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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 31.
Dez

Hier mal ein kleines Lebenszeichen aus dem Hause OLCA – uns geht es allen gut!    zwinker

Ich komme nur nicht zum Schreiben eines Blogeintrages, weil wir die freie Zeit mit Stephanie so sehr genieĂźen und so intensiv verbringen, dass es nicht viele Möglichkeiten dafĂĽr gab und gibt. Unser Kind ist schon seit ĂĽber einer Woche fĂĽr die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel in der Residencia OLCA, trotzdem Carsten und ich an den Wochentagen ganz normal HomeOffice hatten …

Wir waren viel unterwegs, haben uns mit Freunden und Bekannten getroffen, haben schön brav trainiert und geübt, aber auch viel gespielt und ausprobiert, kuschelten unheimlich viel auf dem Sofa vor dem Fernseher (allerdings mehr zu Filmen, als zum Standard-TV) und werden auch zu Silvester wieder in Hamburg unterwegs sein:

Das soll es jetzt aber auch schon als keiner GruĂź an euch treue Blogleser gewesen sein. Ich hoffe, in der nächsten Woche eine Aufarbeitung der letzten Tage zusammentragen zu können und eigentlich ist auch mal eine kleine Aufstellung von Stephanies Entwicklung nach dem Motto „Wo waren wir vor einem Jahr und wo sind wir jetzt?“ geplant. Mal sehen, was ich / wir so alles schaffen … in der Ruhe liegt die Kraft    standard

Kommt jedenfalls alle gut, gesund und unfallfrei ins neue Jahr gerutscht – viele, viele GrĂĽĂźe aus dem Hohen Norden.

Falls es noch jemanden gibt, der es bislang nicht mitbekommen hat, hier der Link zu unserem alljährlichen Weihnachts- und Neujahrsgruß von allen sechs OLCAs auf der Marvinchen-Webseite.



2022 05.
Nov

Oh man, so viel wie jetzt gerade habe ich in den letzten 108 Wochen (eigentlich sind es rechnerisch sogar schon fast 109 Wochen) noch nie mit der Berichterstattung zurĂĽckgelegen – und vor allem habe ich bislang auch keine ausgelassen – sorry, Woche 107.

Doch die Erklärung ist ganz einfach: wenn Stephanie bei uns ist, verbringen wir fast jede Minute mit ihr und aufgrund eines Corona-Ausbruchs im Pflegezentrum war sie jetzt am StĂĽck vom 5. Oktober (MI) bis zum 31. Oktober (MO) in der Residencia OLCA – fast vier Wochen! Da musste das Blogschreiben eben immer wieder hinten anstehen und so manche Aufgabe blieb ebenfalls liegen.

Aber versteht mich nicht falsch, Carsten und ich genieĂźen auch jede Minute zusammen mit dem Kind. Doch wo der Alltag ohne sie straff und organisiert gestaltet werden kann, rĂĽcken mit ihr viel mehr Spontanität und vor allem Entschleunigung in den Vordergrund. Was wir zu zweit in 30 Minuten und weniger erledigen können, dauert mit Stephanie nun einmal gut und gerne eine Stunde oder mehr. Zwar kann und muss man auch mit ihr Pläne schmieden oder Termine organisieren, aber die allseits sehr bekannte OLCA-PĂĽnktlichkeit und auch die gerne von uns eingefĂĽgte Vorlaufzeit funktionieren dann eben nicht immer. Und abends? Da landen wir öfters mal gemeinsam mit Stephanie auf dem Sofa und vor dem Fernseher, statt vor dem Rechner oder am To-Do-Zettel werkelnd. Also alles erst zu seiner Zeit …

Und jetzt? Stephanie sitzt gerade alleine vor dem Fernseher und guckt den vierten Teil der Harry-Potter-Reihe, da kann ich endlich diesen schon lang angepeilten und überfälligen Blogeintrag verfassen.

Das Kind entwickelt sich auch weiterhin prima und wir halten sie regelmäßig mit Ăśbungen und Aufgaben auf Trab – sie schreit förmlich nach Beschäftigung, denn Langeweile ist ihr … ähm … zu langweilig    zwinker

Mal sind es Aufgaben des täglichen Lebens, wie z.B. Lochen, …

… auf dem Einkaufzettel die erledigten Positionen abstreichen …

… oder auch einen Brief einwerfen, …

… die Uhrzeit lernen / ablesen …

… und bei Autofahrten das Ziel im Navi eingeben:

NatĂĽrlich hilft sie immer noch gerne in der KĂĽche, sei es beim Zubereiten des Mittagessens (hier: Vermischen von Hackfleisch), …

… beim Schnibbeln von Bohnen …

… oder beim Erstellen ihres eigenen MĂĽslis:

Carsten lässt sich zudem weiterhin physische Ăśbungen einfallen, um ihre Muskeln und Bewegungen herauszufordern …

… und hat fĂĽr ihre Fingerfertigkeiten sogar extra ein gĂĽnstiges Keyboard gekauft:

Sie selbst beschäftigt sich immer wieder gerne mit ihrem LĂśK-Kasten …

… und den diversen Puzzles aus ihrem Fundus:

Zu Letzterem gibt es gleich am Ende des Blogeintrags noch ein kleines Fundstück    zwinker

Wir haben aber auch hier und da mal etwas unternommen und sind aus den eigenen vier Wänden raus in die weite Welt gegangen: nach langer Zeit und mit viel Wehmut nach einer Dresdner Version wagten wir erneut einen kleinen Dönermannbesuch in Wentorf, …

… genossen ein mehrstĂĽndiges Stöbern bei einem BĂĽcherflohmarkt der Wentorfer Kirchengemeinde, bei dem sogar eine recht stattliche Ausbeute fĂĽr Stephanie und mich zusammen kam …

… und wir unternahmen einen Tagesausflug nach Bremerhaven. In dieser Stadt hat Stephanie nämlich zweimal fĂĽr kurze Zeit gewohnt – 2018 fĂĽr ein 5-wöchiges Berufspraktikum und 2019 fĂĽr drei Monate im Rahmen ihrer Bachelorarbeit beim Alfred-Wegner-Institut Helmholtz-Zentrum fĂĽr Polar- und Meeresforschung (kurz: AWI). Sie wollte mit dem jetzigen Besuch herausfinden, ob sie sich noch an irgendetwas von damals erinnern kann … doch dem war leider nicht so. Also haben wir eben mit ihr den Hafenbereich und die Innenstadt völlig neu erkundet.

Zuerst labten wir uns im Schnellrestaurant „Abou Jad“ an einer hiesigen Spezialität, einem Rollo:

Es ähnelt einem DĂĽrĂĽm und wurde laut Wikipedia in den 80er-Jahren in Bremen erfunden. So etwas fehlt uns leider hier in Wentorf, denn die drei von uns probierten Variationen (Thunfisch, Hawaii und Schinken) haben sehr sehr lecker geschmeckt und sie hätten garantiert auch das Zeug, zum neuen „OLCA-Freitagsessen fĂĽr das Einleiten des Wochenendes“ zu werden …

Mit vollen Mägen sind wir dann direkt zum Yachthafen gelaufen, denn genau hier haben wir uns Anfang 2018 und Anfang 2019 bei unseren beiden Wochenendbesuchen zusammen mit den Kindern in einem Loft einquartiert. Einmal wohnten wir dabei auf der rechten Seite …

… und einmal auf der linken Seite des Hafenbeckens:

Aber leider sind auch diese Erinnerungen bei ihr gelöscht oder so weit verschĂĽttet, dass wir vor Ort nichts davon ausgraben konnten. So schade …

Aber egal, den Kopf in den Sand stecken gilt nicht. Carsten erklärte ihr dafĂĽr die Arbeitsweise der diversen KlappbrĂĽcken …

… sowie die wichtigsten Informationen zu den kleineren …

.. und größeren Segelschiffen:

Oben auf dem Deich angekommen, hatten wir zudem einen wunderschönen Blick über die Wesermündung mitsamt einsetzendem Sonnenuntergang:

Von dort konnte man u.a. auch das AWI-Gebäude, …

… also ihren damals täglichen Arbeitsplatz, sehen:

Doch wie gesagt, die Erinnerungen daran wurden leider nicht reaktiviert    traurig

Aber egal, wir drei – und besonders die zwei – hatten unseren/ihren SpaĂź … und darauf kommt es schlieĂźlich an:

Und vielleicht helfen Stephanie irgendwann solche Bilder, doch noch den ein oder anderen Erinnerungsfetzen zurĂĽck zu bekommen:

Weiter oben habe ich euch ja angekĂĽndigt, zum Abschluss noch einmal das Thema Puzzle aufzugreifen – eine von Stephanies ganz groĂźen Leidenschaften:

Passend dazu habe ich vor kurzem diesen Artikel in der Printausgabe des STERNs gefunden:

Wie gut, dass das Kind sich gerade erst an ihrer ersten 100-Teile-Version versucht …    zwinker



2022 22.
Okt

Ich weiĂź, ich bin schon wieder verdammt spät dran, aber endlich haben wir mal all unsere Fotos von der Urlaubswoche mit dem Kind, von unseren zwei Urlaubswochen in Slowenien und auch von Stephanies „heimischen Quarantäne“ in Wentorf durchsehen können. Damit kann ich euch heute wenigstens die letzten zweieinhalb Wochen zusammenfassen. So lange ist Stephanie nämlich schon ununterbrochen in der Residencia OLCA. Am 5. Oktober haben wir sie noch wie jeden Mittwoch im Pflegezentrum abgeholt …

… und nach unserem HomeOffice, ihren Lerntherapien und einem gemĂĽtlichen Wochenende wollten wir sie Sonntagabend auch wieder dorthin zurĂĽckbringen. Doch dann bekamen wir drei ab Samstag die Schnödderseuche mit Husten, Heiserkeit und Triefnase und am Sonntag erreichte uns zudem der Anruf, dass sich im Pflegezentrum mehrere Bewohner mit Corona angesteckt haben. Also einigten wir uns auf das gleiche Spiel wie im Februar: das Kind bleibt bei uns, bis das Pflegezentrum wieder coronafrei ist … damals dauerte es ganze sechs Wochen. Mal sehen, wie schnell wir diesmal wieder zur Normalität zurĂĽck kehren können.

