Dez
Haha, eigentlich könnte ich hier fast ein Abbild des letzten Blogeintrages veröffentlichen … um ein paar Nuancen angepasst natĂŒrlich:
„Schon bei unserem Ankommen im Pflegezentrum in dieser Woche wusste mein Kind immer wieder mal zu ĂŒberraschen […] am Freitag wartete sie im Zimmer auf unsere Abholung mit fast schon fertig ausgefĂŒllten Buchstabengittern.“
Hier ihre jetzigen Buchstabengitter – was fĂŒr ein Aufstieg zur letzten Woche!
[Na, wer findet auf die Schnelle z.B. Eichhörnchen, Tiger und Fledermaus ???]
Und als weitere Ăberraschung gab es ihren ersten selbstgemachten Salat fĂŒr uns zum Mitnehmen:
„Als wir am Freitag in Wentorf angekommen sind, haben wir uns erst einmal ĂŒber die mitgebrachte Ente mit gebratenen Nudeln sowie ein paar FrĂŒhlingsröllchen vom Asiaten hergemacht ⊠das hat wieder einmal genau ihren Geschmack getroffen! Zum GlĂŒck nicht nur dies, sondern auch der Hackbraten mit SĂŒĂkartoffelstampf (das war echt ihr sehnlichster Wunsch!) und Bohnensalat am Samstag und der Brokkoli-Schinken-Auflauf am Sonntag.“
Diesmal waren es Schnitzelvariationen am Freitag (Stephanie hatte ein Rahmschnitzel mit Pommes und Salat), Reis und HĂŒhnerfrikassee am Samstag und Bratkartoffeln mit Spiegelei am Sonntag – alles drei erneut essenstechnisch ein absoluter Volltreffer bei unserem Kind! Genau so wie einen Abend die Nachos mit KĂ€sedip – sie war ja soooooo glĂŒcklich darĂŒber! Und das auch alles ohne Verschlucken oder Husten, doch dafĂŒr kaut sie aber auch jeden Bissen vorbildlich 52-mal, bevor sie ihn herunterschluckt đ
„Doch glaubt mir, sie futtert nicht nur, sondern muss/kann/darf auch immer bei der Zubereitung helfen â auf diesem Foto ist sie wieder mal beim Eierpellen, wo ihr Carsten wirklich nur beim Anschlagen der Eierschale geholfen hat ⊓
Am Sonntag waren es drei Mandarinen, die sie nach nur einer kleinen Anweisung von mir und dann absolut ohne fremde Hilfe „gepellt“ sowie verdrĂŒckt hat:
Gut, es hat natĂŒrlich auch etwas gedauert, bis sie mit dem SchĂ€len fertig war … đ
… aber wer zĂ€hlt schon die fast 30 Minuten nach đ
„[…] hier zelebrieren wir weiterhin unser vorweihnachtliches Backen und Verzieren“
Dieses Wochenende waren es NussplÀtzchen, welche unseren Backofen herrlich duftend verlassen haben:
Stephanie durfte u.a. die Oblaten auf dem Backblech verteilen und die Zutaten vermischen:
„[…] und vor allem sahen, was Stephanie auch schon eigentlich mittlerweile so kann, haben wir am Wochenende ebenfalls viel Neues ausprobiert.“
Sie hat zwar noch arge Schwierigkeiten beim Halten des Gleichgewichts, aber ihr Ansatz ist groĂartig. In dieser Haltung konnte Carsten sie fast 10 Minuten mĂŒhelos bei Laune halten und mit viel Ablenkung (Abklatschen, Bewegungen verfolgen, Tanzbewegungen) gleichzeitig an ihrer Körperspannung und dem Muskelaufbau arbeiten. Spielend schafft sie bedeutend lĂ€nger, sich ohne seitliches Wegkippen aufrecht zu halten, als wenn sie sich auf eine senkrechte Sitzhaltung konzentrieren muss. Klar, zum Sitzen auf einem Stuhl reicht es noch lange nicht, aber der Fortschritt ist auf jeden Fall deutlich sichtbar.
