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Willkommen zum OLCA-Jahresbericht für 2008

Hallo liebe Leser,

da Carsten derzeit sehr viel mit unseren elektronischen Freunden, sowie den diversen Webseiten und dem neuen Aussehen meines Blogs ("Olgas Welt Version 2" steht allerdings erst noch in der Planungsphase) beschäftigt ist, habe ich diesen Jahresbericht aus meiner Sicht geschrieben und anschließend meiner Familie zum Korrekturlesen vorgelegt. Dies nun das literarische Ergebnis meiner wochenlangen Schaffensperiode.

Wir haben wie erwartet unbeschadet das "verflixte 7. Jahr" hinter uns gebracht und somit kann ich eine Zusammenfassung für das vergangene Jahr 2008 tätigen. Bei Rückblicken dieser Art kommt man immer wieder mit diversen Hitparaden in Berührung, denn es wird überall nach der ultimativen Nummer 1 gesucht, egal ob es um die größte Promi-Peinlichkeit oder um die erfolgreichsten Herzschmerz-Songs geht. Auch in der Casa OLCA gibt es einiges, woran man sich am liebsten erinnert, neue Entwicklungen und, wenn man so sagen darf, Trends in unserem Haus oder einfach die Ereignisse, welche eine besondere Rolle in der Familie gespielt haben.

Zum Beispiel hat dieses Jahr die Deutsche Comedy-Szene einen recht großen Einfluss auf unsere Freizeitgestaltung gehabt. Es ging schon damit los, dass ich ganz uneigennützig Carsten zu Weihnachten zwei Karten für das neue Programm von Michael Mittermeier "Safari" im Dresdner Kulturpalast am 5. Mai geschenkt habe. Etwa einen Monat später gesellten sich noch 4 Eintrittskarten für das Programm "Männer sind primitiv, aber glücklich" von Mario Barth dazu - die Show stieg am 20.11. in Riesa. Und in den letzten Wochen des Jahres zappten wir in das Programm "Heimatabend Deluxe" von Dieter Tappert, eher bekannt als Paul Panzer, rein, was die Auswahl des Weihnachtsgeschenks von mir an Carsten stark beeinflusst hat. Es gab zwar am Heiligabend keine weiteren Eintrittskarten, dafür aber die DVD mit dem vollständigen Programm für heitere Abende in den eigenen vier Wänden. Zum Auftritt von Michael Mittermeier gingen nur wir beiden Großen, da die Karten erstens recht teuer und zweitens äußerst rar waren, aber dafür durften die beiden Teenager zusammen mit uns Erwachsenen Mario Barth live in der Erdgasarena miterleben. Es war die erste Erfahrung mit einer richtigen Großveranstaltung für die Mädchen. Sie fanden sie gut, aber das Ende spätabends am Donnerstag gefiel ihnen weniger, da sie am nächsten Tag trotz der Rückkehr kurz nach Mitternacht noch zur Schule gehen mussten.

Aber so werden sie eben auch immer mehr an das wahre Leben der Erwachsenen herangeführt, denn wer von uns kann in der Woche schon ausschlafen wie er will ? Einen weiteren Schritt in diese Richtung hat dieses Jahr Andrea gemacht, denn in der 9. Klasse müssen alle Gymnasiasten ein 2-wöchiges Praktikum machen. Unsere Große hat sich dabei gleichzeitig zwei Träume erfüllt: 1. Arbeit im Kindergarten und 2. zwei Wochen Alltag mit der neuen Familie ihres Papas. Auf jeden Fall war es eine große und bereichernde Erfahrung für sie. So wurde ihr in den 10 Praktikumstagen durchaus bewusst, worüber sich Eltern beklagen, wenn sie nach einem Arbeitstag nach Hause kommen. Auch, dass selbst Arbeit im Kindergarten nicht nur Spielen mit den Kleinen bedeutet, hat sie ebenfalls gelernt. Zwei Wochen Alltag in einem anderen Haushalt mit anderen Abläufen haben bei Andreas persönlicher Entwicklung ihre Spuren hinterlassen, es war eben anders als man es tagtäglich in den eigenen vier Wänden erlebt - aber keineswegs schlecht. Selbst für Stephanie war die Situation zu Hause völlig neu, denn sie ist es ja seit Jahren nicht gewohnt allein zu sein. Für Carsten und mich war das Leben mit nur einem Kind einerseits etwas entspannter, anderseits hat Stephanie aber auch mehr Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und war dafür sogar enorm hilfsbereit in allen Haushaltsbelangen, was man sonst von den Kindern nicht in diesem Maße kennt.