Nachdem wir eine Woche später wieder gesund waren, konnten wir auf jeden Fall schon mal wieder langsam mit den Trainings, Ăśbungen und Therapien anfangen. Stephanie macht weiterhin begeistert mit und kleinere RĂĽckschläge werden zum GlĂĽck eher mit „Krönchen richten und aufstehen“ quittiert, statt mit „Kopf in den Sand stecken“.

Hier mal einen Einblick, was wir da so alles erlebt haben:

Irgendwie hat sie in den Tagen wieder das Lesen fĂĽr sich entdeckt – angefangen mit witzigen Dialogen …

… bis hin zu einem Buch mit „unnĂĽtzem Wissen“:

Und beim Puzzle hat ihr Ehrgeiz ebenfalls zu Höchstleistungen gefĂĽhrt, denn neben solchen mit unsymmetrischen Teilen (also ohne Nase und Buchten) …

… traute sie sich erstmals an ein 100-Teile-Puzzle ran:

Anfangs immer wieder mal mit etwas Hilfe von Carsten …

… doch die zweite Hälfte ging dann schon ganz alleine auf ihr Konto:

Einen ganz groĂźen Dank an Stephanies Freundin Laura, von der sie im Februar diesen Jahres dieses Puzzle zum Geburtstag geschenkt bekommen hat – beim Auspacken konnte sie damals noch nicht einmal die Schere richtig nutzen    zwinker

Mein Kind findet sogar selbst Freude an Lernaufgaben und möchte ganz freiwillig ĂĽben, ĂĽben, ĂĽben. Wie z.B. mit dem LĂśK-Ăśbungsheften „Konzentration 1“ und „Konzentration 2“ …

… oder einer Aufgabe, bei dem anhand von Beschreibungen die dazugehörigen Fremdwörter gefunden werden mĂĽssen (aus dem „Ăśbungsbuch Hirnleistungstraining„):

Statt Sudoku (ihr Buch mit den 200 Sudokus ist mittlerweile vollständig ausgefĂĽllt!) wĂĽnschte sie sich diesmal ein Buch mit Wortgittern …

… und auch mit Ausmalen vertreibt sie sich gerne mal die Zeit:

Pssst, da mache ich sogar manchmal mit und wir schalten dann gemeinsam ab   standard

Apropos Abschalten: das macht sie auch gerne mit Musik oder mit Hörbüchern:

Oder natĂĽrlich mit einem netten Film … derzeit fĂĽllt sie ihr cineastisches Wissen erneut mit dem Harry Potter-Universum auf:

Wir ĂĽben natĂĽrlich auch gerne den allgemeinen Alltag mit ihr und gehen z.B. Glas entsorgen, …

… Einkaufen, …

… Einkäufe transportieren …

… und die EingangstĂĽr mit dem SchlĂĽssel öffnen:

Ich weiĂź, es sind auch viele Kleinigkeiten dabei, aber es ist immer wieder ĂĽberraschend, welche Nachfragen so von ihr kommen. Heute erwarteten wir von ihr z.B. das Ă–ffnen einer TĂĽr mit der Klinke, aber sie guckte und nur an und fragte, wie das denn ĂĽberhaupt geht. Richtig, da war ja was …

Beim Spielen von Mensch-ärgere-dich-nicht hat sie diesmal sogar gewonnen und dabei fast 80% der Schritte ganz alleine erledigt – von Carsten gab es ein wenig Taktik und von uns beiden die Einhaltung der Regeln (es muss geschlagen werden, im Stall darf man nicht mehr ĂĽberspringen und erst wenn im Stall alle nach Oben aufgerĂĽckt sind, darf dreimal gewĂĽrfelt werden). Es dauert sicherlich nicht mehr lange und sie kann es ganz ohne unser Zutun:

So wie mit ihrem iPhone … das nutzt sie mittlerweile völlig eigenständig und kommuniziert auch per Telegram, WhatsApp und anderer Apps komplett ohne unsere Kontrolle. Wenn ihr mal etwas unklar ist, greift sie auch gerne zum Smartphone und ergoogled es:

BTW: beim deutschen und englischen WORDLE macht sie ebenfalls weiterhin eifrig mit und schafft in der Regel auch immer das Lösen ohne unsere Hilfe sowie annähernd mit der gleichen Anzahl an Versuchen wie wir – wir jedenfalls sind davon absolut beeindruckt!

Doch bei all der Lobhudelei, es geht natĂĽrlich auch anders, denn derzeit hadert sie noch schwer mit dem Ă–ffnen der Plastikverpackung ihrer Pillen:

Ein paar bekommt sie zwar recht gut hin, aber es dauert einfach noch viel zu lange und ihre Kraft in den Fingerspitzen lässt mitunter zu schnell nach. Hier bedarf es noch sehr viel mehr Übung.

Eine langwierige Sache bzw. Aufgabe haben wir in den fast drei Wochen auch endlich beenden können: die im August aus Berlin mitgebrachten neun Kartons ihres vorherigen Lebens konnten gesichtet, ausgedünnt und ganz in unserer Nähe eingelagert werden:

Gestern waren wir beim Optiker und sie konnte sich eine neue Brille aussuchen. Ihre Sehstärke hat sich nämlich etwas verändert und nach diversen Tests beim Optiker und Augenarzt war es jetzt nun an der Zeit, ein Gestell und die dazugehörigen Gläser zu finden:

Während ich mich ein wenig um den Hund des Optikers kĂĽmmerte, beschäftigten sich Carsten und Stephanie mit dem Aussuchen und Anprobieren. In ca. zehn Tagen können wir das Ergebnis dann abholen. Eine von uns ist jedenfalls schon ganz aufgeregt    zwinker

Da wird sogar noch zusätzlich in die Gesichtspflege investiert    zwinker

Heute genossen wir das schöne Herbstwetter …

… und während Carsten mal wieder fleiĂźig an der Minimierung der OLCAschen To-Do-Liste werkelte, entdeckten Stephanie und ich die Gegend um uns herum:

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Einblick auf den aktuellen Stand gebracht hat. In den nächsten Tagen werde ich noch die Zusammenfassung der Urlaubswoche mit Stephanie und auch einen kleinen Bericht zu unserer Slowenien-Fahrt nachreichen. Denn ich habe nun endlich wieder etwas mehr Zeit dafĂĽr …



2022 29.
Aug

Diesmal möchte ich Stephanies Tage bei uns mit ein paar Fotos und etwas mehr Text beschreiben, um am Ende auch ein wenig den Vergleich zur Vergangenheit zu ziehen. Am Freitag feierten wir ja schlieĂźlich schon ihren zweiten „Geburtstag 2.0“ – am 26. August 2020 passierte das, was wir nicht Unfall oder so ähnlich, sondern „den Vorfall“ nennen. Wie ihr wisst, wurde sie damals auf dem Weg in die CharitĂ© insgesamt dreimal wiederbelebt (deshalb auch „Geburtstag 2.0“) und lag dann zunächst ein halbes Jahr im (Wach-)Koma. An meinem Geburtstag im November 2020 schenke sie mir ihr erstes, ganz kurzes Augenöffnen, um den Jahreswechsel herum schaffte sie damit ihre ersten 5 Minuten (jedoch ohne Fokussierung), im Februar 2021 war die Sedierung endlich aus dem Körper heraus und somit das (Wach-)Koma beendet, bis Ende Februar entledigte sie sich endgĂĽltig der Beatmungsmaschine und sogar in Rekordzeit des Tracheostomas, Anfang April hatten wir ein deutliches „Ja / Nein / vielleicht“ eingeĂĽbt und Ende April 2021 fing sie endlich wieder mit dem Essen an. An Sprechen war zu der Zeit noch nicht im Ansatz zu denken. Seitdem geht es glĂĽcklicherweise stetig aufwärts und da Stephanie von Anfang an immer sehr gut mitmachte und sich auch nie aufgegeben hat, konnten wir gemeinsam mit den Pflege-, Therapeuten- und Ă„rzteteams das erreichen, was ich euch bis heute jede Woche ausfĂĽhrlich beschreibe.

Und wo stehen wir jetzt im August 2022?

Stephanie ist weiterhin sehr daran interessiert, ihre Fähigkeiten noch mehr auszubauen und das, was sie bislang erreicht hat, zu festigen und zu optimieren. Eben Schrittchen für Schrittchen zur Selbstständigkeit.

Dazu gehört z.B. das Aufdecken des Esstisches:

Carsten und ich packen ihr alles auf den Rollitisch (wir nennen sie deshalb auch liebevoll „unser Packeselchen“), schieben sie mit dem Rollstuhl an den Esstisch und lassen sie in Reichweite ihrer Arme dann alles aufbauen. Beim FrĂĽhstĂĽck selbst mĂĽssen wir ihr tatsächlich nur noch wenig helfen, denn sie schĂĽttet sich alles selbst ein, schneidet und schmiert ihr Brötchen, löffelt ihre Auswahl an Salaten, die sie beim Einkaufen fĂĽr sich getroffen hat, aus den Schälchen und isst ohne fremde Hilfe ihre Hälfte der Avocado. Vom FĂĽttern wie damals sind wir meilenweit entfernt … wir können uns aber noch sehr gut daran erinnern.

Bleiben wir mal beim Essen: sie hilft mir immer mehr bei den Zubereitungen in der Küche und ich nutze jede Möglichkeit, um ihr dabei stets ein paar neue Handgriffe beizubringen. Am Sonntag musste sie z.B. neben Reiben einer Gurke u.a. auch Knoblauch zerdrücken und am Ende das selbstgemachte Tzatziki umrühren:

Hier ist sicherlich noch sehr viel Übung und Routine notwendig, aber die Anfänge passen und lassen stark hoffen. Auch beim Abtrocknen steuert Stephanie mittlerweile sehr viel mehr bei und sie hat zudem noch nie etwas fallen gelassen oder kaputt gemacht.

