Feb
Dieses Jahr haben wir uns relativ spĂ€t um unsere Hochzeitstagreise gekĂŒmmert, aber wenigstens das Ziel stand bereits seit geraumer Zeit fest. Nachdem wir im Fernsehen mal einen Beitrag ĂŒber Sand bzw. darin auch von Sanddieben auf den Kapverden sahen (es wird ab 2:10 Minute fĂŒr diesen Blogeintrag relevant), wollten wir auf diese Inseln im Atlantik fliegen, bevor die gesamten schönen SandstrĂ€nde dort zur Geschichte werden. In unserem ReisebĂŒro konnten wir uns zwischen den Inseln Sal und Boa Vista entscheiden, die anderen acht Eilands dieser Inselgruppe vor der WestkĂŒste Afrikas werden noch nicht wirklich als Touristenziele angeboten. Wir entschieden uns fĂŒr Boa Vista und haben es echt nicht bereut đ
Bereits nach der Landung unserer Boing 737 hatten wir unsere erste Ăberraschung –> der Flughafen auf dieser Insel hat kein Dach! Damit wurde uns schlagartig klar, hier erwartet man keinen anhaltenden Regen, wie es derzeit bei uns Deutschland ĂŒblich ist.
Nebenbei erwĂ€hnt hat dieser internationale (!) Flughafen auch kein Radar … es wird nur auf Sicht geflogen und gelandet bzw. gestartet!!! Keine Sicht, z.B. durch einen Sandsturm, dann eben auch kein Flughafenbetrieb – so einfach ist das. No StreĂ …
Unsere Hotelanlage Rui Karamboa glĂ€nzte wetterbedingt ebenfalls mit vielen offenen RĂ€umen und ĂbergĂ€ngen. Die weiĂen GebĂ€ude hinter meinem Mann sind keine Stadt, es gehört alles zu unserem Hotel (sichtbar ist hier ca. 1/4).
Wie man sehen kann, gehört dieser Strand quasi dazu. Er war zu unserem groĂen GlĂŒck immer noch mit ganz ganz viel Sand gefĂŒllt đ
Ăbrigens, Carsten hat die AkazienĂ€ste auf dem vorletzten Foto nicht einfach so angesehen – wir haben dort ziemlich groĂe Heuschrecken mit ca. 10-15 cm entdeckt. GlĂŒcklicherweise hatten sie mehr Angst vor uns als wir vor ihnen und so flogen sie im Schwarm immer ganz schnell weg, sobald wir uns den BĂŒschen nĂ€herten.
Die Hotelausstattung fanden wir ĂŒbrigens ganz groĂe Klasse … mitten im Februar schmeckt so ein Drink am Pool und in der Sonne gleich doppelt gut đ
Im gleichen Pool haben Carsten und ich dann an unserem Hochzeitstag eine Tauchschnupperstunde genommen. Der junge Mann rechts im Bild hat uns in die Geheimnisse des Tauchens angewiesen und heiĂt ĂŒbrigens Platini đ
Ich habe festgestellt, dass eine Taucherausstattung auf dem Kopf optimal die FĂ€ltchen in meinem Gesicht verschwinden lĂ€sst đ
An unserem 11. Hochzeitstag war auch das Bett besonders liebevoll dekoriert:
Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein Abendessen im afrikanischen SpezialitĂ€tenrestaurant des Hotels und es gab eine viel zu groĂe Auswahl:
So haben wir uns vom Buffet wieder von jedem ein bisschen auf den Teller gepackt:
Die Schildkrötenbrötchen (oben mittig auf meinem Teller) hat man mit so viel Liebe und so kunstvoll gebacken, dass ich mir fast wie eine Mörderin vorkam, als ich die Beinchen und den Kopf abgerissen habe, um diese als erstes zu essen :erroeten:
Aber wir haben natĂŒrlich nicht nur gefeiert, gefaulenzt und gegessen, sondern uns auch andere Ecken und Gegenden der Insel von Birte, einer wirklich erstklassigen Reiseleiterin von Boa Vista Tours, zeigen lassen. Unter anderem haben wir die Reste des Schiffswracks Cabo Santa Maria gesehen. Auf den Bildern im Internet, welche wir uns vorher angeschaut haben, war noch wesentlich mehr an dem gestrandeten Schiff dran, aber es war auch fĂŒr uns noch ausreichend zum Angucken da đ
Da merkt man wieder, was Salzwasser zusammen mit Wind anrichten kann. Diesen Gedanken hatten wir auch beim Besuch des Farols auf der Ostseite der ca. 30×30 km groĂen Insel. Dieser Leuchtturm ist allerdings nicht mehr in Betrieb.
