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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 10.
Jan

In guter alter Tradition eines Jahreswechsels möchte ich hier nun auch mal einen RĂŒckblick in Wort und (sorry) 85 Bildern geben, um die etwas mehr als 16 Monate seit Stephanies Vorfall im Vergleich „damals / heute“ zusammenzufassen. Es ist mittlerweile so viel passiert, es hat sich so viel geĂ€ndert, aber vor allem hat sich so unendlich viel verbessert! Und das in einer Geschwindigkeit, die weder wir noch andere erwartet hĂ€tten – vor allem aber nicht die, die sich mit dem Krankheitsbild des hypoxischen Hirnschadens auskennen und wissen, dass es in der Regel mehrere Jahre und Jahrzehnte dauern kann, bis man tatsĂ€chlich erste große Erfolge erreicht. Stephanie hat da wohl einen eingebauten Turbo …

Am 26. August 2020 ist es passiert und unser Kind hat so in der Charité im Koma gelegen, vollgepumpt mit harten Medikamenten, nicht ansprechbar und keiner wusste so recht wie es nun bei ihr weitergeht:

Vor allem wollte und konnte uns niemand große Hoffnungen machen, denn die Anzeichen waren nicht sehr positiv und auch die MRT- und CT-Bilder zeigten eine zu weitreichende Zerstörung ihrer Hirnsubstanz.

Wir werden und wollen aber niemanden hieraus einen Vorwurf machen, denn auch wir haben in den letzten fast 2,5 Jahren genĂŒgend Patienten mit HirnschĂ€digungen gesehen, die eben keine Fortschritte oder nur sehr wenige gemacht haben. Stephanie nahm die Herausforderung zum GlĂŒck von Anfang an ernst und hat sich jederzeit mĂ€chtig ins Zeug gelegt, um bis heute u.a. folgende Dinge zu erreichen, von denen ich hier berichten möchte:

Ihre HĂ€nde und FĂŒĂŸe zeigten von Anfang an eine deutliche Spastik, bei der der Muskeltonus so stark war, dass am Ende fĂŒr alle vier Gliedmaßen korrigierende Orthesen eingesetzt werden mussten bzw. grĂ¶ĂŸtenteils bis heute noch getragen werden mĂŒssen.

Die rechte Hand war nur etwas nach innen gedreht und das Kind konnte sie schon nach relativ wenigen Monaten wieder einsetzen. Die linke Hand krampfte anfangs so sehr zur Faust, dass sich die FingernÀgel in die InnenhandflÀchen bohrten und wir mit Handschuhen einen gewissen Schutz suchten.

SĂ€mtliches Personal (Pflege & Therapeuten) und wir begannen aber schon frĂŒhzeitig damit, ihre HĂ€nde immer mehr in eine gewissen Mitbenutzung zu zwingen, sodass sie schon im Juni 2021 mit ihren rechten Fingern erfolgreich den „Pinzettengriff“ (Daumen plus einen der anderen Finger) einsetzen konnte …

… und auch Linki entrollte sich immer mehr:

Carsten und ich beteiligten uns auch an den Übungen zur Bewegung der Beine bzw. das FĂŒhren jener, damit das Gehirn und die entsprechenden Muskeln irgendwie zueinanderfinden konnten und sich gegenseitig wieder gehorchten:

Heute sieht Stephanie vollorthesiert so aus:

Die rechte Hand ist bereits bei ca. 90% Bewegungsfreiheit angelangt. Die linke kann mitgenutzt werden, erreicht aber z.B. nur einen Winkel von ca. 90 Grad, d.h. sie kann noch nicht vollstĂ€ndig in eine Streckung nach hinten gehen, was z.B. fĂŒr die Nutzung von Essbesteck nötig wĂ€re. Beide FĂŒĂŸe und die Zehen gehen noch immer so sehr in „unnatĂŒrliche“ Richtungen, dass ein aufrechtes Stehen ohne Hilfe oder Orthesen unmöglich ist, wenngleich sie aber auch schon so sehr bei den Transfers mithelfen kann, dass man eben keinen „nassen Sack“ von A nach B bewegen muss. Dazu aber spĂ€ter mehr …

Schon in der Vamed-Klinik konnte Stephanie in einen Rollstuhl gesetzt werden und sich somit auch mal außerhalb des Zimmer aufhalten. Im MĂ€rz 2021 saß bzw. lag sie noch so in ihrem Rolli und musste an mehreren Stellen ausgepolstert und fixiert werden:

Im Dezember 2021 versuchte sie schon immer wieder mal, sich selbst damit zu bewegen … doch bei einem Rollieigengewicht von fast 40 kg und einer Ausstattung, die vorrangig zum Schieben ausgelegt ist, kann man damit nur wenige Meter machen:

Heute sieht das zwar schon sehr viel eleganter aus, aber es bleibt trotzdem bei nur wenigen Metern:

DemnĂ€chst wird sie einen kleineren Rollstuhl bekommen, mit dem sie dann so richtig loslegen kann. Derzeit ĂŒbt sie im Pflegezentrum schon fleißig mit einem Ă€hnlichen Modell …

… muss ab da aber auch auf so schöne Sonderausstattungen, wie Tisch, Rund-um-sorglos-Sitzpolsterung und Armlehnen verzichten. Man kann eben nicht alles haben    đŸ˜‰

Schon alleine ihre Haltung und der Aktionsradius hat sich in den letzten ca. 2 Jahren enorm verbessert – hier im August 2021:

September 2021:

Oktober 2021:

Und im Dezember 2021 trainierten wir das Sitzen auf dem Stuhl:

Heute hat sie keinerlei Probleme mehr damit in Hinsicht auf RumpfstabilitÀt, Bewegungsfreiheiten und Gleichgewicht. Lediglich die Dauer des Sitzen ist noch eingeschrÀnkt, da sie nicht wie wir hin- und herrutschen kann, um ihre Sitzposition zu Àndern und so u.a. einen einschlafenden Pobbes zu verhindern.

Wir haben Stephanie auch immer wieder in andere AlltagsablĂ€ufe mit eingebunden und somit ist sie schon sehr weit fortgeschritten, was so TĂ€tigkeiten angeht, wie z.B. Abtrocknen, …

… Geschenke auspacken, …

… BĂ€lle werfen und fangen (hier liegt definitiv noch das grĂ¶ĂŸte Verbesserungspotential), …

… die HaustĂŒr aufschließen, …

… ZĂ€hneputzen (i.d.R. ist es nur noch die Bereitstellung aller Dinge, den Rest macht sie alleine) …

… und ihre tĂ€glich einzunehmenden 14 Tabletten auszupacken und auf die jeweiligen Tage (DO-SO) bzw. Zeiten (8:00, 12:00, 18:00 & 22:00) in den allseits bekannten Pillenspendern (Wochentag / morgens / mittags / abends / nachts) zu verteilen:

Selbst wenn anfangs alle (!) Tabletten erst in einem Becher gesammelt werden, weiß sie ganz genau ĂŒber das Aussehen und die Aufteilung Bescheid:

8:00
2x Baclofen, gegen KrÀmpfe & Spastik
1x Vimpat, gegen Epilepsie
1x Gabapentin, gegen Epilepsie & Schmerz
1x Xarelto, BlutverdĂŒnner
1x Dekristol, Vitamin D
(1x Valproat flĂŒssig)

12:00
2x Baclofen, gegen KrÀmpfe & Spastik

18:00
2x Baclofen, gegen KrÀmpfe & Spastik
1x Vimpat, gegen Epilepsie
1x Gabapentin, gegen Epilepsie & Schmerz
(1x Valproat flĂŒssig)

22:00
2x Baclofen, gegen KrÀmpfe & Spastik

Und das sind schon wenig PrĂ€parate im Vergleich zum Anfang – jetzt sind es „nur“ noch 6 verschiedene, im November 2020 waren es noch insgesamt 15 StĂŒck und in der CharitĂ© hing sie an einem Spritzenverteiler mit HammerprĂ€paraten, wie z.B. Morphin und Cetamin. Was man am Ende auch sehr deutlich an ihren Haaren und FingernĂ€gel gesehen hat, denn beim Rauswachsen sind regelrechte Kanten und gravierende Unterschiede zu sehen. Vor allem die Haare sind jetzt gerade vom Kopf bis zur StrĂ€hnenmitte wieder recht „curly-wurly“, wobei der Rest bis zu den Spitzen wieder eher glatt ist.

Aber um ĂŒberhaupt an AlltagstĂ€tigkeiten zu denken, mussten wir erst noch an ihrer Orientierung arbeiten, denn im September 2021 musste sie ihr Gesicht neu entdecken und konnte sich noch nicht einmal an die eigenen Ohren greifen (heute nutzt sie sogar eigenstĂ€ndig OhrenstĂ€bchen oder setzt sich die Brille auf):

Und hier unser Trick im Juni 2021, womit wir ihr die Anordnung von rechts und links ins GedĂ€chtnis „geschrieben“ haben:

Heute ist beides absolut kein Problem mehr.

Aber dass damals mit Abstand grĂ¶ĂŸte Problem war Stephanies Verweigerung des Essens – sie machte die Schnute einfach nicht auf. Wir haben wie hier im April 2021 mit DĂŒften und kleinen Kostproben auf den Lippen gelockt, …

… doch niemand war in der Lage etwas in sie hinein zu bekommen. Noch im gleichen Monat schafften die Logos in der Vamed-Klinik erste Löffelspitzen in den Mundraum zu schleusen und das Kind gab endlich seinen Widerstand auf. Was folgte, waren Monate des pĂŒrierten Essens – egal ob Leberwurstbrot, GemĂŒseeintopf oder Nudeln mit Soße. Im Mai 2021 sah das Ganze deshalb so aus und sie musste vollstĂ€ndig gefĂŒttert werden:

Im November 2021 löffelte und gabelte sie dann schon selbst alles weg …

… und heute sieht man eigentlich keinen Unterschied mehr zu uns:

Aber nur solange sie nicht beidhÀndig essen muss, denn dann wird sie von Linki noch zu sehr im Stich gelassen:

Sie bekommt mit der Hand den benötigten Winkel einfach nicht hin. Probiert es mal selbst aus und knickt eure Gabelhand wie auf dem Foto oben nach innen – dat wird nix!!!