Machen wir mal vom Essen einen kleinen Schwenk zur Körperpflege, wo sie peu a peu ebenfalls immer mehr Aufgaben und Handgriffe ĂĽbernommen hat. Beim Baden wäscht sie sich mit gelegentlicher Hilfe sogar fast schon den gesamten Körper … den RĂĽcken natĂĽrlich nicht    zwinker

Diese Woche haben wir ihr auch zum ersten Mal das Waschen der Haare gezeigt (Shampoo einmassieren, Wasser aufhebeln, Haare ausspülen, Wasser stoppen, Pflegespülung einmassieren, Wasser aufhebeln, Haare erneut ausspülen und Wasser wieder stoppen) und schon beim zweiten Baden bestand meine Aufgabe größtenteils nur noch darin, gelegentlich die Richtung der Brause zu korrigieren, um Überschwemmungen im Badezimmer zu vermeiden. Natürlich ist das vor allem ein ganz ganz großer Verdienst des Personals und der Therapeuten im Pflegezentrum, die diese Prozedur mit Stephanie schon seit Wochen und Monaten durchexerzieren, doch alles in Allem werten wir das Waschen in unserer Badewanne als einen weiteren Meilenstein auf ihrem Weg zur Genesung.

Und wo sie sich ganz besonders angestrengt hat, ist das Kennenlernen und die Benutzung ihres iPhones.

Carsten hatte wohl mal Ende des Jahres angepeilt, dass sie das Smartphone mit ins Pflegezentrum nehmen könne, doch sie ist jetzt schon so weit, dass heute der Mobilfunktarif (unter Beibehaltung ihrer alten Rufnummer) auf O2 umgestellt worden ist, da der Empfang damit in Lüneburg besser ist, als mit einem D-Netz.

Schon ab nächster Woche kann sie dann mit der Familie und ihren Freunden fast täglich in Verbindung bleiben – via WhatsApp, Telegram, Facebook-Messenger und sogar Mail, Telefon und SMS. Und sie könnte dann nicht nur bei uns in Wentorf, sondern jeden Tag im Browser „Wordle“ spielen … mittlerweile macht sie das sogar ganz erfolgreich auf Deutsch und Englisch!

Auch diese Entwicklung kann man sehr schön vergleichen:

Diese Bildchen aus Punkten, die anhand von Zahlen verbunden werden mĂĽssen, waren im Oktober 2021 noch sehr herausfordernd fĂĽr sie – sowohl das Verbinden der Punkte als auch das Erkennen des finalen Bildes. Am Samstag haben wir unsere alten Vordrucke wiedergefunden und ihr dann mal alle vorgelegt bzw. sie diese lösen lassen. Egal ob Birne, Schmetterling, Maus, Katze, Schneemann oder zwei Turteltauben, sie konnte alle ohne Probleme „malen“ und zum Abschluss das Motiv benennen. Dabei haben wir das schon seit Monaten nicht mehr geĂĽbt …

Neben solchen (spielerischen) Ăśbungs- und Lernsituationen …

… werden aber auch immer wieder solche Ruhephasen zelebriert:

Dieses Wochenende hat sie aus ErinnerungsgrĂĽnden die ersten vier Folgen ihrer damaligen Lieblingsserie „Gravity Falls“ angeguckt … sie konnte sich zwar ein wenig an die Charaktere und das Intro, aber gar nicht an die Inhalte erinnern. Doch wie vor dem Vorfall fand sie Gefallen an dieser Comicserie (bei „SpongeBob“ ist das bis heute z.B. total anders) und sie wird sicherlich einmal bei uns Episode fĂĽr Episode durchgucken.

Und auch das haben wir in der letzten Woche zum ersten Mal ausprobiert:

Der Boden wurde mit Decken etwas ausgepolstert, sie mal von allen lästigen „Strippen befreit“ und dann sollte sie sich hin- und herbewegen, mal nach links rollen, mal nach rechts, mal auf den Bauch drehen und sich dann aber auch wieder aus dieser Lage befreien:

Wo sonst kann sie derzeit so frei und losgelöst einmal alle Extremitäten bewegen und Muskeln entdecken, die bislang im Rolli oder im Bett gar nicht oder nur wenig beansprucht wurden? Es hat ihr echt ganz viel Spaß gemacht und ein paar Optimierungen beim Umdrehen im Bett konnten wir damit sogar auch schon erreichen. Jetzt muss sie nur noch lernen, wie man die Arme und Beine noch viel besser einsetzt und wobei Körperspannung immens hilfreich sein kann. Aber wir sollten immer im Hinterkopf behalten, dass Stephanie all das in Wochen oder Monaten lernt bzw. umsetzt, wozu wir als Kind teilweise Jahre zur Verfügung hatten.

Meine letzte Beschreibung gilt der ganz spontanen Aktion mit der Lerntherapeutin (vielen lieben Dank dafĂĽr!), welche mit Stephanie am Sonntagmittag einen sehr aufschlussreichen Neurofeedback-Test durchgefĂĽhrt hat.

Da mein Wissen in diesem Bereich sehr eingeschränkt und oberflächlich ist, versuche ich eine Erklärung lieber mit Hilfe des Textes auf der Webseite der Lernpraxis:

„[…] Beim Neurofeedback werden Gehirnstromkurven (EEG-Wellen) analysiert. Durch visuell-akustische oder auch taktile RĂĽckkoppelung ist es möglich, abnorme Gehirnwellenaktivität zu verändern und damit eine Verbesserung psychischer sowie physischer Symptome/Funktionen zu erreichen. […] Beim Neurofeedback werden Elektroden auf den Kopf geklebt, um dann die elektrische Aktivität des Gehirns mittels EEG (Elektroenzephalogramm) aufzuzeichnen. Diese EEG-Wellen (Rhythmen) geben in ganz bestimmter Weise Auskunft ĂĽber gewisse Zustände und kognitive Prozesse im zentralen Nervensystem. […] Da das EEG-Bild noch kein Feedback als solches darstellen kann, wird auf einem Bildschirm z.B. ein Flugzeug gezeigt, welches sich entsprechend der Veränderungen der Gehirnaktivität bewegt. Aufgabe des Trainierenden ist es nun, das Flugzeug sinken oder steigen zu lassen. Die Methode besteht also darin, ein zielgerichtetes Verhalten zu verstärken, welches einer gĂĽnstigeren Zusammensetzung von Hirnwellen entspricht. […]“

Erste Erkenntnisse aus den bisher ermittelten Kurven (noch kein Flugzeug o.ä.) wurden schon besprochen und Stephanie konnte dadurch wieder etwas mehr ĂĽber sich und ihr (aus ihrer Sicht komisches) Verhalten lernen. Die Vertiefung zu diesem Thema wird die Lerntherapeutin mit unserem Kind dann individuell ausarbeiten – wir haben da vollstes Vertrauen und lassen die beiden frei entscheiden, wie sie weitermachen wollen. Sowas gehört schlieĂźlich auch mit zur Selbstständigkeit, oder ?

Die Zeit zwischen Mittwochabend und Sonntagabend verging jedenfalls wieder wie im Flug und gegen 19:00 haben wir uns im Pflegezentrum vom Kind verabschiedet:

Aber in zwei Tagen sind wir drei OLCAs ja schon wieder zusammen …



2022 22.
Aug

Willkommen bei der neuen Wochenaufteilung der OLCAs: Stephanie wird am späten Mittwochnachmittag in LĂĽneburg abgeholt, wir gehen dort in der Nähe noch gemeinsam einkaufen und fahren dann nach Hause, am Donnerstag- und Freitagvormittag bekommt sie ihre Lerntherapiestunden während Carsten und ich im HomeOffice arbeiten, am Wochenende wird nach Möglichkeit viel unternommen und am Sonntagabend liegt das Kind schon wieder in ihrem Bettchen im Pflegezentrum und lässt hoffentlich die vier Tage mit uns noch einmal in Gedanken Revue passieren. Bis auf ein paar geplante Ausnahmen (Urlaub, Feiertage etc.) werden wir so sicherlich die nächsten Monate miteinander verbringen und hoffentlich nicht nur eine tolle Zeit miteinander haben, sondern Dank der 2:1-Betreuung plus der Zusatztherapien auch noch so einiges an Fortschritten und Besserungen aus unserem Kind herauskitzeln können – es gilt wie immer: bitte die Daumen drĂĽcken!

Vor allem aber merken wir, dass bei ihr immer mehr im Gedächtnis hängen bleibt und Stephanie durch unsere Fotos, Videos und diese Blogeinträge ihre Erinnerungen wann immer sie möchte auffrischen kann. Aber – und jetzt kommt der Clou – durch das Trainieren mit ihrem iPhone kann sie jetzt sogar seit diesem Wochenende auch gleich selbst fĂĽr eine Fotodokumentation sorgen:

Dank Carstens Freischaltung und Stephanies Lerneifer hatte sie sich den nächsten Schritt redlich verdient und man mag es kaum glauben, aber solche Schnappschüsse kommen gleich schon jetzt am Anfang dabei raus:

Jetzt muss sie nur noch verinnerlichen, dass sich das gewählte Hauptmotiv sehr viel besser in der Mitte des Bildes macht    zwinker

Aber ihre Bilder sind schon mal fast alle scharf geworden … da habe ja selbst ich noch sehr viel mehr Probleme gehabt, als ich meine „Fotokarriere“ gestartet habe, und Carsten kopfschĂĽttelnd die vielen unscharfen Fotos gleich beim ersten Durchsehen gelöscht hat. Mal sehen, ob meine Knipsbegeisterung nun auch mal auf Stephanie ĂĽberspringt – vor dem Vorfall war es nicht gerade Usus. Erzählen konnte sie viel von ihrer Zeit mit Freunden und so, aber Fotos waren in der Regel nicht viele entstanden.

