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Posting #11754 auf der "OLCA in Dresden"-Liste
    Quelle: http://groups.yahoo.com/group/OLCA_in_Dresden/message/11754
29.03.2007
10:04 Uhr

  
Olgas Wort zum Donnerstag

Hallo liebe OLCA-Gemeinde !

Da mein wertes Frauchen z.Zt. garnicht mehr an den PC bzw. zum Schreiben kommt, soll ich gemäß eines offiziellen Olga-Auftrages von heute morgen am Frühstückstisch einen kurzen Einblick in unser und speziell Olgas Familienleben bringen ... dann wollen wir mal.

Kindertechnisch ist alles bei uns im grünen Bereich und auch unser gestriger Besuch, ein Herr vom Lohnsteuerhilfeverein, der uns bei unserer ersten gemeinsamen Steuererklärung berät, hielt uns wohl für spießig normal, denn wir konnten keine außergewöhnlichen Belastungen zwecks Absetzen präsentieren. Keine Reparaturen am Haus, keine Handwerkereinsätze, keine Sonderausgaben, keine Werbemittel ... nix !

Nur Olga treibt es z.Zt. bunt bei uns, denn nach einem kleinen Ausspruch von vor 3 Tagen ("Oh, du hast aber noch viel Geld auf dem Konto !") trudelt ein Geldsauger nach dem nächsten ein: DVD-Player geht kaputt, vorgestern bricht mein Badmintonschläger, der jährliche Vereinsbeitrag wird heute abgebucht und TÜV & HU für den SMART werden im April fällig ... da waren sie ganz schnell rot, die von Olga gesehenen Zahlen.

Die größte Geldausgabe wird indirekt auch von Olga verursacht und das ist auch das Thema was ich euch heute beschreiben sollte: sie fliegt am 25.5. für 5 Tage in die Ukraine, da ihr Vater schwer an Krebs erkrankt ist und sie befürchtet, daß er dieses Jahr nicht mehr überleben könnte. Da habe ich sie trotz unseres Spargelübtes zu einem Kurzbesuch (nur sie, ohne Kinder) in ihrer alten Heimat überreden können, um wenigstens sicher zu gehen, ihren Vater noch einmal treffen zu können. Da Olgas Eltern in der Ukraine keinen Telefonanschluß haben, kommunizierte sie bislang immer nur per Brief. Über die Rufnummer der Schwägerin konnte sich Olga vorletztes Wochenende mit ihrer Mutter verabreden und nach mehr als 5 Jahren das erste Mal wieder mit ihr sprechen. Olga war die Tage davor entsprechend nervös und hat dann Dinge erfahren, die in den Briefen so nie erwähnt worden sind. Das Gesicht des Vaters scheint sehr entstellt zu sein, sodaß er sich nicht mehr in die Öffentlichkeit traut und da er Krankenhäuser nicht vertraut, versucht er den Krebs auf Heilkräuterbasis zu regeln ... ihre Mutter ist dementsprechend nur am Sammeln und Kochen, aber alle Überredung ihrerseits fruchten nicht - sie hat die Arbeit und den Streß, nur weil der Mann so stur ist und eine medizinische Versorgung ablehnt.

Zwar belasten uns die 1000 Euro (Flug und Geld, z.B. für Medikamente) insbesondere durch den geplanten NY-Aufenthalt im Sommer, doch diese Chance wollte ich Olga einfach nicht nehmen und nach langem Überreden hat sie endlich dankend angenommen - seit ein paar Tagen hat sie die Tickets gebucht. Den Rest soll sie euch aber jetzt selbst erzählen - es ist jetzt schon nicht mehr beim "kurz" geblieben, sorry.

ciao & Grüße aus dem endlich frühlingshaften Dresden
      Cadi