Beim Trinken das gleiche Bild. Hier der Zustand im Juni 2021:

Im November 2021 waren Henkel an Tassen noch völlig ĂŒberbewertet:

Heute macht sie sich keinen Kopf mehr darĂŒber und auch solche Latte Macchiato-Becher managed sie inklusive Löffel mittlerweile völlig autark:

Selbst beim Eingießen sind wir von hier (April 2022) …

… ĂŒber hier (Mai 2022) …

… nun bei DEM angelangt:

Zur ErklĂ€rung: beim ersten EinfĂŒllen bzw. Schwapps erschrak sie ganz am Anfang so sehr, dass manchmal doch noch etwas daneben ging. Aber es ist bei ihr nur reine Kopfsache, denn mit verbundenen Augen klappt es tadellos.

Oder auch das Schmieren von Brot gestaltete sich im Oktober 2021 noch so:

Mit dem Aufschneiden von Brötchen haben wir im Januar 2022 (mĂŒhsam) angefangen:

Und jetzt? Beim FrĂŒhstĂŒck macht sie fast alle oben angesprochenen Sachen ganz alleine: Vitamin C-Pulver und Vitamintablette einnehmen, Saft ins Glas schĂŒtten, Kaffeepulver in die Tasse geben, heißes Wasser dazu schĂŒtten, den Rest mit Milch und einem Kaffeezusatz (Sirup) auffĂŒllen, Brettchen und Besteck ranholen sowie das Brötchen greifen, aufschneiden und schmieren. Derzeit ĂŒben wir das Durchschneiden einer BrötchenhĂ€lfte in zwei Teile … da ist wieder ein wenig Ungeschick bei Linki zu verzeichnen.

Aber beim Kochen und Backen klappt sowohl Schneiden und Schnibbeln – wie hier im November 2021, …

… im Januar 2022, …

… und heute:

Selbst das Halbieren von kleinen Tomaten schafft sie ausgesprochen gut:

In diese Kategorie reiht sich auch das Pellen ein, was schon von Anfang an immer sehr gut bei ihr funktioniert hat. Ob im Dezember 2021 hartgekochte Eier, …

… Mandarinen oder letzte Woche bei einer ganz neuen Frucht fĂŒr sie: Litschis.

Zugegeben, hierbei hatten Carsten und ich aufgrund der Glitschigkeit unsere Zweifel, aber das Kind lehrte uns eines Besseren.

Bald wird sie wohl komplett die Regie in der KĂŒche ĂŒbernehmen können    đŸ˜‰    so wie bei diesem Spekulatius-Tiramisu an Silvester:

Ehrlich, viel hatte ich dabei nicht zu tun.

Selbst beim Essen gehen (hier ihr erster Restaurantbesuch am 14. Februar 2022) …

… gibt es im Vergleich zu heute deutliche Verbesserungen zu sehen:

Den Latz nehmen wir schon gar nicht mehr mit und beim Aussuchen studiert sie genau so wie wir die Karte – wenn da nur nicht ihre Entscheidungsneurotik wĂ€re    đŸ˜‰

Doch bis hierhin bedurfte es vorab zwei entscheidender Neuerungen:

  1.    Wir mussten mobil werden
  2.    Sie musste lesen und verstehen können

Das mit der MobilitĂ€t erreichten wir schon im November 2021, als wir sie mit ein wenig Übung …

… ohne Lifter ins Auto transferieren konnten …

… und wir den Rolli dank eines AnhĂ€ngers immer mit dabei haben konnten:

FĂŒr fast 1000 Euro (700 Euro fĂŒr den AnhĂ€nger, 150 Euro fĂŒr die Abholung in Bielefeld und 150 Euro fĂŒr Anmeldung und BĂŒrokram) kauften wir die bislang am besten genutzte Errungenschaft. Klar, auch mit den Öffis kommen wir mittlerweile ohne Probleme zurecht (hier eine unserer ersten Busfahrten im MĂ€rz 2022), …

… aber erst durch Auto und AnhĂ€nger …

… wurden Trips möglich, an die sich das Kind selbst bis heute (trotz anfangs noch schlechtem GedĂ€chtnis) sehr gut erinnern kann: u.a. nach LĂŒneburg, BĂŒsum, Uelzen, Bremerhaven, Cuxhaven, Berlin, Dresden, TravemĂŒnde oder zum Safaripark Hodenhagen, Musical-Theater „König der Löwen“, Kieler Woche …

Selbst das Navi bedient sie dabei seit August 2022 selbst:

Aber kommen wir zu Zweitens: das Lesen. Mit den Augen lesen konnte sie schon kurz nach ihrem Aufwachen aus dem Koma und der Sedierung Anfang 2021, denn ich sah ihre Augen ĂŒber die Texte meiner T-Shirts huschen und Carsten erstellte daraufhin Zettel mit Aufforderungen wie „Wenn du das lesen kannst, bitte zweimal blinzeln“. SpĂ€ter freuten sich Ärzte und Pfleger der Vamed-Klinik, dass Stephanie sich an ihre Namen erinnern konnte … dabei hat sie oftmals nur schnell das Namensschild abgelesen    đŸ˜‰

Im September 2021 versuchten wir es zum ersten Mal mit dem BlĂ€ttern in einer Zeitschrift …

… und heute bekommt sie schon ganze BĂŒcher geschenkt, …

… die sie dann auch wirklich interessiert von vorne bis hinten durchblĂ€ttert und grĂ¶ĂŸtenteils sogar lĂ€ngere Texte durchliest:

Zwar bleibt am Ende nicht immer so viel vom Gelesenen im GedĂ€chtnis haften, aber auch das wird von Monat zu Monat besser. Und als sie von einer französischen Freundin ein paar KinderbĂŒcher geschenkt bekam, hat sie auch gleich mit Internet und anderer Hilfe nach den Übersetzungen gesucht:

Die Sprachen sind bei ihr zum GlĂŒck nicht ganz verloren gegangen. Über Deutsch brauchen wir nicht reden, Englisch hat sie ebenfalls noch sehr gut drauf (die Logos im Pflegezentrum reden mit ihr in Englisch und geben ihr auch englische Texte zum Lesen), im Russischen blieben wenigstens ein paar Worte hĂ€ngen (der Rest muss eben wieder ausgegraben werden) und selbst auf Französisch versteht sie noch viele Worte und SĂ€tze. FĂŒr die letzten beiden Sprachen reicht es aber leider noch nicht fĂŒr eine gesamte Kommunikation.

Neben ihren persönlichen Emails und Messages öffnet und liest sie auch gerne ihre Schneckenpostbriefe durch, wie z.B. diesen hier von ihrer Schwester:

Selbst mit den „schlimmsten“ Handschriften kommt sie gut zurecht und kann uns alles fast flĂŒssig vorlesen. Dabei haben wir im Juli 2021 noch diese SprachĂŒbungen bis zum Erbrechen durchexerziert:

Bis auf ein paar kleinere NachlĂ€ssigkeiten (mal lispelt sie das S oder fĂŒhrt fĂŒr das N die Zunge unnötigerweise bis nach draußen vor die SchneidezĂ€hne) ist ihre Aussprache nahezu perfekt und selbst bei unseren tĂ€glichen Telefonaten mit ggf. schlechter TonqualitĂ€t fragen wir gar nicht mehr oder nicht mehr so oft nach, wie es noch am Anfang mit ihr der Fall war.

Mit dem Lesen kommt ja irgendwie auch das Schreiben und wir mussten alle erst ein neues Wort kennenlernen und dessen Bedeutung verinnerlichen: Graphomotorik. Also laut Definition umfasst der Begriff „alle Prozesse, bei denen mit Hilfe von Schreibutensilien graphische Zeichen und Formen (Bilder, Schrift) auf eine Unterlage gebracht werden“. Die Therapeuten der Vamed-Klinik und ich haben im Mai 2021 zuerst mit Pinsel und Wasserfarben angefangen, …

… erweiterten im September 2021 das Portfolio um diverse Stifte, …

… nutzen im Dezember 2021 schon einen FĂŒller (Nachmalen der mit Bleistift vorgezeichneten Buchstaben), …

… im April 2022 „nervte“ ich dann permanent mit SchwungĂŒbungen …

… und bereits im MĂ€rz 2022 schrieb sie sich selbst zur Erinnerung kleine Texte (dafĂŒr allerdings in großer Schrift) als GedĂ€chtnisstĂŒtze auf:

Heute schreibt sie Postkarten, Briefe, WeihnachtsgrĂŒĂŸe und Texte komplett ohne Geschmiere oder hĂ€ssliche Korrekturen ganz alleine – selbst bei der Rechtschreibung werden Carsten und ich meist schon nicht mehr fĂŒndig:

Sie geht dabei oft auf Nummer Sicher und schreibt ihre Briefe oder GlĂŒckwunschkarten erst noch vor, um einen schlĂŒssigen und fehlerfreien Text hinzubekommen. Diesen ĂŒbertrĂ€gt sie dann auf das zum Teil unlinierte (!) Papier ganz gerade und akkurat.

FĂŒr Carsten und mich ist ihr Erlernen des Schreibens von allen Buchstaben in einem Affenzahn von statten gegangen. Bei ihren anfĂ€nglichen Problemen (z.B. schrieb sie manche Druckbuchstaben spiegelverkehrt) haben wir echt mit sehr viel mehr Zeitaufwand gerechnet. In diesem Jahr dĂŒrfte wohl das Erlernen und Verinnerlichen der Schreibschrift etwas mehr zum Zuge kommen.