Was war noch passiert? Diesmal verzichte ich auf eine chronologische Zusammenfassung der Tage mit dem Kind und zeige euch lieber Stephanie schwer in Action    standard

Nicht so schnell vergessen wird sie vor allem die Heimfahrt am Mittwoch, denn kaum hatten wir sie ins Auto gesetzt, den Rollstuhl im Anhänger verzurrt, die Wochen(end)einkäufe in den Kofferraum gepackt und uns selbst ins Auto geworfen, da prasselte ein Regenguss auf Lüneburg nieder, der uns sicherlich innerhalb von Sekunden hätte patschnass werden lassen. Ihr Meteorologinnenherz ging aber erst so richtig auf, als wir fast 30 min lang mit einem schönen Blick auf viele zuckende Blitze ober- und unterhalb der Wolkendecke nach Hamburg gefahren sind:

 
Ein bisschen war es wie bei einem Hund, der bei jeder Ablenkung (bei ihr: Blitz) verstummte und wie paralysiert in die entsprechende Richtung starrte. Sie fand es einfach ganz ganz toll!!!

Am Freitag machten wir einen Mädelsabend, da sich Carsten mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Wir schnibbelten ganz eifrig (ja, das unscharfe Foto ist von mir) …

… fĂĽr unseren Salat, …

… spielten u.a. eine Runde Wer-bin-ich und mehrere Stunden Activity-Begriffe durch (nur Beschreiben, keine Darstellung und kein Zeichnen), …

… und schauten uns am Ende bis zu Carstens RĂĽckkehr gegen 22:30 noch alte Videos aus der Anfangszeit nach dem Vorfall an. Selbst sie muss sich mittlerweile den riesengroĂźen Unterschied bei ihrem Reden, Bewegen und Agieren eingestehen. Sie hat echt schon soooooooooooo viel erreicht!!!

Den oben kurz erwähnten Spaziergang fĂĽr unsere Fotoexkursion durch Wentorf versĂĽĂźten wir uns mit einem Stopp bei McDonalds (dieser Frappe wurde redlich am Drive-Thru-Schalter „erlaufen“ und fĂĽr Carsten via Telegram dokumentiert) …

… und am Ende der Runde mit einer Einkehr in dem EiscafĂ© unterhalb unserer Wohnung:

Stephanie wollte schon seit Längerem mal die dort beworbenen Kugelwaffeln ausprobieren:

Nicht nur uns haben sie geschmeckt, zum Ende hin wurden es immer mehr Mitesser … aber sie blieben zum GlĂĽck friedlich und waren nicht zu aggressiv:

Apropos Essen: am Sonntag futterten wir uns kreuz und quer durch das Gelände des Streetfood-Festivals in Lüneburg:

Trotz so mancher längeren Schlange und Wartezeit …

… labten wir uns an einem Burgerrito (Burger & Pommes zu einem Burrito gewickelt), …

… kanadischer Poutine, …

… einem Krokodil-Burger und einem StrauĂź-Burger, …

… und zu guter Letzt noch an SĂĽĂźkartoffelpommes mit Pulled Pork. Leider (oder zum GlĂĽck?) hatten wir danach keine Kapazitäten mehr, uns noch am vorhandenen Insektenangebot zu versuchen    zwinker    beim nächsten Mal vielleicht    standard

Natürlich puzzelte Stephanie auch diese Woche wieder eifrig und kam diesmal sogar schon mit einem größeren Bild (48 Teile) recht gut klar:

Das schon des Ă–fteren beschriebene Auffädeln der bunten Perlen nach Farbvorgabe (blau-gelb, rot-gelb-grĂĽn, schwarz-gelb etc.) hat sie mittlerweile sowohl mit Rechts als auch mit Links so gut drauf, …

… dass wir es eher als perfekte EntspannungsĂĽbung zwischen unseren KonzentrationsĂĽbungen nehmen, wie z.B. russische Wörter vorlesen und ĂĽbersetzen …

… oder Bilderwitze beschreiben und somit die Einzelheiten erkennen:

Hier muss sie sich echt sehr anstrengen, um die ganzen Andeutungen oder Zeichnungen richtig zu verstehen und in Einklang zu bringen. Ein unter dem Bett hervorlugender Katzenschwanz ist kopftechnisch fĂĽr sie noch kein Indiz fĂĽr eine unter dem Bett liegende Katze – daran muss sie und mĂĽssen wir arbeiten. Laut der Lerntherapeutin ist der Fachbegriff hierfĂĽr „Gestaltschliessen“ … ja, auch wir lernen immer wieder mit dazu    standard

Dass unsere vielen BemĂĽhungen aber auch was bringen, sieht man sehr deutlich an dieser recht komplexen Abfolge von Handgriffen – das AufschlieĂźen und Ă–ffnen einer HaustĂĽr:

 
Da fehlt echt nicht mehr viel und sie kann das ganz alleine, davon bin ich fest ĂĽberzeugt. Und dann gehen wir zur nächsten alltäglichen Bewegungsabfolge ĂĽber … und zur nächsten … und zur nächsten …

Ihr erinnert euch sicherlich noch an das OLCA-Credo oder unser Mantra: Schrittchen fĂĽr Schrittchen    zwinker

Tschakka – wir schaffen das!



2022 12.
Jul

Stephanie war diesmal wieder fast eine ganze Woche bei uns (von Dienstag bis Sonntag), aber da am Wochenende die groĂźe Fahrt nach Dresden anstand, ist an den vorherigen Tagen nebst unseres Home-Office nicht viel passiert. Nur eine Sache war besonders beeindruckend: als Carsten am Dienstagnachmittag im Pflegezentrum ankam, um unsere Kleine abzuholen, stand Stephanies Rolli vor ihrer ZimmertĂĽr mit einem Zettel auf dem Tisch …

Er suchte das Kind und wurde erst im Speiseraum fĂĽndig:

Sie macht tatsächlich ihre ersten „Gehversuche“ mit einem kleineren Rollstuhl – yipeah!!!

Sie kommt zwar schon Meter fĂĽr Meter voran, aber zum einen ist es natĂĽrlich sehr anstrengend fĂĽr sie und zum anderen hat sie derzeit noch keinen Blick fĂĽr Hindernisse. Meist nimmt sie diese erst wahr, wenn sie vor ihr stehen und dann bleibt nicht mehr genĂĽgend Platz zum Ausweichen. Aber wie wir sie kennen, wird sie sich da ganz schnell reinfuchsen … zumal sie diesen Schritt und vor allem diese Mobilität ja auch unbedingt will. Ich schätze mal, dass sie in spätestens drei Monaten immer wieder alleine auf dem AuĂźengelände herumhirschen wird    zwinker

Bei uns zuhause durfte sie noch sich in den „Garten“ begeben und die erste Zucchini unseres diesjährigen Hochbeetes ernten:

NatĂĽrlich ist diese auch schon längst verputzt worden …

Während unserer Home-Office-Zeiten am Mittwoch und Donnerstag sowie bis Freitagmittag beschäftigte sie sich mit diversen Dingen, wie z.B. dem Gucken der Filme „Sing“ und „Sing 2“ (Musik(hören) ist und bleibt ihr Lieblingshobby) …

… und dem Schreiben eines Briefes an die IMC-Station der Vamed-Klinik in Geesthacht, wo sie von Oktober 2020 bis Juni 2021 äuĂźerst erfolgreich aufgepäppelt worden ist. Stephanie hat den nicht gerade kurzen Brief eigenhändig am iPad mit der Tastatur vorgeschrieben und nach Carstens Korrektur von ein paar Satzzeichen und GroĂź-/Kleinschreibung (keine Rechtschreibfehler!!!) handschriftlich niedergeschrieben:

Den Umschlag mit ihrer Danksagung, unseren dankenden Zeilen und einem Foto von Stephanie konnten wir am Freitagvormittag auf die Reise schicken – sie war richtig stolz auf sich. Darf sie aber auch sein …

Die restliche Zeit an diesen Tagen verbrachten wir vor allem mit Essen, Spielen, Quatschen, Fernsehen, Ăśbungen und der Vorbereitung auf die Fahrt in unsere alte Heimat. Freitag um 13:30 sind wir mit unserem Autogespann …

… nach Dresden aufgebrochen:

Ganz ehrlich, so viel Gepäck haben Carsten und ich immer nur fĂĽr einen dreiwöchigen Urlaub gebraucht – jetzt sind es ja eigentlich nur 2,5 Tage. Aber es hat letztendlich alles gut ins Auto gepasst und natĂĽrlich haben wir viel zu viel mitgenommen. Doch dafĂĽr war dieser Ausflug eigentlich auch gedacht, denn wir wollten ausprobieren, ob wir mit Stephanie in einen Urlaub bzw. in ein Hotel fahren können. Hier zuhause sind wir mittlerweile bezĂĽglich Waschen, Anziehen, Transfer und Fertigmachen ein perfekt eingespieltes Team, also suchten wir uns damit ein neues Trainingsgelände. Ich nehm’s gleich mal vorweg: wir haben bestanden und somit werden sicherlich auch noch weitere Mehrtagestouren folgen!

Die 500 km waren ebenfalls kein Problem und nach ca. 5,5 Stunden ĂĽber die A24, durch Berlin, ĂĽber die A13 und A4 …

… ohne Stau oder anderer Hindernisse sind wir heil und glĂĽcklich in Dresden am Hotel angekommen. Dank vorab gewĂĽnschter Musik (s.o.) verging die Zeit schon fast wie im Flug.

Carsten ist dann alleine ins Hotel gegangen und hat nur den Check-In durchgeführt, denn wir wollten schnellstmöglich zu unserem ehemaligen Haus-und-Hof-Dönermann. Wir hatten schließlich großen Hunger UND noch größere Döner-Entzugserscheinungen!!!

Vor Ort trafen wir uns mit meiner besten Freundin Anna …

… und sind mit ihr schnurstracks beim Dönermann auf der BorsbergstraĂźe eingefallen:

Kind glĂĽcklich:

Mann glĂĽcklich:

Einfach nur lecker!!!!!!!

