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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2021 20.
Dez

Haha, eigentlich könnte ich hier fast ein Abbild des letzten Blogeintrages veröffentlichen … um ein paar Nuancen angepasst natĂŒrlich:

„Schon bei unserem Ankommen im Pflegezentrum in dieser Woche wusste mein Kind immer wieder mal zu ĂŒberraschen […] am Freitag wartete sie im Zimmer auf unsere Abholung mit fast schon fertig ausgefĂŒllten Buchstabengittern.“

Hier ihre jetzigen Buchstabengitter – was fĂŒr ein Aufstieg zur letzten Woche!

[Na, wer findet auf die Schnelle z.B. Eichhörnchen, Tiger und Fledermaus ???]

Und als weitere Überraschung gab es ihren ersten selbstgemachten Salat fĂŒr uns zum Mitnehmen:

„Als wir am Freitag in Wentorf angekommen sind, haben wir uns erst einmal ĂŒber die mitgebrachte Ente mit gebratenen Nudeln sowie ein paar FrĂŒhlingsröllchen vom Asiaten hergemacht 
 das hat wieder einmal genau ihren Geschmack getroffen! Zum GlĂŒck nicht nur dies, sondern auch der Hackbraten mit SĂŒĂŸkartoffelstampf (das war echt ihr sehnlichster Wunsch!) und Bohnensalat am Samstag und der Brokkoli-Schinken-Auflauf am Sonntag.“

Diesmal waren es Schnitzelvariationen am Freitag (Stephanie hatte ein Rahmschnitzel mit Pommes und Salat), Reis und HĂŒhnerfrikassee am Samstag und Bratkartoffeln mit Spiegelei am Sonntag – alles drei erneut essenstechnisch ein absoluter Volltreffer bei unserem Kind! Genau so wie einen Abend die Nachos mit KĂ€sedip – sie war ja soooooo glĂŒcklich darĂŒber! Und das auch alles ohne Verschlucken oder Husten, doch dafĂŒr kaut sie aber auch jeden Bissen vorbildlich 52-mal, bevor sie ihn herunterschluckt    đŸ˜‰

„Doch glaubt mir, sie futtert nicht nur, sondern muss/kann/darf auch immer bei der Zubereitung helfen – auf diesem Foto ist sie wieder mal beim Eierpellen, wo ihr Carsten wirklich nur beim Anschlagen der Eierschale geholfen hat 
“

Am Sonntag waren es drei Mandarinen, die sie nach nur einer kleinen Anweisung von mir und dann absolut ohne fremde Hilfe „gepellt“ sowie verdrĂŒckt hat:

Gut, es hat natĂŒrlich auch etwas gedauert, bis sie mit dem SchĂ€len fertig war …    đŸ˜‰

… aber wer zĂ€hlt schon die fast 30 Minuten nach    đŸ™‚

„[…] hier zelebrieren wir weiterhin unser vorweihnachtliches Backen und Verzieren“

Dieses Wochenende waren es NussplÀtzchen, welche unseren Backofen herrlich duftend verlassen haben:

Stephanie durfte u.a. die Oblaten auf dem Backblech verteilen und die Zutaten vermischen:

„[…] und vor allem sahen, was Stephanie auch schon eigentlich mittlerweile so kann, haben wir am Wochenende ebenfalls viel Neues ausprobiert.“

Sie hat zwar noch arge Schwierigkeiten beim Halten des Gleichgewichts, aber ihr Ansatz ist großartig. In dieser Haltung konnte Carsten sie fast 10 Minuten mĂŒhelos bei Laune halten und mit viel Ablenkung (Abklatschen, Bewegungen verfolgen, Tanzbewegungen) gleichzeitig an ihrer Körperspannung und dem Muskelaufbau arbeiten. Spielend schafft sie bedeutend lĂ€nger, sich ohne seitliches Wegkippen aufrecht zu halten, als wenn sie sich auf eine senkrechte Sitzhaltung konzentrieren muss. Klar, zum Sitzen auf einem Stuhl reicht es noch lange nicht, aber der Fortschritt ist auf jeden Fall deutlich sichtbar.

„Denn ihr Ehrgeiz treibt sie weiterhin am meisten an und sie versucht wie gewohnt eine ihr gestellte Aufgabe mit viel Freude und vor allem Erfolg zu meistern – dazu zĂ€hlen sowohl das Lösen von Aufgaben 
“

Diesmal hat sie sich in den Kopf gesetzt, zu schreiben, sowohl auf der Tastatur als auch mit einem FĂŒller! Carsten entwickelt bei solchen Herausforderung zum GlĂŒck ebenfalls eine Engelsgeduld und so lernte Stephanie am ersten Tag das richtige Halten und FĂŒhren eines Lamy-FĂŒllers …

… und schrieb dann am nĂ€chsten Tag auch schon gleich die ersten Buchstaben nach Vorlage. Entweder man wies ihr mit einem Zeigestab die richtige Richtung oder sie fuhr auf leicht vorgezeichneten Linien nach:

Beides war vor ein paar Wochen jedenfalls noch eine absolute Unmöglichkeit. Was auch immer bei ihr da oben wieder mal passiert ist, es entwickelt sich zunehmend weiter und im Vergleich zu anderen ihrer Leidensgenossen mittlerweile sogar wirklich in einer schier rasenden Geschwindigkeit.

Besonders deutlich ist das fĂŒr uns in den beiden folgenden Situationen zu sehen, denn wenn alles passt (Butter nicht zu hart, Brot/Brötchen nicht zu weich oder bröckelig, Belag nicht zu flĂŒssig oder widerspenstig), braucht sie beim Schmieren schon gar keine Hilfe mehr – nur etwas mehr Zeit als unsereiner:

Und selbst mit ihrer Postsendung kam sie super zurecht:

Aufmachen, auspacken, Brief oder Karte aufklappen und dann durchlesen wird sie in ein paar Wochen sicherlich gĂ€nzlich ohne Anweisungen und Hilfestellungen hinbekommen – da gehe ich jede Wette ein    đŸ™‚

Letztes Zitat aus der Vorwoche: „Keine Angst, wir gönnen dem Kind auch genĂŒgend Ruhephasen, sei es beim DVD-Gucken (diesmal „Jagdfieber“) 
“

Am Samstagabend haben wir ihren Wunschfilm „Ratatouille“ geguckt und sie hat an den richtigen Stellen gelacht und war sichtlich gerĂŒhrt, als es auch mal sehr traurig wurde.

Jetzt wird es noch eine sehr kurze Woche fĂŒr sie und uns, denn schon am Mittwoch holen wir sie fĂŒr 18 aufeinanderfolgende Tage in die Residencia OLCA. Ich hoffe mal, dass ich zwischen all dem Geplanten und Bevorstehenden ĂŒberhaupt Zeit fĂŒr den nĂ€chsten Blogeintrag finde … Wochen(end)einkauf im Kaufland (ihr erster Supermarktbesuch), die Weihnachtstage noch nur zu dritt, doch danach kommen Andrea & Karl aus Österreich bzw. vom Familienbesuch aus Sachsen in den hohen Norden, Silvester somit zu fĂŒnft, so mancher Ausflug in die Umgebung und zum Abschluss noch eine ganze Woche zum Chillen und Runterkommen, bevor sie dann am 9. Januar wieder fĂŒr die „Arbeitswoche“ im Pflegezentrum einziehen wird.

Ich bin echt gespannt, wie wir an dem Tag auseinander gehen werden: entweder sie ist froh, uns endlich wieder los zu sein, oder es wird ein Abschied mit viel Herzschmerz. Ganz ehrlich, ein wenig graut es mir schon vor diesem Sonntag …

Doch bis dahin werden wir auf jeden Fall die Worte beherzigen, die ihr die Pflegedienstleitung vor ihrem ersten Besuch bei uns als Rat mitgegeben hat: „Genießen, genießen, genießen!!!“

So, mit den letzten Zeilen fĂŒr heute möchte ich euch auch auf diesem Wege (parallel zum aktuellen OLCA-Weihnachtsgruß) noch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest wĂŒnschen – den „guten Rutsch“ gibt es erst im nĂ€chsten Blogeintrag    đŸ™‚



2021 11.
Apr

Stephanie war diese Woche wirklich bei annĂ€hernd jedem meiner Besuche sehr gut drauf und wir konnten somit viel zusammen lachen, so einiges ausprobieren bzw. testen und natĂŒrlich auch weiterhin verschiedene Dinge einstudieren und ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben. Damit ist nun noch einmal eindrĂŒcklich erwiesen worden, dass ihre Laune eine Ă€ußerst große und wichtige Rolle beim allgemeinen „was möglich ist und was nicht“ spielt. In der vorigen Woche hat sie ja doch noch so einige Dinge verweigert und sich kategorisch gegen das ein oder andere gestrĂ€ubt – derzeit ist tatsĂ€chlich alles anders !

