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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 14.
Jun

Stephanie ist seit gestern wieder im Pflegezentrum und nach zehn gemeinsamen Tagen fehlt einem nun schon etwas. Andererseits beschäftigen wir uns aber auch immer so sehr mit dem Kind wenn sie da ist, dass andere, wichtige Sachen einfach liegen bleiben, die einen dann aber frĂĽher oder später doch wieder einholen werden: Wäsche zusammenlegen und bĂĽgeln, die Steuererklärung 2021, die Krankenkassenbefreiungsabrechnung 2021 und und und … ist nun alles fĂĽr die kommenden Wochentage geplant.

Ihr könnt euch also denken, dass wir die Zeit mit ihr (auĂźer zu unseren Home-Office-Zeiten) sehr intensiv genutzt haben und zum GlĂĽck lieferte auch das Wetter einen äuĂźerst unterstĂĽtzenden Beitrag. Wir konnten nämlich sehr viel unternehmen und selbst in der Residencia OLCA probierten wir so einiges Neues aus. Bitte entschuldigt, aber in diesem Blogeintrag werde ich insgesamt 51 Fotos (selbst diese teils schon als Kollage) und 2 Videos verwerten … ich konnte mich leider nicht weiter reduzieren. Und selbst das ist schon die allerengste Auswahl aus insgesamt fast 1580 Bilder, die Carsten und ich während dieser zehn Tage aufgenommen haben. Viele davon natĂĽrlich, um zu dokumentieren und vielleicht wieder einmal Stephanie nach einem weiteren Jahr zu zeigen, was sie wieder alles geschafft hat. Ich bleibe dabei: wir sind sehr sehr stolz auf unsere Kleene!

Neben kleineren Aktionen, wie z.B. Grillen mit Besuch auf dem Balkon …

… alleine (mit Kopfhörer) …

… oder auch gemeinsam (ja, es sind insgesamt sechs Socken zu sehen) eine DVD gucken …

… setzten wir uns immer wieder mal in die Ă–ffis, um nach Hamburg rein zu fahren:

Mittlerweile sind wir echt routiniert beim Ein- und Aussteigen trotz unebener Bahnsteige, beim Suchen des notwendigen oder richtigen Fahrstuhls und mit dem Umgang der anderen Mitreisenden – glaubt mir, es ist teilweise echtes Laien- oder Schmierentheater!    zwinker

Zum ersten Mal nutzen wir den Ă–PNV am „Pfingstsamstag“, um zum Park Planten un Blomen zu kommen. Mit seinen unzähligen Blumenbeeten und -gärten …

… und den vielen Seen und Teichen …

… ist das eine echte Augenweide und unsere fast fĂĽnf Stunden darin vergingen wie im Flug.

Ich liebe diese beiden Fotos ungemein, deshalb konnte ich mich auch nicht fĂĽr eines entscheiden    zwinker

Nach dem Verputzen von Stephanies Lieblingsgebäck (an der S-Bahn-Haltstelle gibt es einen „Dunkin Donuts“) …

… liefen wir erst als Rundgang durch den allgemeinen Teil und danach noch durch die langgezogenen Wallanlagen bis nach St. Pauli. Auch so manche Steigung konnte uns nicht aufhalten:

Unterwegs kamen wir u.a. an dieser Skate(r)anlage vorbei, wo wir wirklich sehr lange dem bunten Treiben zugeschaut haben:

Als FuĂźgänger kam ich problemlos auf die TribĂĽne und hatte von dort einen noch besseren Blick …

… doch auch Carsten fand einen (zugegeben) etwas weit ausholenden Weg dorthin, sodass wir alle drei eine ganze Weile von oben herab zugucken konnten:

Es hat echt sehr viel SpaĂź gemacht, aber am Ende trieb uns der Hunger weiter in Richtung Reeperbahn – anvisiertes Ziel: der Burgerladen „Five Guys„:

Aussuchen konnte Stephanie sich ihre Kombination an Toppings noch selbst, aber beim Essen musste Carsten eine helfende Hand reichen, denn so unterstĂĽtzend einsetzen kann sie ihre Linki leider doch noch nicht:

Doch dem Geschmack und dem Erlebnis tat das keinen Abbruch und wir verlieĂźen das Restaurant erst nach fast zwei Stunden … Burger, Pommes, auĂźergewöhnliche Free-Refill-Getränke und Milchshakes wollten schlieĂźlich ganz in Ruhe genossen werden    standard

Am Pfingstsonntag entschieden wir uns fĂĽr einen Ausflug in den wohl bekanntesten Zoo in und um Hamburg, dem Tierpark Hagenbeck:

Unsere vorherigen BefĂĽrchtungen, dass wir mit Stephanies ĂĽbergroĂźen Rollstuhl nicht ĂĽberall hin- oder durchkommen oder sie aus ihrer sitzenden Position nicht genug sehen könnte, haben sich sehr schnell verflĂĽchtigt. Der Zoo hat diesbezĂĽglich wirklich an alles gedacht und auch die anderen Besucher waren immer nett und zuvorkommend. Nach nur ein wenig Warten konnte Stephanie eigentlich immer direkt bis an den Ort des Geschehens geschoben werden …

… und ihre Blicke ungehindert umherschweifen lassen:

Selbst in der gewaltigen Eismeeranlage und in anderen Gebäuden wurde bei der Projektierung wohl immer auch an die Perspektive von Kindern und Rollstuhlfahrern gedacht – alles echt top organisiert!

Einzig in den Streichelzoo kamen wir mit dem Rolli nicht rein, da die Schleuse zu den Ziegen, Schafen & Co. sehr schmal und eng gehalten wurde. Also hat Stephanie sich eben andere Tierchen zum Streicheln …

… FĂĽttern …

… und Herzen gesucht:

Naja, das anschlieĂźende Händewaschen fand sie sicherlich nicht so toll    zwinker

Dieses kecke Kerlchen hinterlieĂź jedenfalls keine Sabberspur auf der Hand:

Erst als uns die Feierabendglocke gegen 18:00 zum Ausgang bugsierte, bemerkten wir, dass wir eigentlich noch gar nicht so richtig gegessen hatten – nur mal ein paar Kleinigkeiten zwischendurch. Deshalb fuhren wir zum EKZ Mundsburg und testeten dort das „Louisiana“ aus, welches Carsten schon aus Dortmund und Oberhausen kannte – links der Two-Way-Sampler mit Rippchen sowie HähnchenflĂĽgel (fĂĽr Stephanie & Carsten) und rechts eine Pulled-Pork-Poutine (fĂĽr mich):

Bei dem Aussuchen der Getränke zeigte sich das Kind auf einmal völlig enttäuscht … sie wĂĽrde doch soooooo gerne mal wieder „richtiges“ Bier trinken wollen, also das mit Alkohol    traurig

Pssst, sie durfte mal ein wenig bei mir nippen    zwinker

Den dritten groĂźen Tagesausflug machten wir letzten Samstag und erneut war das Durchstreifen einer Parkanlage das Ziel: wir fuhren zum Volkspark Altona.

Wir kannten diesen Hamburger Park im Vorfeld, z.B. aus Erzählungen, noch nicht und waren am Ende echt ĂĽberrascht, wie vielfältig es dort ist. Neben einem echt ĂĽppigen Waldgebiet …

… mit so mancher Steigung und Senke …

… gab es auch wunderschön angelegte Parkanlagen …

… oder Blumengärten mit StĂĽhlen und Bänken, die zum Verweilen einluden:

NatĂĽrlich suchten und fanden wir hier eine kleine Stärkung in Form von Getränken und einem Eis … letzteres mit Franzbrötchen-Geschmack (!!!) – echt lecker.

Es gibt dort aber auch Abschnitte, die fĂĽr uns unerreichbar blieben … jedenfalls fĂĽr Stephanie im Rollstuhl und Carsten als Muskelantrieb. Ich konnte aber sehr wohl da rauf und musste dann berichten, was es denn zu sehen gab:

Währenddessen haben die beiden schon die ausgedruckte Karte studiert und das nächste Ziel auserkoren:

Diesmal konnten wir unser Mittagessen zur fast richtigen Zeit einnehmen, denn an der großen Grill- und Spielwiese gab es auch einen Bayrischen Biergarten mit ganz vielen Leckereien. Wir entschieden uns für Allgäuer Kasespätzle (mittig), Holstein-Schnitzel mit Spiegelei (hinten) und Leberkäse mit Spiegelei (rechts):

So gestärkt bewegten wir uns weiter durch das Waldgebiet, manche per Pedes und manche eben auf Rollen:

 
Ich hatte zudem meinen Reisebären Heini mit und machte ganz viele Fotos von ihm und den Blumen sowie der Umgebung – bin echt gespannt, wann ich das alles mal wieder zu einem eigenen Bärenbericht verwursten kann    zwinker

Auf dem RĂĽckweg zur S-Bahn ergaben sich aber auch ohne ihn noch ein paar schöne Motive (zugegeben, bei dem Graffiti links muss man etwas genauer hinschauen – aber ich fand die beiden lächelnden Tierchen einfach nur sĂĽĂź):

So, das soll es von unseren Touren gewesen sein. Wir hatten während der letzten Tage ja auch noch andere Besonderheiten in petto. Vor allem hat sich Stephanie schon ganz lange ĂĽber ihren Friseurtermin am letzten Freitag gefreut – endlich mal wieder Form in die seit dem medikamentenbedingten Haarausfall nachgewachsenen Zotteln bringen. Neben dem Ergebnis (hier vorher …

und hier nachher) …

… war es natĂĽrlich auch der Event an sich, der sie entgegenfiebern lieĂź, denn ein Besuch beim Friseur ist fĂĽr sie schlieĂźlich etwas ganz Neues gewesen:

Am Ende wurden die längeren und kürzeren Kopfhaare angeglichen (die neuen Haare sind derzeit nur halb so lang), der Nacken bekam den von ihr so geliebten Undercut und die Mähne bzw. Unterwolle konnte auch mal wieder so richtig ausgedünnt werden:

Das Kind ist glĂĽcklich, d.h. das Ziel wurde erreicht. Was will man (als Eltern) mehr?!?

Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Einblicke in unsere Trainings- und Übungseinheiten geben, auch wenn es bei Weitem nicht alle sind, die wir in den zehn Tagen so durchgeführt haben. Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, dass sich am Ende selbst die kleinsten Dinge auch nach wochenlangem Durchhalten auszahlen, so z.B. ihr Assistieren beim Anziehen. Es ist zwar immer noch rudimentär, aber allein schon die damit verbundenen Greifübungen mit der rechten und linken Hand helfen wiederum bei anderen Dingen, wo Koordination und Geschick gefragt sind.

