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Samstag, 2. August
Besuch in Dachau und der Münchner Innenstadt

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Wir haben beim Aufwachen entdeckt, dass wir nicht allein im Zimmer
waren. Simon schlich bereits auf Zehenspitzen um uns herum und
beobachtete alles sehr aufmerksam mit einem neugierigen Blick. Als
auch unsere Teenies ihre Äuglein öffneten, haben sie mit dem kleinen
Beobachter geschmust und gespielt.Zwischenzeitlich holte Thorsten
frische Brötchen und Brezeln beim Bäcker.

Nach seiner Rückkehr haben wir lange und genüsslich gefrühstückt und uns unterhalten. Als
wir unser Frühstück beendet haben und fertig zum Ausgehen waren, sind wir mit zwei Autos
nach Dachau gefahren. Diese Stadt ist leider nur durch das KZ berühmt geworden. Wir
haben uns jedoch diesmal nicht die Gedenkstätte angeschaut, sondern den wunderschön
gepflegten Schlossgarten.

Dort hat Olga den Urlaub richtig beginnen können, denn in der Parkanlage gab es auch Bananenpalmen und mit Palmen ver-
bindet sie immer Reisen bzw. Erholung. Aber auch die bunten Blumenbeete, kunstvoll gestalteten Bäume und traumhaften

Alleen haben uns sehr gut gefallen. Die Kinder hatten außerdem
viel Spaß auf dem Spielplatz, welchen wir etwas abseits in einer
schattigen Ecke des Parks entdeckt haben. Der Tag war recht
heiß und so war das Schaukeln und Wippen unter den Bäumen
für alle eine willkommene Abwechselung. In den Ästen des Ha-
selnussbaums huschte sogar ein Eichhörnchen umher und knackte fleißig Nüsse.

Da wir nachmittags in die Münchner Innenstadt fahren wollten
und Simon schon recht müde wirkte, kehrten wir nach ein paar Stunden im Park wieder nach Hause zurück. Unsere Gastgeber

blieben zu Hause, wir haben uns aber schnell auf den Weg in die bayrische Metropole gemacht. Thorsten war
so nett, uns zur S-Bahnhaltestelle zu bringen und uns beim Kauf des Familientickets beratend zu unterstützen.

Angekommen am Stachus fiel uns als erstes ein enorm großer McDonalds (3 Stockwerke) ins Auge, wo es die
Außenbeschriftung sogar in kyrillischen Buchstaben und japanischen Schriftzeichen gab. Unser Stadtrundgang
ging unweit vom Stachus bzw. Karlstor los. Wir schlängelten uns durch die bunt gemischten Menschenmassen,
und schauten uns die Häuser und die Leute an. Zusammen mit den Kindern erstürmte Olga in 10 Minuten den
Laden "Tally Weijl", da diese Kette es nach Aussage unserer allwissenden Teenager noch nicht nach Dresden
geschafft hat (was sich aber während der Ferien sogar änderte), die Kleidung daraus aber in fast allen Jugend-
magazinen angepriesen wird. Carsten blieb derweil draußen und beobachtete einfach die Menschheit in ihrer
Eitelkeit, sowie das paradoxe Verhalten, z.B. dass die Leute die Mülleimer auf der Suche nach Pfandflaschen
durchwühlen und ihre Beute in Edelmarkentüten wie Prada und D&G verstauen.

 
Natürlich kamen wir auch zum Wahrzeichen von München, der Frauenkirche, wel-
che von außen recht interessant aussah, innen jedoch ziemlich asketisch wirkte
und uns dadurch nicht besonders gefallen hat. Weiter ging es zum Marienplatz,
wo wir das neue Rathaus von außen angeschaut haben. Olga fand die vielen klei-
nen Skulpturen auf der Fassade dieses Gebäudes faszinierend und machte immer
wieder Fotos davon. Vor der Maria-Statue gab es wie üblich etwas Außergewöhn-

liches - zu diesem Zeitpunkt aber fast schon wieder normal ... Hilfe: der 08.08.08
stand unmittelbar bevor. Man konnte für 1 Euro drei Golfschläge erkaufen und
wenn man das Loch mit einem Schlag traf gab es für einen versenkten Ball einen
Kuss auf die Wange, für zwei einen Kuss auf den Mund und für drei noch einen
Schnaps obendrein. Es gab nicht besonders viele Spielwillige, dafür aber etliche
Neugierige.