Stephanies steile Verbesserungskurve im zweiten Halbjahr 2022 in Bezug auf Schreiben, Konzentrationsdauer und KurzzeitgedĂ€chtnis haben wir zum einen den Therapeuten im Pflegezentrum zu verdanken, die mit ihr neben den klassischen Gewerken Logo, Ergo und Physio auch schulische Dinge wie Mathe, Sprachen und Hausaufgaben durchfĂŒhren. Zum anderen aber auf jeden Fall auch der Lerntherapie hier bei uns im Haus in Wentorf, weil Stephanie sich seit August 2022 mittels Neurofeedback, …

… der Gehirntrainings-App „Head App“ und all den anderen tollen Übungen in so vielem enorm verbessern konnte. Die Konzentrationszeit steigerte sich z.B. von 10-20 min auf mittlerweile mehrere Stunden (wie hier z.B. bei ihrem LĂŒk-Kasten), …

… Spiele erlernt sie jetzt schon sehr viel schneller, …

… ihre Orientierung hat sich enorm verbessert (man bedenke, dass Stephanie bei diesem Spiel die rechte Hand in einem nicht einsehbaren Bereich zielsicher agieren lĂ€sst) …

… und vor allem bleibt immer mehr im GedĂ€chtnis haften oder findet letztendlich ĂŒberhaupt den Weg vom Kurzzeit- ins LangzeitgedĂ€chtnis. Sie kann jetzt ĂŒber einen vergangenen Tag berichten (Was gab es zu essen? Was ist passiert?), ohne sich extra dafĂŒr Notizen machen zu mĂŒssen.

Wo wir im August 2021 noch fast an ihrer Bilderkennung „Was davon ist der Apfel, die Birne und die Möhre?“ verzweifelten und einmal extra alles in Echt mitgebracht haben …

… blĂ€tterte sie letztes Wochenende durch ein Geschenk von mir und konnte so viele Fotos richtig zuordnen und beschreiben:

Seit Anfang 2022 habe ich fĂŒr jeden einzelnen Monat drei signifikante Fotos rausgesucht und ihr am Ende des Jahres 36 Bilder ausgedruckt in einem kleinen Album ĂŒbergeben. Wir waren echt erstaunt, wie zielsicher sie selbst Situationen aus Januar und Februar erkennen und benennen konnte. Carsten und ich waren regelrecht geflasht!

Überhaupt tat sich Stephanie zuerst mit einigen Dingen sehr schwer, doch am Ende verinnerlichte sie es sehr viel schneller, als wir uns je hĂ€tten trĂ€umen lassen.

Beispiel Puzzle: im Oktober 2021 versuchten wir mit Engelszungen ihr das Prinzip eines Puzzles (RandstĂŒcke, Nasen & Buchten) anhand dieser 6-Teile-Puzzle zu erklĂ€ren, …

… doch es machte nie den Anschein, dass sie dies jemals kapieren wĂŒrde – und das ungelogen ĂŒber Wochen! Heute puzzelt sie 48 bis 100 Teile zusammen …

… und liebt es zudem, am iPad Puzzles mit bis zu 70 Teilen zu lösen.

Mit dem iPad fing es damals auch so an: egal wie wir ihr alles vormachten, zeigten und erklĂ€rten, das Ziehen und Ablegen auf dem Touchscreen wollte ihr einfach nicht gelingen – so wie hier im September 2021.

Seitdem sie ab November 2021 fast jedes Wochenende zu uns nach Wentorf kommt, arbeitet sie mit wachsender Begeisterung mit ihrem Tablet. Sei es fĂŒr Messages und Emails im Zwei-Finger-Suchmodus auf der Tastatur, …

… fĂŒr das (Ă€ußerst erfolgreiche!!!) Lösen von WORDLE in Deutsch und in Englisch (seit MĂ€rz 2022) …

… oder die oben bereits erwĂ€hnte „Head App“ aus der Lerntherapie:

Hier bei uns nutzt sie dafĂŒr in der Regel sehr gerne das iPad, doch fĂŒr das Pflegezentrum mussten wir sie auf ein Smartphone vorbereiten. Im April 2022 starteten wir dafĂŒr zunĂ€chst mit einem 5-Tasten-Telefon …

… und telefonierten von da an jeden Abend miteinander. Wir kauften ihr dann ein paar Monate spĂ€ter besagtes Smartphone und wollten sie dafĂŒr bis Ende 2022 fit machen. Doch schon seit Ende August 2022 hat sie ihr iPhone immer bei sich und bleibt somit jederzeit via WhatsApp, Telegram, Facebook-Messenger und sogar Mail, Telefon und SMS mit anderen in Kontakt. Echt Wahnsinn, wie schnell sie auch dieses Thema fĂŒr sich abhaken konnte!

Und durch ihre umfangreiche Nutzung des Taschentelefons gibt es auch endlich mal Fotos aus ihrem tÀglichen Umfeld im Pflegezentrum oder eben von Carsten und mir:

Das ist eine sehr gute Überleitung zum nĂ€chsten Themenblock und einer weiteren deutlich sichtbaren VerĂ€nderung. Im August 2021 sah Haarewaschen bei ihr noch so aus:

Das Trockenshampoo konnten wir ab November 2021 durch die Besuchswochenenden bei uns in Wentorf gegen eine improvisierte Haarwaschanlage mit SchĂŒssel und Eimer im Wohnzimmer ablösen, denn mit ihrem Rollstuhl passt sie nicht durch unsere BadezimmertĂŒr:

Heute verfĂŒgen wir ĂŒber einen kleineren „Transportrolli“ und einen Badewannenlifter, sodass wir derzeit jeden Donnerstag und jeden Sonntag einen Bade- und Haarwaschtag einlegen können:

Und damit bin ich nun auch mit meiner AufzĂ€hlung schon fast durch … sicher, ich habe bei Weitem nicht alles aufgreifen und erklĂ€ren können. Aber eine Sache gibt es noch zu erwĂ€hnen: Stephanies Umgang mit einer Fernbedienung. Im Oktober 2021 hatte ihre TV-Umschalthilfe nur fĂŒnf Tasten, doch selbst damit schient sie manchmal etwas ĂŒberfordert zu sein, denn neben dem DrĂŒcken muss man sowas ja auch noch mit dem Sender in die richtige Richtung halten:

Nach ihrem Umzug ins Einzelzimmer im April 2022 konnte Carsten ihr aber schon eine etwas grĂ¶ĂŸere Version ĂŒbergeben, mit der sie bis heute sowohl ihren Fernseher als auch ihr Radio/MP3-Player bedienen kann:

Anfangs ist sowas immer ein kleiner Akt, doch nachdem Stephanie ein paar NĂ€chte drĂŒber geschlafen hat, beherrscht sie das Beigebrachte immer mehr.

Nur eine Sache klappte bislang bei ihr auf Anhieb: das Schwimmen bzw. Auf-dem-Wasser-treiben-lassen:

Schade nur, dass sich dieser Gang ins Schwimmbad im September 2022 nicht noch einmal wiederholt hat. Aber fĂŒr 2023 haben wir uns das auf jeden Fall noch ein paarmal vorgenommen – versprochen!

In diesem Sinne möchten wir uns auch noch einmal bei euch allen fĂŒr euer Interesse und eure UnterstĂŒtzung bedanken und wĂŒnschen euch fĂŒr das neue Jahr alles, alles Gute.

Wir sind echt gespannt, welche VerĂ€nderungen die nĂ€chsten 12 Monate auf unsere kleine Maus und uns zukommen. Wir denken mittlerweile jedenfalls sehr viel zuversichtlicher in allen Belangen, als noch am Anfang des Jahres 2022 und auch zu Beginn der Gesamtsituation am 26. August 2020 – es sind seitdem insgesamt schon 868 Tage vergangen …



2022 31.
Dez

Hier mal ein kleines Lebenszeichen aus dem Hause OLCA – uns geht es allen gut!    đŸ˜‰

Ich komme nur nicht zum Schreiben eines Blogeintrages, weil wir die freie Zeit mit Stephanie so sehr genießen und so intensiv verbringen, dass es nicht viele Möglichkeiten dafĂŒr gab und gibt. Unser Kind ist schon seit ĂŒber einer Woche fĂŒr die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel in der Residencia OLCA, trotzdem Carsten und ich an den Wochentagen ganz normal HomeOffice hatten …

Wir waren viel unterwegs, haben uns mit Freunden und Bekannten getroffen, haben schön brav trainiert und geĂŒbt, aber auch viel gespielt und ausprobiert, kuschelten unheimlich viel auf dem Sofa vor dem Fernseher (allerdings mehr zu Filmen, als zum Standard-TV) und werden auch zu Silvester wieder in Hamburg unterwegs sein:

Das soll es jetzt aber auch schon als keiner Gruß an euch treue Blogleser gewesen sein. Ich hoffe, in der nĂ€chsten Woche eine Aufarbeitung der letzten Tage zusammentragen zu können und eigentlich ist auch mal eine kleine Aufstellung von Stephanies Entwicklung nach dem Motto „Wo waren wir vor einem Jahr und wo sind wir jetzt?“ geplant. Mal sehen, was ich / wir so alles schaffen … in der Ruhe liegt die Kraft    đŸ™‚

Kommt jedenfalls alle gut, gesund und unfallfrei ins neue Jahr gerutscht – viele, viele GrĂŒĂŸe aus dem Hohen Norden.

Falls es noch jemanden gibt, der es bislang nicht mitbekommen hat, hier der Link zu unserem alljĂ€hrlichen Weihnachts- und Neujahrsgruß von allen sechs OLCAs auf der Marvinchen-Webseite.



2022 13.
Dez

Und wieder darf ich viereinhalb Tage mit Stephanie in Worte fassen … doch ein Thema wird dabei „bildgewaltiger“ sein als der Rest: am Mittwoch hatten wir einen MĂ€delsabend, denn Carsten war schon am Nachmittag mit seinen Arbeitskollegen an den LandungsbrĂŒcken verabredet. Und was haben wir da wohl gemacht, wenn Weihnachten naht und schon am letzten Sonntag der Backofen glĂŒhte? Richtig, PlĂ€tzchen verziert    đŸ™‚

Wir haben die ausgestochenen MĂŒrbeteig- und IngwerplĂ€tzchen, die ZimtbĂ€llchen und NussplĂ€tzchen ĂŒber drei Stunden lang mit viel Hingabe und Liebe bestrichen, …

… bestreut …

… und vollendet, …

… sodass am Ende ein ganz bunter Mix …

… und eine große SchĂŒssel zusammenkam:

Aber was soll ich sagen, es sind jetzt schon nicht mehr sehr viele davon ĂŒbrig    đŸ˜‰    bis Weihnachten mĂŒssen wir wohl noch einmal eine Backschicht einlegen, wenn wir zu dem Zeitpunkt selbstgemachte Kekse haben wollen.