PhĂ€nomenale Erkenntnis Nummer 1 aus den letzten sieben Tagen: Sie kann sich jetzt noch sehr viel deutlicher bezĂŒglich Ja, Nein und Ich-weiß-nicht ausdrĂŒcken.

Letztere Aussage zeigt sie natĂŒrlich weiterhin mit einem Schulterzucken und das Nein wird mit einem recht langgezogenen „Hmmmmm“ ausgedrĂŒckt, aber das Ja kann man mittlerweile sogar sprachlich unverwechselbar erkennen. Anfang der Woche war ich zwar schon von ihrem eindeutigen Schmatzen als Ja (wie bei einem KĂŒsschen) begeistert, doch seit zweit Tagen spricht sie die eine Silbe sogar komplett aus – das J geht dabei noch etwas unter, aber das A ist schon sehr prĂ€sent. Egal ob beim Üben (stĂ€ndiger Wechsel zwischen allen drei Antwortmöglichkeiten), beim Fragen stellen (willst du … magst du … kennst du … soll ich … darf ich… usw.) oder auch beim Gucken von Videos (Andrea stellt eine Frage, Stephanie antwortet), es klappt immer besser und mit sehr viel weniger Pause lassen zwischen der Frage und dem Antworten als noch vor 2-3 Wochen.

BezĂŒglich Sprechen gehen Pflegepersonal und Therapeuten sogar schon einen Schritt weiter und versuchen sich mit ihr bereits am zweisilbigen Hallo. Das kommt allerdings noch mehr gesummt als gesprochen aus ihrem Mund – doch man ist bereits jetzt schon wieder begeistert von ihren Fortschritten. Gestern dann die durchaus ernst gemeinte Mitteilung, dass man nun mit der Fremdsprache „Walisch“ angefangen hat (wer erinnert sich dabei nicht gerne an Dorie aus „Findet Nemo“?), bei der das Kind großen Spaß daran findet, die vorgesummten Töne nachzumachen. Aus dem Grund möchte man demnĂ€chst doch noch etwas mehr Musiktherapie mit in ihren tĂ€glichen Plan einflechten, z.B. ganz Lieder mitsummen (lassen).

Aber auch andere Übungen zeigen nach unendlich vielen Wiederholungen ihre Wirkung, denn sowohl meiner als auch der gleichen Aufforderung von einer Ergotherapeutin, den rechten Arm um ein paar Zentimeter anzuheben, kommt sie nun ebenfalls immer recht schnell nach – letzte Woche hat Stephanie das ja immer wieder mal vehement verweigert. Mittlerweile kann ich ihr auch etwas in die rechte Hand legen, denn sie schließt und öffnet diese bereitwillig nach ein paar Versuchen. So z.B. einen kleinen Gummiball, den sie auch etwas zusammendrĂŒckt, wenn ich sie darum bitte.

Aber vor allem meine beigebrachte Atemtechnik hat sie so derart verinnerlicht, dass sie diese mittlerweile schon selbststĂ€ndig bei einem bevorstehenden, leichten Krampfanfall anwendet und derzeit nicht einmal die Herzfrequenz sonderlich in die Höhe gehen kann. Entweder sie mildert die Attacke dadurch ganz ordentlich ab oder sie schafft sogar eine komplette Verhinderung. Jedenfalls scheint Stephanie im Vorfeld etwas zu spĂŒren, fĂ€ngt dann mit einem tiefen Einatmen an und atmet die Luft in kleinen StĂ¶ĂŸen aus … bislang konnte ich das Verkrampfen jedenfalls nicht mehr so deutlich sehen, wie noch vor Wochen ohne diese kleine Gegenwehr. Meine tapfere Kleine!

Es gibt sogar noch eine phĂ€nomenale Erkenntnis Nummer 2: Stephanie kann definitiv lesen, meine Tests in dieser Woche haben es eindeutig bewiesen. Ich habe einmal Fragen auf ein Blatt Papier geschrieben und ihr diese ohne Vorlesen gezeigt … sie hat tatsĂ€chlich alles korrekt beantwortet:

  • Kannst du das lesen ? … sie antwortete mit einem deutlichen JA
  • Kennst du meinen Namen ? … JA
  • Ist mein Name Conny ? … NEIN
  • Ist mein Name Anne ? … NEIN
  • Ist mein Name Olga ? … JA

Na, wenn das nicht genug Indiz ist, dass Stephanie einzelne Wörter und Texte lesen und den Sinn erfassen kann! Auch das Personal hat so etwas schon festgestellt und vermutet, das Kind langweilt sich gerade vom Kopf bzw. von den Gedanken her sehr stark, nur der Körper will eben noch nicht so ganz wie sie will. Der Bewegungsapparat hinkt leider noch stark hinterher. Aber genau dieser Umstand fĂŒhrt dazu, dass sie die einfachste AlleinbeschĂ€ftigung, nĂ€mlich Lesen, noch nicht fĂŒr sich selbst praktizieren kann. Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie schwer das Halten eines Buches und das UmblĂ€ttern einer Seite sein kann? Selbst mit einem eBook scheitert es derzeit eben mit dem Halten. Aber genau darauf ziele ich mit meinen stetigen Übungen fĂŒr ihre rechten Hand ab – das Greifen und ZudrĂŒcken klappt mit einem Ball ja schon richtig gut.

Auf die Frage, was man ggf. gegen die Langeweile tun könnte, hat aber auch Stephanie leider keinen richtigen Lösungsvorschlag. Vorlesen ist weiterhin nicht ihre LieblingsbeschĂ€ftigung wĂ€hrend meiner Besuche, ebenso lehnt sie HörbĂŒcher ab – die hat sie ja schon immer nicht gemocht. Bleibt am Ende derzeit eben nur der Fernseher … aber ohne Umschaltmöglichkeit!

Ich habe sie mal aus Spaß gefragt, ob sie ein wenig Mathe machen möchte und ihre Antwort war erstaunlicherweise JA. Also werden Carsten und ich auch nach entsprechenden Möglichkeiten in dieser Richtung suchen. Ein heutiger, erster Test mit ganz leichten Grundrechenarten (z.B: 5+4, 4-2, 3*5 und 12/4) und dem Wurzelziehen (Wurzel aus 9 und 16) war jedenfalls vielversprechend. Allerdings ist sie verstĂ€ndlicherweise nach 5-10 Minuten Konzentration schon recht mĂŒde und braucht dann erst wieder eine Pause. WĂ€hrend dieser bekommt sie zur Zeit immer Umarmungen, Streicheleinheiten und viel Gequatsche von mir und unserem Alltag.

Man mag es nicht fĂŒr möglich halten, aber es kann sogar noch eine Erkenntnis Nummer 3 erwĂ€hnt werden: Stephanie lĂ€sst zum GlĂŒck wieder mehr zu, dass ich Fotos und Videos von ihr mache. Damit kann ich dann auch Carsten und die Familie an diesen ach so tollen Fortschritten teilhaben lassen. Dabei konnte ich sogar einmal einen richtig herzlichen Lachanfall erhaschen, wie Stephanie sie frĂŒher immer wieder gehabt hat – wer sie kennt, weiß wovon ich rede. Es war so toll, eine solch komplexe Wiederentdeckung ihres alten Stephanie-Ichs machen zu können! Ich war den TrĂ€nen echt nahe, denn diese herzliche Lache habe ich ja nun schon seit fast einem Jahr nicht mehr von ihr zu hören bekommen. Auch wenn sie in dem Moment tatsĂ€chlich ĂŒber mich gelacht hat, denn ich muss wohl etwas unbeholfen ausgesehen haben, als ich ihre Foto- und Bilderwand erweitert habe, was ich auch entsprechend selber kommentierte     🙂

Sie liebt diese Sammlung und guckt sie weiterhin auch immer sehr gerne an. Also habe ich einmal weitere Fotos ausgedruckt und wenn rechts und links kein Platz mehr an der Wand ist, muss ich eben auf Zehenspitzen in die Höhe ausweichen. Wenn es das ist, was dich zum Lachen bringt, mein Kind, dann werde ich noch viel viel mehr Fotos fĂŒr dich aufhĂ€ngen, versprochen!

Aber nach so viel Lobhudelei muss ich auch mal wieder ihr Hauptproblem ansprechen – das Essen. Was haben Pflege, Therapeutinnen und ich nicht alles versucht: Mezzo-Mix, KĂ€sekuchen, Eiersalat, Kochschinken, Leberwurst, GeflĂŒgelsalat, Heringssalat, Dosenmais – aber die Schnute bleibt fest versiegelt! Sie riecht und schnuppert sehr ausgiebig daran und schluckt auch aufgrund des Speichelflusses, aber nicht mal auf ihren Lippen will sie etwas von den Leckereien haben. Geschweige denn ablecken.

