – am Jahresende ging sogar der Deckel nicht mehr richtig zu    🙂
Ich möchte mich an dieser Stelle dafür entschuldigen, sollte ich zu sehr mit meiner Aufzählung in Erinnerung geschwelgt haben und ins Detail gegangen sein. Meine Finger tippten ganz von alleine …

Und jetzt? Die ersten Belege des Jahres 2020 haben sich schon wieder darin ihren Platz gesichert. In etwa einem Jahr werden diese und wahrscheinlich auch ganz ganz viele andere ausgepackt. Ich für meinen Teil bin sehr darauf gespannt, was dieses Jahr für uns bereithält … insbesondere aufgrund der neuen Situationen in Job und Wohnort.



2019 03.
Nov

Ich stelle mal wieder mit Schrecken fest, dass ich mich beim Schreiben hier erneut rar gemacht habe. Nun versuche ich euch mal ganz schnell in all das einzuweihen, was Carsten und ich in den letzten Tagen so erleben konnten.

Vor genau zwei Wochen beschlossen wir beide, einen schon etwas länger an unserer Pinnwand hängenden Gutschein einzulösen. Diesen hatte ich schon vor knapp einem Jahr von Lisa und Kathrin als Dankeschön für meine Russisch-Nachhilfe erhalten. Jetzt waren wir reif dafür, mal wieder so richtig schön brunchen zu gehen und da kam uns dieses Geschenk von den beiden Mädels natürlich gerade recht. Wir haben bislang noch nie im Rosengarten gegessen und waren dementsprechend sehr gespannt. Trotz Nieselregens entschieden wir uns vom Apartamento OLCA bis dort zu Fuß zu gehen, denn wir konnten auf der Altstädter Seite gemütlich entlang der Elbe schlendern, einen Blick auf den heute stattfindenden Flohmarkt werfen, musste dann nur noch den Fluß via Albertbrücke überqueren und liefen sogar erst noch durch den für dieses Lokal namensgebenden Rosengarten. Es gab auch noch vereinzelt ein paar Blütenstände …

Die gesamte Umgebung machte selbst bei diesem etwas ungemütlichen Herbstwetter einen sehr netten Eindruck als man auf das Restaurant zuging:

Das Ganze sieht im Sommer bestimmt noch sehr viel besser aus! Nur den Gedanken, eventuell draußen sitzen zu können, haben wir äußerst schnell verworfen:

Im Herbst bleibt man doch lieber in überdachten und beheizten Räumen sitzen, um das melancholisch anmutende Wetter nur durch ein schützendes Fenster zu beobachten. Der Brunch richtete sich ganz nach italienischem Geschmack und auch die Musik, welche im Hintergrund lief, kam aus Italien: Eros Ramazotti schmachtete mehrere Lieder lang aus den Lautsprechern. Wir fanden das Angebot auf dem Buffet sehr ansprechend, das Personal sehr entspannt und hilfsbereit und haben unsere Zeit mit mehrgängigem Herumnaschen zusammen mit Reden über alles mögliche, was uns gerade durch den Kopf ging, sehr genossen.

In die große Uhr über dem Buffet haben wir uns auch verliebt, denn wir beide finden, dass diese auf der Klinkerwand einfach spitzenmäßig aussieht! Würden wir sofort kaufen wollen, aber uns fehlt einfach eine entsprechende Wand dafür …

An dieser Stelle nochmals ein riesengroßes Dankeschön an Kathrin und Lisa – ohne euch hätten wir dieses Kleinod der Dresdner Gastronomie höchstwahrscheinlich nie entdeckt!

Als wir dann mit vollen Bäuchen durch den Rosengarten zurück zur Innenstadt liefen, entdeckten wir durch Zufall noch etwas ganz Besonderes!

Dieser Bär von Rudolf Löhner ist wirklich zum Schreien liebenswürdig!

Wir gingen nach dem Essen übrigens nicht nach Hause, sondern mal wieder zu einer Igeltour. Diesmal war es eine Führung, welche durch die Innenstadt führte und das Thema „Der 9. November – (K)ein deutscher Schicksalstag in Dresden?“ behandelte. Gemeint sind natürlich die Jahre 1918 (Novemberrevolution), 1938 (Brand der Synagoge) und natürlich 1989 (Wende).  Wir konnten mal wieder einiges aus einem anderen Blickwinkel sehen und nun habe ich auch eine genaue Vorstellung darüber, wie die Dresdner Synagoge vor dem Brand aussah und was dabei passierte. Das neu errichtete Nachfolgegebäude fand ich noch nie sonderlich hübsch – es erinnert mich eher an eine Burg mit Schießscharten. Jetzt kenne ich sogar auch das alte Aussehen und finde die neue Version bei weitem nicht so attraktiv wie das ursprüngliche Werk von Gottfried Semper – Architekt der berühmten Semperoper:

Am darauffolgenden Sonntag war das Wetter wesentlich besser und wir folgten nur allzu gern einer Einladung von Kerstin, mit ihr und ein paar ihrer Freunde durch den Rabenauer Grund zu wandern.

Dies war nicht unsere erste Laufrunde in dieser Gegend, denn wir waren schon einmal mit Ines und Torsten dort unterwegs und ein weiteres Mal zu einer geführten Wanderung mit einem Trainer aus dem Fitnessstudios unseres Arbeitgebers. Aber selbst bei diesem dritten Mal entdeckten wir wieder etwas komplett Neues, wie zum Beispiel die Somsdorfer Klamm (steil bergauf) und die Himmelsleiter (steil bergab) … beides war obgleich der vielen Stufen und der rutschigen Blätter definitiv nicht meine Lieblingsabschnitte dieser Ganztagswanderung! Ich liebe eben ein entspanntes Laufen und Umhergucken, doch diese beiden Strecken erforderten jegliche Aufmerksamkeit und große Konzentration von einem. Ansonsten war es ein wunderschöner, sonniger Herbsttag und man hatte viele netten Menschen um sich, mit den man über Gott und die Welt plaudern konnte.

Jetzt, wo wir schon mal im Entdeckermodus waren, trauten wir uns gerne an die nächste neue Erfahrung: Ich war schon mal vor 2 Jahren zu einem Geschäftsessen im vegetarischen Restaurant „brennNessel“ und damals sehr von der gemütlichen Atmosphäre und den leckeren Gerichten angetan. Schon damals konnte ich mit meiner Schwärmerei auch Carstens Neugier wecken, aber als spontaner Besucher hat man so gut wie nie eine Chance, einen Tisch zu bekommen und wir hatten es leider immer wieder verpasst, vorab zu reservieren. Also planten wir unseren Besuch nun sehr zeitig und bekamen auch erfolgreich einen Tisch am Dienstagabend. Der Laden war tatsächlich auch an dem Tag (mitten in der Woche!) rappelvoll! Das Essen schmeckte erneut superlecker. Ich hatte einen Polenta-Spinat-Auflauf und dies war Carstens Spätzle-Lauch-Zucchini-Auflauf mit Brie:

Auch wenn das für die meisten unserer Freunde und Bekannte völlig unglaubwürdig klingt, aber mein Mann fand das vegetarische Essen tatsächlich sehr lecker und hat alles ganz brav aufgegessen! Danach kehrten wir noch bei McDonalds ein … nein, Scherz!    😉

Der Abend des darauffolgenden Mittwochs nährte mich mit geistiger Nahrung, denn in der Dresdner Hauptbibliothek wurde das neue Buch der inzwischen sehr angesagten russischen Autorin Gusel Jachina vorgestellt und ich bin Anna sehr dankbar, dass sie an mich gedacht und mich mitgenommen hat. Ich habe mal von einer Freundin ihr erstes Buch als Geschenk bekommen – natürlich in der Originalsprache. Dieses Buch ist inzwischen in 34 Sprachen übersetzt: auf deutsch „Suleika öffnet die Augen“ . Wer ernste Literatur mag und keine Probleme damit hat, sich mit dem traurigen Kapitel der russischen Geschichte zur Zeit Stalins zu befassen, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen! Ich konnte es beim Lesen einfach nicht zur Seite legen! Diesmal wurde ihr neues Buch „Wolgakinder“ vorgestellt. Es geht darin um die Geschichte der deutschen Familien, welche einst einer Einladung Katharina der Großen folgten, sich an der Wolga ansiedelten und nun den Wirrungen und Katastrophen der Zeiten nach der Oktoberrevolution ausgeliefert waren. Leider wurde es vor Ort nur in deutscher Übersetzung verkauft. Zum Glück hat die Autorin auch mitgebrachte Bücher signiert:

Das neue Buch habe ich mir nun in russischer Sprache über einen Online-Buchversand bestellt, es ist gerade geliefert worden. Ich schätze, dass ich für die knapp 490 Seiten auch diesmal nicht zu viel Zeit benötigen werde, weil ich es hintereinander weg lesen will.