Abgesehen davon, dass sie ihr FrĂĽhstĂĽcksbrötchen mittlerweile unbeaufsichtigt aufschneidet (sogar in unter 1 Minute!) und schmiert, schĂĽttet sie jetzt auch sehr viel sicherer FlĂĽssigkeiten ein …

.. öffnet Boxen und Schalen mit wachsendem Erfolg …

… und rollt sogar auf ihre eigene Art und Weise Socken zusammen (vor zwei Wochen noch ein absolutes No-Go!!!):

Carsten hat zudem mit diversen Utensilien experimentiert und innerhalb von zwei Tagen konnte sie mit beiden Händen gleichzeitig Golfbälle in Topfdeckeln balancieren – probiert es mal aus, ist gar nicht soooo einfach:

Wir haben ihr auch einmal das Briefeschreiben von Anfang bis Ende gezeigt: Verfassen, Umschlag, Briefmarke, Briefkasten … ist ja schlieĂźlich doch irgendwie alles Neuland fĂĽr sie gewesen:

Das Projekt „Schreiben von Druckbuchstaben“ konnte ebenfalls in dieser verlängerten Woche abgeschlossen werden, da Carsten fast jeden Tag sehr geduldig mit ihr das gesamte ABC in GroĂź- und Kleinschreibung durchgegangen ist:

Klar, es sitzt noch bei Weitem nicht alles hundertprozentig und schnell ist sie dabei auch nicht, aber mit viel Übung und Schreiben wird sie das in den nächsten drei bis vier Wochen verinnerlicht haben. Wir bleiben dort jedenfalls ganz dolle am Ball und auch sie macht immer sehr gerne mit.

Hier vergleicht und korrigiert sie mit Carsten ihre 15 (!) im Pflegezentrum gelösten Sudokus:

Oder während wir im Home-Office arbeiteten, hatte sie mal Lust auf Stadt-Land-Fluss:

Und genau das schätzen wir an unserer Familie und den gemeinsamen Stunden – wir lassen uns von Nichts und Niemanden unterkriegen!!!

„Tschakka, wir schaffen das!!!“

Ach ja, an diesem Wochenende haben ich mit ihr zum ersten Mal geknetet und sie hat echt SpaĂź dabei:

Auch hier setzte sie immer wieder ganz geschickt Rechti und Linki ein … am Ende stellte sie sich als Kugelrollmeisterin raus, während ich eher WĂĽrste hinbekomme:

Ebenfalls ganz viel Spaß versprechen wir uns noch von dem am Wochenende gelieferten Liegeergometer bzw. Hometrainer mit Liegesitz statt hohem Sattel. Im Pflegezentrum liebt sie ihre Therapien mit dem Motomed-Gerät und somit haben wir uns mal nach einem günstigen Beintrainingsmodell ohne Motor umgeschaut. Der erste Versuch am Sonntag verlief schon mal recht vielversprechend:

 
Mal sehen, ob sie damit bei uns ebenfalls so viel SpaĂź entwickeln kann und vor allem einen Trainingsnutzen daraus zieht. Hier gilt wie so oft: drĂĽckt uns bitte die Daumen    standard

So, nun aber Schluss … ich hoffe, es war nicht zu langweilig und man konnte noch alles gut bis hier durchlesen – sorry, aber es waren ja schlieĂźlich fast zwei Wochen zusammenzufassen.

Ich wĂĽnsche nun allen einen ruhigen und erfolgreichen Start in die Woche – bis zum nächsten Mal!



2022 08.
Jun

An dieser Stelle wollte ich eigentlich ein Pausenbild einfügen, doch die Fotoausbeute der letzten Tage hat leider kein schönes Passendes hervorgebracht. Aber andere schöne Fotos habe ich gefunden, die hier als würdige Platzhalter durchgehen sollen.

Stephanie ist aufgrund des Pfingstmontags und der ersten Woche im Juni (= Heimatwoche) schon seit dem 3.6. bei uns in Wentorf und bleibt jetzt noch bis zum kommenden Sonntag (12.6.) hier. Aber weil wir uns neben dem Arbeitsleben im Home-Office sooooooo viel mit ihr beschäftigen und eigentlich auch bei fast jedem schönen Wetter nach drauĂźen gehen, bleibt mir in diesen Tagen einfach leider keine Zeit, einen Blogeintrag darĂĽber zu verfassen – sorry. Doch die Berichterstattung wird natĂĽrlich in der nächsten Woche nachgeholt, versprochen!!!

Hier aber schon mal ein paar Impressionen unserer gemeinsamen Zeit:

Wir unternehmen viel …

… begeben uns auch mal Aug‘ in Aug‘ sowie in den Dialog mit einem groĂźen Walross …

… fĂĽttern …

… und futtern:

So, das Kind ruft schon wieder … bis nächste Woche.

Kleiner Spoiler: diese Bilder sind im Hamburger Park Planten un Blomen, im Tierpark Hagenbeck, in der S21 nach Hamburg Hbf und auf der Reeperbahn bei „Five Guys“ entstanden.



2022 24.
Mai

Diese Woche mit Stephanie war ehrlich gesagt sehr kurzweilig, was sich auch in der diesmaligen Fotoausbeute zeigen wird. Am Dienstagsbesuch haben wir hauptsächlich bei herrlichstem Wetter gequatscht und mitgebrachte Brötchen gefuttert – fĂĽrs Kind natĂĽrlich u.a. mit Mett. Der Freitag wurde aufgrund einer Wetterwarnung ganz kurzfristig abgeändert, sodass Carsten schon am frĂĽhen Nachmittag alleine nach LĂĽneburg gefahren ist (ich musste noch bis 17:00 arbeiten), Stephanie abgeholt hat und somit noch vor dem angekĂĽndigten Unwetter heil und trocken mit Kind, Auto und Anhänger zurĂĽck in der Tiefgarage war. Den Wochen(end)einkauf erledigten wir dann eben in unserem kleinen Rewe um die Ecke statt im groĂźen LĂĽneburger Kaufland. Doch zuvor konnten wir an einer Hähnchenbude noch ein paar (halbe) Broiler ergattern und haben diese in der Residencia OLCA verdrĂĽckt.

Was daran nun besonders ist und deshalb hier Erwähnung findet? Stephanie hat ihre beiden Hände dabei so geschickt eingesetzt, dass sie die knusprige Haut und das gesamte Fleisch komplett ohne Hilfe rupfen, zupfen und vom Knochen trennen konnte. Das hatten wir ehrlich gesagt so ĂĽberhaupt nicht erwartet, weshalb die Freude darĂĽber am Ende natĂĽrlich umso größer ausfiel. Sogar das Kind konnte seinen Stolz nicht ganz verbergen …

Und auch beim Einschütten von Flüssigkeiten bewies sie bei beiden Frühstückszeiten sehr viel Geschick und profitierte von ihrer guten Lernfähigkeit. Carsten hat diesmal eigentlich neben mündlichen Tipps nur noch ein wenig beim Heben des Arms nachhelfen müssen:

In den nächsten paar Wochen werden somit sicherlich noch manche Baustellen überwunden sein und wir können mit neuem Mut an weitere Dinge, Trainings und Herausforderungen rangehen. Eines davon wird definitiv das Schreiben des Alphabets sein, denn sie beherrscht die großen Druckbuchstaben schon recht gut, mit den Logopädinnen hat sie nun die kleinen Druckbuchstaben angefangen und demnächst reizt sie mit Sicherheit auch das Erlernen der Schreibschrift. Die Zahlen sind dank ihrer Sudoku-Sucht schon durch und benötigen eigentlich nur noch etwas Feinschliff bei der Schönschreibung.

FĂĽr diese Woche bekam sie von Carsten einen Fragebogen zum Thema „Sommer“, wo sie zu jedem Buchstaben etwas aufschreiben sollte:

Ihr seht dabei hoffentlich das Gleiche wir wir: abgesehen von manch schräger Schreibweise (Buchstaben sind keine Dominosteine!) stimmt die Rechtschreibung aber hundertprozentig und auch ihren Humor hat sie gleich mal darin mit einflieĂźen lassen („Klasse 4b“ & „keine Lust“). FĂĽr die laufende Woche bekam sie von ihm eine DinA4-Seite „Stadt-Land-FluĂź-Tier-Beruf-Essen“ mit 12 zufällig ausgewählten Buchstaben (Er: „A“ … Sie: „Stopp!“), die sie schon gestern mit groĂźem Eifer ausgefĂĽllt hat – morgen wissen wir dazu mehr.

Ja morgen, denn wir haben sie heute (DI) nicht besucht, holen sie dafĂĽr aber aufgrund des Feiertages (DO) schon am Mittwoch ab und sie bleibt bis Sonntag in Wentorf. Anfang Juni werden es ebenfalls wieder mal viele Tage am StĂĽck bei uns werden, denn Pfingsten sowie die geplante Besuchswoche am Monatsanfang stehen an …

Hoffentlich können wir dann auch wieder mal ein paar größere Ausflüge machen, denn bei dem derzeit recht unbeständigen Wetter (einen Rolli deckt man ja nicht so schnell ab und ein über Stunden nasses Kind ist sicherlich ebenfalls nicht gut gelaunt) beschränkten wir uns in letzter Zeit leider nur auf Spaziergänge in der näheren Umgebung.

Carsten ist z.B. am Samstagnachmittag mit ihr in den Wald gegangen, wo die Wege eigentlich recht gut ausgebaut sind …

… doch nach einer falscher Entscheidung bezĂĽglich des RĂĽckwegs wurde es auch schnell mal etwas „offroad“:

Egal, Stephanie fand die Stunde ganz toll und Carsten war am Ende nass geschwitzt    zwinker    tja, 88 plus ca. 40 Kilo mĂĽssen eben ganz alleine durch ihn rauf- und runterbewegt werden     verrueckt

Da es eigentlich nicht mehr Interessantes von der letzten Woche zu berichten gibt, würde ich diesen Blogeintrag gerne mal mit einer Zusammenfassung und erneut einem großen Dankeschön an euch alle, an die Familie und natürlich auch an das Kind beenden.

