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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 15.
Okt

Oh, ist es schon wieder soooo spĂ€t geworden??? Nur noch 70 Tage bis Weihnachten!!!!!    đŸ˜‰
Nein, natĂŒrlich meine ich den Abstand zum letzten Blogeintrag … sechs Wochen sind es leider geworden. Aber ich kann euch sagen, die ganze Zeit – vor allem mit dem Kind – waren wir immer sehr in Action und ich komme dann einfach nicht zum Schreiben. Doch zum GlĂŒck hatte ich euch ja diesbezĂŒglich schon im letzten Beitrag etwas vorgewarnt.

Das Wichtigste vorweg: dem Kind geht es supergut und auch Carsten und ich konnten das langgezogene Ende dieses Sommers mehr als genießen, sodass jeglicher Stress durch Ă€ußere EinflĂŒsse schnell wieder durch Qualitytime mit der Familie ausgeglichen worden ist. Auch bei Stephanies Entwicklung gibt es momentan nicht zu beanstanden – große Erfolge zeigen sich aufgrund der zunehmenden KomplexitĂ€t natĂŒrlich erst nach sehr viel lĂ€ngerer Zeit, aber ganz weit dahinten am Horizont zeichnet sich weder eine Stagnation noch ein Grund zur Sorge ab. Was will man mehr?!

Dann wollen wir mal die Geschehnisse der letzten sechs Wochen in Wort und Bild aufarbeiten – sorry, falls es fĂŒr den ein oder anderen etwas zu lang sein sollte.

Die meiste Zeit des Tages ging definitiv fĂŒr unsere Unternehmungen und AusflĂŒge wĂ€hrend der schönen und sonnig-warmen Wochenenden drauf und Stephanie freute sich schon bei jeder Abholung am Mittwoch auf die kommende Planung. Ja, sie wartete auf uns ganz sehnlichst vor dem Eingang … ok, sie weiß ja wann wir ungefĂ€hr ankommen, denn ich schreibe ihr immer eine Nachricht, wenn wir zuhause losfahren.

Der lĂ€ngste und auch weiteste Ausflug in dieser Zeit war auf jeden Fall unsere Fahrt fĂŒr ein verlĂ€ngertes Wochenende (DO-SO) nach Dresden. Andrea, Karl und Olivia waren an dem Wochenende aufgrund einer Familienfeier in der sĂ€chsischen Hauptstadt und wir wollten sie auf jeden Fall wiedersehen.

Zudem hatten wir alle drei mal wieder sehr große Lust auf einen Döner von unserem ehemaligen Haus&Hof-Dönermann (hier im Norden … ihr kennt das Gejammer ja schon) und vor allem Stephanie genießt eigentlich jede Autofahrt – möge sie auch noch so lang sein:

Ich bin auf der Autobahn eher jemand von der Anti-Wach-Fraktion …

Nicht ganz so weit entfernt, dafĂŒr aber aus dem Fernsehen recht bekannt aus der Sendung „Seehund, Puma & Co.“ im NDR, ist die Seehundauffangstation in Friedrichskoog.

Dort gibt es neben ein paar Dauerbewohnern …

… jedes Jahr eine FĂŒlle an vorbeigebrachten Heulern, …

… die hier aufgepĂ€ppelt und am Ende wieder ausgewildert werden. Neben dem Museum mit vielen Dingen zum Anfassen und BerĂŒhren …

… hat man in der Regel ja keine große Chance, so nah an die possierlichen Tierchen ranzukommen.

Man ist quasi Aug-in-Aug oder auch von Nase-zu-Nase mit der kleinen „Wurst“:

Und wenn ich schon einmal in MeeresnĂ€he bin, dann musste es aber an dem Tag noch einen kleinen Abstecher dorthin geben. Wir sind also danach mit dem Auto an die NordseekĂŒste gefahren und per Pedes ĂŒber den 2,2 km langen Trischendamm hin und zurĂŒck gelaufen/gerollert.

Am seeseitigen Ende fĂ€llt die AufschĂŒttung (zur Landgewinnung) zum Wasser hin ab, …

… was ich natĂŒrlich gleich zu meiner Obsession „FĂŒĂŸe im Wasser“ ausgenutzt habe – diesmal sogar zusammen mit dem Kind:

Bei einkehrender Flut kamen auch diese Genossen zu Hunderten ans Ufer …

… und selbst Stephanie …

… bekam immer wieder mal ein paar …

… zu Gesicht:

Das Pendant, nĂ€mlich die Ostsee, besuchten wir in dem Zeitraum ebenfalls – zuerst waren wir in Eckernförde:

Wir hatten an dem Tag soooooooooooooooooo viel GlĂŒck mit dem Wetter …

… und es kam einem schon fast wie Urlaub vor:

Blöd nur, dass die Stadt fĂŒr einen romantischen Sonnenuntergang leider auf der falschen Seite der Landzunge von Schleswig-Holstein und DĂ€nemark liegt    đŸ™‚

Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit der Besichtigung von Haithabu, bestehend aus einem Wikingermuseum

und rekonstruierten HĂ€user im Bereich der alten Siedlung:

Vor allem das Wikingerdorf war fĂŒr Stephanie eine großartige Gelegenheit, einmal in diese Epoche einzutauchen, denn neben dem theoretischen Bereich hat man hier gleich einen praktischen Teil, da man selbst mit ihrem Rolli in fast alle der sieben HĂ€user reingucken und zum Teil auch reinfahren konnte. Texte und Grafiken sind fĂŒr sie leider noch viel zu abstrakt …

Diesen Umstand machten wir uns auch beim Besuch eines kleinen Eisenbahnmuseums in AumĂŒhle zum Vorteil, wo Carsten anhand echter Lokomotiven und Waggons sehr viel besser die damalige Zeit und Funktionsweisen der Technik erklĂ€ren konnte … frei nach der Feuerzangenbowle: „Wat is’ne Dampfmaschin‘? Da stell’n wir uns ma‘ janz dumm!“    đŸ™‚

Wir mussten zudem feststellen, dass es Rollstuhlfahrer von Damals wohl ganz schwer im Wikingerdorf als auch beim Besteigen der alten Eisenbahnen hatten … lediglich die Schienenspurweite war auf diese Leute abgestimmt    đŸ˜‰

Viel Technik bekam Stephanie zudem beim hiesigen Feuerwehrfest zu sehen und von Carsten erklĂ€rt – da bin ich wiederum raus. Ehrlich gesagt, sogar ich lerne aus diesen Nachhilfestunden fĂŒr Erwachsene noch das ein oder andere.

Aber ich bin etwas abgeschweift nach der Berichterstattung von Haithabu, denn wenn ich schon mit „Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit …“ einleite, dann sollte ich auch erwĂ€hnen, dass dieser Trip in der nicht weit entfernen KĂŒstenstadt Schleswig endete. Wir haben das sehr schmucke StĂ€dtchen an der Ostseebucht Schlei bei einem Streifzug durch die Altstadt echt sofort ins Herz geschlossen …

… denn in den vielen kleinen GĂ€ĂŸchen gab es eigentlich immer wieder etwas zu entdecken und an diesem Barometer konnte Stephanie uns sogar etwas erklĂ€ren:

Sehr viel Spaß hatte das Kind auch bei einem erneuten Besuch in einem Schmetterlingshaus – diesmal den in AumĂŒhle:

Es waren zwar sehr viel weniger Flattertiere als damals im Mai in Buchholz in der Nordheide um uns herum, aber dafĂŒr gab es neben dem eigentlichen Schmetterlingshaus …

… noch einen großen Außenbereich, einen Bambusgarten …

… und einen Teich mit Koikarpfen zu besichtigen:

Einen vollen Tag haben wir auch einmal in der nahe liegenden LĂŒneburger Heide (bei Schneverdingen) verbracht – pĂŒnktlich zur HeideblĂŒte:

Wir sind viel gelaufen, …

… haben ab und an mal geruht, …

… konnten so manche Leckereien am Wegesrand (Walderdbeere, Himbeere, Brombeere, Blaubeere, …) pflĂŒcken und Tiere erkunden …

… sowie immer wieder ausruhen, ausruhen, ausruhen:

Doch wir blieben durchaus auch oft in der NĂ€he von Wentorf. Mit einem Bekannten verbrachte Stephanie z.B. einen ganzen Nachmittag zu zweit in Hamburg-Bergedorf …

… und wir drei erkundeten einmal einen Badesee im Nachbarort, der sich am Ende sogar als Stephanie-tauglich herausstellte. Es hat sich in dieser Saison aber leider nicht mehr so recht fĂŒr uns ergeben – schade eigentlich.

Tja, und wer viel herumkommt …

… der erreicht dadurch auch recht schnell mal diese beachtliche Strecke (fĂŒr die, die das Komma nicht sehen können: 200,05 km) auf dem Rollitacho:

Der Entfernungsmesser ist erst vor 14 Wochen von Carsten angebracht worden und natĂŒrlich ist das Gro der Kilometer im Rahmen des Schiebens zu erklĂ€ren – aber wir schĂ€tzen mal, dass in diesem Zeitraum mindestens 50 km auch von Stephanie selbst „errollert“ worden sind. Sie ist nĂ€mlich schon ganz schön flott und ganz viel in Eigenregie unterwegs:

 
Im Pflegezentrum halten sich die Möglichkeiten fĂŒr lĂ€ngere Ausfahrten zwar in Grenzen, aber bei uns in Wentorf fasst alleine der FußgĂ€ngerzonenbereich von Ost nach West 300 m und von Nord nach SĂŒd 150 m – da kommt doch ein wenig zusammen, wenn wir Erwachsenen uns auf die Bank am Marktplatz setzen …

… und Stephanie mit Musik auf den Ohren durch die Gegend tourt. Wo sie nur kann, nimmt sie derzeit den Antrieb sehr gerne selbst in die Hand:

Apropos SelbststĂ€ndigkeit: auch an dieser Front wird stets (und mit grĂ¶ĂŸtenteils viel Erfolg) gearbeitet!

Beim FrĂŒhstĂŒck hat sie all ihre Handgriffe (i.d.R. Saft, Kaffee, Brötchen, Ei, Avocado) schon sehr gut drauf und wir mĂŒssen eigentlich fast nichts mehr beisteuern:

Und wĂŒrde sie in der KĂŒche selbst an alles rankommen, könnte sie auch so manches SchĂ€len, …

… Reiben …

… oder Schnibbeln komplett selbst von A bis Z ĂŒbernehmen:

Dosen und Flaschen zu öffnen ist fĂŒr sie nun auch kein Ding mehr … fĂŒr letztere lernte sie vor Kurzem den Umgang mit Kronkorken bzw. Flaschenöffner …

… und als nĂ€chstes versuchen wir uns gerade an BĂŒgelflaschen, wie z.B. beim Werner-Bier Bölkstoff oder einer Flasche Flens … ja, die mit dem „Pfump!!!“.

Wo wir sicherlich noch etwas mehr Zeit brauchen werden, ist das Einkaufen. Hier wird sie leider noch zu sehr durch die hohen Regale, das kunterbunte Angebot, das Gewusel in den GĂ€ngen und den aus Rollstuhlhöhe zum Teil schlecht zu lesenden Regalbeschriftungen irritiert. Aber ein Aufgeben wird es hundertprozentig nicht geben, dafĂŒr ist sie viel zu sehr daran interessiert, es eines Tages zu schaffen:

Selbst kleinere und fĂŒr uns total einfache Dinge mĂŒssen eben immer wieder hart erlernt werden, aber am Ende steht fĂŒr Stephanie meist ein Erfolgserlebnis. Sei es beim Erkennen und Suchen von Sequenzen im ĂŒbergroßen Wimmelbuch, …

… beim Aufheben von Dingen mit der Greifzange …

… oder auch beim Einfahren der Ernte aus unseren Balkonbeeten – sie wurschtelt sich trotz BewegungseinschrĂ€nkung durch den Rollstuhl und durch ihre Spastik an der linken Hand und den FĂŒĂŸen immer wieder erfolgreich durch alles durch!

Vor allem im spielerischen Bereich geht ihr manches dabei sehr viel leichter von der Hand, als bei den „unbedingt zu erlernenden Dingen“. So hat sie z.B. immer wieder großen Spaß mit dem Lernkasten LĂŒk, …

… beim Bearbeiten von sogenannten Kratzbildern …

… oder beim Ausmalen – eine TĂ€tigkeit, die sie als Kind so richtig richtig gehasst hat    đŸ˜‰

Sehr viel Zeit verbringt sie derzeit aber auch mit Lego … grĂ¶ĂŸtenteils zusammen mit Carsten, da ihr selbst irgendwie noch die Phantasie, die zĂŒndenden Ideen oder auch die Erkennung der Möglichkeiten der einzelnen Bausteine fehlt. So baut er ein wenig vor und gibt ihr Anweisungen, was sie daran dann vervollstĂ€ndigen kann. Ob mit oder ohne ihn, auf jeden Fall werden damit ihre Handmotorik und die Fingerfertigkeiten gefördert, was ihr dann wiederum in anderen Bereichen sehr zugute kommt.

Nach dem simplen Zusammenstecken von Bausteinen versuchte sie sich an kleineren Bildern …

… und Formen, die Carsten als Vorlage zur HĂ€lfte (s.o.) oder in GĂ€nze (s.u.) vorbaute:

Es folgten nach einfarbigen FlĂ€chen das Stecken von zusammenhĂ€ngenden WĂ€nden …

… bis hin zu mehrstöckigen Bauwerken, bei denen Carsten die Aussparungen fĂŒr TĂŒr und Fenster vorgab und das Kind die Mauer bis zur Decke weiter hochzog:

Aber was Stephanie bei allen Dingen am meisten mag, ist das anschließende Zerlegen in alle Einzelteile und das Wegsortieren nach Farben – irgendwie verkehrte Welt, da es quasi ja einem „AufrĂ€umen“ gleichkommt … und wer mag das schon?!

Zwar grinst sie vorher noch einmal freundlich ĂŒber das Ergebnis und bedauert instĂ€ndig die notwendige Zerstörung, aber in ihrem Köpfchen kreist sicherlich auch schon hier die Abrissbirne ĂŒber dem Werk, egal ob Kirche …

… oder Wohnhaus:

Zuletzt sollte sie einmal Freestyle auf der grĂŒnen Wiese basteln, …

… doch Carsten will immer wieder mitmachen und kreiert fleißig weiter diverse Bauwerke:

Die BrĂŒcke stammt grĂ¶ĂŸtenteils von ihm, aber das Wasser hat Stephanie ganz alleine gesteckt und die beiden Autoplattformen da oben drauf muss sie nun noch nach ihrem eigenen Gusto fertigbauen – mal sehen, was das am Ende wohl fĂŒr ein GefĂ€hrt sein wird.

Welche Spiele sie auch im Nu verstanden und fĂŒr sich entdeckt hat, sind Activity …

… (hauptsĂ€chlich natĂŒrlich Malen und ErklĂ€ren) …

… Domino …

… und Halma:

Kein Wunder, dass Stephanie am Ende des Tages auch mal sooooooo platt sein kann    đŸ˜‰    :

Meist zum GlĂŒck vor lauter Lachen …

… aber in den letzten Tagen sicherlich auch aufgrund des Standings, welches wir nun versuchen, immer morgens kurz nach dem Anlegen der Orthesen in Eigenregie durchzufĂŒhren. Dabei stellt sich Stephanie an den KĂŒchentresen …

… und muss dann auf ganz ganz viele Dinge achten: die Knie dĂŒrfen nicht nach hinten durchgedrĂŒckt sein, der gesamte Körper muss gerade sein, der Kopf muss nach vorne gucken und die HĂ€nde sollten nach Möglichkeit nicht das gesamte Gewicht festhalten. Stephanie ist dabei grĂ¶ĂŸtenteils natĂŒrlich körperlich bedingt eingeschrĂ€nkt, aber auch der Kopf spielt beim Gleichgewicht finden eine immens große Rolle – vor allem, wenn man nunmehr seit ĂŒber zwei Jahren nicht mehr selbststĂ€ndig aufrecht gestanden hat. Noch vertraut sie sich nicht so richtig.