Die LogopÀdinnen erzielen derzeit wohl erste Erfolge mit Lollis, denn die werden zunehmend gelutscht, doch von einer richtigen und wichtigen Nahrungsaufnahme ist sie leider noch sehr weit entfernt.

Zum Warum gibt es etliche Vermutungen, vor allem die, dass sie weder ihre Kiefer- noch Zungenmuskulatur im Griff hat. Doch da haben wir dann ein kleines Henne-Ei-Problem: ohne Essen wird die Mundpartie nicht stimuliert und gestĂ€rkt, was aber wiederum gut fĂŒrs Sprechen wĂ€re. Die Zunge muss viel geschmeidiger werden, was durch Essen/Sprechen sehr viel effektiver passieren könnte, als durch die Reihenfolge Sprechen/Essen. Doch wir geben nicht auf – nĂ€chste Woche sind McDonalds-Pommes dran …

Damit ich so langsam zum Schluss kommen sollte, hier noch ein paar Infos in Kurzform:

  • Von einer Schwester wurde sie mal zum Waschen animiert bzw. verdonnert. FĂŒr eine Waschbewegung durchs Gesicht hat es natĂŒrlich noch nicht gereicht, aber Brust und Bauch konnte bzw. sollte sie selbst mal ausprobieren – laut Pflege klappte es schon ganz gut.
  • Wenn die linke Handorthese entfernt wird, die sie ohne zu Murren bis zu 5 1/2 Sunden toleriert, ist sie zwar immer noch kein Freund davon, aber mehr als das Gesicht zu verziehen und ggf. ein wenig zu maulen passiert nicht. Die zwischendurch mal erworbenen Kenntnisse des sirenenartigen Heulens haben sich glĂŒcklicherweise nicht durchgesetzt. Das Kind ist jedenfalls in meinem Beisein bislang nicht mehr laut geworden.
  • Ein weiterer Rolliausflug ist in den letzten Tagen leider nicht zustande gekommen, aber wir fragen weiterhin immer wieder mal nach … am Ende sind eben doch zu viele Personen notwendig, um unser „Leichtgewicht“ mittels Lifter in den Rollstuhl und danach wieder zurĂŒck ins Bett zu hieven bzw. fĂŒr alles entsprechend zu positionieren. Auch hier hat man in der Regel keine blasse Vorstellung davon, was das fĂŒr ein Aufwand das am Ende ist. Ich möchte nur auf eine Sache hinweisen: fĂŒr den Lifter muss sie im Bett zunĂ€chst auf ein Haken-und-Ösen-Tuch gelegt werden und zum Abschluss dieses auch wieder unter ihr hervorgezogen werden. Das ist nicht ganz so einfach, wenn eine erwachsene Person so keinerlei Hilfestellung geben oder ein Mitmachen beisteuern kann – das macht man dann nicht mal eben alleine oder zu zweit und vor allem nicht in 5 Minuten.

Wir sind durch die Entwicklungen vergangener Tagen nun wieder ganz positiv gestimmt und fĂŒhlen uns in dem, was wir tun, durch Stephanies Fortschrittchen bestĂ€rkt. Es wird schon noch etwas Zeit brauchen, aber die Richtung, in welche die aktuelle Entwicklung geht, finden wir schon ganz fabelhaft! Ich muss aber auch sagen, dass ich nach wie vor enorm vor dem persönlichen Einsatz der Kollegen auf der Station meinen Hut ziehe. Sie sind auf Stephanies Fortschritte nicht minder stolz als wir und tun wirklich alles Mögliche, um ihr Potential weiter zu entwickeln! Ich könnte in der kurzen, wenn auch tĂ€glichen Besuchszeit ohne die UnterstĂŒtzung von denen allen nie und nimmer so viel Üben und ErklĂ€ren und ErzĂ€hlen, um unsere Kleine zu fördern! Sie dankt es ihnen aber auch mit LĂ€cheln, Lachen und Mitmachen – so haben sicherlich alle Parteien ihren Spaß im sonst durchaus etwas eintönigen Klinikalltag     🙂



2021 04.
Apr

Gestern ist tatsĂ€chlich die 180-Tage-Marke gerissen worden … Stephanie ist jetzt also schon fast ein halbes Jahr in der Reha und seit ihrem Vorfall sind 220 Tage vergangen. FĂŒr uns zĂ€hlen vorrangig aber nur ihre Ergebnisse und erreichten Stufen nach ihrem Aufwachen im Januar diesen Jahres – auch diese Woche konnte sie uns an der ein oder anderen Stelle wieder ĂŒberraschen.

So habe ich z.B. mit ihr aktiv die große, leere Wand auf ihrer rechten Seite gestaltet (links ist die Fensterfront):

Ich habe Stephanie verschiedene Fotos und Postkarten gezeigt und sie konnte dann entscheiden, ob sie dieses Bild an der Wand haben möchte oder nicht. Dabei hat sie sich auch jede Postkarte wirklich genau angeguckt, meiner Meinung nach die Texte durchgelesen und in der Regel wohl recht gut verstanden, denn sie lachte an den richtigen Stellen oder nahm es hin, wenn es nur ein Sinnspruch war. Nur bei komplizierten Wortspielen oder SÀchsisch kam sie irgendwie nicht weiter und runzelte die Stirn. Jedenfalls guckt sie jetzt immer wieder gerne auf die neu gestaltete Bilderwand wenn ich zu Besuch ins Zimmer komme oder nach dem Besuch gehe, d.h. es scheint ihr also zu gefallen, was sie sich da ausgesucht hat.

Auch diese Woche ermöglichte uns das tolle und herzensgute Klinikpersonal zwei RolliausflĂŒge in die Umgebung – beim ersten konnte Carsten sogar mit dabei sein. Diese eine Stunde haben nicht nur wir, sondern auch das Kind sicherlich sehr genossen. Schon bei der BegrĂŒĂŸung ohne Maske hat sie sich sichtlich gefreut und somit Carsten also auch wiedererkannt:

Wir sind um das KlinikgebĂ€ude gefahren und haben an einem Spielplatz eine Bank gefunden, wo wir in der Sonne sitzen und uns besser und direkter mit Stephanie beschĂ€ftigen konnten … ist beim Schieben bzw. in Bewegung ja nicht immer ganz so einfach. Carsten hat diverse Dinge angesprochen, welche man jetzt in den nĂ€chsten Wochen von ihr erwartet und die auch bezĂŒglich der Entlassung in eine Pflegeeinrichtung entscheidend werden könnten. In dem Zuge probierte er eben auch die Dinge aus, welche ich ihm sonst nur im Nachgang erklĂ€ren oder anhand von Fotos und Videos zeigen kann.

Bei diesen Interaktionen nutzte er ihre RĂŒckmeldung von Ja und Nein, als er ihr ĂŒber die infrage kommenden Pflegestationen berichtete, dass das Essen ein ganz wichtiges ZĂŒnglein an der (Entscheidungs-)Waage sein wird und somit immens wichtig fĂŒr sie ist, er ihr viele einfache Fragen stellte und somit nebenbei auch gleich mal ein paar Tests mit ihr durchfĂŒhrte. Mal war sie relativ teilnahmslos und starrte in den Wald oder Himmel und lauschte vielleicht etwas mehr den gerade lauthals zwitschernden Vögeln, aber sehr oft folgte sie ihm mit ihren Blicken, bestĂ€tigte an den richtigen Stellen mit „hmmmm“ und lachte auch sehr viel:

WĂ€hrend dieser Zeit ließ sie sich auch ĂŒberall sehr gut berĂŒhren, z.B. am rechten Arm und der Hand, im Gesicht, um den Mund herum, am Kopf, an den Beinen, an den Schultern und sogar ein ganz klein wenig am linken Arm und der Hand. Und am darauffolgenden Tag schient es fĂŒr mich so, als hĂ€tten dieser Ausritt und vor allem auch Carstens Appelle wirklich etwas Wirkung gezeigt. Leider hĂ€lt das bei ihr ja nicht immer so lange an …

Derzeit signalisiert sie mir z.B. eine große Abneigung gegen die Kamera, was natĂŒrlich das Einfangen von Bildern fĂŒr eine tĂ€gliche Familienberichterstattung stark einschrĂ€nkt. Das ist, so wie ich es denke, auch wieder nur eine ihrer plötzlichen Launen und erledigt sich hoffentlich bald. An einem Tag war sie richtig gut drauf und hat einiges mitgemacht, aber sobald ich das Handy hob, weigerte sie sich weiterzumachen. Das Aufrichten des Oberkörpers mit meiner UnterstĂŒtzung ohne Kamera klappte mehrmals richtig gut – mit Handy in der Hand nicht. Sie lĂ€chelte und strahlte ohne Kamera wie ein Honigkuchenpferd – mit Handy in der Hand nicht. Ohne Kamera hob sie auf meine Bitte mehrfach ihren rechten Arm ca. 10 cm hoch – mit Handy in der Hand nicht. Mein kleiner, großer Dickkopf !!! Dann eben ohne Beweismaterial …