Wir spielten dann noch zu zweit UNO, bis Carsten gegen 22:30 nach Hause kam:

Die restlichen Tage haben wir außerhalb unserer HomeOffice- und Therapiestunden sehr viel ausgeruht, aber waren trotzdem immer wieder mal fleißig – sei es beim Training, Üben oder Bewegen. Stephanie hat all ihre Socken (von Anfang bis Ende!) zusammengelegt …

… immer brav ihre Head-App genutzt, …

… aber ihr iPad auch mal zum Spielen eingeschaltet, …

… und war am Keyboard ebenfalls jeden Tag gaaaaanz fleißig:

 
Sehr gefreut habe ich mich, als ich sah, wie souverĂ€n sie jetzt mit dem Verbinden von nummerierten Punkten umgeht, denn vor Monaten waren an die 30 Punkte fast noch viel zu abstrakt fĂŒr sie. Hier sind es schon 200, die schnell und ohne zu zögern mit dem Stift angesteuert werden:

Sie schaute zudem nicht nur aus dem Fenster wenn es schneite, …

… sondern auch in das ein oder andere Buch – hier z.B. in meine beiden Olga-BĂŒcher, ganz niedlich illustriert von Kai Pannen, und in unsere ebenfalls toll bebilderten BĂŒcher „Diary of a Wombat“ ĂŒber das recht faule Wombat-Leben:

Sehr viel gelacht haben wir u.a. beim Hin- und Her-Werfen mit dem Ball …

… wobei dies natĂŒrlich ein richtiger Volltreffer war:

 
Keine Angst, mir und dem SpielgerĂ€t ist nix passiert    đŸ˜‰

Da wir diesmal nicht groß rausgegangen sind, bin ich an dieser Stelle auch schon wieder mit meiner Berichterstattung am Ende. Irgendwie waren die Tage so intensiv, dass vor lauter Dingen (z.B. Spielen, im TV die Verleihung der 1Live-Krone, sowie die Sendungen „Extra3“ und „Heute-Show“ gucken und den Animationsfilm „Der König der Löwen“ aus dem Jahre 1994 anschauen – wir haben am 31.12. Karten fĂŒr das Musical ergattern können) die Zeit nur so vorbeigerauscht ist und keiner von uns so richtig Fotos gemacht hat. FĂŒr nĂ€chstes Wochenende stehen jetzt schon wieder AußenaktivitĂ€ten auf dem Plan …



2022 05.
Dez

Ihr alle kennt doch sicherlich alle den Winterblues, oder? Und genau der ist gerade bei uns in die Residencia OLCA eingezogen. Deshalb leider eben auch diese Zusammenfassung von insgesamt zwei Wochen … wieder mal. Winterblues deshalb, weil wenn wir mit Stephanie zusammen sind (Mittwochnachmittag bis Sonntagabend), bleiben wir aktiv bis Ultimo, aber ohne sie (Sonntagabend bis Mittwochnachmittag) sind Carsten und ich dann völlig groggy, unmotiviert und auch ein wenig melancholisch. Carsten wĂŒrde hier bestimmt sein Ruhrpottwort „lurig“ rausholen, denn man hat einfach irgendwie zu nix Lust oder kann sich einfach zu nix aufraffen. Oder man geht sogar schon gegen 21 Uhr ins Bett!!!

Es ist eben schon so frĂŒh dunkel, …

… unser Sonnenschein ist weit weg …

… und von allen Seiten (wie hier im Innenhof des Pflegezentrums) springt einem die Weihnachtszeit entgegen:

Doch HALT, bevor die OLCAs mit Weihnachten beginnen, kommt jedes Jahr erst der 26. November – mein Ehrentag!!! Vorher wird bei uns noch kein Gedanke an Nikolaus, Weihnachtsmann, Leckereien, Tannenbaum, Dominosteine & Co. oder gar Geschenke verschwendet. Zuerst bin ich an der Reihe … darauf bestehe ich    đŸ˜‰

Aus diesem Grund durfte ich am vorletzten Samstag nach dem FrĂŒhstĂŒck meine Geschenke auspacken, die sich bereits auf dem Tisch aneinanderreihten, …

… und mich ĂŒber alles und diejenigen freuen, die an dem Tag so nett an mich gedacht haben:

Vielen, vielen lieben Dank euch allen!!!

OK, JETZT durfte Weihnachten beginnen und wir sind an dem Samstagnachmittag auch gleich noch mit dem Bus zu einem kleineren Weihnachtsmarkt nach Hamburg-Bergedorf gefahren:

GlĂŒcklicherweise ist genau an dem Tag auch Stephanies wĂ€rmender Rollifußsack angekommen und wir haben ihn gleich ausprobieren können. Naja, wenn man Carsten so anguckt, dann sollte man meinen, dass es ja noch nicht arg kalt gewesen sein konnte. Keine Angst, 10 min spĂ€ter hatte auch er seine Jacke an    đŸ™‚

Wir haben bis 18 Uhr die Zeit mit Bummeln, kleineren Köstlichkeiten, schönen Eckchen …

… und einer Runde um das einzig erhaltene Schloss Hamburgs verbracht, …

… bevor wir dann bei „Ruff’s Burger“ eingekehrt sind. Neben einem leckeren Essen (bis auf meine Pizza haben sich Carsten und Stephanie alles geteilt) …

… natĂŒrlich auch, um auf meinen Geburtstag anzustoßen:

Wetten, dass das GetrĂ€nk diesen Jahres bei uns hundertprozentig Wildberry Lillet sein wird    đŸ™‚    auch Stephanie fĂ€hrt total drauf ab:

Als sich Carsten zum Nachtisch noch ein kleines Eis bestellte, wollte Stephanie Nichts haben … und bekam es auch:

Es hat ihr wirklich sehr gut geschmeckt    đŸ˜‰    und vor allem blieb das anschließende VöllegefĂŒhl aus.

Sie ist zudem auch immer recht experimentierfreudig, wenn wir fĂŒr die Restwoche und das Wochenende einkaufen gehen …

… und probiert am Tisch sehr viel aus. Sogar alles Fischige, was ich mir so ab und an mal gönne – doch gefallen hat ihr bislang nichts davon    :zunge-rechts:

Auch bei ihren Trainings und Übungen hĂ€ngt sie sich weiterhin sehr rein … hier mal eine kleine (!) Auswahl allein nur aus den letzten zwei Wochen.

Keyboard spielen scheint ihr echt Spaß zu machen …

… und nachdem die Lerntherapeutin ihr das Übergreifen noch einmal richtig gezeigt hat, sieht es mittlerweile sogar schon so aus:

 
Wahnsinn, oder? Wo sie vor einen Jahr noch nicht einmal Herr ĂŒber ihre eigenen HĂ€nde und Finger war!!!

Mit der gleichen Geschicklichkeit geht sie auch an dieses Kugelspiel ran, bei dem man von unten (also außerhalb des Sichtfeldes) mit dem Finger farbliche Kugeln in die gewĂŒnschten Positionen schubsen muss:

Zum ersten Mal gelernt … nicht so richtig kapiert … einmal eine Nacht drĂŒber geschlafen … erneut erklĂ€rt bekommen und versucht … voila, es hat geklappt!

Bitte mach weiter so, mein Kind, und du kannst noch so viel mehr erreichen!!!

Du ĂŒbst so fleißig mit dem Andre-Brett:

Du machst immer ganz artig deine Hausaufgaben bei der Head-App (auf dem Bild ist eine Art Memory zu sehen):

Du kannst mittlerweile auch schon am iPad puzzlen:

Und immer wenn Carsten dir was zeigt und erklĂ€rt …

… kniest du dich voll rein und beherrscht es recht flott … spĂ€testens nach ein- bis zweimal drĂŒber schlafen:

Aber auch wir geben stets unser Bestes, dich bei deinen neuen „Abenteuern“ mit Rat, Tat und Hilfsmittel zu unterstĂŒtzen:

Man muss echt sagen, dass Stephanie die Zeit bei und mit uns sehr genießt, da sie natĂŒrlich Sachen machen kann, die im Pflegezentrum so gar nicht möglich sind. Sei es, ĂŒber drei Stunden lang WeihnachtsplĂ€tzchen zu backen, inklusive Teig anmischen, …

… Kugeln fĂŒr FrĂŒchteknusperchen formen, …

… ganz klassisch PlĂ€tzchen ausstechen …

… und mit uns vor dem Fernseher auf dem Sofa abzuhĂ€ngen:

Oder aber nach dem Besuch des Bergedorfer Weihnachtsmarktes am vorletzten Samstag (s.o.) diesen Samstag noch ĂŒber diverse WeihnachtsmĂ€rkte in LĂŒneburg zu tingeln:

Hier war es schon definitiv sehr viel kĂ€lter als noch vor sieben Tagen, doch die fast 4 Stunden on-the-road ĂŒberstand sie so eingepackt perfekt und ohne Frostbeulen:

Der (richtige) Winter kann kommen    đŸ˜‰

Und trotzdem es dort ĂŒberall sehr voll war, das Durchkommen nicht immer so einfach geklappt hat …

… und sie an den einzelnen StĂ€nden eigentlich nicht viel sehen konnte, …

… möchte sie mit uns noch zu einem Weihnachtsmarkt in der Hamburger City. Mal sehen, wie das Wetter am kommenden Samstag ist, denn bei Regen macht es mit einem Rolli erst recht keinen Spaß.