Denn ich staune immer und immer wieder darĂĽber, dass so viele Menschen Stephanies Schicksal und ihre Entwicklung nach wie vor mit Spannung verfolgen und uns allen mit ihren Worten und WĂĽnschen unglaublich viel UnterstĂĽtzung geben! Ich freue mich auch immer darĂĽber, dass Stephanies Freunde ihr treu geblieben sind und immer wieder einige Stunden Fahrt auf sich nehmen, um sie zu besuchen – das ist wirklich nicht selbstverständlich und ich bin jedem von ihnen dankbar dafĂĽr, dass sie immer fĂĽr unsere Kleine da waren und immer noch sind. Denn ihr jetziger, alltägliche Umgang ist meist nur noch zu etwas älterem Semestern – also eher so Carstens und meine Altersklasse. Um so schöner ist es fĂĽr sie, sich mit Leuten in ihrem Alter ĂĽber Messenger oder Vis-a-Vis ĂĽber Gott und die Welt austauschen zu können. Und sie nutzt tatsächlich alle verfĂĽgbaren Mittel, um mit ihren Freunden und auch weiter weg lebenden Familienmitgliedern im Kontakt zu bleiben. In diesem Sinne ein Lob auch an all die Messengerdienste, die dies ĂĽberhaupt ermöglichen   zwinker
Ich finde es wirklich unglaublich faszinierend zu sehen, wie schnell Stephanie lernt und wie sie beständig in kleinen Schritten immer mehr die Selbständigkeit zurückerobert. Und ich freue mich über jede Stufe, die sie auf diesem Weg zum für uns allen eigentlich selbstverständlichen Alltag erklimmt. Es ist ein recht langer Weg, aber ein Teil davon liegt bereits hinter Stephanie und nicht mehr vor ihr.

Mach ruhig weiter so, meine Kleene!!!



2022 11.
Apr

Wenn das Wetter von heute sich so gut weiterentwickelt, werden wir das nächste und lange (Oster-)Wochenende wohl endlich mal wieder rausgehen bzw. auf Achse sein können. Während des letzten Sams- und Sonntags spielte sich erneut alles nur in der Wohnung ab, aber wer uns kennt, weiĂź, dass wir auch hier durchaus unseren SpaĂź haben können …

Das Freitagsritual bleibt natĂĽrlich immer gleich: nachmittags im Pflegezentrum abholen, kurze Fahrt zum LĂĽneburger Kaufland, Abendessen drauĂźen an der WĂĽrschtlbude (wenn das Wetter stimmt und es nicht zu kalt ist) oder drinnen beim Bäcker oder Asiaten …

…, ein fast einstĂĽndiger Wochen(end)einkauf, RĂĽckfahrt nach Wentorf und abschlieĂźend das Auspacken sowie Verstauen des Beutezuges – zack, da ist es auch schon 21 Uhr oder später. Also versacken wir danach gerne den Rest des Abends zappend auf dem Sofa und wenn wir es konditionstechnisch sogar schaffen sollten, gucken wir uns noch die „Heute-Show“ mit Oliver Welke live an.

Für den Rest des Wochenendes wird improvisiert. Stephanie fand vor ein paar Tagen im Pflegezentrum sehr großen Gefallen am Bingospiel, sodass sie sich das Equipment kurzerhand fürs Wochenende ausgeliehen hat. Also haben auch wir einmal die Kugeln kräftig rollen und das Auge geschwind über unsere zwei Zahlenkärtchen schweifen lassen:

Mit diesem Song im Ohr und ständig auf den Lippen („Popcorn“ von Hot Butter) spielten wir zweimal Best-of-Seven (wer hat die meisten Bingos nach insgesamt sieben StĂĽck) und ich schaffte beim ersten Durchgang in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Stephanie den Sieg …

… und beim zweiten kämpften wir verzweifelt gegen Carsten, der sogar unverschämt viele Zahlen auf seinen Kärtchen „ankreuzen“ konnte:

Aber es hat unheimlich viel SpaĂź gemacht und wir haben am Ende sicherlich keine dauerhaften Schäden zurĂĽckbehalten … dĂĽpp dĂĽpp dĂĽddĂĽp dĂĽpp dĂĽddĂĽ, dĂĽpp dĂĽpp dĂĽddĂĽp dĂĽpp dĂĽddĂĽ    zwinker

„Oder was sagst du dazu, mein Kind?“

PaĂźt!!!

Auch ĂĽber diese zwei Neuerungen haben wir uns im Laufe des Wochenendes sehr gefreut:

1.) Stephanie wurde einmal aufgefordert, beim Tippen auf der Tastatur auch den linken Zeigefinger fĂĽr die Buchstaben mit einzusetzen und nicht nur fĂĽr das DrĂĽcken der SHIFT-Taste. Was soll ich sagen, nach ein wenig Eingewöhnung klappte es ganz toll und ihre erste Reaktion war „Oh, damit geht das Tippen ja sogar noch schneller.“ … Win-Win!!!

2.) Nachdem sie an mehreren Tagen gezeigt hat, dass sie schon ganz alleine eine halbe Avocado perfekt auslöffeln kann, sollte sie dies auch mal mit ihrem FrĂĽhstĂĽcksei versuchen – ebenfalls mit groĂźem Erfolg!!!

Damit wäre ein weiterer Schritt in die Unabhängigkeit getan und ich warte echt sehnsĂĽchtig auf den Tag, an dem sie ihr FrĂĽhstĂĽck von Anfang bis Ende komplett alleine bewältigen kann. Es kommt derzeit immer mehr dazu und viel fehlt nun wirklich nicht mehr …

Apropos Fortschritte: ab und an möchte sie den Vergleich zu frĂĽher sehen und wir gucken uns dann alte Videos an. Diesen Samstag z.B. Beweise davon, wie sie anfangs Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt hat – wir haben ihr beim Ziehen des PĂĽppchens jedes einzelne Feld zum Anzählen zeigen mĂĽssen und auch beim WĂĽrfeln ging noch so einiges schief.

Nach so einem direkten Vergleich ist sie wieder etwas beruhigter und kann ihren Erfolg viel besser genießen. Denn selbst stellt sie das Erreichte eben nicht so fest, da sie im Hinterkopf auch immer noch die Erinnerung hat, dass sie es ja mal schon konnte. Am Gedanken über das Wie und Womit scheitert es generell nicht, sondern nur am Befehligen ihrer Muskeln und Körperteile.

Besonders deutlich wird das derzeit beim Schreiben und Lesen. Sie kann perfekt lesen, sie kennt alle Buchstaben und sie tippt mittlerweile sogar schon richtig lange Texte auf der Tastatur. Auch das Halten eines Stiftes und das Ziehen einer geraden und geschwungenen Linie funktioniert getrennt betrachtet recht gut … aber all das zu einem handgeschriebenen Buchstaben zu kombinieren, vermag sie einfach noch nicht. Was bei ihr dafĂĽr trainiert werden muss, nennt man Graphomotorik und diese Baustelle wollen wir die nächsten Tage intensiver angehen.

Mal sehen, ob wir das am verlängerten Oster-Wochenende etwas mehr erreichen können und am Ende sogar schon die ersten Erfolge erzielen – drĂĽckt uns bitte die Daumen dafĂĽr!

Klar, es können sicherlich keine Ăśbungseinheiten in Schulstundenlänge sein, aber in kleineren Häppchen und mit der ein oder anderen Ablenkung, wie z.B. dem Helfen in der KĂĽche …

… oder mit einem Feinmotorik fördernden Spiel (mittels des roten Magnetstabs werden die farbigen Kugeln durch das Labyrinth an die jeweilen Sammelstellen bugsiert) …

… könnte ein kleiner Erfolg am Montagabend, wenn wir sie wieder zurĂĽck ins Pflegezentrum bringen, sicherlich schon erkennbar sein. Wir lassen uns mal ĂĽberraschen …



2022 07.
Apr

Da wetterbedingt an diesem Wochenende keine Ausflüge stattgefunden haben, können wir mal wieder gemeinsam einen Blick auf Stephanies Entwicklungen der letzten Wochen werfen. Auch die Anzahl der Fotos ist diesmal mit 17 Stück eher moderat, oder?    zwinker

Am (Besuchs-)Dienstag haben wir ihre Fotowand weiter vervollständigt …

… und das Kind ist damit nun mehr als glĂĽcklich:

Es gibt sogar echt Zeiten, wo sie in ihrem Rollstuhl eben nicht in Richtung des Fernsehers gedreht werden möchte, sondern lieber mit Blick aufs Fenster oder auf ihre Fotos, die sie sich auch weiterhin mit wachsender Begeisterung anschaut. Das ist ein weiterer Beweis dafĂĽr, dass Stephanie meine Tochter ist – diese Fotoliebe hat sie definitiv von mir geerbt    standard

Neben unserem gemeinsamen Abendessen – diesmal mit Leckereien vom Bäcker auf dem Weg nach LĂĽneburg – …

… und damit auch der Befriedigung ihrer groĂźen Leidenschaft fĂĽr Mettbrötchen …

… gaben wir ihr eine erste EinfĂĽhrung zum neu gekauften 5-Tasten-Handy:

Wir konnten dabei schon erste Telefonate tätigen und somit gemeinsam die wenigen und mit unseren Handyrufnummern programmierten Tasten testen, aber für eine eigenständige Nutzung hat es letztendlich doch noch nicht ganz gereicht. Das Gezeigte musste jetzt erst einmal ein wenig sacken und am Wochenende wurden auch noch ein paar Übungseinheiten fällig.

Aber sie fand die Idee ganz toll, da sie uns nun immer dann erreichen kann, wenn ihr danach ist. Vielleicht nutzen wir es zukĂĽnftig mal täglich fĂĽr einem abendlichen Schwatz inklusive Erzählung, was jeder von uns so gemacht hat, sodass sie am Besuchstag und am Wochenende nicht immer gleich ĂĽber mehrere Tage nachdenken und referieren muss. Mal sehen, was am Ende möglich ist. Viel verkehrt kann sie damit jedenfalls nicht machen …

Aber ich versprach ja Ausblicke ĂĽber ihre (Weiter-)Entwicklungen. FĂĽr uns gehört dazu auf alle Fälle ihr Umgang mit dem Wortquiz „Wordle„. Klar, bei besonders schweren Kombinationen oder von ihr unglĂĽcklich gewählten Lösungsversuchen schafft sie es nicht immer innerhalb der sechs Möglichkeiten, aber sie bleibt generell bis zum Ende dran, ĂĽberlegt größtenteils sogar recht strategisch und schafft es somit auch immer öfter zu lösen. Am Freitag wollte sie nach dem Wochen(end)einkauf unbedingt noch „wördeln“ und mit dem letzten Versuch bekam sie ZWERG raus. Am Sonntagmorgen gelang ihr sogar dies:

Damit war sie echt schneller als wir beide (Carsten mit 4, ich mit 5 Versuchen) und natĂĽrlich megastolz auf sich – zu Recht!!! Sie geht mittlerweile immer mehr mit Strategie an Dinge ran und merkt sich am Ende sogar diese Wege. Im Vergleich zu vor einem halben Jahr definitiv eine deutliche Verbesserung.

