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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 09.
Feb

Wow, zum ersten Mal weiĂź ich eigentlich so gar nicht, womit ich anfangen soll: mit Stephanies Geburtstag, mit der runden Zahl 70 aus dem Titel, mit unserer angebrochenen Urlaubswoche oder mit dem netten Besuch auch Potsdam …

OK, ich entscheide mich mal fĂĽr die nĂĽchterne aber doch schon sehr beeindruckende Statistik als Einstieg    zwinker
In der Überschrift steht es: dies ist bereits die 70. Woche seit Stephanies Verlegung von der Berliner Akutklinik in die Rehaklinik nach Geesthacht am 5. Oktober 2021 (Blogeintrag zum Umzug & Blogeintrag der ersten Woche). D.h. der Vorfall geschah vor 533 Tagen und sie verbrachte davon 40 Tage in der Charité sowie 296 Tage in der Vamed-Rehaklinik, sie ist seit 196 Tagen im Pflegezentrum in Lüneburg und verbringt gerade ihren 9. Aufenthalt bei uns in Wentorf. Mensch, wie schnell doch die Zeit vergeht!!!

Aber die groĂźe Zeitspanne ist das Eine, doch Carsten, Stephanie und ich gucken viel lieber auf das Erreichte, die Erfolge und die rosigen Aussichten, denn noch scheint das Kind fernab von jeglicher Stagnation – sie gibt nicht auf und hält sich brav an ihre Namensbedeutung: „die Siegreiche“.

Allein schon an den Tagen bei uns in der Residencia OLCA zeigt sie uns immer wieder, wie sie mit dem lebensverändernden RĂĽckschlag umgeht und wie sie ihr Gehirn stets und ständig in den ursprĂĽnglichen Zustand zurĂĽckholen will. Sie kann sich zunehmend an BruchstĂĽcke aus alten Tagen erinnern, ihre Aussprache ist wesentlich deutlicher geworden, sie reaktiviert immer mehr Kontrolle ĂĽber ihre Muskeln und Körperteile, das Kurzzeitgedächtnis scheint erheblich besser zu werden und ihre Aufmerksamkeitsspanne wĂĽrden wir mittlerweile so auf ca. 45 min schätzen. Vor wenigen Monaten war davon nur annähernd zu träumen!!! Es wird besser und besser …

Thema Nr. 2: Am letzten Wochenende hatte Stephanie ihren 26. Geburtstag und wie letztes Jahr (sie hat diesen schlichtweg verschlafen) lieĂź sie sich dafĂĽr auch diesmal wieder etwas ganz besonderes einfallen: wir gratulierten ihr um Mitternacht in der Notaufnahme des Bethesda-Krankenhauses in Hamburg-Bergedorf    traurig

Keine Angst, ist jetzt alles schon wieder OK, allerdings ihr Kinn zieren derzeit zwei blaue Nähte. Doch schon kurz nach der Versorgung durch uns (links) und spätestens nach dem Ende der Behandlung in der Notaufnahme (rechts) konnte sie sogar schon wieder lächeln:

Was war passiert? Sie saĂź auf der Sofakante und sollte eigentlich in den Rolli transferiert werden. Vor ihr im Fernsehen startete ein ihr bekanntes Musikvideo und sie fing an, etwas zu wild dazu zu tanzen, d.h. mit den Armen zu wedeln und zu wackeln. Dabei rutschte ihr StĂĽtzbein weg, sie verlor das Gleichgewicht und kippte wie ein gefällter Baum nach links vorne auf den Boden. Da sie leider ihre Arme zum Abfangen des Sturzes nicht hochgehoben hat, musste das Kinn eben das Abbremsen ĂĽbernehmen … die Folge war eine ca. 2,5 cm lange und relativ tiefe Platzwunde, die aber zum GlĂĽck nicht sonderlich stark und lange blutete, aber dennoch mit zwei Stichen genäht werden musste.

Stephanie war erstaunlich tapfer und ruhig, sowohl kurz danach noch blutend auf dem Boden liegend (sie hat nur ein wenig geweint), als auch in der Notaufnahme bei den Spritzen- und Nadelstichen. Es sieht also sehr viel schlimmer aus, als es war – noch mal GlĂĽck gehabt!!! Nur die Zeit zwischen dem Hinbringen (ca. 21:00) und nach Hause fahren (ca. 0:30) hätten wir gerne doch etwas anders gestaltet    zwinker


[Wer möchte, kann gerne mal hier klicken und sich die Wunde ohne Verband angucken …]

Die nächsten Tage wird sie nun immer auf den Fotos mit ihrem „weiĂźen Fake-Kinnbärtchen“ zu sehen sein – bleibt leider nicht aus. So wie z.B. hier beim Auspacken ihrer Geschenke nach dem FrĂĽhstĂĽck am Sonntagmorgen:

Als dann mittags der Überraschungsbesuch aus Potsdam vor der Tür stand und Tobi, Lena und Ilka ihr noch draußen stehend ein Ständchen gesungen haben, waren alle Strapazen und Schmerzen von gestern wie weggeblasen. Man, hat sie sich gefreut!!!

Wir haben dann alle zusammen gefeiert und gegessen …

… doch danach hat sich das GrĂĽppchen aus ehemaligen Kommilitonen zurĂĽckgezogen und ĂĽber die alte, gemeinsamen Zeiten gequatscht. Anhand der mitgebrachten Fotos sollen wohl auch bei Stephanie wieder so einige Erinnerungen zum Vorschein getreten sein – perfekt!    standard

Es war trotz der Anlaufschwierigkeiten in der vorhergehenden Nacht ein echt toller Geburtstag, an den sich Stephanie bestimmt noch sehr lange erinnern wird. Den größten Verdienst daran haben natürlich die extra aus Brandenburg angereisten Lena, Ilka und Tobi (v.l.n.r.):

Vielen lieben Dank auch an dieser Stelle noch einmal von Carsten und mir … Stephanie muss ich dabei sicherlich nicht explizit erwähnen – sie spricht auch noch heute viel davon! Das ĂĽberreichte Fotoalbum ist herzallerliebst und wir haben es ebenfalls gerne einmal mit allen Texten durchgeblättert. Leider konnte sie nicht auf all unsere Fragen bzgl. ihrer vogelfreien Zeit in Potsdam Auskunft geben    zwinker

So, wir genießen nun die nächste Woche (Nr. 71) in trauter Dreisamkeit und werden dabei noch sehr viel Zeit mit Chillen, Spielen, Beschäftigen und Trainieren verbringen. Sollte sich das Wetter auch noch zu ein paar Sonnenstrahlen aufraffen können und es vielleicht sogar ein wenig wärmer werden, sind wir sogar spontan zu dem ein oder anderen Ausflug geneigt (Nordsee, Ostsee, Hamburg etc.). Ich werde berichten, versprochen.