Wir sind aber mit viel Geduld dran und die AnfĂ€nge sehen jedenfalls schon sehr vielversprechend aus – wir schĂ€tzen mal, dass sie bis Jahresende sicherlich schon die ein oder andere Minute im Stehen aushalten kann.

So war es ja mit dem selbststĂ€ndigen Rollifahren auch: am Anfang unserer Kreuzfahrt im Juni schaffte sie mit Ach und Krach so ca. 50 m, nach den 18 Tagen fuhr sie schon die erste Laufstreckenrunde der „Mein Schiff 4“ von 280 m LĂ€nge ganz herum und nun ist es mitunter schon fast 1 km auf gerade Strecke, den sie mit viel MĂŒhe und Kraftaufwand abrollert. Da die Muskeln in den Armen mittlerweile etwas mehr trainiert sind, ist auch eine kleine Steigung nicht mehr so das große Problem, wie sie es noch vor zwei Monaten war.

Ihr seht, wir geben auch weiterhin nicht auf und seit wir einen Weg gefunden haben, den Rolli mit uns dreien ins Auto zu stopfen …

…unternehmen wir vermehrt kĂŒrzere Trips. Der AnhĂ€nger war fĂŒr die Anfangszeit und vor allem mit dem großen Rolli (Spitzname: Kackfass) unerlĂ€sslich, aber das An- und AbhĂ€ngen, Festzurren des Rollis und vor allem die Parkplatzsuche waren schon etwas zeitintensiver und fĂŒr einen kurzen Spaß von 30 Minuten bis 2 Stunden nicht immer hilfreich … manchmal ließen wir es dann sogar lieber ganz sein. Doch nur dauert der Transfer und das Rein/Raus des Rollis gerade mal 10 min und das kann somit keine HĂŒrde oder Ausrede mehr sein.

So, liebe Leser, frisch gebadet und gestylt …

… geht es heute Abend wieder fĂŒr Stephanie zurĂŒck ins Pflegezentrum, aber am Mittwochnachmittag holen wir sie ja schon wieder ab.

Mal sehen, wann ich nun das nĂ€chste Mal von unseren Eskapaden berichten kann, doch da das Wetter mehr und mehr herbstlich und kĂ€lter wird, stehen derweil noch keine neuen PlĂ€ne fĂŒr Touren an. Es wird ab jetzt wohl etwas mehr in der Residencia OLCA geblieben und geĂŒbt, geĂŒbt. geĂŒbt    đŸ™‚    nein, wir hĂ€tten da auch noch IndooraktivitĂ€ten in petto    đŸ˜‰



2023 26.
Jan

Statt einer Zusammenfassung des letzten Stephanie-Wochenendes möchte ich heute aus aktuellem Anlass lieber einmal das Auspacken meiner Jahreskiste beschreiben – schließlich ist das Kind ja auch bei fast allen Erinnerungen mit involviert gewesen.

Vorab eine erklĂ€rende EinfĂŒhrung: es ist mittlerweile eine inzwischen unverzichtbare Olga-Tradition geworden, immer am Anfang des Jahres die Erinnerungskiste (sie war damals ein Geschenk der Kinder an mich) auszupacken, nachdem sie 365 Tage lang mit irgendwelchen Kleinoden (meist in Papierform) befĂŒllt worden ist. Also z.B. sowas wie Rechnungsbelege, BroschĂŒren, Fahr- & Eintrittskarten, Ausdrucke, Coronatests, Aufkleber oder wie diesmal auch ArmbĂ€nder. Damit lasse ich dann gerne die besonderen Momente des vergangenen Jahres nochmals Revue passieren. Seit Jahren macht Carsten das mit mir gemeinsam, doch nun haben wir die Kiste mit all den Andenken aus 2022 sogar zu dritt ausgepackt. Denn Stephanie durfte dabei etwas aus dem Karton herausnehmen und ihre Version des Grundes Ă€ußern, warum es uns wert war, darin aufbewahrt zu werden. Anschließend gab ich meinen Senf dazu und Carsten ergĂ€nzte das Ganze noch mit seinen Erinnerungen, bevor er dann all diese ErinnerungsstĂŒcke kunstvoll fĂŒr das finale Foto auf dem Fußboden drapierte:

Wir haben auf jeden Fall ein Vorhaben wahr werden lassen, welches ich nach dem Auspacken der Jahreskiste 2021 im letzten Absatz fĂŒr 2022 in Angriff nehmen wollte … wir konnten uns diesmal tatsĂ€chlich etwas mehr Kultur gönnen, als noch im Jahr zuvor!

So haben wir z.B. zu dritt die Banksy-Ausstellung besucht und auch das Musical zu Disneys „König der Löwen“ angeschaut. Und da Stephanie bislang keine eigene Sammelstelle fĂŒr solcher ErinnerungsstĂŒcke hat, beherbergte ich kurzerhand auch ihre Eintrittskarten fĂŒr Konzerte, die sie ohne uns besuchte: „Gentleman“ beim LĂŒneburger Kultursommer, Miss Allie in der LĂŒneburger Kulturscheune und natĂŒrlich das absolute Highlight ihres Kulturjahres – SEEED auf der WaldbĂŒhne in Berlin!

Es mĂŒssen fĂŒr mich jetzt noch im Laufe von 2023 ein paar Lesungen dazu kommen und ein guter St. Patrick’s Day mit Tanz und Musik besucht werden und ich wĂ€re kulturtechnisch wieder wie damals in Dresden bzw. vor Corona auf einem guten Weg    😉

In der Sommerzeit machten wir so einige AusflĂŒge und besuchten u.a. zu dritt die Hauptstadt von Schleswig-Holstein. Wir mischten uns dort samt Rolli unter die zahlreichen Besucher der „Kieler Woche“ und bekamen auch mal nebenbei einen kleinen Einblick in das Boarding fĂŒr ein Kreuzfahrtschiff mit – vielleicht wird uns dieses Wissen ja noch einmal nĂŒtzen    😉

In der gleichen Zusammensetzung besuchten wir auch den Tierpark Hagenbeck und den Serengeti Park. Aber in Hagenbecks Tropen-Aquarium waren wir eine Person mehr, denn dort war auch Sveta mit dabei. Zur Erinnerung: Wir haben meine Freundin aus Charkiw Anfang MĂ€rz am Berliner Hauptbahnhof abgeholt und fast 3 Monate lang bei uns als ukrainischen FlĂŒchtling in der Wohnung aufgenommen.

Damit kommt auch hier nun das Thema „Krieg in der Ukraine“ zum Vorschein … ich habe von meinem Tagesabreißkalender diesmal ein entscheidendes und wichtiges Blatt aufgehoben: den 24. Februar 2022, also den Tag, an dem das Unbegreifliche angefangen hat und leider immer noch nicht mit einem Frieden oder gar einem Sieg der Ukraine ĂŒber den russischen Aggressor beendet werden konnte. Ebenfalls dabei ist ein Blatt mit dem Text des Friedensgebets, welches wir im MĂ€rz in der Herz Jesu Kirche in Reinbek bei einem Gottesdienst zusammen mit anderen ukrainischen FlĂŒchtigen erhalten haben.

Zu diesem Thema passt (leider) auch die bunte Lieferscheinkarte von Biggi von Perlpetuum, denn sie hat aus Glas Herzchen in den ukrainischen Farben hergestellt, diese verkauft und den gesamten Erlös fĂŒr die Ukraine gespendet. Drei von diesen Herzchen habe ich erstanden    🙂

Kommen wir schnell zu einem anderen Thema, denn dieses wĂŒhlt mich weiterhin innerlich immer wieder sehr auf. Wir haben im Laufe des Jahres versucht, mit dem prall gefĂŒllten Eurojackpot reich zu werden, es ist uns aber nicht so recht gelungen … 48 Euro bezahlt, 10 Euro gewonnen    🙂    wenigstens nicht komplett umsonst gespielt    😉

FĂŒr unsere weiteren AusflĂŒge hatten wir aber auch so das nötige Kleingeld beisammen. Wir waren nĂ€mlich nicht nur im Kiel, sondern auch …

  • fĂŒr einen Tag in Bremerhaven, um Stephanie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu zeigen, wo sie 2018 ein Praktikum absolviert und 2019 ihre Bachelor-Arbeit geschrieben hat … und wir aßen einen fĂŒr Bremen und Bremerhaven berĂŒhmten Rollo bei Abou Jad.
  • fĂŒr ein Wochenende in Dresden, um den Umgang mit Hotelreisen samt Stephanie und Rolli zu testen, uns mit Freunden und Familie zu treffen und endlich mal wieder einen anstĂ€ndigen Döner bei unserem dortigen Haus- & Hof-Dönermann zu essen.
  • fĂŒr ein Wochenende in Cuxhaven, um uns wĂ€hrend ihres Urlaubes mit Andrea, Karl und dem „BĂ€rchen“ in Andreas Bauch zu treffen.
  • zweimal als Tagestour in BĂŒsum, um die frische Nordseeluft zu schnuppern und am Strand entlang zu laufen – einmal nur fĂŒr und mit Stephanie und ein weiteres mal zusammen mit Sveta.
  • ebenfalls zweimal in LĂŒbeck-TravemĂŒnde – einmal gemeinsam mit Stephanie und ein weiteres Mal ohne sie, dafĂŒr aber mit meiner Anna und ihrem Hund Alan.
  • fĂŒr einen Tag in Uelzen, wo wir uns mit Claudia und Jan getroffen haben und uns von ihnen diese knuffige Stadt haben zeigen lassen.
  • fĂŒr einen Nachmittag in Wedel, um uns dort mit Stephanies Freundinnen Lisa und Ilka (aus ihrer Potsdamer Zeit) zu treffen.
  • fĂŒr einen Besuch im Alten Land bei Hamburg, um uns dort mit Konrad, Stephanies Ex-Kommilitonen aus ihrer Berliner Zeit, zu treffen und gemeinsam mit ihm ihr Meteorologiewissen aufzufrischen
  • last but not least ein Wochenende in Berlin, damit unser Kind endlich nach mehrmaligem, coronabedingten Verschieben zum oben schon erwĂ€hnten SEEED-Konzert gehen konnte. Die Tickets dafĂŒr hatte sie schon vor drei Jahren gekauft, doch neben der Pandemie kam ja eben auch noch ihr Vorfall mit dazu. Doch sie hatte voll ihren Spaß, genoss die schöne Zeit auf dem Konzert und mit uns in der Hauptstadt, wie z.B. das Abendessen bei „The Poutine Kitchen“ , wo wir bei einer leckereren Portion Poutine unseren gemeinsamen Kanada-Urlaub 2019 Revue passieren lassen konnten. Seitdem schmĂŒckt auch ein Werbeaufklebern dieses Lokals Stephanies Rolli-Tisch und sie passt ganz dolle auf, dass da nix drankommt … genau so wie bei den Stickern von Dunkin‘ Donut.

In dem Haufen mittig unten sticht die große, bunte Karte mit einem Rundweg in unserer NĂ€he heraus. Sie ist eine Erinnerung daran, dass Carsten und ich an einem sonnigen Sommertag nach der Arbeit zu zweit in unserem Smart-Cabrio durch die Gegend gecruised sind – einfach so, zum Spaß    🙂    wie in den guten alten Zeiten …

NatĂŒrlich haben wir uns auch wie viele andere Leute die 9-Euro-Tickets gekauft und ab und zu mal genutzt, zumindest fĂŒr den Juni und den Juli. Das musste man ja einfach haben!    🙂
Allerdings konnten wir diese Scheine am Ende dann doch nicht so ausschöpfen, wie die unzĂ€hligen FahrgĂ€ste, von denen in den Medien immer die Rede war. FĂŒr weitere Reisen mit Stephanie hat sich das Auto mit dem AnhĂ€nger doch irgendwie als pragmatischere Lösung erwiesen.

Die „Kollektion“ unserer Restaurantbesuche passt auch perfekt zu unseren AusflĂŒgen und Treffen mit Freunden aus Nah und Fern. Im Restaurant „Ruffs Burger“ in Hamburg-Bergedorf waren wir im Jahr 2022 sogar zweimal: zu unserem Hochzeitstag am 14. Februar und zu meinem Geburtstag am 26. November. Übrigens war Stephanie bei beiden „Feierlichkeiten“ mit dabei und am Valentinstag war es ĂŒberhaupt ihr allererster Restaurantbesuch seit ihrem Vorfall im August 2020!

Unsere Vorliebe fĂŒr die amerikanische KĂŒche zeigt sich u.a. in den Belegen der „Burger Lounge“ in Hamburg-Bergedorf und „Miss Pepper“ in BarsbĂŒttel sowie vom „50’s Ville Diner“ in Chemnitz. Wir haben anscheinend aber auch immer wieder das eine oder andere Mahl bei unserem Retter zu Lockdownzeiten geholt, denn im vergangenen Jahr sind ebenfalls ein paar McDonalds-Zettelchen zusammengekommen, wenn auch nicht mehr ganz so viele, wie noch im Jahr zuvor, als man phasenweise ja kaum eine Alternative fĂŒr AuswĂ€rtsessen hatte    😉

Wir sind allerdings auch der guten norddeutschen KĂŒche nicht abgeneigt, welches man ganz deutlich an den Rechnungen vom „Spieskomer“ in BĂŒsum, der „Fisch-KombĂŒse“ und vom „Das Köstlich“ in LĂŒbeck-TravemĂŒnde und dem „Fischreihafen Restaurant“ in Cuxhaven sieht. Entgegen der modernen Food-Tendenzen sind wir (leider) immer noch keine Vegetarier geworden (manchmal gehen wir vielleicht noch etwas als Flexitarier durch), denn wir haben mehrfach leckere Steaks im „Block House“ in Hamburg oder im „Elrado-House“ in LĂŒneburg genossen.

FĂŒr den sĂŒĂŸen Zahn durften es die „Royal Donuts“ , ein paar Kringel von „Dunkin‘ Donuts“ oder die sagenhaft leckeren GebĂ€ckstĂŒcke vom „Back-Lava“ sein    🙂

Es geht aber auch bei uns nicht immer nur ums Essen    😉

NatĂŒrlich dreht sich unser Leben momentan ziemlich stark um Stephanie und so landeten in meiner Kiste eben auch ein Kassenzettel und ein Parkschein vom Bille-Bad, wo sie zum ersten Mal nach dem Vorfall in den Genuss des Schwimmens kommen konnte – oder einfach nur des Treibens auf dem Wasser. Dazu kommen durch sie auch ein paar PatientenarmbĂ€ndchen diverser Notaufnahmen in der Nachbarschaft. Was bleibt einem ja auch sonst ĂŒbrig, wenn man mal aus dem Gleichgewicht gerĂ€t oder auch mal der SPDK / Dauerkatheter seinen Dienst verweigert? DafĂŒr wissen wir nun sehr genau, was wann getan werden muss und worauf welches Krankenhaus in unserer Umgebung spezialisiert ist    😉

Ihren Platz in der Kiste haben auch ein paar ganz besonders herzerwĂ€rmende ErinnerungsstĂŒcke erhalten:

  • die Geburtsanzeige von meiner ersten Enkeltochter Olivia
  • ein paar Kleinigkeiten aus Slowenien, unserem „echten“ Urlaub nach 2-jĂ€hriger Reisepause
  • einige Abschnitte vom Rosalie & TrĂŒffel, also Bildanteile von unserem Planer 2022, dessen „Branding“ wir seit mehr als 8 Jahren als Kalender verwendeten … von dieser beiden Schweinchen haben wir uns ab 2023 vorerst trennen mĂŒssen, da man darin nur das Leben von zwei (2 Spalten) und nicht wie aktuell notwendig von drei Personen (mindestens 3 Spalten) organisieren kann
  • ein Aufmunterungszettel fĂŒr Stephanies Pinnwand im Pflegezentrum fĂŒr die Zeit unseres Urlaubs
  • eine Skizze mit Abmaßen, um zu ermitteln, wie viele der Kartons aus Stephanies Potsdamer Leben, die bei einem guten Freund in Berlin zwischengelagert werden, wir bei unserem Wochenendausflug nach Berlin anschließend neben dem Rolli im AnhĂ€nger mit nach Wentorf nehmen können
  • ein Baum-Bild der 3-jĂ€hrigen Leonie und die ersten Schreibversuche des 5-jĂ€hrigen Paul, die uns einmal mit ihren Eltern fĂŒr einen Grillabend besucht haben

… und das war bei Weiten noch nicht alles! Doch von unseren recht zahlreichen Unternehmungen, Treffen und Ereignissen passte eben nicht immer alles in meine kleine Erinnerungskiste    🙂

[hier mal ein Archivfoto aus dem Jahr 2014]

Kurzum: es war auf jeden Fall ein sehr abwechslungsreiches Jahr, so viel besser als sein (corona-verseuchter) VorgĂ€nger! Und nun hoffe ich, dass sich das Jahr 2023 ebenfalls von seiner Schokoladenseite zeigen mag    🙂



2022 12.
Jul

Stephanie war diesmal wieder fast eine ganze Woche bei uns (von Dienstag bis Sonntag), aber da am Wochenende die große Fahrt nach Dresden anstand, ist an den vorherigen Tagen nebst unseres Home-Office nicht viel passiert. Nur eine Sache war besonders beeindruckend: als Carsten am Dienstagnachmittag im Pflegezentrum ankam, um unsere Kleine abzuholen, stand Stephanies Rolli vor ihrer ZimmertĂŒr mit einem Zettel auf dem Tisch …

Er suchte das Kind und wurde erst im Speiseraum fĂŒndig:

Sie macht tatsĂ€chlich ihre ersten „Gehversuche“ mit einem kleineren Rollstuhl – yipeah!!!