Auch am Frühstückstisch erlangt sie weiterhin eine gute Routine für ihre eigenen Abläufe. Ihre Kaffeezubereitung müssen wir nur noch wenig unterstützen, denn sie schraubt das Glas mit dem löslichen Kaffeepulver selbstständig auf, füllt alles ganz alleine in ihre Tasse und verschließt es hinterher auch wieder.

Ich gebe ihr noch 2-3 Monate und sie schneidet ihr Brötchen dann mit Sicherheit gänzlich ohne Hilfe auf – Carsten hilft ihr derzeit noch beim Drehen in der linken Hand und beim geraden Durchschneiden in zwei Hälften. Schmieren und Essen geht ja schon seit Wochen völlig selbstständig. Eine neue Herausforderung wird danach sicherlich das FrĂĽhstĂĽcksei, auf das sie an den Wochenenden in Wentorf nicht verzichten möchte, denn das Köpfen und Auslöffeln ist fĂĽr sie bestimmt die nächste richtig groĂźe Herausforderung. Hierbei darf schlieĂźlich nix schiefgehen und die Eierschale ist zudem empfindlicher als all das, was bei ihren bisherigen Abläufen so zum Einsatz kommt.

Apropos Einsatz: an diesem Wochenende konnten wir mit Stephanie zum ersten Mal den neuen Transportrollstuhl (rechts im Bild) …

… und den Badewannenlifter ausprobieren. Mit diesem Rolli passt sie endlich auch durch schmalere TĂĽren, wie z.B. die von unserem Bad, und durch den „Sitzfahrstuhl“ haben wir nun eine Möglichkeit, sie wieder aus der Wanne heraus zu bekommen – rein wäre bislang das kleinste unserer Probleme gewesen    zwinker

Dieses Gesicht spricht Bände … „Und, wie fandest du das Baden und Haare waschen?“


[keine Angst, das Kind hat dieses Foto fĂĽr den Blog selbst freigegeben!]

Da aber nicht nur Stephanie bei uns etwas lernen soll, sondern auch unser Gast aus der Ukraine, kombinierte Carsten gleich mal mehrere Ăśbungseinheiten:

Er zeigte auf eine Sache im Wimmelbuch, Stephanie musste das Bild erkennen und das deutsche Wort fĂĽr Sveta laut und verständlich mit dazugehörigem Artikel aussprechen. Und zwar so: „Katze … die Katze“, „Haus … das Haus“ oder „Baum … der Baum“. Umgangssprachliche „Vernuschelungen“ waren hierbei nicht erlaubt – also kein „Eima“, „Leita“ oder „Tafl“. Sveta hat sich jedes Wort inklusive Artikel notiert und dabei durch mich die Ăśbersetzung ins Russische bestätigen lassen – was wiederum Stephanie aufschnappte und sich somit zum Teil auch noch an ihren eigenen russischen Wortschatz von damals erinnern konnte. Die drei haben ĂĽber eine Stunde damit zugebracht und wenigstens zwei Personen konnten dabei viel ĂĽben und lernen: Stephanie das Erkennen von Bildern und ihre deutliche Aussprache sowie Sveta mehr deutsche Wörter. Carsten wird sich sicherlich nicht sehr viele der russischen Begriffe gemerkt haben, was ich aber auch nicht erwarte. Er versteht eh schon jetzt viel zu viel, wenn Sveta und ich ĂĽber ihn lästern    zwinker

Samstagabend haben wir fast zwei Stunden lang zu viert Mensch-ärger-dich-nicht gespielt und erneut konnte Stephanie uns ĂĽberraschen. Sie baute das Spielfeld ganz ohne Hilfe und Anweisung auf …

… wĂĽrfelte, als hätte sie das schon 1000. Male gemacht und selbst beim Ziehen des Spielsteins brauchte sie anfangs nur noch etwas UnterstĂĽtzung.

Allerdings haben wir an dem Abend auch sehr deutlich sehen können, wie Stephanies Konzentration so ab 45 Minuten kontinuierlich abnahm. Sie versuchte dann immer mehr mit dem Spielstein in die falsche Richtung zu gehen, ließ beim Abzählen gerne mal ein Feld aus und vor allem suchte sie vor dem Ziehen immer länger nach dem Pin in ihrer Farbe.

Stephanie erreichte mit GrĂĽn nach ca. 1 Stunde und 15 Minuten das Spielziel (länger hätte sie sicherlich auch nicht mehr durchgehalten) und ich mit Gelb nur ca. 10 Minuten später (Hurra!!!), sodass danach noch Carsten mit Blau und Sveta mit Rot umherziehen mussten – diese Verhältnisse sprechen Bände:

Arme Sveta … oder doch nicht? Sie erwischte Carstens Pin dann doch noch kurz vor seinem Stall und startete ab da eine unvergleichliche Aufholjagd. Da er jetzt nur noch 1er, 2er und 3er wĂĽrfelte, konnte sie nach und nach ihre PĂĽppchen in den Stall bringen und „lochte“ am Ende ganz dekadent mit einer 6 und einer 3 ein. Carsten war zu dem Zeitpunkt mit seinem Blauen gerade mal am Haus von GrĂĽn vorbeigezogen – was haben wir alle gelacht und gescherzt. Sprachenwirrwarr hin oder her! Ein toller Abend!!!

Das Nachlassen der Konzentration bei Stephanie zeigte sich auch am Sonntagvormittag ganz deutlich, als sie sich an einem Spiel der Maus-App versuchte, bei der sie RohrstĂĽcke verbinden und eine komplette Leitung mit einer vorgegebenen Anzahl an Teilen verlegen muss.

Nachdem das Spiel fĂĽr sie vor Wochen noch eine schier unlösbare Aufgabe darstellte (Carsten agierte zwischenzeitlich sogar schon mit zurechtgeschnittenen Knickstrohhalmen, um die jeweiligen RohrstĂĽcke zu simulieren), konnte er am Samstag gemeinsam mit ihr bis Level 12 lösen. Am nächsten Tag sollte sie alleine ganz von vorne anfangen und schlug sich anfangs auch richtig gut – endlich hatte sie das Prinzip verstanden. Ab Level 5 fiel ihr das Kombinieren schon schwerer (so nach ca. 30 min) und sie benötigte ab da wieder immer mehr seine UnterstĂĽtzung. Bei Level 8 bzw. nach 1 Stunde war aber komplett die Luft bei ihr raus und wir suchten lieber eine andere Aufgabe fĂĽr das Kind. Sie durfte mir dann kurzerhand in der KĂĽche helfen und ihren Akku beim Zuckerschotenschnibbeln aufladen.

Doch wir sehen hierbei vor allem das Positive: Stephanie kann bis zu 30 min auf Hochtouren laufen und schafft es trotzdem noch darĂĽber hinaus, sich wenigstens etwas auf die gestellte Aufgabe oder Ăśbung zu konzentrieren. Und sie verliert danach auch nicht immer die Erinnerung ans Erlernte, sondern kann schnell wieder daran anknĂĽpfen … meist reicht sogar schon nur einmal drĂĽber zu schlafen. Wir haben schon so oft Ăśbungen und Lernphasen abgebrochen, weil Stephanie auch nach dem 10. Erklärungsversuch keinen Zugang dazu fand, doch am nächsten Tag oder etwas später reichte ein einziges kleines Auffrischen und sie kam dann damit schon im Ansatz zurecht. Da wäre ja wieder unser Credo: Schrittchen fĂĽr Schrittchen.

So war es auch bei der Ăśbergabe ihrer neuen Fernbedienung, mit der sie sowohl den Fernseher als auch das Radio steuern kann. Wir brachten sie Sonntagabend ins Pflegezentrum, nagelten die in der Woche gelieferten Wanduhren an die dafĂĽr vorgesehen Stellen, ĂĽbten noch einmal kurz mit dem 5-Tasten-Handy und dann zeigte Carsten ihr ausfĂĽhrlich das neue „Werkzeug“.

Als wir gingen, lag sie schon im Bett (durch uns, da wir es auch ohne Lifter können) und versuchte mit der Fernbedienung klarzukommen …

… doch allzu viele Hoffnungen machten wir uns nicht. Zum GlĂĽck hätte sie bis Dienstag ja noch die alte Bedienung als Backup zur VerfĂĽgung. Aber weit gefehlt, denn sie sagte uns schon am ĂĽbernächsten Tag, dass sie es nach anfänglichen Schwierigkeiten doch noch hinbekommen hat. Und wann sagte sie uns das? Nicht nachmittags während unseres Besuches, sondern schon am Dienstagvormittag per Handy!!!!!!!!!!!!    zwinker

Sie ist und bleibt unser ĂĽberdimensionales Ăśberraschungs-Ei … und da steckt sicherlich noch enorm viel mehr drin, als nur Spiel, SpaĂź und Spannung. Wir halten durch, ihr auch?    zwinker



2022 20.
Feb

Es gibt eine wiederkehrende Tätigkeit in meinem Leben, die ich am Jahresbeginn aber stets sehr gerne ausführe, da es eine äußerst herzerwärmende Pflicht ist: meine Erinnerungskiste ausleeren:

An diesem Tag werden nämlich die im Vorjahr gesammelten Dinge aus meiner Jahreskiste herausgeholt und zusammen mit Carsten gehe ich die Erinnerungsstücke durch. Für mich heißt das, noch einmal in den Erinnerungen des letzten Jahres schwelgen und dann am Ende Platz für Neues schaffen.

In diesem Jahr ist es allerdings etwas sehr viel später geworden als sonst. Zum einen sind die Wochenenden mit Stephanie in der Residencia OLCA immer äuĂźerst gut ausgefĂĽllt, zum anderen habe ich bis vor kurzem noch keine erinnerungswerten StĂĽcke fĂĽr 2022 in die Hand bekommen, die den Platz in der Kiste fĂĽr sich beansprucht hätten – wir kommen derzeit ja nicht so viel raus oder erleben was    zwinker

So etwas ähnliches dachten wir im Vorfeld natürlich auch über 2021, doch nun, wo die Kiste leer ist, muss ich gestehen, dass wir ganz schön gestaunt haben, wie viel sie am Ende beinhaltete!