2021 29.
Nov

Bei Facebook werden ja gerne mal alte Ereignisse aus der Timeline angezeigt, z.B. „Vor 1, 2, 3 oder 5 Jahren hast du …“ – kennt ihr sicherlich, stimmt’s ?

Heute stand dort jedenfalls bei mir der Blogeintrag von vor genau einem Jahr, also von vor 365 Tagen. Und darin schrieb ich damals solche Sachen:

  • Stephanie schafft weiterhin ihre kleinen, positiven Schrittchen, ist aber dennoch leider ohne erkennbares Bewusstsein beziehungsweise zeigt noch keine eindeutige Kontaktaufnahme.
  • Am meisten gefreut haben wir uns, dass der Perfusor / Infusionspumpenständer mittlerweile seit Tagen ausgeschaltet nur noch vorsichtshalber in der Ecke steht.
  • Die nächsten tollen Fortschritte machte Stephanie mit ihrer (Be-)Atmung. Die Zeiten beim Entblocken steigerten sich kontinuierlich auf bis zu 30 min (gestartet wurde ja mit 4 min, in der sechsten Woche war sie bereits bei 12 min) und auch bei der Feuchten Nase (Atmen durch die TrachealkanĂĽle mit einem Filter, aber ohne mechanisches Atemgerät) steigerte sie sich von einmal 20 min täglich nun hin bis zu zweimal (1x am Vormittag, 1x am Nachmittag) je zwei Stunden täglich.
  • Wie man [an diesem Zettel] sehen kann, sind die Logopädinnen auch hier sehr begeistert:“Hallo Frau Sander, Stephanie war heute in der Logopädie 21 Minuten entblockt. Sie hat fleiĂźig getönt und mehr als 10 mal geschluckt! Wir sind super froh und zufrieden.“
  • Stephanie zeigt (in so „kurzer“ Zeit) aus der Sicht der Klinikkollegen sehr gute Fortschritte und macht bei fast allen Dingen immer wunderbar mit: beim Atmen, beim Schlucken, sie macht erste Augenaufschläge, zeigt kleinere Reaktionen und laut Pflegepersonal erkennt man sogar schon eine Art Kontaktaufnahme.
  • Manchmal schlägt Stephanie bei meinen Besuchen die Augen auf, aber es findet noch keine Fixierung oder Blinzeln bzw. Bewegung statt. Sind es dennoch erste bewusste Reaktionen?
  • […] man stellt mittlerweile sogar Lockerungen in ihren GliedmaĂźen und Muskeln fest, d.h. es sind insgesamt weniger ausgeprägte Fehlstellung zu sehen.
  • […] das Anlegen bzw. Abnehmen [der Orthesen] wird von Tag zu Tag mit immer mehr Ruhe quittiert – sogar bis hin zu diesem Eintrag im Protokoll: „problemlos“.
  • Ich habe auĂźerdem immer mehr das GefĂĽhl, dass sie die gehörten Informationen zunehmend bewusster aufnimmt. Zumindest glaube ich, dass sie bei manchen Namen, die ich ihr beim Vorlesen nenne oder die bei einer Erzählung aus dem Alltag erwähnt werden, so etwas wie körperliche Reaktionen: mal eine Kopfbewegung, mal ein „Seufzer“ … ich kann natĂĽrlich nur hoffen, dass es nicht nur von mir reininterpretiert wird, weil ich das so gern sehen wĂĽrde.
  • Ich habe mich wahnsinnig darĂĽber gefreut, dass sie genau an meinem Geburtstag zum Ende meines Besuchs die Augen aufgemacht hat – mein persönliches Highlight! Seitdem klappt es damit ab und zu immer mal fĂĽr kurze Zeit, auch wenn das Fixieren – wie schon gesagt – natĂĽrlich noch ausbleibt.

Und zu meinem diesjährigen Geburtstag bescherte mir Stephanie wieder ein persönliches Highlight, denn sie war von Freitagmorgen 10:00 bis Montagmittag 13:00 und zum ersten Mal bei uns in der Residencia OLCA.

Doch warum habe ich den alten Blogeintrag zitiert? Weil wir nach nur 365 Tagen jetzt schon so weit sind:

In der Residencia OLCA ankommen

Aus dem Flyer ganz alleine eine Wunschpizza aussuchen …

… und diese auch essen bzw. genieĂźen können

Eine Kerze anzĂĽnden

Beim Aufdecken helfen

Mit einer Tastatur zurechtkommen …

… um damit sogar eigenständig schon kleinere Sätze zu schreiben

Beim Kochen und Schneiden helfen

Ein hartgekochtes Ei pellen

Wäsche abnehmen

Die Funktion und Nutzung einer Wäscheklammer verstehen …

… um dieses Wissen dann gleich auch selbst anwenden zu können

Und nicht nur beim Wäsche abnehmen helfen …

… sondern auch durch Anreichen beim Aufhängen

Eine DVD gucken

Eine Beauty-Kur aus Haare waschen …

… und Gesichtsmaske …

… genieĂźen

Plätzchen ausstechen …

… und nach dem Backen auch noch gleich verzieren

Beim Abwasch helfen

Selbstständig Zähne putzen … naja, am Ende ist da immer noch sehr viel Hilfe notwendig    zwinker

Das Trinken klappt bereits ohne Hilfe – hier beim Morgenkaffee

Und auch das Essen …

… muss nur noch ganz selten gefĂĽttert werden

Da vor allem der Transfer …

… vom Rollstuhl ins Auto zwar beschwerlich ist, aber dafĂĽr klappt …

… und wir auch schon einen Anhänger fĂĽr den Rolli haben …

… werden wir ab jetzt jedes Wochenende gemeinsam verbringen können!!!

Ich weiĂź nicht, wie es euch beim Anschauen dieser Bilder geht, aber ich bin ĂĽberglĂĽcklich ĂĽber diese wahnsinnigen Fortschritte meines Kindes!!!!!!!!

Und dabei behauptet Stephanie doch immer, dass sie eigentlich ja keine Fortschritte machen wĂĽrde …

Fertsch – diesmal ist es sehr viel weniger Text geworden, dafĂĽr aber Emotionen pur, oder ?



