Bei diesem Projekt würde ich gern das Wort meinem Hauptmodel übergeben, denn er kann seine Geschichte besser selber erzählen als ich  😉   es geht los:
Hallo, die meisten von euch kennen mich bestimmt schon, aber offensichtlich noch nicht persönlich, wenn ihr hier noch mitlesen könnt.
Meistens verbinden die Menschen mit meiner Gestalt irgendwie ein sehr unangenehmes Gefühl. Dabei gab es schon jede Menge Optionen, mich auch von meiner anderen Seite kennen zu lernen, z.B. über die zahlreichen Bücher von Terry Pratchett. Ein Buch habe ich inzwischen sogar selbst schon geschrieben, aber da kein Verleger zu einem persönlichen Gespräch bereit war, habe ich mein Werk einem Markus Zusak übergeben. Er hatte keine Angst und mit seiner Hilfe habe ich es in der Tat gleich auf die Bestsellerlisten geschafft. Aber Schreiben ist nicht das Einzige, was ich in meiner arbeitsfreien Zeit so mache. Ich bin zwar oft dienstlich unterwegs, aber privat zu reisen macht definitiv mehr Spaß. Vor Kurzem bin ich mit dem Auto sogar im Schnee gewesen, hierzulande fehlt er ja (leider) noch.
Dort habe ich einen kleinen Bären entdeckt, aber seine Zeit über die Regenbogenbrücke zu gehen, war noch nicht gekommen … seinem hilfesuchenden Blick konnte nicht mal ich widerstehen.
Fragt bitte nicht, wie ich ihn in meinem Sportwagen mitnehmen konnte … ich möchte nur so viel dazu sagen, dass es gar nicht so einfach war. Wir sind dann recht gut an einer Höhle angekommen, die mir passend für diesen Bären schien. Als ich die Gegend genauer anschaute, kam ein älterer Mann mit reichlich Gepäck vorbei.
Der neugierige Bär kam gleich hinterhergeschlichen.
Er, der Bär – nicht der Mann, ist dann aber schnell wieder verschwunden. Wie sich später herausstellte, hat er sich zurück zum Wagen aufgemacht und schubbelte sich so lange an einer Seite, dass sich der Wagen in Bewegung setzte und direkt an die Felsenwand krachte, welche genau zwischen mir und dem alten Mann war.
Ich wechselte vorsichtshalber mal die Position, denn eine Unfallversicherung gibt es bei meinem Beruf ja nicht.
Es war keine Sekunde zu spät! Dass der Bär anschließend vom schlechten Gewissen geplagt wurde, war nur logisch.
Glücklicherweise war niemandem etwas passiert, denn bei keinem von uns war die Deadline des Lebens erreicht – auch nicht bei meinem Auto. Ich habe dann gleich noch eine Probefahrt gemacht, um sicher zu sein, dass alles noch intakt ist.
Der Wagen hat dem alten Herren wohl sehr gut gefallen, denn er wünschte sich ein Erinnerungsbild damit, bevor er weitermarschieren wollte, um seine Bushaltestelle zu suchen.
Durch den Alten angespornt, wünschte ein weiterer Wanderer ebenfalls ein solches Foto und natürlich durfte auch er sich in Pose vor meinem feuerroten Mobil stellen.
Nachdem der alte Herr uns verlassen hat, konnten wir Zurückgebliebenen danach noch etwas über unsere jeweiligen Reisepläne sprechen.
Der junge Wanderer wollte gern zum großen Felsenberg und weil das bei mir mit auf dem Weg lag, habe ich ihm vorgeschlagen, mitzufahren. Der Bär war nirgends mehr zu sehen, ich hatte also wieder genug Platz für einen Mitfahrer.
Am Fuße des Berges habe ich den jungen Herren abgesetzt und fuhr weiter, nachdem wir uns verabschiedet haben.
Als ich mich beim Wegfahren nochmals umdrehte, um zu sehen, wie weit er schon gekommen ist, habe ich dann doch wieder den Bären entdeckt.
Diese unterwartete Begegnung mit meinem „Schneefund“ hat den jungen Wanderer wortwörtlich umgehauen.
Ich kam also vorsichtshalber noch einmal zurück und klärte alles auf.
Dem Bärenblick konnte der Wanderer genau so wenig widerstehen wie ich selber. Er hat seinen Aufstieg auf den Berg verschoben und spielte mit dem Bären eine Zeit lang „Fangen-um-den-Felsen“.
Nachdem der Wanderer schon ganz aus der Puste war, wollte er doch noch seinen ursprünglichen Plan umsetzen. Er sagte mir Bescheid und verschwand kurz danach hinter den weiter entfernt liegenden Felsblöcken. Der Bär hat ihn zwischenzeitlich wohl aus den Augen verloren und wirkte ziemlich ratlos, als er Runde um Runde den runden Felsbrocken umrundete und sein Spielkamerad nirgends zu sehen war.
Ich habe aber dank meiner höheren Position gesehen, dass der gesuchte Spielkamerad gerade in der Klemme steckt und ging ihm zur Hilfe.
Doch noch bevor ich etwas Helfendes tun konnte, lag der Pechvogel leider schon auf dem Boden.
Wenigstens beim Aufstehen konnte ich behilflich sein. Zum Glück hat er diesen Sturz ohne Schaden überstanden und war in der Lage, seinen Weg fortzusetzen.
Der Bär hat zwischenzeitlich die Spitze des Berges erklommen.
Und da eben diese Bergspitze auch das Ziel unseres Wanderers war, haben die beiden sich da oben wieder getroffen.
Während der Wanderer sich oben ausruhte, war der Bär zwischenzeitlich wieder unten angekommen. Er hatte im Berg einen Geheimgang entdeckt und genutzt. Nun wartete er dort am Ausgang auf seinen Kumpel.
Ich leistete ihm derweil beim Warten Gesellschaft. Es hat auch nicht lange gedauert, da kam unser Wanderfreund ebenfalls heruntergerutscht …
… und landete perfekt neben dem wartenden Bären.
In dem Moment wurde es mir klar, dass die zwei gut aufeinander aufpassen werden. Meine dienstfreie Zeit war außerdem ebenfalls zu Ende. So ließ ich den Bären und den Wanderer miteinander ihrer Wege gehen.
Und ich? Ich kehrte dann zurück zu meinem Domizil und warte nun auf die nächstbeste Gelegenheit, wieder unterwegs zu sein, um noch jemanden aus der Patsche zu helfen.
Olga wieder hier: Falls ihr euch fragt, was ich denn so getrunken habe   🙂   hier die Erklärung –> mir war einfach mal so danach und da mein Miniaturprojekt schon bei der Entstehung statt einer kunstvollen Darstellung in einer kleinen Geschichte auszuarten drohte, ließ ich meiner Phantasie freien Lauf. Ich hoffe, ihr könnt mir das während des teilweise doch recht hektischen Weihnachtsmonats verzeihen und bei der Zusammenstellung der nächsten 12 Fotoprojekte gelobe ich auch wieder Ernsthaftigkeit und künstlerische Arrangements. In den nächsten Tagen werde ich meine neuen Fotothemen den jeweiligen Monaten zugeordnet haben und natürlich an dieser Stelle wie gewohnt veröffentlichen.
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