Am Ende haben wir hier mehr als 1,5 Stunden gesessen, gegessen und gequatscht. Und wer aufgepasst hat, sah bei Stephanie diese kleine Ă„nderung: sie blieb gänzlich ohne Kleidungsschutz. Und sie schaffte es ohne Kleckern – wow!!! So war es auch das gesamte Wochenende. Nein, wir haben den Latz natĂĽrlich nicht vergessen mitzunehmen, aber wir wollten es mal ohne „Halskrause“ austesten und es hat sogar auf Anhieb geklappt, denn Stephanie hat nicht mehr als wir auf dem Weg zum Mund „verloren“. Allerdings mussten wir fĂĽr sie vom Döner-im-Brot auf einen Dönerteller ausweichen, denn ersteres hätte sie beidhändig und ohne groĂźe Schweinerei doch noch nicht verdrĂĽcken können.

Gegen 23:00 machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Elbe …

… und hatten das groĂźe GlĂĽck, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein:

Wir bekamen zur BegrĂĽĂźung in unserer alten Heimat ein richtig schönes Feuerwerk zu sehen … genau wie eine Delegation im Restaurant rechts auf den Fotos auch    zwinker

Mit RĂĽckfahrt zum Hotel, Ausladen, alles im Zimmer zu verstauen …

… und Stephanie bettfertig zu machen waren wir am Ende noch bis kurz nach 1:00 beschäftigt. Danach riefen aber auch schon das Bett und der liebe Sandmann im Duett:

Am nächsten Tag konnten wir dann diesen Blick auf die Elbe genießen:

Das einzige Manko unseres Zimmers war die Durchfahrbreite zwischen Schrank und Bett – die war nämlich ca. 5 cm zu eng! Ja, wir kamen mit Stephanies Rolli nicht aus dem Vorraum, was aber am Ende kein Problem war, denn wir haben Stephanie kurzerhand direkt von dort ins Bett transferieren können. Im Zimmer war sowieso nicht genĂĽgend Platz, um mit dem Rollstuhl noch irgendetwas anderes zu machen. Wollten wir auch nicht, denn wir sind OLCA-typisch vormittags rausgegangen und erst abends zum Schlafen wieder zurĂĽckgekommen – wozu also viel Platz im Zimmer haben wollen?

Am Samstagmorgen gönnten wir uns ein zĂĽnftiges FrĂĽhstĂĽck im nahe gelegenen CafĂ© des Edeka-Komplexes, wo ich danach auch gleich noch ein paar lokale Spezialitäten aus dem Osten, Sachsen und Dresden einkaufen konnte. Es ist schon von Vorteil, wenn man sich in der besuchten Stadt auskennt … wir hatten damals unser Haus nur ca. 2 km von hier entfernt und sind dementsprechend öfters in diesem Edeka zum Einkaufen gewesen.

Apropos auskennen: als Einstieg zum Frühstück nahmen wir quasi zur Vorspeise diese total lokale und äußerst leckere Spezialität:

Neben Käsekuchen steht Stephanie zum Glück auch sehr auf Eierschecke und somit ist Carstens Überraschungsbestellung mehr als gelungen:

Und guckt mal, wie souverän sie auch auswärts ihren Kaffee trinken kann und vor allem wieder komplett ohne Kleidungsschutz is(s)t:

Nach dem FrĂĽhstĂĽck und meinem kleinen Beutezug, dessen ergatterte Preziosen ich erst noch wieder ins Hotelzimmer bringen musste, fuhren wir zum Highlight unseres Dresden-Wochenendes: dem Treffen mit allen, die uns kennen und in den Biergarten an der Elbe kommen wollten konnten. Einen Aufruf hatten wir zuvor ja via Blog gestartet und ein paar Emails haben wir dann zusätzlich auch noch verschickt. Wir wussten allerdings im Vorfeld ĂĽberhaupt nicht, wer denn nun wirklich alles kommen wĂĽrde …

Jedenfalls erreichten wir pünktlich zu dem in der Einladung angegebenen Zeitpunkt den Fährgarten Johannstadt und konnten uns auch wie geplant in die vorher proklamierte Ecke platzieren.

Hmmm, da wir die Anwesenden nicht gefragt haben, ob wir die Fotos mit ihnen fĂĽr den Blog verwenden dĂĽrfen, möchte ich an dieser Stelle lieber auf Fotos verzichten … ist ungewöhnlich fĂĽr mich, gell?

Und ja, es kamen ĂĽberraschend viele!!! Wir sind jedem Besucher so unendlich dankbar, haben sie diesen Tag doch fĂĽr uns zu etwas ganz Besonderem gemacht. FĂĽr Carsten und mich kamen ehemalige Nachbarn, Arbeitskollegen & -Chefs, Sportfreunde, Irish-Dance-Hupfdohlen, Häuslekäufer, „Schulfreunde“, Russischkurs-Teilnehmer und Wegbegleiter vorbei, fĂĽr Stephanie die Familie väterlicherseits sowie jemand vom Volleyball und ein Junge aus der Schulzeit, der vor 11 Jahren ebenfalls einen Hirnschaden erlitten hat (Schlaganfall) und nun wie sie leider im Rollstuhl sitzt.

Unsere insgesamt veranschlagten 10 Stunden (von 12:00 bis 22:00) vergingen wahrlich wie im Flug und manchmal vergaĂźen wir sogar das Essen. Doch verhungern musste keiner, denn dieser Biergarten ist äuĂźerst gut ausgestattet. Allein Stephanie futterte sich u.a. durch das Angebot an Brezen, Rippchen …

… und Quarkkeulchen mit ApfelmuĂź …

… während wir uns ĂĽber den Tag verteilt an Currywurst, Salat und Steaks mit Bratkartoffeln hielten:

Verhungern und verdursten musste jedenfalls keiner und wir hoffen, dass auch jeder Vorbeigekommene sein Freigetränk von uns erhalten hat    zwinker    wie viele Gläser wir am Ende getrunken haben, können weder Carsten noch Stephanie noch ich nachvollziehen. Das Kind wollte am Ende jedenfalls nur noch Wasser haben und ich war NICHT betrunken    standard

Diesmal schafften wir es sogar noch vor Mitternacht ins Bett und bestimmt hat jeder von uns den Tag noch einmal im Kopf Revue passieren lassen bevor er eingeschlafen ist, wetten?

Leider ist am Sonntagmorgen aus dem FrĂĽhstĂĽck um 10:00 im „CafĂ© Milchmädchen“ nichts geworden – wir standen zwar auf der Warteliste, aber keiner unserer Vorbesteller hat abgesagt. Als wir dann erst gegen 11:00 im Auto saĂźen …

… fiel die (zugegeben dagegen äuĂźerst minderwertigere) Alternative McDonalds-FrĂĽhstĂĽck darĂĽber hinaus auch noch aus, also entschieden wir uns auf der A4 so dahinzuckelnd fĂĽr das „Meyer’s Diner“ in Chemnitz. Dort waren wir schon ewig nicht mehr … es heiĂźt jetzt sogar schon seit einem Jahr „50’s Ville Diner“ …

… aber die Speisekarte ist immer noch so genial wie damals und man kann / will sich gar nicht entscheiden:

Doch auch hier war das FrĂĽhstĂĽck bereits seit 11:00 nicht mehr verfĂĽgbar, also mussten wir uns anders behelfen … wir waren schlieĂźlich noch auf nĂĽchternem Magen hier. Als FrĂĽhstĂĽcksersatz gönnten wir uns neben Kaffeespezialitäten …

.. und Moustache-Plätzchen …

… zwei Pancake-Varianten, die glĂĽcklicherweise rund um die Uhr verfĂĽgbar sind:

Megalecker!!! Links die Version „Yummy Strawberry Cheesecake“ und rechts „Cinnamon Roll“.

Wir teilten die beiden Teller redlich …

… sodass noch genĂĽgend Platz fĂĽr das Mittagessen blieb. Stephanie und ich bestellten uns eine gemischte Platte mit Zwiebelringen, Corn Dogs, HähnchenflĂĽgel, SĂĽĂźkartoffelpommes, Corn on the Cob und eine Extraportion Mac’n’Cheese, während Carsten fĂĽr sich ein Steak und Knoblauchbrot orderte:

Vor allem aber freute sich Stephanie ĂĽber ihren geliebten Mais:

Und sie schlug sich beim Abknabbern ihres Corn on the Cob richtig richtig gut:

Linki zeigte vollen Einsatz und auch hier war die ganze Zeit kein Schlabberlatz Kleidungsschutz notwendig.

R  E  S  P  E  K  T  !  !  !

Die RĂĽckfahrt in den Norden zog sich dann leider etwas in die Länge, da die A39 plötzlich in Wolfsburg aufhört und erst wieder in LĂĽneburg bis nach Hamburg weiterfĂĽhrt. Aufgrund der ganzen LandstraĂźen und Ortsdurchfahrten kamen wir unglĂĽcklicherweise 30 min später als erlaubt im Pflegezentrum an, aber weder uns noch dem Kind hat man dafĂĽr den Kopf abgerissen    zwinker

Stephanie lag um 20:00 in ihrem und wir Erwachsene erst ca. drei Stunden später in unserem Wentorfer Bettchen. Die Fahrt über Hamburg (derzeit ist die kürzeste Verbindung nicht möglich, da die Elbe-Brücke in Geesthacht gesperrt ist und somit ein 30 km-Umweg über Lauenburg oder eben die A7 bis Hamburg bewältigt werden muss) dauerte ein wenig länger und zuhause haben wir noch vollständig ausgepackt, alles für den morgigen Arbeitstag vorbereitet und schon mal das Sportzimmer für unser Morgenprogramm hergerichtet.