2021 07.
Feb

Am Samstag hatte Stephanie ihren Geburtstag, doch genau wie vor 25 Jahren hat sie diesen schlichtweg verschlafen!!! Vor allem, da sie laut Pflegepersonal in der Nacht davor wohl nicht so gut schlafen konnte – sie hat sich nicht wirklich schlecht gefĂĽhlt, war aber die ganze Zeit munter und meiner Meinung nach mit etwas gedanklich beschäftigt bzw. musste etwas verarbeiten. Sowas rächte sich natĂĽrlich am nächsten Tag. Dabei war ich diesmal sogar mit extra viel Gepäck unterm Arm gegen 14 Uhr angereist: mit Video- und Audiobotschaften sowie GruĂźkarten und Päckchen von Familie und Freunden. Als ich ihr dann auf dem mitgebrachten iPad die ganzen elektronischen GeburtstagsgrĂĽĂźe und -videos vorgespielt habe, klimperte sie schlaftrunken und war zu mehr einfach nicht fähig. Schon zuvor war sie beim Aufrichten (willig wie ein nasser Sack) und Sitzen an der Bettkante wie in Trance und selbst das Anlegen der Handorthesen hat sie diesmal nicht im geringsten gestört … das ist in der Tat eher selten der Fall!

Also haben wir dann eben heute kurzerhand nachgefeiert – diesmal war sie auch wieder viel munterer. Sie freute sich natĂĽrlich sehr ĂĽber die Geburtstagskarten und die Geschenke, hat sehr aufmerksam den Sprachnachrichten gelauscht und die Videos betrachtet.

Aus meiner Sicht konnte sie erneut an den richtigen Stellen lachen und wurde bei den sentimentalen Dingen, wie z.B. bestimmten Erinnerungsfotos mit Freunden, fast schon melancholisch ruhig. Ich wartete jetzt eigentlich nur noch darauf, dass ihr Tränchen ĂĽber die Wangen kullerten. Wir hatten insgesamt gesehen unseren SpaĂź und vielleicht bleibt ihr dieser Geburtstag ja doch trotz ihres „Unfalls“ und der Corona-Situation (ohne viele Leute um sich herum) im Gedächtnis haften. Andernfalls wird dann eben der nächste umso größer und herzlicher ausfallen    zwinker

Bleiben wir doch noch mal beim Thema Lachen, denn dies scheint diese Woche wohl alle auf der Station sehr begeistert zu haben. Zum einen sehe ich das an euren zahlreichen Kommentaren und RĂĽckmeldungen, zum anderen haben aber auch das Pflegepersonal und ich immer wieder groĂźe Freude daran. Im Entblockungsprotokoll stand, dass sie mit dem Sprechventil sogar „1x tonhaft gelacht“ hat und ich stelle ja auch immer wieder fest, dass sie an den richtigen Stellen lacht und manchmal sogar mit einen „BauchschĂĽttler“ – also eben nicht nur mit dem Mund im Gesicht, sondern gleich mit dem ganzen Körper.

Mittlerweile bekomme ich zudem zu hören, dass das Personal zudem gerne mal bei ihr im Zimmer vorbeischaut, um sie zum Lachen zu bringen. Einmal wurde ich sogar schon drauf angesprochen, dass sie gleichfalls auch schon ihre dunkle Seite offenbart, denn sie schmunzelt wohl ab und zu recht schadenfroh, wenn sie störrisch nicht das macht, was z.B. die Therapeuten gerade von ihr wĂĽnschen. Ja, auch das hört sich wieder nach unserer Stephanie an … eben genau so wie wir sie kennen und lieben.

Ich schätze mal, das man mittlerweile nicht mehr von einem aktiven Wachkoma sprechen kann und auch die Seditiva scheinen größtenteils aus dem Körper herausgewaschen zu sein, denn während ich ihr vorlese, guckt sie sich die Bilder auf der hingehaltenen RĂĽckseite an. Oder als ich einmal auf dem iPad Fotos von unserem gemeinsamen Urlaub in Kanada gezeigt habe, hatte sie ein wirklich groĂźes Interesse daran und es gab sogar Favoriten bzw. Erinnerungen, bei denen sie innerlich und auch äuĂźerlich geschmunzelt hat.

Und heute habe ich gleich zweimal ein deutlich verneinendes KopfschĂĽtteln bekommen, als ich sie nach etwas mit „willst du“ gefragt habe. Bin gespannt, wann sie auch das JA beherrschen wird    zwinker

Genau diese Fortschritte begeistern ebenfalls die Ă„rzte, die Therapeuten und das Pflegepersonal, denn nach dem letzten groĂźen Team/Patient-Gespräch, bei dem sie sich immer zusammensetzen und austauschen, war der erste Kommentar mir gegenĂĽber gleich „Alle sind mit ihrer Entwicklung sehr zufrieden“. Wie schon damals zu Zeiten von SchulauffĂĽhrungen und anderen Auftritten platze ich jedesmal fast vor Stolz – trotz Volljährigkeit bleiben die MamagefĂĽhle halt weiter bestehen.

So auch am Montag, als ich bei ihrer Stehbrett-Therapie mit dabei sein konnte. Vorab wurden ihr die Fussorthesen abgenommen und sie bekam wohl zum ersten Mal seit 17 Wochen wieder eine Hose angezogen – natĂĽrlich gleich ihre abgöttisch geliebte Hot-Dog-Schlabberhose … Familienmitglieder und Freundeskreis werden diese sicherlich kennen und sofort wissen, welche ich meine! Beim Umlagern vom Liegebett auf den Kipptisch zeigte sie sich obgleich des Stresses sehr zitternd und verkrampft und vor allem die spastisch bedingte Fehlstellung des linken FuĂźes wurde auf dem Stehbrett wieder sehr deutlich. Mit dem rechten FuĂź kann sie gerade so aufsetzen bzw. stehen, aber der linke ist zu schief angewinkelt, als das man ihn mit dem Körpergewicht belasten könnte. Da wartet sicherlich noch etwas Arbeit auf alle Beteiligten. Wobei diese Fehlstellung beim Sitzen an der Bettkante und Abstellen der FĂĽĂźe auf einer Yoga-Matte schon mal deutlich besser zu korrigieren ging. Es gibt also auch hier eine groĂźe Hoffnung auf Besserung.

Jedenfalls wurde sie an dem Abend auf ca. 55 Grad aufgerichtet (Stresslevel und Herzfrequenz spielten nur bis dahin mit) und zeitgleich fĂĽhrte man sogar fĂĽr ca. 5-10 min eine Entblockung durch. Nach 45 min lag sie wieder in ihrem Bett und alle beteiligten Personen, d.h. zwei Ergotherapeutinnen, eine Physiotherapeutin und eine Logopädin, konnten ihr dann sogar wieder ein paar Lächler entlocken – es war also am Ende gar nicht so schlimm und Stephanie nimmt es aber auch keinem weiter ĂĽbel, nachdem sie in ihren eigenen Augen so sehr geärgert wurde. Alle Aufregung ist glĂĽcklicherweise bei ihr derzeit nur punktuell und kurzzeitig, was man aber bei Patienten in ihrem Zustand nicht als selbstverständlich hinnehmen sollte. Fazit: ich war erneut Stolz wie Bolle!!!

