Aug
Ich möchte mich schon gleich am Anfang fĂŒr die gleich gezeigten, ach so vielen Fotos und zwei Videos entschuldigen, aber an diesem Wochenende gab es fĂŒr Stephanie wieder soooooooooo viel zu entdecken … und dabei sind eben so viele, schöne Fotos entstanden. Dies ist wirklich nur eine kleine Auswahl   đ
Beginnen möchte ich allerdings mit einem Video vom Freitag, welches Stephanie in Aktion mit einer Currywurst zeigt. Warum ich mir das ausgesucht habe? Zum einen, weil sie mittlerweile auch ohne Kleidungsschutz isst und zum anderen, weil ich ihre Pickertechnik schon sehr ausgefeilt und ausgereift finde:
Am Samstag unternahmen wir erneut einen Ausflug in den Westen Hamburgs – im Gegensatz zu letztem Wochenende (Altes Land) diesmal nördlich der Elbe, aber erneut, um sich mit Freundschaften aus ihrem Studium zu treffen.
Die erste HĂ€lfte des Tages …
… liefen wir noch zu dritt entlang des Elbdeiches …
… und zĂ€hlten u.a. die dortigen RasenmĂ€her:
Unser erstes Zwischenziel war eine Vogelstation des NABU …
… wo Infotafeln …
… und Ausgucke herrliche Vogel- und Tierbeobachtungen möglich machten:
Man konnte sich dort zudem ein Fernglas ausleihen, um Wasservögel, …
… allgemeine Vögel, …
… Insekten …
… und andere Tiere, wie z.B. dieses schwimmende Nutria, besser entdecken und beobachten zu können:
Leider konnten wir nicht alle der drei BeobachtungshĂŒtten erreichen, denn bei diesem Weg …
… fehlten leider ein paar entscheidende Zentimeter, um mit dem Rollstuhl durchzupassen. Ja, wir haben es natĂŒrlich mit Elan versucht …
… und sind klĂ€glich gescheitert. Da blieb am Ende nur ein ZurĂŒckrollen   đ   blöd, blöd, blöd
Aber die anderen beiden HĂŒtten konnten wir sehr gut anfahren, denn die Wege dorthin waren breit und rollitauglich:
Auf Posten testeten wir gleich mal das ausgeliehene Fernglas aus, doch zum GlĂŒck war auch schon mit bloĂem Auge alles sehr gut zu erkennen, denn irgendwie haben Stephanie und Carsten das mit der Sehhilfe einfach nicht besonders gut hinbekommen   đ
Ist aber auch schwer, wenn man auf die Schnelle nicht die richtige Ausklappbreite, die richtige SchĂ€rfe fĂŒr BrillentrĂ€ger und vor allem nicht die richtige Richtung zum Objekt hinbekommt. Carsten konnte von auĂen dabei leider nicht sehr viel helfen und Stephanie fehlt natĂŒrlich die Ăbung im Umgang mit einem solchen Teil:
Aber wir sind uns einig, dass wir zuhause wohl krĂ€ftig mit unserem eigenen Fernglas ĂŒben und noch einmal hierhin kommen werden. Haben wir jemals aufgegeben? Eben …
Auf dem Weg zurĂŒck lernten wir noch, das wir falsch angezogen waren   đ   …
… und wie garstig und stachelig Disteln sein können:
Aber das ist es ja, was wir insbesondere beim Kind mit solchen AusflĂŒgen erreichen wollen: neue Dinge kennenlernen, sich diesen neuen Dingen stellen und die Welt mit Augen, HĂ€nden und dem ganzen Körper erforschen.
