ZURÜCK ZUM 13. TAG

WEITER ZUM 15. TAG    

 

Donnerstag, 14. August
Mit dem Ruderboot über den Chiemsee

Karte anzeigen Fotoindex anzeigen
 

Das Wetter war genau so schön wie im Radio versprochen und passte perfekt in unsere Planung. Für diesen
Tag entschieden wir uns für die große Rudertour und die Sonne grüßte uns bereits beim Aufstehen. Nach dem
Frühstück packten wir unseren Reiseproviant und Badesachen ein und fuhren mit dem Auto zum Strand.

Carsten hat sich schon vor einigen Tagen erkundigt, ob es möglich ist, dort ein Ruderboot zu mieten und wenn
ja, zu welchen Konditionen. Das grüne Plastikruderboot stand bereits seit unserer Ankunft vor knapp zwei Wo-
chen unberührt angekettet dort, wo wir immer gebadet haben. Es war zum Teil mit Wasser vollgelaufen, was für
die meisten Ruderinteressierten wohl zu viel Vorarbeit bedeutete.

Wir haben das Boot für den ganzen Tag
gemietet und ließen unser Pfand sowie
auch vorsichtshalber unseren Autoschlüs-
sel in dem Strandlokal, wo man die Tret-
oder Ruderboote der Gemeinde ausleihen
konnte. Dafür haben wir den Schlüssel für

das Kettenschloss bekommen, einen Eimer zum Wasserscheppen und einen Lappen, um die Sitzflächen zu
reinigen. Natürlich gab es auch Ruder dazu    ;0)

Carsten befreite als Erstes das Boot vom Wasser, dann von der Kette und Olga reinigte schnell die Sitze.
Danach verstauten wir unsere Rücksäcke mit Essen und Handtüchern in das dafür vorgesehene Kämmerlein
unter dem Sitz. Man verteilte großzügig Sonnenmilch auf dem Körper und war startbereit. Dass Carsten der
Hauptruderer dieses Ausflugs wurde stand schon von vorn herein fest, er hat schließlich gesagt, dass es ihm
viel Spaß macht.

Wir bewegten uns erst durch die Schafwaschener Bucht in Richtung Prien-Stock. Kaum hatten wir die Bucht
verlassen konnte man schon sehr gut die drei Inseln des Bayrischen Meeres erkennen: Herren-, Frauen- und
Krautinsel. Auf dem Wasser gab es reichlich Bootsverkehr: Segelboote waren das geringste Übel, denn zwi-
schen den großen Inseln, welche touristisch sehr gut erschlossen sind, pendelten immer wieder Passagier-
schiffe
, welche die Sehenswürdigkeitenhungrigen vom Schloss zum Kloster und zu den Anlegestellen in Prien-
Stock, Gstadt, Chieming usw. brachten. Diesen Schiffen hatten wir immer wieder lustiges Wellenschaukeln zu
verdanken. Der einzige Raddampfer auf dem Chiemsee mit Namen "Ludwig Fessler" kreuzte an diesem Tage
auch mehrmals unseren Weg. Unser eigentliches Ziel war aber die Krautinsel, welche man mit anderen Mitteln
eigentlich nicht besuchen kann. Unterwegs haben Stephanie und Olga versucht, die hohe Kunst des Ruderns
zu erlernen, aber beide waren wirklich sehr froh, dass Carsten die Tour allein machen konnte und wollte.

So landeten wir bald auf einer Landzunge mit Ministrand am westlichen Ufer der Krautinsel. Dieses steinige
Strändchen
wird von zwei Weiden eingegrenzt. Wir schoben das Boot darauf und vergnügten uns recht lange
in dem seichten und angenehm warmen Wasser. Nur Andrea war es nicht warm genug, deshalb flüchtete sie
wieder auf das Boot und in die Sonne. Olga wollte unbedingt auch auf die Hauptinsel und weil der Kies unter
Wasser ziemlich knapp unter der Oberfläche war konnte man zu Fuß die ehemalige Garteninsel der Nonnen
erreichen. Carsten fuhr mit dem Boot etwas außerhalb dieses Pfades und holte dann auch die im Wasser stak-
sende Andrea ebenfalls ans Bord. Olga und Stephanie haben die Strecke ganz allein zu Fuß bewältigt, Olga

musste aber Blutzoll bezahlen, denn eine widerspenstige Muschel
hat ihre reche Fußsohle aufgeschnitten. Leider war das Stück der
Krautinsel, welches wir für unser Picknick ausgesucht haben, als
"Privat"gekennzeichnet. Daher aßen wir unsere Würstchen mit Brot
im Boot und ließen uns dabei von den sanften Wellen entlang des
Ufers treiben.

