Apr
Einen Dienstagsbesuch gab es in der letzten Woche nicht, da wir sie nach Ostern ja erst am Montagabend zurĂŒck ins Pflegezentrum gebracht haben. Bleibt also nur die Zeit des Wochenendes zusammenzufassen. Am Freitag haben wir wieder mal beim Asiaten gegessen und danach den obligatorischen Wochen(end)einkauf erledigt.
Am Samstag gönnten wir uns erneut einen richtig schönen Ausflug und fuhren etwas mehr als eine Stunde in Richtung Norden. Das Wetter passte hervorragend, die Flora kĂŒndigt derzeit in tollen Farben den kommenden FrĂŒhling an …
… und ich konnte wieder einmal meine geliebte Meeresluft schnuppern:
Keine Angst, auch Stephanie freut sich immer sehr ĂŒber unsere AusflĂŒge, allerdings ist es ihr eigentlich egal, wohin es geht – Hauptsache raus! Â Â đ
Also durfte ich mich mit meiner Wunschlokation durchsetzen und wir fuhren nach TravemĂŒnde an die Ostsee:
Nach einem stĂ€rkenden Mittagessen – immer im Dialog mit diversem Federvieh …
… sowie einem aufdringlichen ReisebĂ€ren – …
… schlenderten wir zuerst an der Strandpromenade bzw. dem Sandstrand entlang – herrlich!!!
Leider war es noch etwas zu kalt fĂŒr einen Gang zum oder gar ins Wasser. Die meisten Strandkörbe war deshalb noch verschlossen und nur ein paar wenige Wagemutige trauten sich mit Badesachen ganz in die Wellen.
Wir nutzten hier und da lieber die BĂ€nke und Liegen der Promenade, doch zu manchen kam Stephanie in ihrem Rolli leider nicht (mit) ran:
Aber das ist wahrlich Jammern auf höchstem Niveau, denn selbst mit ihrem groĂen GefĂ€hrt kommen wir in der Regel ganz gut durch, voran und darĂŒber hinweg. Nur an Treppen ist nun mal leider Schluss … aber damit können wir ganz gut leben.
Nach dem Sandstrand der offenen See schlenderten wir entlang der HĂ€user an der Hafenkante bzw. der FlussmĂŒndung der Trave (womit nebenbei auch gleich noch die Namensgebung dieses LĂŒbecker Stadtteils geklĂ€rt wĂ€re) …
… und wo wir auch ohne (Rolli-)Probleme in ein Fischrestaurant einkehren konnten. Stephanie kann glĂŒcklicherweise die Speisekarte ganz alleine lesen und auch fĂŒr sich daraus bestellen, ohne auf unsere Hilfe angewiesen zu sein:
Sie entschied sich im Gegensatz zu Carsten und mir nicht fĂŒr Fisch (wen wundert’s!) und nahm lieber eine Ofenkartoffel mit Steakstreifen:
Das Kind war mit ihrer Wahl sehr sehr glĂŒcklich! Und damit wĂ€re auch gleich mal ihr dritter Restaurantbesuch absolviert … ab jetzt mĂŒssen wir nicht mehr weiter mitzĂ€hlen, denn es wird mittlerweile zur Routine   đ
Nach so viel Freizeit und LĂ€mpeln musste der Sonntag natĂŒrlich umso mehr mit Training, Spiel und Auffrischung gefĂŒllt werden. Erstaunlicherweise wuchs Stephanie hier fast schon ĂŒber sich hinaus, denn neben den Fortschritten beim Brötchen aufschneiden (Carsten gab nur noch Anweisungen, den Rest erledigte sie eigenhĂ€ndig), dem VerschlieĂen von Verpackungen (z.B. den Deckel auf die Becherschale der Butter drĂŒcken), der Zubereitung ihres Morgenkaffees und das immer flinker werdende Tippen auf der Tastatur, …
… durfte sie heute zum ersten Mal zeigen, dass sie auch etwas ganz alleine eingieĂen kann:
Zugegeben, gĂ€nzlich vertrauten wir ihr dann doch noch nicht und nutzten deshalb eine Flasche mit wenig Saft – aber es war schon sehr souverĂ€n, was sie da tat. Beim nĂ€chsten Mal wird es sicherlich mehr und somit schwerer zu heben und zu kontrollieren sein …
Doch den Vogel schoss sie beim Lernen und Schreiben mit Carsten ab. Buchstaben gingen noch nicht so richtig, aber ihre Zahlen werden zunehmend besser. Die beiden kombinierten das dann auch gleich mal mit einem einfachen Sudoku:
Die fehlenden Zahlen pro Reihe, Spalte und 3×3-Quadrat musste sie selbst herausfinden, doch beim Schreiben half ihr Carsten noch ein wenig. Oben rechts im Bild ist das gelöste Sudoku und man sieht vor allem an der „3“ (zweite von rechts oben und erste links oben) schon eine deutliche Verbesserung. Das Thema dauert also auch nicht mehr lange!
Und da sie selbst nach dem Sudoku sowie nach einigen Wortgittern und RĂ€tseln noch viel Lust fĂŒr Neues verspĂŒrte, versuchten die beiden es mit dem Lernen der analogen Uhr – in einer Therapie wurde wohl in der Woche schon ein wenig geĂŒbt, wie einige Aufzeichnungen zeigten. Carsten malte also fĂŒr Stephanie ein Ziffernblatt auf, erklĂ€rte die grundlegenden Dinge mit Stunden und Minuten (noch ohne solcher Besonderheiten, wie Viertel, Halb, Dreiviertel, Vor und Nach) und mit zwei unterschiedlich langen Bleistiften wurden dann Zeiten angezeigt bzw. abgefragt:
Innerhalb einer Stunde hatte sie es schon relativ gut drauf und erst danach schlichen sich immer mehr Konzentrationsfehler ein. Also heiĂt es jetzt, einmal ein wenig drĂŒber schlafen, immer wieder mal nachfragen und dann sitzt sicherlich auch das Wissen wieder wie vor dem Vorfall … da bin ich ganz zuversichtlich.
Die anschlieĂende Pause inklusive Verwöhnprogramm mit Badewanne, Haare waschen und Gesichtsmaske hatte sich unser Kind redlich verdient:
Man, was war das fĂŒr ein Erfolgswochenende – ich bin ganz hin und weg! Und ich kann an dieser Stelle schon verraten, dass Stephanie selbststĂ€ndig (!!!) im Pflegezentrum weitergemacht hat und jetzt sogar die Buchstaben ganz gut hinbekommt. Hier schon mal eine kleine Sneak-Preview zum nĂ€chsten Blogeintrag, fotografiert bei unserem gestrigen Besuch in LĂŒneburg:
Es gab gleich mehrere solcher Zettel – ich könnte platzen vor Stolz … merkt man nicht, oder?   đ
Ehrlich, sowas macht sie jetzt, wenn sie Langeweile hat:
Da scheint bald eine weitere Baustelle endlich vom Tisch zu sein, mein Herz hört gar nicht mehr auf zu hĂŒpfen!!!
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