Und dieses GefĂĽhl hielt auch noch ĂĽber die gesamte Woche weiter an, denn Stephanie bleibt jetzt des Ă–fteren schon mal fĂĽr mehr als 10 Stunden am StĂĽck entblockt. Sogar zeitgleich mit dem An- und Ablegen der Orthesen oder wie oben beschrieben während des Sitzens an der Bettkante oder im Rolli und auf dem Stehbrett. Letzte Woche habe ich ja noch von bis zu zwei Stunden Entblocken geschrieben …

Ach, was soll ich sagen … ich bin sowas von glĂĽcklich ĂĽber diese tollen Entwicklungen und auch die täglich informierte Familie (von der Spree bis an die Elbe und bis tief in die Steiermark) zeigt sich sehr begeistert. Jetzt fehlt uns nur noch die gute Nachricht ĂĽber den Wegfall der Corona-Beschränkungen und die Ausweitung der Besucheranzahl – damit sich eben auch die ĂĽbrigen Familienmitglieder nach 165 Tagen Krankenhausaufenthalt von ihren Schritten auf dem Weg des ZurĂĽckkehrens ins normale Leben ĂĽberzeugen und das Kind / die Schwester / die Partnerin endlich einmal wieder in die Arme schlieĂźen können.

Ich schätze, auch Stephanie wäre sehr froh, wieder mal andere Menschen, vor allem die, die ihr so sehr am Herzen liegen, richtig zu sehen, sie zu hören und auch ihre Umarmung spĂĽren zu können. Denn seit Ende Oktober bin ich ja eigentlich ihre einzige Besucherin – eben seit Carsten nicht mehr mit auf die Station kommen darf. Bis es aber endlich wieder soweit ist, bleibt es nach wie vor beim Vorlesen und auch beim Abspielen von Audio- und Videobotschaften … immerhin eine ganz passable Alternative in diesen Zeiten. Ganz ehrlich, was bin ich froh, dass die Technik heutzutage so viele gute Möglichkeiten zur Kommunikation bietet! Dennoch ist und bleibt eine persönliche Begegnung doch immer noch am besten    standard

Geduld, Geduld, Geduld. Ich schätze, das wird wohl mein Wort des Jahres werden, aber da bin ich ganz gewiss in sehr guter Gesellschaft    zwinker



2021 14.
Jan

Vor genau 14 Jahren habe ich den lang gehegten Wunsch umgesetzt und angefangen, einen Blog zu führen. Eigentlich hatte damals gefühlt so ziemlich jeder einen Blog. Aber ich bin irgendwie ein bisschen stolz, dass meiner inzwischen tatsächlich seinen 14. Geburtstag feiern kann.

Er hat sich in dieser Zeit aber manchmal auch ganz schön gewandelt. Am Anfang schrieb ich nur kurze Alltagsstorys rein, das war sogar noch bei Yahoo 360°, doch diesen Dienst gibt es ja schon eine ganze Weile nicht mehr. Carsten hat damals vorzeitig alle meine Beiträge dort in mĂĽhevoller Handarbeit gesichert. Seitdem ist mein Blog von da weggezogen und zu einem Teil unserer gemeinsamen Homepage geworden    standard

Er musste fĂĽr meine Reiseerinnerungen herhalten, fĂĽr meine Fotoprojekte und meine WochenrĂĽckblicke. Gelegentlich ĂĽbernehmen sogar auch mal andere Schreiber die Tastatur … so darf Heini sich hier zu Wort melden und auch Carsten ĂĽbernimmt mal das Schreiben. Damit bleibt es zumindest auf Dauer nicht zu eintönig    zwinker

Neuerdings hat mein Blog zudem noch eine ganz andere, wichtige Aufgabe ĂĽbernommen: Stephanies Weg zurĂĽck ins normale Leben hat Stand jetzt – gemessen an den Einträgen – absolute Priorität bei uns bekommen, was sich natĂĽrlich auch insgesamt auf den Blog und meine persönlichen Einträge auswirkt. Aber so hilft es allen sehr viel besser mit der Situation klar zu kommen, finde ich. Uns hilft es enorm, weniger Zeit in unzählige EinzelauskĂĽnfte zu investieren und die gewonnenen Minuten bzw. Stunden lieber fĂĽr unser Kleine zu nutzen. Und ihr, meine ĂĽberall auf der Welt verteilten Leser plus dem allgemeinen Dunstkreis von Stephanie (Freunde, Vereinskolleginnen, Kommilitonen etc.), bleibt so immer auf dem Laufenden … mit allen Höhen und Tiefen auf ihrem langen Weg.

Ganz ehrlich, ich bin wirklich froh darüber, dass ich diese wunderbare Möglichkeit habe, dank der (zugegeben nicht mehr ganz so vielen privaten) Blogeinträge immer mit euch in Kontakt zu bleiben und dadurch auch meine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle mit allen teilen zu können!

Deshalb bleibt heute nur noch eines zu meinem Blog zu sagen:



2020 14.
Jan

Auch wenn die eigenen Kinder erwachsen und flĂĽgge werden, hat man immer wieder mit irgendeinem Teenager zu tun. Ab heute kommt mein Blog in diese Phase, denn er wird nun schon 13 Jahre alt … jetzt schon ?!?! Ja, es ist soweit.

Ich hoffe aber, dass er auch weiterhin ohne teenagerĂĽbliche Eskapaden auskommt und nicht herumzickt, wenn ich mal zu wenig Zeit fĂĽr ihn habe    standard
Ich nehme mir wirklich ernsthaft jedes Jahr vor, öfters zu schreiben. Leider kennen wir alle nur zu gut, was mit all den guten Vorsätzen spätestens Mitte des Jahres passiert    zwinker    aber vielleicht wird es jetzt im Norden anders werden und ich komme wieder viel mehr dazu, etwas Interessantes aus unserem Leben im hohen Norden zum Besten zu geben.

Ideen zum Schreiben habe ich mehr als genug und vielleicht kann ich meinen Blog öfter, dafĂĽr aber mit kĂĽrzeren Geschichten fĂĽttern und dabei hoffen, dass es den lieben und aufmerksamen Bloglesern am Ende nicht unbedingt zu viel wird    standard    denn ohne euch und eure Kommentare macht das Schreiben dann doch nur halb so viel Freude!

Auf jeden Fall wird heute ein Sekt(chen) aufgemacht. Zum einen muss der Geburtstag meines Teenager-Blogs wĂĽrdig gefeiert werden und zum anderen haben Carsten und ich seit heute unseren neuen Mietvertrag in die Hände bekommen – schwarz auf weiĂź und mit Stempel. Wir dĂĽrfen ab 1. Februar die Miete fĂĽr unsere favorisierte Wohnung in Wentorf zahlen. Einziehen mit Sack und Pack und Mobiliar können wir natĂĽrlich auch, aber das wird wohl aus logistischen GrĂĽnden nicht gleich am Monatsanfang passieren können. Heute Abend werden wir einen ungefähren Zeitplan ausknobeln – darĂĽber schreibe ich aber lieber extra    standard

Denn jetzt heiĂźt es: Alles Gute zum Geburtstag! Hoch die Tassen!