Nach dieser Pause wollten wir noch per Boot die Fraueninsel um-
runden und Carsten hatte schon wieder die Ruder in der Hand. Der
Kirchturm des Klosters war nahezu von jedem Punkt rund um die
Insel sichtbar. Eine einsame Insel haben wir ebenfalls entdeckt.
Dort saß passend zum Thema ein einsamer Mann, welcher im
Gegensatz zu Robinson Crusoe nicht unter Palmen, sondern sich

unter einer kleinen Weide ausruhte. In Kürze erreichten wir den offenen Chiemsee. Hier waren die Wellen schon
etwas stärker und Carsten musste nicht nur auf sie Acht geben, sondern auch auf die unzähligen rund um die
Insel geparkten Segelboote und Katamarane. Er lavierte und navigierte ganz geschickt zwischen den Bojen und
den Booten. Nur einmal kam er einem Segler ziemlich nahe, aber Olga konnte das gefährdete Boot mit der
Hand vom Ruderboot wegdrücken.

Nachdem die Fraueninsel umrundet war, haben wir die andere Seite von der Krautinsel kennengelernt, wo wir
unter anderem eine Herde Schafe zu Gesicht bekommen haben. Bald näherten wir uns dem Ministrand von der
anderen Seite und auch diesmal machten wir hier einen Badestopp. Olga wollte erst gar nicht ins Wasser, um
ihren geschnittenen Fuß zu schonen, aber Carstens Charisma lockte sie am Ende dennoch ins angenehme
Nass. Diesmal konnte auch Andrea Carstens Überredungskünsten nicht widerstehen, denn auch sie traute sich
ins Wasser und das mit vollem Körpereinsatz !

Dann ging es nur noch gen Schafwaschener Bucht zurück. Carstens
Handflächen waren ein wenig lädiert - die Blasen auf den Händen
ließen sich trotz der Vorsicht nicht vermeiden. Andrea und Stepha-
nie versuchten eine zeitlang zusammen zu rudern, wobei Stephanie
die führende Rolle übernahm, aber es hat nicht sonderlich gut funk-

tioniert und ihr Enthusiasmus hielt auch nicht lange an. Nach
5 Stunden und 15 Kilometern haben wir das Ruderboot wieder auf
einem Stammplatz abgestellt. Netterweise hat man uns nur 3 Stun-
den berechnet, wahrscheinlich, weil wir das Boot gereinigt haben.
Als wir die Ruder zurückgegeben haben, wollte direkt danach ein
anderes Pärchen das Boot ausleihen. Wer weiß, vielleicht hat man
uns mit diesem Sonderpreis für die indirekte Werbung auf diese Art
und Weise Danke gesagt.

Als wir nach Hause zurückfuhren überlegten wir, ob wir noch eine
Runde Boule spielen wollen. Daheim haben die Mädels sich erstmal
ordentlich geduscht und Haare gewaschen, Carsten wollte auch
gleich duschen gehen, legte sich aber solange die Dusche besetzt

war aufs Bett. Das Badezimmer war bald frei, aber unser starker
Mann
lag auf der Matratze und schlief tief und fest die nächsten zwei Stunden durch. Währenddessen stand
Olga schon am Herd, kochte Nudeln und machte die Saucen. Es wurde wohl zum letzten Mal für lange Zeit
beim Essen ferngesehen und diesmal wurden bei "Galileo" nicht wirklich essensfreudige Themen gezeigt, z.B.
über Pinkeln im Schwimmbad und dem für uns typischen Chlorgeruch, welcher eigentlich aber erst durch die
Mischung aus Chlor und Urin entsteht.

Der Rest des Abends wurde ebenfalls vor der Glotze gegammelt, so konnten wir mehr über das Leben von Sarah
Connor und Marc Terenzi erfahren und auch die Methoden von "CSI: Miami" unter die Lupe nehmen. Spätabends
hat es angefangen heftig zu blitzen, also verzogen sich Olga und Carsten erneut auf den geraniengeschmückten
Holzbalkon des Hauses, um das Naturschauspiel zu beobachten. Olga hat allerdings diese Naturshow nicht
lange ausgehalten, da es doch recht kühl wurde, denn die Lufttemperatur sank sehr rasch ab.

 

    ZURÜCK ZUM 13. TAG

WEITER ZUM 15. TAG