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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2020 25.
Sep

Schon lange vor Stephanies Vorfall mussten Carsten und ich unsere Jahresurlaubstage in die letzten vier bzw. sechs Monate diesen Jahres quetschen – vor dem Ablauf unserer Probezeit (Carsten Ende Juni, bei mir Ende August) konnten wir bzw. wollten wir ja nichts einreichen. Also haben wir uns unter anderem fĂŒr zwei Wochen um Carstens Geburtstag im September und ebenfalls zwei Wochen um meinen im November entschieden. Dann passierte das mit Stephanie …

Einiges, was wir uns schon seit Monaten fĂŒr diese freien Tage vorgenommen haben, wurde dadurch kurzerhand einfach nicht mehr möglich. Denn so war z.B. angedacht, dass uns die Kleine zusammen mit ihrem Freund fĂŒr ein paar Tage besucht (es wĂ€re ihr erstes Mal in unserer neuen Wohnung gewesen) und auch, dass Carsten und ich mal mit dem Auto einen Abstecher zur Großen nach Österreich machen. 

Nun haben wir jetzt schon seit einer Woche Urlaub und Stephanie liegt noch immer in der CharitĂ© in Berlin. FĂŒr uns kommt aber ein lĂ€ngerer Aufenthalt in der Hauptstadt nicht in Frage, da man pro Tag nur 1 Stunde auf der Intensivstation besuchen darf und die restliche Zeit verbringt man wahrscheinlich nur noch grĂŒbelnd und verzweifelt im Hotelzimmer oder anderswo. Also machten wir eben so weiter, wie wir es schon wĂ€hrend des Arbeitsalltags aufgeteilt hatten: in der Woche sind wir zuhause in Wentorf und am Wochenende fahren wir ans Krankenbett. Ich habe meinen Arbeitskolleginnen Ă¶fters schon gesagt, dass ich trotz der traurigen Lage nach wie vor wirklich sehr gern zur Arbeit komme, da man sich dadurch irgendwie fĂŒr einige Stunden besser dem ewigen Gedankenkreislauf ĂŒber die aktuelle Situation entziehen kann. Die jetzige Freizeit den ganzen Tag nur in der Wohnung zu vertĂ€ndeln, geht auf Dauer gar nicht, weshalb wir uns spontan fĂŒr ein paar Ganztagstouren in der Umgebung entschieden haben – noch einmal das spĂ€te Sommerwetter genießen, etwas Neues sehen, Kraft tanken und mal wieder versuchen abzuschalten, auch wenn die Gedanken eigentlich doch nur immer wieder bei unserer Kleinen landen.

Am Montag  sah es zudem noch so aus, dass Stephanie am Donnerstag (also gestern) in die Reha verlegt werden wĂŒrde. Der Tag versprach herrlich spĂ€tsommerlich zu werden und nun wollten wir das tun, was uns eigentlich den ganzen Sommer verwehrt blieb: an die Ostsee zu fahren. Coronabedingt verbrachten natĂŒrlich bedeutend mehr Leute ihren Urlaub an den hiesigen StrĂ€nden statt im Ausland. Am Ende leider so viele, dass an jedem nicht komplett verregneten Wochenende in der Ferienzeit die Radiosender einstimmig beschwörten, den StrĂ€nden als Tagesbesucher lieber fernzubleiben. Vor Ort wĂŒrde man ggf. sogar abgewiesen werden, da die Ostseeorte samt KĂŒstenstreifen ĂŒberfĂŒllt seien und die AbstĂ€nde nicht mehr eingehalten werden könnten. Mitte September war das jetzt nicht mehr von Bedeutung und wir wollten endlich dahin. Das Lied „Tag am Meer“ der Fanta 4 gehört mit zu unseren Lieblingsliedern und es dudelte immer wieder in unseren Köpfen herum, als wir uns die Meeresbrise um die Nase wehen ließen:

Nach etwa einer Stunde Fahrzeit waren wir schon in Grömitz und liefen auf dem Strand bis zum Ende und ĂŒber die Promenade zurĂŒck zum Parkplatz am Yachthafen. Danach blieb sogar noch Zeit fĂŒr einen Abstecher nach Dahme. An beiden Orten schlenderten wir barfuß an der Wasserkante entlang …

… beobachteten das lustige und muntere Treiben der Menschen und ihrer geliebten Vierbeiner am jeweiligen Hundestrand …

… testeten diverse Fischbrötchen, gönnten uns ein Eis, ließen den Blick immer wieder ĂŒber das Wasser und den Sand schweifen, um nach Booten sowie Muscheln und Krebsen Ausschau zu halten, und machten wie ĂŒblich auch die Fotos fĂŒr meine Sammlung „FĂŒĂŸe-im-Wasser“ – eben ganz ein Sommertag wie man sich ihn wĂŒnscht!

Das derzeit schöne Wetter fĂŒr den Norden sollte nur noch bis Donnerstag bleiben, denn danach rechnete man fest mit einem Umschwung ins nasskalte und ungemĂŒtliche Herbstwetter. Also entschieden wir uns, diesen Dienstag erneut einen Strandtag einzulegen, diesmal allerdings in der anderen Richtung: es ging an die Nordsee nach Sankt Peter-Ording. Die dortige Strandbreite und -lĂ€nge hat uns ĂŒberwĂ€ltigt … einfach nur riesig!

Das Gros des Strandes blieb bislang aufgrund der Auswirkungen durch Ebbe und Flut (Stichwort: Watt) relativ unverbaut, was am Ende allerdings natĂŒrlich auch sehr viel weniger Infrastruktur bedeutet, wie z.B. Strandpromenaden, GeschĂ€ften, Imbissen oder WCs. Das war fĂŒr uns allerdings kein Problem    đŸ™‚

Aber selbst ohne großes Sightseeing haben wir einen etwa vier Stunden langen Spaziergang gemacht, konnten nebenbei ist auch hier ein Foto fĂŒr meine „FĂŒĂŸe-im-Wasser“ schießen und dazu kamen sogar noch ein kleines Heini-Fotoshooting:

Hunde und ihre Menschen sorgten auch hier fĂŒr jede Menge zusĂ€tzlichen Unterhaltungswert:

Nach diesem Spaziergang gönnten wir uns einen Imbiss an einem Campingplatz – natĂŒrlich gab es auch diesmal wieder frischen Fisch als Mahlzeit, denn schließlich sind wir hier im Norden und an der KĂŒste. Die RĂŒckfahrt nach Hause beanspruchte dann allerdings sehr viel mehr Zeit als die Hinfahrt, denn wir standen mehr als eine Stunde auf der A7 im Stau … nur 200 m vor unserer Ausfahrt entfernt! WĂ€hrend dieser Vollsperrung hat man, wie wir spĂ€ter erfahren haben, eine BombenentschĂ€rfung sĂŒdlich von Hamburg durchgefĂŒhrt.