Bleibt jetzt nur noch, dass Fazit unseres Reisetests zu ziehen … ich hatte es oben ja schon einmal vorweggenommen: dies wird mit Sicherheit nicht unsere letzte gemeinsame Reise mit Stephanie gewesen sein und vielleicht ist bald eventuell auch mal ein längerer Urlaub drin (dafĂĽr muss aber erst noch die Medikamentenversorgung geklärt werden!). Klar, manches war auf diesem Trip auch fĂĽr uns ungewohnt und umständlicher, als wir es aus den heimischen vier Wänden kennen, aber am Ende war alles total machbar. Stephanie ist sowieso immer wieder eine sehr sehr groĂźe Hilfe, wenn es ums Waschen und Anziehen geht, und auch sie hatte anfangs mit den anderen Umständen ihre liebe Not. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier    zwinker

Wir sind stolz auf uns, dass wir das alles geschafft haben!

Wir sind stolz auf das Kind, dass sie so bereitwillig mitmacht und trotzdem ihre helle Freude dran hat!

Und wir sind stolz auf unsere ehemaligen Wegbegleiter, die trotz des kurzfristigen Aufrufs dennoch am Samstag zu uns gefunden haben!

Aber auch die, die nicht kommen konnten, jedoch hier immer fleiĂźig mitlesen, brauchen nicht traurig sein … wir sind ebenfalls stolz auf euch, dass ihr Stephanies Weg zur Genesung so toll und unterstĂĽtzend mitverfolgt. FĂĽr uns und Stephanie bedeutet das echt sehr viel.

Tschakka, wir schaffen das!!!



2022 04.
Jul

Heute werde ich mal wieder eine Mischung aus chronologischer Abfolge und Stephanies persönlicher Erfolge zusammenschreiben, denn das letzte Wochenende lief im Vergleich zum bevorstehenden äußerst ruhig ab.

Morgen kommt das Kind schon wieder in die Residencia OLCA (erste Woche im Monat = DI-SO bei uns) und am Freitagmittag brechen wir dann mit dem Anhänger im Schlepp nach Dresden auf. Ja, der Meet-and-Greet-Samstag ist schon ganz deutlich am Horizont zu erkennen!!! Wir sind alle schon ganz schön aufgeregt: Wie wird uns der Döner am Freitag beim ehemaligen Haus & Hof-Dönermann schmecken? Wer kommt am Samstag alles zum Fährgarten Johannstadt, um sich mit uns zu treffen? Bekommen wir am Sonntag vor der Abreise doch noch einen Tisch im Milchmädchen? Dort stehen wir nämlich fĂĽr das FrĂĽhstĂĽck bislang nur auf der Warteliste …

Aber lassen wir die Zukunft Zukunft sein und kommen erst mal zur Vergangenheit. Wir konnten an diesem Wochenende Stephanies Erfolge beim Schneiden von Papier sehen, denn das Aufnehmen und Halten einer Schere stellt mittlerweile kein groĂźes Problem mehr dar, …

… sie mĂĽmmelt sich immer wieder mal durch unser Hochbeet …

… (diesmal war es eine Bratpaprika und die nächsten Tage wird es unsere erste Zucchini werden), …

… und an jedem der drei Tage hat sie sich mit Hilfe von Carsten an ein neues Fingerfertigkeitsspiel gewagt:

Hierbei hält eine Hand einen Schaschlikspieß und die andere fummelt eine Perle mit Loch aus der Schüssel, um diese auf den Holzstab zu fädeln. Rechti konnte am Freitag schon nach einer kurzer Einführung stecken wie ein Weltmeister, doch Linki kam mit den kleinen Kugeln und der Lochsuche noch nicht so richtig klar.

Aber mal eine Nacht drüber schlafen und schon am Samstag wusste Stephanie auch die linke Hand erfolgreich als Perlenfischer bzw. -fädler einzusetzen:

Zwar hatten wir mit dieser Ăśbung eigentlich im Sinn, sie zukĂĽnftig als Pausenbeschäftigung zu nutzen, wenn ihre Konzentration nachgelassen hat und sie sich wieder finden muss, aber das sah sie leider ganz anders: „Ehrlich, das ist fĂĽr mich sooooo anstrengend! Und ich muss dabei echt hoch konzentriert sein!“ … schade    traurig

Da am Samstag das Wetter so schön angenehm war (kein Regen, nicht zu heiĂź), haben wir einen Spaziergang bzw. eine Spazierfahrt durch den Wald und am Golfplatz entlang …

… unternommen und sind in in Reinbek gelandet, …

… wo wir nicht nur die Aussicht genossen …

… sondern auch gleich noch an der S-Bahnstation unsere 9-Euro-Tickets fĂĽr den Monat Juli gekauft haben. Und beim dortigen TĂĽrken auch lecker zu (späten) Mittag gegessen haben:

Für den Rückweg konnten wir das Ticket dann sofort einweihen, denn der steile Weg nach Wentorf ist im Bus besser zu genießen, als beim ständigen Schiebemodus an die 120 Kilogramm bergauf zu bewegen. Keine Angst, bei dem Gewicht sind die 30-40 kg des Rollstuhls schon mit eingerechnet!

Zuhause schafften wir an dem Abend sogar noch ein paar richtig tolle SchreibĂĽbungen, ein Bad in der Wanne inklusive Haarewaschen und landeten letztendlich mit einem Eisbecher in der Hand auf der Couch:

Das Baden haben wir diesmal vorgezogen, da am Sonntag der Flohmarkt im Casinopark auf dem Programm stand und wir die Zeit bis zur RĂĽckfahrt in Pflegezentrum ohne Stress und solch offener Aufgaben verbringen wollten.

Ich bin echt stolz auf unsere Weitsicht, denn so entspannt war schon lange kein Sonntag mehr. Zuerst schlenderten wir in aller Ruhe an allen Ständen vorbei – zugegeben, es waren diesmal viel weniger Verkäufer und weniger Besucher als beim letzten Mal, was sicherlich der Ferienzeit und der steigenden Corona-Zahlen bzw. der vielen derzeitigen Erkrankungen geschuldet war. Neben einem Spiel, mehreren Puzzles und einem Buch hätten wir auch beinahe hierbei zugegriffen:

… aber sie waren nicht in Stephanies Größe    zwinker

Und ja, DEN Witz machte Stephanie wirklich!!! Der Verkäufer witterte bei ihrem Fingerzeig schon ein kleines Geschäft, aber die „Happy Feet“ mussten wir dann doch leider zurĂĽcklassen    traurig

Zum Abschluss unseres Rundgangs wollten wir eigentlich an einer der Buden etwas zum Mittag essen, aber irgendwie hatte niemand von uns Lust auf etwas Warmes oder Gebratenes. Also landeten wir lieber im Eiscafé unterhalb unserer Wohnung:

Die Wartezeit vertrieben wir zunächst mit dem EinĂĽben der Merkelraute …

… doch als die Eisbecher gebracht wurden, kannten wir kein Halten mehr – es war soooo lecker!!!

Stephanie bekam zusätzlich zu ihrem Obsteisbecher (den nahm ich auch) sogar drei von Carstens Amarenakirschen ab … sie genoss jede mit einem groĂźen und breiten Lächeln im Gesicht. Alkohol scheint sie echt ganz dolle zu vermissen – blöde Medikamente!

ZurĂĽck in der Wohnung hatten wir bis zur Abfahrt um 18:00 noch etwas Zeit fĂĽr das Durchblättern ihres erstandenen Buches (ein Was-ist-Was aus den 60ern mit dem Thema Wetter), …

… ein erstes kurzes Anspielen des Brettspiels „Das verdrehte Labyrinth“ und Carsten ging mit ihr sogar noch die in der Woche erledigten 20 (!!!) Sudokus durch. Davon waren 13 völlig korrekt ausgefĂĽllt, 3 blieben unvollständig und wurden dann noch bei uns gelöst …

… und nur 4 hatte sie falsch. Zum einen durch Unkonzentriertheit und zum anderen aufgrund von Zahlendrehern, die z.B. bei Unterbrechungen durch andere Bewohner oder das Personal entstanden sind. 20 StĂĽck sind schon erstaunlich, aber sie hat eben ganz groĂźen SpaĂź an dieser, mir immer noch völlig unverständlichen Freizeitbeschäftigung, die sie bequem im Rolli als auch im Bett durchfĂĽhren kann. Ich bin echt mal gespannt, wann sie fĂĽr sich das Lesen eines Buches als Freizeitbeschäftigung entdecken wird, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Dazu haben wir auf dem Flohmarkt leider keine gute Geschichte gefunden, die letztendlich einfach zu lesen, aber trotzdem nicht allzu sehr auf Kinder zugeschnitten ist. Doch vielleicht hat ja jemand von euch eine gute Idee … was könntet ihr fĂĽr unsere „Fasterwachsene ohne Tee-Nager-AttitĂĽden“ empfehlen? Also nix mit Liebe und Beziehung, aber zu kindisch oder sehr kompliziert darf es dann auch nicht sein. Ihr seht, es ist wahrlich nicht einfach …



2022 27.
Jun

Da das Wochenende aufgrund der sehr heiĂźen Tage ohne Ausflug geblieben ist, bietet sich nun mal wieder die Gelegenheit fĂĽr mich, eher ein paar von Stephanies Fähigkeiten und Fortschritten zu zeigen – in Foto und Video.

Am Freitag machten wir einen Mädelsabend, da Carsten sich mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Stephanie und ich bastelten uns einen Salat …

… und verdrĂĽckten ihn genĂĽsslich auf dem Balkon. Zum Nachtisch gab es Eis …

… und diesen Ausblick auf einen herrlichen Sonnenuntergang:

Neben Spielen, Lachen und Quatschen mit mir las Stephanie auch noch einmal in ihrem Geschenk der ehemaligen Volleyballfreunde, die sie vielleicht sogar schon bald an der Elbe in Dresden wiedersehen könnte:

Damit hätten wir auch schon ein paar der oben angekĂĽndigten Fähigkeiten aufgezählt: Essen zubereiten (schnibbeln), selbstständig essen (leider noch ohne Messer) und Handschriften lesen. Ok, das alles ist jetzt erst einmal nicht Neuses mehr …

Aber was haltet ihr davon:

Ă–ffnen, EingieĂźen, SchlieĂźen – wir sind jedenfalls echt beeindruckt! Allerdings steht sie sich gerade beim EinschĂĽtten oft noch selbst im Weg und ist dann so unsicher, dass sie zittert und unweigerlich kleckert. FĂĽr Stephanie ist die Angst einfach zu groĂź, dass etwas daneben gehen könnte … was dann natĂĽrlich auch passiert    ;o)    wie war das mit den selbsterfĂĽllenden Prophezeiungen?!