Sie kommt zwar schon Meter fĂŒr Meter voran, aber zum einen ist es natĂŒrlich sehr anstrengend fĂŒr sie und zum anderen hat sie derzeit noch keinen Blick fĂŒr Hindernisse. Meist nimmt sie diese erst wahr, wenn sie vor ihr stehen und dann bleibt nicht mehr genĂŒgend Platz zum Ausweichen. Aber wie wir sie kennen, wird sie sich da ganz schnell reinfuchsen … zumal sie diesen Schritt und vor allem diese MobilitĂ€t ja auch unbedingt will. Ich schĂ€tze mal, dass sie in spĂ€testens drei Monaten immer wieder alleine auf dem AußengelĂ€nde herumhirschen wird    đŸ˜‰

Bei uns zuhause durfte sie noch sich in den „Garten“ begeben und die erste Zucchini unseres diesjĂ€hrigen Hochbeetes ernten:

NatĂŒrlich ist diese auch schon lĂ€ngst verputzt worden …

WĂ€hrend unserer Home-Office-Zeiten am Mittwoch und Donnerstag sowie bis Freitagmittag beschĂ€ftigte sie sich mit diversen Dingen, wie z.B. dem Gucken der Filme „Sing“ und „Sing 2“ (Musik(hören) ist und bleibt ihr Lieblingshobby) …

… und dem Schreiben eines Briefes an die IMC-Station der Vamed-Klinik in Geesthacht, wo sie von Oktober 2020 bis Juni 2021 Ă€ußerst erfolgreich aufgepĂ€ppelt worden ist. Stephanie hat den nicht gerade kurzen Brief eigenhĂ€ndig am iPad mit der Tastatur vorgeschrieben und nach Carstens Korrektur von ein paar Satzzeichen und Groß-/Kleinschreibung (keine Rechtschreibfehler!!!) handschriftlich niedergeschrieben:

Den Umschlag mit ihrer Danksagung, unseren dankenden Zeilen und einem Foto von Stephanie konnten wir am Freitagvormittag auf die Reise schicken – sie war richtig stolz auf sich. Darf sie aber auch sein …

Die restliche Zeit an diesen Tagen verbrachten wir vor allem mit Essen, Spielen, Quatschen, Fernsehen, Übungen und der Vorbereitung auf die Fahrt in unsere alte Heimat. Freitag um 13:30 sind wir mit unserem Autogespann …

… nach Dresden aufgebrochen:

Ganz ehrlich, so viel GepĂ€ck haben Carsten und ich immer nur fĂŒr einen dreiwöchigen Urlaub gebraucht – jetzt sind es ja eigentlich nur 2,5 Tage. Aber es hat letztendlich alles gut ins Auto gepasst und natĂŒrlich haben wir viel zu viel mitgenommen. Doch dafĂŒr war dieser Ausflug eigentlich auch gedacht, denn wir wollten ausprobieren, ob wir mit Stephanie in einen Urlaub bzw. in ein Hotel fahren können. Hier zuhause sind wir mittlerweile bezĂŒglich Waschen, Anziehen, Transfer und Fertigmachen ein perfekt eingespieltes Team, also suchten wir uns damit ein neues TrainingsgelĂ€nde. Ich nehm’s gleich mal vorweg: wir haben bestanden und somit werden sicherlich auch noch weitere Mehrtagestouren folgen!

Die 500 km waren ebenfalls kein Problem und nach ca. 5,5 Stunden ĂŒber die A24, durch Berlin, ĂŒber die A13 und A4 …

… ohne Stau oder anderer Hindernisse sind wir heil und glĂŒcklich in Dresden am Hotel angekommen. Dank vorab gewĂŒnschter Musik (s.o.) verging die Zeit schon fast wie im Flug.

Carsten ist dann alleine ins Hotel gegangen und hat nur den Check-In durchgefĂŒhrt, denn wir wollten schnellstmöglich zu unserem ehemaligen Haus-und-Hof-Dönermann. Wir hatten schließlich großen Hunger UND noch grĂ¶ĂŸere Döner-Entzugserscheinungen!!!

Vor Ort trafen wir uns mit meiner besten Freundin Anna …

… und sind mit ihr schnurstracks beim Dönermann auf der Borsbergstraße eingefallen:

Kind glĂŒcklich:

Mann glĂŒcklich:

Einfach nur lecker!!!!!!!

Am Ende haben wir hier mehr als 1,5 Stunden gesessen, gegessen und gequatscht. Und wer aufgepasst hat, sah bei Stephanie diese kleine Änderung: sie blieb gĂ€nzlich ohne Kleidungsschutz. Und sie schaffte es ohne Kleckern – wow!!! So war es auch das gesamte Wochenende. Nein, wir haben den Latz natĂŒrlich nicht vergessen mitzunehmen, aber wir wollten es mal ohne „Halskrause“ austesten und es hat sogar auf Anhieb geklappt, denn Stephanie hat nicht mehr als wir auf dem Weg zum Mund „verloren“. Allerdings mussten wir fĂŒr sie vom Döner-im-Brot auf einen Dönerteller ausweichen, denn ersteres hĂ€tte sie beidhĂ€ndig und ohne große Schweinerei doch noch nicht verdrĂŒcken können.

Gegen 23:00 machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Elbe …

… und hatten das große GlĂŒck, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein:

Wir bekamen zur BegrĂŒĂŸung in unserer alten Heimat ein richtig schönes Feuerwerk zu sehen … genau wie eine Delegation im Restaurant rechts auf den Fotos auch    đŸ˜‰

Mit RĂŒckfahrt zum Hotel, Ausladen, alles im Zimmer zu verstauen …

… und Stephanie bettfertig zu machen waren wir am Ende noch bis kurz nach 1:00 beschĂ€ftigt. Danach riefen aber auch schon das Bett und der liebe Sandmann im Duett:

Am nĂ€chsten Tag konnten wir dann diesen Blick auf die Elbe genießen:

Das einzige Manko unseres Zimmers war die Durchfahrbreite zwischen Schrank und Bett – die war nĂ€mlich ca. 5 cm zu eng! Ja, wir kamen mit Stephanies Rolli nicht aus dem Vorraum, was aber am Ende kein Problem war, denn wir haben Stephanie kurzerhand direkt von dort ins Bett transferieren können. Im Zimmer war sowieso nicht genĂŒgend Platz, um mit dem Rollstuhl noch irgendetwas anderes zu machen. Wollten wir auch nicht, denn wir sind OLCA-typisch vormittags rausgegangen und erst abends zum Schlafen wieder zurĂŒckgekommen – wozu also viel Platz im Zimmer haben wollen?

Am Samstagmorgen gönnten wir uns ein zĂŒnftiges FrĂŒhstĂŒck im nahe gelegenen CafĂ© des Edeka-Komplexes, wo ich danach auch gleich noch ein paar lokale SpezialitĂ€ten aus dem Osten, Sachsen und Dresden einkaufen konnte. Es ist schon von Vorteil, wenn man sich in der besuchten Stadt auskennt … wir hatten damals unser Haus nur ca. 2 km von hier entfernt und sind dementsprechend öfters in diesem Edeka zum Einkaufen gewesen.

Apropos auskennen: als Einstieg zum FrĂŒhstĂŒck nahmen wir quasi zur Vorspeise diese total lokale und Ă€ußerst leckere SpezialitĂ€t:

Neben KĂ€sekuchen steht Stephanie zum GlĂŒck auch sehr auf Eierschecke und somit ist Carstens Überraschungsbestellung mehr als gelungen:

Und guckt mal, wie souverÀn sie auch auswÀrts ihren Kaffee trinken kann und vor allem wieder komplett ohne Kleidungsschutz is(s)t:

Nach dem FrĂŒhstĂŒck und meinem kleinen Beutezug, dessen ergatterte Preziosen ich erst noch wieder ins Hotelzimmer bringen musste, fuhren wir zum Highlight unseres Dresden-Wochenendes: dem Treffen mit allen, die uns kennen und in den Biergarten an der Elbe kommen wollten konnten. Einen Aufruf hatten wir zuvor ja via Blog gestartet und ein paar Emails haben wir dann zusĂ€tzlich auch noch verschickt. Wir wussten allerdings im Vorfeld ĂŒberhaupt nicht, wer denn nun wirklich alles kommen wĂŒrde …

Jedenfalls erreichten wir pĂŒnktlich zu dem in der Einladung angegebenen Zeitpunkt den FĂ€hrgarten Johannstadt und konnten uns auch wie geplant in die vorher proklamierte Ecke platzieren.

Hmmm, da wir die Anwesenden nicht gefragt haben, ob wir die Fotos mit ihnen fĂŒr den Blog verwenden dĂŒrfen, möchte ich an dieser Stelle lieber auf Fotos verzichten … ist ungewöhnlich fĂŒr mich, gell?

Und ja, es kamen ĂŒberraschend viele!!! Wir sind jedem Besucher so unendlich dankbar, haben sie diesen Tag doch fĂŒr uns zu etwas ganz Besonderem gemacht. FĂŒr Carsten und mich kamen ehemalige Nachbarn, Arbeitskollegen & -Chefs, Sportfreunde, Irish-Dance-Hupfdohlen, HĂ€uslekĂ€ufer, „Schulfreunde“, Russischkurs-Teilnehmer und Wegbegleiter vorbei, fĂŒr Stephanie die Familie vĂ€terlicherseits sowie jemand vom Volleyball und ein Junge aus der Schulzeit, der vor 11 Jahren ebenfalls einen Hirnschaden erlitten hat (Schlaganfall) und nun wie sie leider im Rollstuhl sitzt.

Unsere insgesamt veranschlagten 10 Stunden (von 12:00 bis 22:00) vergingen wahrlich wie im Flug und manchmal vergaßen wir sogar das Essen. Doch verhungern musste keiner, denn dieser Biergarten ist Ă€ußerst gut ausgestattet. Allein Stephanie futterte sich u.a. durch das Angebot an Brezen, Rippchen …

… und Quarkkeulchen mit Apfelmuß …

… wĂ€hrend wir uns ĂŒber den Tag verteilt an Currywurst, Salat und Steaks mit Bratkartoffeln hielten:

Verhungern und verdursten musste jedenfalls keiner und wir hoffen, dass auch jeder Vorbeigekommene sein FreigetrĂ€nk von uns erhalten hat    đŸ˜‰    wie viele GlĂ€ser wir am Ende getrunken haben, können weder Carsten noch Stephanie noch ich nachvollziehen. Das Kind wollte am Ende jedenfalls nur noch Wasser haben und ich war NICHT betrunken    đŸ™‚

Diesmal schafften wir es sogar noch vor Mitternacht ins Bett und bestimmt hat jeder von uns den Tag noch einmal im Kopf Revue passieren lassen bevor er eingeschlafen ist, wetten?

Leider ist am Sonntagmorgen aus dem FrĂŒhstĂŒck um 10:00 im „CafĂ© MilchmĂ€dchen“ nichts geworden – wir standen zwar auf der Warteliste, aber keiner unserer Vorbesteller hat abgesagt. Als wir dann erst gegen 11:00 im Auto saßen …

… fiel die (zugegeben dagegen Ă€ußerst minderwertigere) Alternative McDonalds-FrĂŒhstĂŒck darĂŒber hinaus auch noch aus, also entschieden wir uns auf der A4 so dahinzuckelnd fĂŒr das „Meyer’s Diner“ in Chemnitz. Dort waren wir schon ewig nicht mehr … es heißt jetzt sogar schon seit einem Jahr „50’s Ville Diner“ …

… aber die Speisekarte ist immer noch so genial wie damals und man kann / will sich gar nicht entscheiden:

Doch auch hier war das FrĂŒhstĂŒck bereits seit 11:00 nicht mehr verfĂŒgbar, also mussten wir uns anders behelfen … wir waren schließlich noch auf nĂŒchternem Magen hier. Als FrĂŒhstĂŒcksersatz gönnten wir uns neben KaffeespezialitĂ€ten …

.. und Moustache-PlĂ€tzchen …

… zwei Pancake-Varianten, die glĂŒcklicherweise rund um die Uhr verfĂŒgbar sind:

Megalecker!!! Links die Version „Yummy Strawberry Cheesecake“ und rechts „Cinnamon Roll“.

Wir teilten die beiden Teller redlich …

… sodass noch genĂŒgend Platz fĂŒr das Mittagessen blieb. Stephanie und ich bestellten uns eine gemischte Platte mit Zwiebelringen, Corn Dogs, HĂ€hnchenflĂŒgel, SĂŒĂŸkartoffelpommes, Corn on the Cob und eine Extraportion Mac’n’Cheese, wĂ€hrend Carsten fĂŒr sich ein Steak und Knoblauchbrot orderte:

Vor allem aber freute sich Stephanie ĂŒber ihren geliebten Mais:

Und sie schlug sich beim Abknabbern ihres Corn on the Cob richtig richtig gut:

Linki zeigte vollen Einsatz und auch hier war die ganze Zeit kein Schlabberlatz Kleidungsschutz notwendig.

R  E  S  P  E  K  T  !  !  !

Die RĂŒckfahrt in den Norden zog sich dann leider etwas in die LĂ€nge, da die A39 plötzlich in Wolfsburg aufhört und erst wieder in LĂŒneburg bis nach Hamburg weiterfĂŒhrt. Aufgrund der ganzen Landstraßen und Ortsdurchfahrten kamen wir unglĂŒcklicherweise 30 min spĂ€ter als erlaubt im Pflegezentrum an, aber weder uns noch dem Kind hat man dafĂŒr den Kopf abgerissen    đŸ˜‰

Stephanie lag um 20:00 in ihrem und wir Erwachsene erst ca. drei Stunden spĂ€ter in unserem Wentorfer Bettchen. Die Fahrt ĂŒber Hamburg (derzeit ist die kĂŒrzeste Verbindung nicht möglich, da die Elbe-BrĂŒcke in Geesthacht gesperrt ist und somit ein 30 km-Umweg ĂŒber Lauenburg oder eben die A7 bis Hamburg bewĂ€ltigt werden muss) dauerte ein wenig lĂ€nger und zuhause haben wir noch vollstĂ€ndig ausgepackt, alles fĂŒr den morgigen Arbeitstag vorbereitet und schon mal das Sportzimmer fĂŒr unser Morgenprogramm hergerichtet.