Stephanie hat sich übrigens insgesamt in diesem Jahr ebenfalls recht stark verändert. Die Hormone lassen grüßen und die Kleine entdeckt peu a peu ihre weiblichen Seiten, welche sie bislang eher von sich wies (Fußball, Jungenklamotten, kein Wunsch nach Schminken und Ohrringen). Auf dieser Entdeckungsreise hat sie inzwischen ihre fantastische, lange Mähne abgeworfen und trägt nun einen etwas kürzeren und dafür flotteren Haarschnitt, mit welchem sie selbstbewusster und glücklicher wirkt.

Wie andere "Hitparaden" fangen auch wir ganz unten an und kommen somit zum Platz 10 der persönlichen OLCA-Highlights des Jahres 2008:

10. Platz - Einkaufen und Bummeln
Die Besorgung von Kleidung, verbunden mit stundenlangem Schlendern durch diverse Läden war schon seit jeher das Revier von Olga und seit ein paar Jahren auch von Andrea. Stöbern, anprobieren, Schnäppchen suchen - für solche Aktivitäten fehlten Carsten meistens die Lust und Stephanie die Geduld. Aber jetzt passierte es immer öfter, dass Stephanie die Auswahl ihrer Anziehsachen nicht mehr ausschließlich ihrer Mutter überlassen wollte und daher immer öfter mitgekommen ist. Das muss einfach an dem veränderten Hormonhaushalt eines Teenager liegen ! Auf jeden Fall hat sie inzwischen recht stark ausgeprägte Vorstellungen, was sie tragen möchte und was sie auf gar keinen Fall anspricht. Ihre Geduld reicht zwar immer noch nicht für einen ganzen Bummeltag, aber sie steigert sich langsam mit jeder Shoppingtour.

Auch Carsten musste sich einmal der Notwendigkeit eines Klamotteneinkaufs beugen, denn sein Bestand an Beinbekleidung verringerte sich immer mehr. Leider ist das Leben nicht immer gerecht und das, wofür Frauen und Mädchen einige Stunden benötigen, konnte mein Mann mit Hilfe seiner angeheirateten Assistentin in ca. 40 Minuten komplett erledigen - eine Frechheit - und dabei hat er sogar nur einen einzigen Laden für seine Ausbeute von 8 Jeans- und Stoffhosen besuchen müssen ! Zu guter Letzt gelang es ihm auch noch sein Lieblingsschuh bei Deichmann zu besorgen ... inzwischen haben wir mindestens 4 Generationen von diesem Modell in unserem heimischen Schuhregal gehabt. So lange bleibt nie ein Schuhpaar für Frauen im Angebot erhalten !


Geld wurde im Jahr 2008 nicht nur für Kleider & Co ausgegeben:

9. Platz - Neue Trends in der Casa OLCA
Carstens Beinkleider sind nicht die Einzigen, die eine langjährige Benutzung nicht überstanden haben, es waren auch einige andere Sachen, welche in den vergangenen 12 Monaten einem flotteren bzw. besseren Nachfolger weichen mussten. Zuerst hat meine Waschmaschine, welche nur ca. 2 Monate jünger als Andrea war, ihren Dienst nicht mehr zuverlässig genug getan und wurde somit eines schönen Abends zur Kippe gebracht. Stattdessen kam ein neuer Toploader in die freigewordene Lücke im Keller, ausgestattet mit einigen technischen Raffinessen, welche ich allerdings noch nicht alle so nutze, wie eine richtige Hausfrau es wohl tun würde. Dennoch bin ich als Frau des Hauses mit der Neuanschaffung sehr zufrieden, denn sie wäscht wirklich besser.