Und dann wollte sie auch einmal wieder mit einer Schere hantieren und Papier schneiden.

Also haben wir sowohl am Samstag (links) als auch am Sonntag (rechts) mit mehreren Scheren geĂĽbt – ich bin jedenfalls hellauf begeistert, wie schnell sie sich am Ende damit zurechtgefunden hat. Anfänglich dauerte es etwas, bis sie die richtigen Finger in die richtigen Löcher der Schere gesteckt hatte, aber schon am zweiten Tag lief selbst das wie am SchnĂĽrchen. Doch seht selbst:

 
Zur Info: wir haben den Ton aus den Videos gelöscht, weil bei uns im Hintergrund immer Radio läuft und wir keine Schwierigkeiten mit den Rechteinhabern der Lieder bekommen möchten, nur weil mal ein paar Töne im Video zu hören sind. Aber es kommt ja eh hauptsächlich auf die Bilder an:

 
Selbst mit kleineren Schnipseleien kam sie am Sonntag schon supergut zurecht:

 
Ich bin jedenfalls erneut stolz wie Bolle, wie schnell sie mit diesem neuen Instrument umgehen konnte.

Und auch DAS finde ich sehr beeindruckend … aber ich zähle nicht, da ich schlieĂźlich die Mutter bin:

Sie sollte aus einem Stapel Rezepte die heraussuchen, auf welche sie eventuell Lust verspĂĽren könnte. Wie man am linken Bildrand erkennen kann, handelte es sich um englische Rezeptkarten! Klar, manche Dinge, wie z.B. „eggplant“ hat sie nachfragen mĂĽssen, aber das Meiste konnte sie schon selbst verstehen. Und ich habe jetzt mal wieder ein paar Ideen, was ich meiner Familie die nächsten Wochenenden auftischen könnte …    standard

Bleibt noch dieser kleine Einblick in ihre Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und mathematisch zu denken. Einmal haben wir zusammen Gitterrätsel gelöst …

… und mit Carsten ist sie ihre im Laufe der letzten Woche ausgefĂĽllten Sudokus durchgegangen: von 14 StĂĽck hat sie 10 komplett richtig, zwei mit kleinen Fehlern „gelöst“ und zwei halbfertig gelöst, weil sie aufgrund eines Fehlers nicht mehr weiterkam. FĂĽr sie sind Sudokus eben ein sehr wichtiger Bestandteil bei ihrer Bekämpfung der Langweile in den Zeiten, wenn sie keine Therapien hat. Und so sieht sie dann wohl aus, wenn sie ĂĽber diese fĂĽr mich völlig unverständliche Freizeitbeschäftigung sinniert:

 
Aber es beeindruckt mich echt immer wieder aufs Neue, wie konzentriert sie sich durch die insgesamt neun Reihen, neun Spalten und neun Boxen des Sudoku bewegt, um so die fehlenden Zahlen zu entdecken. Und glaubt mir, es fehlt nicht immer nur eine der Ziffern von 1 bis 9, denn das ist ihr mittlerweile echt viel zu einfach    zwinker

So, das soll es fĂĽr diesmal gewesen sein – wie gesagt, viel ist ja nicht passiert und die Stunden scheinen am Wochenende nur so an einem vorbeizurasen. Stephanie hat zudem am Samstag 3 Stunden und 13 Minuten und am Sonntag 1 Stunde und 55 Minuten auf dem Stuhl gesessen (FrĂĽhstĂĽck plus Beschäftigung), wir haben am Samstagabend gemeinsam die DVD „The 355“ geguckt und nebenbei auch so manche Ăśbungen und Trainings wiederholt … und Zack, war das Wochenende auch schon wieder vorbei.

Bleibt mir also jetzt nur, noch einmal an unsere Vis-a-Vis-Möglichkeit am 9.7. in Dresden zu erinnern und euch hiermit eine ruhige Woche zu wünschen. Passt auf euch auf!



2022 14.
Jun

Stephanie ist seit gestern wieder im Pflegezentrum und nach zehn gemeinsamen Tagen fehlt einem nun schon etwas. Andererseits beschäftigen wir uns aber auch immer so sehr mit dem Kind wenn sie da ist, dass andere, wichtige Sachen einfach liegen bleiben, die einen dann aber frĂĽher oder später doch wieder einholen werden: Wäsche zusammenlegen und bĂĽgeln, die Steuererklärung 2021, die Krankenkassenbefreiungsabrechnung 2021 und und und … ist nun alles fĂĽr die kommenden Wochentage geplant.

Ihr könnt euch also denken, dass wir die Zeit mit ihr (auĂźer zu unseren Home-Office-Zeiten) sehr intensiv genutzt haben und zum GlĂĽck lieferte auch das Wetter einen äuĂźerst unterstĂĽtzenden Beitrag. Wir konnten nämlich sehr viel unternehmen und selbst in der Residencia OLCA probierten wir so einiges Neues aus. Bitte entschuldigt, aber in diesem Blogeintrag werde ich insgesamt 51 Fotos (selbst diese teils schon als Kollage) und 2 Videos verwerten … ich konnte mich leider nicht weiter reduzieren. Und selbst das ist schon die allerengste Auswahl aus insgesamt fast 1580 Bilder, die Carsten und ich während dieser zehn Tage aufgenommen haben. Viele davon natĂĽrlich, um zu dokumentieren und vielleicht wieder einmal Stephanie nach einem weiteren Jahr zu zeigen, was sie wieder alles geschafft hat. Ich bleibe dabei: wir sind sehr sehr stolz auf unsere Kleene!

Neben kleineren Aktionen, wie z.B. Grillen mit Besuch auf dem Balkon …

… alleine (mit Kopfhörer) …

… oder auch gemeinsam (ja, es sind insgesamt sechs Socken zu sehen) eine DVD gucken …

… setzten wir uns immer wieder mal in die Ă–ffis, um nach Hamburg rein zu fahren:

Mittlerweile sind wir echt routiniert beim Ein- und Aussteigen trotz unebener Bahnsteige, beim Suchen des notwendigen oder richtigen Fahrstuhls und mit dem Umgang der anderen Mitreisenden – glaubt mir, es ist teilweise echtes Laien- oder Schmierentheater!    zwinker

Zum ersten Mal nutzen wir den Ă–PNV am „Pfingstsamstag“, um zum Park Planten un Blomen zu kommen. Mit seinen unzähligen Blumenbeeten und -gärten …

… und den vielen Seen und Teichen …

… ist das eine echte Augenweide und unsere fast fĂĽnf Stunden darin vergingen wie im Flug.

Ich liebe diese beiden Fotos ungemein, deshalb konnte ich mich auch nicht fĂĽr eines entscheiden    zwinker

Nach dem Verputzen von Stephanies Lieblingsgebäck (an der S-Bahn-Haltstelle gibt es einen „Dunkin Donuts“) …

… liefen wir erst als Rundgang durch den allgemeinen Teil und danach noch durch die langgezogenen Wallanlagen bis nach St. Pauli. Auch so manche Steigung konnte uns nicht aufhalten:

Unterwegs kamen wir u.a. an dieser Skate(r)anlage vorbei, wo wir wirklich sehr lange dem bunten Treiben zugeschaut haben:

Als FuĂźgänger kam ich problemlos auf die TribĂĽne und hatte von dort einen noch besseren Blick …

… doch auch Carsten fand einen (zugegeben) etwas weit ausholenden Weg dorthin, sodass wir alle drei eine ganze Weile von oben herab zugucken konnten:

Es hat echt sehr viel SpaĂź gemacht, aber am Ende trieb uns der Hunger weiter in Richtung Reeperbahn – anvisiertes Ziel: der Burgerladen „Five Guys„:

Aussuchen konnte Stephanie sich ihre Kombination an Toppings noch selbst, aber beim Essen musste Carsten eine helfende Hand reichen, denn so unterstĂĽtzend einsetzen kann sie ihre Linki leider doch noch nicht:

Doch dem Geschmack und dem Erlebnis tat das keinen Abbruch und wir verlieĂźen das Restaurant erst nach fast zwei Stunden … Burger, Pommes, auĂźergewöhnliche Free-Refill-Getränke und Milchshakes wollten schlieĂźlich ganz in Ruhe genossen werden    standard

Am Pfingstsonntag entschieden wir uns fĂĽr einen Ausflug in den wohl bekanntesten Zoo in und um Hamburg, dem Tierpark Hagenbeck:

Unsere vorherigen BefĂĽrchtungen, dass wir mit Stephanies ĂĽbergroĂźen Rollstuhl nicht ĂĽberall hin- oder durchkommen oder sie aus ihrer sitzenden Position nicht genug sehen könnte, haben sich sehr schnell verflĂĽchtigt. Der Zoo hat diesbezĂĽglich wirklich an alles gedacht und auch die anderen Besucher waren immer nett und zuvorkommend. Nach nur ein wenig Warten konnte Stephanie eigentlich immer direkt bis an den Ort des Geschehens geschoben werden …

… und ihre Blicke ungehindert umherschweifen lassen:

Selbst in der gewaltigen Eismeeranlage und in anderen Gebäuden wurde bei der Projektierung wohl immer auch an die Perspektive von Kindern und Rollstuhlfahrern gedacht – alles echt top organisiert!