Vor allem waren wir über die Menge der Kassenbons von McDonalds sehr überrascht. Aber es lässt uns natürlich erahnen, dass unsere Corona-Pfunde nicht von ungefähr kommen    zwinker
Nee, es gab insbesondere zwei Gründe für die häufigeren Besuche bei der bekannten Fast-Food-Kette.

Grund Nummer 1: Wir haben Anfang des Jahres eine Idee von Stephanies Logopädin aufgegriffen, dass unser Kind mit Offerten von Pommes, Shakes und anderem Gedöns im wahrsten Sinne des Wortes endlich ihren Mund öffnet und man dann mit den SprachĂĽbungen beginnen könne. Es hat erst nach einer gewissen Zeit zum gewĂĽnschten Ergebnis gefĂĽhrt – ihr erinnert euch sicher, dass diese Phase ein Weilchen gedauert hat    zwinker

Grund Nummer 2: Durch die langanhaltenden Corona-Einschränkungen insbesondere im Gastrobereich hatten wir echt wenig Optionen für ein Essen außer Haus. Da wir keine Freunde von Lieferdiensten sind, bedienten wir uns eben dort etwas öfters, wo die Maßnahmen am einfachsten zu handhaben waren und zusätzlich auch noch ein Drive-Thru (zu Deutsch: Drive-In) noch mehr möglich macht    standard

Immer wenn die Corona-Situation es zwischendurch erlaubte, schlemmten wir aber auch mal im „Block House“ (Steaks) oder in der „Burger Lounge“ (Burger), besuchten mehrmals „Die Kleine Pause“ in Hohenhorn (Croques) und lernten das auĂźergewöhnliche Bestellsystem bei „Five Guys“ (Burger) kennen. Im indischen Restaurant „Namaste“ in Geesthacht haben Carsten und ich nach der ersten Lockdown-Lockerung zunächst allein gegessen und es hat uns da so gut geschmeckt und gefallen, dass wir Andrea und Karl bei ihrem nächsten Besuch auch dorthin mitgenommen haben. Und selbst KFC war dieses Jahr mit dabei, da wir den nach unserem Anhängerkauf auf dem RĂĽckweg von Bielefeld gesehen haben. Ihr kennt uns: Essen nimmt in unserem Leben einen sehr groĂźen Stellenwert ein …    zwinker

Neben all den Restaurantbons haben wir in dem Zettelhaufen aber auch verschiedene Beweise darĂĽber gefunden, dass Carsten und ich es in 2021 tatsächlich ein paar Male bis an die KĂĽste geschafft haben – davon zeugen Ăśbernachtungs- und Restaurantbelege aus Cuxhaven, BĂĽsum, Kalifornien an der Ostsee und das Parkticket fĂĽr unseren Tagestrip mit Andrea nach Grömitz . Das waren wirklich tolle AusflĂĽge!

Gern erinnerte ich mich auch an einige Besuche in Naturparks ganz in unserer Nähe: Weltvogelpark Walsrode, Wildpark Lüneburger Heide und Serengeti Park. Wenn man also schon nicht in die Ferne reisen konnte, so hat man durch die Artenvielfalt und Exotic wenigstens einen Hauch der großen, weiten Welt genießen können.

Sehr viele Erinnerungen aus der Kiste hängen natĂĽrlich eng verbunden mit Stephanies Aufenthalt in der Rehaklinik Geesthacht zusammen. Da haben wir z.B. einen Speiseplan von der Zeit, als sie endlich mit dem Essen angefangen hat, Notizen von ihren Therapeutinnen ĂĽber erste Fortschritte („9 Löffelspitzen gegessen!“) und auch unsere ersten Corona-Tests fĂĽr den Besuch bei ihr. Der Zettel mit dem Hinweis „Bitte auf Kanal 244 schalten“ hing wochenlang am Fernseher in Stephanies Zimmer, denn da lief ihr heiĂźgeliebter Musiksender „Deluxe Music“ und sie wollte zu dem Zeitpunkt nichts anderes gucken – selbst SpongeBob Schwammkopf bzw. MTV konnte wollte sie nicht sehen!

Als Stephanie dann die Rehaklinik im August verlassen musste, haben sich sehr viele Menschen von ihr verabschiedet. Manche dabei gar mit einem persönlichen, kleinen Abschiedsbrief, wie eine ganz liebe Pflegerin, welche am Tag der Entlassung leider nicht in der Klinik sein konnte – auch dieser Brief liegt in dem Erinnerungshaufen.

Genauso wie Stephanies Armband von Klinikum LĂĽneburg, welches sie umgelegt bekam, als ihr dort die Magensonde bzw. PEG ambulant entfernt worden ist. Zu dem Zeitpunkt war sie schon im „Pflege- und Therapiezentrum Gut WienebĂĽttel“ und in der Kiste liegen aus den Monaten der erste Therapieplan mit den Einträgen fĂĽr unsere Besuche und wieder die ersten, fĂĽr einen Besuch obligatorischen Corona-Tests, die wir zum GlĂĽck bislang immer auf dem Marktplatz vor unserem Haus durchfĂĽhren lassen konnten und auch weiterhin können. Wenigstens bleibt uns hier eine zeitaufwendige Beschaffung erspart …

Ebenfalls mit dabei das Bild von Andrea und Karl, mit welchem sie und bekannt gegeben haben, dass wir in Bälde GroĂźeltern sein wĂĽrden. Auch wenn sich das am Ende nicht bewahrheitet hat, habe ich es aufbewahrt und die damit verknĂĽpften Erinnerungen sind leider sowohl freudig als auch tieftraurig …

Eine besonders herzerwärmende Erinnerung fĂĽr mich ist der Brief von Kai Pannen, welchen er zu seinem Buch „Rabatz in Wabe 13“ beigefĂĽgt hat. Ich habe Stephanie das Buch als Countdown vor ihren 25. Geburtstag vorgelesen und sie hat sich sehr gefreut und köstlich amĂĽsiert    standard

Meine Geburtstage vergehen dafĂĽr inzwischen recht sang- und klanglos – selbst der 50. in 2020. Aber dass ich nun mehr als halbes Jahrhundert auf dem Buckel habe, merkte ich daran, dass ich einmal eine Stuhlprobe als Krebsvorsorge (wird ab 50 von der Krankenkasse bezahlt) abliefern durfte. Die dazugehörige Anleitung habe ich aufbewahrt, denn irgendwie war das Ganze eine ziemlich „spannende“ und zum GlĂĽck nicht alltägliche Angelegenheit    zwinker

Dass wir älter, gesitteter und in Wentorf sesshaft geworden sind, zeigt das Stempelbild mit einem Wombat. Wir haben uns bei Dekolando einen Adressstempel mit Carstens und neben Bären auch meinem Lieblingstier anfertigen lassen. Seitdem schreibe ich die Briefe an unsere Freunde mit noch mehr Freude als davor    zwinker

Es gibt in der Kiste von 2021 auch etwas zum Thema Carsten. Nachdem wir den Film „Der Professor“ mit Johnny Depp in der Hauptrolle gesehen haben, meinte meine Orangenhälfte, dass seine Haare, wenn sie länger wären, genau so aussehen wĂĽrden. Das haben wir dann auch gleich mal ausprobiert    standard
Eine gewisse Ähnlichkeit konnte ich am Ende echt nicht abstreiten    zwinker
Aber in der heiĂźen Sommerzeit durfte seine dichte Mähne wieder geschoren werden … einen Teil davon habe ich in einem Briefumschlag in meiner Erinnerungskiste aufbewahrt.

Das war übrigens nicht unser einziges Experiment als Pärchen    standard
Wir haben uns im vergangenen Jahr tatsächlich mal getraut, uns zu einem Schnupperkurs in einem benachbarten Golfclub anzumelden. Wir wollten das des Ă–fteren schon mal auf unseren Urlaubsreisen ausprobieren, aber in den USA, in Kanada und auch in Australien ergab sich dann leider keine Gelegenheit dazu. Ich habe an dem Tag endlich verstanden, was sich hinter solchen Begriffen wie „Putten“ oder „Driving Range“ verbirgt. Es hat uns zwar durchaus SpaĂź gemacht, aber um sich diesem Sport ernsthaft zu widmen, fehlt uns tatsächlich die Zeit und vor allem das Geld. Vielleicht später mal …
Doch die schick aussehende Pitchgabel ist auf jeden Fall ein schönes Andenken an diese Erfahrung.

Was mich beim Betrachten des Kisteninhalts etwas nachdenklich gemacht hat, war die Feststellung, dass wir im vergangenen Jahr keine einzige kulturelle Veranstaltung besuchten bzw. besuchen konnten. Das möchte ich, wenn Corona es wieder zulassen sollte, vielleicht in diesem Jahr wenigstens ein bisschen nachholen. Ob ich es tatsächlich geschafft habe, kann ich euch dann in einem Jahr berichten    zwinker



2022 26.
Jan

Auch das letzte Wochenende war wieder einmal voller schöner Stunden, mit großen Überraschungen und ganz tollen Erfolgen. Dieses Mal möchte ich den Einblick in unsere spaßige und verrückte Zeit in der Residencia OLCA mehr mit Fotos und sogar ein paar Videos geben.

Zuerst aber eine kleine Nachreiche zur letzte Woche, wo ich das mittlerweile obligatorische WĂĽrstchenessen vor dem Einkauf am Freitag zwar beschrieben habe, aber kein Bild anbieten konnte – das sei nun hiermit nachgeholt:

Stephanie wechselt gerne mal zwischen Bratwurst und Currywurst, während mir am letzten Freitag dann doch mehr der Sinn nach einer Portion Pommes stand. Da wir hier auf dem Parkplatz keinen Kleidungsschutz (umgangssprachlich: Schlabberlätzchen) haben, wird das Kind von Carsten wie frĂĽher abwechselnd mit Pommes, WĂĽrstchen und Brötchen gefĂĽttert. Beim AbbeiĂźen unterscheiden wir derzeit ganz genau zwischen „mit den Zähnen“ und „normal“ … je nachdem, ob die Lippen verschmieren könnten oder nicht    standard

Schon im Auto auf der Fahrt nach Hause hat Stephanie uns ihre völlig neue Art des Klatschens präsentiert, welche sie bislang einfach nicht schaffte, da sie die linke Hand noch nicht so weit drehen konnte oder wollte. Zuvor bekundete sie ihren Beifall immer, indem sie mit der rechten Innenfläche auf die linke AuĂźenfläche klatschte, aber nun hat sie (so ihre eigenen Worte) in den MuĂźe- und Wartestunden den allgemein gĂĽltigen Weg geĂĽbt – einfach so, weil sie es endlich fĂĽr sich selbst wollte:

 
Ich bin ja sowas von gerĂĽhrt!!! Sie weiĂź noch immer, wie sie mich bei jedem Aufeinandertreffen ĂĽberraschen kann. So auch diesmal in Bezug aufs Ballspielen:

Carsten hat ihr zwei Volleybälle aufgepumpt und am Wochenende spielten wir damit mal so rum – ein bisschen Fangen …

… ein bisschen werfen …

… und schon am Sonntag war das hier möglich:

 
Ich weiĂź, es ist mit Sicherheit keine riesengroĂźe Leistung fĂĽr eine 25-jährige, aber wir haben noch ihre kläglichen Versuche des Werfens um die Weihnachtszeit herum im Kopf … da ist das hier mit Sicherheit schon wieder ein meilenweiter Fortschritt!!!