Weitere Technik, welche in der Casa OLCA nicht fehlen und nicht aussteigen darf, hat ebenfalls eine Generalüberholung erlebt. Alle unsere Rechner, das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, waren mit 500 Mhz. und weniger nicht mehr den modernen Anforderungen gewachsen und somit wurde hier eine Neuanschaffungen erforderlich. Novum ist, dass jetzt auch Stephanie ins Internet gehen kann, da das alte BNC-Netzwerk durch ein modernes mit 100 Mbit ersetzt wurde, Andrea kann endlich auf YouTube alle Videos ohne Ruckeln anschauen, ich kann mir nun jede Webseite ansehen, ohne dass sich mein Rechner wie ein Käfer auf den Rücken legt und sich tot stellt und zu guter Letzt ist auch unser hausinterner Systemadministrator ebenfalls auf einem neueren Stand der Technik. D.h. unser aller Lieblingshobby kann wieder in vollen Zügen genossen werden !

Trendwechsel Nr. 3 sollte der einseitigen Entwicklung des Sitzfleisches entgegenwirken - Carsten hat sich die schon seit 3 Jahren geplanten Rollerblades endlich zugelegt. Ich bekam vor ein paar Monaten ein Paar Inliner von guten Freunden geschenkt und war somit versorgt, doch nun ziehe ich aufgrund von Unsicherheit beim Bremsen das Fahrradfahren eindeutig vor. Damit konnten wir beiden Großen immer wieder einen Kurzausflug auf dem Elbradweg unternehmen, er auf 8 und ich auf 2 Rädern.

Stephanies Neuorientierung resultiert aus der Entscheidung im September nach nunmehr 7 Jahren mit dem Flötenunterricht aufzuhören und stattdessen mit dem Gitarrenspielen zu beginnen. Die Umstellung war ihr eigener Wunsch und das Erlernen eines Saiteninstruments macht ihr nicht minder Spaß, zumal sie eine nette Studentin als Musiklehrerin hat und die Chemie zwischen den beiden stimmt. Unsere Kleine wird, wie oben bereits beschrieben, selbständiger und kommt inzwischen mit ihrer Umwelt auch ohne Einmischen der Erwachsenen fantastisch zurecht.


Wir finden das wirklich gut, zumal wir in 2008 auch einige Dinge für die Zukunft vorbereitet und geplant haben, die eine frühe Selbstständigkeit der Kinder voraussetzen:

8. Platz - Unsere Zukunftspläne
Im Sommer war ein nicht ganz angenehmes, aber enorm wichtiges Kapitel in unserem Familienleben abgeschlossen, denn wir haben uns um die ganzen Erbangelegenheiten und Vollmachten gekümmert und alles mit Hilfe eines Notars hieb- und stichfest gemacht. Man wünscht es sich nicht, aber es ist besser, man ist auch für die schlimmen Fälle immer vorbereitet. Die Kinder wurden in die Papiere eingeweiht und nun wissen sie zumindest, wo alles abgeheftet ist und was nach dem Tod von Carsten, mir oder gar uns beiden gleichzeitig ungefähr auf sie zukommt.

Allerdings fürchten wir uns nicht von der Zukunft, sondern schmieden im Gegenteil ziemlich konkrete Pläne für die kommenden Jahre. Der Wunsch, die große, weite Welt zu sehen und zu erleben, wenn die Kinder älter bzw. selbständiger werden und das Haus verlassen, ist nach wie vor da. Nun haben wir uns die Zeit genommen und die eigenen Vorstellungen zumindest in groben Zügen für den Eigengebrauch zu Papier gebracht … blöder deutscher Spruch aus alten Zeiten, wir haben natürlich auf unseren neuen Rechenknechten eine Datei damit gefüttert. Ich werde mich in den nächsten 7-8 Jahren noch einigen Sprachen neu oder tiefer widmen müssen (z.B. Spanisch, Portugiesisch, Polnisch und Französisch), wobei ich das allerdings sehr gerne mache und es wohl weniger als ein "Muss" bezeichnen würde. Im Jahr 2009 wollen wir zudem mit der Greencard-Lotterie beginnen und damit dürfte für die meisten Leser klar sein, welches Land als erstes auf unserer Wunschliste steht.