Am Ende der Woche habe ich noch einmal explizit das Lesen testen wollen und drei kurze Fragen auf einen Papierblock geschrieben, um ihr diese zu stellen … ohne ein Vorlesen. Sie hat tatsĂ€chlich jeweils recht adĂ€quat mit Ja, Nein und Mimik darauf geantwortet, sodass ich wirklich glaube, sie kann lesen, sich aber einfach noch nicht verbal artikulieren. Wenn die Muskeln im Mundbereich beim Essen nicht mitspielen, so könnte dies doch sicherlich auch fĂŒrs Sprechen gelten, oder ? Jedenfalls werden wir in den nĂ€chsten Tagen das Lesen und Verstehen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und mit Hilfe von Antwort- (Ja, Nein, Vielleicht), Zahlen- (0-9) und Buchstabenzetteln (A-Z) herumtesten. Ich werde sie also mal nach etwas fragen, um dann mit dem Finger ĂŒber das Papier zu wandern und sie soll mit Hmmmm quasi ihre Auswahl treffen. Sollte sie in der letzten Ausbaustufe tatsĂ€chlich mit dem gesamten Alphabet arbeiten können, wĂ€re das eventuell sogar eine Möglichkeit der erweiterten Kommunikation. Dabei gilt aber immer eines zu beachten: sie muss wirklich gut drauf sein, sonst macht sie leider nicht mit     🙁    wir setzen fĂŒr diese Übungen und Tests natĂŒrlich wieder Wochen an, tasten uns also peu Ă  peu vor.

Ihre heutigen Osterkarten hat sie jedenfalls schon mal ganz alleine (also ohne Vorlesen) sehr intensiv angeschaut und irgendwie auch gelesen, was ich glaube, an ihren Augenbewegungen, am Lachen, Summen und ihrer gelegentlichen RĂŒhrung festmachen zu können. Nachgefragt bzw. tiefer nachgebohrt habe ich heute jedenfalls noch nicht – das kommt erst spĂ€ter.

Ich hoffe sehr, dass uns das nordische Wetter bald wieder mit wĂ€rmeren und sonnigeren Tagen verwöhnen wird, denn das könnte die HĂ€ufigkeit der AusflĂŒge nach Draußen positiv beeinflussen. Ich merke, dass es ihr gut tut und ihr auch neue Impulse gibt: GerĂŒche, GerĂ€usche, Sonnenlicht …
Dazu findet sie das Fahren auf unebenen FlĂ€chen spannender und lustiger, als das Rollen auf einem schön geteerten und planen Weg. Zudem könnte ich so ja auch mal mein sportliches BetĂ€tigungsfeld erweitern, indem ich ihres und das Gewicht des Rollstuhls auf solchen Hindernisparcours herumschiebe    đŸ˜‰

Übrigens hat ihr Interesse an meinem Vorlesen in den letzten Tagen etwas nachgelassen, dafĂŒr findet sie das Unterhalten bzw. mein ErzĂ€hlen aus dem Leben viel interessanter. Irgendwie verstĂ€ndlich, da sie sich dann auch dazu irgendwie Ă€ußern kann    🙂    man will ja schließlich doch irgendwann auch mitreden dĂŒrfen. Aber die entspannende und einschlĂ€fernde Wirkung des Vorlesens fehlt irgendwie, deshalb werde ich das nach wie vor weitermachen, wenn auch in einem etwas geringerem Umfang. Außerdem hoffe ich, dass Stephanie ĂŒber kurz oder lang ihre HĂ€nde wieder komplett kontrollieren kann, denn derzeit ist das selbststĂ€ndige UmblĂ€ttern noch eine wahre Herausforderung, aber dann könnte sie eben auch selber mal wieder etwas lesen – wenn es soweit ist, werde ich euch garantiert davon berichten.

Doch es bleibt nach wie vor beim bisherigen Credo: Schrittchen fĂŒr Schrittchen !!!



2021 14.
Mrz

Die nĂ€chste runde Zahl wĂ€re zu verzeichnen: vor nun genau 200 Tagen wurde Stephanie mit dem Rettungswagen in die Berliner CharitĂ© gebracht und seit 160 Tagen befindet sie sich in einer Rehaklinik ganz in unserer NĂ€he. Und wenn man jetzt bedenkt, dass sich ihre aktiven Erfolge (Atmen, Mimik, Code fĂŒr Ja/Nein/weiß-nicht, erste Laute etc.) eigentlich erst seit ihrem Aufwachen Mitte Dezember ergeben haben, reden wir am Ende von weniger als 90 Tagen, die sie dafĂŒr gebraucht hat! Bei meinem letzten GesprĂ€ch mit dem Oberarzt und Klinikleiter hat dieser ebenfalls seine Überraschung darĂŒber geĂ€ußert, dass sich Stephanie in dieser kurzen Zeit so schnell und vor allem so positiv entwickeln konnte – in der Regel ist man das eben (leider) nicht gewöhnt. Das gibt mir und uns mal wieder sehr viel Hoffnung.

Ihr grĂ¶ĂŸtes Problem derzeit ist und bleibt allerdings das Essen. Egal was man ihr Leckeres zum Riechen gibt oder wie sehr man versucht, ihr etwas durch AuftrĂ€ufeln, auf die Lippen schmieren oder gar in die Wange schieben schmackhaft zu machen, sie öffnet die Schnute einfach nicht.

SchaumkĂŒsse, Cola, sĂŒĂŸe Breie, Kinderschokolade oder Gurke – alles schon versucht, nix hat genĂŒtzt. Mit ihrem Gesicht zeigt sie ganz deutlich, was sie davon hĂ€lt und ihre Lippen bleiben fest versiegelt. Neuerdings sogar zunehmend wohl auch beim ZĂ€hneputzen …

Dabei haben die LogopĂ€din und ich sie erst letztens gefragt, ob sie statt Obst und SĂŒĂŸem lieber mal etwas Herzhaftes probieren möchte und sie hat es recht deutlich bejaht. Ob scherzhaft oder ernst gemeint, es fiel der Vorschlag Nudeln-Bolognese und ihre Augen strahlten. Zwar weiß ich bis heute nicht, ob man diesen Vorschlag bereits in die Tat umgesetzt hat, denn ich bekam noch keine positive oder negative RĂŒckmeldung dazu. NĂ€chste Woche hake ich mal nach    đŸ˜‰    vor allem, da ich jetzt quasi eine Freigabe erhalten habe, immer wieder mal das ein oder andere Lebensmittel vorbeizubringen. Ich denke da z.B. an Mezzo-Mix, Monte-Schokopudding, Kartoffelchips, KĂ€sekuchen, Dosenmais oder ein StĂŒck KĂ€se. Manches davon liegt sogar schon zur Übergabe bereit.

Ein Highlight der letzten Woche war fĂŒr Stephanie definitiv ihre MRT-Untersuchung im Bethesda-Krankenhaus in Hamburg-Bergedorf, zu der ich mir natĂŒrlich wieder einen Tag frei genommen hatte, um die ganze Zeit bei ihr sein zu können. Ihre Kopfbewegungen und vor allem die neugierigen Blicke zu allen Seiten verdeutlichten, wie froh sie wieder insgeheim ĂŒber diese Abwechslung war. Wie schon bei ihrem letzten Außer-Haus-Termin wurde auch hier alles ganz genau inspiziert und der Kopf fuhr stĂ€ndig wie ein Scanner umher (auf dem Foto links). Leider am Ende aber auch dann, als sie schon im MRT lag, sodass man sich doch dazu entschied, sie fĂŒr den Zeitraum der Untersuchung zu sedieren (auf dem Foto rechts).

Den dafĂŒr notwendigen KanĂŒlenzugang an der rechten Hand hatte man schon morgens vorsorglich in der Rehaklinik angebracht – bis auf den eigentlichen Pieks gab Stephanie obgleich dieser Prozedur keinen einzigen Laut von sich. Dadurch konnte dieses MRT inklusive Kontrastmittel, um letztendlich keine EntzĂŒndung oder AbnormalitĂ€t zu ĂŒbersehen, ohne Probleme durchgefĂŒhrt werden und im Laufe der nĂ€chsten Woche werden wir sicherlich die Auswertung erklĂ€rt bekommen. Genauso problemlos verlief dann die einstĂŒndige Wartezeit und der RĂŒcktransport in die Rehaklinik. Stephanie war zwar die ganze Zeit völlig unaufgeregt (die Herzfrequenz stieg zu keiner Zeit ĂŒber das Gewohnte an), aber zurĂŒck in ihrem Bettchen folgte die logische Konsequenz aus einem so aufregenden Abenteuer … sie schlief recht schnell ein, als ich ihr noch etwas aus dem Pippi Langstrumpf-Buch vorgelesen habe:

Ansonsten gestaltet sich meine Besuchszeit (in der Woche i.d.R. eine Stunde am Abend nach der Arbeit und am Wochenende ohne wartenden Carsten im Auto mittags ca. zwei bis drei Stunden) relativ abwechslungsreich mit Fotos gucken, Video- und Sprachbotschaften vorspielen, Vorlesen, Körperpflege (KĂ€mmen, NĂ€gel schneiden, Eincremen etc.), Quatschen und relativ viel Lachen.

