Jan
Diesmal wurde meine Erinnerungskiste zum ersten Mal nicht in Dresden, sondern schon in Hamburg ausgeleert. Ich habe sie noch schnell vor dem großen Packen unserer ganzen Habseligkeiten in unzählige Kisten und Kartons fix für mich separat eingesteckt. Dieses Jahr wollte ich trotz der Umbruchstimmung unserer Familie nicht schon wieder wie im Jahr zuvor das Auspacken bis in den März hinauszögern. Da wir in unserer Übergangswohnung keinen großen Esstisch zur Verfügung haben, nutzten wir diesmal einfach den Fußboden im Wohnzimmer zum Drapieren der Erinnerungsstücke aller Art. Manchmal hat auch das von mir sonst nicht so geliebte Laminat seine Vorteile 😉
Was soll ich sagen? Es war erneut ein sehr interessantes und sehr spannendes Jahr geworden. Da man auf dem Foto nicht alles in Detail erkennen kann, erzähle ich wie immer gern ein paar Einzelheiten dazu.
- Wir sind recht oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Mal nahmen wir aus Bequemlichkeit eine Familientageskarte (so muss man eben nicht bei jeder Fahrt ans Stempeln denken), mal eine Einzelfahrt, mal eine Viererkarte – auch je nach Gesellschaft, mit der wir unterwegs waren. Im Endeffekt landeten 23 solcher Tickets in meiner Kiste. Klar, fürs Radfahren gibt es keine Belege 🙂
- Hin und wieder sind wir mit den Öffis zu den Dresdner Igeltouren gefahren, was die zahlreichen Teilnehmerkarten belegen. Neben den üblichen Stadtteiltouren waren diesmal aber auch Spezialthemen und Geschichtliches mit dabei.
- Wir haben unsere Dresden For Friends-Karte in dem Jahr unter anderem erstmalig auch dazu verwendet, vergünstigt in das Kabarett „Herkuleskeule“ zu gehen. Das Angebot war nämlich einfach zu verlockend, an Arbeitstagen gleich zwei Tickets zum Preis von einem zu kaufen. So haben wir uns Anfang des Jahres für die Vorstellungen „Lachkoma“ und „Cafe Sachsen – Wiedereröffnung“ entschieden. Beim ersten Mal wurde allerdings ein Darsteller aus „Lachkoma“ krank und man hat als Ersatzvorstellung „Betreutes Denken“ vorgeführt. Nachdem wir am Ende also insgesamt drei Bühnenstücke angesehen haben, waren Carsten und ich uns einig, dass wir am meisten Spaß bei „Cafe Sachsen“ hatten. Die eigentliche Dresden For Friends-Karte kam am Jahresende übrigens ebenfalls mit in die Erinnerungskiste, den dies ist ja aufgrund des Umzugs nach jahrelanger Treue immerhin unsere allerallerletzte.
- Für die Vorstellung „Endlich!“ von Dr. Eckart von Hirschhausen gab es keine Ermäßigung … diese Eintrittskarten haben wir uns dennoch geholt. Es waren die letzten zwei zusammenhängenden Plätze, somit saßen wir in der wortwörtlich letzten Reihe. Dem Spaß und Lachen tat das allerdings keinen Abbruch.
- Im Kino waren wir den gesammelten Karten nach drei Mal: „Avengers: Endgame„, „Unsere kleine große Farm“ und „Terminator: Dark Fate„.
- Dieses Jahr schaffte ich es endlich mal zusammen mit Anna zur Leipziger Buchmesse zu fahren und wir beide hatten einen fantastischen Tag im Bücherparadies. Die Eintrittskarte zur Messe und die Tageskarte für das Parken sind sehr gute Erinnerungsstützen an diesen tollen Tag.
- Die Aufstellung der Speisen des liebevoll vorbereiteten Buffets aus Danas Hand zu Carstens Ausstand in der Uniklinik sieht etwas zerknickt und bläulich aus. Ich habe diesen Ausdruck den ganzen Tag in meiner Jeanstasche gehabt, um schnell vor Ort Auskunft geben zu können, welche leckere Häppchen alle dort drapiert worden sind.