Zum Thema Bücher und Neuentdeckungen habe ich noch etwas anderes zu erzählen. Ich stöberte mal wieder dem Bioladen an der UKD und enteckte dabei neben vielen sehr leckeren Sachen auch einen Jahresplaner von Matabooks: diese werden aus Graspapier gefertigt und ich fand sie nicht nur wegen des Materials und der Haptik oder auch weil es ein Unternehmen aus Dresden ist, echt klasse:

Der Jahresplaner mit dem Elefanten auf dem Buchdeckel wurde von Sophie Thiele, der Tochter von ganz lieben Freunden, gestaltet und unsere ganze Familie ist schon seit Jahren ein echter Bewunderer ihres Talents! Wir durften schließlich auch schon ihre großflächigeren Werke bestaunen und haben bei so manchem Besuch auch den Schritt der Entstehung gesehen. Natürlich habe ich gleich zwei Kalender mitgenommen – Weihnachten ist ja schließlich nicht mehr weit und unsere Kinder freuen sich schon    😉

Den Reformationstag, welcher mittlerweile gleichzeitig auch als Halloween Einzug in die deutsche Kultur hält, haben Carsten und ich diesmal nicht in den eigenen vier Wänden verbracht und wir konnten somit auch keine Süßigkeiten verteilen. Ich habe aber stilecht das T-Shirt angezogen, welches ich quasi nur einmal im Jahr trage kann:

Damit ging es für uns beide zuerst ins Restaurant „Steak Royal“ , wo der Name natürlich sehr für die vorhandene Essensauswahl steht – Steaks in allen Variationen:

Ich schätze, nach der modernen Kategorisierung von Essgewohnheiten, kann man uns getrost als „Flexitarier“ bezeichnen, denn einen Begriff für die Menschen, welche einfach abwechselnd so ziemlich alles essen, habe ich sonst bislang nicht entdeckt    🙂    unsere Steaks (Carsten hatte ein argentinisches Roastbeef mit Fettrand und ich ein argentinisches Rinderhüftsteak) waren übrigens sehr gut, auf den gewünschten Punkt gegart und äußerst lecker!

Nach dem fleischigen Mittagessen gingen wir nach langer Abstinenz mal wieder ins Kino:

Wir haben bis jetzt noch keinen einzigen Terminator-Film verpasst und nun kam eine Woche zuvor Teil Nr. 6 in die deutschen Kinos: „Terminator: Dark Fate“ . Nachdem wir den fünften Film der Reihe etwas verworren und die Story relativ nichtssagend fanden, hatten wir trotz recht guter Bewertungen, z.B. bei N-JOY („Nette Action mit starken weiblichen Hauptrollen. Leider wird das Rollenbild nicht ganz zu Ende gedacht, dafür ist der Film aber wirklich sehr witzig, selbstironisch und echt kurzweilig. 4 von 5 Sterne“) nicht allzu hohe Erwartungen gehabt. Um so größer war die Überraschung über eine frische Geschichte, über die coolen Sprüche, über knallige Actionszenen und über das Wiedersehen mit (einem deutlich gealterten) Arnold Schwarzenegger und (einer noch älter und verbraucht wirkenden) Linda Hamilton. Nicht zuletzt fand speziell ich die starken Rolle der Frauen in einem Film wie diesen einfach großartig – die Männer werden den Film aber auch mögen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die ca. 130 Minuten waren viel zu schnell vorbei …

So, nun seid ihr ganz gut über unsere letzten Freizeit- und OLCA-Aktivitäten im Bilde. Ich hoffe, ihr genießt wie wir die vielen schönen Seiten dieses Herbstes!



2019 14.
Jul

In meinem Leben passieren mal wieder jede Menge interessanter Dinge, die mir in dem derzeit recht anstrengendem Arbeitsalltag (aufgrund Urlaubsvertretung) immer wieder Aufwind geben.

Als erstes möchte ich natürlich davon berichten, was mich überhaupt auf diesen etwas ungewöhnlichen Vergleich gebracht hat. Wie letztes Jahr wurde vom Sportstudio unseres Arbeitgebers auch in diesem Sommer als Spezialevent Flüge mit einem Segelflieger angeboten. Zwar ohne Carsten, aber dafür mit meiner besten Freundin Anna, war ich deshalb erneut mal wieder auf dem Flugplatz des Fliegerclubs in Bronkow … da kannte ich mich also inzwischen schon ein wenig aus.

Anna wollte es diesmal eben auch ausprobieren und zum Glück hatte sie vorher Geburtstag und somit fiel meine Entscheidung für ein geeignetes Geschenk sehr schnell: ein Gutschein für zwei Flüge    ðŸ˜‰
So wie es aussieht, ist sie jetzt wohl ebenfalls (wie wir) auf den Geschmack gekommen    🙂

Ich bin natürlich auch zweimal mit einem erfahrenen Piloten geflogen. Beim ersten Mal hatten wir sehr viel Glück mit der Thermik und konnten kreisend immer mehr an Höhe gewinnen, beim zweiten Flug hat das leider nicht mehr so geklappt, weshalb es nur eine schnelle Nummer wurde – aber schön war es trotzdem! Die Jungs des Fliegervereins kümmern sich außerdem immer äußerst rührend um ihre Fluggäste! Nur das Catering an Bord läßt bedauerlich sehr zu wünschen übrig    ðŸ˜€

Im Gegenzug kümmerten Anna und ich uns dann freiwillig und mit viel Herz um Max … ein schwarzer Hund, den der Pilot Manfred mit zum Flugplatz gebracht hat:

Es war aber auch ein so lieber, der Max … Manfred natürlich auch    🙂

Wir hatten jedenfalls alle einen sehr tollen Freitagnachmittag und damit einen absolut hervorragenden Start ins Wochenende. Und dieses hatte für mich noch weitere Highlights im Angebot.

Zum einen konnte ich zwei ganz bezaubernde Models fotografieren, die ein großes Faible fürs Mittelalter haben – zumindest in Bezug auf die Kleidung. Ich präsentiere euch an dieser Stelle „Schneeweißchen und Rosenrot“ a.k.a. Romy und Julia:

Es sind sehr viele schöne und lebendige Bilder entstanden. Vielleicht komme ich irgendwann mal zeitlich dazu, hier in meinem Blog in altbekannter Manier eine Geschichte damit zu „basteln“    ðŸ˜‰
Romy ist allerdings nicht nur vom Mittelalter angetan, sondern hat außerdem noch eine Vorliebe für das Universum der Elfen, was man auf diesem Bild sicherlich unschwer erkennen kann:

An dem Wochenende konnten Carsten und ich zudem noch unser Interessen in Bezug auf Dresdner Geschichten auf einen weiteren bislang unbekannten Bereich richten: bei der Igeltour „Dresdens zweite Gartenstadt – die Eigenheimsiedlung in Briesnitz“ . Dafür mussten wir nur ganz in die Nähe unseres ehemaligen Wohnsitzes fahren und konnten dort beim Gang durch die Strassen am Rande des Zschonergrundes in die liebevoll erzählten Geschichten aus den vergangenen Jahrhunderten eintauchen.

Am Ende dieser Tour haben wir noch einen kleinen Abstecher zur ehemaligen Grundschule unserer Kinder gemacht, da diese quasi auf dem Rückweg lag. Wir waren beide sehr überrascht, wie prächtig sich die 2006 eigenhändig von uns als Abschlussgeschenk gepflanzte Hängebirke inzwischen entwickelt hat:

Hier ist das Vergleichsbild – so sah das Birkchen aus, als es in die karge und steinige Erde am Rande des Schulhofs eingebuddelt wurde:

Was die vergangenen 13 Jahre doch ausmachen, nicht wahr?

Am Montag haben Carsten und ich dann relativ spontan beschlossen, abends mal wieder ins Kino zu gehen.

Wir sahen vor einiger Zeit den Trailer zur Doku „Unsere große kleine Farm“ und diese Vorschau hat uns so neugierig auf den Film gemacht, dass wir gleich die Möglichkeit der Preview genutzt haben – seit dem 11. Juli (Donnerstag) kann man ihn dann ganz regulär im Kino sehen … sehr wahrscheinlich aber auch nur in ausgewählten Programmkinos.

Wir können ihn wirklich sehr empfehlen, denn die darin agierenden Leute, die aus einem unwirtlichen, ausgebeuteten und vernachlässigten Stück Land bei Los Angeles im Einklang mit den Gesetzen der Natur ein grünes und blühendes Paradies erschaffen haben, erzählen ihre Geschichte so persönlich, dass es einen einfach nur berühren kann. Und die Tiere, welche in diesem Film definitiv den größten Platz einnehmen, sind einfach nur goldig – wenn auch nicht immer artig    😉

Mit meinen Arbeitskolleginnen aus den Patientenaufnahmen habe ich dann am Donnerstag einen sehr schönen Abend im Biergarten „Paul Rackwitz“ verbracht, denn im Alltagsgeschehen kommt man ja eher selten dazu, ausgiebig (über private Dinge) zu schwatzen.

Wir verstehen uns alle recht gut und da war ein entspannter Abend zum Schnattern bei einem Bierchen bzw. Weinchen ein schöner Ausklang nach getaner Arbeit. Ich bin an dieser Stelle den Mitarbeitern des Biergartens zudem sehr dankbar, dass sie nach nur einer kurzen Reservierung per Email am Vormittag extra für uns zwölf Personen eine große Tafel vorbereitet haben, die wir dann um 18 Uhr ganz für uns alleine hatten. In einem Biergarten eher selten, oder nicht?