2019 29.
Nov

Ich persönlich finde es wirklich schwierig, die Frage nach meinem Alter richtig zu beantworten. Die Zahl ändert sich ja auch jedes Jahr aufs Neue!    zwinker
Am vergangenen Dienstag war wieder mal der nächste Zahlenwechsel dran und zum letzten Mal in diesem Leben habe ich nun eine Zahl mit einer Vier als erste Ziffer … 400 werde ich ja sicherlich nicht mehr werden    standard

Da die 49 im gesellschaftlichen Sinne kein besonderer Geburtstag ist, wurde dieser ganz einfach gehalten und nur im kleinen Familienkreis gefeiert. Andrea reiste dazu schon am Vorabend aus Ă–sterreich an, so hatten wir sogar noch genug Zeit, vorher einen schönen Mutter-Tochter-Tag zu verbringen. Noch bevor wir aus dem Haus gingen, kamen Barbara und Anna vorbei, um mir persönlich zu gratulieren und natĂĽrlich trudelten auch von FrĂĽh bis Spät GlĂĽckwĂĽnsche von anderen Freunden aus Nah und Fern auf diversen Kommunikationskanälen der modernen Zeit ein. Ich war wirklich gerĂĽhrt …

Aber definitiv als Erster hat mir mein Mann alles Gute gewünscht (beim alltäglichen Aufstehen um 5:30 Uhr) und kurz danach rief auch schon Stephanie an, die gerade ihren Nachtdienst als Wetterbeobachterin beendete. Sie durfte sich auf mütterlichen Geheiß noch für ein paar Stunden ins eigene Bett verziehen, bevor sie sich dann aber schon auf den Weg zu uns nach Dresden machte. Auch Andrea war schon beizeiten wach geworden und flüsterte mir bei einer herzlichen Umarmung jede Menge guter Wünsche zu.

Als sich dann am Nachmittag die gesamte Familie unter einem Dach versammelte, fuhren wir nach Meißen, denn mein Wunsch für MEINEN Abend war der gemeinsame Besuch eines Weihnachtsmarktes, aber in Dresden machten sie leider erst einen Tag später auf. Da die Meißner schon seit Montag eröffnet haben, war das eben der entscheidende Grund für unseren Ausflug in die Domstadt.

Und was macht man vornehmlich auf einem Weihnachtsmarkt? NatĂĽrlich, man trinkt GlĂĽhwein, beiĂźt in eine Bratwurst rein, knuspert frisch gebrannte Mandeln und traut sich so wie wir vielleicht auch an einen Langos oder ein Knoblauchbrot ran. Das Wetter war sehr nett zu uns, denn es war weder sehr kalt, noch hat es geregnet – also: „Schmecken lassen!“

Erst als es 20 Uhr wurde und die Verkäufer kurz davor waren, Feierabend zu machen, fuhren auch wir wieder nach Hause. Allerdings nicht ohne 10 Minuten vor Ladenschluss im Schweinsgalopp zum Stand mit den Pulsnitzer gefĂĽllten Spitzen zu rennen, denn frisch schmecken diese einfach umwerfend! Carsten und Stephanie waren wie ĂĽblich schneller als Andrea und ich, dennoch standen sie schon vor heruntergelassenen Rolladen am Stand. Häh ?!?! Die Enttäuschung war groĂź! Aber plötzlich bewegte sich die Jalousie wieder nach oben … die Verkäuferin war zum GlĂĽck nur mal kurz weg, um die Bestellung fĂĽr den nächsten Tag aufzugeben. So konnten wir unser Vorhaben doch noch umsetzen und unseren Vorrat an diesen Leckereien groĂźzĂĽgig auffĂĽllen    standard

Zu Hause hockten wir noch eine ganze Weile beisammen und quatschten über dies und das. Wir bleiben zwar dank der heutigen Möglichkeiten via Messenger, Email, Telefon oder Skype in recht engem Kontakt, aber bei einem persönlichen Gespräch, ggf. auch mit Kuscheleinheiten auf dem Sofa, erzählt man einfach noch viel mehr aus dem Leben.

FĂĽr mich war das ein ganz wunderbarer, lustiger und gleichzeitig sehr gemĂĽtlicher Geburtstag! Mal schauen, wie ich in 366 Tagen den groĂźen Wechsel von der 49 auf die 50 feiern werde    zwinker    zum GlĂĽck habe ich ja noch ein knappes Jahr, um mir darĂĽber mehr Gedanken zu machen    standard



2018 02.
Dez

In den letzten Tagen und Wochen war ich erneut in so viele Sachen eingebunden, dass ich hiermit eine kleine Verschnaufpause suche, um alles in Ruhe mal Revue passieren zu lassen.

Die Wetterkapriolen mit täglich verändernden Temperaturen haben leider einen sehr schlechten Einfluss auf mein Immunsystem gehabt. Ich musste eine reichliche Woche mit einer Bronchitis leben und eifrig gegen diese mit allen verfĂĽgbaren Mitteln wie Schlaf, Kräutertee mit Honig, Inhalieren & Co ankämpfen. Seit geraumer Zeit kann ich aber stolz berichten, dass ich aus diesem Gefecht als stolze Gewinnerin hervorgegangen bin … mehr wird jetzt auch nicht mehr gejammert.

Wie ich schon schrieb,  es war erneut reichlich los in meinem Leben. Neben der Arbeit habe ich nach wie vor donnerstags einige erwachsene und zum Teil schon pensionierte Lernwillige in der VHS vor mir sitzen, die ich in die Geheimnisse der russischen Sprache einweihen darf. Ich bin, wie es sich nun mal fĂĽr eine vorbildliche Lehrerin gehört, so gut wie immer als erste da und genieĂźe dann noch ein wenig die Ruhe vor dem Sturm    standard

Aber man hat ja zum GlĂĽck nicht nur die Arbeit im Kopf, egal wie viel SpaĂź sie auch macht    zwinker    deshalb ab hier meine kleinen, als Update gedachten Geschichten aus der Freizeit:

Ines und Torsten haben Carsten zum Geburtstag ein gemeinsames Bowling-Event geschenkt – dieses wurde nun im November eingelöst:

Und wie es so ist, in jeder Gruppe muss es einen geben, der konsequent den letzten Platz belegt – ich habe diese Rolle wie so oft beim Bowlen ziemlich schnell an mich gerissen. Doch meinem SpaĂź mit einer Kugel und 10 Pinnen samt netten Menschen um einen herum tat es dennoch keinen Abbruch:

Zum GlĂĽck war Ines punktetechnisch stets ziemlich in meiner Nähe, wenn auch immer recht knapp vor mir. Die Zeit dazwischen konnten wie vier nutzen, um ausgiebig von Angesicht zu Angesicht zu quatschen und hin und wieder wieder einen Ausflug zum mit inbegriffenen Brunchbuffet zu unternehmen. Zudem gaben wir uns stets der ein oder anderen Fotopose oder Blödelei („Strikemaker“ – pah ! Nicht mit mir !!!) hin:

Da der deutsche November in diesem Jahr überraschend warm und sehr häufig sonnig war, konnten wir nach dem Spiel noch locker und vergnügt im Freien spazieren und genossen die kräftigen Herbstfarben:

Zudem war der Tag perfekt fĂĽr einen Besuch in einem nicht weit entfernten EiscafĂ©, wo ich zu meinem Eisbecher auch gleich mal meinen ersten GlĂĽhwein der Saison bestellte – man muss ja der Jahreszeit dennoch irgendwie Tribut zollen    zwinker

Apropos Wein. Am 20. November verbrachte ich wie so oft, einen Abend in der „veränderbar“ in der Neustadt, um den Geschichten der Phrase4-Autoren zu lauschen. Diesmal habe ich als einzige aus dem gesamten Publikum die gesuchte Phrase in einer der Storys wiedererkannt. Niemand, eigentlich auch ich erst nach einigem GrĂĽbeln, haben damit gerechnet, dass die gesuchte Phrase des Abends („nur kurze Sprints“) bereits in der allerersten Geschichte, geschrieben und gelesen von Henning H. Wenzel, vorkommen wird. Deshalb habe ich sogar erst bis zum letzten Wort der Story gewartet und anschlieĂźend ganz brav wie in der Schule meine Hand hochgehoben, um zu fragen, ob ich richtig gehört habe. Habe ich in der Tat und somit durfte ich eine der beiden Flaschen mit nach Hause nehmen und mir gleich auch noch eine neue Phrase fĂĽr das nächste Mal ausdenken:

Mal sehen, wer diese während der Januarlesung aus einer der 8 Kurzgeschichten heraushört    standard

Am Wochenende vor meinem Geburtstag kam Stephanie zu uns zu Besuch. Da man als Student und vor allem nicht fĂĽr sich allein den Aufwand betreibt, einen Braten zu machen, gab es diesen auf Wunsch einer einzelnen Dame eben am Sonntag bei den Eltern – natĂĽrlich mit allem, was dazugehört:

FĂĽr das Geburtsgasessen am Montag entschieden wir uns allerdings zur Auswärtsvariante und wir nahmen das AYCE-Rippchen-Angebot im „Rauschenbach Deli“ gern als Anlass, dort (nur) zu dritt anzurauschen:

Eine familiäre Vollzusammenkunft klappt eben nicht immer – vor allem nicht, wenn eines der Kinder aus dem nahen Chemnitz vor Kurzem ins bergige Ausland gezogen ist. Andrea kommt somit erst nächstes Wochenende nach Sachsen und wir werden ein klein wenig nachfeiern.

Mitte Oktober hatte ich ja bereits geschrieben, dass meine Kinder mir ihr Geschenk schon „verraten“ haben. Ich erhielt eine Patenschaft ĂĽber (m)ein Tief, welches nach mir benannt wurde. Jetzt, zum Geburtstag, bekam ich zusammen mit anderen netten Sachen noch die gesamte Lebensgeschichte dieses Tiefs nachgereicht. Daraus entnehme ich, dass ich mich bei den Briten, Schotten und Norwegern aufrichtig fĂĽr das Benehmen meines Patenkindes entschuldigen muss, denn dort sorgte das Tief fĂĽr viel Regen und einen heftigen Sturm, während wir uns in Deutschland zeitgleich der Wärme des Hochs Viktor vergnĂĽgen konnten. Wer Interesse hat, kann mich gerne kontaktieren und ich lasse ihm die Biografie per Internet zukommen.

Ja, der 26.11. wurde mal wieder fällig und ich bin somit erneut um ein Jahr älter. Doch ich war wieder sehr gerührt und überrascht, wie viele Menschen an meinen Geburtstag gedacht haben und mir gratulierten. Die Geschenke waren sowohl im übertragenen als auch im direkten Sinne einfach bärig!

Ein ganz herzliches Dankeschön nochmals an alle, die mich in dieser Woche angerufen haben, vorbeigekommen sind, mir ganz klassische Post geschickt haben und natĂĽrlich alle Mittel der modernen Kommunikation nutzten, um mir Gesundheit und viel Gutes fĂĽr das nächste Lebensjahr zu wĂĽnschen – ihr seid einfach klasse!

Meine diesjährige Adventszeit begann ein paar Tage vorher mit einem Ăśberraschungspaket aus Ă–sterreich – Andrea hat es geschickt:

Der Inhalt sind 24 kleine Pappboxen mit diversen Kleinigkeiten meiner GroĂźen. Ich bin echt gespannt, was sie sich so alles ausgedacht hat. Am ersten Dezember gab es Schokobärchen und einen „Women’s Energy“-Tee. Heute durfte ich eine kleine Aufgabe lösen: etwas Lustiges im Internet oder drauĂźen suchen und das mit meiner Familie teilen. Ich habe mich dafĂĽr entschieden:

… das Bild habe ich gestern in der Neustadt gemacht.

Carsten und ich waren Freitag und Samstag viel unterwegs, um Jesus unser schönes Dresden zu zeigen und gleich auch mal ĂĽber die vielen Weihnachtsmärkte zu tingeln. Diesen Gast aus Miami haben wir im Februar während unseres Urlaubs in Florida ĂĽber die Couchsurfing-Plattform kennengelernt. Er stammt ursprĂĽnglich aus Venezuela und sein Name, welcher in Gegenden mit spanischem Einfluss keinesfalls so exotisch wirkt wie bei uns in Deutschland, wird „Chessuss“ ausgesprochen – wir konnten ihn also sehr unauffällig bei unseren Rundgängen rufen bzw. ansprechen, ohne gleich äuĂźerst ungläubige Blicke auf uns zu ziehen. Derzeit wohnt und arbeitet er in Frankfurt und nutzte somit die Gelegenheit, um einmal nach Dresden zu kommen, sich die Stadt anzusehen und ĂĽber die diversen Weihnachtsmärkte zu schlendern.