Ich will mich ja nicht beklagen, aber so langsam werden uns die Wochenenden zu kurz, um alles weiter in Ăśbung und am Laufen zu halten    zwinker    und sie mit den vielen Dingen zu beschäftigen, die sie jetzt immer besser kann.

Stephanie wird weiterhin, wo sie nur kann, beim Kochen und der Zubereitung mit einbezogen, wie z.B. am Samstag fĂĽr unsere „Pizza Quattro Stagioni a la OLCA“:

Ein Viertel mit Thunfisch & Zwiebeln, ein Viertel mit Salami, Kochschinken & Champignons, ein Viertel mit Hähnchen, Lachsschinken & Creme Fraiche und ein Viertel mit Tomaten, Mozzarella & Rucola. Sie durfte dabei tatkräftig die Champignons vierteln, den Kochschinken wĂĽrfeln, die HähnchenstĂĽcke kleinschneiden, alle Zutaten auf ihren Geschmack hin ĂĽberprĂĽfen und natĂĽrlich die Reste mit verdrĂĽcken …

… sowie am Ende natĂĽrlich auch das Endergebnis:

Ganz ehrlich, ich bin echt gespannt, wann sie das auf ihrem eigenen Teller selbst schneiden kann und somit dann auch diese Hilfe nicht mehr von uns nötig ist. OK, das wird sicherlich noch etwas dauern, aber ich schätze mal, dass sie es noch in diesem Jahr packen wird – kein Druck    zwinker

Nicht nur beim Kochen, sondern auch beim Backen beteiligt sie sich immer mit groĂźer Freude und Geduld:

Sie nimmt das Ergebnis dann immer größtenteils fĂĽr die Bewohner und das Personal mit ins Pflegezentrum und bislang hat sich meines Wissens nach auch noch niemand darĂĽber beschwert    zwinker

Während der beiden FrĂĽhstĂĽcke und der Mittagessen hat Stephanie wieder ganz brav auf einem Stuhl gesessen und am Ende sogar jedes Mal 90 min ausgehalten – eine richtig stramme Leistung, vor allem, da wir das ja erst zum zweiten Mal ĂĽber ein gesamtes Wochenende verteilt durchfĂĽhren. Hier z.B. beim FrĂĽhstĂĽck …

… wo sie sich ebenfalls wieder mit ihrem Kaffee und dem Aufschneiden ihres Brötchens auseinandergesetzt hat. Vor allem schon recht erfolgreich!

Genau so zielstrebig und ehrgeizig ist sie beim Zusammenlegen der Socken (ok, das Rollen fehlt noch) …

… beim eigenständigen Verfassen und Tippen einer etwas längeren Dankes-Email an einen ehemaligen Geo-Kommilitonen …

… und beim Pellen von hartgekochten Eiern und beim AuseinanderpflĂĽcken und Aufessen eines Granatapfels:

Das muss man ihr lassen, sie hat die Ruhe weg und gibt nicht eher auf, bis die Sache erledigt ist!

 
Da an diesem Wochenende auch einmal das Wetter wieder gepasst hat, nutzten wir die Gunst der Stunde und drehten gediegen eine Runde um den Block:

Unterwegs bekam Stephanie sogar ein wenig zu lesen – vor allem von dem Plakat mit den heimischen Vogelarten war sie sehr angetan, da sie auf unseren Touren durch die Gegend eh mehr auf die gefiederten und fliegenden Freunde achtet, als auf andere Leute, Tiere oder Dinge:

Das soll es dann auch mit den Neuigkeiten und meinem Berichten gewesen sein … das nächste Wochenende ist ja auch schon wieder am Horizont erkennbar. Als heutiges Schlusswort verwende ich einfach mal ganz dreist den Zettel aus ihrem GlĂĽckskeks, den sie in der letzten Woche im Pflegezentrum bekommen hat – dem dort Geschriebenen kann ich nur voll und ganz zustimmen … vor allem in unseren!!!



2022 12.
Jan

Hmmm, wie fasst man ganze 18 (genau genommen sogar 19) Tage am StĂĽck in einem Blogeintrag zusammen, ohne dass man am Ende doch viel zu sehr ausschweift und es selbst mit einer sehr kleinen Auswahl aus unseren insgesamt 1616 Fotos und 198 Videos nicht zu einem Roman wird? Ich versuche es mal nur aus meiner persönlichen Perspektive … schon jetzt bitte ich euch um Entschuldigung, sollte ich mein Vorhaben nicht einhalten können    zwinker

Diese Tage waren einfach wundervoll!!! Klar, irgendwie agierten Carsten und ich recht selten selbstbestimmt, aber obwohl wir unser Tun und Handeln ganz auf Stephanie (22.12. bis 9.1.) sowie auf Andrea & Karl aus Ă–sterreich (28.12. bis 6.1.) ausrichteten, hatten wir dennoch jederzeit unseren SpaĂź und sehr groĂźe Freude – jede Minute.

Nur unsere leidliche To-Do-Liste konnte in dieser Zeit äuĂźerst rudimentär abgearbeitet werden und es kamen am Ende sogar noch sehr viel mehr Aufgaben hinzu, die wir derzeit immer noch StĂĽck fĂĽr StĂĽck erledigen. So z.B. eben auch diesen verspäteten Blogeintrag    zwinker

Aber egal was sich jetzt dadurch angesammelt hat, es war einfach insgesamt eine wunderschöne und unvergessliche Zeit zu dritt bzw. zu fĂĽnft. Da das Wetter nicht immer ganz mitgespielt hat und es entweder viel zu kalt oder zu regnerisch war …

… verlieĂźen wir die Residencia OLCA entweder gar nicht oder nur fĂĽr einen kurzen Moment. Einzig einen groĂźen Ausflug zum Willkomm Höft (westlich von Hamburg, ca. 1,5 Stunden von uns mit dem Auto entfernt) konnten wir als Familie gemeinsam unternehmen:

An dem Tag hatten wir aber auch ein so unverschämtes Glück, was das Wetter (es regnete erst wieder, als wir alle im Auto saßen) und auch die vorbeifahrenden Schiffe (wir haben bei früheren Besuchen auch schon mal 45 min bis zum nächsten warten müssen) anging. Vor allem dürfen wir nicht die fantastische Hundebegegnung vergessen, die Stephanie irgendwie als ihr ganz ganz großes Highlight der fast drei Wochen in Erinnerung behalten hat:

Als die Besitzer uns fragten, ob sie ihren gerade mal 6 Wochen alten Malamut an Stephanie ranführen dürften, um ihn an alle möglichen Dinge (also auch einen Rollstuhl) zu gewöhnen, haben sie auch unserem Kind ganz große Freude bereitet. Denn sehr oft denkt sie genau an diese tierische Begegnung zurück!

NatĂĽrlich darf man den eigentlichen Anlass fĂĽr diese OLCA-FamilienzusammenfĂĽhrung nicht unerwähnt lassen: Weihnachten und Neujahr. Zwar haben wir unseren Heiligabend aufgrund der NachzĂĽgler aus Ă–sterreich erst am 29.12. durchfĂĽhren können …

… doch die traditionelle Speise Kartoffelsalat mit WĂĽrstchen und die Zeit des OLCA-typischen Auspackens ĂĽber fast 3 Stunden lieĂźen wir uns auf keinen Fall dadurch nehmen.

Neben dem Lieblingsbuch „Das NEINhorn“ (das bisherige war nur eine Leihgabe von Andrea & Karl) konnte sich Stephanie auch sehr ĂĽber den erst kĂĽrzlich erschienenen zweiten Teil „Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE“ freuen. Doch getoppt wurde das sogar noch durch ein äuĂźerst persönliches Geschenk ihrer ehemaligen Kommilitonen von der FU Berlin:

Im letzten Jahr war der 4. Durchlauf während des Sommers … mal sehen, wann Stephanie laut dieser Liste an der Reihe ist    standard

Wenigstens fiel „unser“ Silvester auch genau auf „euer“ Silvester und wir haben zu fĂĽnft auf unserem Balkon dem lauten und explosiven Treiben um uns herum zugeschaut:

Auch hier war der Wettergott wieder gnädig mit uns und hat genau die eine Stunde von 23:45 bis ca. 1:00 auf Regen verzichtet, sodass wir Stephanie ohne rot-gelber Wurstpelle (s.o.) ins Freie bringen und ohne Fensterscheibe die wenigen Raketen am Himmel genießen konnten.

Die Zeit mit ihrer Schwester hat Stephanie besonders intensiv genutzt und bei deren Blödeleien waren Carsten, Karl und ich mal wieder nur Statisten, die man einfach nicht abschĂĽtteln kann    zwinker

Dadurch und auch aufgrund der vielen anderen Beschäftigungen, die Stephanie so im Pflegezentrum aus erklärlichen GrĂĽnden nicht bekommen kann, blĂĽhte das Kind unserer Meinung nach ungemein auf. Es gab auch nie nur ein Maulen oder ein Murren, sie wollte immer alles mitmachen und strengte sich dann dabei sogar besonders viel an. Egal ob beim Abtrocknen, Aufdecken, Wäsche abnehmen, und auch beim Kochen …

… sie war stets mit viel Freude und Elan bei der Sache. Bis auf die Spastik im Handgelenk wurde auch ihre linke Hand gefĂĽhlt immer geschmeidiger und die Finger kamen des Ă–fteren ebenfalls ganz freiwillig zum Einsatz. Selbst unsere Hilfestellungen werden zunehmend weniger und ihre Geschwindigkeit steigert sich peu a peu. Wo sie anfangs gerade einmal 2-3 Dinge während eines SpĂĽlens schaffte, sind es mittlerweile schon 7-10 Teile, die sie akribisch und ganz genau abtrocknet. Und fallen gelassen hat sie auch noch nichts!