Hierbei darf sie immer gerne mit entscheiden, was sie denn machen möchte. Durch die Ja/Nein-Kommunikation wurde dies nun sehr gut möglich. Letztens hat sie sich mal aktiv die Kanada-Fotos aus 2019 gewĂŒnscht und immer wieder beim Betrachten innegehalten oder das Gesehene mit einem LĂ€cheln quittiert. Auch beim Vorlesen von Pippi Langstrumpf (das Buch gefĂ€llt ihr jetzt doch immer besser) lacht sie ĂŒber das Gehörte und guckt sich die Bilder recht lange an. Auf meine Nachfrage hin hat sie auch einmal bestĂ€tigt, dass sie sich sogar die Texte genauer mit anschaut – zum Lesen wird es aber sicherlich noch nicht reichen, doch ich könnte mir vorstellen, dass sie erste Erinnerungen zurĂŒckerlangt. Ich wĂŒnsche es mir jedenfalls so sehr!

Vom Bett in Richtung Fußende guckt sie immer gerne auf die seit Monaten befĂŒllte Fotowand, die ich letzte Woche endlich mal wieder neu bestĂŒckt habe. An diesem Tag schaute sie sogar noch viel öfter und intensiver dorthin:

Und ich bemerke zunehmend, welche Dinge ihr im Fernsehen gefallen (gut, auf das Programm und die Inhalte habe ich nicht immer Einfluss) und auf welche Musik sie besonders reagiert. Nach einem Mix aus den letzten 15 Doppel-CDs „Bravo Hits“ habe ich ihr nun mal etwas ruhigeres fĂŒr das stĂ€ndig im Zimmer laufende Radio bzw. den darin integrierten MP3-Player zusammengestellt: „CafĂ© del Mar“-CDs sowie Musik von Ludovico Einaudi, Claude Debussy, Clueso, Bliss und Enigma. Auf ruhigere Töne hat sie in letzter Zeit besonders „gechillt“ reagiert.

Da ich jetzt schon wieder so viel geschrieben habe (ups!), hier noch die weiteren Neuerungen und Infos der letzten Woche in einer Kurzversion:

  • Auf dem Stehbrett schafft sie mittlerweile bis zu 80 Grad und wĂ€hrend einer Sitzung von ca. 30-40 min wird sie nun gleich zwei bis drei Male langsam von der Waagerechten in die Senkrechte gebracht, damit der Kreislauf sich immer mehr an den Positionswechsel und das aufrechte Stehen auf ihren eigenen FĂŒĂŸen gewöhnt.
  • Das Loch am Hals wĂ€chst immer mehr zu und ich persönlich glaube nicht mehr an die Notwendigkeit einer ergĂ€nzenden OP … hoffentlich bleibt ihr das wirklich erspart.
  • Das Personal darf jetzt bei Stephanie immer mit Visier statt mit Mund-Nasen-Schutz agieren, damit das Kind mehr als nur die Augen sieht.
  • Der Rollstuhl ist derzeit noch nicht gerade ihr bester Freund, denn bei ihren aktuellen Bein- und KörperaktivitĂ€ten rutscht sie wohl immer mehr „in den Keller“ und begibt sich dadurch in eine zunehmend ungemĂŒtlichere Position – zumal das Rein und Raus mit dem Lifter ihr ebenfalls keine sehr große Freude bereitet. Sie kann sich in beiden FĂ€llen noch nicht selbst justieren und dadurch in eine bequemere Stellung bringen …
  • Zwar zeigt ihre linke Hand noch immer eine geballte Haltung (auf dem Foto links), aber die Ergotherapeuten finden es schon toll, dass diese nicht mehr so eng verkrampft ist und man nun auch ohne Probleme mit dem Finger in die Faust hineinkommen kann. An der rechten Hand (auf dem Foto rechts) ist das ja schon seit lĂ€ngerem möglich:

  • Es bleibt beim ungeliebten Anlegen und Abnehmen der Orthesen, aber die Abwehrhaltung (ggf. auch mit Wimmern und Schreien) ist oft nur von kurzer Dauer und wenn das Personal einmal fertig ist, lĂ€chelt sich auch schon wieder recht schnell mit den Therapeuten um die Wette und schĂ€kert mit ihnen rum.

Ansonsten geht es ihr wie uns allen: mal hat sie entspanntere Tage und mal ist es eher so, dass sie nicht besonders gut drauf ist … das Menschliche ist eben auch ihr nicht fremd.

Ich bin sehr gespannt, ob sie sich tatsĂ€chlich in KĂŒrze wieder an alle Buchstaben und das Prinzip des Lesens erinnert. Ich habe in einem GesprĂ€ch mit dem Stationsarzt einmal meine EindrĂŒcke geĂ€ußert (ihr langes Verweilen mit den Augen auf Buchstaben, was wie ein Mitlesen beim Buch sowie auch heute bei meinem T-Shirt wirkt) und da gibt es wohl eine Möglichkeit, dies zu testen. Mal schauen, ob und wann das durchgefĂŒhrt werden kann. Diese FĂ€higkeit wĂŒrde die Kommunikation jedenfalls noch vielseitiger machen können – aber noch ist das nur eine vage Vermutung. Vielleicht interpretiere ich da am Ende auch mehr rein, als es wirklich ist. Ich wĂŒnsche meiner sonst sehr eigenstĂ€ndigen Kleinen eben von ganzen Herzen, dass sie so schnell es geht wieder Kontrolle ĂŒber ihren Körper und ihr Leben erhĂ€lt und es somit wieder voll und ganz selber in den Griff bekommt. So wie sie manchmal drauf ist, nervt es sie anscheinend auch, dass sie nicht alles so sagen und machen kann, wie sie es eigentlich will. Bislang war das in ihrem Leben immer die stĂ€rkste Motivation – eben so lange etwas zu ĂŒben, bis sie es absolut sicher beherrschte. Ich hoffe, dass es auch in diesem Lebensabschnitt genau so gut klappt!



2019 18.
Okt

Wir empfinden BĂŒcher als etwas ganz natĂŒrliches in unserer Umgebung …

… dabei ist es absolut gleich, ob es sich um einen Ratgeber handelt, …

… um ein MĂ€rchen, welches immer wieder unsere Seele berĂŒhrt, …

… oder um ein Gedichtband:

BĂŒcher sind aufgrund ihrer Herkunft mit den BĂ€umen verwandt. Besonders deutlich wird dies bei einer Buche:

Sowohl das eine als auch das andere haben, wie man sich erinnert, jede Menge BlÀtter zu bieten:

Oft genug sind die schĂŒtzenden EinbĂ€nde der BĂŒcher und ebenfalls schĂŒtzende Borke der BĂ€ume sogar farblich kaum voneinander zu unterscheiden:

Beide können ziemlich alt werden. Sehr hĂ€ufig sieht man das wahre Alter sogar mit bloßem Auge. Schicht fĂŒr Schicht offenbart sich das unscheinbare Innere, was einst alles zusammen hielt:

BĂŒcher helfen uns dabei, unseren Blick auf diese Welt abzurunden:

Sie machen sie auch mit ganz einfachen Mitteln mitunter bunter:

Unsere BĂŒcher wecken in uns die Lust, Neues und Unbekanntes in weiter Ferne zunĂ€chst zumindest beim Lesen kennen zu lernen:

Aber sie sorgen auch fĂŒr jede Menge GemĂŒtlichkeit in den eigenen vier WĂ€nden:

Am Anfang ist jedes Buch fĂŒr den Leser ein unbeschriebenes Blatt …

… aber nach und nach erkennen wir das, was sich wirklich darin verbirgt:

BĂŒcher sind fĂŒr uns Orte der Erinnerungen. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob es um ein gedrucktes Buch geht …

… oder ein handgeschriebenes, wie z.B. ein Poesiealbum:

Ich finde, BĂŒcher sind genau so wichtig fĂŒr unsere seelische Gesundheit wie ein tĂ€glicher Apfel fĂŒr die körperliche ist:

Wer weiss, vielleicht bekommt ihr jetzt Lust, in einem lĂ€ngst angefangenen und noch nicht durchgelesenen Buch das Lesezeichen wieder zu finden und weiter in der LektĂŒre zu schmöckern    🙂    ?

Das wĂŒrde mich sehr freuen!



