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Willkommen bei der neuen Wochenaufteilung der OLCAs: Stephanie wird am spĂ€ten Mittwochnachmittag in LĂŒneburg abgeholt, wir gehen dort in der NĂ€he noch gemeinsam einkaufen und fahren dann nach Hause, am Donnerstag- und Freitagvormittag bekommt sie ihre Lerntherapiestunden wĂ€hrend Carsten und ich im HomeOffice arbeiten, am Wochenende wird nach Möglichkeit viel unternommen und am Sonntagabend liegt das Kind schon wieder in ihrem Bettchen im Pflegezentrum und lĂ€sst hoffentlich die vier Tage mit uns noch einmal in Gedanken Revue passieren. Bis auf ein paar geplante Ausnahmen (Urlaub, Feiertage etc.) werden wir so sicherlich die nĂ€chsten Monate miteinander verbringen und hoffentlich nicht nur eine tolle Zeit miteinander haben, sondern Dank der 2:1-Betreuung plus der Zusatztherapien auch noch so einiges an Fortschritten und Besserungen aus unserem Kind herauskitzeln können – es gilt wie immer: bitte die Daumen drĂŒcken!
Vor allem aber merken wir, dass bei ihr immer mehr im GedĂ€chtnis hĂ€ngen bleibt und Stephanie durch unsere Fotos, Videos und diese BlogeintrĂ€ge ihre Erinnerungen wann immer sie möchte auffrischen kann. Aber – und jetzt kommt der Clou – durch das Trainieren mit ihrem iPhone kann sie jetzt sogar seit diesem Wochenende auch gleich selbst fĂŒr eine Fotodokumentation sorgen:
Dank Carstens Freischaltung und Stephanies Lerneifer hatte sie sich den nĂ€chsten Schritt redlich verdient und man mag es kaum glauben, aber solche SchnappschĂŒsse kommen gleich schon jetzt am Anfang dabei raus:
Jetzt muss sie nur noch verinnerlichen, dass sich das gewĂ€hlte Hauptmotiv sehr viel besser in der Mitte des Bildes macht đ
Aber ihre Bilder sind schon mal fast alle scharf geworden … da habe ja selbst ich noch sehr viel mehr Probleme gehabt, als ich meine „Fotokarriere“ gestartet habe, und Carsten kopfschĂŒttelnd die vielen unscharfen Fotos gleich beim ersten Durchsehen gelöscht hat. Mal sehen, ob meine Knipsbegeisterung nun auch mal auf Stephanie ĂŒberspringt – vor dem Vorfall war es nicht gerade Usus. ErzĂ€hlen konnte sie viel von ihrer Zeit mit Freunden und so, aber Fotos waren in der Regel nicht viele entstanden.
Was war noch passiert? Diesmal verzichte ich auf eine chronologische Zusammenfassung der Tage mit dem Kind und zeige euch lieber Stephanie schwer in Action đ
Nicht so schnell vergessen wird sie vor allem die Heimfahrt am Mittwoch, denn kaum hatten wir sie ins Auto gesetzt, den Rollstuhl im AnhĂ€nger verzurrt, die Wochen(end)einkĂ€ufe in den Kofferraum gepackt und uns selbst ins Auto geworfen, da prasselte ein Regenguss auf LĂŒneburg nieder, der uns sicherlich innerhalb von Sekunden hĂ€tte patschnass werden lassen. Ihr Meteorologinnenherz ging aber erst so richtig auf, als wir fast 30 min lang mit einem schönen Blick auf viele zuckende Blitze ober- und unterhalb der Wolkendecke nach Hamburg gefahren sind:
Ein bisschen war es wie bei einem Hund, der bei jeder Ablenkung (bei ihr: Blitz) verstummte und wie paralysiert in die entsprechende Richtung starrte. Sie fand es einfach ganz ganz toll!!!