In LĂŒneburg hatten wir diesbezĂŒglich viel GlĂŒck und man konnte sich wenigstens in Ruhe und ohne Andrang an den Lichtinstallationen …

… und der großen Deko erfreuen:

Vor allem konnte Stephanie wieder nach Herzenslust Dinge probieren – „Stephanie, Currywurscht?!“

Kartoffelpuffer kannte sie nicht bzw. hatte sie bis dahin noch nicht (wieder) probiert:

Was soll ich sagen, die Zeit mit dem Kind vergeht jedes Mal wie im Fluge. Vor allem, wenn man zurĂŒckdenkt und Revue passieren lĂ€sst, was wir in diesen gefĂŒhlt kurzen ZeitrĂ€umen so alles erleben und erreichen konnten – nach Wentorf holen wir sie eigentlich erst seit meinem Geburtstag in 2021, selbst das ist also erst 12 Monate her. SpĂ€testens zum Jahreswechsel werde ich an dieser Stelle mal eine Aufstellung ihrer Erfolge versuchen, was mir jetzt schon nur beim Gedanken daran die Augen feucht werden lĂ€sst.

Nicht nur fĂŒr Olivia ist sie die „coole Tante Steph“ …

… sondern auch auch fĂŒr uns eine ganz coole Steph mit noch sehr viel mehr Luft nach oben. Mach weiter so!



2022 22.
Nov

Das letzte Heimatwochenende war zwar wie immer voller Termine und Unternehmungen, aber diesmal sind irgendwie nicht so viele Bilder dabei entstanden. DafĂŒr haben wir uns sehr viel lĂ€nger mit den einzelnen Dingen beschĂ€ftigen können. FĂ€llt euch dabei etwas auf? Ja, die Aufmerksamkeitsspanne von Stephanie hat sich mittlerweile sehr vergrĂ¶ĂŸert und wenn es nicht gerade eine körperliche Anstrengung ist, hĂ€lt sie auch erfreulicherweise echt lange durch und bleibt dabei (hoch)konzentriert.

Also nicht so wie hier nach einem Training im Pflegezentrum, wo sie auf einer Turnmatte verschiedene Bewegungen durchfĂŒhren musste, wie z.B. den VierfĂŒĂŸerstand oder Rollen:

Als wir abends miteinander telefoniert haben, war sie davon immer noch fix und alle … großartig!

Keine Angst, Stephanie hat die Freigabe fĂŒr diese Fotos selbst erteilt und an dem Abend war sie echt megastolz auf sich und das Geschaffte. Wir aber auch …    😉

An unseren gemeinsamen Tagen haben wir so einiges mit ihr ausprobiert und das OberstĂŒbchen sicherlich mal wieder vor die ein oder andere neue sowie große Herausforderung gestellt. Neben mehrerer Partien UNO (nein, sie hatte zwischenzeitlich nix verlernt oder vergessen) …

… war diesmal DAS NEINHORN-KARTENSPIEL an der Reihe, …

… wo man die lustig gestalteten Spielkarten aufdecken muss und gleichzeitig die sechs Ausrufe der jeweiligen Charaktere ohne große Verzögerung zu sagen hat: das NEINhorn sagt „Nein“, die KönigsDOCHter sagt „Doch!“, der NAhUND sagt „Na und“, der WASbĂ€r sagt „Was?“, der HÄHmster sagt „HĂ€h?“ und die WARUMmel sagt „Warum?“.

Die Spielanleitung gibt es nur als Video, deshalb haben wir uns diese zuerst angeschaut und zunĂ€chst nur den einfachen Teil fĂŒr uns ĂŒbernommen – also die Ausrufe der sechs Figuren und das „Meinetwegen“ bei einer doppelten Karte:

Damit hatte Stephanie schon genug zu tun und wir hatten auch mit der abgespeckten Version alle jede Menge Spaß. Sie hielt an dem Abend auch recht gut durch, aber irgendwann war ihre Konzentration doch am Ende und sie machte zu viele Fehler oder geriet immer mehr ins Stocken. Aber danach war sie immer noch in der Lage, MAU MAU zu erlernen und auch ein paar schöne Runden zu spielen – mit Siegen auf allen drei Seiten:

Bei dem Kartenspiel war uns vor allem wichtig, dass sie einmal mit Skat- bzw. RommĂ©karten in BerĂŒhrung kommt. Denn eigentlich war dies ihre allererste Begegnung mit Karo, Herz, Pik, Kreuz, Bube, Dame, König und Ass, aber bis auf die Sonderfunktion des Buben fand sie trotzdem schnell ins Spiel. UNO lĂ€sst grĂŒĂŸen    🙂

Zudem fuchste sich Stephanie in den vier Tagen wieder mal ins Keyboardspielen rein. Zuerst lernte sie die auf- und absteigende Tonleiter mit allen fĂŒnf Fingern der rechten Hand, dann „Alle meine Entchen“ mit Carstens FingerunterstĂŒtzung (6. Note) und zum Abschluss das Übergreifen mit dem Daumen bei aufsteigender Tonleiter sowie mit dem Mittelfinger bei absteigender. Bis zur Daumensequenz saß am Sonntag alles sehr zufriedenstellend, nur fĂŒr den RĂŒcksprung mit dem Mittelfinger fehlte aber am Ende die Zeit zum EinĂŒben. Mal sehen, wie weit sie damit am nĂ€chsten Wochenende kommt, denn dann könnte sie „Alle meine Entchen“ auch ohne Carstens Zusatzfinger spielen:

Sicherlich wird sie uns dabei genau so ĂŒberraschen, wie mit ihrer FĂ€higkeit, eine Schokolinse aus einem „Tablettenblister“ zu drĂŒcken:

Das hat sie mit der Lerntherapeutin innerhalb von nur zwei Sitzungen perfekt erlernt und so gut adaptiert, dass selbst bei der parallel durchgefĂŒhrten Neurofeedbackmessung keinerlei Anzeichen von Stress zu erkennen war. Oder zieht bei ihr etwa wie beim Tiertraining das Prinzip der Belohnung durch Leckerei?    😉

Wie dem auch sei, dies ist jedenfalls eine schöne Überleitung zum Themenblock Essen. Ebenfalls superschnell fand sie sich schon vor Monaten mit einem Granatapfel zurecht und pult fĂŒr ihr Leben gerne beidhĂ€ndig (!) die Kerne raus:

Und beim Rollen von KlĂ¶ĂŸen (immerhin ihr erster Versuch) stellte sie sich auch gleich von Anfang an ziemlich geschickt an:

Die GrĂ¶ĂŸe der Kugeln war relativ einheitlich, nur beim letzten Rest des Kloßteigs kam lediglich noch eine tischtennisballgroße Kugel raus. Neben meiner Soße (zugegeben, darin werde ich mit den Jahren auch immer besser) haben uns die KlĂ¶ĂŸe natĂŒrlich am besten geschmeckt – bei DER Handarbeit auch kein Wunder!    😉

Und wie guckt man sich am Mittwochabend das mehrstĂŒndige Finale von „The Taste“ an? Mit einer SchĂŒssel voller FleischstĂŒcke aus Schnitzel, Frikadellen, Wiener und Salamis plus Saucen (BBQ, Ketchup, Schaschlik) und fĂŒr den SĂ€ureanteil noch GurkenstĂŒcke und Tomaten    😉

Klar, löffelwĂŒrdig war unsere Kreation bestimmt nicht, aber was ist schlimmer, als bei einer Kochsendung mit tropfendem Zahn auf dem Sofa zu sitzen?!

Zum Ende dieses Blogeintrages bleibt mir noch, unser gemeinsames Basteln eines Adventkalenders fĂŒr die große Schwester zu erwĂ€hnen. Stephanie hat dabei fast ganz selbststĂ€ndig das ganze Grundbastelmaterial ausgepackt, …

.. die 24 Zahlen aufgeklebt, …

… jede TĂŒte mit ein paar Dingen befĂŒllt …

… und am Ende unter meiner Anleitung mit diversen Aufklebern verziert:

Das Ergebnis ist bereits per Schneckenpost auf dem Weg nach Österreich … wir sind echt gespannt, was Andrea dazu sagen wird.

Apropos Andrea: nach der traurigen Meldung im letzten Dezember können wir heute endlich ĂŒber die Geburt des kleinen MĂ€dchens Olivia berichten, welches am 16. November mit 3050 g und 49 cm auf die Welt gekommen ist. Ich gratuliere auch von hier den zurecht stolzen Eltern Andrea und Karl zu diesem tollen Erfolg, auch wenn ich dadurch nun Oma geworden bin (so alt fĂŒhle ich mich noch nicht!!!), Carsten Bonusopa und unsere Kleene die „Coole Tante Steph“. Wir alle wĂŒnschen euch dreien alles Gute, eine schöne Zeit und vor allem starke Nerven sowie die ein oder andere Schlafmöglichkeit.

Da ich noch keine Freigabe fĂŒr Babyfotos erhalten habe (allerdings auch vergessen habe zu fragen), kann ich euch die kleine Olivia leider noch nicht mit Bild vorstellen, aber sie ist sooooooo sĂŒĂŸ! Das findet sogar Stephanie, die Babys ansonsten nichts abgewinnen kann    😉



2022 15.
Nov

Diesmal lasse ich die Entschuldigung fĂŒr die VerspĂ€tung einfach weg und beginne gleich mit den Infos zu unserer Protagonistin: sie macht glĂŒcklicherweise mit all ihren Fortschritten kontinuierlich weiter, lernt jeden Tag immer wieder was Neues dazu und saugt zudem alles um sich herum wie ein Schwamm auf. Das spiegelt sich letztendlich auch in den allgemein gebrĂ€uchlichen Reha-Bewertungstabellen Singer-Index und Barthel-Index wider. Im Vergleich zum Juli 2021 erreicht sie heute im Singer schon 80 von 190 Punkten (damals nur 13!) und im Barthel 15 von 100 Punkten (damals nur 0!) … falls jemand Interesse hat, hier das von uns erstellte PDF mit allen Kriterien und Bewertungen.

Zum GlĂŒck macht sie freiwillig und mit großem Enthusiasmus alles an Trainings und Übungen mit …

… und kniet sich auch immer ganz dolle rein. Diese Übung haben wir z.B. mal entwickelt, weil wir eine gewisse Steifigkeit und Unsicherheit beim Strecken der Arme ĂŒber den Kopf feststellten, die sie wiederum in anderen alltĂ€glichen BewegungsablĂ€ufen hemmt:

Noch ist alles etwas holprig und sie ist vor allem recht unsicher dabei, aber mal sehen, wie sie damit in ein paar Wochen umgehen kann.