Klingt sehr pathetisch, aber beschreibt perfekt die nÀchste Stunde bei unserem zweiten Zwischenziel:
Zwei ehemalige Mitkommilitonen aus Stephanies Zeit ihres Geowissenschaftstudiums in Potsdam sind diesen Samstag in Wedel (westlich von Hamburg) gewesen und somit verabredeten wir uns natĂŒrlich fĂŒr ein Treffen. Gleichzeitig konnte uns Lisa (oben auf dem Pferd) helfen, unser Kind mit dem nĂ€chsten Tier in Kontakt zu bringen – nochmals vielen, vielen vielen, lieben Dank an Lisa fĂŒr die Möglichkeit, an Ilka fĂŒr die tolle Hilfe dabei und auch an die Besitzerin des Pferdes, die natĂŒrlich im Vorfeld um Erlaubnis gefragt worden ist.
Keine Angst, es ging uns dabei nicht ums Reiten (bei einem StockmaĂ von 1,70 m kann eh nur noch ein Kran beim Aufsitzen helfen!), aber auch aus dem Rolli heraus konnte Stephanie mit dem Pferd auf TuchfĂŒllung gehen und wirklich fast alles erkunden, fragen und genieĂen. Auf das vorsichtige, gegenseitige BeschnĂŒffeln (insbesondere Junior sollte zuerst mal den Rollstuhl kennenlernen) folgte die erfolgreiche Bestechung mit einem Apfel …
… und danach konnte Stephanie streicheln, …
… tĂ€tscheln, …
… die Frisur zerwurschteln, …
… die „ach so weichen“ NĂŒstern erkunden, …
… viele Fragen stellen, …
… das Fell in den Ohren genauer inspizieren, …
… den korrekten Sitz der Besohlung ĂŒberprĂŒfen …
… und das Pferd nach Herzen knuddeln. Junior hat es ebenfalls sichtlich genossen und er war ĂŒber die gesamte Zeit wahrlich ein perfektes und lammfrommes Therapiepferd. Selbst ich traute mich trotz meiner mittelschweren Aversion gegen diese Tiere nĂ€her heran und streichelte ihn – leider gibt es aber keine Fotos davon. Oder zum GlĂŒck?   đ
Auf dem Hof blieb Stephanie und ihr Rollstuhl natĂŒrlich nicht unbemerkt und somit kam sie sogar in den Genuss, auch noch andere Pferde einmal hautnah erleben zu dĂŒrfen:
Sie genoss jede Minute mit und bei den Pferden und bekam irgendwie auch nicht genug von ihnen. Sie konnte sich am Ende schon gar nicht mehr entscheiden, ob sie den frisch abgewaschenen Junior herzen sollte …
… oder den vorbeikommenden Fuchs:
Das Kind war ĂŒberglĂŒcklich – Ziel erneut erreicht!
Mit ihren beiden Freundinnen sind wir dann noch in ein Restaurant zum Essen gegangen, wobei Stephanie auch hier wieder völlig ohne Kleidungsschutz auskam und ganz souverÀn ihren Salatteller ohne Kleckern und Schlabbern aufessen konnte:
Auch ihr GetrĂ€nk schĂŒttete sie sich immer wieder selbst nach – ohne Zusammenzucken, Zittern oder VerschĂŒtten. Ich bin ja so stolz, dass wir es schon so weit geschafft haben und immer mehr Routine einkehrt. Zur Erinnerung: wir waren am 14. Februar DIESEN Jahres (!!!) zum ersten Mal mit ihr in einem Restaurant und vor weniger als sechs Monaten musste sie noch komplett von Carsten gefĂŒttert werden …
FĂŒr mich ist so ein direkter Vergleich immer eine wahre Wonne, zeigt er doch, dass wir und sie GroĂes leisten und unsere Schrittchen-fĂŒr-Schrittchen-Taktik definitiv aufgeht. Das gilt auch bei ihren stetigen Ăbungen mit der Touchscreen-Tastatur eines iPhones – hier ein Foto von Stephanies insgesamt erst zweiten Versuch, einen Text auf dem kleinen GerĂ€t zu schreiben:
Also ich finde die Handhaltung schon sehr vielversprechend (nicht vergessen: Linki hat dabei die tragende Rolle) und auch das diesmalige FĂŒttern des Navis im Auto absolvierte sie nach den ersten Schwierigkeiten am letzten Wochenende schon fast ganz alleine und fehlerfrei. Im letzten Eintrag schrieb ich noch „bis Jahresende“ … jetzt glaube ich sogar schon fast an Anfang November, dass sie ihr Smartphone bedienen und mit ins Pflegezentrum nehmen kann.