Am Freitag machten wir einen MĂ€delsabend, da sich Carsten mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Wir schnibbelten ganz eifrig (ja, das unscharfe Foto ist von mir) …
… fĂŒr unseren Salat, …
… spielten u.a. eine Runde Wer-bin-ich und mehrere Stunden Activity-Begriffe durch (nur Beschreiben, keine Darstellung und kein Zeichnen), …
… und schauten uns am Ende bis zu Carstens RĂŒckkehr gegen 22:30 noch alte Videos aus der Anfangszeit nach dem Vorfall an. Selbst sie muss sich mittlerweile den riesengroĂen Unterschied bei ihrem Reden, Bewegen und Agieren eingestehen. Sie hat echt schon soooooooooooo viel erreicht!!!
Den oben kurz erwĂ€hnten Spaziergang fĂŒr unsere Fotoexkursion durch Wentorf versĂŒĂten wir uns mit einem Stopp bei McDonalds (dieser Frappe wurde redlich am Drive-Thru-Schalter „erlaufen“ und fĂŒr Carsten via Telegram dokumentiert) …
… und am Ende der Runde mit einer Einkehr in dem EiscafĂ© unterhalb unserer Wohnung:
Stephanie wollte schon seit LĂ€ngerem mal die dort beworbenen Kugelwaffeln ausprobieren:
Nicht nur uns haben sie geschmeckt, zum Ende hin wurden es immer mehr Mitesser … aber sie blieben zum GlĂŒck friedlich und waren nicht zu aggressiv:
Apropos Essen: am Sonntag futterten wir uns kreuz und quer durch das GelĂ€nde des Streetfood-Festivals in LĂŒneburg:
Trotz so mancher lĂ€ngeren Schlange und Wartezeit …
… labten wir uns an einem Burgerrito (Burger & Pommes zu einem Burrito gewickelt), …
… kanadischer Poutine, …
… einem Krokodil-Burger und einem StrauĂ-Burger, …
… und zu guter Letzt noch an SĂŒĂkartoffelpommes mit Pulled Pork. Leider (oder zum GlĂŒck?) hatten wir danach keine KapazitĂ€ten mehr, uns noch am vorhandenen Insektenangebot zu versuchen đ beim nĂ€chsten Mal vielleicht đ
NatĂŒrlich puzzelte Stephanie auch diese Woche wieder eifrig und kam diesmal sogar schon mit einem gröĂeren Bild (48 Teile) recht gut klar:
Das schon des Ăfteren beschriebene AuffĂ€deln der bunten Perlen nach Farbvorgabe (blau-gelb, rot-gelb-grĂŒn, schwarz-gelb etc.) hat sie mittlerweile sowohl mit Rechts als auch mit Links so gut drauf, …
… dass wir es eher als perfekte EntspannungsĂŒbung zwischen unseren KonzentrationsĂŒbungen nehmen, wie z.B. russische Wörter vorlesen und ĂŒbersetzen …
… oder Bilderwitze beschreiben und somit die Einzelheiten erkennen:
Hier muss sie sich echt sehr anstrengen, um die ganzen Andeutungen oder Zeichnungen richtig zu verstehen und in Einklang zu bringen. Ein unter dem Bett hervorlugender Katzenschwanz ist kopftechnisch fĂŒr sie noch kein Indiz fĂŒr eine unter dem Bett liegende Katze – daran muss sie und mĂŒssen wir arbeiten. Laut der Lerntherapeutin ist der Fachbegriff hierfĂŒr „Gestaltschliessen“ … ja, auch wir lernen immer wieder mit dazu đ
Dass unsere vielen BemĂŒhungen aber auch was bringen, sieht man sehr deutlich an dieser recht komplexen Abfolge von Handgriffen – das AufschlieĂen und Ăffnen einer HaustĂŒr:
Da fehlt echt nicht mehr viel und sie kann das ganz alleine, davon bin ich fest ĂŒberzeugt. Und dann gehen wir zur nĂ€chsten alltĂ€glichen Bewegungsabfolge ĂŒber … und zur nĂ€chsten … und zur nĂ€chsten …
Ihr erinnert euch sicherlich noch an das OLCA-Credo oder unser Mantra: Schrittchen fĂŒr Schrittchen đ
Tschakka – wir schaffen das!
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