Dieses Wochenende war wieder nahezu ein sehr ruhiges, denn wir mussten nicht groß raus oder waren zeitlich an irgendetwas gebunden. Carsten hat zwar seinem Arbeitskollegen versprochen, sich von Freitag bis Montag um dessen Stubentiger zu kümmern …

… aber die jeweils kleinen, ca. 10 min langen Spaziergänge schoben wir irgendwann mal nachmittags zwischen das allgemein recht große Faulenzen. War aber auch kein großer Akt, denn wir übernahmen schon ab und zu mal diesen Dosenöffnerdienst, nur bei den vorherigen Fütterungsbesuchen hat sich die Katze immer nur in einer geschützten Ecke hinter der Couch im Wohnzimmer versteckt. Erstaunlicherweise blieb sie jetzt trotz unserer Anwesenheit doch mal auf ihrem Beobachtungsposten:

Man beachte ihre Schwanzposition    😉    wir haben uns auf jeden Fall darüber gefreut, dass sie jetzt nicht mehr so verängstigt ist. Allerdings konnten wir des Halters Wunsch nicht nachkommen, dem Tier auch noch eine Tablette zu verabreichen, denn so nah ließ sie uns dann doch nicht an sich heran. Wir haben es beim ersten Besuch kurz versucht, aber ihre Zähne und Krallen sind nicht zu verachten …

Was vergessen? Ach ja, wir bekamen auch mal wieder für ein paar Tage Besuch von Stephanie. Diesmal hatte sie allerdings im Vorfeld ihres Dresdenbesuchs ziemlich viele Verabredungen mit ihren Freunden ausgemacht und daher haben wir nicht so oft zusammenhocken können. Aber das holen wir dann während unseres vierwöchigen Urlaubs in Kanada nach … in etwas mehr als eine Monat ist es nämlich endlich soweit und wir werden mit ihr 30 Tage in einem Wohnwagen irgendwo zwischen Vancouver und Calgary verbringen.



2019 10.
Mrz

Dieses Jahr wird irgendwie alles etwas später als die Jahre zuvor. Aber so ist das Leben    😉    Ã¼berhaupt haben die Leute früher das Neue Jahr immer erst im Frühling gefeiert. Aber eigentlich ist es egal, welche Ausrede ich mir aussuche, die OLCA-Erinnerungskiste wurde diesmal auch erst im März geleert. So lange mussten die Erinnerungsstücke für das neue Jahr 2019 strategisch in der Wohnung verteilt werden, denn die Kiste war ja noch mit 2018-Derivaten belegt. Aber nun haben Carsten und ich uns beim Herausholen diverser Rechnungen, Fahr- und Eintrittskarten, persönliche Zeilen, Infozettel und Broschüren an die zahlreichen Augenblicke des vergangenen Jahres erinnert … und sie werden alle einen Platz in unserem Gedächtnis sicher haben:

Auch im vergangenen Jahren haben wir wieder einmal zahlreiche neue Erlebnisse und Erfahrungen gesammelt.

  • Carsten hatte sich im Biergarten so gut mit einer Schweinshaxe angefreundet, dass ihm ein Stück davon im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken blieb. An den Besuch in der Notaufnahme erinnerten uns die entsprechenden Befunde und der Entlassbrief.
  • ein paar Quittungen von Apotheken waren auch da, um mich an meine gelegentliche Erkältungen zu erinnern.
  • Wir sind selber schon einige Male umgezogen und haben auch unseren Kindern dabei geholfen, aber einen Umzug über Landesgrenzen hinweg mussten wir bislang noch nicht gemeinsam durchführen. Jetzt ist Andrea aus unserer Familie die Erste, welche ihren Wohnsitz ins Ausland, genauer gesagt nach Österreich, verlegt hat. Deshalb war im Oktober ein ganzes Wochenende die Fahrten von Dresden über Chemnitz in die Steiermark und wieder zurück nach Dresden notwendig, woran uns Tankquittungen aus Tschechien und Österreich, sowie eine Rechnung aus dem Cafe Styria in Leoben erinnerten.
  • Amira, eine Schülerin aus meiner VHS-Klasse, welche sonst immer mit Druckbuchstaben schreibt, gab sich unglaublich viel Mühe und beschriftete eine kleine Pralinenschachtel in Russisch in Schreibschrift – ich habe mich sehr über diesen Erfolg gefreut!
  • Wir besuchten im Frühling zum ersten Mal den Bärenwald Müritz. Es war wie schon im Bärenpark Worbis einfach toll zu sehen, wie Bären, die sonst bislang kein einfaches Leben hatten, sich jetzt in einem großen Areal bewegen können und einfach mal Bären sein dürfen und keine Belustigung für Besucher von einem Wanderzirkus oder einer Kneipe.
  • Carsten hat zum Geburtstag von Ines und Torsten eine Einladung zum gemeinsamen Bowlen geschenkt bekommen – an dem Tag machte nicht nur das Spielen, sondern auch ein Spaziergang und ein Eis im Freien (wohlgemerkt: im November) ganz viel Spaß.
  • Mit den beiden waren wir im Frühling auch mal in Chemnitz, woran uns die Rechnung vom Meyer’s Diner sowie an das tolle Essen, einen Spaziergang in der Innenstadt sowie im Stadtpark erinnerten.
  • Ein weiterer Tagesausflug mit Ines und Torsten führte nach Prag … die Eintrittskarte für den Turmaufstieg auf den Petrin und diverse Bons erinnerten uns nochmals daran.
  • Im letzten Jahr war ich im Dezember öfter auf den Weihnachtsmärkten der Stadt als die Jahre zuvor: gemeinsam mit Carsten mit Jesus aus Miami / Frankfurt und mit Claudia und Jan aus Uelzen, sowie als reine Mädelsrunde mit Anna, Ines, Manu und Romy. Carsten musste zum Treffen mit Karin und Eberhard trotz der ursprünglichen Planung allein gehen, denn mich haben an dem vereinbarten Tag ein paar fiese Viren vollends ausgeknockt.
  • Mit Claudia aus Uelzen sind wir auch zum ersten Mal auf den Aussichtsturm der Dreikönigskirche hochgestapft. Der Ausblick hat uns allen außerordentlich gut gefallen!
  • Im Februar waren Anna, Julia, Grit und ich auf dem Dresdner Winterzauber, um dort eine Runde Schlittschuh zu laufen und bei nicht nur einem Glühwein ausgiebig zu schnattern – all das haben wir völlig unfallfrei geschafft!
  • An eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz mit Ines, Katrin, Kerstin und Lothar erinnerten die Karten für die Historische Kahnfahrt auf der „Oberen Schleuse“.
  • Mit Kathrin und Axel besuchten wir die Tissauer Wände in Tschechien … auch hier halfen die Eintrittskarten dem Gedächtnis auf die Sprünge.
  • Die Schönheiten der Sächsischen Schweiz führten wir Lisa und Maria beim Wandern mit größtem Vergnügen vor. Ein Mittagessen auf dem Lilienstein in der Felsenbaude gehörte, wie die Rechnung in der Kiste beweist, ebenfalls dazu.
  • Kerstin aus Kaisitz bekam von uns zum Geburtstag einen Gutschein für eine Wanderung, welcher von ihr umgehend eingelöst wurde. Zur Belohnung gab es nach ca. 20 km ein Eis im Cafe Tortuga.
  • Meinen 10er-Gutschein der Salzgrotte habe ich lange genug und über mehrere Jahre ausgedehnt, aber nun waren alle Sitzungen endgültig vorbei. Ab jetzt geht es wieder nur noch auf eigene Rechnung hin    🙂
  • Jede Menge Tickets bezeugen, dass wir erneut an einigen Igeltouren teilgenommen haben. Die „Wahr “ und „Falsch“ Karten gehören übrigens auch zu solch einer Igel-Tour … Motto: „Alles Lüge oder was?“
  • Wir gönnten uns auch dieses Jahr etwas Kultur bei diversen Bühnenprogrammen, Konzerten und Lichtspielhäusern. Unsere Kinokarten zeigen allerdings, dass wir in Dresden nur insgesamt zwei Filme im Kino gesehen haben: „Unsere Erde 2“ und „Deadpool 2“ … das dritte Kinoeerlebnis hatten wir für insgesamt 40 Dollar in New York („The Grinch„) in ultragemütlichen, elektronisch verstellbaren Sesseln mit Beinfreiheiten bis zur Fußspitze!
  • Mit Anna besuchte ich die Sonderausstellung „Monster & Mythen“ im Japanischen Palais.
  • Ebenfalls mit Anna war ich im Theaterstück „Azurro – wie zähme ich einen Italiener?“ im Boulevardtheater.
  • Im Boulevardtheater war ich auch mal mit Carsten, um das Programm „Superwomen“ von Gayle Tufts anzusehen. Die Frau macht allerdings nicht nur Comedy, sie kann auch hervorragend singen!
  • Das Programm „Gegendarstellungen“ von Max Uthoff sahen mein Mann und ich im Alten Schlachthof. Wir kennen und lieben diesen Kabarettisten aus der satirischen ZDF-Sendung „Die Anstalt“ … live auf der Bühne ist der Mann eine Wucht!
  • Nicht zu vergessen das großartige Elif-Konzert mit Stephanie und einer Freundin, die gerade in Dresden zu Besuch waren.
  • Arbeitstechnisch besuchte ich Ende des Jahres eine Veranstaltung im Schloß Albrechtsberg, wo ich unter anderem die Veranstalterin der jährlichen Hope-Gala persönlich kennenlernen durfte. Frau Klein ist eine unglaublich charismatische und dennoch sehr zugängliche Persönlichkeit!
  • Natürlich sind wir auch in diesem Jahr viel gereist. Aber eine Reise machte ich sogar ganz ohne meinen Mann. Es ging dienstlich in die Ukraine nach Kiew. Eine entsprechende SIM-Karte für das ukrainische Vodafone-Netz hat mein Mann mir ganz schnell besorgt, denn so konnten wir immer in Kontakt bleiben. Die Zeit nach getaner Arbeit vor Ort wurde unter anderem dafür genutzt, abends mal zu einer „Carmen“-Aufführung zu gehen oder etwas mehr über die ukrainische Geschichte im Freilichtmuseum „Mamayeva Sloboda“ zu erfahren. Meine Chefin, welche ich auf dieser Dienstreise begleitete, war jedenfalls von meiner Heimat sehr angetan!
  • Unseren 12. Hochzeitstag verbrachten wir diesmal in Miami, FL und wir haben uns in diese Stadt regelrecht verliebt! Sie hat Esprit!
  • Im Sommerurlaub haben wir uns einen langersehnten Traum erfüllt und besuchten innerhalb von vier Wochen die vier größten Hawaii-Inseln. Wir haben unwahrscheinlich nette Menschen kennen gelernt, haben an traumhaft schönen Stränden gebadet und geschnorchelt, waren auf dem Gipfel des höchsten Berges im ganzen Pazifikraum (Mauna Kea) und damit am Ende den Sternen sogar so nah wie noch nie zuvor – kurzum es waren unvergessliche Tage!
  • Vor dem großen Sommerurlaub gönnten wir uns einen Tagesausflug zum Partwitzer See-Strand in der Lausitz – Karibikgefühle können doch schon so nah sein    🙂
  • In unserer unmittelbaren Nähe entdeckten wir ein schmuckes Kleinod namens Klosterpark Altzella – einfach nur entspannend und bezaubernd!
  • Dass wir wie immer viel auswärts essen waren, weiß sicher jeder, der uns kennt    🙂    eine Neuentdeckung in Dresden war für uns das karibische Restaurant „Turtle Bay“ … dort werden wir uns künftig wahrscheinlich immer wieder einmal blicken lassen. Dem Steakhaus „Estancia“ haben wir nach langer Zeit seit dem ersten enttäuschenden Besuch eine zweite Chance gegeben – es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Auch im „Raskolnikoff“ , wo wir uns mit Barbara zum Schwatzen getroffen haben, gab es viele leckere und gesunde Gerichte, vor allem mit Zutaten direkt aus der Region. Aber auch die mittlerweile lieb gewonnenen Lokale wie „Odessa“ , „Dschingiskhan“ , „El Rodizio“ , „Milchmädchen“ , „Ballhaus Watzke“ , „Mama Afrika“ sowie Bäckereien mit Cafe in unserem Umkreis besuchten wir immer wieder mal. Von den unzähligen Freitagabenden beim Dönermann will ich erst gar nicht anfangen …