Wir sehen sonst recht wenig fern, aber Sendungen wie "Der Auswanderer-Coach", "Goodbye Deutschland" und "Mein neues Leben" werden nach Möglichkeit gerne zusammen angeschaut und zwischendurch bzw. am Ende durchgesprochen. Warum soll man die gleichen Fehler wie die anderen machen oder nicht von deren Erfolgen Lehren ziehen ? Leider hat die Sendung "Der Auswanderer-Coach" kein langes Fernsehleben gehabt, denn diese fanden wir eigentlich am informativsten, denn sie beschäftigte sich mit der Planung im Vorfeld einer Auswanderung und nicht mit der eigentlichen Umsetzung. So wurden finanzielle, berufliche und Chancen versprechende Situationen analysiert und in die Überlegungen mit einbezogen. Auf jeden Fall machen wir uns schon jetzt Gedanken, was wir machen wollen, wie und wo wir uns vorstellen können zu wohnen und was wir alles mitnehmen wollen oder wovon man bereit ist sich zu trennen.


Um sich nicht von Ballast vieler Jahre auf einen Schlag trennen zu müssen, fangen wir jetzt allmählich schon damit an und kommen damit zu:

7. Platz - Aufräumen und Ausmisten
Je größer die Wohnfläche, umso mehr Möglichkeiten hat man bekanntlich so viel wie es nur geht irgendwie irgendwo aufzuheben und zu lagern. Meistens geschieht das in der Hoffnung "das werde ich ganz bestimmt noch irgendwann mal brauchen". Aber seien wir doch mal ehrlich, in der Regel braucht man die meisten Dinge niemals wieder oder wenn doch, dann vergisst man den Lagerbestand im Keller oder in irgendeiner Schublade und kauft sie bei Bedarf neu, oder ? Auch unsere fast 150 qm haben es ab und zu nötig, dass sie von alten, unnützen Sachen befreit werden. Carsten ist dabei viel trennungsfreudiger als ich und so hat er in diesem Jahr 3 große Aufräum- und Ausmistaktionen des Kellers geschafft. Mitte Juli hat er sich ein Herz gefasst und sich von unseren alten Rechnerschätzen samt Zubehör getrennt. Dabei kamen inzwischen so alte Sachen zum Vorschein, dass sie mehr Erinnerung als Nutzen hatten. So hatte er z.B. seine allererste Festplatte mal wieder in der Hand und eine dreieckige Soundkarte, sowie mehrere ZIP-Laufwerke, welche vor der Erfindung des USB-Sticks die beste Möglichkeit geboten haben, größere Datenmengen zu transportieren und dabei im Gegensatz zu einer CD mehrfach beschreibbar zu sein. Selbst solche einschneidende Erinnerungsstücke wie der erste Rechner der Kinder, mein alter Rechner und sogar das "Marvinchen" kamen wieder kurz ans Tageslicht, um dann ihre letzte Fahrt zum Wertstoffhof anzutreten. Den nächsten großen Schwung von alten Computerkomponenten, aber auch unnützen Programm-CDs oder gar Disketten in Gesellschaft von schon lange nicht gebrauchten Holzstücken und Metallteilen brachten wir im Oktober, während der Herbstferien, weg. Nun ist Platz zum Lagern für neue Schätze gewonnen, aber wir geben uns Mühe und versuchen uns ab sofort möglichst kurzfristig von Altlasten zu befreien.


Wir haben allerdings nicht nur geschuftet, sondern uns hin und wieder auch etwas Spaß gegönnt. Zumindest im Juni waren solche großen Arbeiteinsätze undenkbar, denn das runde Leder rollte international über die grünen Felder mit den weißen Streifen, diesmal in Österreich und der Schweiz:

6. Platz - EM und Public Viewing
Seit einigen Jahren sind wir irgendwie zu Fußballfans geworden, allerdings genießen wir die internationalen Großereignisse, wie z.B. WM, EM und Confed-Cup, mehr als die Bundesliga-Schlachten. Dieses Jahr hat die Fußball-Europameisterschaft bei den OLCAs für viele schöne und spannende Abende gesorgt. Anfangs schauten wir uns die Übertragungen noch im heimischen Fernsehraum an, aber an einem lauen Abend fragte ich meinen Mann, ob man sich zur Abwechslung mal ein Spiel mit der immer wieder beeindruckend Kulisse der Dresdner Altstadt, an die große Leinwand des KIA-Fanfests auf dem Elbufer, ansehen könnte. Es war schon das letzte Spiel der Vorrunde, Russland hat gegen Schweden gespielt und mit 2:0 gewonnen. Ich war obgleich der ziemlich großen Fangemeinde für die russischen Spieler enorm überrascht und amüsierte mich, als die russische Nationalhymne gespielt wurde. Russland hat nämlich die Melodie der alten UdSSR-Hymne übernommen und nur den Text etwas angepasst. Man konnte anhand des Mitsingens ganz gut ausmachen, wann die einzelnen Russisch sprechenden Fans nach Deutschland übergesiedelt waren. Das Gros sang nämlich ganz treu den Text aus ihrer nicht mehr existierenden Heimat. An diesem Abend hatten wir am Ende so viel Spaß, dass wir beschlossen, uns am Elbufer noch etliche Spiele anzusehen. Es ist schon etwas anderes, als nur zu zweit in den heimischen vier Wänden zu gucken und mitzufiebern.

Einige Spiele haben wir auch mit Freunden angesehen, bei uns oder bei ihnen. Das EM-Halbfinale Deutschland gegen die Türkei wird wohl sehr vielen Fußballfans in Erinnerung bleiben, denn aufgrund des Stromausfalls in Wien konnte das ZDF eine Zeit lang nur eine Art Radioübertragung machen. Die Rettung aus dieser spannenden Situation bot am Ende nur das schweizerische Fernsehen, aber mit einigen Sekunden Verzögerung, so dass Tore vom Kommentator erst bejubelt und dann vom SF in Bildform "nachgereicht" wurden. Trotzdem gebührt dem Schweizer Fernsehen ein großes Dankeschön, denn so konnten wir den Triumph der deutschen Mannschaft - am Ende ein Fußballkrimi erster Güte mit Führungstoren und Ausgleich und dem Siegtor der Deutschen kurz vor Abpfiff - doch noch live erleben und nicht unspektakulär in der Zeitung oder im Internet davon lesen.

Ursprünglich wollten wir zusammen mit den Kindern auch das Finale am Dresdner Königsufer erleben, aber als wir ca. 2 Stunden vor Spielbeginn von der gegenüberliegenden Elbseite einen Blick auf die Fanmeile werfen konnten, gab es schon nur die Plätze abseits der offiziellen Sitzzone. So konnten wir leider unser Versprechen gegenüber den Kindern nicht einlösen, aber auch die spontan organisierte Ausweichvariante vor dem Fernseher bei Kerstin und Elli wurde mit Freude angenommen und hat großen Spaß gemacht - falls du das liest, Kerstin, einen herzlichen Dank noch einmal an dich.

Deutschland ist bekanntlich leider doch nur Vize-Meister geworden, aber spätestens in 2 Jahren steht ja schon wieder die WM in Südafrika (wichtig ist die günstige Zeitzone) vor der Tür und die OLCAs werden erneut mit den Mannschaften mitfiebern, welche am Ende das bessere Spiel liefern.


Solche Ereignisse können, wie man es manchmal hört, sogar Ehen entzweien, aber wir haben schon im Vorfeld beziehungsfestigend vorgesorgt, damit uns das nicht passiert:

5. Platz - Hochzeitstag in Bad Schandau
Die ersten Vorkehrungen für den Confed-Cup in 2009 (es gibt doch einen, oder ?) und der WM in 2010 trafen wir bereits im Februar. Carsten und ich nutzten die günstige Situation, um unseren 2. Hochzeitstag zu feiern, solange die Mädels wieder mal die Skipisten mit ihrem Papa plus Neufamilie unsicher machten. Es waren wunderschöne Tage der Zweisamkeit ohne alltägliche Pflichten, Arbeit und Termine. Ok, einen Termin mussten wir doch machen und einhalten: unser Candle-Light-Dinner am 14. Februar um 19:00 Uhr in Park-Hotel in Bad Schandau. Aber es hat sich gelohnt !