Am Abend erfuhren wir dann noch bei unserem tĂ€glichen Anruf im Krankenhaus, dass durch die verĂ€nderten Planungen bei Stephanies Behandlung und medizinischen Eingriffen, ihr Transport in die Rehaklinik nach Schleswig-Holstein von Donnerstag auf den kommenden Montag verschoben wurde. Schade, denn unsere anvisierten AusflĂŒge am Montag, Dienstag und Mittwoch sowie der Wetterumschwung ab Donnerstag hĂ€tten so gut zusammengepasst und wir wĂ€ren um eine weitere Fahrt von immerhin 270 km bzw. mindestens 3 Stunden pro Weg durch grĂ¶ĂŸtenteils gĂ€hnendlangweilige Autobahnkilometer in Schleswig-Holstein und Brandenburg herum gekommen. Egal, damit steht der Ablauf des kommenden Wochenendes nun fest. Wenn wir seit dem 26.8. eines gelernt haben, dann, dass derzeit eine langfristige und weitsichtige Planung einfach nicht drin ist. Es kann sich eben tĂ€glich etwas Ă€ndern und verschieben, aber gleichzeitig muss man sehr viel Geduld, Ruhe und Ausdauer mitbringen. Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen werden Monate …

Aber zurĂŒck zu unseren ablenkenden FreizeitaktivitĂ€ten. Am Mittwoch wollte mein Mann verstĂ€ndlicherweise nicht mehr am Steuer sitzen und daher entschieden wir uns fĂŒr einen Spaziergang entlang der Elbe in Hamburg. Da Carsten meinte, dass er mit seinem Jobticket seit September auch innerhalb der Woche und nicht nur am Wochenende eine Person kostenfrei mitnehmen darf (Benefit statt coronabedingter Erstattung wĂ€hrend HomeOffice), lag es auf der Hand, dass wir uns auf eine Fahrt mit den Öffis entschieden haben. Ich hĂ€tte mich doch lieber fĂŒr eine eigene Fahrkarte entscheiden sollen, denn zum ersten Mal wurden wir in der S-Bahn kontrolliert. Dabei wurden wir davon in Kenntnis gesetzt, dass diese Sonderregelung erst ab 11 Uhr gilt – ergo bin ich jetzt als Schwarzfahrerin erfasst und muss zudem auch noch 60 Euro bezahlen. Carsten hat beim Lesen der Intranetmeldung bzgl. Jobticket die In-der-Woche-Nutzung etwas falsch gedeutet und wir waren jetzt eben leider eine Stunde zu frĂŒh unterwegs – blöd, blöd, blöd …
Das Geld schmerzt mich weniger, aber diese Peinlichkeit im Zug wĂ€hrend der Erfassung meiner Daten wurmt mich schon. Doch wir ließen uns dadurch nicht gleich den gesamten Tag verderben und liefen wie geplant die ca. 13 km von Hamburg-Blankenese bis zu den LandungsbrĂŒcken in St. Pauli. ZunĂ€chst ging es ĂŒber die Strandtreppe durch das berĂŒhmte Treppenviertel bis an die Elbe runter …

… dann immer entlang des Flußes, vorbei an den Airbus-Werken …

.. durch etliche zum Teil schon stark nach Herbst riechende Alleen …

… am Sandstrand von Övelgönne (mitsamt des Findlings „Alter Schwede“) vorbei:

In Övelgönne selbst mussten wir den bis hier sehr natĂŒrlich Teil der Wegstrecke verlassen und wechselten nach dem dortigen Museumshafen auf die Kaimauer mit all seinen Bebauungen fĂŒr Schiffsanleger, BĂŒrokomplexen und Apartments. Die letzten Kilometer fĂŒhrten uns noch ĂŒber den St. Pauli Fischmarkt bis zum geplanten Ziel, der U-Bahnstation an den LandungsbrĂŒcken. Danach gab es fĂŒr mich nur noch den einen Wunsch, schnellstmöglich mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren und endlich die FĂŒĂŸe hochlegen zu können!

Gestern und heute sind wir mal zu Hause geblieben, denn mittlerweile gibt es hier auch wieder eine recht beachtliche To-Do-Liste, die mal abgearbeitet werden musste. GlĂŒcklicherweise blieb zudem noch genug Zeit fĂŒr mich zum Lesen sowie fĂŒr uns Zeit am Rechner und die eine oder die andere Doku im TV.

Nun steht das Wochenende vor der TĂŒr und gleich werden noch ein paar Besorgungen und EinkĂ€ufe erledigt, z.B. auch fĂŒr die nĂ€chste Fahrt nach Berlin. Wir hoffen so sehr, dass dies jetzt endlich unser letzter Besuch von Stephanie in der CharitĂ© wird und sie bald in unserer NĂ€he ist! DrĂŒckt bitte die Daumen, dass sie am Montag endlich in die Reha kommt! Vielen lieben Dank …

Was wir jetzt noch mit unserer zweiten Urlaubswoche anstellen, wissen wir noch nicht so genau. Es ist sehr untypisch fĂŒr uns, aber derzeit ist Planen einfach nicht drin. Es wird vermutlich eine Mischung aus Organisation rund um Stephanie werden und vielleicht der einen oder der anderen kleinen Tour in die Umgebung. Mal sehen, wie das Wetter dabei mitspielt.



2019 24.
Sep

Den treuen Lesern meines Blogs ist bestimmt schon eine sehr ausgedehnte Schreibpause aufgefallen. Wer uns aber schon lange kennt, wusste wohl, dass dies auch ein Hinweis auf unseren Jahresurlaub sein könnte. Und so war es auch.