Keine Angst, wir haben ihr aber neben den Ăśbungen, Trainings und Aktionen auch genĂĽgend Zeit zum (Herum-)Liegen …

… und Ausruhen gegeben. Vor allem mit Musik auf den Ohren driftete sie immer in eine völlige Entspannung und GlĂĽckseligkeit ab:

BezĂĽglich Musik ist sie eben ganz die Alte geblieben, denn dies ist weiterhin ihr Ein und Alles. Es verging bis auf die Nachtruhe eigentlich fast keine Minute, wo nicht das Radio (N-JOY), Musikfernsehen (Deluxe Music) oder die eigene Musiksammlung dudelte. Und im Auto mag sie es besonders basslastig und laut – ganz zur Freude meines Mannes, der dann auch gerne mal bis zum Anschlag aufdreht. Stephanie darf bzw. kann auf der Fahrt sogar den DJ spielen und selbstständig bei den Liedern weiterdrĂĽcken, die ihr gerade nicht so sehr zusagen. Wir hoffen, dass wir ihr auch bald mal ein eigenes Musikabspielgerät (wir wissen noch nicht, was es am Ende sein wird) mit ins Pflegezentrum geben können, doch bis dahin muss sie erst noch das Ein-/Ausschalten, die Bedienung, das Auf-/Absetzen von Kopfhörern sowie das Aufladen aller Komponenten lernen. Da sind wir aber bereits immer wieder mal dran …

Wo wir bei ihr allerdings relativ große Veränderungen feststellen, ist beim Essen. Sie mag mittlerweile auch den ein oder anderen Fisch, z.B. Kibbeling und Sushi, und versucht sich zudem weiterhin an Ananas oder auch mal an meinen Porridge-Variationen.

Während der drei Wochen bei uns haben wir versucht, möglichst viele Variationen und Texturen aufzutischen …

… wie z.B. scharfe Antipasti, Chili con Carne, Käse-Lauch-Suppe, gefĂĽllte Paprika, belegte Brötchen vom Bäcker, GrĂĽtzwurst und Sauerkraut, Ente, Sushi in allen Variationen, WĂĽrzfleisch, Pancakes und Mc-Donalds-Burger sowie nordisch-typisches Mockturtle und Labskaus. Doch ihr Highlight war der fĂĽrs Jahresende in Aussicht gestellte Döner … wenn auch nur auf einem Teller statt im fĂĽr sie noch sehr unhandlichen Fladenbrot:

Wir stellten bei allen Gerichten und Speisen keinerlei Unverträglichkeiten oder ĂĽbermäßiges Husten fest – in DER Hinsicht ist Stephanie bereits völlig genesen. Selbst am nebenbei genaschten Popcorn beim DVD- oder Fernsehgucken verschluckte sie sich kein einziges Mal – im Gegensatz zu uns    zwinker

Da sie hier bei uns scheinbar auch das Einkaufen für sich entdeckt hat, werden wir ab jetzt wie schon mal angedacht wieder freitags (statt dienstags) und mit ihr zum Kaufland in Lüneburg fahren und dabei den Einkaufszettel unserer Chefabstreicherin auf den Rollitisch legen. Denn auch das mit dem Stift halten sowie den Anfängen (!) des handschriftlichen Schreibens klappt immer besser:

Sie fordert es aber auch stets selbst mal ein und möchte mit Carstens altem Lamy-FĂĽller vorgegebene Striche und Muster aus meinem Vorschulbuch abarbeiten. Bis zu den Buchstaben dĂĽrfte es somit nicht mehr lange dauern, zumal Stephanie ja glĂĽcklicherweise noch vollständig lesen (selbst schwierige Handschriften!) und mittlerweile schon recht selbstständig auf einer Tastatur Texte fĂĽr kurze Emails oder Chats verfassen kann. Und Letzteres vor allem sogar mit einer recht guten Rechtschreibung, d.h. in der Regel ohne groĂźe Fehler. Nur beim Zusammenstellen eines Satzes erlaubt sie sich manchmal eine Wortdopplung oder Unvollständigkeit bei Subjekt – Prädikat – Objekt. Das wird sicherlich wie damals in der Schule auch durch vermehrtes Lesen wieder zurĂĽckkommen – davon bin ich ĂĽberzeugt.

Vor allem beim Spielen stellen wir auch immer wieder fest, dass sie mittlerweile einmal Erlerntes recht schnell behält und Anfangsschwierigkeiten schon nach ein paar Malen behoben sind. Neben der noch relativ kurzen Konzentrationsspanne (derzeit so ca. 30-45 Minuten) fehlt ihr aber besonders die Entwicklung einer eigenen Strategie. Tic-Tac-Toe konnte ich ihr schnell beibringen und sie achtete auch sehr aufmerksam darauf, wo sie mir eine Dreierreihe verbauen muss/kann, doch selbst schafft sie selten einen aktiven, eigenen Sieg.

So auch beim Mensch-ärger-dich-nicht, wo sie zwar eigenständig würfeln und den Spielstein ziehen kann, aber bezüglich Schlagen und das eigene Männchen in Sicherheit oder gar den Stall zu bringen braucht sie erst noch eine Ansage von uns.

Bei unserer Fünferrunde war das natürlich perfekt, denn so haben Andrea, Karl und ich als Einzelkämpfer und Carsten mit Stephanie als Team gespielt.

Doch dann kam am Sonntagabend auch schon der Abschied und das ZurĂĽckbringen in die Pflegeeinrichtung:

Zum Glück blieb das große Heulen bei ihr und vor allem bei mir aus, denn nachdem wir sie aufs Zimmer gebracht und ihr Zeug im Schrank verstaut hatten, wurde sie auch gleich von zwei Pflegekräften in Beschlag genommen und mit einem Schnelltest auf Corona getestet. Sie war dementsprechend beschäftigt bzw. abgelenkt und wir konnten die für alle sicherlich unangenehme Verabschiedung kurz halten. Perfekt!

Vielleicht bin ich ja etwas voreingenommen, aber ich denke schon, dass Stephanie in den fast drei Wochen bei uns wieder einmal so einige Fortschritte erreichen konnte:

  • Entweder sie sprach von Woche zu Woche deutlicher oder wir haben ihr Kauderwelsch nur besser verstehen können.
  • Ihr Kurzzeitgedächtnis arbeitet zuverlässiger, denn wir konnten jeden Tag recht viele Ereignisse und Erinnerungen vom Vortrag aus ihr herauskitzeln und auch beim groĂźen ResĂĽmee am letzten Tag kramte sie sehr viel mehr aus allen 18 Tagen hervor, als wir es noch von ihr bei unseren Besuchen im letzten Jahr her gewohnt waren, wo sie zum Teil nicht einmal 2-3 Tage wiedergeben konnte.
  • Sie beschäftigte sich an mehreren Tagen eigenständig mit der Klötzebox und braucht dabei echt nur noch ganz wenig UnterstĂĽtzung … es dauert eben nur etwas länger, bis alle Teile eingeworfen sind.
  • Auch beim Spielen mit Apps auf dem Tablet kommt sie immer schneller zurecht und verinnerlicht zumindest nach ein paar Tagen das Prinzip. Klar, noch sprechen wir ĂĽber eine Sammlung aus „Die Maus“ und andere Kleinkinderspiele, aber selbst diese waren ja vor ein paar Wochen fĂĽr sie noch ein groĂźes Problem.
  • Sie kann ihre Bewegungen sehr viel mehr koordinieren und täglich wiederkehrende Aufgaben klappen zunehmend besser, z.B. das Gesicht mit einem Wattepad reinigen, den Oberkörper samt Arme mit einem Waschlappen waschen, die Arme und Beine beim Anziehen in die von uns geforderte Position bringen, Zähneputzen oder den Mund mit Listerine ausspĂĽlen, leichte und schwere Dinge aufnehmen und sicher bzw. ohne Zittern ablegen und kleckerfreier mit der Hand, einer Gabel oder einem Löffel essen.
  • Beim freien und eigenständigen Sitzen auf einem Stuhl oder der Sofakante sowie am Tisch erreichen wir ebenfalls schon stattliche 30-45 Minuten, ohne dass sie unvermittelt zur Seite wegkippt.
  • Das Entgegennehmen unserer Ansagen und das damit einhergehende Ansteuern von Muskeln bzw. der Extremitäten ist ebenfalls schneller und zielgerichteter geworden. Ăśber so simple Dinge, wie „rechts“, „links“, „vor“ und „zurĂĽck“, denkt sie nicht mehr so lange nach.

Bevor die Liste hier noch viel zu lang wird und es den eh schon recht ausfĂĽhrlich gewordenen Blogeintrag sprengt, werde ich jetzt mal lieber einen Schlussstrich ziehen.

Ich habe die sehr intensive Zeit mit unseren Kindern sehr genossen und Carsten und ich freuen uns schon wieder auf den nächsten Freitag, wo wir Stephanie erneut für das Wochenende nach Wentorf holen werden. Wir drei sind mittlerweile echt gut eingespielt und die sichtbaren Erfolge geben uns die Bestätigung, dass wir sicherlich nicht alles gemäß Handbuch machen, aber dennoch selbst mit unserem Laienverständnis wenig Schaden anrichten und dennoch viel Positives erreichen. Und das ist mir jede Minute meiner Freizeit wert!



2021 28.
Dez

Stephanie ist jetzt die erste Woche am Stück bei uns in der Residencia OLCA und die Zeit vergeht wie im Flug. Wir machen so viele Dinge, aber gönnen uns auch ganz viele Auszeiten auf der Couch vor dem Fernseher oder irgendwo anders in der Wohnung.

Als wir unser Kind am Mittwoch im Pflegezentrum abgeholt haben, bekam sie wahrscheinlich gleich ihren ersten Overkill der Sinne, denn im extrem groĂźen Kaufland war sie von den unzähligen EindrĂĽcken schier erschlagen – zudem hatten wir leider ganz vergessen, dass schon jetzt fĂĽr die Weihnachtszeit mit vollem Körpereinsatz gekämpft wurde und nun alle fĂĽr ihre Hamsterkäufe an die Front stĂĽrmten. Soooo viele leere Regale haben wir hier echt schon lange nicht mehr gesehen!