Da es uns hier wohl nicht mehr gelingen wird, im Rahmen des Jahresberichts noch mehr über unseren Kurztrip in die Sächsische Schweiz preiszugeben als es bereits in unserem ausführlichen Reisebericht inklusive Fotos zu entdecken gab, sei hier zur Erinnerung oder für diejenigen, welche ihn noch nicht gelesen haben, der Verweis auf den 2. Hochzeitag bei Marvinchen.de gestattet.


Wenn man allerdings immer nur als Pärchen aufeinander hockt wird es irgendwann langweilig, nur mit guten Freunden von Nah und Fern kann man diese Gefahr ganz geschickt umschiffen:

4. Platz - Besucher in Casa OLCA
Nachdem wir im Vorfeld des Berichts das Jahr Revue passieren ließen stellten wir fest, dass es 2008 mehr russischsprachigen Besuch aus meinem Freundeskreis gegeben hat als wie in den letzten Jahren z.B. CouchSurfer. Der Grund dafür wird wohl die Community Odnoklassniki.ru sein. Ich habe mich dort Anfang des Jahres angemeldet und jede Menge ehemalige Freunde und Bekannte aus meinen Schul- und Studienzeiten wiedergefunden. Mein persönlich absoluter Höhepunkt ist dabei der Kurzbesuch von Tatiana, welche immer noch in Kharkiv lebt und in Mai dienstlich nach Deutschland gekommen ist. Carsten stellte voller Erstaunen fest, dass zwei Frauen tatsächlich nahezu gleichzeitig ununterbrochen reden können. Irgendwann stellte er mir die ketzerische Frage, ob es im Russischen denn kein Punkt und Komma gäbe, denn so hörte sich der russische Redefluss in den 3 Tagen wahrlich für ihn an. Dazu habe ich durch diese Community noch weitere Leute mit der gleichen Muttersprache in Dresden entdeckt und daraus ebenfalls gute Bekanntschaften aufbauen können.

CouchSurfing sind wir dennoch nicht abtrünnig geworden, denn diese Idee finden wir immer noch faszinierend. So hatten wir in 2008 eine Besucherin aus Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) unter unserm Dach und auch der Abend mit Bruno aus Brasilien war ebenfalls sehr interessant. Durch letzteren haben wir weitere Eindrücke über das Land bekommen, mit dessen Sprache ich mich ja schon mit Hilfe eines VHS-Kurses vertraut gemacht habe. An mehreren CouchSurfing-Treffen der Dresdner Gruppe und sogar einer Wanderung an und über die Bärensteine in der Sächsischen Schweiz haben wir ebenfalls teilgenommen und es hat wie immer jede Menge Spaß gemacht. Man lernt so sehr viele verschiedene Menschen mit ihren eigenen schillernden Welten und Gebräuchen kennen, eine Erfahrung, welche ohne diese weltoffene Community wohl kaum möglich wäre.


Aber was nutzt die beste Community, wenn man dort nicht in vollen Zügen mitmachen kann, weil die Technik einem immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Tja, unser Rechnerpark war inzwischen einfach nicht mehr auf der Höhe der modernen PC-Welt, deshalb:

3. Platz - Neue PCs und Internet für alle
Nachdem die weiblichen Familienmitglieder mit permanentem Beklagen über abstürzende Rechner, ruckelnde Internetvideos und Webseiten, welche sich erst gar nicht richtig aufbauen, das Herz vom Carsten, welcher auch selber inzwischen immer wieder an die Grenzen der technischen Möglichkeiten gestoßen war, erreichten, war es an der Zeit, unsere Computerlandschaft in der Casa OLCA umzugestalten. Wozu hat man schließlich einen eigenen Systemadministrator im Haus ?!

