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Donnerstag, 30. Juli
Noch ein Berg-gegen-See-Tausch

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Das Donnerstagswetter war einfach toll, das hat man gleich beim Aufstehen gesehen. Die Füße taten uns allen
allerdings nach der gestrigen Sightseeingtour weh und bei Olga gesellten sich obendrein noch Kopfschmerzen
hinzu. Deshalb entschieden wir uns diesen Tag doch nicht wie geplant mit Bergwandern zu verbringen. Als Alter-
native stand auf unserer Must-See-Liste ein Ausflug zum Ledrosee, was nach dem Argument "Bademöglichkeit"
prompt die augenblickliche Zustimmung aller Familienmitglieder fand.

 
Wann brechen wir fast immer zu unseren Unternehmungen auf?
Richtig, zur besten Mittagszeit, wenn es die Südländer aufgrund der
Hitze in die kühlen Häuser zieht. So auch diesmal. Leider konnten wir
für den Höhenunterschied von 600 m zwischen Garda- und Ledrosee
nicht die berühmte Ponalestraße am Westhang nutzen, welche mal
den schönsten Ausblick über den Gardasee bot, denn durch ihre zahl-
reichen, sehr engen und gefährlichen Kurven gefährdeten sie das Leben
der Autofahrer anscheinend so sehr, dass man sie vor Jahren durch
einen 5 km langen Tunnel ersetzte. Jetzt bewältigt man den Aufstieg
zwar deutlich schneller und sicherer, aber zu sehen bekommt man
statt Natur nur ingenieurtechnische Meisterleistungen in Form von
Fels- und Betonwänden, sowie die Scheinwerferlichter der entgegen-
kommenden Autos. Einzig die langgezogene, gerade und auf einen
Fluchtpunkt hinführende Straße beeindruckt (es gibt davon sogar ein
YouTube-Video mit dem Titel "Vom Gardasee (Riva) zum Ledrosee
Tunnel"). Ein paar Kurven hat man nach der Ausfahrt aus dem Tunnel
allerdings noch zu bewältigen, denn bis zum Ledrosee sind es unge-


 

 


 

 

fähr weitere 3 km. Dort angekommen entschieden wir uns zuerst für
eine Rundfahrt gegen den Uhrzeigersinn. Anfangs führte unser Weg
über eine große Bundesstraße, danach kämpften wir uns durch enge
Gässchen in den großflächig angelegten
Ferienhaussiedlungen. Der
Lago di Ledro ist ein Relikt aus der Eiszeit und komplett von Bergen
umrandet - ein Bilderbuchblick! Nach ca. 10 km kamen wir zurück
nach Molina, einer Ortschaft am Südufer des Sees, wo wir beim He-
rumfahren die für unsere Bedürfnisse schönste Bademöglichkeit auser-
koren haben. Wir stellten das Auto auf einem kostenlosen Parkplatz
ab und hatten noch ca. 1 km zu laufen. Auf dem Weg dorthin konnten
wir einen Blick auf das bekannte Pfahlbaumuseum erhaschen und ein
paar Fotos schießen. 1929 wurden beim Absenken des Wasserspie-

gels zu energetischen Zwecken die Reste einer Pfahlbausiedlung aus der Bronzezeit entdeckt, welche zum Teil
historisch getreu nachgebaut wurde. Aus der Ferne sah das wirklich sehr interessant aus, aber der Wunsch zu
baden war stärker als der, sich mit 3500 Jahre alter Geschichte zu befassen.

Die Stunden am Strand verliefen wie im Fluge. Das Wetter war optimal, das Was-
ser klar
, sauber und ohne Wellen. Die frische Luft und die Wasseraktivitäten hatten
wachsenden Hunger zur Folge. Es war somit an der Zeit, unser Zeug zusammen
zu packen und zurück nach Tenno zu fahren. Unterwegs besorgten wir noch einige Essensrationen im EUROSPAR. Diesmal nahmen wir aber nicht nur Proviant für
das italienische Domizil mit, sondern auch schon Verpflegung für die immer näher
rückende Abreise. Den Abend verbrachten wir mal wieder mit Spielen. Carsten hat
uns auf die Schnelle ein Kartenspiel beigebracht, welches seine Mutter und er
"O'Herl" nennen. Seine Verwandtschaft hatte es während ihrer Zeit in Afrika ken-
nengelernt und den beiden vor Jahren erklärt. Aber ganz gleich woher es kommt

und wie es heißt, am Anfang haben die Mädels natürlich ihre Probleme damit gehabt, aber zum Glück sind sie
alle nicht auf den Kopf gefallen und schon bald gab es einen regen Kartentausch auf dem Tisch. Zur Kurzerklä-
rung: es ist eine Art "Patience" mit zwei Rommè-Kartendecks (2x 52 Stk.) für mehrere Mitspieler und bedarf ei-
gentlich nur etwas strategisches Denken. Vorm Zubettgehen spielten wir noch eine Weile "Popcorn", diesmal
mit doppelt so vielen Karten wie üblich. Es gab also genug Stoff für Lacher am Spieltisch, bevor wir uns endgül-
tig zum Schlafen verzogen haben.


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