2016 31.
Jan

Ein flĂŒchtiger Blick, welchen ich heute beim FrĂŒhstĂŒck auf den Kalender geworfen habe, machte mich schlagartig munter. Ich habe nĂ€mlich mit Erschrecken feststellen mĂŒssen, dass heute bereits der letzte Tag des ersten Monats im neuen Jahr ist    :fragend:

Es sind schon wieder 31 Tage vorbei und ich habe erneut noch nicht all das erledigt, was ich mir eigentlich vorgenommen habe. Das liegt bestimmt auch daran, dass meine PlĂ€ne leider immer etwas viel zu ehrgeizig sind    😉    aber man muss die Sachen ja schließlich positiv sehen und angehen    😀

Immerhin habe ich es bisher vollbracht, sehr viel öfter zu lesen. Besonders die BĂŒcher von Tom Rob Smith haben es mir derzeit angetan. Das Buch Kind44 habe ich quasi verschlungen und nun verbringe ich meine zugegebenermaßen rare Lesezeit mit Kolyma. Wenn ich dieses Buch ausgelesen habe, dann hoffe ich, dass ich mir bei Francis auch das letzte Buch mit dem Protagonisten Leo Demidow ausleihen kann – Agent 6. Ich finde die BĂŒcher sehr spannend und gut recherchiert, denn es handelt sich dabei um viel Historisches, speziell aus Stalins Zeiten, was die Geschichten aber gleichzeitig auch ziemlich gruselig macht …

Gleich zu Anfang 2016 bin ich ĂŒber meinen Schatten gesprungen und habe mich trotz gedanklichem Aufschub bis April doch gleich am ersten Montag im Jahr bei einem ziemlich anstrengenden Sportangebot meines neuen Arbeitgebers angemeldet und quĂ€le mich seitdem jeden Montag und Donnerstag mit gewisser masochistischer Freude eine Schulstunde lang durch das SYNRGY360-Trainingsprogramm. Ich fĂŒhle mich direkt danach zwar regelrecht kaputt, aber grundsĂ€tzlich tut das meinem BĂŒrokörper echt gut!

Zudem koche ich seit Jahresbeginn wieder etwas mehr selber und vor allen Dingen mit deutlich weniger Zucker. Apropos Zucker, ich verzichte zwar nicht komplett darauf – dann wĂ€re ich bestimmt unausstehlich – aber ich versuche, die Zufuhr davon etwas besser zu kontrollieren und mir das nicht immer wieder in irgendwelchem Essen aus dem Supermarkt unterschieben zu lassen. Klappt!

Ach ja, das darf bei meinem kleinen ResĂŒmee auch nicht fehlen: Ich habe den Januar gesund ĂŒberstanden!!! Dabei krĂ€nkelten um mich herum etliche Leute … vielleicht bringt es ja doch etwas, dass ich jeden Morgen eine Messerspitze AscorbinsĂ€ure nehme und so sehr auf VitaminC in Pulverform schwöre    🙂    und wenn nicht, dann liegt es eben am Placeboeffekt – so!    😉

Wir haben nun unsere Hochzeitstagreise im Großen und Ganzen organisiert bekommen und ich freue mich schon auf ein paar sonnige Tage auf einer Insel in Atlantik, wo wir unseren 10. Jahrestag feiern werden. 10 Jahre! Und wir haben uns immer noch nicht umgebracht, sondern hĂ€ngen nach wie vor jede freie Minute gern zusammen    😉
Ich finde das echt erstaunlich, freue mich aber sehr darĂŒber    😉

Im Januar haben wir als Familie zu viert ein tolles Wochenende in Potsdam erlebt und an den anderen Tagen jede Menge Zeit mit unseren Freunden verbringen können – beides ist fĂŒr mich persönlich enorm wichtig!

Mein Russischkurs neigt sich nun allmĂ€hlich dem Ende zu. Am letzten Dienstag war ich mit meinen Kursteilnehmern sogar schon im „Odessa“ essen, weil bei der allerletzten Stunde in 2 Tagen leider nicht alle Teilnehmer dabei sein können. Danach ist dieser AnfĂ€ngerkurs definitiv vorbei und ich habe bis April Ferien … dabei spĂŒre ich Freude ĂŒber die zusĂ€tzliche Freizeit, aber leider auch etwas Wehmut, denn ich werde diese SchĂŒler nun in diesem Kreise bestimmt nicht mehr wiedersehen.

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Ich habe die letzten 4 Wochen irgendwie auch immer wieder Zeit fĂŒr mein Monatsprojekt „Körner“ gefunden, konnte aber wie ĂŒblich bei Weitem nicht alle Ideen umsetzen, welche ich im Kopf hatte. Ob das, was ich geschafft habe, euch gefĂ€llt, könnt ihr mir bitte dann in ca. einer Woche sagen, wenn ich euch die Bilder hier in gewohnter Art und Weise prĂ€sentiere    😉

Und nun gilt es – bloß noch einmal schlafen und dann haben wir schon den Februar in unseren Kalendern aufgeschlagen    😀    dabei vertippe ich mich gelegentlich noch immer bei der Angabe der Jahreszahl    😉



2015 19.
Apr

Das Wetter wird schöner und man merkt sofort einen enormen Tatendrang in sich. Da geht es auch mir nicht anders, irgendwie passiert jeden Tag etwas Interessantes    😉

Diesmal muss ich wirklich weit ausholen, genauer gesagt ab dem Samstag vor einer Woche. Zum 40. Geburtstag hat Carsten einen Geschenkgutschein von Kathrin und Axel fĂŒr einen von ihnen gefĂŒhrten Ausflug nach Bautzen, inklusive Mittagessen in einem sorbischen Restaurant, bekommen. An besagtem Samstag war es dann endlich soweit. Bautzen ist im FrĂŒhling wirklich sehr schön. Eine kleine, aber sehr hĂŒbsche Stadt, finde ich. Dazu gilt sie inoffiziell als die Hauptstadt der Sorben. Gegessen haben wir im wunderschönen und sehr zu empfehlenden Restaurant Wjelbik, wo wir von sehr freundlichen Frauen in traditionell sorbischen Trachten bedient wurden. Das Essen war sehr lecker, speziell die Nachspeise und das sorbische Bier schmeckt ebenfalls sehr gut    🙂

Da wir alles ganz brav aufgegessen haben, machte man auf unseren Wunsch hin auch ein Erinnerungsbild:

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Weil die Stadt klein und gemĂŒtlich ist, war auch unser Rundgang nicht sehr lang. Mein Mann fĂŒhlte sich deshalb irgendwie nicht genug ausgelastet und nach langem Diskutieren fĂŒgte ich mich am Sonntag meinem Schicksal und willigte mehr oder weniger freiwillig zu einer 20 km langen Wanderung ein. Was man nicht alles aus Liebe macht! Das Wetter war auf unserer Seite, es gab nicht zu viele Wanderer und so konnten wir sogar einige Tiere von ganz Nah sehen. Sogar ein schwarzes Eichhörnchen lief ganz ruhig vor uns her! Die Strecke haben wir dann in ca. 7 Stunden mit Pausen bewĂ€ltigen können. Hier ein typisches Olga-Pausenbild    😉

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Danach waren wir aber platt, besonders ich. Ich erhielt als „Bonus“ einen Mini-Sonnenbrand auf der Stirn (nur ein schmaler Streifen direkt am Haaransatz, wo ich wohl zu wenig Sonnenmilch aufgetragen habe) und eine Blutblase am Fuß. DafĂŒr habe ich mir anschließend einen langen Badewannenaufenthalt gegönnt und konnte ungestört im Buch „Der Fremdling“ von Max Frei schmökern. Nebenbei beobachtete ich, wie sich das Ostergeschenk der Kinder, ein goldenes Bade-Ei, vollstĂ€ndig im Wasser auflöste. Danach duftete nicht nur ich penetrant nach einer Mischung aus Vanille und Honig, sondern gleich die ganze Wohnung    😉

Am Montag trafen wir uns zum Essen und Quatschen mit Katja und Gerd im griechischen Restaurant Olympia. Ich brauche wohl nicht zu erwĂ€hnen, dass wir danach kugelrunde BĂ€uche hatten. Ich habe mich bis dahin zum GlĂŒck von der Sonntagsstrapazen ganz gut erholt und so liefen wir sogar zu Fuß dorthin sowie auch wieder nach Hause. Jetzt ist es ja fĂŒr uns nicht mehr so weit bis dahin … der Verdauungsspaziergang tat echt gut    😉

Am Dienstagabend durfte ich wieder meine Kursteilnehmer in die Geheimnisse der russischen Sprache einweihen – davon habe ich schon genĂŒgend erzĂ€hlt und werde keinen mit weiteren AusfĂŒhrungen langweilen.