Und da wir fĂŒr das Öffnen von kleinen PlastiktĂŒten (ihre Medikamente) eine gewisse Drehung im rechten Handgelenk benötigen, musste auch hier ein Trainingsobjekt her. DafĂŒr hat sich diesmal aber jemand anderes Gedanken gemacht und es entstand dieses, wie wir es nennen, Andre-Brett:

Stephanie muss hierbei verschiedene Dinge rein- und rausdrehen – natĂŒrlich in erster Linie mit der gesamten Hand und nicht nur den Fingern: GlĂŒhbirne, Schraubhaken, FlĂŒgelschraube, Kreuzschrauben mit dem Schraubendreher und eine Schraube mit Mutter. Sie ist sogar so sehr davon begeistert, dass sich selbst Linki immer wieder versuchen durfte:

Wir möchten auch an dieser Stelle noch einmal von allen drei OLCAs vielen, vielen lieben Dank an den TĂŒftler Andre ausrichten … das Andre-Brett ist perfekt und wird von ihr fast tĂ€glich genutzt.

Ein großes Erfolgserlebnis gelang ihr zudem hierbei:

Dies ist Stephanies erstes Sockenpaar, was sie selbst zusammengelegt, zusammengerollt und sogar ĂŒbergestĂŒlpt hat – fragt aber bitte nicht, wie lange es gedauert hat    😉    egal, das Ergebnis zĂ€hlt und wenn sie damit nun so weitermacht, wird sie ihre Socken bald ganz alleine verwalten können.

Weit weniger zeitintensiv war das Erlernen des Kartenspiels UNO. Am Mittag hat Carsten mit ihr das Halten der Karten auf einer speziellen Holzschiene geĂŒbt (den ĂŒblichen KartenfĂ€cher bekommt sie definitiv nicht hin) und ist mit ihr auch alle Regeln durchgegangen:

Mit Erfolg, denn schon am Abend und nĂ€chsten Tag haben wir zu dritt mehrere Partien spielen können und sie hat dabei schon ganz alleine taktiert bzw. konnte sogar ein paar Runden fĂŒr sich entscheiden:

Als nĂ€chstes werden wir es mal mit MAU-MAU, POTATO-MAN und ROMMÉ versuchen. Insbesondere die letzten beiden Kartenspiele haben wir wĂ€hrend unseres Kanada-Trips stundenlang gezockt.

Wir bleiben noch kurz beim Neulernen von Spielen: als letzten Sonntag ihre ehemalige Volleyball- und Schulfreundin Eileen zu Besuch kam, …

… haben wir nicht nur zusammen gebruncht …

… und die beiden tauschten sich ĂŒber alte Zeiten aus, …

… sondern Eileen versuchte auch, Stephanie das Spiel 4-GEWINNT beizubringen:

Da wir uns aus dem Ganzen heraus hielten, wissen wir jetzt nicht, wie gut es letztendlich geklappt hat, aber ihr könnt euch gewiss sein, dass wir es in den kommenden Tagen ausprobieren werden. Stephanie wird ja morgen Nachmittag schon wieder bis zum Sonntag zu uns nach Wentorf geholt    🙂

Ihr seht, fĂŒr die geistige und körperliche Herausforderung ist jederzeit gesorgt. Doch wir wollen bzw. mĂŒssen uns ja auch um all die anderen schönen und netten oder unbequemen Belange kĂŒmmern. So z.B. um das leibliche Wohl, denn wir sind letzten Freitag bei einem asiatischen Buffet gewesen …

… und unser Kind konnte sich einmal quer durch die gesamte Auslage futtern. Dabei landeten u.a. auch solche Köstlichkeiten auf ihrem Teller und wurden mutig durchprobiert … erinnern kann sie sich ja leider an nix: Sushi, Shrimps in Biersauerteig, Hai-Filet, KĂ€nguruh-Fleisch, Krupuk, gebackene Banane, gebackene Ananas u.v.m.

Ist doch auch irgendwie ein Beweis fĂŒr ihre unbĂ€ndige Neugier, oder nicht?

Als Carsten letzte Woche mal ins BĂŒro musste und ich mit Stephanie alleine im HomeOffice war, haben wir uns fĂŒr mittags einen Salat gemacht. Ist klar, wo die HĂ€lfte der Maisdose gelandet ist, gell?

Und was ist die letzten zwei Wochen sonst noch so passiert?

Wir waren mal wieder auf Fototour in der Siedlung unterwegs …

… wobei sich Stephanie am Ende mehr fĂŒr das Bestimmen von StrĂ€uchern und Beeren anhand eines schlauen Ratgebers interessiert hat:

Und leider sind wir nicht die Gewinner des 120-Millionen-Jackpots geworden, …

… obwohl wir ein Teil des Geldes schon ganz gut fĂŒr ihre neue Brille hĂ€tten gebrauchen können    😉    :

Eines Abends entdeckte Stephanie …

… diesen herrlichen Sonnenuntergang …

… und wollte sich als Meteorologin daran natĂŒrlich ganz lange satt sehen:

Und im Pflegezentrum testet man schon seit lÀngerem mit einem sehr viel kleineren Rollstuhl, damit aller Voraussicht nach sogar noch in diesem Jahr eine eigene Version fertig konfektioniert und ausgeliefert werden könnte:

Zwar fehlen bei dem im Gegensatz zum jetzigen die bequemen Armlehnen und der komfortable Tisch, …

… aber dafĂŒr kann sie sich mit dieser GrĂ¶ĂŸe ganz alleine fortbewegen und passt bequem an bzw. unter jeden Zimmertisch. Und der neue Rollstuhl wiegt mit Sicherheit keine 40 kg mehr … wĂ€re also auch fĂŒr uns Schiebende gewiss eine Erleichterung    🙂

Zudem sind wir letzte Woche in das Geheimnis des Anlegens und Ausziehens der neuen Fußorthesen eingeweiht worden, sodass wir ĂŒber kurz oder lang mit viel Spucke und Geduld diese Stellung auch mal dauerhaft und im Normalzustand hinbekommen:

Diese Situation auf dem Foto hat leider nur 5 Minuten angehalten, danach war auf jeden Fall das linke Fußgelenk wieder „entspannt“ recht stark nach innen gedreht. Aber wir alle geben nicht auf! Vor allem nicht Stephanie!!!

In diesem Sinne möchte ich mich heute mal wieder mit unserem Motto „Schrittchen fĂŒr Schrittchen“ verabschieden und euch noch eine schöne Restwoche wĂŒnschen. Seid gespannt, von was ich beim nĂ€chsten Mal alles so berichten kann    😉



2022 05.
Nov

Oh man, so viel wie jetzt gerade habe ich in den letzten 108 Wochen (eigentlich sind es rechnerisch sogar schon fast 109 Wochen) noch nie mit der Berichterstattung zurĂŒckgelegen – und vor allem habe ich bislang auch keine ausgelassen – sorry, Woche 107.

Doch die ErklĂ€rung ist ganz einfach: wenn Stephanie bei uns ist, verbringen wir fast jede Minute mit ihr und aufgrund eines Corona-Ausbruchs im Pflegezentrum war sie jetzt am StĂŒck vom 5. Oktober (MI) bis zum 31. Oktober (MO) in der Residencia OLCA – fast vier Wochen! Da musste das Blogschreiben eben immer wieder hinten anstehen und so manche Aufgabe blieb ebenfalls liegen.

Aber versteht mich nicht falsch, Carsten und ich genießen auch jede Minute zusammen mit dem Kind. Doch wo der Alltag ohne sie straff und organisiert gestaltet werden kann, rĂŒcken mit ihr viel mehr SpontanitĂ€t und vor allem Entschleunigung in den Vordergrund. Was wir zu zweit in 30 Minuten und weniger erledigen können, dauert mit Stephanie nun einmal gut und gerne eine Stunde oder mehr. Zwar kann und muss man auch mit ihr PlĂ€ne schmieden oder Termine organisieren, aber die allseits sehr bekannte OLCA-PĂŒnktlichkeit und auch die gerne von uns eingefĂŒgte Vorlaufzeit funktionieren dann eben nicht immer. Und abends? Da landen wir öfters mal gemeinsam mit Stephanie auf dem Sofa und vor dem Fernseher, statt vor dem Rechner oder am To-Do-Zettel werkelnd. Also alles erst zu seiner Zeit …

Und jetzt? Stephanie sitzt gerade alleine vor dem Fernseher und guckt den vierten Teil der Harry-Potter-Reihe, da kann ich endlich diesen schon lang angepeilten und ĂŒberfĂ€lligen Blogeintrag verfassen.

Das Kind entwickelt sich auch weiterhin prima und wir halten sie regelmĂ€ĂŸig mit Übungen und Aufgaben auf Trab – sie schreit förmlich nach BeschĂ€ftigung, denn Langeweile ist ihr … Ă€hm … zu langweilig    😉

Mal sind es Aufgaben des tĂ€glichen Lebens, wie z.B. Lochen, …

… auf dem Einkaufzettel die erledigten Positionen abstreichen …

… oder auch einen Brief einwerfen, …

… die Uhrzeit lernen / ablesen …

… und bei Autofahrten das Ziel im Navi eingeben:

NatĂŒrlich hilft sie immer noch gerne in der KĂŒche, sei es beim Zubereiten des Mittagessens (hier: Vermischen von Hackfleisch), …

… beim Schnibbeln von Bohnen …

… oder beim Erstellen ihres eigenen MĂŒslis:

Carsten lĂ€sst sich zudem weiterhin physische Übungen einfallen, um ihre Muskeln und Bewegungen herauszufordern …

… und hat fĂŒr ihre Fingerfertigkeiten sogar extra ein gĂŒnstiges Keyboard gekauft:

Sie selbst beschĂ€ftigt sich immer wieder gerne mit ihrem LÜK-Kasten …

… und den diversen Puzzles aus ihrem Fundus:

Zu Letzterem gibt es gleich am Ende des Blogeintrags noch ein kleines FundstĂŒck    😉

Wir haben aber auch hier und da mal etwas unternommen und sind aus den eigenen vier WĂ€nden raus in die weite Welt gegangen: nach langer Zeit und mit viel Wehmut nach einer Dresdner Version wagten wir erneut einen kleinen Dönermannbesuch in Wentorf, …

… genossen ein mehrstĂŒndiges Stöbern bei einem BĂŒcherflohmarkt der Wentorfer Kirchengemeinde, bei dem sogar eine recht stattliche Ausbeute fĂŒr Stephanie und mich zusammen kam …

… und wir unternahmen einen Tagesausflug nach Bremerhaven. In dieser Stadt hat Stephanie nĂ€mlich zweimal fĂŒr kurze Zeit gewohnt – 2018 fĂŒr ein 5-wöchiges Berufspraktikum und 2019 fĂŒr drei Monate im Rahmen ihrer Bachelorarbeit beim Alfred-Wegner-Institut Helmholtz-Zentrum fĂŒr Polar- und Meeresforschung (kurz: AWI). Sie wollte mit dem jetzigen Besuch herausfinden, ob sie sich noch an irgendetwas von damals erinnern kann … doch dem war leider nicht so. Also haben wir eben mit ihr den Hafenbereich und die Innenstadt völlig neu erkundet.

