Mrz
Ich kann es einfach nicht fassen, wie schnell doch schon wieder eine Woche vorbei ist … erneut hinke ich gnadenlos mit dem Blogeintrag fĂŒr die letzte Woche hinterher đ tja, mit Stephanie und Sveta wird es eben nicht langweilig. Ja, Stephanie ist nun schon die 6. Woche am StĂŒck bei uns. Doch Sonntag könnte es wohl endlich klappen und sie kann dann endlich in ihr eigenes Zimmer einziehen – wir sind ja alle sowas von gespannt!!!
Doch was hat sie in der fĂŒnften Woche so erlebt und sich wobei evtl. weiterentwickelt? Ersteres könnte man chronologisch aufzĂ€hlen (das möchte ich diesmal aber nicht tun) und zweiteres ist echt schwer einzuschĂ€tzen, wenn man tagtĂ€glich mit Stephanie zu tun hat. Es ist ein wenig so wie die GroĂelternphrase „Mensch Kind, Du bist aber groĂ geworden!“ … fĂŒr uns ist vieles so normal geworden, dass wir einfach nicht mehr den direkten Vergleich zum Wie-war-es-mal-vorher haben. Sie isst mit uns am Tisch und kleckert immer weniger, sie puzzelt weiterhin unheimlich gerne und wagt sich auch immer wieder mal an neue Motive ran (i.d.R. 15-20 Teile), sie lĂ€sst uns im Home-Office relativ ohne Unterbrechung durcharbeiten, sie versucht immer mehr Handgriffe von uns zu kopieren und sie lĂ€sst sich auch immer mehr zeigen, um es dann relativ erfolgreich nachzumachen.
Unsere Vergleiche werden sicherlich erst wieder differenzierter, wenn wir sie nur am Wochenende bei uns haben und sie die Wochentage im Pflegezentrum verbringt. Ehrlich, wir lassen sie definitiv mit einem lachenden (endlich wieder etwas mehr Herr ĂŒber die eigene Freizeit) und einem bitterlich weinenden Auge (sie wird uns im Alltag so sehr fehlen) gehen.
Wie schon angedeutet, will ich heute aber weniger ĂŒber die „Standards“, wie z.B. Schreiben, Puzzeln, Sprechen, Trainings etc., berichten, sondern mehr ĂŒber unsere AusflĂŒge und Erlebnisse.
Womit verbrachte sie in der Woche so die freie Zeit zuhause?
Zum einen mit dem GenieĂen des Wetters auf dem Balkon und dem Hören ihrer Musik:
Sie hat nun eine Leidenschaft fĂŒr das deutsche Wordle entdeckt und stellt sich dabei echt nicht sonderlich dumm an:
Beim BeschĂ€ftigen mit ihren Holzklötzen wollte sie nicht nur von mir fotografiert werden, sondern auch gerne mal hinter der Kamera sein – voila:
Und wenn unser ukrainischer Gast Sveta und Stephanie Lust hatten und das Wetter stimmte, sind sie in der Siedlung spazieren gegangen bzw. gefahren:
Ich habe auch diese Woche weiter mit ihr in Fotoalben geguckt, um die alten Zeiten aufzufrischen und die Namen der Leute wieder in ihr GedÀchtnis zu rufen:
Einen Abend haben wir vier gemeinsam unseren neuen Breakfast-Sandwichmaker ausprobiert, der am Ende sogar richtig gute und leckere Egg-McMuffins ausgeworfen hat:
Wir hĂ€tten echt nicht gedacht, dass das Werbeversprechen am Ende so gut klappt und vor allem der Eierteil so einfach gelingen könnte. Allerdings haben sich Carsten und Stephanie zuvor so einige YouTube-Videos angeguckt, um schon im Vorfeld etwas mehr ĂŒber die Handhabung der zwei Abteile und des Trenners zu lernen. Mein Urteil: es hat sich echt gelohnt!