Diesmal zog es Carsten und mich allerdings anders als in den vergangenen paar Jahren nicht in die WĂ€rme und an SandstrĂ€nde, denn unser Ziel hieß Kanada. Anfangs hatten wir sogar die Idee, das Land in seiner gesamten Breite innerhalb von vier Wochen, also von der OstkĂŒste an die WestkĂŒste, zu erkunden, aber der Blick auf die Karte und ein kurzes Überschlagen der dortigen Entfernungen (ĂŒber 5000 km) haben uns schnell auf den Boden der RealitĂ€t zurĂŒckgeholt. So malten wir unsere Route nur auf den sĂŒdwestlichen Teil des riesigen Landes auf und haben unsere Eckdaten bzw. das Streckendreieck gefunden: Vancouver – Calgary – Jasper – Vancouver = ca. 2500 km

Uns schwebte schon lange vor, mal auszuprobieren, wie es so ist, mit einem Wohnwagen zu reisen und Kanada schien uns eine sehr gute Gegend fĂŒr eine derartige Erfahrung zu sein. Da man in so einem Wagen auch jede Menge Platz haben kann, luden wir unsere beiden MĂ€dels ein, mitzufahren. Stephanie war sofort dabei, Andrea musste leider ablehnen, da sie zu der Zeit endlich ihre Masterarbeit fertig schreiben wollte (diese hat sie in der Tat am Tag unserer RĂŒckkehr abgegeben) und auch noch eine kleine Reise mit Karl in Aussicht hatte. So wurde es dann eben ein Vater-Mutter-Kind-Urlaub aus (leider) nur drei OLCAs. Ich kann nun sagen, dass das Reisen mit erwachsenen und selbstĂ€ndigen Kindern viel mehr Spaß macht als mit Teenagern    😉

Damit wir beim Fahren alle miteinander reden können, haben wir uns fĂŒr die Variante Truck + Fifth Wheel entschieden. Der WohnanhĂ€nger konnte somit auch immer wieder mal am Stellplatz abgekoppelt werden und man war dann eben nur mit dem Auto unterwegs, was uns viel mehr FlexibilitĂ€t beim Erkunden verschiedener Ausflugsziele bot. In Deutschland hat ein LKW in der Regel eine max. LĂ€nge von 12 m … unser Gespann war insgesamt 14,5 m lang! Ich bin aber auch selber mal ein StĂŒck des Weges gefahren und war ĂŒberrascht, dass man den WohnanhĂ€nger auch aufgrund des Aufliegers (auf der LadeflĂ€che des Pickups ist eine Sattelkupplungsplatte montiert – also keine AnhĂ€ngerkupplung, wie bei den hiesigen Varianten) eigentlich nur beim Bremsen, Anfahren und bei Bodenwellen wahrnimmt, denn die Art der AnhĂ€ngung stabilisiert ungemein und der 355 PS starke Motor des Dodge RAM war stark genug, um auch auf bergigen Straßen ohne Probleme in die Höhe und wieder nach unten zu fahren.

Dieses „Haus auf RĂ€dern“ ermöglichte uns nicht nur eine besonders komfortable Art zu campen, da man darin solche Luxus-Goodies wie vollwertige Dusche, WC, Heizung und auch KĂŒche mit Gasherd hatte, sondern auch die Option, sich in aller Ruhe auch die Gegenden anzusehen, wo eben keine B&B- bzw. Übernachtungsangebote vorhanden sind.

In den vier Wochen sind wir mit unserem Truck sogar insgesamt 5005 km gefahren, obwohl bei der Anmietung eigentlich nur 4000 km veranschlagt wurden – 2500 km Entfernung und 1500 km zum Rumfahren. Aber der Wille, so viel wie möglich zu sehen, und die unendlichen Weiten Kanadas sowie der Rocky Mountains haben letztendlich gesiegt.

Am Icefields Parkway kamen wir z.B. so nah an den Athabasca Gletscher, wie es ohne zusĂ€tzliche, kostenpflichtige Tour mit dem Bus oder als eine nicht gerade preiswerte FĂŒhrung möglich war:

NatĂŒrlich haben wir auch jede Menge die fĂŒr Kanada typischen und ĂŒberaus beeindruckenden Berge sowie wundervolle Seen gesehen. Der wohl bekannteste See – Lake Louise – hat uns allerdings weniger begeistert als der unbekanntere Lake Morraine. Die Besuchermenge hier war weitaus kleiner und das tief-tĂŒrkisfarbene Wasser war ein wahrer Augenschmaus!

Den Cobb Lake hatten wir sogar ganz allein fĂŒr uns, da man erst einmal hinfahren und dann vom Parkplatz auch noch 2,7 km durch einen Wald stapfen muss, um diesen in all seiner Pracht sehen zu können. Die Spiegelung darin war postkartenreif! Die Stille, die lediglich durch das gelegentliche PlĂ€tschern beim Herausspringen eines Fisches kurz unterbrochen wurde, war etwas, was man im allgemein bekannten und mitunter sehr hektischen Stadtleben in dieser IntensitĂ€t gar nicht mehr erlebt. Dieser Weg hat sich fĂŒr uns auf jeden Fall sehr gelohnt!

Das Gros der Zeit verbrachten wir in der Natur, aber wir besuchten auch zwei GroßstĂ€dte: Vancouver und Calgary. Die Zeit in Calgary und Umgebung verbrachten wir ĂŒberwiegend mit Ines und ihrer Familie – sie ist eine deutsche Auswanderin, die wir durch IDA (Interessengemeinschaft deutschsprachiger im Ausland) schon vor 18 Jahren kennenlernen durften:

In Vancouver trafen wir uns an unserem ersten Abend auch mit Keiko … sie lernten Carsten und ich letztes Jahr auf Big Island, Hawaii kennen:

Leider war sie am Ende unserer Reise, wo wir noch vier Tage in Vancouver verbrachten, selber in den Staaten unterwegs – so haben wir uns die Stadt auf eigene Faust erschlossen. Die Gegend um den Stanley Park z.B. erkundeten wir auf LeihfahrrĂ€dern. Carsten und ich probierten zum ersten Mal ein Tandem aus … seitdem weiß ich, dass ich das fĂŒr uns nicht haben möchte, denn derjenige, der hinten sitzt, hat ja am Ende gar keine Befugnisse: keinen nutzbaren Lenker, keine eigene Bremse und in unserem Fall auch so gut wie keine Sicht nach vorne. Ich habe zwar immer volles Vertrauen in meinen Mann, aber ich habe auch gern mein Leben selber im Griff   đŸ˜‰

Falls jemand wissen möchte, ob wir auch BĂ€ren gesehen haben –> ja, einmal bei voller Fahrt auf dem Highway mit 100 km/h im starken Regen am Waldesrand. Wir konnten mit dem Gespann erst nach 5 km wenden und als wir wieder an der gleichen Stelle waren, war die BĂ€renmutter mit dem Nachwuchs (Stephanie und ich haben ein BĂ€renjunges gesehen, Carsten glaubt zwei erkannt zu haben) schon wieder ins Unterholz verschwunden. DafĂŒr haben wir zahlreiche MinibĂ€ren a.k.a. Eichhörnchen gesehen:

Auch Streifenhörnchen haben sich sehr oft gezeigt und sind ja sooooooo sĂŒĂŸ!