Einzig in den Streichelzoo kamen wir mit dem Rolli nicht rein, da die Schleuse zu den Ziegen, Schafen & Co. sehr schmal und eng gehalten wurde. Also hat Stephanie sich eben andere Tierchen zum Streicheln …

… FĂĽttern …

… und Herzen gesucht:

Naja, das anschlieĂźende Händewaschen fand sie sicherlich nicht so toll    zwinker

Dieses kecke Kerlchen hinterlieĂź jedenfalls keine Sabberspur auf der Hand:

Erst als uns die Feierabendglocke gegen 18:00 zum Ausgang bugsierte, bemerkten wir, dass wir eigentlich noch gar nicht so richtig gegessen hatten – nur mal ein paar Kleinigkeiten zwischendurch. Deshalb fuhren wir zum EKZ Mundsburg und testeten dort das „Louisiana“ aus, welches Carsten schon aus Dortmund und Oberhausen kannte – links der Two-Way-Sampler mit Rippchen sowie HähnchenflĂĽgel (fĂĽr Stephanie & Carsten) und rechts eine Pulled-Pork-Poutine (fĂĽr mich):

Bei dem Aussuchen der Getränke zeigte sich das Kind auf einmal völlig enttäuscht … sie wĂĽrde doch soooooo gerne mal wieder „richtiges“ Bier trinken wollen, also das mit Alkohol    traurig

Pssst, sie durfte mal ein wenig bei mir nippen    zwinker

Den dritten groĂźen Tagesausflug machten wir letzten Samstag und erneut war das Durchstreifen einer Parkanlage das Ziel: wir fuhren zum Volkspark Altona.

Wir kannten diesen Hamburger Park im Vorfeld, z.B. aus Erzählungen, noch nicht und waren am Ende echt ĂĽberrascht, wie vielfältig es dort ist. Neben einem echt ĂĽppigen Waldgebiet …

… mit so mancher Steigung und Senke …

… gab es auch wunderschön angelegte Parkanlagen …

… oder Blumengärten mit StĂĽhlen und Bänken, die zum Verweilen einluden:

NatĂĽrlich suchten und fanden wir hier eine kleine Stärkung in Form von Getränken und einem Eis … letzteres mit Franzbrötchen-Geschmack (!!!) – echt lecker.

Es gibt dort aber auch Abschnitte, die fĂĽr uns unerreichbar blieben … jedenfalls fĂĽr Stephanie im Rollstuhl und Carsten als Muskelantrieb. Ich konnte aber sehr wohl da rauf und musste dann berichten, was es denn zu sehen gab:

Währenddessen haben die beiden schon die ausgedruckte Karte studiert und das nächste Ziel auserkoren:

Diesmal konnten wir unser Mittagessen zur fast richtigen Zeit einnehmen, denn an der großen Grill- und Spielwiese gab es auch einen Bayrischen Biergarten mit ganz vielen Leckereien. Wir entschieden uns für Allgäuer Kasespätzle (mittig), Holstein-Schnitzel mit Spiegelei (hinten) und Leberkäse mit Spiegelei (rechts):

So gestärkt bewegten wir uns weiter durch das Waldgebiet, manche per Pedes und manche eben auf Rollen:

 
Ich hatte zudem meinen Reisebären Heini mit und machte ganz viele Fotos von ihm und den Blumen sowie der Umgebung – bin echt gespannt, wann ich das alles mal wieder zu einem eigenen Bärenbericht verwursten kann    zwinker

Auf dem RĂĽckweg zur S-Bahn ergaben sich aber auch ohne ihn noch ein paar schöne Motive (zugegeben, bei dem Graffiti links muss man etwas genauer hinschauen – aber ich fand die beiden lächelnden Tierchen einfach nur sĂĽĂź):

So, das soll es von unseren Touren gewesen sein. Wir hatten während der letzten Tage ja auch noch andere Besonderheiten in petto. Vor allem hat sich Stephanie schon ganz lange ĂĽber ihren Friseurtermin am letzten Freitag gefreut – endlich mal wieder Form in die seit dem medikamentenbedingten Haarausfall nachgewachsenen Zotteln bringen. Neben dem Ergebnis (hier vorher …

und hier nachher) …

… war es natĂĽrlich auch der Event an sich, der sie entgegenfiebern lieĂź, denn ein Besuch beim Friseur ist fĂĽr sie schlieĂźlich etwas ganz Neues gewesen:

Am Ende wurden die längeren und kürzeren Kopfhaare angeglichen (die neuen Haare sind derzeit nur halb so lang), der Nacken bekam den von ihr so geliebten Undercut und die Mähne bzw. Unterwolle konnte auch mal wieder so richtig ausgedünnt werden:

Das Kind ist glĂĽcklich, d.h. das Ziel wurde erreicht. Was will man (als Eltern) mehr?!?

Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Einblicke in unsere Trainings- und Übungseinheiten geben, auch wenn es bei Weitem nicht alle sind, die wir in den zehn Tagen so durchgeführt haben. Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, dass sich am Ende selbst die kleinsten Dinge auch nach wochenlangem Durchhalten auszahlen, so z.B. ihr Assistieren beim Anziehen. Es ist zwar immer noch rudimentär, aber allein schon die damit verbundenen Greifübungen mit der rechten und linken Hand helfen wiederum bei anderen Dingen, wo Koordination und Geschick gefragt sind.

Abgesehen davon, dass sie ihr FrĂĽhstĂĽcksbrötchen mittlerweile unbeaufsichtigt aufschneidet (sogar in unter 1 Minute!) und schmiert, schĂĽttet sie jetzt auch sehr viel sicherer FlĂĽssigkeiten ein …

.. öffnet Boxen und Schalen mit wachsendem Erfolg …

… und rollt sogar auf ihre eigene Art und Weise Socken zusammen (vor zwei Wochen noch ein absolutes No-Go!!!):

Carsten hat zudem mit diversen Utensilien experimentiert und innerhalb von zwei Tagen konnte sie mit beiden Händen gleichzeitig Golfbälle in Topfdeckeln balancieren – probiert es mal aus, ist gar nicht soooo einfach:

Wir haben ihr auch einmal das Briefeschreiben von Anfang bis Ende gezeigt: Verfassen, Umschlag, Briefmarke, Briefkasten … ist ja schlieĂźlich doch irgendwie alles Neuland fĂĽr sie gewesen:

Das Projekt „Schreiben von Druckbuchstaben“ konnte ebenfalls in dieser verlängerten Woche abgeschlossen werden, da Carsten fast jeden Tag sehr geduldig mit ihr das gesamte ABC in GroĂź- und Kleinschreibung durchgegangen ist:

Klar, es sitzt noch bei Weitem nicht alles hundertprozentig und schnell ist sie dabei auch nicht, aber mit viel Übung und Schreiben wird sie das in den nächsten drei bis vier Wochen verinnerlicht haben. Wir bleiben dort jedenfalls ganz dolle am Ball und auch sie macht immer sehr gerne mit.

Hier vergleicht und korrigiert sie mit Carsten ihre 15 (!) im Pflegezentrum gelösten Sudokus:

Oder während wir im Home-Office arbeiteten, hatte sie mal Lust auf Stadt-Land-Fluss:

Und genau das schätzen wir an unserer Familie und den gemeinsamen Stunden – wir lassen uns von Nichts und Niemanden unterkriegen!!!

„Tschakka, wir schaffen das!!!“

Ach ja, an diesem Wochenende haben ich mit ihr zum ersten Mal geknetet und sie hat echt SpaĂź dabei:

Auch hier setzte sie immer wieder ganz geschickt Rechti und Linki ein … am Ende stellte sie sich als Kugelrollmeisterin raus, während ich eher WĂĽrste hinbekomme:

Ebenfalls ganz viel Spaß versprechen wir uns noch von dem am Wochenende gelieferten Liegeergometer bzw. Hometrainer mit Liegesitz statt hohem Sattel. Im Pflegezentrum liebt sie ihre Therapien mit dem Motomed-Gerät und somit haben wir uns mal nach einem günstigen Beintrainingsmodell ohne Motor umgeschaut. Der erste Versuch am Sonntag verlief schon mal recht vielversprechend:

 
Mal sehen, ob sie damit bei uns ebenfalls so viel SpaĂź entwickeln kann und vor allem einen Trainingsnutzen daraus zieht. Hier gilt wie so oft: drĂĽckt uns bitte die Daumen    standard

So, nun aber Schluss … ich hoffe, es war nicht zu langweilig und man konnte noch alles gut bis hier durchlesen – sorry, aber es waren ja schlieĂźlich fast zwei Wochen zusammenzufassen.

Ich wĂĽnsche nun allen einen ruhigen und erfolgreichen Start in die Woche – bis zum nächsten Mal!



2022 08.
Jun

An dieser Stelle wollte ich eigentlich ein Pausenbild einfügen, doch die Fotoausbeute der letzten Tage hat leider kein schönes Passendes hervorgebracht. Aber andere schöne Fotos habe ich gefunden, die hier als würdige Platzhalter durchgehen sollen.

Stephanie ist aufgrund des Pfingstmontags und der ersten Woche im Juni (= Heimatwoche) schon seit dem 3.6. bei uns in Wentorf und bleibt jetzt noch bis zum kommenden Sonntag (12.6.) hier. Aber weil wir uns neben dem Arbeitsleben im Home-Office sooooooo viel mit ihr beschäftigen und eigentlich auch bei fast jedem schönen Wetter nach drauĂźen gehen, bleibt mir in diesen Tagen einfach leider keine Zeit, einen Blogeintrag darĂĽber zu verfassen – sorry. Doch die Berichterstattung wird natĂĽrlich in der nächsten Woche nachgeholt, versprochen!!!

Hier aber schon mal ein paar Impressionen unserer gemeinsamen Zeit:

Wir unternehmen viel …

… begeben uns auch mal Aug‘ in Aug‘ sowie in den Dialog mit einem groĂźen Walross …

… fĂĽttern …

… und futtern:

So, das Kind ruft schon wieder … bis nächste Woche.

Kleiner Spoiler: diese Bilder sind im Hamburger Park Planten un Blomen, im Tierpark Hagenbeck, in der S21 nach Hamburg Hbf und auf der Reeperbahn bei „Five Guys“ entstanden.