Aber Stephanie war trotz des Trubels und Gewusels sehr zufrieden und hatte sogar ihren SpaĂź, sodass wir darĂĽber nachdenken, demnächst wahrscheinlich jeden Freitag mit ihr dort einkaufen zu gehen, wenn wir sie aus LĂĽneburg ins Wochenende holen. Mal sehen …

Wir haben jedenfalls seit ihrer Ankunft schon gebastelt …

… gesonnt …

… getippt …

… und ein klein-wenig Heiligabend gefeiert:

Unser „richtiges“ Familienweihnachten wird morgen nachgeholt, weil auch Andrea und Karl am späten Nachmittag bei uns eintrudeln werden. Erst dann gibt es auch den groĂźen Schwung an Geschenken und das OLCA-typische, mehrstĂĽndige Auspacken jener    standard

An den „offiziellen“ Weihnachtsfeiertagen haben wir auch trotz eisiger Kälte [Beweisfoto 1] …

… [Beweisfoto 2] …

… [hier mal ein Hineinzoomen] …

… den Gang nach drauĂźen gewagt und sind in der Umgebung spazieren gegangen bzw. gefahren:

„Wo ist denn bloĂź der verflixte Mundschutz, wenn man ihn mal wirklich braucht???“

DafĂĽr bzw. gegen die eisigen Temperaturen wurde dann auch so manche Actioneinlage im Wentorfer Skaterpark eingelegt:

Doch nach ca. 1 Stunde und einem mehr oder weniger gelungenen Selfie …

… waren wir alle sehr froh, dass wir wieder zuhause und im Warmen waren:

Was fehlt jetzt noch fĂĽr meine typische Blogberichterstattung? Richtig, das Essen    zwinker

Keine Angst, ich zähle nun nicht stumpf alle bisherigen Speisen auf, sondern kombiniere es mal mit dem Experiment der Woche: Stephanie auf einem Stuhl sitzen lassen. Angefangen haben wir mit 30-minütigen Filmchen im hauseigenen OLCA-Kinosaal:

Und weil schon das so gut geklappt hat, wurde es mal auf die Zeit des Essens am Tisch ausgeweitet – beim ersten Versuch mit gefĂĽllten Paprikas …

… beim zweiten Mal mit Pelmeni und Smetana:

OK, ihre Haltungsnote verdient zwar sicherlich noch keinen Spitzenplatz, aber dafĂĽr sind unsere Sonnenauf- und Sonnenuntergänge hier oben im Norden einfach einsame Klasse – bitte achtet doch noch mal etwas genauer auf das Fenster im Hintergrund des ersten Fotos. Also ich bin total in dieses Naturschauspiel verliebt!!!

So, das war mein kleiner Galopp durch unsere gemeinsame Woche zu dritt, beim nächsten Mal folgt die Zusammenfassung mit fĂĽnf OLCAs, da Andrea und Karl mittlerweile gesund und munter bei uns in Wentorf eingetroffen sind. Es wir also derzeit definitiv nicht langweilig in der Residencia OLCA …



2021 20.
Dez

Haha, eigentlich könnte ich hier fast ein Abbild des letzten Blogeintrages veröffentlichen … um ein paar Nuancen angepasst natĂĽrlich:

„Schon bei unserem Ankommen im Pflegezentrum in dieser Woche wusste mein Kind immer wieder mal zu ĂĽberraschen […] am Freitag wartete sie im Zimmer auf unsere Abholung mit fast schon fertig ausgefĂĽllten Buchstabengittern.“

Hier ihre jetzigen Buchstabengitter – was fĂĽr ein Aufstieg zur letzten Woche!

[Na, wer findet auf die Schnelle z.B. Eichhörnchen, Tiger und Fledermaus ???]

Und als weitere Ăśberraschung gab es ihren ersten selbstgemachten Salat fĂĽr uns zum Mitnehmen:

„Als wir am Freitag in Wentorf angekommen sind, haben wir uns erst einmal ĂĽber die mitgebrachte Ente mit gebratenen Nudeln sowie ein paar FrĂĽhlingsröllchen vom Asiaten hergemacht … das hat wieder einmal genau ihren Geschmack getroffen! Zum GlĂĽck nicht nur dies, sondern auch der Hackbraten mit SĂĽĂźkartoffelstampf (das war echt ihr sehnlichster Wunsch!) und Bohnensalat am Samstag und der Brokkoli-Schinken-Auflauf am Sonntag.“

Diesmal waren es Schnitzelvariationen am Freitag (Stephanie hatte ein Rahmschnitzel mit Pommes und Salat), Reis und HĂĽhnerfrikassee am Samstag und Bratkartoffeln mit Spiegelei am Sonntag – alles drei erneut essenstechnisch ein absoluter Volltreffer bei unserem Kind! Genau so wie einen Abend die Nachos mit Käsedip – sie war ja soooooo glĂĽcklich darĂĽber! Und das auch alles ohne Verschlucken oder Husten, doch dafĂĽr kaut sie aber auch jeden Bissen vorbildlich 52-mal, bevor sie ihn herunterschluckt    zwinker

„Doch glaubt mir, sie futtert nicht nur, sondern muss/kann/darf auch immer bei der Zubereitung helfen – auf diesem Foto ist sie wieder mal beim Eierpellen, wo ihr Carsten wirklich nur beim Anschlagen der Eierschale geholfen hat …“

Am Sonntag waren es drei Mandarinen, die sie nach nur einer kleinen Anweisung von mir und dann absolut ohne fremde Hilfe „gepellt“ sowie verdrĂĽckt hat:

Gut, es hat natĂĽrlich auch etwas gedauert, bis sie mit dem Schälen fertig war …    zwinker

… aber wer zählt schon die fast 30 Minuten nach    standard

„[…] hier zelebrieren wir weiterhin unser vorweihnachtliches Backen und Verzieren“

Dieses Wochenende waren es Nussplätzchen, welche unseren Backofen herrlich duftend verlassen haben:

Stephanie durfte u.a. die Oblaten auf dem Backblech verteilen und die Zutaten vermischen:

„[…] und vor allem sahen, was Stephanie auch schon eigentlich mittlerweile so kann, haben wir am Wochenende ebenfalls viel Neues ausprobiert.“

Sie hat zwar noch arge Schwierigkeiten beim Halten des Gleichgewichts, aber ihr Ansatz ist großartig. In dieser Haltung konnte Carsten sie fast 10 Minuten mühelos bei Laune halten und mit viel Ablenkung (Abklatschen, Bewegungen verfolgen, Tanzbewegungen) gleichzeitig an ihrer Körperspannung und dem Muskelaufbau arbeiten. Spielend schafft sie bedeutend länger, sich ohne seitliches Wegkippen aufrecht zu halten, als wenn sie sich auf eine senkrechte Sitzhaltung konzentrieren muss. Klar, zum Sitzen auf einem Stuhl reicht es noch lange nicht, aber der Fortschritt ist auf jeden Fall deutlich sichtbar.

„Denn ihr Ehrgeiz treibt sie weiterhin am meisten an und sie versucht wie gewohnt eine ihr gestellte Aufgabe mit viel Freude und vor allem Erfolg zu meistern – dazu zählen sowohl das Lösen von Aufgaben …“

Diesmal hat sie sich in den Kopf gesetzt, zu schreiben, sowohl auf der Tastatur als auch mit einem FĂĽller! Carsten entwickelt bei solchen Herausforderung zum GlĂĽck ebenfalls eine Engelsgeduld und so lernte Stephanie am ersten Tag das richtige Halten und FĂĽhren eines Lamy-FĂĽllers …

… und schrieb dann am nächsten Tag auch schon gleich die ersten Buchstaben nach Vorlage. Entweder man wies ihr mit einem Zeigestab die richtige Richtung oder sie fuhr auf leicht vorgezeichneten Linien nach:

Beides war vor ein paar Wochen jedenfalls noch eine absolute Unmöglichkeit. Was auch immer bei ihr da oben wieder mal passiert ist, es entwickelt sich zunehmend weiter und im Vergleich zu anderen ihrer Leidensgenossen mittlerweile sogar wirklich in einer schier rasenden Geschwindigkeit.

Besonders deutlich ist das fĂĽr uns in den beiden folgenden Situationen zu sehen, denn wenn alles passt (Butter nicht zu hart, Brot/Brötchen nicht zu weich oder bröckelig, Belag nicht zu flĂĽssig oder widerspenstig), braucht sie beim Schmieren schon gar keine Hilfe mehr – nur etwas mehr Zeit als unsereiner:

Und selbst mit ihrer Postsendung kam sie super zurecht:

Aufmachen, auspacken, Brief oder Karte aufklappen und dann durchlesen wird sie in ein paar Wochen sicherlich gänzlich ohne Anweisungen und Hilfestellungen hinbekommen – da gehe ich jede Wette ein    standard

Letztes Zitat aus der Vorwoche: „Keine Angst, wir gönnen dem Kind auch genĂĽgend Ruhephasen, sei es beim DVD-Gucken (diesmal „Jagdfieber“) …“

Am Samstagabend haben wir ihren Wunschfilm „Ratatouille“ geguckt und sie hat an den richtigen Stellen gelacht und war sichtlich gerĂĽhrt, als es auch mal sehr traurig wurde.

Jetzt wird es noch eine sehr kurze Woche fĂĽr sie und uns, denn schon am Mittwoch holen wir sie fĂĽr 18 aufeinanderfolgende Tage in die Residencia OLCA. Ich hoffe mal, dass ich zwischen all dem Geplanten und Bevorstehenden ĂĽberhaupt Zeit fĂĽr den nächsten Blogeintrag finde … Wochen(end)einkauf im Kaufland (ihr erster Supermarktbesuch), die Weihnachtstage noch nur zu dritt, doch danach kommen Andrea & Karl aus Ă–sterreich bzw. vom Familienbesuch aus Sachsen in den hohen Norden, Silvester somit zu fĂĽnft, so mancher Ausflug in die Umgebung und zum Abschluss noch eine ganze Woche zum Chillen und Runterkommen, bevor sie dann am 9. Januar wieder fĂĽr die „Arbeitswoche“ im Pflegezentrum einziehen wird.

Ich bin echt gespannt, wie wir an dem Tag auseinander gehen werden: entweder sie ist froh, uns endlich wieder los zu sein, oder es wird ein Abschied mit viel Herzschmerz. Ganz ehrlich, ein wenig graut es mir schon vor diesem Sonntag …

Doch bis dahin werden wir auf jeden Fall die Worte beherzigen, die ihr die Pflegedienstleitung vor ihrem ersten Besuch bei uns als Rat mitgegeben hat: „GenieĂźen, genieĂźen, genieĂźen!!!“

So, mit den letzten Zeilen fĂĽr heute möchte ich euch auch auf diesem Wege (parallel zum aktuellen OLCA-WeihnachtsgruĂź) noch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest wĂĽnschen – den „guten Rutsch“ gibt es erst im nächsten Blogeintrag    standard