Naja, immerhin haben diese beiden Spezies ebenfalls ein schönes Fell und sind zudem nicht so gefĂ€hrlich wie Meister Petz – vor denen wurde am Ende auch nicht so oft gewarnt     😉 

Schon seit letzter Woche Mittwoch gehen Carsten und ich wieder arbeiten und versuchen uns in den (vergleichsweise langweiligen) Alltag einzufinden. Eigentlich klappt alles ganz gut, nur unser WĂ€scheberg, der inzwischen zum GlĂŒck nur noch ein HĂŒgel ist, beleidigt ein wenig meine Hausfrauenseele.

Wenn wir unsere knapp 10.000 Bilder gesichtet haben, erzĂ€hlen wir natĂŒrlich etwas ausfĂŒhrlicher ĂŒber unsere Wege und Erlebnisse aus dem Westen Kanadas. Ich kann außerdem auch schon jetzt und hier verraten, dass es etliche neue Aufnahmen meiner FĂŒĂŸe-im-Wasser-Bildersammlung hinzukommen werden. Aber alles nach und nach – ihr dĂŒrft also auch weiterhin gespannt bleiben   đŸ˜‰



2019 27.
Jul

Ich, Heini, habe jetzt mit Schrecken festgestellt, dass ich schon ganz lange nichts mehr von meinen Erlebnissen bĂ€richtet habe – Vulkanasche auf meinen BĂ€renkopf!

Ich versuche deshalb jetzt in den nĂ€chsten Wochen mal nach und nach von meinen vielen Reisen zu erzĂ€hlen. Der Wille ist jedenfalls da!     😉

Meine Mama hat ja schon geschrieben, dass wir im Februar auf Madeira waren.

AbĂ€r sie hat es natĂŒrlich nur aus ihrer Sicht bĂ€richtet … jetzt erzĂ€hle ich mal selbĂ€r, was ich in diesen zwei Wochen auf der Vulkaninsel gemacht habe. Am Anfang dachte ich, dass es ein ruhiger Urlaub wird:

  • ganz gemĂŒtlich im Bett auf dem Zimmer ein bisschen Internetten …

  • einen Blick auf die nĂ€here Umgebung werfen …

  • und vielleicht auch mal am Pool abhĂ€ngen …

AbÀr es dauerte nur ein paar Tage und schon juckte es mir doch gewaltig in den Tatzen! So ruhig die Zeit zu verbringen kann ich liebÀr zu Hause, mit meinen Kumpels. In der Ferne lockt eben das Abenteuer und so machte ich mich auf den Weg, um diese auch hautnah zu erleben:

Ich legte mir fĂŒr mein Vorhaben sogar extra einen echten Wanderstock zu! Der war zwar ein bisschen zu groß, abĂ€r im Laufe der Zeit wurde er von steinigen Wegen und unwegsamen Pfaden ganz gut auf meine GrĂ¶ĂŸe abgeschliffen:

Unterwegs war es ebenfalls immer sehr spannend und es gab so viel zu entdecken! Ich habe den kleinen WasserfĂ€llen beim Tröpfeln zugeschaut …

… aber auch den großen auf ihren langen Wegen von oben nach unten mit Getöse fallen sehen:

Ich gab meinem Drang, auf BĂ€ume zu klettern, nur zu gern nach:

AbÀr auch mit den ganz ganz riesigen StÀmmen habe ich es aufnehmen wollen, doch da bin ich mit meinen kleinen Tatzen nicht sehr hoch gekommen:

Selbst nicht so hochgewachsenen Pflanzen ĂŒbĂ€rraschten mich mit ihren Ausmaßen:

Die Natur dieser Insel ist so nah beieinander – der Himmel und die Erde!

Auf meinen Entdeckungsreisen schob ich mich immer wieder durch die steinigsten EngpĂ€sse …

… suchte nach GeheimgĂ€ngen zu eventuell unerschöpflichen HonigvorrĂ€ten …

… und entdeckte mehr oder weniger zufĂ€llig, dass das Rutschen auf glatten BlĂ€ttern einen enormen Spaß macht:

Manche Höhlen, die ich unterwegs gefunden habe, waren so unfassbar groß! So groß, dass ich mich nicht mal hineintraute. Ich hatte schließlich Bedenken, dass ich den Ausgang nicht mehr erreiche – man konnte den vom Eingang aus auch ĂŒbĂ€rhaupt nicht sehen!

Die BĂ€rge um mich herum waren einfach großartig! Diese hĂŒgeligen Landschaften könnten einem Heini-BĂ€rchen echt den Atem rauben, wenn ich denn welchen hĂ€tte …

Die felsigen KĂŒsten am Rande der Insel mit dem unendlichen Ozean waren auch wunderschön! Man konnte dort ganz lange sitzen und dem Wellenspiel stundenlang zusehen:

Auf meinem Weg begegnete ich auch so manchem Ureinwohnern der Insel – sie waren allerdings nicht sonderlich gesprĂ€chig. Nicht schlimm, denn ich Dummerchen hatte sowie so mein Wörterbuch „BĂ€risch-Portugiesisch / Portugiesisch-BĂ€risch“ vergessen …

Wenn meine Tatzen vom vielen Laufen zu mĂŒde waren, erholte ich mich in einem der vielen weichen und leichten Blumenbetten:

Essen habe ich unterwegs immer problemlos gefunden. Zum GlĂŒck sind BĂ€ren ja Allesfresser! Manchmal habe ich sogar einen ganzen Kohlkopf auf meinem Speiseplan gehabt:

Der liegt abÀr ziemlich schwer im Bauch, dagegen war ein Salat vom Feld schon eine wesentlich leichtere Kost:

Rote Beete gab es gelegentlich auch, abĂ€r bis man diese aus der Erde herausgezogen hat,  ist man ja schon fast verhungert!

Als sĂŒĂŸen Abschluss einer Mahlzeit gab es entweder Orangen, direkt vom Baum …

… oder Bananen, die zwar noch grĂŒn aussahen, aber fĂŒr einen BĂ€rengaumen schon ausreichend SĂŒĂŸe besaßen:

Nur Wasser zum Trinken gab es so gut wie gar nicht in der Wildnis zu finden. Manchmal habe ich dann gleich am frĂŒhen Morgen einfach ein paar Tröpfchen auf einer Pflanze abgestaubt:

Das war abĂ€r immer nur ein Tropfen auf der trockenen BĂ€renzunge … andere Versuche, an eine trinkbare FlĂŒssigkeit ranzukommen, waren auch nicht immer erfolgreich. Diese Flaschen hier waren alle leer …

… und die FĂ€sser leider auch:

Ich wollte dann eben mal einen Rat von der waldÀltesten Pflanze holen und kletterte eifrig auf ihren BlÀttern bis zur Mitte:

Die Farne wollen abĂ€r ihr Millionen Jahre altes ÜbĂ€rlebensgeheimnis mit niemanden teilen und schauten lediglich etwas hochnĂ€sig von oben auf mich herab:

Also war ich gerne bĂ€reit, in die Zivilisation zurĂŒckzukehren. Als eines der ersten HĂ€user habe ich gleich eine GaststĂ€tte entdeckt und freute mich schon wie ein Kamel auf eine Oase:

AbĂ€r egal, wie stark ich klopfte und auf die TĂŒrklinke drĂŒckte, die TĂŒr des Restaurants blieb mir verschlossen. Mein Durst, von dieser vergeblichen Hoffnung noch mehr geweckt, war schlimmer als zuvor. In meiner Verzweifelung schaute ich sogar nach, ob ich in der nĂ€chstliegenden Levada etwas frisches Wasser bekommen könnte:

Es sah nicht gut fĂŒr mich aus … außerdem war meine Nase inzwischen schwerer als mein Bauch und ich fiel in den Kanal hinein. Das Klettern auf den rauen, zementierten WĂ€nden war ganz schön kraftraubend:

Hilfe kam buchstÀblich in letzter Sekunde:

Die rettende Hand von meinem Papa war gerade rechtzeitig zur Stelle! Ab da war alles wieder gut. Ich musste auch nicht mehr selbÀr laufen, was ich nach meinen ganzen Abenteuern sehr entspannend fand:

Ich wurde mit einer superleckeren Pastel de Nata und einem stÀrkenden Kaffee verwöhnt:

Auf unseren weiteren, jetzt wieder gemeinsamen Unternehmungen, ließ ich es mir so richtig gut gehen, denn jetzt war ich wirklich bĂ€reit fĂŒr den chilligen Teil des Urlaubs:

Bei unseren AusflĂŒgen achteten wir wie immer aufeinander. Hier passe ich auf meinen Papa auf, der da ganz weit oben, auf der absoluten Spitze vom Pico Grande steht:

Meiner Mama mit ihrer Kamera in der Hand entgeht ja ohnehin nichts, zumindest nichts, was sie unbedingt als Foto haben möchte    😉

Bei der RĂŒckkehr nach Dresden hatten meine Eltern mehr Abenteuer durchzustehen als ich (Mama hat ja bĂ€richtet), denn ich bin in der glĂŒcklichen Lage, bei allen FlĂŒgen und An- bzw. Abreisen einfach schlafen zu dĂŒrfen.

So viel zu meiner Madeira-Geschichte. Es dauert ĂŒbrigens gar nicht mehr lange, dann geht es fĂŒr meine Eltern, mich und Stephanie nach Kanada. Vielleicht kann ich dort mal mit eigenen Knopfaugen die echten (!) und großen Schwarz- oder GrizzlybĂ€ren aus sicherer Entfernung sehen? Ich gebe mir dann auf jeden Fall ganz ganz viel MĂŒhe, meinen ReisebĂ€richt so schnell wie möglich zu schreiben – BĂ€renehrenwort!



2019 08.
Apr

Nachdem die letzten Urlaube viel mit Sand, Strand und Badewasser zu tun hatten, war es nun mal wieder an der Zeit, etwas anderes zu planen … zum Beispiel einen Wanderurlaub. Man hat ja schließlich nicht umsonst mal Wanderschuhe fĂŒr viel Geld gekauft    🙂

Deshalb fiel die Wahl fĂŒr die Feier unseres 13. Hochzeitstages auf die portugiesische Insel Madeira. Bis jetzt haben alle Freunde und Bekannte, die schon vor uns dort waren, sie als Wanderinsel, aber auch als Blumeninsel beschrieben. Jetzt wollen wir den beiden Beschreibungen hundertprozentig zustimmen – und auch gleich die Beweise dafĂŒr abliefern.

FĂŒr Madeira sprach aus unserer Sicht auch noch der Umstand, dass wir zur Abwechslung mal direkt ab Dresden fliegen konnten und nicht mit Berlin-Tegel, Frankfurt oder Leipzig planen mussten. Leider hat sich dies am Ende nur zur HĂ€lfte als zutreffend erwiesen: Die Fluggesellschaft „Germania“ brachte uns noch ohne Probleme auf die Insel, aber nur drei Tage spĂ€ter hat sie Insolvenz angemeldet und alle FlĂŒge wurden gestrichen. Meistens sind wir Individualreisende, aber diesmal hatten wir glĂŒcklicherweise pauschal im ReisebĂŒro unseres Vertrauens gebucht, so dass wir uns deshalb keine sehr großen Sorgen machten, ob und wie wir in eineinhalb Wochen nach Hause kommen wĂŒrden. Am Ende hat aber Dank TUI doch alles in unserem Sinne funktioniert. UrsprĂŒnglich wollte man uns zwar einen Tag eher, also genau am 14. Februar, nach Leipzig zurĂŒckfliegen, aber unsere Argumente „Hochzeitstag“ und „Candle-Light-Dinner statt Flugzeugessen“ wurden erhört. Wir konnten am Ende dadurch sogar einen zusĂ€tzlichen Urlaubstag auf der Insel und in unserem Hotel ergattern, sind dafĂŒr aber dann eben am Samstag gegen 22:00 in Köln statt in Sachsen oder gar im Osten Deutschlands gelandet. Ich habe mich noch einmal mehr in meinem Leben darĂŒber gefreut, dass mein Mann auch in der Nacht gut und sicher Auto fĂ€hrt    🙂     so kamen wir gegen 5:00 morgens heil mit dem Mietwagen in Dresden an.

Auf der Insel stellte er seine FahrkĂŒnste ohnehin an jedem Tag ganz souverĂ€n unter Beweis. Wir hatten zum ersten Mal im Leben einen Fiat 500 als fahrbaren Untersatz fĂŒr unsere kurvenreichen und zum Teil sehr steilen Strecken:

Ich hoffe, dass dieses Foto eine solche Steigung wenigstens ein wenig wiedergibt:

Runter war immer recht easy, aber bergauf musste zum Teil ĂŒber Kilometer hinweg im ersten Gang gefahren werden, da der Motor im zweiten es nicht geschafft hĂ€tte und abgewĂŒrgt wĂ€re. Doch unser kleiner Weißer hat uns zu keiner Zeit im Stich gelassen und war die ZuverlĂ€ssigkeit in Blech!

Die Inselautobahn war grĂ¶ĂŸtenteils sehr gut ausgebaut und durch zahlreiche, breite und moderne Tunnel waren die Hauptwege von einem Ende der Insel bis zum anderen recht kurzweilig – kleine Madeira-Inselkunde: Ost-West-Ausdehnung = ca. 50 km, Nord-SĂŒd ca. 25 km. Wir versuchten aber auch mal öfters ein StĂŒck der alten, ursprĂŒnglichen Straße zu fahren, doch es war gar nicht so einfach, einen freigegebenen Teil zu finden, denn viele Abschnitte wurden wegen des schlechten Zustands aus gutem Grund gesperrt. 