- Parkscheine fürs Parken in Moritzburg und die Eintrittskarte für das dortige Wildgehege erinnern mich an eine 14-jährige Patientin Nadzeya und ihre liebe Mama Anna aus Weißrussland. Das Mädchen hat sich wegen einer schweren onkologischen Erkrankung nahezu ein ganzes Jahr lang für Operationen, Chemo und Bestrahlung in diversen Kliniken aufgehalten. Ich hatte das Gefühl, dass etwas vom Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und die Tiere des Wildparks eine willkommene Abwechslung in diesem Behandlungsmarathon sein könnten – und ich sollte Recht behalten.
- Es gibt auch eine handgeschriebene Notiz von Julia, welche mich einmal spontan im Büro aufsuchte und feststellte, dass ich mit einem Krankenschein zu Hause bin. Ich habe mich nach meiner Rückkehr auf Arbeit sehr über ihre lieben Worte gefreut.
- Genau so schön fürs Gemüt fand ich Andreas Ostergruß mit einem lustigen Fuchs, Annikas kleine Weihnachtskarte, Gudruns Dankeschönbrief für eine kleine Hilfsgeste und Susannes bärigen Willkommensgruß im Büro nach meinem Urlaub auf Madeira.
- Einige Kassenzettel, bunte Buskarten und die Visitenkarte des Restaurants „Armando’s“ in der Nähe von Porto Moniz sind eine schöne Gedächtnisstütze an unseren Hochzeitstagurlaub auf der Blumeninsel Madeira.
- Die Kopie der Scheck-Einreichung gehört übrigens auch zu unserem Madeira-Urlaub, denn den haben wir von TUI bekommen. Es war die Rückzahlung des Mietwagens, mit welchem wir nach unserer Ankunft in Köln nach Dresden fahren mussten. Der ursprünglich gebuchte Flug direkt nach Dresden war leider wegen der Insolvenz der Fluggesellschaft „Germania“ nicht mehr möglich …
- In Dresden lösten wir im Sommer einen Gutschein für die Fahrt mit dem Elbe-Taxi ein – es war ein sooooooo romantischer Ausflug! Vom Wasser aus mit einem gekühlten Sekt in der Hand die bezaubernde, beleuchtete Dresdner Altstadt zur blauen Stunde anzusehen und mit dem (für mich) besten Mann der Welt zu kuscheln – Herz, was willst du mehr!
- Carsten und ich versuchten 2019 auch mal, reich zu werden … ein Gewinn im EURO-Jackpot könnte uns so viel ermöglichen. Leider haben wir am Ende einfach nicht die richtigen Zahlen ausgesucht – die Falschen können wir uns immer wieder auf dem entsprechenden Schein ansehen.
- Eine Eintrittskarte zum Kreativmarkt erinnert mich an einen schönen Vormittag mit Katja und Anna in den Dresdner Messehallen. Wir haben nicht nur einiges entdeckt und gleich gekauft, sondern uns auch zahlreiche Inspirationen für das eigene Basteln geholt.
- Der Flyer und das Eintrittsbändchen sind für die Wochenendveranstaltung „Pipes, Drums & More“ im Kloster Buch gewesen. In dieser Klosteranlage waren wir zum ersten Mal – sie liegt eine gute Stunde Fahrt von Dresden entfernt und an dem Tag nutzten wir das schöne Wetter zudem für eine gediegene Cabriofahrt. Gut, dass meine lieben Hupfdohlen vom IDC einen Auftritt dort hatten und ich sie mal wieder fotografieren durfte, sonst wäre uns dieses schnucklige Kleinod womöglich nie aufgefallen.
- In meiner Zeit als Arbeitssuchende (ab September) habe ich auch endlich mal einen Moment finden können, um Carstens Gutschein für eine Thai-Massage einzulösen. Ich schätze, dieser hat nahezu zwei Jahre auf seinen Einsatz an der Pinnwand gewartet.
- Kathrin und Axel sind im vergangenen Jahr beide 50 geworden und wir waren zu ihrer großen 100er-Feier eingeladen. Damit die Leute nicht nur essen und quatschen, mieteten die beiden gleich noch eine Bahn für Eisstockschießen dazu. Meine (zugeloste) Mannschaft ist ganz schnell schon in der Vorrunde ausgeschieden, Carstens dagegen erreichte den stolzen 3. Platz, womit er und die anderen je einen schönen Badezusatz gewannen. Bei Lichte besehen, ist das dann wohl eher doch noch ein Gewinn für mich geworden. Die dazugehörige Einladung und der Anhänger von Carstens Gewinn sind wirklich schöne Erinnerungsträger!