Ihr dürft mir glauben, es ist nur ein kleiner Auszug der schönen und spannenden Erlebnisse des Jahres 2018. Es sind ja nur die, für welche es in der Kiste nachweislich einen Beleg gab und ich glaube sogar, nicht mehr alle auf dem Foto für den Blog wiedergefunden zu haben und habe sicherlich manches übersehen. Aber am Ende gibt es eben auch kein Kistenfutter für einen Schnatterabend mit guten Freunden, für einen Sonnenuntergang mit dem Mann meiner Träume, für Spaziergänge, für Fototermine oder für einen Spielabend – dafür hat man Tagebücher, Bilder und, wenn die Zeit es zulässt, vielleicht auch mal wieder einen Jahresbericht    😉



2019 23.
Jan

Seit meinem letzten Blogeintrag ist inzwischen mehr als ein Monat vergangen – leider. Diese Tage waren aber eine sehr intensiv gelebte Zeit, mit diversen Höhen und einigen Tiefen.

Ich versuche mal, alles in Kürze zu fassen und zu berichten … mal schauen, ob es mir mit der „Kürze“ tatsächlich gelingt.

Am 20.12. (Donnerstag) habe ich meiner VHS-Gruppe am Ende des Unterrichts schöne Feiertage gewünscht und bin flink gegen 20:30 Uhr nach Hause geradelt. Zu Hause habe ich nur kurz und schnell etwas gegessen und danach packten Carsten und ich noch fehlenden Utensilien in unsere zwei Reisekoffer. Während ich noch unterrichtete, hat mein lieber Mann bereits einen One-Way-Mietwagen abgeholt, mit welchen wir dann auch kurz nach Mitternacht gen Frankfurt am Main aufgebrochen sind. Dieses Jahr haben wir aufgrund der günstig liegenden Feiertage beschlossen, an zwei Arbeitstagen ebenfalls noch frei zu nehmen und somit für fast zwei Wochen zu verreisen. Unser Ziel hieß New York City. Ursprünglich wollten wir zwar auch noch beide Kinder mitnehmen, aber als wir sie fragten, hatten sie bereits ihre eigenen Pläne geschmiedet und so waren wir eben nur als Pärchen unterwegs. Carsten möchte gern noch seine eigene Sicht über diese Reise schreiben, deshalb möchte ich hier noch nicht zu viel erzählen, um seine Story nicht zu verderben. Außerdem bemühe ich mich ja um Kürze …

Heiligabend verbrachten wir erst auf diversen Weihnachtsmärkten der Stadt und abends sahen wir im Kino einen zu diesem Tag sehr gut passenden Trickfilm an: „The Grinch“.

Carsten hat zwar beim Kauf der zwei Kinokarten etwas schlucken müssen (40 Dollar!), aber diese Wohnzimmeratmosphäre hat so einen Preis sicherlich verdient:

Soooo viel Beinfreiheit hatten wir noch nie!!!

Hier sieht man auf der Leinwand noch die Werbung! Während des Films haben wir natürlich keine Aufnahmen gemacht    🙂

Ausgerechnet am Silvesterabend hat es sehr heftig geregnet (insgesamt hatten wir aber auch nur zwei Regentage während unseres gesamten Aufenthaltes – also wollen wir uns mal nicht beschweren) und als wir bei unserem abendlichen Ausflug um 21 Uhr zur Grand Army Plaza kamen, …

… um dort um Mitternacht das Feuerwerk zu sehen, beschlossen wir kurzerhand, doch wieder zurück ins Hotel zu gehen. Zum einen weil wir mittlerweile trotz eines Regenschirms klatschnass geworden sind und zum anderen, weil wir auf die Nachfrage, ob ein Feuerwerk tatsächlich stattfinden wird, keine richtige Bestätigung vom Veranstalter kam … es sah somit sehr nach einer Absage aus.

Das Bild gibt die Nässe an den Beinen und Füßen leider nicht wieder, aber ihr könnt mir glauben, wir waren durch und durch bis auf die Haut nass!

So haben wir wenigstens den Menschen beim Jubeln auf dem Times Square im Fernsehen zugeschaut, waren aber im Gegensatz zu den seit Mittag auf dem Platz wartenden und sicherlich frierenden Massen in trockenen Sachen in unserem vertrauten Zimmer des Hotels in China-Town:

Am 1. Januar abends ging es zurück nach Hause und bereits am 3. Januar verdienten wir ganz munter wieder unsere Brötchen und das Alltagsleben hatte uns erneut fest im Griff. Das erste Wochenende des Jahres verbrachte ich als erstes damit, meinen VHS-Unterricht gleich für drei Wochen vorzubereiten, denn die darauffolgenden Wochenenden waren bereits „verkauft“. Dazu kam noch jede Menge üblicher Arbeiten, die man so um einen Jahreswechsel zu erledigen hat wie z.B. alle Kalender auf das neue Jahr anzupassen.

Die erste volle Arbeitswoche war zudem durch die Nachricht, dass Annas Hund Leon schwer krank geworden ist (Magen verdreht) und operiert werden wurde, ziemlich getrübt. Irgendwie gehörte „Spatzi“ ja inzwischen auch zu uns …

Am Freitagmittag, dem 11. Januar, als Carsten und ich bereits im Auto unterwegs waren, um unseren ukrainischen Wochenendbesuch in der Dresdener Neustadt abzuholen, kam der Anruf von Anna, dass Leon nach anfänglicher Besserung nun doch über die Regenbogenbrücke gegangen ist …

Da mussten sich Maria und ihr Freund Wowa noch etwas gedulden, weil wir unsere Route prompt abgeändert haben und erst einmal zu Anna gefahren sind. Leon war schon am Vorabend und im Beisein der Tierärztin verstorben, aber trotzdem war sie natürlich noch tieftraurig und da war ein Abstecher Ehrensache – wir können es nur zu gut verstehen. Ich wünsche, es geht ihm auf der anderen Seite des Regenbogens genauso gut, wie er es bei Anna hatte!

Nach dem Beileidsstopp bei Anna widmeten wir uns dann ganz dem Besuch aus der ukrainischen Stadt Dnipro. Maria war schon mal im Sommer bei uns, für Wowa war Dresden Neuland. Wir haben unser Gästeführerprogramm daher so kombiniert, dass wir am Freitag das Schloß Moritzburg besuchten, denn das kennt jeder, der jemals „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gesehen hat. Es hat geschneit und die ganze Anlage sah in der weißen Pracht genauso wie im Film aus!

Am Samstag gab es dann noch einen Stadtrundgang samt vieler Dresdner Sehenswürdigkeiten …

… und am Sonntag brachten wir die beiden nach Potsdam zurück, wo sie für die zweite Woche ihrer Reise Stephanies WG-Zimmer bekommen hatten. Nach dem Besuch in Dresden war ihre Reise nach Deutschland auch schon zu Ende, denn bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag ging es für die beiden zum Flughafen und von da zurück in die Ukraine.