Zuerst labten wir uns im Schnellrestaurant „Abou Jad“ an einer hiesigen SpezialitĂ€t, einem Rollo:

Es Ă€hnelt einem DĂŒrĂŒm und wurde laut Wikipedia in den 80er-Jahren in Bremen erfunden. So etwas fehlt uns leider hier in Wentorf, denn die drei von uns probierten Variationen (Thunfisch, Hawaii und Schinken) haben sehr sehr lecker geschmeckt und sie hĂ€tten garantiert auch das Zeug, zum neuen „OLCA-Freitagsessen fĂŒr das Einleiten des Wochenendes“ zu werden …

Mit vollen MĂ€gen sind wir dann direkt zum Yachthafen gelaufen, denn genau hier haben wir uns Anfang 2018 und Anfang 2019 bei unseren beiden Wochenendbesuchen zusammen mit den Kindern in einem Loft einquartiert. Einmal wohnten wir dabei auf der rechten Seite …

… und einmal auf der linken Seite des Hafenbeckens:

Aber leider sind auch diese Erinnerungen bei ihr gelöscht oder so weit verschĂŒttet, dass wir vor Ort nichts davon ausgraben konnten. So schade …

Aber egal, den Kopf in den Sand stecken gilt nicht. Carsten erklĂ€rte ihr dafĂŒr die Arbeitsweise der diversen KlappbrĂŒcken …

… sowie die wichtigsten Informationen zu den kleineren …

.. und grĂ¶ĂŸeren Segelschiffen:

Oben auf dem Deich angekommen, hatten wir zudem einen wunderschönen Blick ĂŒber die WesermĂŒndung mitsamt einsetzendem Sonnenuntergang:

Von dort konnte man u.a. auch das AWI-GebĂ€ude, …

… also ihren damals tĂ€glichen Arbeitsplatz, sehen:

Doch wie gesagt, die Erinnerungen daran wurden leider nicht reaktiviert    🙁

Aber egal, wir drei – und besonders die zwei – hatten unseren/ihren Spaß … und darauf kommt es schließlich an:

Und vielleicht helfen Stephanie irgendwann solche Bilder, doch noch den ein oder anderen Erinnerungsfetzen zurĂŒck zu bekommen:

Weiter oben habe ich euch ja angekĂŒndigt, zum Abschluss noch einmal das Thema Puzzle aufzugreifen – eine von Stephanies ganz großen Leidenschaften:

Passend dazu habe ich vor kurzem diesen Artikel in der Printausgabe des STERNs gefunden:

Wie gut, dass das Kind sich gerade erst an ihrer ersten 100-Teile-Version versucht …    😉



2022 22.
Okt

Ich weiß, ich bin schon wieder verdammt spĂ€t dran, aber endlich haben wir mal all unsere Fotos von der Urlaubswoche mit dem Kind, von unseren zwei Urlaubswochen in Slowenien und auch von Stephanies „heimischen QuarantĂ€ne“ in Wentorf durchsehen können. Damit kann ich euch heute wenigstens die letzten zweieinhalb Wochen zusammenfassen. So lange ist Stephanie nĂ€mlich schon ununterbrochen in der Residencia OLCA. Am 5. Oktober haben wir sie noch wie jeden Mittwoch im Pflegezentrum abgeholt …

… und nach unserem HomeOffice, ihren Lerntherapien und einem gemĂŒtlichen Wochenende wollten wir sie Sonntagabend auch wieder dorthin zurĂŒckbringen. Doch dann bekamen wir drei ab Samstag die Schnödderseuche mit Husten, Heiserkeit und Triefnase und am Sonntag erreichte uns zudem der Anruf, dass sich im Pflegezentrum mehrere Bewohner mit Corona angesteckt haben. Also einigten wir uns auf das gleiche Spiel wie im Februar: das Kind bleibt bei uns, bis das Pflegezentrum wieder coronafrei ist … damals dauerte es ganze sechs Wochen. Mal sehen, wie schnell wir diesmal wieder zur NormalitĂ€t zurĂŒck kehren können.

Nachdem wir eine Woche spĂ€ter wieder gesund waren, konnten wir auf jeden Fall schon mal wieder langsam mit den Trainings, Übungen und Therapien anfangen. Stephanie macht weiterhin begeistert mit und kleinere RĂŒckschlĂ€ge werden zum GlĂŒck eher mit „Krönchen richten und aufstehen“ quittiert, statt mit „Kopf in den Sand stecken“.

Hier mal einen Einblick, was wir da so alles erlebt haben:

Irgendwie hat sie in den Tagen wieder das Lesen fĂŒr sich entdeckt – angefangen mit witzigen Dialogen …

… bis hin zu einem Buch mit „unnĂŒtzem Wissen“:

Und beim Puzzle hat ihr Ehrgeiz ebenfalls zu Höchstleistungen gefĂŒhrt, denn neben solchen mit unsymmetrischen Teilen (also ohne Nase und Buchten) …

… traute sie sich erstmals an ein 100-Teile-Puzzle ran:

Anfangs immer wieder mal mit etwas Hilfe von Carsten …

… doch die zweite HĂ€lfte ging dann schon ganz alleine auf ihr Konto:

Einen ganz großen Dank an Stephanies Freundin Laura, von der sie im Februar diesen Jahres dieses Puzzle zum Geburtstag geschenkt bekommen hat – beim Auspacken konnte sie damals noch nicht einmal die Schere richtig nutzen    đŸ˜‰

Mein Kind findet sogar selbst Freude an Lernaufgaben und möchte ganz freiwillig ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben. Wie z.B. mit dem LÜK-Übungsheften „Konzentration 1“ und „Konzentration 2“ …

… oder einer Aufgabe, bei dem anhand von Beschreibungen die dazugehörigen Fremdwörter gefunden werden mĂŒssen (aus dem „Übungsbuch Hirnleistungstraining„):

Statt Sudoku (ihr Buch mit den 200 Sudokus ist mittlerweile vollstĂ€ndig ausgefĂŒllt!) wĂŒnschte sie sich diesmal ein Buch mit Wortgittern …

… und auch mit Ausmalen vertreibt sie sich gerne mal die Zeit:

Pssst, da mache ich sogar manchmal mit und wir schalten dann gemeinsam ab   🙂

Apropos Abschalten: das macht sie auch gerne mit Musik oder mit HörbĂŒchern:

Oder natĂŒrlich mit einem netten Film … derzeit fĂŒllt sie ihr cineastisches Wissen erneut mit dem Harry Potter-Universum auf:

Wir ĂŒben natĂŒrlich auch gerne den allgemeinen Alltag mit ihr und gehen z.B. Glas entsorgen, …

… Einkaufen, …

… EinkĂ€ufe transportieren …

… und die EingangstĂŒr mit dem SchlĂŒssel öffnen:

Ich weiß, es sind auch viele Kleinigkeiten dabei, aber es ist immer wieder ĂŒberraschend, welche Nachfragen so von ihr kommen. Heute erwarteten wir von ihr z.B. das Öffnen einer TĂŒr mit der Klinke, aber sie guckte und nur an und fragte, wie das denn ĂŒberhaupt geht. Richtig, da war ja was …

Beim Spielen von Mensch-Ă€rgere-dich-nicht hat sie diesmal sogar gewonnen und dabei fast 80% der Schritte ganz alleine erledigt – von Carsten gab es ein wenig Taktik und von uns beiden die Einhaltung der Regeln (es muss geschlagen werden, im Stall darf man nicht mehr ĂŒberspringen und erst wenn im Stall alle nach Oben aufgerĂŒckt sind, darf dreimal gewĂŒrfelt werden). Es dauert sicherlich nicht mehr lange und sie kann es ganz ohne unser Zutun:

So wie mit ihrem iPhone … das nutzt sie mittlerweile völlig eigenstĂ€ndig und kommuniziert auch per Telegram, WhatsApp und anderer Apps komplett ohne unsere Kontrolle. Wenn ihr mal etwas unklar ist, greift sie auch gerne zum Smartphone und ergoogled es:

BTW: beim deutschen und englischen WORDLE macht sie ebenfalls weiterhin eifrig mit und schafft in der Regel auch immer das Lösen ohne unsere Hilfe sowie annĂ€hernd mit der gleichen Anzahl an Versuchen wie wir – wir jedenfalls sind davon absolut beeindruckt!

Doch bei all der Lobhudelei, es geht natĂŒrlich auch anders, denn derzeit hadert sie noch schwer mit dem Öffnen der Plastikverpackung ihrer Pillen:

Ein paar bekommt sie zwar recht gut hin, aber es dauert einfach noch viel zu lange und ihre Kraft in den Fingerspitzen lĂ€sst mitunter zu schnell nach. Hier bedarf es noch sehr viel mehr Übung.