Wer z.B. mal den Zwinger ganz fĂĽr sich allein, ohne alle anderen Touristen haben möchte, muss wohl an einem Freitagmittag dorthin gehen … idealerweise vielleicht im November    standard

Wir haben an den beiden letzten Tagen den Striezelmarkt, das Stallhöfische Adventsspektakel, den Advent auf den Neumarkt, den Augustusmarkt und den Winterzauber in der Münzgasse besucht, konnten dabei einiges essen und trinken und uns fröhlich in das vorweihnachtliche Gewusel stürzen:

An beiden Abenden rollten wir erst nach 20 Uhr tiefgekĂĽhlt, aber durch und durch satt zurĂĽck ins Apartamento OLCA, wo dann noch die ein oder andere Kleinigkeit aufgetischt wurde: Cognac und Wodka sowie Christstollen, Obst, Kaviar und Schokolade.

Heute früh (sehr früh: 6:30 Uhr !!!) ist unser Gast aber schon wieder nach Frankfurt zurückgeflogen. Wir gönnen uns dann an diesem Sonntag eine kleine Pause zu Hause und widmen uns eifrig der To-Do-Liste, denn morgen nach der Arbeit treffe ich mich mit ehemaligen Kollegen auf dem Striezelmarkt und Carsten geht am Dienstagabend mit seinen Abteilungskollegen wie jedes Jahr zum Jahresabschlussbowling. Und weitere Weihnachtsmarkttreffen sind in unserem Kalender ebenfalls reichlich vertreten, d.h. auch der Dezember verspricht, sehr ereignisreich zu werden.



2018 03.
Okt

Wer uns lange kennt, weiĂź, dass wir immer in die Ferne auswandern wollten. Der Traum ist zwar noch nicht ausgeträumt, dennoch sind wir bislang in Deutschland geblieben … nun haben wir trotzdem unseren ersten Auswanderer in der Familie. Andreas Freund Karl hat bereits seit Ende April eine Arbeitsstelle in Ă–sterreich und die beiden pendelten immer wieder hin und her. Nun hat man beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und die beiden fanden eine erste richtig gemeinsame Wohnung in Leoben. Ihre Magisterarbeit kann Andrea auch von dort gut schreiben, daher wurde ihre Bleibe in Chemnitz gekĂĽndigt und am vergangenen Wochenende stand der Umzug ins benachbarte Ausland an.

Andrea und Karl hatten bis Samstag schon alles gepackt, so dass wir nur den bereits vor Wochen gemieteten Transporter bei SIXT abholen und nach Chemnitz fahren mussten, um das gesamte Hab und Gut in den 3,5-Tonner einzuladen. Als erstens wollten wir Egon aus seinem groĂźen Gehege in die Transportbox umsiedeln, aber wo wir auch im Gehege nachgesehen haben, der Dsungarische Zwerghamster war nirgendwo zu finden! Er war aber auch definitiv nicht tot, denn dann hätten wir seinen kleinen Körper im Streu finden mĂĽssen. Das Viech war schlichtweg wech! GlĂĽcklicherweise haben wir ab und zu mal unter der Käfigbox, welche auf Rädern steht und deshalb etwas Abstand zum Boden bietet, Kratzen gehört und bewaffnet mit einer Taschenlampe entdecken wir darunter sogar den kleinen Ausbrecherkönig. Carsten hat ihn schnell gefangen und ihn in seine Transportbox verfrachtet. Wir alle hatten den Eindruck, dass er sich ĂĽber die Box sogar gefreut hat, denn er war offensichtlich etwas ausgehungert    standard

Der Deckel der Box wurde daraufhin besonders gut zugemacht, Egon verschwand in seinem Häuschen und wir machten uns an die zahlreichen Kisten, Möbel und Säcke:

Carsten durfte mal wieder Pack-Tetris spielen und jede noch so kleine Lücke ausnutzen, ohne aber die Kippstabilität zu unterschätzen, denn schließlich hatten wir ja noch einen langen und holprigen Weg vor uns:

Um die Mittagszeit waren Wohnung und Keller endlich leer und der Transporter plus Karls Mietwagen, ein Nissan Qashqai, gut befüllt. 630 km später und bereits bei Dunkelheit kamen wir endlich in Leoben in Österreich an. Alle vier Zimmer in der Wohnung waren noch fast leer:

Doch dann hat Carsten gegen 21:30 Uhr angefangen, die Sachen aus dem Transporter zu entladen. Karl, Andrea und ich fĂĽhlten uns wie auf einer AmeisenstraĂźe, denn wir liefen immer wieder bepackt ins 2. OG, legten alles ab und mussten dann leer zurĂĽck zum Transporter. Am Ende hat uns sogar noch ein barmherziger Nachbar freiwillig mitgeholfen. Eigentlich wollte er drauĂźen nur eine Zigarette rauchen, aber dann half er tatkräftig mit und schleppte selbst die schwersten Teile mit hoch. Andrea und ich waren ihm dafĂĽr sehr, sehr dankbar    standard

Vor dem Schlafengehen (so gegen Mitternacht) hat Carsten noch nachträglich zu seinem Geburtstag, welcher vor knapp zwei Wochen war, sein Geschenk von unseren Mädels bekommen:

Sie kennen eben seine Vorlieben sehr gut    zwinker    und man beachte das MHD –> 14.02.2019 !!!

Danach fielen wir alle wie tot ins Bett. Das Aufstehen am Sonntag war bei diesem Blick aus dem Fenster doch etwas leichter gefallen als gedacht    zwinker

Bei Lichte hat man dann gesehen, was man am Vorabend so alles hinein getragen hat. So sah das Zimmer am Morgen aus, welches ich weiter oben noch als leer bzw. nur mit zwei Rädern und etwas Kleinkram gezeigt habe:

Da sieht man im Vordergrund auch Egons groĂźes Gehege auf Rädern    standard    das durfte er nur Minuten nach dem Hochtragen und dem BestĂĽcken wieder in Beschlag nehmen bzw. ordentlich durchwĂĽhlen.

Als Dankeschön fĂĽr die Umzugshilfe haben Karl und Andrea uns noch zum FrĂĽhstĂĽck ins Cafe Styria eingeladen. Das Lokal hat eine tolle Lage unmittelbar an der Mur:

Wir saĂźen oben, direkt am Fenster und hatten zu einem sehr leckeren und auch gesunden FrĂĽhstĂĽck einen tollen Ausblick dazu. Meine Pancakes fand ich einfach köstlich – sie waren eine gute Belohnung fĂĽr die Strapazen des Samstags und gleichzeitig eine gute Stärkung vor dem bevorstehenden Nachhauseweg:

Wir sind auch hier erst gegen Mittag losgekommen und fuhren diesmal eine etwas kĂĽrzere Strecke ĂĽber Tschechien … leider aber nicht immer auf der Autobahn, sondern auch viel ĂĽber Landstrasse. So können sich auch 580 km ganz schön hinziehen. Zum GlĂĽck sind wir unfall- und nahezu staufrei durchgekommen, haben unseren Packesel auf Rädern wieder in seinem Stall abgestellt, packten zu Hause unser Zeug aus und fielen danach schnell in einen tiefen und festen Schlaf.