Warum in Stephanies WG-Zimmer? Unsere Kleine befindet sich seit dem 6. Januar erneut in Bremerhaven, wo sie diesmal mit vier Monaten recht lange bleiben wird, da sie dort (hoffentlich) mit viel Elan an ihrer Bachelorarbeit werkelt. So konnte sie also ihr Domizil den Besuchern auf unsere Empfehlung hin ohne Probleme überlassen.

Aufgrund unseres New York-Trips und ihretwegen haben wir diesmal unser Familientreffen zur Auswertung des letzten Jahres sowie der Übergabe der (verspäteten aber nicht minder liebevollen) Weihnachtsgeschenke in den Norden verlegt. Kaum sind also Maria und Wowa weg und die OLCAs haben gerade mal eine Woche gearbeitet, folgt schon gleich am nächsten Wochenende wieder Reisestimmung.

Andrea haben wir auf der Hinfahrt noch schnell in Bremen von der Endhaltestelle ihres Flixbusses abgeholt und sind dann zu viert in ein angemietetes Loft am Neuen Hafen eingezogen. Stephanies Hostelzimmer wäre für das bevorstehende OLCA-Familienwochenende sicherlich zu klein und auch zu ungemütlich geworden. So hatten wir mit der Unterkunft nicht nur eine gemeinsame Wohnung zum Schlafen, sondern auch gleich noch eine geräumige Küche zum Kochen.

Wir haben uns am Samstag für den Besuch der Dauerausstellung Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, entschieden. Darin bewegt man sich von Halle zur Halle entlang des 8. Längengrades einmal um die Erdkugel, wobei man in den Teilen auch die entsprechenden Klimaverhältnisse, z.B. für die Wüste in Niger, die eisige Kälte in der Antarktis oder auch das tropische Klima auf Samoa, hautnah spürt. Sehr zu empfehlen!

Zum Schluß durfte man auch noch auf das Dach des Gebäudes, wo wir in der Januarkälte bibbernd einen farblich umwerfenden Sonnenuntergang erleben konnten:

Am Sonntag haben wir vor der Rückfahrt nach Hause noch die Kugelbake besucht, ein aus Holz gebautes Seezeichen in Cuxhaven.

Diese Konstruktion markiert die Mündung der Elbe in die Nordsee und im Vergleich zu diesem Teil der Elbe (das gegenüberliegende Ufer ist am Horizont nicht mal zu erkennen gewesen!) wirkt der Abschnitt in Dresden wie ein Rinnsal.

Ansonsten habe ich auch mal wieder den acht Geschichten der sächsischen Phrase4-Autoren lauschen dürfen und mich dabei köstlich amüsiert. An dem Abend war Mike Altmann als Gastleser mit dabei und er ist zweifelsohne ein verdammt guter Vorleser seiner witzigen Storys. Somit passte er also perfekt zu den übrigen drei Stammautoren.

Die Flasche Wein hat diesmal Gabi gewonnen … sie hat am schnellsten von allen Anwesenden auf die nebenbei vorgelesene Phrase „Bestell es beim Universum“ reagiert:

Aber es wäre ja sowieso irgendwie doof, wenn man mit der eigenen Phrase, denn diese habe ich im November abgeben dürfen, gewonnen hätte. Ich warte dann lieber auf die nächste Möglichkeit. Dass der Gewinnerwein gut schmeckt, hat auch Maria festgestellt, als wir die von mir bei der Novemberlesung gewonnene Flasche zusammen beim Schwatzen in unserer Küche leer gemacht haben:

Zwischen all den gerade beschriebenen Ereignissen und den übrigen Alltagsaufgaben haben Carsten und ich zusätzlich noch unsere Hochzeitstagsreise für dieses Jahr ausgesucht und gebucht. Diesmal geht es auf Madeira und ich freue mich schon wahnsinnig darauf. Es wird wohl kein Badeurlaub werden, dafür ist die Insel nicht berühmt, aber es wird bestimmt viel gewandert.

Wir haben uns in diesem Jahr auch ein paar Neuanschaffungen gegönnt: Im Bett liegen unsere Köpfe nun auf neuen Kissen und im Keller steht mein neues Fahrrad. Davon gibt es noch kein Foto, es wird aber schnellstens nachgereicht, sobald ich mit Carstens Hilfe alle Details an meiner himmelblauen „Gazelle“ ergänzt habe – versprochen!

Übrigens: ich habe dieses Jahr beschlossen, mal eine Pause bei den Fotojahresplänen einzulegen, denn noch habe ich die Projekte des vergangenen Jahres ja nicht mal zu Ende bringen können, weil ich die Ergebnisse hier noch nicht präsentieren konnte. Manchmal muss man sich wohl oder übel die Zeit nehmen, endlich mal alles Liegengebliebene nachzuholen. Deshalb werde ich die nächsten 12 Monate dazu nutzen, die „alten“ Projekte komplett abzuarbeiten und die Themenbereiche für das kommende Jahr (also 2020) abzustecken – andere nennen das mitunter „eine kreative Pause einlegen“.

Und wie fing euer Jahr 2019 an?



2018 11.
Nov

Unsere nächste Insel ist Kauai und wer „Lilo & Stitch“ (eines unserer Familienfilme) sehr aufmerksam angeschaut hat, weiß, dass es genau die Insel ist, auf welcher der kleine Außerirdische per Zufall landete. Nun landeten auch wir trotz der Wetterkapriolen des inzwischen auf einen tropischen Sturm herabgestuften Hurrikan Lane ebenfalls hier.

Kauai wird „Garden Island“ genannt und dies ist absolut gerechtfertigt, denn dort geht es der Pflanzenwelt wirklich gut – an Feuchtigkeit mangelt es jedenfalls nicht. Da diese aber eben vor Türen und Fenstern nicht Halt macht, sind solche Bedingungen aber leider auch äußerst feindselig für Bücher, Fotos und Holzprodukte. Deshalb gibt es hier neben Klimaanlagen eben auch etwas im Großformat für den Kleiderschrank, was wir in Deutschland oft nur beim Neukauf von elektronischen Geräten in kleinen Säckchen finden und eigentlich sogleich wegwerfen … bei uns nennt man es Silicagel. Ohne solche Luftentfeuchter wären frische Klamotten im Regal grundsätzlich klamm und muffig. Hier mal in Großaufnahme ein solcher Beutel mit nur noch wenig Kristallgel (unten) und schon viel eingefangenem Wasser:

Während unserer Urlaubswoche haben wir eben auch gelernt, wie es sich anfühlt, wenn es den ganzen Tag einen tropischer Regen gibt und wie stark dann neben des kräftigen Windes auch die zahlreiche Regentropfen auf den breiten Blättern von Bananen, Papaya und anderen tropischen Gewächsen herabtrommeln.

Zudem haben wir jeden Tag sehen können, wie sich aufgrund der täglichen Regenfälle die Opakeaa-Wasserfälle verändert haben.

Leider hat das Wetter unsere in Deutschland vorbereiteten Pläne zum Wandern, Baden und Schnorcheln total zunichte gemacht.

Besonders deshalb ist Kauai für uns die entspannteste aller Inseln auf unserer Reise geworden. Wir haben sogar Zeit gefunden, uns beim US- Netflix die ersten Folgen von „Hawaii-5-0“ anzusehen und hatten zudem beim Schwatzen über dies und jenes mit unserer B&B-Gastfamilie ganz viel Spaß. Schließlich nahm der Regen am Ende natürlich auch erheblichen Einfluss auf den allgemeinen Tagesablauf von Darcy, Tim und ihren drei Kindern plus zwei Minidackeln – vieles wurde abgesagt und kurzerhand ins Haus verlegt.

Diese westlichste der großen Hawaii-Inseln und hat lediglich knapp 66.000 Einwohner. An der Lage ist zudem zu erkennen, dass sie geologisch betrachtet auch die Älteste ist. Während unseres Aufenthaltes haben wir das natürlich genauer erklärt bekommen: die letzte Insel im Osten ist Big Island (stellen wir in Wort und Bild im dritten Teil des Reiseberichts genauer vor) und sie ist aus vulkanischer Sicht das Epizentrum, da nur hier noch Austritt von Lava und Magma stattfindet. Die gesamte Inselgruppe Hawaiis inklusive der unzähligen Atolle driftet zudem kontinuierlich gen Westen. Verlässt eine Landmasse so also den unterirdischen „Überlauf“ und hat genügend Zeit sich zu entfernen, entsteht dadurch wiederum eine eigenständige Insel – von Ost nach West, also von Heute in die Vergangenheit, formierten sich demzufolge Big Island (vulkanisch als einziges noch aktiv), Maui (plus Kaholawe, Lanai & Molokai), Oahu und Kauai (plus Puuwai). Wind, Wasser und Wetter nagen allerdings seit Jahrmillionen kontinuierlich an dem, was sich über der Wasseroberfläche befindet und deshalb ist alles westlich von Kauai nicht mehr als Insel zu erkennen, sondern nur noch als Atoll. Dieses Bild von Google-Earth zeigt es noch einmal sehr anschaulich:

Genug der Lehrstunde, zurück zu unseren persönlichen Eindrücken. Ein Wahrzeichen von Kauai sind zweifelsohne die zahlreich auf der Insel vorkommenden Hühner und schon bei unserer Ankunft haben wir sie nahezu auf jeder Straße gesehen. Ich dachte zuerst, es wäre ein wenig wie in der Ukraine: Tagsüber sind die Hühner allein unterwegs und abends kommen sie wieder zurück nach Hause. Aber dann haben wir von Tim gelernt, dass sie wirklich freilebend bzw. wild sind. Ihre Vorfahren wurden einst auf der Insel für illegale aber sehr beliebte Hahnenkämpfe gezüchtet, doch 1992 fegte Hurrikan Iniki über das Land. Dabei gingen die meisten Stallungen kaputt, sodass die Hühner in eine ungewohnte Freiheit entlassen wurden, die sie anscheinend bis heute sichtlich genießen. Da sie sich von allem möglichen Zeugs auf den Straßen ernähren, was sich natürlich letztendlich auch auf ihren Fleischgeschmack auswirkt, und sie auch sonst wohl sehr zäh sind, lohnt es sich nicht, diese als Mahlzeit zu betrachten. Tims vorgeschlagenes Kochrezept für das hiesige Federvieh: In einem Topf stellt man ein Huhn zum Kochen auf den Herd und in einem anderen Topf zehn Lavasteine. Wenn die Lavasteine dann mal weich geworden sind, ist auch das Huhn fertig    ðŸ™‚

Jetzt ein paar Impressionen von dem, was wir sonst noch so auf der Insel entdeckt haben.