Bleibt jetzt nur noch, dass Fazit unseres Reisetests zu ziehen … ich hatte es oben ja schon einmal vorweggenommen: dies wird mit Sicherheit nicht unsere letzte gemeinsame Reise mit Stephanie gewesen sein und vielleicht ist bald eventuell auch mal ein lĂ€ngerer Urlaub drin (dafĂŒr muss aber erst noch die Medikamentenversorgung geklĂ€rt werden!). Klar, manches war auf diesem Trip auch fĂŒr uns ungewohnt und umstĂ€ndlicher, als wir es aus den heimischen vier WĂ€nden kennen, aber am Ende war alles total machbar. Stephanie ist sowieso immer wieder eine sehr sehr große Hilfe, wenn es ums Waschen und Anziehen geht, und auch sie hatte anfangs mit den anderen UmstĂ€nden ihre liebe Not. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier    đŸ˜‰

Wir sind stolz auf uns, dass wir das alles geschafft haben!

Wir sind stolz auf das Kind, dass sie so bereitwillig mitmacht und trotzdem ihre helle Freude dran hat!

Und wir sind stolz auf unsere ehemaligen Wegbegleiter, die trotz des kurzfristigen Aufrufs dennoch am Samstag zu uns gefunden haben!

Aber auch die, die nicht kommen konnten, jedoch hier immer fleißig mitlesen, brauchen nicht traurig sein … wir sind ebenfalls stolz auf euch, dass ihr Stephanies Weg zur Genesung so toll und unterstĂŒtzend mitverfolgt. FĂŒr uns und Stephanie bedeutet das echt sehr viel.

Tschakka, wir schaffen das!!!



2022 27.
Jun

Da das Wochenende aufgrund der sehr heißen Tage ohne Ausflug geblieben ist, bietet sich nun mal wieder die Gelegenheit fĂŒr mich, eher ein paar von Stephanies FĂ€higkeiten und Fortschritten zu zeigen – in Foto und Video.

Am Freitag machten wir einen MĂ€delsabend, da Carsten sich mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Stephanie und ich bastelten uns einen Salat …

… und verdrĂŒckten ihn genĂŒsslich auf dem Balkon. Zum Nachtisch gab es Eis …

… und diesen Ausblick auf einen herrlichen Sonnenuntergang:

Neben Spielen, Lachen und Quatschen mit mir las Stephanie auch noch einmal in ihrem Geschenk der ehemaligen Volleyballfreunde, die sie vielleicht sogar schon bald an der Elbe in Dresden wiedersehen könnte:

Damit hĂ€tten wir auch schon ein paar der oben angekĂŒndigten FĂ€higkeiten aufgezĂ€hlt: Essen zubereiten (schnibbeln), selbststĂ€ndig essen (leider noch ohne Messer) und Handschriften lesen. Ok, das alles ist jetzt erst einmal nicht Neuses mehr …

Aber was haltet ihr davon:

Öffnen, Eingießen, Schließen – wir sind jedenfalls echt beeindruckt! Allerdings steht sie sich gerade beim EinschĂŒtten oft noch selbst im Weg und ist dann so unsicher, dass sie zittert und unweigerlich kleckert. FĂŒr Stephanie ist die Angst einfach zu groß, dass etwas daneben gehen könnte … was dann natĂŒrlich auch passiert    ;o)    wie war das mit den selbsterfĂŒllenden Prophezeiungen?!

Und dann wollte sie auch einmal wieder mit einer Schere hantieren und Papier schneiden.

Also haben wir sowohl am Samstag (links) als auch am Sonntag (rechts) mit mehreren Scheren geĂŒbt – ich bin jedenfalls hellauf begeistert, wie schnell sie sich am Ende damit zurechtgefunden hat. AnfĂ€nglich dauerte es etwas, bis sie die richtigen Finger in die richtigen Löcher der Schere gesteckt hatte, aber schon am zweiten Tag lief selbst das wie am SchnĂŒrchen. Doch seht selbst:

 
Zur Info: wir haben den Ton aus den Videos gelöscht, weil bei uns im Hintergrund immer Radio lÀuft und wir keine Schwierigkeiten mit den Rechteinhabern der Lieder bekommen möchten, nur weil mal ein paar Töne im Video zu hören sind. Aber es kommt ja eh hauptsÀchlich auf die Bilder an:

 
Selbst mit kleineren Schnipseleien kam sie am Sonntag schon supergut zurecht:

 
Ich bin jedenfalls erneut stolz wie Bolle, wie schnell sie mit diesem neuen Instrument umgehen konnte.

Und auch DAS finde ich sehr beeindruckend … aber ich zĂ€hle nicht, da ich schließlich die Mutter bin:

Sie sollte aus einem Stapel Rezepte die heraussuchen, auf welche sie eventuell Lust verspĂŒren könnte. Wie man am linken Bildrand erkennen kann, handelte es sich um englische Rezeptkarten! Klar, manche Dinge, wie z.B. „eggplant“ hat sie nachfragen mĂŒssen, aber das Meiste konnte sie schon selbst verstehen. Und ich habe jetzt mal wieder ein paar Ideen, was ich meiner Familie die nĂ€chsten Wochenenden auftischen könnte …    đŸ™‚

Bleibt noch dieser kleine Einblick in ihre FĂ€higkeit zu lesen, zu schreiben und mathematisch zu denken. Einmal haben wir zusammen GitterrĂ€tsel gelöst …

… und mit Carsten ist sie ihre im Laufe der letzten Woche ausgefĂŒllten Sudokus durchgegangen: von 14 StĂŒck hat sie 10 komplett richtig, zwei mit kleinen Fehlern „gelöst“ und zwei halbfertig gelöst, weil sie aufgrund eines Fehlers nicht mehr weiterkam. FĂŒr sie sind Sudokus eben ein sehr wichtiger Bestandteil bei ihrer BekĂ€mpfung der Langweile in den Zeiten, wenn sie keine Therapien hat. Und so sieht sie dann wohl aus, wenn sie ĂŒber diese fĂŒr mich völlig unverstĂ€ndliche FreizeitbeschĂ€ftigung sinniert:

 
Aber es beeindruckt mich echt immer wieder aufs Neue, wie konzentriert sie sich durch die insgesamt neun Reihen, neun Spalten und neun Boxen des Sudoku bewegt, um so die fehlenden Zahlen zu entdecken. Und glaubt mir, es fehlt nicht immer nur eine der Ziffern von 1 bis 9, denn das ist ihr mittlerweile echt viel zu einfach    đŸ˜‰

So, das soll es fĂŒr diesmal gewesen sein – wie gesagt, viel ist ja nicht passiert und die Stunden scheinen am Wochenende nur so an einem vorbeizurasen. Stephanie hat zudem am Samstag 3 Stunden und 13 Minuten und am Sonntag 1 Stunde und 55 Minuten auf dem Stuhl gesessen (FrĂŒhstĂŒck plus BeschĂ€ftigung), wir haben am Samstagabend gemeinsam die DVD „The 355“ geguckt und nebenbei auch so manche Übungen und Trainings wiederholt … und Zack, war das Wochenende auch schon wieder vorbei.

Bleibt mir also jetzt nur, noch einmal an unsere Vis-a-Vis-Möglichkeit am 9.7. in Dresden zu erinnern und euch hiermit eine ruhige Woche zu wĂŒnschen. Passt auf euch auf!



2022 23.
Jun

Die OLCAs gastieren am 9. Juli ab 12 Uhr bis ca. 22 Uhr fĂŒr ein Meet-And-Greet in Dresden im JohannstĂ€dter FĂ€hrgarten und wer möchte, könnte uns drei, d.h. Olga, Carsten oder Stephanie, nach sooooo langer Zeit mal wieder sehen, in den Arm nehmen und/oder ĂŒber die letzten 2,5 Jahre des Wegganges von Olga & Carsten aus dem SachsenlĂ€ndle quatschen oder die tollen Dresdner Erinnerungen von damals mit Stephanie auffrischen.

Wir alle freuen uns nach so vielen Monaten ĂŒber jeden Kontakt aus der alten Heimat, denn Corona nahm uns allen in 2020 nicht nur das Reisen, sondern Olga & Carsten leider auch die Möglichkeit einer gebĂŒhrenden Verabschiedung von euch und versaute Olga zudem im November den 50. Geburtstag.

Das können wir jetzt zwar nicht alles nachholen, aber wenn wir schon ein paar Tage in Dresden verweilen, möchten wir drei jede Gelegenheit nutzen, um mal wieder mit euch ins GesprĂ€ch zu kommen. Wer wann womit und wie lange kommt, ist uns dabei völlig egal … wir werden an dem genannten Tag jedenfalls hier im bzw. am JohannstĂ€dter FĂ€hrgarten sitzen und uns ĂŒberraschen lassen:

Einzig das Wetter könnte uns dabei wohl noch einen Strich durch die Rechnung machen … ggf. anrufen, solltet ihr uns nicht finden – 0171-3103419 oder 0151-11606528.

Da euer Erscheinen Geschenk genug sein wird, bitten wir euch, nichts fĂŒr uns zu besorgen und mitzubringen. Bringt lediglich das mit, was ihr trinken und essen wollt, sollte euch die Auswahl des Biergartens nicht ausreichen.

Wir freuen uns sehr auf dieses Wochenende und besonders auf einen gemeinsamen Samstag mit euch.

Olga, Carsten & Stephanie

P.S.: auch auswĂ€rtige Freunde oder Bekannte aus der Schul-, Studien-, Arbeits-, VHS- und Vereinszeit oder unseren gemeinsamen InternetaktivitĂ€ten sind hiermit gerne aufgefordert, einen kleinen und lohnenswerten Abstecher ins wunderschöne Dresden zu wagen und an dem Tage zu uns zu stoßen.



2022 20.
Jun

Bevor ich zur eigentlichen Zusammenfassung des Wochenendes komme, hier schon mal vorab die AnkĂŒndigung, dass man bei diesem Blogeintrag unbedingt den allerletzten Absatz lesen sollte!!!    😉

FĂŒr alle, die jetzt nicht bis dahin runterscrollen, hier die Beschreibung unserer Erlebnisse der letzten Tage … viel trainieren konnten wir diesmal eigentlich nicht und somit gibt es leider aber auch nichts ĂŒber große Fortschritte oder Erfolge zu berichten. Doch auch wenn unsere diversen TagesausflĂŒge viel Zeit kosten und dem Lernen damit nicht mehr viel Platz lassen, erhoffen wir uns fĂŒr Stephanie, dass sie dadurch immer möglichst viele neue EindrĂŒcke bekommt, Alltagssituationen noch besser kennenlernt, entstehende Erinnerungen dazukommen und Ă€ltere aufgefrischt werden oder eben, dass ein einfaches Learning-by-Doing stattfindet. Es muss ja nicht immer alles in ein strammes Trainingskorsett gezwungen werden    🙂

Von unserem Besuch am Dienstag gibt es nicht viel zu erzĂ€hlen, denn wir saßen bei schönstem Sommerwetter draußen und haben gequatscht, gespielt und gegessen. So voller GrĂŒn fĂŒhlt man sich im Hof des Pflegezentrums fast schon wie bei einem Picknick:

Es ist doch richtig idyllisch dort, oder? Allerdings kann laut Stephanie die Vogelwelt schon ganz schön laut sein und mit der Zeit nerven – vor allem die Spatzen, die eigentlich rund um die Uhr zum Zwitschern aufgelegt sind!

Am Freitag holten wir sie dann wieder wie gewohnt in LĂŒneburg ab, aber diesmal nicht aus dem Gut WienebĂŒttel, sondern aus der Notaufnahme des LĂŒneburger Krankenhauses … ihre SPDK war mal wieder verstopft und musste vom Urologen gewechselt werden. Da im Anschluss daran lĂ€nge Zeit der Transport nicht kam, um sie zurĂŒck ins Pflegezentrum bzw, zu uns zu bringen, haben wir gegen 18:30 kurzerhand den Fahrdienst ĂŒbernommen (nur 10 min Fahrt) und sind dann direkt vom Krankenhaus ins wohlverdiente Heimatwochenende gefahren – mit dem obligatorischen Zwischenstopp fĂŒr den Wochen(end)einkauf. Es wurde durch das lange Warten zwar alles sehr viel spĂ€ter, aber dafĂŒr konnte dieser Sonnenuntergang auf dem RĂŒckweg recht gut entschĂ€digen:

Den Samstag haben wir dann hier verbracht …

… auf der Kieler Woche. Das Kind hatte am Freitag die Wahl bekommen, ob sie bei dem angekĂŒndigten Sonnenschein mit vielen vielen Menschen an der OstseekĂŒste sein will, oder lieber etwas einsamer durch einen schattigen Wald spazieren möchte. Erstaunlich, aber sie entschloss sich statt der möglichen Ruhe und Gelassenheit sogar fĂŒr die Menschenansammlung:

Uns sollte es recht sein, denn wir waren fĂŒr beides offen. Kiel liegt zum GlĂŒck auch nur etwas mehr als eine Autostunde von uns entfernt. Und da wir frĂŒh am Morgen starteten, bekam sie kurzerhand noch einen anderen, vor kurzem geĂ€ußerten Wunsch erfĂŒllt: ein FrĂŒhstĂŒck bei McDonalds:

Sie entschied sich natĂŒrlich fĂŒr den grĂ¶ĂŸten und dicksten Egg-McMuffin und Carsten musste ihr eine helfende Hand beim VerdrĂŒcken reichen. Egal, Kind war glĂŒcklich – erste Mission erfĂŒllt!    😉

Und es sollten im Laufe des Tages noch mehr (ungesunde) Leckereien dazukommen, wie z.B. diese Hotdogs …

… Churros …

… Fischbrötchen …

… und Donuts:

Jep, an diesem Laden KONNTEN wir einfach nicht vorbeigehen, ohne darin gesĂŒndigt zu haben. „Sorry Dunkin Donuts, aber gegen den Royal Donut kannst du wahrlich einpacken!“ – so ungefĂ€hr waren auch Stephanies Worte bei diesem Anblick:

Nehmen wir nur mal den Donut oben links: Erdbeeren und Kinder Bueno als Topping UND eine Erdbeermarmelade sowie Nutella als FĂŒllung!

Oder den unten links: das da oben drauf ist ein kompletter Kinder Maxi King!!! Und drumherum ist ganz ganz viel Karamellsoße – alles soooooooooooooooooooooooo lecker!!!!!!!!!!

Aber auch wenn es so scheint, wir haben nicht nur gegessen oder dem Essen zugesehen …

[Spanferkel kannte Stephanie noch nicht bzw. nicht mehr]

… nein, wir haben auch getrunken    😉

Genug gescherzt, wir haben uns natĂŒrlich vor allem von der See, dem Maritimen und den vielen Schiffen in den Bann ziehen lassen:

[die Windjammerparade ist leider erst kommenden Samstag, doch dann dĂŒrfte es hier proppevoll sein]

Sehr beeindruckt war das Kind von den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die sie zuerst sogar gar nicht als etwas auf dem Wasser wahrgenommen hat, sondern eher an ein GebĂ€ude dachte … ging uns doch sicherlich beim ersten Mal auch so, oder?