Auf eigene Verantwortung konnte man hineingehen und nach oben klettern. Die Leitern sind noch ziemlich stabil und der Blick von oben war eine solche Kletterei auf jeden Fall wert. Hier mal ein Ausblick zum Strand:
Und hier von der kĂŒstenabgewandten Seite. Man kann unsere Pick-Ups (rot & blau) sehen. Ansonsten erinnerten uns diese Weite und diese Farben sehr an Australien.
So klein diese Insel auch ist, es dauert immer eine Weile, bis man von A nach B kommt. Solche Pick-Ups, ĂŒberwiegend das unverwĂŒstliche Model Hilux von Toyota, sind schon eine sehr praktisches GefĂ€hrt, denn einen öffentlichen Nahverkehr gibt es auf der Insel nicht und ZweirĂ€der, egal ob mit oder ohne Motor, machen bei den dortigen Buckelpisten (es gibt auf der gesamten Insel nur drei kleine Abschnitte mit geteerter StraĂe) keinen Sinn. DafĂŒr können die Transportmittel auch sehr oft ziemlich traditionell sein:
Carsten und ich fĂŒhlten uns auf der AuĂensitzflĂ€che der Pick-Ups richtig wohl, allerdings waren wir nach jedem Ausflug völlig verstaubt und hatten richtig stumpfe, glanzlose Haare. Das waren aber Kleinigkeiten im Vergleich zum gebotenen FahrspaĂ!
Wir hatten insgesamt jede Menge SpaĂ! Sowohl beim beim Springen von den feinen SanddĂŒnen der WĂŒste von Viana …
… als auch beim Baden am karibisch anmutenden Santa Monica-Strand …
… als auch beim Sammeln von FechterschneckenhĂ€uschen am Strand bei Porto Ferreira …
… als auch beim Sandboarden …
… als auch beim schlichten Sitzen am Strand im Sand unter einer Palme.
Es war zweifelsohne eine schöne und bunte Woche. Ich fĂŒr meinen Teil habe mich besonders an den krĂ€ftigen Farben des Himmels und des Ozeans erfreut – es war ein wahrer Augenschmaus nach den „50 Shades of Grey“ eines deutschen Winters đ ich hoffe ihr gebt mir spĂ€testens nach diesem Bild vom Santa Monica-Beach recht đ
Jedenfalls scheint es so zu sein, dass auf Boa Vista der Sandklau vorerst noch kein Thema ist. Im Gegenteil, hier wird auf die StrĂ€nde sehr gut aufgepasst, denn demnĂ€chst werden mindestens fĂŒnf weitere Hotelkomplexe auf dieser Insel verteilt gebaut. Es wird bestimmt sehr positiv fĂŒr die Einheimischen sein, denn Hotels bringen eben auch viele ArbeitsplĂ€tze mit sich. Aber ich bin doch sehr froh, dass wir die Boa Vista noch in ihrer mehr oder weniger ursprĂŒnglichen Gestalt kennenlernen durften. Dazu konnte ich meine verschĂŒtteten Portugiesisch-Kenntnisse wieder ausbuddeln und anwenden. Wir haben wieder sehr nette Menschen getroffen und ihnen ein PlĂ€tzchen in unserem Herzen und auf unserer Wall of Visitors reserviert. Auch die Fotogalerie ĂŒber meine 4. Obsession wurde mit mehreren Bildern aufgefĂŒllt – ich wĂŒnsche euch viel SpaĂ beim Stöbern und Entdecken đ
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