Regenbogen-Eukalyptusbäume haben zwar keine Regenbogenfarben a la Einhörner zu bieten, die mehrfarbige Rinde ist aber auch mit Grau-Braun-Orange-Grün-Beige ein herrlicher und beeindruckender Anblick!

Die Landschaft im Waimea Canyon hat bei uns sofort Erinnerungen an unseren Ausflug in das Outback von Australien erinnert: rote Erde und blauer Himmel.

Dazu gab es Berge und Täler in der Ferne, soweit das Auge reicht.

Im Kokee State Park haben wir laut Schild eines der nassesten Aussichtspunkte der Erde erreicht. Ich für meinen Teil kann diese Stelle nun als den absoluten Gewinner meiner persönlichen Nässehighlights führen, denn die Luft war mit Wasser durchtränkt, es tropfte kontinuierlich vom Himmel und als Aussicht hat man nur eine dichte Hexensuppe genießen können.

Wir haben natürlich auch das kleine Städtchen Hanapepe besucht, welche die Macher von „Lilo & Stich“ inspirierte. Leider waren die Läden im Zentrum alle geschlossen und wegen der Überschwemmungsgefahr mit Sandsäcken abgedichtet bzw. wegen des vermuteten Hurrikans größtenteils noch verbarrikadiert.

Im Dauerregen haben wir allerdings noch die Läden eines anderen auf der Insel bekannten Städtchen besuchen können, bevor es dann am nächsten Tag vollkommen überschwemmt und aufgrund eines Brückenschadens komplett von der Außenwelt abgeschnitten wurde.

Wir kauften in Hanalei noch ohne Probleme das eine oder andere Schmuckstück ein und nur 24 Stunden später stand das von den Bergen kommende und schlammgeschwängerte Wasser bis zu den Dächern der einstöckigen Holzhäuser. So haben wir das zumindest in den Nachrichten gesehen, denn wie geschrieben, die Zufahrtsstraßen waren fortan für jeglichen Verkehr gesperrt:

Eine absolute Überraschung für mich war es, hier die spärlichen Überreste eines russischen (!) Forts Elisabeth aus dem Jahre 1815 zu entdecken.

Damals gab es hier eine russisch-amerikanische Kompanie, welche sich um die Sicherheit der Schiffe beider Staaten kümmerte, die auf dem Pazifischen Ozean zwischen dem amerikanischen Nordwesten und Asien unterwegs waren. Die zu der Zeit noch nicht der USA angehörigen Hawaiianer haben das allerdings nicht für sehr gut befunden und die Russen bereits 1817 aufgefordert, die Insel wieder zu verlassen. Diese Stelle liegt übrigens auch an der Einmündung des Flusses Waimea, wo Captain James Cook 1778 mit seinem Schiff anlegte.

Wir haben trotz Regen natürlich immer wieder die Chance genutzt, um rauszugehen bzw. zu fahren – allein auf der 60*45 km großen Insel Kauai legten wir in 6 Tagen insgesamt 617 km zurück. Wir guckten den Surfern bei ihren Ausritten zu …

… gingen am Strand spazieren…

… unternahmen z.B. eine kleine Wanderung zur Makauwahi Cave …

… und entdeckten dabei eine alte, verlassene Zuckerfabrik. Wie schnell doch unter den hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen die Natur wieder Gebäude und zurückgelassene Maschinen aller Art für sich zurückgewinnen kann:

Wir haben auch hier recht schnell gelernt, dass der Begriff „Fish Market“ keine große Markthalle mit frisch gefangenem Fischen bedeuten muss. In Koloa ist ein Laden mit solchem Namen winzig klein (vergleichbar mit einem Tante Emma-Laden oder Schnellimbiss), aber das dort verkaufte Poke schmeckt einfach großartig.

Apropos Essen. Ich habe jeden Morgen zum Frühstück frisches Obst und rosafarbenes Guava Bread mit diversen Fruchtaufstrichen gegessen. Das Brot schmeckte zwar nicht so sehr nach der mir bekannten Frucht, aber die Farbe war einfach genial! Dank der von Darcy und Keahna, die älteste Tochter der Familie, jeden Tag hervorragend vorbereiteten Obstplatten bin ich zudem schnell auf den Geschmack der einheimischen Früchte gekommen, wie z.B. Ananas, Papaya, Mango und dortigen kleinen Bananen. Die Papaya hat Darcy direkt vom Baum hinter ihrem Haus geerntet – frischer konnte es also nicht sein!

Ich habe auf Kauai auch wieder mal ein Hawaiian Shave Ice probiert. Diese, auf den Hawaii-Inseln und mittlerweile sogar schon in den USA sehr verbreitete Leckspezialität, ist eigentlich nur ein ganz normales Wassereis, welches dann je nach Wunsch mit diversen Sirups durchtränkt wird. Der Name kommt daher, dass man in eine Shave-Maschine einen gewöhnlichen Eisblock einlegt und durch Drehen des gesamten Blocks um die eigene Achse wird an einem Messer das Eis für den Becher abrasiert:

Die kurze Woche war schneller vorbei als wir dachten und da stand auch schon der Flug auf die nächste Insel an – diesmal sogar ganz und gar ohne Sturm und Zwischenfälle.



2018 10.
Jun

Um ehrlich zu sein, ich kann keine vernünftige Antwort darauf geben, denn in meinem Leben kommt dieser Zustand so gut wie nie vor. Stattdessen gibt es über jede Menge Erlebnisse zu berichten, die in den vergangenen zwei Wochen meine Schreibzeit für sich beanspruchten    😉

Carsten und ich haben uns am Sonntag vor zwei Wochen recht spontan entschlossen, das schöne Sommerwetter für einen Fahrradausflug auf dem Elbradweg zu nutzen. Es hat jede Menge Spaß gemacht und nach der Tour bis Pillnitz waren wir uns einig, dass wir uns ein spätes Mittagessen im Biergarten redlich verdient haben. Als Radfahrerin gönnte ich mir natürlich stilecht ein Radler    🙂

Bei der Auswahl des Essens waren die Augen natürlich mal wieder etwas größer als der Mund    😉

Diese schöne, knusprige Haxe oben links bestimmte sogar völlig unerwartet noch den Ablauf der folgenden Tage. Ein Stück von ihr hat sich nämlich in Carstens Speiseröhre als Nahrungsbolus festgesetzt und er konnte ab Sonntagnachmittag nichts mehr trinken und essen, weil der Pfropfen den Zugang zum Magen fest verschlossen hat. Atmen ging aber noch problemlos, sodass Carsten am Montag sowohl zum Sport gehen als auch zwei Meetings als Einladender abhalten konnte. Aber gegen 14 Uhr war Schluss mit Lustig und meine Orangenhälfte bewegte sich in die UKD-Notaufnahme, um das Problem endlich lösen zu lassen. Dank Magenspiegelung unter Vollnarkose war alles recht schnell erledigt und als ich nach meiner Arbeit an seinem Bett stand, war Carsten sogar schon wieder von allen Schläuchen befreit … nur die Kanüle sollte noch für den Fall der Fälle bis zur Entlassung dran bleiben.

Und hier ist ein Bild von seinem, wie wir es in der Familie genannt haben, „Alien“:

Die Haxe konnte übrigens nix dafür, sie war wirklich lecker und ich habe sie am Dienstag noch völlig unfallfrei aufgegessen.

Da mein armer Mann dank ärztlicher Hilfe nun wiederhergestellt war, konnte ich ganz beruhigt ein paar Tage später mit Anna zu einer Führung durch die Ausstellung „Monster und Mythen“ ins Japanische Palais gehen.