Bei solchen Ausblicken meinte sie nur, dass sie das Wasser (z.B. aus ihrer Zeit in Bremerhaven) so richtig dolle vermisst …

… und vor allem auch mal wieder sooo gerne schwimmen gehen wĂŒrde:

Tja, leider war dies nicht das Einzige, was derzeit unerreichbar ist und ihr an diesem Tag verwehrt wurde, denn natĂŒrlich liebĂ€ugelte sie auch mit so etwas – wie schon damals als kleines, unerschrockenes MĂ€dchen:

Bei diesem Herren zog sie ebenfalls den KĂŒrzeren:

Unser Argument, dass wir im Gegensatz zu ihm doch auf vier RĂ€dern unterwegs wĂ€ren, zog leider nicht. Er holte dann sein Megafon raus, heulte damit rum und als wir nachgaben und auswichen bedankte er sich bei uns mit einer Konfettidusche aus seiner Gießkanne. Er ist halt doch der professionellere Charmeur von uns gewesen …    😉

Die Attraktionen der Kieler Woche sind ja bekanntlich ĂŒberall im inneren Stadtgebiet verteilt und wir tingelten Dank der guten Kartenlesekenntnisse von Carsten und Stephanie (man war sich jedenfalls nicht immer einig!) durch die Straßen und Hafenanlagen:

Uns ist sicherlich dennoch vieles entgangen, z.B. den Muddi-Markt haben wir definitiv verpasst, aber wenigstens entdeckten wir dieses Wasserbecken …

… mit einem Seehund …

… und kamen an diesem schön aufgebauten Dorf mit HolzhĂ€usern sowie dem obligatorischen Backfisch-Leuchtturm (oben wird gebrutzelt und auf einer Rutsche gelangen die fertigen Backfische nach unten in den Verkaufsraum) vorbei:

Selbst unser Autogespann haben wir abends auf Anhieb wiedergefunden:

Es war echt ein sehr schöner Tag geworden und wir fanden trotz ĂŒbergroßem Rolli immer ausreichend Platz zum Ausruhen und Durchfahren. Trotz einer großen Menschenmenge kam es zu nicht einer einzigen Rempelei oder unschönen BerĂŒhrung – die Menschen hier im Norden sind eben alle unheimlich gechillt und zuvorkommend! Es muss einfach an der tĂ€glichen Portion Meer und diesem wunderschönen Blau liegen:

Uns gefĂ€llt es hier oben im Hohen Norden jedenfalls echt sehr gut und wir werden sicherlich auch noch sehr viel mehr mit und ohne Kind von der Umgebung und KĂŒste erkunden – da bin ich mir ganz ganz sicher …

Am Sonntag dehnten wir nach dem Ausschlafen das Sitzen am FrĂŒhstĂŒckstisch mit Essen, Spielen …

[zugegeben, das haben grĂ¶ĂŸtenteils Carsten und ich gestapelt]

… und Quizzen auf fast drei Stunden am StĂŒck aus, ohne dass Stephanie unruhig geworden ist. Doch leider konnten wir diesmal keine finale Grenze austesten, denn mit Baden, Beautyprogramm, Mittagessen und RĂŒckfahrt gegen 18:00 hatten wir noch einen straffen Zeitplan vor uns – schade …

Und dann waren auch schon wieder zweieinhalb Tage vorbei … es geht ja immer so verdammt schnell vorbei.

Diese Scans von ihren TĂ€tigkeiten aus dem Pflegezentrum möchte ich euch aber noch eben zeigen. Neben ihrem vielen gelösten Sudokus (insgesamt 12 StĂŒck, wovon wohl nur eines falsch war und zwei noch unvollstĂ€ndig, da sie wahrscheinlich gestört wurde) …

… prĂ€sentierte sie uns diesmal auch mehrere Zettel mit ihren Schönschreibversuchen …

… und sogar Englischaufgaben, die sie derzeit von den Logo-Therapeuten bekommt, welche zudem auch Englisch mit ihr sprechen:

So etwas beruhigt uns immer ungemein, denn es zeigt doch eindrĂŒcklich, dass trotz ihrer gewaltigen HirnschĂ€digungen noch ganz viel Wissen und Intelligenz ĂŒbrig geblieben ist und der Weg zurĂŒck ins Leben nicht nur von Hoffnung oder Zuversicht geprĂ€gt wird – Stephanie findet auf jeden Fall noch ihren Weg zurĂŒck in die SelbststĂ€ndigkeit, davon bin ich nach solchen Dingen immer wieder aufs Neue ĂŒberzeugt.

Nun zum letzten Absatz, den ich ja schon gleich zu Beginn dieses Eintrags angekĂŒndigt hatte:
Carsten, Stephanie und Olga werden sich am 9. Juli (ist ein Samstag) von ca. 12:00 bis sicherlich abends um 22:00 in Dresden auf der Wiese neben dem JohannstĂ€dter FĂ€hrgarten positionieren und euch allen wenn möglich die Chance geben, mal wieder mit uns Vis-a-Vis ins GesprĂ€ch zu kommen, uns in den Arm zu nehmen und uns nach so vielen Monaten und mittlerweile schon Jahren zu treffen. Damit meine ich nicht nur Freunde und Bekannte von Carsten und mir, sondern natĂŒrlich auch von Stephanie – in und um Dresden dĂŒrften sicherlich noch genĂŒgend aus ihrer Schulzeit, ihrem Volleyballverein oder der Nachbarschaft geblieben sein, oder? Wir drei wĂŒrden uns auf jeden Fall ganz dolle auf ein Wiedersehen mit euch allen freuen – dies ist auch erst einmal nur eine AnkĂŒndigung fĂŒr eure eventuelle Wochenendplanung an besagtem Samstag, denn Einzelheiten werden wir noch in den nĂ€chsten Tagen hier im Blog und auch per Email nachreichen. Wir sind echt gespannt, wer sich zurĂŒckmeldet oder so alles einfinden wird. Jetzt muss fĂŒr das Event nur noch das Wetter stimmen …



2021 05.
Sep

Da es im letzten Blogeintrag so gut geklappt hat, werde ich auch diese Woche mal ausnahmsweise in der tĂ€glichen Chronologie bleiben – es passt gerade einfach zu gut. ZusĂ€tzlich möchte ich in dieser Zusammenfassung auch etwas mehr OLCA-Leben als sonst mit einfließen lassen, denn zum einen haben Carsten und ich ja gerade Urlaub und zum anderen ist vieles davon auch Grundlage fĂŒr Stephanies Erlebnisse.

Eine (deutsche) Woche beginnt bekanntlich mit dem Montag … doch ausgerechnet an diesem Tag waren wir Stephanie leider nicht besuchen. Aber bevor ihr uns jetzt schief anguckt, sei hiermit auch gleich der Grund dafĂŒr nachgeschoben: wir haben ihre Schwester aus Dresden abgeholt, die dann wiederum bis Samstagmorgen im Norden geblieben ist. Also definitiv ein Langzeitbesuch, an dem sich Stephanie sehr erfreut hat!

Eine Fahrt Wentorf-Dresden-Wentorf (ca. 1000 km) reißt man nicht gerne an einem Tag ab, also haben wir in Dresden eine Übernachtung eingeplant. Ist schon komisch, in seiner eigenen (ehemaligen) Heimatstadt in einem Hotel einzuchecken    đŸ˜‰

Auf dem Hinweg hatten wir diesmal eine Vollsperrung (ca. 45 min) und bei Potsdam einen lĂ€ngeren Stau (auch ca. 45 min), doch das Abendprogramm entschĂ€digte fĂŒr alle Unannehmlichkeiten der Anreise:

Endlich mal wieder einen richtig leckeren Döner mit vernĂŒnftigem Inhalt (Dönertier, Salat, Rotkraut, Weißkraut, Tomaten, Gurken, KĂ€se) und den richtigen Soßen (rot/scharf, Knoblauch, Yoghurt) – hier im Norden packen sie viel weniger rein und es gibt so etwas wie Currysoße und/oder Cocktailsoße. Nicht gerade typisch tĂŒrkisch, oder? Egal, unser Dresdner Lieblingsdönermann hat uns gleich wiedererkannt, daraufhin ganz herzlich begrĂŒĂŸt und uns erst einmal durchgeknuddelt, um uns dann wie in alten Zeiten einen eingepackten (!) Superdöner mit KĂ€se (fĂŒr Carsten) und einen großen Dönerteller mit KĂ€se (fĂŒr mich) zu servieren – herrlich!!! Und sooooooooooo unendlich lecker!!! Leider hat es magentechnisch nicht mehr noch fĂŒr einen ordentlichen DĂŒrum gereicht – hier im Norden haben die wenigsten Dönerbuden nĂ€mlich einen Ofen und somit bleibt deren Teigrolle leider immer labbrig und zuweilen etwas zĂ€h.

Zudem stand fĂŒr den Abend ein Treffen mit meiner besten Freundin Anna und meinem ehemaligen Arbeitskollegen Alexander auf dem Programm. Meine ehemalige Chefin sollte eigentlich auch noch mit dazu, aber sie weilt derzeit leider an der Ostsee – dafĂŒr haben wir sie ja schon letzte Woche besucht … Stichwort: Kalifornien.

Diese beiden Dinge entschĂ€digten letztendlich fĂŒr alles, was uns die Autobahnen A24, A10 & A13 zuvor an Nerven gekostet hatten – aber unsere Dresden-Reise sollte sogar noch besser werden.

Am Dienstag trafen wir uns dann zum ersten Mal mit Andrea und ihrem Freund Karl im CafĂ© „MilchmĂ€dchen“ , wo wir noch zusammen frĂŒhstĂŒcken wollten, bevor sich unsere Wege letztendlich wieder trennen wĂŒrden. Carsten, Andrea und ich hatten das Pflegezentrum in LĂŒneburg als nĂ€chstes Ziel auf dem Schirm, fĂŒr Karl sollte es schon zurĂŒck nach Österreich gehen, da er leider keinen Urlaub fĂŒr die Woche bei uns bzw. Stephanie bekam. In einem recht unauffĂ€lligen Moment zog sich Andrea ihren Pulli aus und meinte nur, dass ihr etwas warm wĂ€re:

Der tatsĂ€chliche Grund war eindeutig ein völlig anderer – wir haben uns tierisch ĂŒber diese Neuigkeit gefreut, auch wenn ich mich eigentlich noch lange nicht als Oma fĂŒhle. Wir wĂŒnschen den beiden … sorry … dreien selbstverstĂ€ndlich alles GlĂŒck dieser Erde und gratulieren zur nĂ€chsten OLCA-Familienerweiterung. Was war ich gespannt, wie Stephanie am Nachmittag darauf reagieren wĂŒrde …

Als wir im Pflegezentrum ankamen, stand die Kleine mit ihrem Rolli im Zimmer und wir schickten Andrea zur BegrĂŒĂŸung bzw. Abholung rein. Leider hat sie sie nicht erkannt … erst, als Andrea die Maske herunterzog und noch einen weiteren Tipp gab, quiekte Stephanie freudestrahlend ein „Eumy“ durch den Raum – puh, es lag zum GlĂŒck grĂ¶ĂŸtenteils nur an der coronabedingten Gesichtsverschleierung und nicht am GedĂ€chtnis    đŸ™‚

Unter unserem Stammpavillon bekam Stephanie von Andrea einen Briefumschlag, aus dem hervorging, dass sie demnĂ€chst Tante wird – ein Armband betitelt sie fortan sogar als „Coole Tante Steph“. Erstaunlicherweise hat sie das mit dem Baby recht schnell begriffen und sie freute sich ebenfalls ganz dolle darĂŒber. NatĂŒrlich sprachen wir in dem Zusammenhang auch mal ĂŒber unsere neuen Begrifflichkeiten: Bonusopa und Oma bzw. Babuschka … Mensch, so alt fĂŒhle ich mich doch noch nicht    :betteln:

Zum Abendessen gab es zwar auch eine Art Mett(wurst) fĂŒr sie, dennoch wollte sie sich es nicht nehmen lassen, mal ordentlich an unseren „richtigen“ Mettbrötchen mit Zwiebeln vom BĂ€cker zu schnuppern:

Denn knusprige Brötchen darf sie aufgrund ihrer Schluckprobleme leider immer noch nicht, aber spÀtestens morgen könnte der geplante Schluck-Endo-Test langfristig gesehen endlich weitere Freiheiten mit sich bringen.

Bei einem abschließenden Spaziergang wechselten Carsten und Stephanie die Brillen, was sehr zur Belustigung beigetragen hat … Stephanie steht Carstens Sonnenbrille jedenfalls sehr viel besser als anders herum    đŸ™‚

Den Mittwoch haben Carsten, Andrea und ich mit einem Besuch im Wildpark LĂŒneburger Heide begonnen …

… von dem auch Stephanie noch etwas haben sollte, denn bei unserem Besuch am Nachmittag stanken zumindest unsere HĂ€nde total nach Stall! Egal wie oft wir sie gewaschen haben, Schaf, Reh und Co. hinterließen eine Ă€ußerst eindeutige Duftnote, die eben auch der Kleinen ab und an mal penetrant in die Nase stieg.

Vormittags war tatsĂ€chlich ihr Schluck-Endo-Test, vor dem sie anfangs tierische Angst hatte. Aber sie scheint ihre Sache wohl sehr gut gemacht zu haben, denn man hat sie krĂ€ftig gelobt und auch die Trink- und EssenseinschrĂ€nkungen können nun peu a peu gelockert werden. Allerdings wird es bis zu ihrem erhofften Ziel (ein Döner !) noch etwas dauern und bis dahin sicherlich auch noch sehr viel Training benötigen. Doch egal, fĂŒr sie zeigt sich wieder, dass etwas weitergeht und das ist doch das Wichtigste.

Den Besuch verbrachten wir hauptsĂ€chlich mit der Übergabe von Geschenken: eine Postkarte von Andrea & Karl aus dem Urlaub im Salzkammergut, die Stephanie trotz Handschrift recht gut vorlesen konnte, zwei Geschenke von Andrea, die erst nach dem gestrigen Besuch aus dem Koffer gezupft werden konnten, und ein Paket von meiner Bekannten Olga aus Dresden. Wie der Name es schon vermuten lĂ€sst, verbindet uns u.a. die russische Sprache und somit sollen auch ihre Geschenke dies bei Stephanie auffrischen. Erst kĂŒrzlich meinte mein Kind ja, dass sie Gefallen am Russischen gefunden hat und die Sprache schön findet. Jetzt können wir mit einem Buchstaben-Bilderbuch ab und an mal wieder darin eintauchen. Und da fĂŒr Carsten gerade geballtes Wissen am Tisch saß, hat er gleich schon mal die ersten Seiten ausprobiert. Stephanie wusste echt noch viele Vokabeln, Andrea sprang gerne bei den einfachen Dingen ein und ich wurde natĂŒrlich fĂŒr die „SpezialfĂ€lle“ zu Rate gezogen:

Aber ihr grĂ¶ĂŸtes Manko bleibt doch noch das Erkennen von GegenstĂ€nden, Tieren oder Personen auf Bildern – egal ob als Foto oder als gemalte Version. Einen Fernseher z.B. erkennt sie nicht, weil er wahrscheinlich auf dem Bild viel zu klein fĂŒr sie wirkt. Oder auch viele Tiere interpretiert sie eher als Hund statt richtigerweise als Hase, BĂ€r, Wombat oder Löwe … die GrĂ¶ĂŸenunterschiede gehen auf Bildern eben nicht deutlich hervor. Das abstrakte Denken schlummert noch viel zu sehr, als dass es bei der richtigen EinschĂ€tzung von Situationen hilfreich zur Seite stehen könnte – kommt noch!

Eine Überraschung des Tages war aber ihr Umgang mit einem Fidget Popper:

Sie hatte den Dreh recht schnell raus und konnte sich dann damit etwas intensiver beschĂ€ftigt, doch schon nach dem dritten Umdrehen war dann aber Schluss und sie verlor die Lust daran – komisch, eigentlich soll das doch den Nutzer ĂŒber Stunden beschĂ€ftigen können    đŸ˜‰

Am Donnerstag waren wir schon ab Mittag bei ihr, da Carsten und ich um 14:00 unser GesprĂ€ch mit den Therapeuten und Personal haben sollten. Nach unserem Mittagessen und dem Auspacken eines Paketes aus Australien ließen wir die Kinder auch schon alleine und hatten unser sehr informatives GesprĂ€ch, was am Ende sogar an die 2,5 Stunden dauerte.