Mittwochs hat sich bei uns irgendwie ein Filmabend manifestiert, da wir gerne den Lovefilm-Postversandservice nutzen und somit immer mittwochs und samstags eine neue Silberscheibe eintrifft, wenn wir sie pĂŒnktlich am Montag- und Donnerstagmorgen in den Postkasten geworfen haben. Diesmal bekamen wir die DVD „Madame Mallory und der Duft von Curry“ zugestellt. Vorher aber machte ich meinen ersten Fahrradausflug in diesem Jahr, denn Carsten und ich sind zusammen zum Blauen Wunder gefahren, da ich dort fĂŒr Sonntag ein Fotoshooting geplant hatte. Deshalb wollte ich mir die Möglichkeiten, mein Model zu positionieren, vorher genauer ansehen. Unterwegs gönnten wir uns ein Abendessen bei Curry & Co. Die CurrywĂŒrste von dort sind in Dresden ziemlich berĂŒhmt, aber sie kamen natĂŒrlich nicht an die Gerichte ran, welche wir danach in oben besagtem Film sehen durften    🙂
Der Streifen ist ĂŒbrigens Ă€ußerst sehenswert, weil mit viel Liebe gemacht und zudem mag ich Helen Mirren sehr    😉

Am Donnertagabend ging es fĂŒr Carsten und mich auf die Schulbank, denn wir haben uns gemeinsam fĂŒr einen Business English-Kurs bei der VHS angemeldet und wir hatten nun unsere erste Stunde. Es war sehr interessant festzustellen, wie viel wir in dieser Sprache doch schon wissen! Man unterschĂ€tzt sich offensichtlich doch zu sehr    😉    aber es gibt auch noch einiges zu lernen und darauf freuen wir uns beide sehr!

Freitagabend war mal wieder Familienzeit, denn Stephanie weilte erneut in ihrer Heimatstadt    😉
Auf den gemeinsamem Besuch beim neuen Haus&Hof-Dönermann (Jusuf erkannte „seine Stephie“ sofort wieder, obwohl wir die Kleine zunĂ€chst ganz alleine reingeschickt haben) folgte anschließend ganz viel Zeit fĂŒr den regen Austausch von Neuigkeiten und alten Geschichten – das war echt schön!

Gestern traf ich mich am Nachmittag mit Barbara, um zusammen eine FĂŒhrung zur derzeitigen Ausstellung im Kraszewski-Museum zu besuchen. Es ging um das Leben und die Werke von einer sehr interessanten, polnischen Regisseurin – Agnieszka Holland. Ich bin durch eine Empfehlung von unseren Freunden aus Breslau auf sie aufmerksam geworden und war von ihrem Film „In Darkness“ sehr beeindruckt!

Am heutigen Sonntag war fĂŒr mich ein Aufstehen in aller HimmelherrgottesfrĂŒhe angesagt, denn ich habe mich mit Ines zum Bildermachen schon fĂŒr 7 Uhr verabredet. Die Sonne war zum GlĂŒck sehr auf unserer Seite, aber es war am Anfang doch ganz schön kalt! Da durfte mein tapferes Model natĂŒrlich ihre Daunenjacke fĂŒr die warme Schultern und den Heini fĂŒr ein warmes Herz haben    😉

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Und nach etwa 3 Stunden Knipsen und Posieren hatten wir uns definitiv ein Kaffee und ein kleines StĂŒck Kuchen verdient, oder nicht ?    😉

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Obwohl so voll, war es eine echt tolle Woche! Allerdings ist die kommende schon jetzt genau so prall mit diversen Terminen gefĂŒllt – ich werde natĂŒrlich wieder in gewohnter Blog-Manier berichten    🙂



2015 06.
Apr

Wie jedes Jahr freute ich mich schon seit Tagen und Wochen auf 4 Tage Freizeit am StĂŒck. Es wurde im Vorfeld zwar kein schönes Osterwetter prophezeit, aber da wir nicht mehr geplant hatten, bunte Eier im Garten zu verstecken, war uns das Wetter ziemlich gleichgĂŒltig. Bei kaltem Regenwetter kann man sogar noch lĂ€nger im Bett lesen und braucht nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben    😉

Am GrĂŒndonnerstag hatte ich schon seit dem frĂŒhen Morgen echte FreitagsgefĂŒhle. Es war nĂ€mlich mein letzter Arbeitstag in der Woche, der Wochenmarkt, an welchem ich seit unserem Umzug jeden Freitag auf dem Weg ins BĂŒro vorbeifahre, war aufgebaut und rege besucht, an Abend gab es das OLCA-traditionelle Döner-Wochenendessen und danach folgte noch der Einkauf fĂŒrs Wochenende    🙂    … so ein herrliches GefĂŒhl!

Unser Karfreitag hatte danach die Rolle eines klassischen Gammeltages ĂŒbernommen: lange im Bett lesen, lange frĂŒhstĂŒcken, Zeit am Rechner verplempern, entspannt Mittagessen kochen (Kartoffel-Blumenkohlauflauf – lecker, sage ich euch!) und das Gekochte dann auch ohne Hatz verputzen zu können. Mit prall gefĂŒllten BĂ€uchen landeten wir auf der Couch und gönnten uns die DVD „Best Exotic Marigold Hotel“ als Vorbereitung fĂŒr den bevorstehenden Kinobesuch am Samstag. Ganz ehrlich, die Woche davor waren wir mit zahlreichen Terminen so voll gepflastert, dass wir diesen einen Tag wirklich gebraucht haben, um von „Superschnell“ wieder auf „Normal“ zu kommen, besonders ich    😉

Am Samstag besorgten wir noch ein paar Kleinigkeiten im benachbarten Supermarkt und gönnten uns einen ausgedehnten Spaziergang durch Striesen. Vor dem Einkauf wollte Carsten unbedingt noch seine Sonnenbrille mitnehmen, nachdem wir die EinkĂ€ufe nach Hause brachten, nahmen wir statt dessen lieber einen Regenschirm mit. April, April, er weiss nicht, was er will    😉    so viel sei aber verraten: Aufspannen mussten wir den Wasserschutz jedoch nicht    😀
Bei diesem Spaziergang haben wir ein Cafe entdeckt, welches wir ganz gewiss noch öfter besuchen werden – das Cafe Lösch. Sehr gemĂŒtlich, sehr freundliche Bedienung, die Kuchen waren Ă€ußerst lecker und auch das Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis fanden wir sehr angemessen. Fast alle Tische waren reserviert, das kennt man von einem kleinen Cafe eigentlich eher selten, aber das spricht dafĂŒr, dass es nicht nur uns dort so gut gefĂ€llt    😉
Von da war es auch nur ein Katzensprung zum Programmkino Ost, wo wir uns um 17:30 Uhr den zweiten Teil des „Best Exotic Marigold Hotel“ angesehen haben. Der Erste war spitzenmĂ€ĂŸig und es ist doch arg schwer so einen Film noch zu toppen. Der zweite war etwas schwĂ€cher von seiner Geschichte und hat etwas vom leichten Humor des VorgĂ€ngers eingebĂŒĂŸt, wir haben es aber nicht bereut, ihn uns angesehen zu haben. Da wir beim Heimgehen in der NĂ€he waren, entscheiden wir uns zu einem Abendessen im „Paddy Foleys Irish Pub„. Das Lokal war rappelvoll!!! Wir haben gerade so noch zwei PlĂ€tze an der Bar und direkt gegenĂŒber der ZapfhĂ€hne ergattert und konnten dem Wirt beim Zapfen und Malen von Shamrocks im Stout-Schaum zugucken. Ich fand das völlig faszinierend! Mal sehen, ob wir irgendwann es auch einmal schaffen, dort etwas eher aufzuschlagen und einen Tischplatz zu erobern    😉

Ostersonntag wurde ein richtiger Familientag, wenn auch alles andere als traditionell österlich gestaltet    😉    denn beide Kinder hatten Appetit auf Mamas Borschtsch und wollten diesen im Vorfeld auch selber mitkochen. Zusammen macht das Schnibbeln und Zubereiten natĂŒrlich wesentlich mehr Spaß. Ich habe außerdem noch ein neues Rezept fĂŒr Pampuschki (kleine Hefebrötchen) mit Knoblauchsoße ausprobiert. Die Knoblauchsoße war der Hammer: unsere Wohnung riecht immer noch danach    😉 … leider gibt es aber keine Bilder, denn das Essen war irgendwie zu schnell weg    😉
Zwischendurch gönnten wir uns noch einen Osterspaziergang im Großen Garten, das Wetter hat auch diesmal wie gestern perfekt mitgespielt!