Nach einigen Investitionen wurden fast alle Röhrenmonitore durch Platz sparendere Flatscreens ersetzt, die Rechner selber bekamen eine Rundumerneuerung und wie oben bereits beschrieben, wurde das Haus neu verkabelt. Im Zuge dieser großen Veränderungen konnte Stephanie sich endlich aus der Abhängigkeit von Andrea befreien, denn bis Juli 2008 war es nur der Großen möglich nach einer mehrstündigen Anweisung durch ihre Mama ins böse, große WWW zu gehen. Im Sommer musste auch Stephanie die gleiche Belehrung bezüglich Sicherheit, Weitergabe persönlicher Daten und Umgang mit dubiosen Emails und Webseiten über sich ergehen lassen, doch danach konnte auch sie sich nach Lust und Laune im weltweiten Netz bewegen. Andreas Nutzung verlagerte sich in diesem Jahr von Onlinespielen ganz stark auf die diversen Videoplattformen, wie z.B. YouTube und MyVideo. Da Fernsehen bei uns im Haus immer noch eine recht untergeordnete Rolle spielt, hat sie sich online u.a. die Vampir-Serie "Moonlight" angesehen und wir schätzen, dass sie sich mittlerweile bestens mit allen Sketchen von "Switch Reloaded" auskennt.


Vampire, ja diese Geschöpfe eroberten im 2008 nicht nur unsere Bücherregale und Bildschirme im Blindflug. Die Wälzer von Stephenie Meyer wurden ruck-zuck durchgelesen (dabei sind sie wesentlich dicker als "Harry-Potter"-Bände) und der erste Band flimmert derzeit als Liebesstreifen auf den Kinoleinwänden. Die schon erwähnte Serie "Moonlight" hat auf dem Schulhof bestimmt bei fast allen 15- und 16-jährigen Mädels die Gesprächsthemen bestimmt, also witterte Carsten seine Chance ein weiteres Kapitel seiner Jugend aufzuarbeiten (wir erinnern uns, im letzten Jahr war es "Miami Vice"), denn bereits als Student schaute er sich gern die Serie "Buffy - die Vampirjägerin" an.

2. Platz - Filme und Serien
Buffy wurde zwar erst in der zweiten Jahreshälfte aktuell, dennoch stellten wir im ersten Rückblick für die Vorbereitung dieses Berichtes fest, dass unser Konsum der visuellen Medien in 2008 sehr stark auf Serien und Mehrteiler ausgerichtet war.

Das Jahr begann mit dem gemeinsamen Lesen des Kinderbuchklassikers "Die rote Zora und ihre Bande" und selbstredend folgte dem auch das gemeinsame Anschauen der 13 TV-Folgen, welche Carstens Kindheit mit begleitet haben. Die Serie aus den 70ern kommt dabei sogar viel näher an das geschriebene Wort heran, als die moderne Version, welche Anfang des Jahres in die Kinos kam.

Ab dem 6. Februar eröffneten sich in der Casa OLCA ganz neue Perspektiven für das gemeinsame Anschauen von Filmen mit der gesamten Familie, denn Stephanie wurde 12 Jahre alt. Wir hielten und halten uns nach wie vor recht stark an die FSK-Angaben, also mussten wir uns alle eben ein wenig gedulden, um Klassiker und Must-see-Filme anzugucken. Ab Februar stand diesem Genuss im heimischen Fernsehraum, mit einer gemütlichen Couch und Bergen von Kissen und Decken, eigentlich nur noch Olgas Bügelbrett im Weg. Als erstes wurde die "Bildungslücke" an nur einem Wochenende mit der 11-stündigen Trilogie "Herr der Ringe" geschlossen. Andrea hatte wirklich schon so lange darauf gewartet, denn sie hat für sich selbst entschieden, diese erst zu gucken, wenn auch ihre Schwester sie sehen durfte ! Aber auch Actionfilme, welche Carsten und ich für gut befunden haben, sahen wir nun gemeinsam an, so konnten wir z.B. vor dem Start des 4. "Indiana Jones" im Kino als Vorbereitung die Trilogie aus den 80ern anschauen. Als nächstes bekam auch Jason Bourne (ebenfalls mittlerweile 3 Teile) für unsere Kinder ein Gesicht und um den Schlachten und Kämpfen auf dem Bildschirm noch einen neuen Blickwinkel zu verleihen widmeten wir uns dem 3-Teiler mit Hugh Jackman, Halle Berry, Ian McKellen und Patrick Stewart - die Helden von "X-Men" beschäftigten für ein Wochenende unseren DVD-Player und beflügelten die Fantasie der Kinder.