Insbesondere Felsblöcke und Steine wurden eben nicht mehr nicht zeitnah von der Strecke gerĂ€umt und so mancher Wasserfall ergoß sich direkt auf die Straße:

Auf dem Hochplateau Paul da Serra hatten wir auch mal außergewöhnliche Wegbegleiter auf der Straße    🙂

Die Insel selber ist vulkanischen Ursprungs und die Hinweise darauf konnte man unterwegs immer wieder entdecken. Hier sieht man man z.B. erstarrte LavasÀulen von unten nach oben verlaufen:

Auch Lavabomben haben wir gefunden:

In den Grotten des Museums in Sao Vicente kann man die höhlenartigen Wege („Tubes“) sehen, durch welche einst Lava ihren Weg nach draußen gesucht hat:

Die Idee, in den natĂŒrlichen Lavapools in Porto Moniz schwimmen zu gehen, mussten wir aufgrund von sehr hohen und starken Wellen schnell verwerfen:

Das Meer war sowohl tosend als auch im ruhigen Zustand an jedem KĂŒstenabschnitt der Insel immer wieder schön anzusehen:

Das Wasser verwöhnte unsere Augen zudem mit verschiedenen Farbspielen …

… und einmal sogar mit einem fantastischen Regenbogen – etwas, was man wĂ€hrend der Wintermonate in Deutschland wohl kaum zu sehen bekommt    😉

Das Meer an der Steilklippe Cabo Girao lag uns buchstĂ€blich zu FĂŒĂŸen – Skywalk sei dank    🙂

Habe ich eigentlich schon jemals erwĂ€hnt, dass wir sehr große AnhĂ€nger von SonnenuntergĂ€ngen und der damit einhergehenden, tollen FĂ€rbung des Himmels sind? Bestimmt noch nie …    đŸ˜‰

Der wohl berĂŒhmteste Mann Madeiras ist Cristiano Ronaldo. Am Flughafen – der im Übrigen seinen Namen trĂ€gt – haben wir eine BĂŒste von ihm gefunden, aber die Ähnlichkeit mit dem echten, berĂŒhmten Fußballer suchen wir immer noch    😉

Der anfangs schon erwĂ€hnte Beiname „Blumeninsel“ stimmte definitiv. Unsere Hotelanlage „Quinta Splendida“ verfĂŒgte sogar ĂŒber eigenen Botanischen Garten:

GefĂŒhlt blĂŒhte da mitten im Februar einfach alles!

… sogar mein Mann sieht darin wie das blĂŒhende Leben aus    đŸ˜‰

Entlang der Wanderwege sahen wir zahlreich wildwachsende Blumen, die man hierzulande mit ganz viel MĂŒhe und Pflege verwöhnen kann und sie gehen dann doch noch dabei ein – zumindest bislang immer bei mir, trotz meiner ach so fĂŒrsorglichen Pflege    😉

Gestatten, die Callas …

… und die Hortensie:

Man hat aber Blumenpracht nicht nur auf bzw. an Wanderwegen und in GĂ€rten gesehen, sie wurden zum Beispiel auch mal fĂŒr die Augen der Besucher als Blumenteppich ĂŒber ein FlĂŒsschen im StĂ€dtchen Santa Cruz ausgebreitet:

Einige Blumenarten sahen so weich aus, dass man der Versuchung, sie zu streicheln, einfach nicht widerstehen konnte    đŸ™‚

Man musste allerdings dabei aufpassen, dass man nicht eine der schon munter umherbrummenden, fleißigen Bienchen bei ihrer Arbeit störte:

Die Tierwelt auf Madeira war aber stets entspannt und Eidechsen wie diese genossen quasi an jeder Ecke die wĂ€rmenden Sonnenstrahlen …

… beobachteten vorbeilaufende Wanderer immerzu mit einem wachsamen Auge …

… und einige nahmen sogar das Angebot einer einheimischen, natĂŒrlichen SĂŒĂŸspeise dankbar an:

Ich hĂ€tte bestimmt noch stundenlang dabeisitzen und dem kleinen Kumpel zuzusehen können, wie er das Innere der Bananenschale weggefuttert hat, aber mein Mann wollte weiterwandern und so habe ich den Nachtisch der kleinen Eidechse mitgenommen – sie hĂ€tte es ganz sicher nicht geschafft, diese noch im frischen Zustand ganz aufzuessen    🙂

Andere Tierchen kamen ebenfalls auf mich zu, um etwas Leckeres aus meiner Hand zu bekommen – Kekse gehen einfach immer!

Danach haben wir ein kleines PlauderstĂŒndchen eingelegt, bevor sich unsere Wege wieder getrennt haben:

Wir haben auch selber sehr gut gegessen und dabei immer etwas Neues entdecken können. Eine fĂŒr mich ganz neue Frucht war die Anona, die man in Deutsch auch Zuckerapfel genannt wird:

Wir beide sind sehr schnell auf den Geschmack dieser kleinen GebĂ€ckteilchen mit dem Namen „Pastel de Nata“ gekommen und haben wĂ€hrend des Urlaubs jeden, aber wirklich jeden (!) Tag mindestens eines davon gegessen    đŸ™‚

Die beiden GetrĂ€nke Coral (Bier) und Brisa (Limonade) sind ĂŒbrigens auch sehr typisch fĂŒr diese Insel. Aber welches GetrĂ€nk verbindet man aber noch viel eher mit Madeira? NatĂŒrlich den Madeira-Wein:

Aus dem Reich der Fische mĂŒssen wir natĂŒrlich den Schwarzen Degenfisch, auf portugiesisch Espada, erwĂ€hnen. Den habe ich sowohl in den Markthallen in Funchal, der Hauptstadt von Madeira …

… als auch auf meinem Teller gesehen. Im zweiten Fall auch natĂŒrlich gegessen:

Selbstredend haben wir bei dem vielfĂ€ltigen Angebot an diversen MeeresfrĂŒchten so oft wir konnten beherzt zugegriffen … ob als Oktopus, Calamari, Muscheln oder Napfschnecken:

FĂŒr uns gab es die besten Steaks der Insel in unserem Örtchen Canico, in dem kleinen Restaurant „Laranjinha“ :

Dass sie weich und auf den Punkt genau so gegrillt waren, wie wir sie bestellt haben (Well-done fĂŒr Carsten & Medium fĂŒr mich), hat nicht nur beim ersten Besuch geklappt – der Grillmeister beherrschte die Kunst der Zubereitung hervorragend. Ja, wir waren dort mehr als nur einmal und es hat jedesmal oberlecker geschmeckt! Wir fĂŒhlten uns in diesem Lokal sogar so wohl, dass wir zwischenzeitlich beschlossen haben, auch unseren 13. Hochzeitstag (der eigentliche Anlass unserer Reisen im Februar) dort zu feiern.