Wir bleiben dabei: Diese Einrichtung ist eine sehr große Bereicherung fĂŒr unser Kind und wir werden unsere Entscheidung fĂŒr dieses Pflegezentrum sicherlich auch auf lange Sicht nicht bereuen. Insgesamt sagen alle Gewerke, dass Stephanie bei allem sehr gut mitmacht und sogar viel Spaß dabei hat, somit sieht sie die Übungen auch glĂŒcklicherweise nicht als nervenden Zwang und sperrt sich jedenfalls gegen nichts. Beste Voraussetzung also fĂŒr einen aussichtsreichen Trainingserfolg und weiterhin sichtbare Fortschritte. Aber auch immer mit dem Credo „Gut Ding will Weile haben“ sowie „Schrittchen fĂŒr Schrittchen“ im Hinterkopf. Wie gut, dass wir das schon in den letzten 12 Monaten erfolgreich gelernt haben und jedenfalls mit entsprechender Ausdauer an die Sache rangehen werden.

Selbst ihre körperlichen Baustellen geben weiterhin Anlass zur Zuversicht, so z.B. den immer rĂŒcklĂ€ufiger werdenden Muskeltonus an den Beinen und am linken Arm sowie die Aussicht auf eine baldige Entfernung der PEG, da bisher keine weitere Verwendung mehr vorliegt. Einen Tag vor Carstens Geburtstag wird sie zudem ihre zweite Biontec-Spritze bekommen und somit am Ende dieses Monats wie wir durchgeimpft sein    :verliebt:

Mit diesen tollen Neuigkeiten kehrten wir dann wieder zu den Kindern zurĂŒck und brachten dabei sogar eine kleine OLCA-Tradition mit an den Tisch: zum Geburtstag oder einer anderen Feierlichkeit gab es bei uns auf Wunsch der Kinder immer eine Benjamin BlĂŒmchen-Torte. Der Besuch von Andrea und das so toll verlaufene GesprĂ€ch war jedenfalls Anlass genug …

Keine Angst, dieses Gesicht bekam Stephanie nicht aufgrund des Angebots, sondern nur aus der Situation heraus … ich habe leider kein anderes Foto mit Törööö-Torte gefunden    đŸ˜‰

Am Freitag erfĂŒllten wir Andrea einen Herzenswunsch und machten einen Ausflug ans Meer … schließlich ist es von uns zu beiden Möglichkeiten nur eine 1-2 stĂŒndige Fahrt. Sie hat sich gegen die Nordsee (breiter Strand in Sankt Peter-Ording oder Watt z.B. in BĂŒsum) und fĂŒr die Ostsee entschieden:

Das Wetter passte jedenfalls perfekt dazu und auch beim anschließenden Besuch im Pflegezentrum konnten wir zu viert wieder die ganze Zeit draußen verbringen.

Im CafĂ© „Gut WienebĂŒttel“ zeigte uns Stephanie einen grĂŒnen „Stein“, den sie beim Gottesdienst bekam, zu dem sie sich wiederum freiwillig gemeldet hatte … ist wenigstens mal etwas Abwechslung    đŸ˜‰
Erstaunt waren wir nur, dass sie zwar den Ursprung bzw. die Geschichte dazu leider nicht mehr nacherzĂ€hlen konnte, aber sie wusste von sich aus, dass die Farbe GrĂŒn fĂŒr die Hoffnung steht … wurde es beim Gottesdienst gesagt oder ist das noch Wissen von vor dem Vorfall? Sie konnte es nicht beantworten    đŸ™

Eine weitere Antwort ĂŒberraschte uns, doch diesmal waren wir uns 100%ig sicher, dass dies aus dem Wissensfundus von vor dem 26. August 2020 stammte: ich fragte sie, wer das Buch „Der Schwarm“ geschrieben hat und sie sagte ad hoc den Namen Frank SchĂ€tzing. Eigentlich hat sie das Buch schon wĂ€hrend unseres Kanada-Urlaubs im Sommer 2019 durchgelesen, doch trotz des Vorfalls hat sie den Autor namentlich noch gewusst – Hut ab !

Leider war dieser Tag auch schon der letzte Besuchstag mit Andrea, denn sie musste am Samstagmorgen wieder zurĂŒck nach Leoben aufbrechen. Eigentlich sollte sie von uns zum Hauptbahnhof gebracht werden und gegen 8:00 den Zug nach Österreich nehmen, aber durch den Bahnstreik wechselte sie um aufs Flugzeug, sodass wir sie nun bis 6:30 zum Flughafen bringen mussten. DafĂŒr sind wir schon um 4:00 aufgestanden … aber egal, am Ende hat alles wie geplant geklappt und ein wenig ÜbermĂŒdung nimmt man fĂŒr die lieben Kleinen immer mal gerne in Kauf.

Nur an eine zweite Runde Schlaf konnten wir nicht denken, da wir vor dem Besuch bei Stephanie noch ĂŒber den in Vögelsen stattfindenden Flohmarkt streifen wollten, um noch ein paar Spiele und Trainingsmöglichkeiten fĂŒr sie zu ergattern. Ich wurde fĂŒr dieses Durchhaltevermögen mit zahlreichen BĂŒchern fĂŒr wenig Geld und das Kind mit insgesamt sieben Spielen belohnt.

Zum GlĂŒck konnten wir dabei auch dieses Kinderspielzeug finden:

Wir hatten uns ja schon mal eine Plastikversion im Krankenhaus ausgeliehen und stellten fest, dass es damit sehr viele Möglichkeiten fĂŒr Stephanie gibt. So ist es auch jetzt bei dieser Holzversion:

  • die Klötzchen durch die richtigen Öffnungen schieben … mit dem richtigen Zurechtdrehen des Bausteins fĂŒr die Öffnung im Deckel hakt es bei manchen Formen noch etwas
  • alle Klötzchen aufnehmen, in der Hand drehen, die Nummer vorlesen und mit der Nummer nach oben auf dem Tisch abstellen … das Drehen dauert auch hier zwar noch etwas, aber gelingt am Ende immer
  • nacheinander die Zahlen 1 bis 12 suchen, die Farbe des Klötzchens nennen und es dann in einer Reihe aufstellen … grĂ¶ĂŸtenteils kein Problem fĂŒr sie
  • aus der nach Zahlen sortierten Reihe eine bestimmte Farbe (je 2 Klötzchen pro Farbe sind vorhanden) suchen und ĂŒbergeben … auch damit ist sie relativ zielsicher
  • Linki muss einen Stein ihrer Wahl ĂŒbergeben und Rechti darf dabei sogar etwas (!) nachhelfen … erstaunlich, wie wenig sie freiwillig die rechte Hand dazu nimmt, wenn eine Aufgabe fĂŒr die linke Hand bestimmt ist

Jedenfalls werden wir diesen Klötzchenkasten wohl noch sehr viel öfters einsetzen, denn sie hat ihren Spaß damit, es ist abwechslungsreich (und noch nicht einmal in seinen Möglichkeiten ausgeschöpft, denn es gĂ€be noch die Nennung der Formen, das Aufeinanderstapeln usw.), es ist durch die Box ganz einfach zu transportieren und man kann damit auch gleich mal beide HĂ€nde trainieren – was will man mehr?!?!?!

Jedenfalls hatte sie sich ihre anschließende Kugel Eis im CafĂ© redlich verdient. Dort hat sie Carstens Arm mit beiden HĂ€nden, aber vor allem mit Linki, so schön umschlossen …

… dass wir schon mit der nĂ€chsten Kaufidee schwanger gegangen sind: eine Art Ball oder Rolle, bei der alle Finger etwas gestreckt werden, statt sich stets und stĂ€ndig zusammenzurollen. Da war es natĂŒrlich ein sehr glĂŒcklicher Umstand, dass heute auf dem Wentorfer Marktplatz ein weiterer, grĂ¶ĂŸerer Flohmarkt stattfand …

… auf dem wir erneut nach Spiel- und Trainingsmöglichkeiten schauen konnten (es wurden am Ende mehrere Spiele und Kinder- bzw. BilderbĂŒcher in Russisch) sowie eben nach einer Sache, die sie dauerhaft in der linken Hand behalten kann. So werden am Ende auch die letzten drei Finger öfters aus ihrer starken KrĂŒmmung herausgeholt. Und wir sind tatsĂ€chlich fĂŒndig geworden:

Ab sofort wird bei unseren Besuchen diese Faszienrolle zweckentfremdet und bei jeder Gelegenheit können wir nun Linki zum Halten auffordern und auch das Ablegen und eigenstĂ€ndige Wiederaufnehmen trainieren. Stephanie hĂ€lt sie jedenfalls lieber in der Hand, als z.B. ihren großen Volleyball. Perfekt, oder?

Und mit diesem schönen Ergebnis möchte ich meinen mal wieder viel zu lang gewordenen Blogbeitrag beenden – sorry … ich weiß, ich weiß, ich muss mich da nicht entschuldigen, ich will es aber dennoch tun    đŸ˜‰    !!!
Aber es ist eben auch sehr viel Neues zu berichten gewesen, oder nicht? Die schönste Überraschung fĂŒr mich bleibt auf jeden Fall die AnkĂŒndigung des Babys … Carsten wird da wohl eher den leckeren Döner als Highlight der Woche herausheben, wetten?!?

Zusatz von Carsten: „NatĂŒrlich! Und bitte entschuldigt, Karl und Andrea …“    đŸ˜‰



2020 05.
Apr

Ich habe es in meinem Zwischenstand Nr. 6 schon erwĂ€hnt, dass fĂŒr mich unser Umzug erst dann abgeschlossen sein wird, wenn wir nur noch eine einzige Wohnung zu betreuen haben. Nun ist dieser Zustand tatsĂ€chlich erreicht. Im MĂ€rz ĂŒberwiesen wir noch die Miete fĂŒr die Interimswohnung in Hamburg, fĂŒr die Wohnung in Dresden und fĂŒr die neue Wohnung in Wentorf. Im April mussten wir noch die Miete fĂŒr unser neues Domizil und fĂŒr das Apartamento OLCA in Striesen bezahlen. Im Mai wird es dann endlich zum ersten Mal in diesem Jahr soweit sein, dass wir nur noch unsere Residencia OLCA in Schleswig-Holstein bezahlen dĂŒrfen und wir werden auch die Kaution fĂŒr unsere Dresdner Wohnung in voller Höhe zurĂŒckbekommen    🙂

Doch bis wir es tatsĂ€chlich geschafft haben, unsere Wohnung in der Tittmannstraße abzugeben, waren noch einige HĂŒrden zu bewĂ€ltigen. UrsprĂŒnglich war nĂ€mlich geplant, das wir das letzte MĂ€rzwochenende fĂŒr alles NĂŒtzliche (Restarbeiten & Übergabe) und fĂŒr alles Schöne (Verabschiedung) verwenden. Aber dann kam die Corona-Pandemie nach Deutschland und es wurde alles wesentlich schwieriger als gedacht. Unsere Feier bei unserem Lieblingsdönermann fĂŒr die Verabschiedung von den Dresdner Freunden musste gestrichen werden, weil ja deutschlandweit alle Lokale keine GĂ€ste mehr bewirten durften. Eine große Menschenansammlung ist mittlerweile ja eine Straftat. Zudem hat uns die vorab gebuchte Ferienwohnung in Dresden-Hosterwitz ein Storno geschickt, sodass Carsten und ich uns jeden Tag aufs Neue berieten, wie wir nun doch noch alles schaffen könnten – in der grĂ¶ĂŸtenteils leeren Wohnung standen ja noch eine abgebaute EinbaukĂŒche und anderer SperrmĂŒll, die WĂ€nde wiesen noch zahlreiche Löcher auf und ein paar kleinere Installationen mussten ebenfalls noch abgebaut werden. Zum GlĂŒck gab es wenigstes seitens des Vermieters Vonovia keine Absage fĂŒr den abgesprochenen Übergabetermin am 30. MĂ€rz (ein Montag, fĂŒr den wir extra Urlaub genommen haben). Es war auch noch möglich, den vorbestellten AnhĂ€nger bei Böckmann Center John abzuholen, um den SperrmĂŒll noch vor der Abgabe entsorgen zu können. Doch in den Zeiten der sozialen Distanz machte man zum Teil eben auch Wertstoffhöfe zu. GlĂŒcklicherweise hat sich Carsten telefonisch bei der Dresdner Stadtreinigung nach verfĂŒgbaren Möglichkeiten erkundigt und danach fiel uns ein Stein vom Herzen, denn ein einziger Dresdner Wertstoffhof war fĂŒr solche „NotfĂ€lle“ wie den unseren nach wie vor geöffnet.

Da wir aber nun fĂŒr das geplante Wochenende von Freitagabend bis Montagvormittag keine Unterkunft mehr hatten, unsere eigene Wohnung leider inzwischen leer und somit alles andere als wohnlich war und wir unsere Freunde aber auch nicht in die unangenehme Lage bringen wollten, nach dem heutigen Stand der Dinge zwei „Fremde“ unterzubringen, fiel der Entschluss, dass wir zweimal die 500 km hin und zurĂŒck fahren werden – also insgesamt 2000 km in zwei Tagen.

Am Samstag klingelte der Wecker um 3:15 Uhr und um 4 Uhr waren wir schon unterwegs gen Dresden. Die Autobahn wirkte echt gespenstisch, denn es fuhren kaum Autos darauf:

Carsten meinte nur, es erinnerte ihn irgendwie an die autofreien Sonntage in den 70ern und vielleicht wĂŒrden bald spielende Kinder oder SpaziergĂ€nger auf der Fahrbahn sein. Dem war zum GlĂŒck nicht so.

Diese HerrgottsfrĂŒhe und die leeren Straßen halfen aber natĂŒrlich sehr, rechtzeitig um 9 Uhr unseren bestellten AnhĂ€nger beim Verleiher in Dresden abzuholen. Die KĂŒchenteile und all der andere Kladderadatsch aus der Wohnung waren schnell verladen. Am Notfall-Wertstoffhof waren wir auf eine kleine Diskussion mit den Kollegen vor Ort eingestellt, denn inzwischen haben wir mit RZ (fĂŒr Ratzeburg oder RĂŒbenzĂŒchter … je nachdem wen man fragt) zudem noch ein ortsfremdes Autokennzeichen. Deshalb hatten wir eben auch mal alle erklĂ€renden Papiere, wie z.B. KĂŒndigungsbestĂ€tigung und Übergabetermin, zur Hand. Aber offensichtlich hat Carsten sehr ehrlich gewirkt, denn wir mussten nach einer kleinen mĂŒndlichen ErklĂ€rung nichts nachweisen und konnten so schon gegen Mittag den leeren und ausgefegten AnhĂ€nger zurĂŒckbringen:

Nun blieben noch einige Verschönerungsarbeiten in der Wohnung zu erledigen: alle Löcher in den WĂ€nden mit Maler-Acryl zuschmieren, Bad und KĂŒche putzen, alles fegen und noch einmal schnell durchwischen:

Wir haben am Ende zwar etwas lĂ€nger dafĂŒr gebraucht als gedacht, aber nun war die Wohnung komplett sauber und bereit fĂŒr eine RĂŒckgabe. Auf dem RĂŒckweg hielten wir kurz in Berlin an … 

… um Stephanie endlich ihre Geburtstagsgeschenke zu ĂŒbergeben – sie hatte bekanntlich schon Anfang Februar ihren Ehrentag gehabt! Ihr erinnert euch sicherlich, die Weihnachtsgeschenke gab es leider auch erst am 8. MĂ€rz     🙁
Dieses Jahr hat die Zeit irgendwie eine völlig andere Bedeutung als sonst bekommen    😉 

Wir durften bei ihr und Fabian auch zum Abendessen bleiben und fuhren daraufhin erst um 21 Uhr zurĂŒck nach Wentorf. Nach dem Ausladen der Werkzeuge und Putzsachen fielen wir gegen 1:30 Uhr sofort ins Bett. Tag 1 der Operation WohnungsĂŒbergabe und die ersten 1000 km waren damit erledigt.