Und nun sind wir zeitlich schon wieder beim Ostermontag angekommen. Heute war frĂŒhes Aufstehen angesagt, denn Stephanies Bus gen Potsdam sollte um 9:15 Uhr fahren. So haben wir uns noch mit Andrea und Karl zum gemeinsamen FrĂŒhstĂŒck beim BĂ€cker im Dresdner Hauptbahnhof verabredet und verabschiedeten danach alle zusammen unsere Kleine. Jetzt ist es wieder an der Zeit, sich um das Mittagessen fĂŒr lediglich zwei Personen, nĂ€mlich nur noch Carsten und mich, zu kĂŒmmern. Essenstechnisch gelten zu den Feiertagen bekanntlich ganz andere Regeln, auch bei uns –> viel zu viel und voller Kalorien. Sogar unser Ostergeschenk der Kinder hatte ein entsprechendes Beipackzettelchen    😉

Andreas-Osterhasen2015

Und wie waren euer Ostern so?



2015 03.
Mrz

Wenn die Kinder Ă€lter und dazu auch noch flĂŒgge werden, wird die gemeinsame Zeit mit ihnen zu einer RaritĂ€t. Deshalb geniessen wir diese Möglichkeiten nun besonders intensiv. Das letzte Wochenende war  z.B. nach langer Zeit mal ziemlich stark dem Familienleben gewidmet.

Stephanie kam bereits am Donnerstag aus Potsdam nach Dresden, hat sich aber erst einmal fĂŒr einen Schwesternabend in Andreas Wohnheim entschieden. Ich möchte gar nicht wissen, wie die Öhrchen der Möchtegernmodels aus Heidi Klums Sendung geklingelt haben, denn beim Schauen solcher Programm“höhepunkte“ wird natĂŒrlich unter den beiden Geschwistern ganz krĂ€ftig ĂŒber alle Protagonistinnen abgelĂ€stert    😉

Am Freitag nach der Arbeit holte ich unsere Kleine von ihrer Schwester ab. Zu dritt gingen wir zu unserem neuen Stamm-Dönermann auf der Borsbergstraße. Inzwischen fĂŒhlen wir uns dort richtig heimisch und auch Yusuf meinte, dass wir inzwischen fast wie eine kleine Familie wĂ€ren. Ich gehe aber nicht nur deswegen gerne zum „Sultan“ essen    🙂

Den restlichen Abend haben wir erst ganz edel in der Karl-May-Bar im Kempinski-Hotel verbracht, wobei Andrea und Karl ebenfalls noch dazu gekommen sind. Wir wĂ€ren wohl nie von allein auf diese Bar aufmerksam geworden, aber dank der Dresden for Friends-Karte war immerhin ein Cocktail fĂŒr lau zu haben. Und man konnte sich schön unterhalten, denn die Musik war nicht aufdringlich und die AtmosphĂ€re im Raum ganz gemĂŒtlich. Danach wechselten wir gegen 23 Uhr von edel zu rustikal und zogen in den benachbarten Irish-Pub Shamrock. Da die KĂŒche dort aber um diese spĂ€te Tageszeit schon kalt war, gönnten wir uns noch einen kleinen (ungesunden) Mitternachtssnack bei der wohl weltweit bekanntesten Fastfoodkette dieser Welt, bevor wir Andrea und Karl nach Hause brachten und anschließend auch selber schnell ins Bett fielen.

Am Samstag wurde nicht im Apartamento OLCA gefrĂŒhstĂŒckt, denn fĂŒr diesen Morgen konnten wir endlich mal unser Weihnachtsgeschenk einlösen. Beide MĂ€dels haben uns damals nĂ€mlich einen Gutschein fĂŒr „Gemeinsame Zeit“ geschenkt und dieser beinhaltete vor allen Dingen einen gemeinsamen Brunch. Wir all-you-can-eaten/brunchen immer sehr gern, weil man da viel Zeit zum Quatschen und Nebenbei-Essen hat … ohne Druck fertigzuwerden. Das wissen unser Kinder natĂŒrlich auch schon lange    🙂
Sie haben fĂŒr das lange FrĂŒhstĂŒck das Restaurant L’Art de Vie ausgesucht und damit eine richtig gute Wahl getroffen! Nach dem leckeren und schönen Essen sowie viel Geschnatter haben wir uns von unserer Großen verabschiedet, denn sie verfolgte ab da schon wieder ihre eigenen PlĂ€ne, aber da sie ja noch in Dresden wohnt, sehen wir uns zwischendurch immer wieder    😉

Brunch-mit-Kindern

Mit Stephanie zusammen plĂŒnderten wir noch kurz einen Russenladen und schauten dann unsere aktuelle Lovefilm-DVDEdge of Tomorrow“ mit Tom Cruse und Emily Blunt. Aus meiner Sicht eine Mischung aus „Und ewig grĂŒĂŸt das Murmeltier“ und „Krieg der Welten“, aber der Film hat uns alle drei positiv ĂŒberrascht    😉    Leute, welche viel Spaß bei „Source Code“ hatten, werden auch bei diesem Film nicht enttĂ€uscht.

Tja, und ab da waren die Kinderzeiten mehr oder weniger vorbei, denn abends gingen Carsten und ich noch zu zweit in die Comödie, wo wir ganz viel Freude an dem StĂŒck „Ziemlich beste Freunde“ hatten – die Karten hatten wir noch in 2014 gekauft, da war von dem Brunch und dem Kinderwochenende keine Spur. Die vier Schauspieler und auch das BĂŒhnenbild haben den Film hervorragend wiedergegeben und uns enorm beeindruckt!

Am Sonntag verbrachte ich ĂŒbrigens allerhand Zeit mit Lesen, denn das Buch „Februar“ hat mich wirklich gepackt. Als spannender Krimi mit Bezug zur aktuellen, politischen Situation in meiner Wahlheimat sehr empfehlenswert!



2015 21.
Feb

Dass ich eine SchwĂ€che fĂŒr BĂŒcher habe, ist ein offenes Geheimnis. Schließlich war einst meine Entscheidung, Philologie zu studieren, eine Entscheidung des Herzens und nicht des Gehaltszettels in Spe. Es ist dann natĂŒrlich auch sehr schmeichelhaft, einige Autoren in seinem Bekanntenkreis zu haben, z.B. das kreative Quartett von Phrase4. Ich geniesse jeden Monat deren Kurzgeschichten wirklich sehr, weiss aber, dass sie auch dickere BĂŒcher schreiben können    😉

So hat Francis Mohr nun nach monatelanger Arbeit und ausgeprĂ€gter GeheiminskrĂ€merei ein neues Buch erschaffen und da ich schon sein „Flashback Ost“ verschlungen habe, konnte ich mir natĂŒrlich die Premiere von „Februar“, seinem neuen Buchkind, nicht entgehen lassen. Der gestrige Freitagabend war extra dafĂŒr in unserem FamilienPĂ€rchenkalender reserviert.

Der Weg in die VerĂ€nderbar, wo auch die regelmĂ€ĂŸigen Lesungen von Phrase4 stattfinden, ist mir natĂŒrlich schon mehr als bekannt und so traf ich dort oberpĂŒnktlich ein – war aber bei Weitem nicht die Erste! Zwischen den GĂ€sten habe ich dann auch noch einige bekannte Gesichter entdeckt, die ich sonst nicht bei solchen Lesungen treffe, was mir ein weiteres Mal deutlich bewiesen hat, dass Dresden trotz ĂŒber 500.000 Einwohnern doch mehr als ein Dorf zu sehen ist    😀

Damit die Lesestunde nicht zu „trocken“ wird, hat Francis als UnterstĂŒtzung einen Musiker namens Rany eingeladen. Der Mann hat eine echt geniale Stimme! Die von der Sorte, bei der auch eine gestandene und, zumindest dem im Ausweis stehenden Alter nach, erwachsene Frau schmachtend vor der BĂŒhne sitzt und dahinschmilzt    🙂

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Francis hat natĂŒrlich einiges aus seinem neuen Buch vorgelesen. So kenne ich jetzt zumindest schon einige Charaktere der Geschichte und weiss, dass es ein Krimi ist. Ich weiss wer stirbt und sogar auf welche Art und Weise, aber wer der TĂ€ter ist, hat der schlaue Autor natĂŒrlich nicht verraten    😉

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Ein Buch brauchte ich mir nicht zu kaufen, denn ich habe davon profitiert, dass ein Bild von mir in das neue Werk von Herrn Mohr geschafft hat und deswegen habe ich ein Belegexemplar bekommen    😀
Ich bin sogar namentlich in der Danksagung des Buches erwĂ€hnt und ich gestehe, dass in einem solchen Fall eine gewisse Portion Eitelkeit auch mir nicht fremd ist, denn ich fĂŒhle mich wirklich sehr geschmeichelt    :erroeten:

NatĂŒrlich habe ich mir das frischgedruckte Buch gleich vom Meister selbst signieren lassen!

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Und da ich heute mein aktuelle LektĂŒre zu Ende gelesen habe, kann ich sogar schon morgen mit dem Lesen von „Februar“ loslegen … ich möchte ja schließlich wissen, warum das Opfer starb und wer daran schuld ist    😉