Die Ausstellung ist klein, aber oho! Die riesigen Bewohner der Meere haben uns am meisten beeindruckt. Die Führung war sehr entspannt und verständlich abgehalten, dazu war die junge Dame bestens über alle Ausstellungsstücke und die damit verbundenen Legenden und Geschichten informiert – es war sehr interessant und kurzweilig. Nachdem wir unseren Bildungsauftrag erfüllt haben, gönnten Anna und ich uns noch einen schönen Abend beim Trinken und Schwatzen im Freien, denn das Wetter war wirklich einladend, um so lange wie möglich draußen zu bleiben. Inzwischen sind die Sonnenuntergänge in Dresden sehr farbenfroh und richtig romantisch geworden:

Bei solch schönem Wetter macht es auch wieder sehr viel Freude, Menschen draußen im Grünen zu fotografieren. So passte es hervorragend, dass Manu und Ines, welche inzwischen ihr eigenes Tanzprojekt Irish Dance Women Dresden auf die Beine gestellt haben, ein paar Bilder für ihre Homepage und andere Gelegenheiten brauchten. Bei den beiden komme ich irgendwie nie drum herum, mich auch mal vor die Kamera zerren zu lassen    😉

Wir haben sogar Kräfte gemessen, doch auf dem Foto sieht man ganz deutlich den Unterschied zwischen einer Elfe und einer (haxenessenden) Steinbeißerfrau    😉

Beide Mädels hatten in den letzten 14 Tagen auch ihren ersten großen Auftritt auf dem 3. Freitaler Irish Folk Festival und ich durfte natürlich ebenfalls viel knipsen und blitzen. Dabei hat Julia mich kurz gebeten, ihr Bierglas gegen meine Kamera zu tauschen … da ich dem Mädel mit den große Kulleraugen nichts abschlagen kann, ist so ganz nebenbei dieses Bild entstanden:

Hier haben Ines und Manu übrigens die Rolle der Leprechauns übernommen. In den Hüten, welche sie in der Hand halten,  ist das Geld, welches zahlreiche Zuschauer an die Musiker und Tänzer gespendet haben, denn es wurde kein Eintritt zu der Veranstaltung verlangt. Es war insgesamt ein sehr fröhlicher und lustiger Abend!

Auf zum nächsten Ereignis: Wir haben schon lange vorgehabt, unsere OLCA-Mobile-Webseite auf den neuesten Stand zu bringen, schließlich ist der Suzuki Vitara schon seit dem 18. September letzten Jahres ebenfalls zum Familienmitglied geworden. Endlich haben wir es tatsächlich geschafft, unsere beiden fahrbaren Untersätze zu waschen und für ein gemeinsames Fotoshooting im Grünen herauzuputzen. Das Ergebnis könnt ihr hier bewundern    🙂

Gestern haben Carsten und ich uns wieder etwas Geschichtsunterricht gegönnt und liefen bei der Igeltour „Cottas Norden – Vom Wildwasser zur Beständigkeit“ mit. Der Dresdner Stadtteil Cotta grenzt direkt an Briesnitz an und war somit früher, als wir noch im Haus wohnten, quasi unser Einzugsgebiet und wir kannten eben sehr viele Stellen der Tour.

Wir haben wie immer viel Neues erfahren und sind nun auf eine Tour durch das gesamte Cotta gespannt. Wenn wir es richtig verstanden haben, dann dürfte es wohl über kurz oder lang eine solche Führung von einem Igelaner geben.

Da wir schon in Hinterkopf hatten, dass Kirschenzeit ist, sind wir nach der Tour noch etwas weiter westlich nach Brabschütz gefahren, wohin wir inzwischen beinah jährlich mindestens einmal zum Kirschenpflücken fahren. Diesmal bemerkten wir, dass die unteren Äste der Kirschbäume fachmännisch gestutzt worden sind und somit nicht mehr alles vom Boden aus so gut zu erreichen war. Daher durfte Carsten seine Kletterkünste und seinen Gleichgewichtssinn unter Beweis stellen:

Ich hüpfte eher von unten, um an den einen oder anderen reich mit Kirschen bestückten Ast ranzukommen. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn in etwa einer halben Stunde hatten wir zwei volle Plastikeimer gesammelt – die heimische Waage hat uns stolze 6 kg angezeigt.

Einer dieser Eimer ist übrigens inzwischen schon wieder leer    🙂

Auf dem Heimweg hielten wir noch ganz kurz an der ehemaligen Grundschule unserer Mädels an, denn Stephanies Klasse hat 2006 als Abschlussgeschenk an die Schule eine Hängebirke gepflanzt. Dieses magere Bäumchen haben wir damals im Auftrag der Klasse in einer Gärtnerei besorgt und in den steinigen Untergrund eingegraben:

12 Jahre später sieht es schon ganz anders aus – wow:

Nur das Holzschildchen hat nicht lange überlebt    😉
Die Birke aber hat sich trotz des mageren Bodens unglaublich prächtig entwickelt, oder?

Beim Kirschenpflücken haben wir schon stetiges Grummeln aus der Ferne gehört, aber das darauf folgende Gewitter über Dresden hat uns zum Glück erst bei der Fahrt nach Hause erwischt:

Den Abend verbrachten wir in den eigenen vier Wänden und schauten uns beim gleichzeitigen Vernichten der ersten Kilos frischer Kirschen die von Videobuster zugeschickte DVD „Reset“ an. Obwohl ich Filme mit Action und Zeitreisen mag, fand ich diesen aber leider nur eher durchschnittlich. Da bereiteten mir die Kirschen mehr Glück und Freude    😉



2018 21.
Mai

Diesmal habe ich bei der Auswahl meiner Überschrift aus dem norddeutschen Dialekt bedient. Für alle unter uns, welche mit diesem Begriff nicht anzufangen wissen, eine kurze Erklärung: Es bedeutet „draußen und drinnen“. Und genau darüber, was ich in den letzten Tagen drinnen und draußen erlebt habe, möchte ich ja berichten    ðŸ™‚

Das Wetter wird immer schöner und man hält es zu Hause kaum noch aus. Unser kleines Cabrio darf endlich wieder die Garage verlassen und bringt Carsten und mich zu einigen bezaubernden Gegenden in der Nähe. Zum Beispiel zum Klosterpark Altzella. Wir wollten schon seit Jahren dorthin fahren und nun haben wir es endlich geschafft. Der Eintrittspreis liegt bei 4 EUR, aber dafür betritt man eine Oase der Ruhe und kann sich wenigstens ein wenig in die alten Zeiten versetzen:

Ich bin immer wieder von derartigen Decken beeindruckt, es sieht alles so leicht aus, wie ein gespanntes Sonnensegel!

Im Park selber hat man jede Menge Ruinen von der ursprünglichen Klosteranlage, die man ohne Einschränkungen betreten kann. Kinder von anderen Besuchern, welche gleichzeitig mit uns im Park weilten, kletterten überall herum. Carsten dagegen hat sich etwas Ruhe gegönnt und dem munteren Vogelgezwitscher zugehört.

Die Fensteröffnungen waren beeindruckend groß!

Nicht minder beeindruckend fand ich die 5 m hohen und sehr massiven Klostermauern, die sich um eine großzügige Wiese und gut erhaltenen Wandresten des Schüttgebäudes, in dem die Mönche einst ihre Getreideernte lagerten, zog.

Der Weg durch den Rasen entlang der Mauern führte zum meinen eigentlichen Ziel – einem Kräutergarten, denn mein Fotoprojekt für Mai heißt „Kräuter“    🙂
Auch wenn ich mit dem Veröffentlichen meiner Projektergebnisse immer wieder ins Verzug gerate, sie entstehen wirklich zum geplanten Zeitpunkt    ðŸ˜‰

Da passte es natürlich wie die Faust aufs Auge, dass im Carus Vital, dem Fitnessstudio meines Arbeitgebers, in diesem Monat auch eine Kräuterwanderung angeboten wurde. Julia hat uns beide ganz flink angemeldet und so haben wir zusammen mit einigen anderen Mitarbeitern des Klinikums erfahren, wie viel Essbares wir auf den Wiesen schon im Gelände haben – ich wäre nie auf eine derartige Vielfalt gekommen! Wir haben in den zweieinhalb Stunden keine lange Strecke zurücklegen müssen, denn alles lag quasi zu unseren Füßen. Meine persönliche Lieblingsentdeckung bei dieser Wanderung ist der Sauerklee:

Ich bin ein großer Anhänger von Sauerampfer, aber diesen gibt es eben nicht überall. Den Sauerklee zu finden ist dagegen ein Leichtes    ðŸ™‚    und ist seine Blattform nicht herzallerliebst?

Der junge Mann, welcher uns in die Geheimnisse der hiesigen Kräuterwelt eingeweiht hat, trug seine Werbung ganz stolz auf der Brust    🙂

Da er auch allerhand öffentliche Kräuterwanderungen auf seine Seite anbietet, bin ich am Überlegen, mal bei einer weiteren mitzumachen. Sollte mich jemand aus Dresden und Umgebung dabei begleiten wollen – wir können uns bestimmt auf einen Termin einigen!

Eine weitere Veranstaltung, welche ich besucht habe, war kräuterfrei, dafür aber prall gefüllt mit interessanten, spannenden und lustigen Geschichten – ich war bei der letzten Phrase4-Lesung vor der Sommerpause.

Der Gastleser der Mai-Ausgabe war diesmal Jens-Uwe Sommerschuh, der dem Publikum unter anderem einen Einblick in sein zweites „Mimi“-Buch gewährte. Ich glaube, ich muss jetzt tatsächlich mal das erste Mimi-Buch ganz dringend durchlesen, damit ich zur Veröffentlichung seines zweiten Buchs gut vorbereitet bin. Immerhin hat Jens-Uwe ein ganz besonderes Herz für die kleine Haus- und Hof-Fotografin der Phrase4    🙂

Das lange Pfingstwochenende und eine vielversprechende Wettervorhersage lockte Carsten und mich gestern wieder nach Draußen. Diesmal zog es uns ins Lausitzer Seeland. Wir waren dort zuletzt vor ziemlich genau 10 Jahren, damals noch mit unseren Kindern. Es hat sich seitdem einiges verändert, denn die Stelle, welche wir uns damals für das Picknick ausgesucht haben, ist jetzt schon gar nicht mehr erreichbar. Dafür fanden wir einen anderen Weg zum herrlich türkisblauen Wasser in den zugänglichen Gebieten!