Den Sonntag nutzten wir zum Regenerieren, denn in der Nacht von Sonntag auf Montag klingelte der Wecker schon wieder sehr frĂŒh um 3 Uhr und wenn man bedenkt, dass wir gerade eine Nacht zuvor die Uhren auf Sommerzeit umgestellt haben, kann man sich gut vorstellen, wie gerne wir aufstehen wollten    đŸ˜‰

An Tag 2 war die Autobahn schon etwas mehr befahren, da fĂŒr viele trotz Corona kein HomeOffice möglich sein dĂŒrfte und somit die Leute mit dem Auto zur Arbeit mussten. Wir hatten aber auch hier wieder GlĂŒck und sind dennoch wunderbar und staufrei nach Dresden durchgekommen. Unser Hausmeister von Vonovia war ebenfalls pĂŒnktlich um 10 Uhr da. Er erzĂ€hlte uns, dass er schon unsere ZĂ€hlerstĂ€nde notiert und unseren Keller geprĂŒft hat. Dort mĂŒsste allerdings noch das Linoleum entfernt werden und ein Durchfegen wurde zudem vorausgesetzt. Die letzte Aufgabe traf uns sehr unvorbereitet und da die Wohnung schon am Samstag geputzt war, nahmen wir natĂŒrlich auch alle Putzutensilien mit nach Wentorf zurĂŒck. Zum GlĂŒck fiel Carsten ein, dass er im Auto einen Handfeger fĂŒr schneereiche Tage (Thema Dach freirĂ€umen) deponiert hat. Mit diesem habe ich dann unser Kellerabteil ausgefegt … so viel Staub habe ich schon lange nicht mehr aufgewirbelt    đŸ˜‰

Aber die MĂŒhe hat sich gelohnt und die Übergabe klappte wie am SchnĂŒrchen. D.h. ab jetzt werden wir in Dresden also nun mehr als Besucher auftauchen. Vor der Abreise gen Norden deckten wir uns noch schnell im Kaufland mit einigen Lebensmitteln ein, welche bei uns eben nicht mehr so greifbar sind – insbesondere „Ostware“. Danach hatten wir aber nur noch den einen Wunsch, möglichst schnell nach Hause zu kommen! Diese RĂŒckfahrt war von allen vier Fahrten am anstrengendsten. Carsten merkte schon auf der A13 vor Berlin eine aufsteigende MĂŒdigkeit und beginnender Sekundenschlaf, daher musste auch ich auf zwei Abschnitten ans Steuer. Die erste Strecke war die Stadtautobahn durch Berlin und das im Schneeregen! Montags ist natĂŒrlich in der Stadt viel Verkehr, was das Fahren keineswegs entspannter machte    đŸ˜‰    danach war Carsten erstmal wieder wach – meine FahrkĂŒnste haben wohl selbst auf den erschöpftesten Beifahrer eine sehr aufmunternde Wirkung    đŸ˜‰

Hinter Berlin hat es noch ein wenig weiter geschneit:

Erst im Norden erreichten wir endlich wieder schönes Wetter und wesentlich weniger Verkehr auf der Autobahn (A24). Da hat selbst Carsten dann auch wieder dösen können, als ich das Steuer ĂŒbernommen habe.

Wir sind am Ende wohlbehalten, wenn auch sehr mĂŒde zu Hause angekommen. Ab dem Tag ist unser Dresdner Lebensabschnitt definitiv abgeschlossen. FĂŒr mich waren es insgesamt 25 Jahre und fĂŒr Carsten 18 … es kommt uns beiden aber gar nicht so lange vor. Jedenfalls haben wir uns dort immer sehr wohl gefĂŒhlt. Ist ja auch kein Wunder bei all den guten Freunden, welche wir dort gefunden haben! Diese Verbindungen werden hoffentlich trotz der rĂ€umlichen Entfernung auch weiterhin bestehen bleiben …



2020 01.
Mrz

Im Augenblick habe ich das GefĂŒhl, dass ich meinen Blogeintrag mittels Überschriften in ein paar Kleinstkapitel unterteilen sollte    🙂    sonst wird es sicherlich chaotisch    đŸ˜‰

Meine neue Arbeit:
Ich habe inzwischen „mein“ neues Team kennengelernt. FĂŒr mich sieht es nach ein paar gemeinsamen Arbeitstagen so aus, dass wir als Kollegen gut miteinander auskommen wĂŒrden. Sie sind menschlich wirklich schwer in Ordnung und man duzt sich untereinander, so kommt man irgendwie noch schneller rein. Ich werde jetzt viel geschult, um schnell die Programme kennen zu lernen, mit denen ich zukĂŒnftig jeden Tag arbeiten werde. GlĂŒcklicherweise bin ich den Umgang mit Datenbanken und Warenwirtschaftssystemen gewohnt, denn das hilft mir nun sehr, die ZusammenhĂ€nge auch mit diesen, zum Teil völlig anderen AblĂ€ufen zu verstehen. Ich durfte sogar schon einige Bestellungen selber abarbeiten – natĂŒrlich unter Kontrolle meiner Teamleiterin, denn nach vier Tagen fĂŒhle ich mich natĂŒrlich noch nicht sattelfest im Hantieren mit dem System, um schon alles in Eigenregie zu erledigen. Ich denke aber, dass ich mich bis jetzt nicht all zu doof angestellt habe    đŸ˜‰    am Montag geht es weiter im Programm    🙂

Unsere Wohnung in Wentorf:
Wir bekommen derzeit gefĂŒhlt jeden Tag Pakete und Lieferungen mit diversen Möbeln und EinrichtungsgegenstĂ€nden, die wir uns bei verschiedenen Firmen online zusammengekauft haben. Da ich aber jetzt arbeite und somit tagsĂŒber nicht mehr als Entgegennehmer zu Hause bin, gehen Carsten und ich regelmĂ€ĂŸig nach der Arbeit hier und da noch schnell unsere Pakete einsammeln. Denn DHL bringt die Pakete am liebsten in die Postfiliale, Hermes liefert alles in die Änderungsschneiderei gegenĂŒber und nur die Amazon-Zusteller geben derzeit regelmĂ€ĂŸig die Sendungen bei der Nachbarschaft ab. Vorteil dabei ist, dass man mit den Nachbarn ins Schwatzen kommt, was aus meiner Sichte den Zusammenhalt auf der Etage ungemein fördert. Auch mit dem Herrn in der Änderungsschneiderei sind wir inzwischen auf das „Du“ umgestiegen. Wenn man kein Kind und keinen Hund hat, scheinen PĂ€ckchen und Pakete eine gute Gelegenheit zu sein, die Menschen in seiner Umgebung kennen zu lernen.

Die schrĂ€gste Story ergab sich bei der Speditionsanlieferung von Paketen mit Bestandteilen von zwei ApothekerschrĂ€nken, welche wir als eine kleine Erweiterung fĂŒr unsere KĂŒche auserkoren haben. Man hat uns vorab angerufen und verkĂŒndet, dass die Anlieferung zwischen 9 und 16 Uhr am Dienstag sein soll und der Anlieferer sich eine halbe Stunde vorher telefonisch melden wird. Was mir sehr recht war, denn so hĂ€tte ich die Chance gehabt, auf Arbeit eine Pause einzulegen, die Pakete von ihm in die Wohnung bringen zu lassen und dann wieder zurĂŒck zur Arbeit zu hechten. Die Lieferung kam allerdings erst gegen halb fĂŒnf an … als ich schon zu Hause war. Angerufen hat mich keiner. Es klingelte plötzlich an der TĂŒr und ich erklĂ€rte wie immer kurz an der Gegensprechanlage, wie man zu unserer Wohnung kommt. Es kam keiner, stattdessen klingelte es ein paar Minuten spĂ€ter erneut. Ich ging daher lieber runter. Dort stellte sich dann heraus, dass der Anlieferer die Zufahrt nicht gefunden hat. Ich erklĂ€rte ihm den Weg. Er kam mit einem kleinen LKW direkt an unsere HaustĂŒr, schob zwei lange und offensichtlich schwere Pakete auf den Rand der LadeflĂ€che und schaute mich erwartungsvoll an. Ich öffnete freundliche lĂ€chelnd die HauseingangstĂŒr. Er schleppte unter sichtlicher MĂŒhe die beiden Pakete in den Flur, stellte sie dort ab, ließ mich unterschreiben und verschwand. Ich bin wirklich keine schwache Frau, aber mir war es absolut nicht möglich, diese Pakete hochzuheben! HĂ€tte jemand gefilmt, wie ich diese Brocken zum Aufzug fortbewegt habe, wĂ€re ich auf Youtube bestimmt schon ein Star mit ganz vielen Klicks geworden. So ungefĂ€hr muss es ausgesehen haben … allerdings ohne Seile und ich nur ganz alleine:
   

   
Mit dem Aufzug brachte ich die beiden SchrÀnke noch in unsere Etage, stellte sie dort aber nur noch im Flur an die Wand:

Die Platten im Gang vom Aufzug zur unserer Wohnung wĂ€ren fĂŒr meine Methode, diese Hammerteile zu bewegen, sicherlich nicht geeignet. Somit klebte ich einfach einen Zettel dran, dass die Pakete uns gehören und „gleich“ abgeholt werden und wartete auf Carsten. Es hĂ€tte sie sie ja ohnehin keiner allein schnell klauen und wegtragen können    😉
Auch mein wesentlich stĂ€rkerer Mann konnte ĂŒbrigens die Pakete nicht tragen. Nur zusammen ging es endlich, das Ganze in unsere Höhle zu schleppen. Das Aufbauen hat sich auch als nicht sehr einfach erweisen. Ich bin echt froh, dass mein Mann handwerklich so begabt ist und dazu so viel Erfahrung hat.

Carsten hatte jedenfalls mit jeder Menge Schrauben (ca. 150 StĂŒck!) und einer sehr erklĂ€rungskargen Aufbauanleitung zu kĂ€mpfen. Aber nun stehen die beiden SchĂ€tzchen in der KĂŒche und wollen nur noch von mir befĂŒllt werden:

Mein Mann schraubt allerdings seit deren Fertigstellung nun munter an anderen Möbelteilen weiter: Unterschrank und Spiegel im GĂ€ste-WC, NachtschrĂ€nkchen im Schlafzimmer und gerade, wĂ€hrend ich diese Zeilen schreibe, bastelt er aus zahlreichen Einzelteilen unseren Spiegelschrank fĂŒr das Badezimmer zum einem großen Ganzen zusammen.

Interimswohnung:
Die möblierte Übergangswohnung in der Ifflandstrasse in Hamburg-Hohenfelde wurde schon vorzeitig Ende Februar erfolgreich abgegeben. Den Vermieter und das Objekt wĂŒrde ich jederzeit in einer passenden Situation weiterempfehlen. Es ging jederzeit alles schnell und unkompliziert, alle Fragen wurden immer zĂŒgig beantwortet – wir waren sehr zufrieden und haben uns dort auch recht wohl gefĂŒhlt.

Wohnung in Dresden:
Meine allererste Arbeitswoche musste leider kurz ausfallen (nur MO-DO), da wir vom Vermieter Vonovia am Freitag um 13:30 Uhr einen Termin fĂŒr die Vorbegehung der Dresdner Wohnung bekommen haben. Wir wollten sehr gern vorab genauestens abklĂ€ren, was alles gemacht werden soll und was vielleicht auch so wie es ist abgegeben werden kann. Die beiden NĂ€chte (DO auf FR & FR auf SA) schliefen wir auf einer aufblasbaren Matratze … inmitten eines total leeren Raumes. Sie ist zwar breit genug fĂŒr uns zwei, aber im Laufe der Nacht wird die Luft darin nach und nach etwas weniger, also musste man immer zusehen, dass man mehr in der Mitte bleibt, um nicht vom Rand auf den harten Boden der Tatsachen zu rollen. Noch vor dem Termin haben wir alle Teppichböden abgezogen und zum Wertstoffhof gebracht:

Nun schaut uns nach jahrezehntelangem Verstecken in allen RĂ€umen das tiefbraune DDR-Linoleum an. Die RĂ€ume hallen jetzt natĂŒrlich noch mehr als davor, da hört man gefĂŒhlt sogar jeden einzelnen FlĂŒgelschlag der ersten Fliege dieses Jahres, welche sich in unseren leeren RĂ€umen verirrt hatte.
Die Vorabnahme war in unseren Augen ein voller Erfolg, denn wir mĂŒssen nur die Löcher in den WĂ€nden mit Acryl (die Dame hat sehr auf diesem und keinem anderen FĂŒllstoff bestanden!) zuspachteln, aber wir mĂŒssen weder streichen noch die Tapeten in allen RĂ€umen ablösen. Der Fußboden muss lediglich gefegt werden … man gibt sich also auch mit „besenrein“ als Abgabezustand zufrieden. Das bekommen wir locker hin. Nun mĂŒssen wir einen Termin mit dem zustĂ€ndigen Hausmeister finden, vorher die zahlreichen Löcher an den WĂ€nden zupinseln, die bereits auseinandergebaute KĂŒche zum Wertstoffhof bringen und dann die kahle Wohnung samt dazugehöriger SchlĂŒssel abgeben:

Damit wĂ€re dann auch dieses OLCA-Kapitel zu einem glĂŒcklichen Ende gebracht.

Da uns in dem Dresdner Domizil die gesamte Infrastruktur wie Kochgelegenheit und Freizeitgestaltung fehlte, nutzten wir Freitagabend und am Samstag umso lieber die Chance, einige Freunde zu treffen: Kathrin & Axel, Anna, Katja, Holger & Daggi. Ich hatte sogar noch eine knappe Stunde Zeit, spontan meine ehemaligen Kollegen am Uniklinikum zu besuchen. Es war so schön, mit allen mal wieder von Angesicht zu Angesicht zu quatschen und sich auch in den Arm nehmen zu können!

Nachtrag:
Carsten hat mich gefragt, wie lange ich eigentlich vorhabe, die BlogeintrĂ€ge ĂŒber unseren Umzug nach Wentorf  „Zwischenstand“ zu nennen. Meine Antwort war: „Bis wir nur noch eine Wohnung haben“. Wenn alles nach Plan geht, dann sollte dies spĂ€testens Ende MĂ€rz der Fall sein    đŸ™‚



2020 27.
Jan

Diesmal wurde meine Erinnerungskiste zum ersten Mal nicht in Dresden, sondern schon in Hamburg ausgeleert. Ich habe sie noch schnell vor dem großen Packen unserer ganzen Habseligkeiten in unzĂ€hlige Kisten und Kartons fix fĂŒr mich separat eingesteckt. Dieses Jahr wollte ich trotz der Umbruchstimmung unserer Familie nicht schon wieder wie im Jahr zuvor das Auspacken bis in den MĂ€rz hinauszögern. Da wir in unserer Übergangswohnung keinen großen Esstisch zur VerfĂŒgung haben, nutzten wir diesmal einfach den Fußboden im Wohnzimmer zum Drapieren der ErinnerungsstĂŒcke aller Art. Manchmal hat auch das von mir sonst nicht so geliebte Laminat seine Vorteile    😉

Was soll ich sagen? Es war erneut ein sehr interessantes und sehr spannendes Jahr geworden. Da man auf dem Foto nicht alles in Detail erkennen kann, erzĂ€hle ich wie immer gern ein paar Einzelheiten dazu.

  • Wir sind recht oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Mal nahmen wir aus Bequemlichkeit eine Familientageskarte (so muss man eben nicht bei jeder Fahrt ans Stempeln denken), mal eine Einzelfahrt, mal eine Viererkarte – auch je nach Gesellschaft, mit der wir unterwegs waren. Im Endeffekt landeten 23 solcher Tickets in meiner Kiste. Klar, fĂŒrs Radfahren gibt es keine Belege    🙂
     
  • Hin und wieder sind wir mit den Öffis zu den Dresdner Igeltouren gefahren, was die zahlreichen Teilnehmerkarten belegen. Neben den ĂŒblichen Stadtteiltouren waren diesmal aber auch Spezialthemen und Geschichtliches mit dabei.
     
