ZURÜCK ZUM PROLOG

WEITER ZUM 2. TAG    

 

Freitag, 17. Juli
Unser Zwischenstopp im Regensburg

Fotoindex anzeigen
 

Carsten brachte Olga morgens genau um 8 Uhr zur Arbeit und kehrte wieder geschwind nach Hause zurück, wo
noch jede Menge Stress auf ihn wartete: ein To-Do-Zettel mit diversen Aufgaben (z.B. Müllentsorgung, Hausab-
sicherung) abarbeiten, die Mädels zum Treppenfegen animieren und natürlich die Gepäckberge irgendwie im KIA-
Kofferraum unterbringen. Er schaffte alles zum geplanten Zeitpunkt und verließ doch tatsächlich wie geplant um
13:30 Uhr die Casa OLCA. Der Wagen war bis zum Anschlag vollgepackt, denn die Sachen mussten ja für zwei
Wochen und 5 Personen reichen. Da vier der Reisenden weiblichen Geschlechts waren, kann man sicherlich er-
ahnen, wie viel Platz davon der einzige Mann belegte.

Olga hat zum vereinbarten Abholtermin ihre Übergabeliste an die Vertretung weitergereicht, das Telefon umgelei-
tet und gesellte sich zu den Wartenden im Wagen. Es war ein wenig Platzmanagement nötig, denn viel Beinfrei-
heit blieb bis zur Ankunft am Zielort nur ein frommer Wunsch. Carsten hatte die Verantwortung zu fahren und
Olga die Versorgung der gesamten Mannschaft mit Proviant zu gewährleisten.

 
Entgegen letzten Jahres (Megastau auf der Autobahn bei Dresden, siehe 1. Tag im Chiemsee-Reisebericht) erreichten wir diesmal wie gewünscht die Autobahn gen
Westen. Unterwegs lachten wir herzlich über die Beschreibungen der schrägen
Vögel aus dem N-Joy-Radio-Programm "Wer piept denn da?". Jetzt wissen wir
endlich was eine Hochzeitsschluchze ausmacht und wie man eine Ballblimse mü-
helos erkennt (bei Interesse bitte an uns wenden, wir verfügen über 27 Aufklä-
rungs-Audiodateien). So verlief die Reise äußerst fröhlich und die Zeit auf der Auto-
bahn verging rasend schnell. Zudem hatten wir Glück, dass wir völlig staufrei und
ohne besondere oder störende Vorkommnisse durchfahren konnten. Wir standen
gegen 18 Uhr vor dem Regensburger ETAP-Hotel, schleppten unser gesamtes Ge-
päck aufs Zimmer ("Keine Gelegenheit den Dieben!"), verteilten die Übernachtungs-
habseligkeiten und in Kürze waren wir bereit, die Regensburger Innenstadt zu er-
kunden. Geplant hatten wir für die Anreise nach Italien einen Zwischenstopp auf halbem Weg, um den Brenner möglichst am Vormittag zu überqueren. Der Grund

für die Übernachtung in Regensburg war allerdings Olgas Wunsch diese Stadt endlich mal selbst zu sehen, nachdem man von vielen Leuten gehört hat, wie schön sie ist. Wir parkten den Wagen am Donauufer und brauchten ca. 30 Minuten zu Fuß in die Altstadt.


  


  

Regensburg als alte Stadt zu bezeichnen trifft zu, denn sie hat
bereits über 2000 Jahre auf dem Buckel. Das Alter steht ihr aber
ausgezeichnet! Sie ist als "nördlichste Stadt Italiens" und als "Boom-Town Ostbayerns" bekannt. Die romanische und gotische
Architektur
bestimmt das Gesicht der Altstadt. Am beeindru-
ckendsten ist natürlich der Dom. Und genau da wollten wir hin:
über die Steinerne Brücke, durch das alte Stadttor, am bekannten Salzstadel vorbei direkt in die Innenstadt. Die Erwachsenenaugen wanderten auf den schmucken Gebäuden hin und her und die Bli-
cke der Teenager blieben natürlich größtenteils in den Vitrinen und
Schaufenstern der unzähligen Läden kleben.

Der Hunger meldete sich, deswegen schauten wir uns nach einer

guten Gaststätte um. Eine Pizzeria wäre zwar auch kein Problem, aber da wir zwei Wochen in Italien verbringen
würden, gelüstete es uns eher nach einem deftigen, deutschen Mahl. In einer Quergasse entdeckten wir schließ-
lich die Brauschänke "Dicker Mann" und füllten unsere Mägen mit Köstlichkeiten, wie Schweinebraten, Schnitzel und Maultaschen ... absolut vorzüglich!

Nach dem Bezahlen wollten wir noch eine Runde durch die nächtliche Innen-
stadt drehen und erst danach zurück ins Hotel fahren. Leider sind wir nicht
sehr weit gekommen, denn auf dem Platz vor dem Dom St. Peter versammelte
sich eine beachtliche Menschenmenge, die unsere Neugierde weckte. Sie alle
schienen auf etwas Spezielles zu warten. Wir fragten eine Dame und erfuhren, dass an diesem Abend ab 22:15 Uhr eine multimediale, 40-minütige Domfüh-
rung
beginnen soll. Olga und Carsten haben sich schnell entschieden diesem
Lichtschauspiel beizuwohnen, während die Mädels die Zeit lieber noch für
einen kleinen Schaufensterbummel nutzen wollten.

Es war einfach unglaublich gut gemacht! Mit farbigen Lichtstrahlen bzw. Pro-
jektionen auf der Domfassade und einem Sprecher wurde die lange Geschichte
des Doms so beeindruckend und verständlich aufgezeigt, dass wir völlig begei-
stert waren. Leicht hatte man es mit der Vollendung des Doms wohl nicht,
denn warum hätte man sonst 600 Jahre bis zu seiner Fertigstellung gebraucht.
Leider konnten wir nicht die gesamte Geschichte dieses faszinierenden Got-

teshauses mitverfolgen, denn etwa 15 Minuten vor dem geplanten Ende der
virtuellen Führung entluden sich die mittlerweile aufgezogenen Regenwolken.
Solange es nur beim leichten Tröpfeln blieb lauschten wir weiterhin dem Vor-
trag, aber beim Beginn des sintflutartigen Teils suchten auch wir den schnell-
sten Weg zurück zum Parkplatz. Es goss wie aus Eimern! Wir resignierten auf
halbem Weg und stellten uns in eine Ecke der Häuserzeile am Donauufer, wo
man wenigstens einen Dachvorsprung über dem Kopf hatte. Es war eine gute
Entscheidung, denn die Vorbeirennenden waren schon nass bis auf die Haut.
Die Taxis fuhren nur langsam an uns vorbei, denn sie witterten Kundschaft.

Nach etwa 30 Minuten in der Ecke, welche uns fast wie 2 Stunden vorkamen,
entschied sich Carsten, da der Regen gerade etwas nachließ, dass er allein
zum Parkplatz rennen wird und uns mit dem Auto abholt. Gesagt - getan! So
saßen wir nach weiteren 20 Minuten endlich im Trockenen und wie wir fest-
stellten, hat Carsten wirklich den perfekten Moment zum Autoholen ausge-
sucht, denn auf dem Weg zum Hotel erwischte uns zum zweiten Mal ein hefti-
ger Regenguss. Doch unter uns: was für Wetter sollte man eigentlich in einer
Stadt erwarten, welche bereits in seinem Namen das Wort "Regen" führt?

 

    ZURÜCK ZUM PROLOG

WEITER ZUM 2. TAG