Da stellt sich doch ganz schnell mal ein Urlaubsgefühl ein, nicht wahr? Die Parkplatzgebühr betrug 3 EUR für den ganzen Tag und der von uns ausgesuchte Strand war frei zugänglich und noch nicht überlaufen. Obwohl einige Familien ihre Sprößlinge ins Wasser gelassen haben, war es mir zum Baden noch zu frisch, aber im Wasser herumzulaufen ist bei mir ja Ehrensache    🙂

Es gibt auch einen ordentlichen Fotobeweis: natürlich im Rahmen meiner 4. Obsession-Galerie.

Hier kann man den gesamten Strandabschnitt am Partwitzer See sehen, wo wir unter anderem auch in völliger Ruhe gepicknickt haben.

Da zwischen unserem Picknick mit „Meeresblick“ und unserer Heimfahrt doch einiges an Zeit verstrich, gönnten wir uns vor dem Heimfahren noch ein schnelles Abendessen im Fährgarten Johannstadt.

Mein armer Mann hat allerdings bei dem gestrigen Ausflug ein wenig leiden müssen, denn derzeit blühen alle Gräser wie verrückt, was den Leuten mit entsprechender Allergie gar nicht gut tut. Leider gehört er auch zu den Betroffenen, daher haben wir unser Abendessen schnell aufgegessen und verzogen uns anschließend in unsere vier Wände, um auf der Couch liegend die von Videobuster zugeschickte DVD „Victoria und Abdul“ zu schauen.

Nun folgt dem langen Pfingstwochenende die vorerst letzte kurze Arbeitswoche, aber ich kann schon jetzt verraten, dass meine Abende inzwischen wieder ganz gut mit interessanten Dingen verplant sind    🙂



2018 31.
Mrz

Was erwartet ein Einwohner der Bundesrepublik Deutschland in der zweiten Märzhälfte? Etwas Sonne, etwas Wärme und einen beginnenden Frühling – das müssten meiner Meinung nach die üblichen Antworten sein. Aber das Klima hatte in diesem Jahr mit uns ganz andere Pläne: Es gab richtig harten Frost und nochmals Schneefall …

Aber selbst diese ungemütlichen Begleiterscheinungen haben Carsten und mich nicht daran gehindert, jede Menge außerhäusliche Unternehmungen ins Auge zu fassen    🙂    besonders voll ist der Tag am 18. März geworden. Carsten und ich standen bereits um 10 Uhr am Dresdner Zwinger, denn wir wollten unbedingt bei der Igel-Tour „Dichter, Denker, Literaten – eine LiteraTour“ dabei sein.

Carsten hat beim Verlassen der Wohnung leider seine Handschuhe und sein „Ohren“ (= ein Fleece-Stirnband mit Ohrenschützern) vergessen mitzunehmen. Bei der fast 2-stündigen Führung und viel Wind hat er das natürlich sehr bereut, wusste sich aber wenigstens etwas zu helfen:

Zudem schneite es auch etwas, doch wenigstens gab es jede Menge geometrisch perfekte und somit sehr kunstvolle Schneeflocken zu sehen, die auf unserer Kleidung landeten und verweilten:

Aber die Führung war das Frieren wert! Der Igel-Mitarbeiter Matthias Stresow ist nicht nur sehr wissend, sondern teilt sein Wissen auch gern und unterhaltsam. Wir haben bislang schon mindestens an drei seiner Führungen in diversen Stadtteilen bzw. zu verschiedenen Themen teilgenommen und alle waren äußerst interessant. Nur, so durchgefroren wie bei dieser, waren wir bislang noch nie    ðŸ˜‰

Da ich gegen 14 Uhr auf dem Dampfschiff „August der Starke“ sein sollte, um bei der inzwischen traditionellen St. Patrick’s Feier die Auftritte der Tänzerinnen von der Irish Dance Company im Bild festzuhalten, wollten wir uns nach der Führung nur ganz schnell noch bei der Kutscherschänke etwas Heißes zu essen gönnen, um wenigstens von Innen wieder ein bisschen warm zu werden.

Zu Feier des (grünen) Tages habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt, einen meiner neu erworbenen Verlaufsfilter, natürlich den Grünen, auszutesten. Bildlich gesehen wirkt das Ergebnis, wenn man viel Fantasie hat, wie eine Mischung aus weißem Winter und der Hoffnung auf frisches Grün des Frühlings    😉

Da man diesen Filter problemlos drehen konnte, habe ich auch ein Bild mit einem grünen Himmel anzubieten    🙂

Das Schiff war natürlich auch passend zur Feier des Tages geschmückt …

… und ich selber trug natürlich auch grün:

Die Kombination aus „aufgrund des Windes durchgefroren“ und „zum Einstieg ein Minibecher Whiskey“ steht mir sichtlich ins Gesicht geschrieben –> ich sehe nach beidem immer so knallrot aus!

Die Mädels haben insgesamt vier Auftritte auf zwei unterschiedlichen Decks absolviert, wobei eine Ecke aus meiner Sicht zum Tanzen vom Platzangebot her leider sehr minimalistisch ausfiel    ðŸ™‚

Nachdem das Schiff am Abend wieder in Dresden anlegte, gab es eine St. Patrick’s Day Parade durch die Dresdner Innenstadt. Ich bewunderte die Mädels echt, da sie mit Winterstiefeln auf dem Kopfsteinpflaster genau so leicht tanzten, also wenn sie mit Softschuhen auf einem Teppichboden herumwirbeln:

Das gleiche haben sie nochmals in der Nähe der Wilsdruffer Straße auf dem von zahlreichen Touristen fest getretenen, aber glücklicherweise zum größten Teil schon weggefegten Schnee, unfallfrei wiederholen können:

Es war ein toller (Sams-)Tag und ein wunderschöner Abend, der im geheizten St. Patrick’s Day-Festzelt auf dem Postplatz langsam ausklingen durfte – toll gemacht, Mädels!

Am darauffolgenden Dienstag packte ich erneut meine Kamera ein, diesmal aber ohne irgendein Farbmotto, denn bei der Lesebühne Phrase 4 geht es mehr darum, zuzuhören, um neben der tollen acht Kurzgeschichten auch eine vorab bekannt gegebene Phrase von einem der vier Autoren zu erkennen und sich schnell bzw. laut zu melden. Spoiler: ich war diesmal zu langsam    ðŸ™‚    es muss an dem immer noch anhaltenden Winter gelegen haben:

Die Betreiber der VeränderBar, in der die Lesebühne seit Jahren ihre Heimat gefunden hat, haben übrigens einen leuchtenden, stimmungsvollen Hinweis mit auf den Weg gegeben:

Drinnen war es allerdings noch etwas kühl, aber nachdem man sich ein Glas Wein gegönnt und die Geschichten einen abwechselnd berührt, bewegt, zum Nachdenken und zum Lachen anregt haben, wurde es schon sehr bald warm ums Herz.
Zur Stammbesetzung Francis Mohr, Henning H.Wenzel und Lars Hitzing gesellte sich diesmal Arne Hirsemann aus Leipzig dazu und er hat seine Geschichten sehr lebendig und emotional mit dem Publikum geteilt:

Und das war erst der Anfang, was mich davor abgehalten hat, einen fälligen Blogeintrag schon eher zu schreiben    ðŸ˜‰

Mit Carsten war ich einen Abend im Kino, um uns „Unsere Erde 2“ anzusehen … und wir haben ihn für richtig gut befunden! Das einzige, was auf uns etwas befremdlich wirkte, war Günther Jauchs Stimme als Erzähler – aber das ist wohl Geschmackssache …

Mit Anna war ich einen anderen Abend im Boulevardtheater, wo wir die Premiere von „Azzurro – Wie zähme ich einen Italiener“ gesehen haben – das Stück macht echt gute Laune, zumindest für unsere Generation, welche mit Italo-Pop immer wieder schöne Erinnerungen an die Jugendzeit verbindet und die den Film „Der gezähmte Widerspenstige“ vermutlich mehr als nur einmal gesehen hat. Warum? Weil man diesen damals soooooo toll fand    ðŸ™‚    Anna und ich waren uns einig: das Stück ist auf jeden Fall einen Besuch wert!!!

Und wie man an uns sieht, sind die winterlichen Tage inzwischen Geschichte geworden    🙂    man muss einfach nur die Zeit, bis der Frühling richtig ankommt, mit vielen schönen Unternehmungen und Menschen ausfüllen, dann kann das Warten auch sehr kurzweilig sein!



2017 03.
Dez

Da geht man gestern ahnungslos durch Potsdam und schon ist man auf zahlreichen Nachrichtenportalen zu finden, wie z.B. hier bei STERN:

Stephanies unverkennbarer Haarschopf rechts, direkt daneben Andrea mit ihrem neuen Rucksack in türkis, Carsten zwischen den beiden im langen Mantel und ich mit weißer Bärenmütze ganz links.

Hier der „Beweis“, daß wir das auf dem Foto wirklich sind:

Aber wir haben nix mit dem Bombenaufreger zu tun, stimmt’s Andrea ?

So schnell landet man als unbescholtene Bürger auf „Verbrechensfotos“    ðŸ˜‰

Dabei sind wir doch ganz Liebe und wünschen euch eine schöne Vorweihnachtszeit und einen ruhigen 1. Advent gehabt zu haben … Prost !!!