Andrea und Karl wĂĽnschen wir viel GlĂĽck in ihrem ersten richtigen gemeinsamen Domizil!

P.S.: Irgendwie hatte nur ich als einzige von uns allen einen Muskelkater in den Waden zu beklagen    standard



2018 14.
Jan

Im Januar ist man irgendwie immer ganz gern damit beschäftigt, Pläne fĂĽr die Zeit bis zum nächsten Silvester zu schmieden … das ist bei uns OLCAs natĂĽrlich genauso. Deshalb steht inzwischen auch schon mein Fotojahresplan fĂĽr 2018 fest:

  • Januar –> Alkoholisches
  • Februar –> Cutouts
  • März –> Augen
  • April –> Mauern
  • Mai –> Kräuter
  • Juni –> In Blumen gekleidet
  • Juli –> Wurzeln
  • August –> Strandleben
  • September –> Vignetten
  • Oktober –> SchlĂĽssel
  • November –> BĂĽcher und Pflanzen
  • Dezember –> Spiel- und Zeug
  • ganzjährig –> Vitamine des Monats

Carsten war sehr schnell und hat bereits alles in meine Fotojahresplanunterseite reingebastelt. Nun liegt es wieder mal nur noch an mir, die leeren Bilder mit meinen eigenen aufzufĂĽllen. Eigentlich habe ich das letzte Jahr noch nicht komplett vollendet, denn mein ganzjähriges Projekt ist bislang noch nicht abgeschlossen und somit veröffentlicht worden – aber es ist schon beinah alles fertig und wird in der kommenden Woche hier verkĂĽndet    standard

Das zum Thema Pläne, nun zu den WĂĽnschen: Ich wĂĽnsche meinem Blog zu seinem heutigen 11. Geburtstag alles, alles Gute, weiterhin viele treue Leser, immer sehr interessante Beiträge    zwinker    und dass sein Backup jedem fehlerhaft verlaufenden Update oder bösen Angriff standhalten kann    standard



2017 26.
Nov

Heute ist ein ganz besonderer Tag fĂĽr mich. Es ist der einzige Tag im Jahr, an welchem ich das absolute Recht habe, mir diese Krone aufzusetzen    standard

Da Andrea sich zum Kaffeetrinken angekĂĽndigt hat, gab es bei uns eine besondere Torte, welche traditionell bei den OLCAs schon seit fast 20 Jahren zu Geburtstagen gekauft wird: Benjamin-BlĂĽmchen-Torte. Diesmal durfte ich die Elefantenfigur behalten – Geburtstagskind zu sein hat eben auch gewisse Vorteile    zwinker

Dieses Jahr habe ich keine groĂźe Feier gemacht, da mein Geburtstag auf den Toten-, oder wie ich heute bei einem Radiosender gehört habe, Ewigkeitssonntag gefallen ist. Aber es ist auch schön, wenn man mit guten Freunden in seinen Geburtstag von gestern auf heute reinfeiern kann – so geschehen gestern mit Kathrin und Axel,  nachdem wir neben Quatschen und leckerem Essen auch noch einen „Fotovortrag“ ĂĽber unsere USA-Reise aus dem Sommer zum Besten geben konnten.

Heute haben mir aber sogleich ganz viele Leute telefonisch, per Email und SMS gratuliert und sogar der Briefkasten hatte die noch am Samstag zugestellte Geburtstagspost parat. Ich fĂĽhle mich auch ohne groĂźe Feierlichkeiten glĂĽcklich!

Wie gesagt, erst kam zum Mittag Andrea vorbei und auch Anna hatte mal kurz Zeit fĂĽr Tee und Leckerlis sowie natĂĽrlich auch, um persönlich zu gratulieren. Aus dem „ich schau nur mal kurz vorbei“ wurden am Ende ĂĽber 2 Stunden, aber beim Quatschen und Lachen vergeht die Zeit wie im Fluge … egal ob mit 46 oder 47 Lenzen auf dem Buckel    zwinker

Am Ende meines 46. Lebensjahres habe ich gestern eine Art „Midlife-Crisis light“ durchlebt und wenn sich Carstens scherzhafte Bemerkung bewahrheiten sollte, dĂĽrfte ich somit ĂĽber 90 Jahre alt werden, denn 46 Jahre * 2 = 92 Jahre   zwinker
Warum kleine Kriese? Diesmal hat mich der Novemberblues irgendwie besonders stark in seinen Bann gezogen und ich könnte echt immer und ĂĽberall nur noch schlafen, denn gefĂĽhlt war es drauĂźen durchgängig grau, dunkel und ungemĂĽtlich. Aber zum GlĂĽck hatte ich auch jede Menge Highlights – insbesondere mit Freunden und Bekannten. Bei solchen grauen Tagen sind die Zeiten mit lieben Menschen einfach unbezahlbar und auĂźerdem ist es äuĂźerst gemĂĽtlich, wenn man beim Kerzenlicht und Weinchen (oder anderen Getränken) zusammensitzt und klönt –> ob mit Klaudia & Uli am Samstag (18.11.), mit Anna & Julia am Dienstag (21.11.) oder eben gestern mit Kathrin & Axel – es ist einfach immer wieder schön, dass man ganz entspannt mit jemandem ĂĽber Gott und die Welt reden kann!

Und ein weiteres November-Highlight möchte (und kann ich!) euch nicht vorenthalten: Carsten und ich waren am vergangenen Sonntag in der Preview von „Paddington 2

Der erste Teil kam vor 3 Jahren in die Kinos und schon damals habe ich mich in diesen wunderbar und liebevoll animierten Realfilmbären verliebt. Die zweite abendfĂĽllende Geschichte ist ebenso gut gelungen und absolut zum Liebhaben! Der Film ist lustig und ein bisschen traurig, spannend und rĂĽhrend zugleich – einfach sehr zu empfehlen! Und das sage ich nicht nur, weil ich so bärenverrĂĽckt bin    ;)

Heute ist der letzte Sonntag im November, der nächste wird bereits der 1. Advent sein. Ich freue mich schon auf die vielen Lichter in den Fenster der Häuser, auf die weihnachtliche Deko in den Straßenzügen, auf die schönen Dresdner Weihnachtsmärkte (habe bereits etliche Verabredungen im Kalender stehen) und einfach darauf, dass bereits in weniger als einem Monat die Wintersonnenwende stattfindet und ab da dann auch die Tage wieder länger und heller werden.

Und heute noch? Heute gönne ich mir zu meiner eigenen Feier des Tages wahrscheinlich noch ein Sektchen    zwinker    trinkt ihr auch ein Gläschen mit mit bzw. auf mich?