- Es war übrigens nicht das einzige Spiel des Jahres, wo ich punktemäßig nicht so gut dastand. Wie man unschwer am Spiel-Protokoll vom Minigolfplatz am Großen Garten erkennen kann, habe ich dort auch einen 3. Platz erreicht … allerdings waren wir auch nur drei Spieler: Carsten, Andrea und ich.
- Ein kleines Abschiedskärtchen stammt von meinen lieben Ex-Kolleginnen am UKD, welches ich bei einer großen und großartigen Überraschungsparty in der Gaststätte „Astloch“ bekommen habe. Ehrlich, mit so etwas hätte ich nie im Leben gerechnet. Mein Mann war recht früh in das Ganze involviert, konnte aber das Geheimnis echt gut für sich bewahren! Die Überraschung war perfekt, als er mich unter einen Vorwand (Dresden For Friends-Essen, was sonst) an dem Abend dorthin gelockt hat.
- Die Anleitung für die Playmobifigur 9088 (in unserer Familiensprache „Der Dönermann“ genannt) und die Eintrittskarten für das Klimahaus sind Erinnerungen an unser Familienwochenende im Bremerhaven. Wir haben dort unsere Weihnachtsgeschenke überreicht, die Antworten auf unseren Fragebögen zur Jahresauswertung ausgetauscht und eben in entspannter Umgebung (ein Loft direkt am Hafen) großartige Familienzeit genossen. Dieses Jahr muss das Ganze leider noch aufgrund unserer Umzugsanstrengungen bis Anfang März warten, dafür ist ein Treffen bei Andrea und Karl in Leoben eingeplant und der Flug bereits gebucht.
- Der Kassenzettel vom Buchladen „Shakespeares Enkel„, wo ich zweimal zu einer Lesung war und natürlich auch Bücher dort gekauft habe, erinnert an einen kleinen aber feinen Buchladen mit Herz für die kleinen Verlage und die einheimischen Autoren.
- Der Notizblockzettel mit drei darauf gestempelten, blauen Zebras war der Obulus für einen Toilettenbesuch in einer Gaststätte, in welcher wir zwei zusammen mit Anna und Julia eingekehrt sind, nachdem wir das polnische Städtchen Liegnitz erkundet haben. So einfach kann man es sich machen …
- Das kleine, gehäkelte, rote Herz habe ich der lieben Solveig zu verdanken. Wir haben uns spontan bei Ronald verabredet und es wurde zu fünft ein toller Abend mit interessanten Gesprächen, leckerem Essen und gutem Wein. Solveigs Häkeltechnik ist erstaunlicherweise total anders als meine eigene und ich bin immer noch ganz fasziniert von dem Resultat und der Geschwindigkeit, in der es entstanden ist!
- Ein Rückgabeticket der Städtischen Bibliothek Dresden zeugt von drei ausgeliehenen und durchgelesenen Cubitus-Comics. Ich habe diese Figur bei unserer Comic-Tour durch Brüssel zur Osterzeit entdeckt und wollte unbedingt etwas von diesem flauschigen, weißen und sehr bärig aussehenden Hund lesen. Alexander, mein lieber, nun leider ehemaliger, Kollege, hat diese Hefte für mich ausgeliehen und natürlich war es für mich eine Frage der Ehre, diese wieder selber zurückzugeben.
- Einige Rechnungen für Essen und Wein beglichen wir in Frankfurt und Rüdesheim am Rhein, als wir ein paar Tage in Frankfurt bei Jesus verbracht haben und mit ihm und Maria zudem einen Ausflug zur Loreley unternahmen.