Der Sonntag wurde ebenfalls fĂŒr einen Ausflug nach drauĂen genutzt. Zuerst waren wir in HH-LohbrĂŒgge auf einem Kulturflohmarkt und haben Spiele und Puzzle fĂŒr die sicherlich bald kommende Schlechtwetterzeit mitgenommen, danach sind wir durch das benachbarte Bergedorf bis zum Ă€ltesten Schloss Hamburgs gelaufen:
Auf der RĂŒckseite gibt es einen groĂen Spielplatz und wir konnten Stephanie dort fĂŒr ein weiteres Experiment begeistern, mit dem Carsten und ich schon seit ein paar Tagen schwanger gehen:
NatĂŒrlich war sie noch sehr angespannt …
… und hat nicht gerade Stunden auf dem Sitz ausgehalten, aber fĂŒr den Anfang sind wir alle mehr als zufrieden:
Auch das werden wir demnÀchst sicherlich noch einmal wiederholen!
Bevor wir sie dann zurĂŒck ins Pflegezentrum nach LĂŒneburg gebracht haben, konnte sie Carsten erneut abstrafen, der auch diesmal wieder ihren Kleidungsschutz mit im Rucksack hatte – wie sich herausstellte war der völlig ĂŒberflĂŒssig! Zudem saĂ sie in diesem Restaurant zum ersten Mal nicht direkt neben ihm, sondern platzbedingt auf der anderen Seite des Tisches:
Selbst die vielen umherschwirrenden Wespen brachten sie nicht ĂŒbermĂ€Ăig aus der Ruhe, obwohl die Betreiber eigentlich eine völlig geniale Methode gefunden haben, uns einige dieser Viecher vom Hals zu halten:
Ich will nicht wissen, wie nervig das Essen geworden wĂ€re, wenn sich die hier versammelten Wespen ebenfalls ĂŒber unsere GetrĂ€nke und sĂŒĂlichen Speisen hergemacht hĂ€tten. Unsere herzhaften Dinge haben sie glĂŒcklicherweise (noch) in Ruhe gelassen (im Herbst wird das sicherlich ganz anders sein) und so konnten wir unser Schnitzel (Carsten), die Pulled-Pork-Pommes-Bowl (Stephanie) und die Pulled-Pork-Ofenkartoffel (ich) in vollen ZĂŒgen genieĂen.
Ich hoffe, die Bilder und Beschreibungen geben wieder, was fĂŒr ein tolles und ausgefĂŒlltes Wochenende wir hatten! Und diesmal muss Stephanie nicht mehr all zu lange auf unsere Gesellschaft warten, denn morgen Abend wird sie schon wieder abgeholt, da wir sie am Monatsanfang ja immer fĂŒr fast eine Woche (DI-SO) zu uns nach Wentorf holen. Hoffentlich unternehmen wir nicht wieder so viel, denn bei fĂŒnf gemeinsamen Tagen könnte die Blogzusammenfassung dann fast schon zu einem Roman ausarten   đ
Ich verspreche, mein Bestes zu geben, um dies zu verhindern … allerdings weiĂ ich zumindest schon von einem Wochenendausflug nach Cuxhaven inklusive einer Ăbernachtung im Hotel. Wir ĂŒben schlieĂlich weiterhin an allen Fronten   đ   nicht nur Stephanie braucht Training und Herausforderungen, sondern auch wir.
Ach ja: „Und Carsten, der Schlabberlatz kann ab jetzt zuhause bleiben!“ Â Â đ
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