Wir schlenderten weiter, gingen zum alten Rathaus und kamen zur Kirche St.
Peter, wo wir den Turm bestiegen haben, um uns einen Überblick über München

zu verschaffen. Die Aussichtsplattform ist allerdings
etwas eng und man musste immer wieder warten, bis
man an den anderen Weitblickgeniessern vorbei
gehen konnte. Die Sicht war aber wunderschön und
entschädigte uns für die Unannehmlichkeiten. Wieder
unten liefen wir einmal über den Viktualienmarkt mit
den schönen vielfältigen, farbenfrohen Ständen und
allerlei Waren.

Wir gingen weiter, um noch ein Ziel zu erreichen - die Asam-Kirche. Der Weg lohnte sich, die Kirche ist zwar
nicht sonderlich groß, dafür aber wunderschön gestaltet, mit vielen Malereien an den Wänden, Skulpturen und
einem Fenster aus gelb gefärbten Glas, durch welches um diese Tageszeit die Sonnenstrahlen durchkamen und
die ganze Kirche in einem warmen sanften Licht erstrahlen ließen. Wir setzten uns in eine Ecke und bewunder-
ten ihre Schönheit. Als die Zeit für einen Gottesdienst gekommen war verließen wir sie, um unseren Platz den
richtigen Gläubigen zu überlassen.

Auf der anderen Straßenseite entdeckten wir eine "Starbucks"-Filiale und weil
wir noch etwas Zeit hatten bis Thorsten und Simon sich zu uns gesellten,
machten wir dort Halt, um uns einen kühlen Kaffee oder Frappuccino zu gön-
nen und den Pausengenuss mit Donuts und Kleinkuchen abzurunden. Als die
Becher leer waren und vom Gebäck nur noch Krümel übrig blieben, gingen wir
zurück zum Marienplatz, um dort unsere neuen Begleiter zu treffen. Da die
Beiden noch unterwegs waren, stellten wir uns einfach an den Platzrand und
beobachteten die Menschheit. Einige Bilder waren für unsere provinziellen
Augen recht ungewohnt: Frauen mit riesigen Kopftüchern oder gar in Burkas,

dafür aber mit einem Handy am Ohr, gleich daneben Frauen in Minikleidern
und mit unglaublich hohen Absätzen auf den Pflastersteinen des alten
Platzes, Männer, welche das Wort "Macho" bildlich darstellen und und und ...

Es dauerte nicht lange, da tauchte Thorsten mit Simon im Kinderwagen auf. Nachdem sich beide noch eine Kugel Eis geholt haben, erkundigten wir uns
bei dem Großen, wo denn das Dallmayer-Haus liegt. Dies war nämlich die
einzige Sehenswürdigkeit auf unserer selbst erdachten Must-See-Liste,

welche wir allein nicht gefunden haben. Zusammen trabten wir zu dem
markanten gelben Haus mit den passenden strahlend gelben Markisen.
Das Interesse, diesen Laden von innen zu sehen hatten allerdings nur
Carsten und Olga. Olga war sehr erstaunt darüber, dass es dort nicht
nur Kaffee gab, wie man es durch die Werbung kannte, sondern auch
eine reiche Auswahl an diversen Delikatessen, welche man beim
schnellen Lauf mit einem halben Auge registriert hat: lecker ausse-

henden Schinken, frischen Fisch und Hummer, traumhafte Pralinen - die Preisschilder haben wir einfach nicht beachtet    ;0)

 

Aber auch zu Hause erwarteten uns bayerische Leckereien wie es im Buche steht: Steffi hat frischen Leberkäse in den Ofen geschoben, Brezel aufgebacken, Radi gerieben, dazu noch Obazda serviert und natürlich den für diese Gegend obligatorischen süßen Senf besorgt. Das Essen war die perfekte Einstimmung auf die zwei kommenden Bayern-Wochen und hat einfach toll geschmeckt ! Der Abend ging diesmal etwas eher zu Ende,
weil alle nach so viel Aufenthalt an der frischen Luft einfach müder waren als am Tag zuvor.

 

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