„Denn ihr Ehrgeiz treibt sie weiterhin am meisten an und sie versucht wie gewohnt eine ihr gestellte Aufgabe mit viel Freude und vor allem Erfolg zu meistern â dazu zĂ€hlen sowohl das Lösen von Aufgaben ⊓
Diesmal hat sie sich in den Kopf gesetzt, zu schreiben, sowohl auf der Tastatur als auch mit einem FĂŒller! Carsten entwickelt bei solchen Herausforderung zum GlĂŒck ebenfalls eine Engelsgeduld und so lernte Stephanie am ersten Tag das richtige Halten und FĂŒhren eines Lamy-FĂŒllers …
… und schrieb dann am nĂ€chsten Tag auch schon gleich die ersten Buchstaben nach Vorlage. Entweder man wies ihr mit einem Zeigestab die richtige Richtung oder sie fuhr auf leicht vorgezeichneten Linien nach:
Beides war vor ein paar Wochen jedenfalls noch eine absolute Unmöglichkeit. Was auch immer bei ihr da oben wieder mal passiert ist, es entwickelt sich zunehmend weiter und im Vergleich zu anderen ihrer Leidensgenossen mittlerweile sogar wirklich in einer schier rasenden Geschwindigkeit.
Besonders deutlich ist das fĂŒr uns in den beiden folgenden Situationen zu sehen, denn wenn alles passt (Butter nicht zu hart, Brot/Brötchen nicht zu weich oder bröckelig, Belag nicht zu flĂŒssig oder widerspenstig), braucht sie beim Schmieren schon gar keine Hilfe mehr – nur etwas mehr Zeit als unsereiner:
Und selbst mit ihrer Postsendung kam sie super zurecht:
Aufmachen, auspacken, Brief oder Karte aufklappen und dann durchlesen wird sie in ein paar Wochen sicherlich gĂ€nzlich ohne Anweisungen und Hilfestellungen hinbekommen – da gehe ich jede Wette ein đ
Letztes Zitat aus der Vorwoche: „Keine Angst, wir gönnen dem Kind auch genĂŒgend Ruhephasen, sei es beim DVD-Gucken (diesmal âJagdfieberâ) ⊓
Am Samstagabend haben wir ihren Wunschfilm „Ratatouille“ geguckt und sie hat an den richtigen Stellen gelacht und war sichtlich gerĂŒhrt, als es auch mal sehr traurig wurde.
Jetzt wird es noch eine sehr kurze Woche fĂŒr sie und uns, denn schon am Mittwoch holen wir sie fĂŒr 18 aufeinanderfolgende Tage in die Residencia OLCA. Ich hoffe mal, dass ich zwischen all dem Geplanten und Bevorstehenden ĂŒberhaupt Zeit fĂŒr den nĂ€chsten Blogeintrag finde … Wochen(end)einkauf im Kaufland (ihr erster Supermarktbesuch), die Weihnachtstage noch nur zu dritt, doch danach kommen Andrea & Karl aus Ăsterreich bzw. vom Familienbesuch aus Sachsen in den hohen Norden, Silvester somit zu fĂŒnft, so mancher Ausflug in die Umgebung und zum Abschluss noch eine ganze Woche zum Chillen und Runterkommen, bevor sie dann am 9. Januar wieder fĂŒr die „Arbeitswoche“ im Pflegezentrum einziehen wird.
Ich bin echt gespannt, wie wir an dem Tag auseinander gehen werden: entweder sie ist froh, uns endlich wieder los zu sein, oder es wird ein Abschied mit viel Herzschmerz. Ganz ehrlich, ein wenig graut es mir schon vor diesem Sonntag …
Doch bis dahin werden wir auf jeden Fall die Worte beherzigen, die ihr die Pflegedienstleitung vor ihrem ersten Besuch bei uns als Rat mitgegeben hat: „GenieĂen, genieĂen, genieĂen!!!“
So, mit den letzten Zeilen fĂŒr heute möchte ich euch auch auf diesem Wege (parallel zum aktuellen OLCA-WeihnachtsgruĂ) noch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest wĂŒnschen – den „guten Rutsch“ gibt es erst im nĂ€chsten Blogeintrag đ
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