  • Wir haben unsere Dresden For Friends-Karte in dem Jahr unter anderem erstmalig auch dazu verwendet, vergĂŒnstigt in das Kabarett „Herkuleskeule“ zu gehen. Das Angebot war nĂ€mlich einfach zu verlockend, an Arbeitstagen gleich zwei Tickets zum Preis von einem zu kaufen. So haben wir uns Anfang des Jahres fĂŒr die Vorstellungen „Lachkoma“ und „Cafe Sachsen – Wiedereröffnung“ entschieden. Beim ersten Mal wurde allerdings ein Darsteller aus „Lachkoma“ krank und man hat als Ersatzvorstellung „Betreutes Denken“ vorgefĂŒhrt. Nachdem wir am Ende also insgesamt drei BĂŒhnenstĂŒcke angesehen haben, waren Carsten und ich uns einig, dass wir am meisten Spaß bei „Cafe Sachsen“ hatten. Die eigentliche Dresden For Friends-Karte kam am Jahresende ĂŒbrigens ebenfalls mit in die Erinnerungskiste, den dies ist ja aufgrund des Umzugs nach jahrelanger Treue immerhin unsere allerallerletzte.
     
  • FĂŒr die Vorstellung „Endlich!“ von Dr. Eckart von Hirschhausen gab es keine ErmĂ€ĂŸigung … diese Eintrittskarten haben wir uns dennoch geholt. Es waren die letzten zwei zusammenhĂ€ngenden PlĂ€tze, somit saßen wir in der wortwörtlich letzten Reihe. Dem Spaß und Lachen tat das allerdings keinen Abbruch.
     
  • Im Kino waren wir den gesammelten Karten nach drei Mal: „Avengers: Endgame„,  „Unsere kleine große Farm“ und  „Terminator: Dark Fate„.
     
  • Dieses Jahr schaffte ich es endlich mal zusammen mit Anna zur Leipziger Buchmesse zu fahren und wir beide hatten einen fantastischen Tag im BĂŒcherparadies. Die Eintrittskarte zur Messe und die Tageskarte fĂŒr das Parken sind sehr gute ErinnerungsstĂŒtzen an diesen tollen Tag.
     
  • Die Aufstellung der Speisen des liebevoll vorbereiteten Buffets aus Danas Hand zu Carstens Ausstand in der Uniklinik sieht etwas zerknickt und blĂ€ulich aus. Ich habe diesen Ausdruck den ganzen Tag in meiner Jeanstasche gehabt, um schnell vor Ort Auskunft geben zu können, welche leckere HĂ€ppchen alle dort drapiert worden sind.
     
  • Parkscheine fĂŒrs Parken in Moritzburg und die Eintrittskarte fĂŒr das dortige Wildgehege erinnern mich an eine 14-jĂ€hrige Patientin Nadzeya und ihre liebe Mama Anna aus Weißrussland. Das MĂ€dchen hat sich wegen einer schweren onkologischen Erkrankung nahezu ein ganzes Jahr lang fĂŒr Operationen, Chemo und Bestrahlung in diversen Kliniken aufgehalten. Ich hatte das GefĂŒhl, dass etwas vom MĂ€rchen „Drei HaselnĂŒsse fĂŒr Aschenbrödel“ und die Tiere des Wildparks eine willkommene Abwechslung in diesem Behandlungsmarathon sein könnten – und ich sollte Recht behalten.
     
  • Es gibt auch eine handgeschriebene Notiz von Julia, welche mich einmal spontan im BĂŒro aufsuchte und feststellte, dass ich mit einem Krankenschein zu Hause bin. Ich habe mich nach meiner RĂŒckkehr auf Arbeit sehr ĂŒber ihre lieben Worte gefreut.
     
  • Genau so schön fĂŒrs GemĂŒt fand ich Andreas Ostergruß mit einem lustigen Fuchs, Annikas kleine Weihnachtskarte, Gudruns Dankeschönbrief fĂŒr eine kleine Hilfsgeste und Susannes bĂ€rigen Willkommensgruß im BĂŒro nach meinem Urlaub auf Madeira.
     
  • Einige Kassenzettel, bunte Buskarten und die Visitenkarte des Restaurants „Armando’s“ in der NĂ€he von Porto Moniz sind eine schöne GedĂ€chtnisstĂŒtze an unseren Hochzeitstagurlaub auf der Blumeninsel Madeira.
     
  • Die Kopie der Scheck-Einreichung gehört ĂŒbrigens auch zu unserem Madeira-Urlaub, denn den haben wir von TUI bekommen. Es war die RĂŒckzahlung des Mietwagens, mit welchem wir nach unserer Ankunft in Köln nach Dresden fahren mussten. Der ursprĂŒnglich gebuchte Flug direkt nach Dresden war leider wegen der Insolvenz der Fluggesellschaft „Germania“ nicht mehr möglich …
     
  • In Dresden lösten wir im Sommer einen Gutschein fĂŒr die Fahrt mit dem Elbe-Taxi ein – es war ein sooooooo romantischer Ausflug! Vom Wasser aus mit einem gekĂŒhlten Sekt in der Hand die bezaubernde, beleuchtete Dresdner Altstadt zur blauen Stunde anzusehen und mit dem (fĂŒr mich) besten Mann der Welt zu kuscheln – Herz, was willst du mehr!
     
  • Carsten und ich versuchten 2019 auch mal, reich zu werden … ein Gewinn im EURO-Jackpot könnte uns so viel ermöglichen. Leider haben wir am Ende einfach nicht die richtigen Zahlen ausgesucht – die Falschen können wir uns immer wieder auf dem entsprechenden Schein ansehen.
     
  • Eine Eintrittskarte zum Kreativmarkt erinnert mich an einen schönen Vormittag mit Katja und Anna in den Dresdner Messehallen. Wir haben nicht nur einiges entdeckt und gleich gekauft, sondern uns auch zahlreiche Inspirationen fĂŒr das eigene Basteln geholt.
     
  • Der Flyer und das EintrittsbĂ€ndchen sind fĂŒr die Wochenendveranstaltung „Pipes, Drums & More“ im Kloster Buch gewesen. In dieser Klosteranlage waren wir zum ersten Mal – sie liegt eine gute Stunde Fahrt von Dresden entfernt und an dem Tag nutzten wir das schöne Wetter zudem fĂŒr eine gediegene Cabriofahrt. Gut, dass meine lieben Hupfdohlen vom IDC einen Auftritt dort hatten und ich sie mal wieder fotografieren durfte, sonst wĂ€re uns dieses schnucklige Kleinod womöglich nie aufgefallen.
     
  • In meiner Zeit als Arbeitssuchende (ab September) habe ich auch endlich mal einen Moment finden können, um Carstens Gutschein fĂŒr eine Thai-Massage einzulösen. Ich schĂ€tze, dieser hat nahezu zwei Jahre auf seinen Einsatz an der Pinnwand gewartet.
     
  • Kathrin und Axel sind im vergangenen Jahr beide 50 geworden und wir waren zu ihrer großen 100er-Feier eingeladen. Damit die Leute nicht nur essen und quatschen, mieteten die beiden gleich noch eine Bahn fĂŒr Eisstockschießen dazu. Meine (zugeloste) Mannschaft ist ganz schnell schon in der Vorrunde ausgeschieden, Carstens dagegen erreichte den stolzen 3. Platz, womit er und die anderen je einen schönen Badezusatz gewannen. Bei Lichte besehen, ist das dann wohl eher doch noch ein Gewinn fĂŒr mich geworden. Die dazugehörige Einladung und der AnhĂ€nger von Carstens Gewinn sind wirklich schöne ErinnerungstrĂ€ger!
     
  • Es war ĂŒbrigens nicht das einzige Spiel des Jahres, wo ich punktemĂ€ĂŸig nicht so gut dastand. Wie man unschwer am Spiel-Protokoll vom Minigolfplatz am Großen Garten erkennen kann, habe ich dort auch einen 3. Platz erreicht … allerdings waren wir auch nur drei Spieler: Carsten, Andrea und ich.
     
  • Ein kleines AbschiedskĂ€rtchen stammt von meinen lieben Ex-Kolleginnen am UKD, welches ich bei einer großen und großartigen Überraschungsparty in der GaststĂ€tte „Astloch“ bekommen habe. Ehrlich, mit so etwas hĂ€tte ich nie im Leben gerechnet. Mein Mann war recht frĂŒh in das Ganze involviert, konnte aber das Geheimnis echt gut fĂŒr sich bewahren! Die Überraschung war perfekt, als er mich unter einen Vorwand (Dresden For Friends-Essen, was sonst) an dem Abend dorthin gelockt hat.
     
  • Die Anleitung fĂŒr die Playmobifigur 9088 (in unserer Familiensprache „Der Dönermann“ genannt) und die Eintrittskarten fĂŒr das Klimahaus sind Erinnerungen an unser Familienwochenende im Bremerhaven. Wir haben dort unsere Weihnachtsgeschenke ĂŒberreicht, die Antworten auf unseren Fragebögen zur Jahresauswertung ausgetauscht und eben in entspannter Umgebung (ein Loft direkt am Hafen) großartige Familienzeit genossen. Dieses Jahr muss das Ganze leider noch aufgrund unserer Umzugsanstrengungen bis Anfang MĂ€rz warten, dafĂŒr ist ein Treffen bei Andrea und Karl in Leoben eingeplant und der Flug bereits gebucht.
     
  • Der Kassenzettel vom Buchladen „Shakespeares Enkel„, wo ich zweimal zu einer Lesung war und natĂŒrlich auch BĂŒcher dort gekauft habe, erinnert an einen kleinen aber feinen Buchladen mit Herz fĂŒr die kleinen Verlage und die einheimischen Autoren.
     
  • Der Notizblockzettel mit drei darauf gestempelten, blauen Zebras war der Obulus fĂŒr einen Toilettenbesuch in einer GaststĂ€tte, in welcher wir zwei zusammen mit Anna und Julia eingekehrt sind, nachdem wir das polnische StĂ€dtchen Liegnitz erkundet haben. So einfach kann man es sich machen …
     
  • Das kleine, gehĂ€kelte, rote Herz habe ich der lieben Solveig zu verdanken. Wir haben uns spontan bei Ronald verabredet und es wurde zu fĂŒnft ein toller Abend mit interessanten GesprĂ€chen, leckerem Essen und gutem Wein. Solveigs HĂ€keltechnik ist erstaunlicherweise total anders als meine eigene und ich bin immer noch ganz fasziniert von dem Resultat und der Geschwindigkeit, in der es entstanden ist!
     
  • Ein RĂŒckgabeticket der StĂ€dtischen Bibliothek Dresden zeugt von drei ausgeliehenen und durchgelesenen Cubitus-Comics. Ich habe diese Figur bei unserer Comic-Tour durch BrĂŒssel zur Osterzeit entdeckt und wollte unbedingt etwas von diesem flauschigen, weißen und sehr bĂ€rig aussehenden Hund lesen. Alexander, mein lieber, nun leider ehemaliger, Kollege, hat diese Hefte fĂŒr mich ausgeliehen und natĂŒrlich war es fĂŒr mich eine Frage der Ehre, diese wieder selber zurĂŒckzugeben.
     
  • Einige Rechnungen fĂŒr Essen und Wein beglichen wir in Frankfurt und RĂŒdesheim am Rhein, als wir ein paar Tage in Frankfurt bei Jesus verbracht haben und mit ihm und Maria zudem einen Ausflug zur Loreley unternahmen.
     
  • Dann sind da noch die Schnipsel fĂŒr ParkplatzgebĂŒhr und Restaurantbesuch in der Ortschaft SpindlermĂŒhle im Riesengebirge. Das war unser Ausflug zur Elbquelle nach Tschechien – eine ganz tolle und sehr zu empfehlende Tageswanderung. So haben wir in diesem Jahr auch mal den Ort mit eigenen Augen sehen können, wo die fĂŒr Dresdner (und Hamburger!!!) allgegenwĂ€rtige Elbe entspringt. Wir sind diesem FlĂŒsschen trotz Umzug weiterhin treu geblieben …
     
  • NatĂŒrlich haben wir auch wieder jede Menge Gastronomie in Dresden und Umgebung alleine und mit unseren zahlreichen Besuchern bzw. Freunden beehrt: „Rabenauer MĂŒhle“ bei einer Wanderung mit Kerstin und ihren Freunden, „Martinez“ mit Anna und Julia, „Espitas“ mit Andrea und Karl, „KĂŒmmelschĂ€nke“ mit Julia, „Agra“ mit Andrea,  im „MammaMia“ traf ich mich allein mit Dana, in der „Palastecke im Kulturpalast“ nur Anna und ich und ein zweites Mal Carsten und ich, „Turtle Bay“ mit Kerstin, „Restaurant-Cafe am Kurplatz“ in Hartha mit Ines und Torsten, „Ontario“ mit Andrea, „Codo„, wo die ganze Familie Carstens Geburtstag gefeiert hat, „Karl-May Bar“ mit Gerd, den „Körnergarten“ besuchte Carsten ohne mich mit seinen Arbeitskollegen, ich dagegen feierte mit meinen die Weihnachtsfeier im „Luisenhof“ sowie eine große Geburtstagsfeier im „Kalimera“ von mehreren Kolleginnen, welche in 2019 einen runden Geburtstag hatten. Im „Waldblick“ in Pulsnitz waren wir mit Familie Thiele plus allen eigenen Kindern inklusive Andreas Freund Karl sowie Stephanies Freund Fabian – quasi als Neuzugang zur Familie. Mehr als nur einmal besuchten wir mit unseren Freunden oder auch im Alleingang das CafĂ© „MilchmĂ€dchen“ das „Alpenrestaurant Edelweiss“ und neben unseren unzĂ€hligen Dönermannbesuchen waren wir wĂ€hrend des Jahres 2019 am meisten im „Tokyo Kaiten Sushi„, um uns hemmungslos am Running-Sushi-All-You-Can-Eat die BĂ€uche vollzuschlagen.
     
  • Zu zweit besuchten wir zudem noch diese Orte, wenn wir Hunger auf etwas ganz Spezielles hatten: „Rosengarten“ (italienischer bzw. mediterraner Brunch), „Brennessel“ (vegetarisch / vegan), „Steak Royal“ (Steak!), „Ocakbasi“ (tĂŒrkisch, der Vorspeisenteller ist einfach nur zum Reinlegen), „La Contadina“ (keine 08/15-Pizzen), „Il Nonno“ (italienisch), „Hans im GlĂŒck“ (Burger), „Samowar“ (russisch) und „Schnizz“ (Schnitzel).
     
  • Auch die Hamburger Gastronomie weckte bei unseren Stippvisiten in die neue Heimat schon unseren Hunger nach neuen Geschmackserlebnissen. Den wiederentdeckten Belegen nach waren es das „St. Georg Steakhouse“ (leckere Steaks), das „Vasco da Gama“ (portugiesisch), das CafĂ© im „Grand Elysee Hotel“ (Warten bei leckeren HeißgetrĂ€nken) und das „Öz Karides Seafood Restaurant“ (tĂŒrkische MeeresfrĂŒchte). In Wentorf, unserem zukĂŒnftigen Wohnort, lernten wir durch Zufall schon das chinesische Restaurant „Bamboo“ kennen. Es wird sicherlich nicht unser einziger Besuch zu deren Buffetangebot bleiben, zumal wir es von unserem neuen Zuhause ganz bequem zu Fuß erreichen können.

Ob ihr es glaubt oder nicht, die ist tatsĂ€chlich nur ein kleiner Auszug aus den ErinnerungsschĂ€tzen, welche meine kleine Kiste fĂŒr mich im Laufe des Jahres gesammelt hat – am Jahresende ging sogar der Deckel nicht mehr richtig zu    🙂
Ich möchte mich an dieser Stelle dafĂŒr entschuldigen, sollte ich zu sehr mit meiner AufzĂ€hlung in Erinnerung geschwelgt haben und ins Detail gegangen sein. Meine Finger tippten ganz von alleine …

Und jetzt? Die ersten Belege des Jahres 2020 haben sich schon wieder darin ihren Platz gesichert. In etwa einem Jahr werden diese und wahrscheinlich auch ganz ganz viele andere ausgepackt. Ich fĂŒr meinen Teil bin sehr darauf gespannt, was dieses Jahr fĂŒr uns bereithĂ€lt … insbesondere aufgrund der neuen Situationen in Job und Wohnort.