Ausnahmsweise ziehe ich jetzt mal kurz den Sonntag vor, denn der Samstag ist diese Woche mit Abstand Stephanies Höhepunkt geworden und soll somit auch ausreichend gewĂŒrdigt werden. Meiner Meinung nach ist am Sonntagnachmittag auf jeden Fall das niedlichste Foto von ihr entstanden:
Wir sind allesamt zu einem Treffen fĂŒr ukrainische FlĂŒchtlingen nach Reinbek gefahren und wĂ€hrend Sveta und ich uns in dem Pfarrheim mit den Anwesenden auf Russisch und Ukrainisch unterhielten, durfte Stephanie den dortigen Hund nach Lust und Laune herzen:
Damit waren sie und Carsten auch sehr gut fĂŒr die insgesamt 1,5 Stunden beschĂ€ftigt – verstanden haben sie sicherlich (fast) kein Wort đ
Doch nun zum Samstag! Es sind an dem Tag zwei Selfies entstanden, da wir getrennte Wege gegangen sind. WĂ€hrend Sveta und ich „nur“ einen Spaziergang durch einen Wentorfer Wald gemacht haben …
… haben Carsten und Stephanie auf die Ăffis zugegriffen und sind etwas weiter weg gefahren:
Der Kenner weiĂ Bescheid: sie waren in der Hamburger Innenstadt bzw. an den LandungsbrĂŒcken. FĂŒr Stephanie ein Mega-Event, denn die Menge an EindrĂŒcken musste sie am Ende noch lange verdauen.
Hier wurden ĂŒber 5 Stunden lang VergnĂŒgen (Wetter ausnutzen, Hamburg angucken, lecker essen) und Testen miteinander kombiniert: Wie verhĂ€lt es sich mit dem Rolli im ĂPNV? Gibt es ĂŒberall FahrstĂŒhle statt Treppen? Wo sind abgesenkte Bordsteine statt mit groĂen Schritten runterzuhĂŒpfen? Und kommt man ĂŒberhaupt ĂŒberall durch? Fragen ĂŒber Fragen, denen sich die beiden am Ende erfolgreich gestellt und sehr sehr viel dazugelernt haben. FĂŒr Stephanie war der Ausflug natĂŒrlich eine Mordsgaudi und wenn es nach ihr gegangen wĂ€re, hĂ€tte der Trip sogar auch noch sehr viel lĂ€nger ausfallen können đ
Gegen 14 Uhr sind die beiden mit dem Bus (Niederflur) und der S-Bahn (Rollstuhlabteile) zum Hamburger Hauptbahnhof gefahren:
An einem Laden kamen sie dort natĂŒrlich nicht so ohne Weiteres vorbei:
Von dort tingelten sie dann ĂŒber die FuĂgĂ€ngerzone, ein kurzes StĂŒck an der Binnenalster entlang, ĂŒber den Jungfernstieg, am Rathaus vorbei und an Fleeten und ĂŒber StraĂen bis zur Speicherstadt. Von da ist es dann auch gar nicht weit bis zu den LandungsbrĂŒcken:
FĂŒr Stephanie war bis hier schon alles Neuland, aber auch Carsten durfte sein Ersterlebnis haben, denn wir beide waren noch nie im Alten Elbtunnel, da immer irgendetwas dazwischen kam. Mit Stephanie hat er es nun geschafft und sie sind unterirdisch rĂŒber auf die andere Elbseite gegangen:
Das hole ich aber auch irgendwann mal nach đ
Vor allem die Sicht von dort auf die Hamburger Skyline mit Elbphilharmonie, Speicherstadt, Michel und den LandungsbrĂŒcken muss besonders toll sein:
Nach diesem Ausblick sind sie auch schon wieder Richtung Wentorf aufgebrochen – durch den Alten Elbtunnel zurĂŒck, mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof (die Station „LandungsbrĂŒcken“ ist bzgl. Treppen und Fahrstuhl wohl ein kleiner Alptraum), mit der S-Bahn nach Reinbek (zum GlĂŒck mussten sie im Hbf den Bahnsteig nicht wechseln, denn beide FahrstĂŒhle waren defekt) und das letzte StĂŒck wieder mit dem Bus (hier lernte Carsten zum ersten Mal die Benutzung der eingebauten Rampe kennen und wie freundlich Mitreisende sein können).
Diesen Tag wird Stephanie nicht so schnell vergessen und wir haben ihr schon versprochen, dass es auch nicht ihr letzter (ĂPNV-)Trip nach Hamburg gewesen ist. Wenn der FrĂŒhling und Sommer endlich mal Einzug gehalten haben, stehen noch sehr viel mehr AusflĂŒge auf unserer Wunschliste: Zoo Hagenbeck, Aquarium Hagenbeck, Hafen-City, Stadtpark u.v.m.
Davon dann zu gegebener Zeit an dieser Stelle mehr …
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