Dann, wie schon am Anfang erwähnt, wurden wir gegen Jahresende alle in den Bann der Dämonen, Vampire und der Jägerin dieser düsteren Geschöpfen gezogen - Buffy wird auch noch in 2009 weitergeschaut, denn so schnell schaffen wir im Alltag einfach keine 7 Staffeln mit insgesamt 144 Folgen a 45 Minuten, ohne Angst vor der Dunkelheit zu bekommen ;o)


Wie gesagt, das alltägliche Fernsehprogramm spielt in unserem Tagesablauf eigentlich kaum eine Rolle, aber für Filme sind wir immer zu haben, nur das Genre bzw. die Story muss passen. Dennoch denken wir, dass unsere Medienabhängigkeit recht gering ist, denn es bleibt uns noch jede Menge Zeit zum Internetten, für Freunde und Reisen:

1. Platz - Bayern und München (nicht zu verwechseln mit Bayern München !)
Ohne Reisen können die OLCAs nicht leben, besonders ich brauche ein bis zwei Mal im Jahr diesen Tapetenwechsel. Dabei müssen wir nicht immer in die Ferne schweifen und so haben wir in 2008 ein für mich noch unentdecktes Land erforscht: Bayern. Die Hauptstadt kannte ich zwar schon aufgrund einer Messe und sogar zum Oktoberfest habe ich es dadurch einmal geschafft, aber viel von Land und Leuten habe ich noch nicht gesehen. München wurde in den letzten 365 Tagen sogar gleich zweimal unser Reiseziel.

Beim ersten Besuch zum Pfingsten haben wir dank meiner ehemaligen Studienkommilitonin, welche ebenfalls Olga heißt, die Stadt mit den Augen eines russischsprachigen Übersiedler gesehen. Es war für alle sehr überraschend wie grün diese Großstadt doch ist ! Wir verbrachten den Nachmittag am Tage unserer Ankunft im Olympiapark und den nächsten Tag faulenzten wir am Fehringasee mit fabelhaft blauem Wasser, welches bis auf die Temperaturen locker mit der Karibik mithalten könnte - wenn man natürlich auch die Flora entsprechend ersetzen würde. Am dritten Tag, zum Abschluss vor der Abfahrt, machten wir noch eine Führung durch die Bavaria-Filmstudios mit.

Unsere zweite Begegnung mit der Bayerischen Metropole war erst im August möglich, denn als wir zu unserem zweiwöchigen Urlaub am Chiemsee unterwegs waren blieben wir zuerst für 2 Tage bei unseren Freunden in Eching. Diesmal haben wir uns, ausgestattet mit dem erprobten Wissen des ADAC-Reiseführers, das Stadtzentrum vorgenommen. Erst schlenderten wir die bekanntesten und berühmtesten Stellen allein ab und am Ende noch in Begleitung von Thorsten, welcher eigentlich auch ein Übersiedler ist, allerdings nur von Nordrhein-Westfalen nach Bayern.

Unsere zwei Wochen in Rimsting im Rahmen unseres Sommerurlaubs sind aber mit Bestimmtheit für uns vier OLCAs die schönste Zeit des Jahres gewesen. Alle unsere Erlebnisse, welche wir in der ersten Augusthälfte hatten, sind in unserem Urlaubsbericht nachzulesen - wir wollen schließlich niemanden quälen und die gleiche Sache zweimal vorlegen - und man kann dem einfach nichts mehr hinzufügen, außer, dass es einfach toll war zusammen zu sein, viel Zeit füreinander zu haben und das Leben einfach in vollen Zügen zu genießen !

Insgesamt ist für uns gesehen das Jahr 2008 ziemlich harmonisch verlaufen, das Familienleben wird mit dem Heranwachsen der Kinder immer interessanter, man kann ganz andere Sachen mit ihnen unternehmen und noch mehr Spaß zusammen haben. Wir hoffen sehr, dass dieser Zusammenhalt in der Casa OLCA noch lange erhalten bleibt und wir auch am Ende des nächsten Jahres einiges Schönes, Interessantes und Witziges zu berichten haben.

In diesem Sinne bedanken wir uns für die Aufmerksamkeit und wünschen allen ein ebenso erfolgreiches, tolles und interessantes Restjahr 2009
 

              Carsten & Olga

   Dresden, Februar 2009