- Dann sind da noch die Schnipsel für Parkplatzgebühr und Restaurantbesuch in der Ortschaft Spindlermühle im Riesengebirge. Das war unser Ausflug zur Elbquelle nach Tschechien – eine ganz tolle und sehr zu empfehlende Tageswanderung. So haben wir in diesem Jahr auch mal den Ort mit eigenen Augen sehen können, wo die für Dresdner (und Hamburger!!!) allgegenwärtige Elbe entspringt. Wir sind diesem Flüsschen trotz Umzug weiterhin treu geblieben …
- Natürlich haben wir auch wieder jede Menge Gastronomie in Dresden und Umgebung alleine und mit unseren zahlreichen Besuchern bzw. Freunden beehrt: „Rabenauer Mühle“ bei einer Wanderung mit Kerstin und ihren Freunden, „Martinez“ mit Anna und Julia, „Espitas“ mit Andrea und Karl, „Kümmelschänke“ mit Julia, „Agra“ mit Andrea, im „MammaMia“ traf ich mich allein mit Dana, in der „Palastecke im Kulturpalast“ nur Anna und ich und ein zweites Mal Carsten und ich, „Turtle Bay“ mit Kerstin, „Restaurant-Cafe am Kurplatz“ in Hartha mit Ines und Torsten, „Ontario“ mit Andrea, „Codo„, wo die ganze Familie Carstens Geburtstag gefeiert hat, „Karl-May Bar“ mit Gerd, den „Körnergarten“ besuchte Carsten ohne mich mit seinen Arbeitskollegen, ich dagegen feierte mit meinen die Weihnachtsfeier im „Luisenhof“ sowie eine große Geburtstagsfeier im „Kalimera“ von mehreren Kolleginnen, welche in 2019 einen runden Geburtstag hatten. Im „Waldblick“ in Pulsnitz waren wir mit Familie Thiele plus allen eigenen Kindern inklusive Andreas Freund Karl sowie Stephanies Freund Fabian – quasi als Neuzugang zur Familie. Mehr als nur einmal besuchten wir mit unseren Freunden oder auch im Alleingang das Café „Milchmädchen“ das „Alpenrestaurant Edelweiss“ und neben unseren unzähligen Dönermannbesuchen waren wir während des Jahres 2019 am meisten im „Tokyo Kaiten Sushi„, um uns hemmungslos am Running-Sushi-All-You-Can-Eat die Bäuche vollzuschlagen.
- Zu zweit besuchten wir zudem noch diese Orte, wenn wir Hunger auf etwas ganz Spezielles hatten: „Rosengarten“ (italienischer bzw. mediterraner Brunch), „Brennessel“ (vegetarisch / vegan), „Steak Royal“ (Steak!), „Ocakbasi“ (türkisch, der Vorspeisenteller ist einfach nur zum Reinlegen), „La Contadina“ (keine 08/15-Pizzen), „Il Nonno“ (italienisch), „Hans im Glück“ (Burger), „Samowar“ (russisch) und „Schnizz“ (Schnitzel).
- Auch die Hamburger Gastronomie weckte bei unseren Stippvisiten in die neue Heimat schon unseren Hunger nach neuen Geschmackserlebnissen. Den wiederentdeckten Belegen nach waren es das „St. Georg Steakhouse“ (leckere Steaks), das „Vasco da Gama“ (portugiesisch), das Café im „Grand Elysee Hotel“ (Warten bei leckeren Heißgetränken) und das „Öz Karides Seafood Restaurant“ (türkische Meeresfrüchte). In Wentorf, unserem zukünftigen Wohnort, lernten wir durch Zufall schon das chinesische Restaurant „Bamboo“ kennen. Es wird sicherlich nicht unser einziger Besuch zu deren Buffetangebot bleiben, zumal wir es von unserem neuen Zuhause ganz bequem zu Fuß erreichen können.
Ob ihr es glaubt oder nicht, die ist tatsächlich nur ein kleiner Auszug aus den Erinnerungsschätzen, welche meine kleine Kiste für mich im Laufe des Jahres gesammelt hat – am Jahresende ging sogar der Deckel nicht mehr richtig zu 🙂
Ich möchte mich an dieser Stelle dafür entschuldigen, sollte ich zu sehr mit meiner Aufzählung in Erinnerung geschwelgt haben und ins Detail gegangen sein. Meine Finger tippten ganz von alleine …
Und jetzt? Die ersten Belege des Jahres 2020 haben sich schon wieder darin ihren Platz gesichert. In etwa einem Jahr werden diese und wahrscheinlich auch ganz ganz viele andere ausgepackt. Ich für meinen Teil bin sehr darauf gespannt, was dieses Jahr für uns bereithält … insbesondere aufgrund der neuen Situationen in Job und Wohnort.
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