Eine langwierige Sache bzw. Aufgabe haben wir in den fast drei Wochen auch endlich beenden können: die im August aus Berlin mitgebrachten neun Kartons ihres vorherigen Lebens konnten gesichtet, ausgedĂŒnnt und ganz in unserer NĂ€he eingelagert werden:

Gestern waren wir beim Optiker und sie konnte sich eine neue Brille aussuchen. Ihre SehstÀrke hat sich nÀmlich etwas verÀndert und nach diversen Tests beim Optiker und Augenarzt war es jetzt nun an der Zeit, ein Gestell und die dazugehörigen GlÀser zu finden:

WĂ€hrend ich mich ein wenig um den Hund des Optikers kĂŒmmerte, beschĂ€ftigten sich Carsten und Stephanie mit dem Aussuchen und Anprobieren. In ca. zehn Tagen können wir das Ergebnis dann abholen. Eine von uns ist jedenfalls schon ganz aufgeregt    đŸ˜‰

Da wird sogar noch zusĂ€tzlich in die Gesichtspflege investiert    😉

Heute genossen wir das schöne Herbstwetter …

… und wĂ€hrend Carsten mal wieder fleißig an der Minimierung der OLCAschen To-Do-Liste werkelte, entdeckten Stephanie und ich die Gegend um uns herum:

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Einblick auf den aktuellen Stand gebracht hat. In den nĂ€chsten Tagen werde ich noch die Zusammenfassung der Urlaubswoche mit Stephanie und auch einen kleinen Bericht zu unserer Slowenien-Fahrt nachreichen. Denn ich habe nun endlich wieder etwas mehr Zeit dafĂŒr …



2022 13.
Okt

Mein lieber Blog, ich habe dich nicht vergessen und eigentlich will ich ja so gerne von unseren Wochen ohne und zusammen mit dem Kind berichten, doch seit letzter Woche Freitag sind wir drei mit Husten-Schnupfen-Heiserkeit außer Gefecht gesetzt. Stephanie hatte ihre Stimme zwischenzeitlich fast komplett verloren und auch bei mir kam mal mehr KrĂ€chzen als verstĂ€ndliche Wörter aus dem Mund. Nur Carsten hĂ€lt sich zum GlĂŒck mal wieder etwas besser als wir MĂ€dels und so können wir das anstrengende Pflegeprogramm inklusive HomeOffice ganz gut durchhalten, sodass wir in keinster Weise total ausfallen. Aber wir alle drei haben tierische Halsschmerzen, Reizhusten der ĂŒbelsten Art und sind am frĂŒhen Abend auch schon völlig platt. Dann kennen wir nur noch den direkten Weg ins Bett – am Dienstag sogar schon kurz vor 20:30! Da bleibt leider wenig Zeit und Gelegenheit zum Schreiben    🙁

Die Woche davor mussten wir uns durch den dreiwöchigen Urlaub immens angewachsenen To-Do-Zettel kĂ€mpfen und ich habe nebenbei noch wie ein Weltmeister gewaschen. Die zwei Wochen davor waren Carsten und ich mit Stephanies Segen auf einer „smartigen“ Rundreise durch Slowenien und die (Urlaubs-)Woche davor genossen wir lieber jede freie Minute mit dem Kind.

Ich, in Familienkreisen auch völlig zurecht als FotosĂŒchtige betitelt, habe es bis heute nicht einmal geschafft, mit Carsten ganz in Ruhe unsere Slowenien-Bilder durchzugucken, geschweige denn unsere Galerien „FĂŒĂŸe im Wasser“ und „Wall of Visitors“ zu ergĂ€nzen. Aber es geht endlich wieder bergauf mit uns … wir geben die Hoffnung nicht auf, bald wieder alles auf einem vernĂŒnftigen Arbeitsniveau eingepegelt zu haben, versprochen!

Die letzte Woche ist aufgrund des Krankenlazaretts allerdings ganz kurz zusammengefasst, denn es gab nicht viel im Bild zu dokumentieren und auch die Übungen und Trainings fĂŒr Stephanie wurden selbstverstĂ€ndlich grĂ¶ĂŸtenteils ausgesetzt. Am Sonntag fiel zudem auch die Entscheidung, dass Stephanie abends nicht ins Pflegezentrum zurĂŒckgebracht wird – einerseits durch uns aufgrund des Hustens und der Heiserkeit, andererseits bekamen wir die RĂŒckmeldung von der Einrichtung, dass leider wieder positive Covid-FĂ€lle im Hause aufgetreten sind. Wie schon im Februar wollen wir Stephanie keinem Risiko dahingehend aussetzen und behalten sie lieber bei uns.

Da das Kind aber am Freitagabend mit beginnender Heiserkeit und am Samstagmorgen mit Husten zu kÀmpfen hatte, machten wir mal einen Schnelltest bei ihr:

So ein Mist!!! Hat es uns nun doch erwischt?

Weitere Schnelltest bei ihr und gleichzeitig bei uns war allerdings wieder negativ – eine ganz blöde Situation. Also sind wir zu den „Profis“ ins Wentorfer Testzentrum gegangen und haben uns alle drei mal von FachkrĂ€ften in der Nase oder im Mund rumbohren lassen:

Puh, noch einmal Schwein gehabt!

Also „leiden“ wir nur an einer ganz gewöhnlichen RĂŒsselseuche und am nĂ€chsten Sonntag fĂ€llt erneut die Entscheidung, ob wir Stephanie fĂŒr ihre Therapien am MO-MI nach LĂŒneburg bringen oder ob wir sie eine weitere Woche bei uns in der Residencia OLCA behalten. Je nachdem, ob man im Pflegezentrum frei von Covid ist oder nicht …

Damit aber du, mein lieber Blog, und auch die hierhin gesurften Leser wenigstens etwas zum Verarbeiten haben, hier eine kleine Fotostory von Stephanies Kochen eines Cabanossi-Eintopfes nach diesem Rezept (halbe Portionierung). Und ja, bis auf das abschließende UmrĂŒhren und Kochen im großen Topf (da kommt sie aus dem Rollstuhl heraus einfach nicht ran), hat sie in der Tat alles alleine oder mit ein wenig Hilfe und Anweisung von Carsten gemacht    🙂

Die Zwiebeln in StĂŒcke schneiden:

Die Cabanossi in Scheiben schneiden:

Beides zusammen in einem Topf anbraten:

Alle Dosen aufmachen (!!!) und nacheinander samt FlĂŒssigkeit in einen großen Topf geben – zuerst den Mais:

Dann die grĂŒnen Bohnen:

Danach die Dose mit roten Bohnen:

Und zuletzt die Dose mit den geschÀlten Tomaten:

Die angebratenen Zwiebeln und Cabanossi nicht vergessen:

Erst den Schritt „wĂŒrzen und bei schwacher Flamme ca. 30 Minuten leicht kochen lassen“ habe ich dann wieder ĂŒbernommen. Am Ende mit einer weiteren, gekochten Mettwurst garniert (wĂ€hrend Carsten und Stephanie an diesem Eintopf köchelten, habe ich nĂ€mlich eine Graupensuppe zubereitet) sah das Ganze dann so (lecker) aus:

Wie Stephanie, eine große AnhĂ€ngerin der Kochshow „The Taste„, gesagt hat, war das noch nicht so ganz eines The Taste-Löffels wĂŒrdig, geschmeckt hat es aber hervorragend!

Man sieht, Stephanie macht weiterhin ihr kleinen aber feinen Fortschritte … und sie könnte sich zur Not auch schon Mal auch von einem Dosengericht ernĂ€hren, denn das Öffnen klappte von Dose zu Dose immer besser!



2022 07.
Okt

Meine lieben Blogleser, eigentlich sind Carsten und ich ja schon seit Sonntag wieder zuhause und auch Stephanie hat unsere zwei Wochen Urlaub in Slowenien schweren Herzens im Pflegezentrum „ĂŒberlebt“, aber fĂŒr einen Blogeintrag hat es bis heute dennoch nicht gereicht – unsere To-Do-Liste, die Arbeit und die Zeit des Wiedersehens mit dem Kind ließen mir dafĂŒr leider nicht viel Möglichkeiten.

Carsten und ich sind am Sonntagabend wieder in der Residencia OLCA angekommen (der Smart hat jetzt 3967 km mehr auf dem Tacho) und seitdem stand unsere Waschmaschine nicht mehr still.

Am Montag, dem Feiertag, sind wir mittags nach LĂŒneburg gefahren, gemeinsam bis in die Stadt gelaufen und haben somit fast den ganzen Tag mit Stephanie verbracht.

NatĂŒrlich gab es von beiden Seiten viel zu erzĂ€hlen und wir sind fĂŒr ein richtig ĂŒppiges und leckeres Essen in ein Steakhouse eingekehrt. Nach den Vorspeisen (Bruscetta, Datteln im Speckmantel & Chorizo in Honig) gab es fĂŒr jeden ein saftiges Filet mit den Beilagen seiner Wahl … natĂŒrlich hat sich das Kind fĂŒr Mais entschieden    😉

Aber so war natĂŒrlich auch dieser Tag ratz-fatz vorbei und es bleib keine Zeit zum Blogschreiben.

Am Dienstag war unser erster Arbeitstag nach drei Wochen … entsprechend voll und abends fielen Carsten und ich nur noch ins Bett. Tja, und seit Mittwoch ist Stephanie schon wieder in Wentorf, hatte gestern (DO) sowie heute (FR) ihre Lerntherapien, wĂ€hrend wir im HomeOffice arbeiteten, und die Zeit zu dritt vergeht dadurch ebenfalls wie im Flug.

(unsere kleine Meteorologin liebt solche Ausblicke!!!)

Damit ich diese Woche aber wenigstens ein kleines Lebenszeichen von uns prĂ€sentieren kann, habe ich diese Zeilen und Fotos zusammengestellt. Nicht, dass noch jemand denkt, es wĂ€re etwas Schlimmes bei uns passiert, weil ich mich nicht melde – ganz im Gegenteil, Stephanie entwickelt sich weiterhin prĂ€chtig und hat uns nach den zwei Wochen ohne sie erneut mit etwas Neuem ĂŒberraschen können:

Stephanie, nicht verzagen, der Anfang ist gemacht, aber ein Medium-Steak ist dann wohl doch schon eher was fĂŒr Fortgeschrittene …