Am 14. Februar nahem wir zuerst das Angebot unseres Hotels wahr:

Wir ließen uns mal ordentlich durchkneten, doch leider lagen wir nicht so nah beieinander, wie auf dem Werbebild. Anschließend verbrachten wir einige Stunden im Spa-Bereich der Anlage. Allerdings waren wir ĂŒber dessen GrĂ¶ĂŸe sehr ĂŒberrascht, denn im Vergleich zur imposanten Ausdehnung des Hotels fiel der Wellness-Bereich wirklich sehr klein aus. Zudem war dieser trotz des Valentinstages nicht sonderlich gut besucht, was vermutlich aber auch daran lag, dass man selbst als Hotelgast einen eigenen Obolus zu entrichten hatte, selbst wenn man nur ein bisschen schwimmen wollte und nicht mal Whirlpool, Sauna, Dampfbad oder Trainingsraum nutzen wĂŒrde.

Hier mal ein Bild der gesamten Hotelanlage inklusive aller Unterbringungsmöglichkeiten und der enormen Gartenanlage – alles, was man innerhalb des GebĂ€uderinges in der Mitte sieht plus des oberen WĂ€ldchens:

Egal ob alleine oder nicht, wir besuchten beide DampfbĂ€der, kĂŒhlten unsere GemĂŒter anschließend im KĂ€ltebecken und enspannten uns im Whirlpool – wir haben gefĂŒhlt nichts ausgelassen    🙂

Unser Candle-Light-Dinner gab es dann wie geplant im „Laranjinha“ – es war ein toller Abend mit einem ausgezeichneten 3-GĂ€nge-MenĂŒ!

Das war aus meiner Sicht ein Ă€ußerst toller Start in unser 14-tes Ehejahr     đŸ™‚

Über die auf Madeira gewonnen Wandererfahrungen schreibe ich mal in einem Extrabeitrag, denn dieser RĂŒckblick ist ohnehin schon viel zu lang geworden    đŸ˜‰



2018 11.
Nov

Unsere nĂ€chste Insel ist Kauai und wer „Lilo & Stitch“ (eines unserer Familienfilme) sehr aufmerksam angeschaut hat, weiß, dass es genau die Insel ist, auf welcher der kleine Außerirdische per Zufall landete. Nun landeten auch wir trotz der Wetterkapriolen des inzwischen auf einen tropischen Sturm herabgestuften Hurrikan Lane ebenfalls hier.

Kauai wird „Garden Island“ genannt und dies ist absolut gerechtfertigt, denn dort geht es der Pflanzenwelt wirklich gut – an Feuchtigkeit mangelt es jedenfalls nicht. Da diese aber eben vor TĂŒren und Fenstern nicht Halt macht, sind solche Bedingungen aber leider auch Ă€ußerst feindselig fĂŒr BĂŒcher, Fotos und Holzprodukte. Deshalb gibt es hier neben Klimaanlagen eben auch etwas im Großformat fĂŒr den Kleiderschrank, was wir in Deutschland oft nur beim Neukauf von elektronischen GerĂ€ten in kleinen SĂ€ckchen finden und eigentlich sogleich wegwerfen … bei uns nennt man es Silicagel. Ohne solche Luftentfeuchter wĂ€ren frische Klamotten im Regal grundsĂ€tzlich klamm und muffig. Hier mal in Großaufnahme ein solcher Beutel mit nur noch wenig Kristallgel (unten) und schon viel eingefangenem Wasser:

WĂ€hrend unserer Urlaubswoche haben wir eben auch gelernt, wie es sich anfĂŒhlt, wenn es den ganzen Tag einen tropischer Regen gibt und wie stark dann neben des krĂ€ftigen Windes auch die zahlreiche Regentropfen auf den breiten BlĂ€ttern von Bananen, Papaya und anderen tropischen GewĂ€chsen herabtrommeln.

Zudem haben wir jeden Tag sehen können, wie sich aufgrund der tÀglichen RegenfÀlle die Opakeaa-WasserfÀlle verÀndert haben.

Leider hat das Wetter unsere in Deutschland vorbereiteten PlÀne zum Wandern, Baden und Schnorcheln total zunichte gemacht.

Besonders deshalb ist Kauai fĂŒr uns die entspannteste aller Inseln auf unserer Reise geworden. Wir haben sogar Zeit gefunden, uns beim US- Netflix die ersten Folgen von „Hawaii-5-0“ anzusehen und hatten zudem beim Schwatzen ĂŒber dies und jenes mit unserer B&B-Gastfamilie ganz viel Spaß. Schließlich nahm der Regen am Ende natĂŒrlich auch erheblichen Einfluss auf den allgemeinen Tagesablauf von Darcy, Tim und ihren drei Kindern plus zwei Minidackeln – vieles wurde abgesagt und kurzerhand ins Haus verlegt.

Diese westlichste der großen Hawaii-Inseln und hat lediglich knapp 66.000 Einwohner. An der Lage ist zudem zu erkennen, dass sie geologisch betrachtet auch die Älteste ist. WĂ€hrend unseres Aufenthaltes haben wir das natĂŒrlich genauer erklĂ€rt bekommen: die letzte Insel im Osten ist Big Island (stellen wir in Wort und Bild im dritten Teil des Reiseberichts genauer vor) und sie ist aus vulkanischer Sicht das Epizentrum, da nur hier noch Austritt von Lava und Magma stattfindet. Die gesamte Inselgruppe Hawaiis inklusive der unzĂ€hligen Atolle driftet zudem kontinuierlich gen Westen. VerlĂ€sst eine Landmasse so also den unterirdischen „Überlauf“ und hat genĂŒgend Zeit sich zu entfernen, entsteht dadurch wiederum eine eigenstĂ€ndige Insel – von Ost nach West, also von Heute in die Vergangenheit, formierten sich demzufolge Big Island (vulkanisch als einziges noch aktiv), Maui (plus Kaholawe, Lanai & Molokai), Oahu und Kauai (plus Puuwai). Wind, Wasser und Wetter nagen allerdings seit Jahrmillionen kontinuierlich an dem, was sich ĂŒber der WasseroberflĂ€che befindet und deshalb ist alles westlich von Kauai nicht mehr als Insel zu erkennen, sondern nur noch als Atoll. Dieses Bild von Google-Earth zeigt es noch einmal sehr anschaulich:

Genug der Lehrstunde, zurĂŒck zu unseren persönlichen EindrĂŒcken. Ein Wahrzeichen von Kauai sind zweifelsohne die zahlreich auf der Insel vorkommenden HĂŒhner und schon bei unserer Ankunft haben wir sie nahezu auf jeder Straße gesehen. Ich dachte zuerst, es wĂ€re ein wenig wie in der Ukraine: TagsĂŒber sind die HĂŒhner allein unterwegs und abends kommen sie wieder zurĂŒck nach Hause. Aber dann haben wir von Tim gelernt, dass sie wirklich freilebend bzw. wild sind. Ihre Vorfahren wurden einst auf der Insel fĂŒr illegale aber sehr beliebte HahnenkĂ€mpfe gezĂŒchtet, doch 1992 fegte Hurrikan Iniki ĂŒber das Land. Dabei gingen die meisten Stallungen kaputt, sodass die HĂŒhner in eine ungewohnte Freiheit entlassen wurden, die sie anscheinend bis heute sichtlich genießen. Da sie sich von allem möglichen Zeugs auf den Straßen ernĂ€hren, was sich natĂŒrlich letztendlich auch auf ihren Fleischgeschmack auswirkt, und sie auch sonst wohl sehr zĂ€h sind, lohnt es sich nicht, diese als Mahlzeit zu betrachten. Tims vorgeschlagenes Kochrezept fĂŒr das hiesige Federvieh: In einem Topf stellt man ein Huhn zum Kochen auf den Herd und in einem anderen Topf zehn Lavasteine. Wenn die Lavasteine dann mal weich geworden sind, ist auch das Huhn fertig    đŸ™‚

Jetzt ein paar Impressionen von dem, was wir sonst noch so auf der Insel entdeckt haben.

Regenbogen-EukalyptusbĂ€ume haben zwar keine Regenbogenfarben a la Einhörner zu bieten, die mehrfarbige Rinde ist aber auch mit Grau-Braun-Orange-GrĂŒn-Beige ein herrlicher und beeindruckender Anblick!

Die Landschaft im Waimea Canyon hat bei uns sofort Erinnerungen an unseren Ausflug in das Outback von Australien erinnert: rote Erde und blauer Himmel.

Dazu gab es Berge und TĂ€ler in der Ferne, soweit das Auge reicht.

Im Kokee State Park haben wir laut Schild eines der nassesten Aussichtspunkte der Erde erreicht. Ich fĂŒr meinen Teil kann diese Stelle nun als den absoluten Gewinner meiner persönlichen NĂ€ssehighlights fĂŒhren, denn die Luft war mit Wasser durchtrĂ€nkt, es tropfte kontinuierlich vom Himmel und als Aussicht hat man nur eine dichte Hexensuppe genießen können.

Wir haben natĂŒrlich auch das kleine StĂ€dtchen Hanapepe besucht, welche die Macher von „Lilo & Stich“ inspirierte. Leider waren die LĂ€den im Zentrum alle geschlossen und wegen der Überschwemmungsgefahr mit SandsĂ€cken abgedichtet bzw. wegen des vermuteten Hurrikans grĂ¶ĂŸtenteils noch verbarrikadiert.

Im Dauerregen haben wir allerdings noch die LĂ€den eines anderen auf der Insel bekannten StĂ€dtchen besuchen können, bevor es dann am nĂ€chsten Tag vollkommen ĂŒberschwemmt und aufgrund eines BrĂŒckenschadens komplett von der Außenwelt abgeschnitten wurde.

Wir kauften in Hanalei noch ohne Probleme das eine oder andere SchmuckstĂŒck ein und nur 24 Stunden spĂ€ter stand das von den Bergen kommende und schlammgeschwĂ€ngerte Wasser bis zu den DĂ€chern der einstöckigen HolzhĂ€user. So haben wir das zumindest in den Nachrichten gesehen, denn wie geschrieben, die Zufahrtsstraßen waren fortan fĂŒr jeglichen Verkehr gesperrt:

Eine absolute Überraschung fĂŒr mich war es, hier die spĂ€rlichen Überreste eines russischen (!) Forts Elisabeth aus dem Jahre 1815 zu entdecken.

Damals gab es hier eine russisch-amerikanische Kompanie, welche sich um die Sicherheit der Schiffe beider Staaten kĂŒmmerte, die auf dem Pazifischen Ozean zwischen dem amerikanischen Nordwesten und Asien unterwegs waren. Die zu der Zeit noch nicht der USA angehörigen Hawaiianer haben das allerdings nicht fĂŒr sehr gut befunden und die Russen bereits 1817 aufgefordert, die Insel wieder zu verlassen. Diese Stelle liegt ĂŒbrigens auch an der EinmĂŒndung des Flusses Waimea, wo Captain James Cook 1778 mit seinem Schiff anlegte.

Wir haben trotz Regen natĂŒrlich immer wieder die Chance genutzt, um rauszugehen bzw. zu fahren – allein auf der 60*45 km großen Insel Kauai legten wir in 6 Tagen insgesamt 617 km zurĂŒck. Wir guckten den Surfern bei ihren Ausritten zu …

… gingen am Strand spazieren…

… unternahmen z.B. eine kleine Wanderung zur Makauwahi Cave …

… und entdeckten dabei eine alte, verlassene Zuckerfabrik. Wie schnell doch unter den hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen die Natur wieder GebĂ€ude und zurĂŒckgelassene Maschinen aller Art fĂŒr sich zurĂŒckgewinnen kann:

Wir haben auch hier recht schnell gelernt, dass der Begriff „Fish Market“ keine große Markthalle mit frisch gefangenem Fischen bedeuten muss. In Koloa ist ein Laden mit solchem Namen winzig klein (vergleichbar mit einem Tante Emma-Laden oder Schnellimbiss), aber das dort verkaufte Poke schmeckt einfach großartig.

Apropos Essen. Ich habe jeden Morgen zum FrĂŒhstĂŒck frisches Obst und rosafarbenes Guava Bread mit diversen Fruchtaufstrichen gegessen. Das Brot schmeckte zwar nicht so sehr nach der mir bekannten Frucht, aber die Farbe war einfach genial! Dank der von Darcy und Keahna, die Ă€lteste Tochter der Familie, jeden Tag hervorragend vorbereiteten Obstplatten bin ich zudem schnell auf den Geschmack der einheimischen FrĂŒchte gekommen, wie z.B. Ananas, Papaya, Mango und dortigen kleinen Bananen. Die Papaya hat Darcy direkt vom Baum hinter ihrem Haus geerntet – frischer konnte es also nicht sein!

Ich habe auf Kauai auch wieder mal ein Hawaiian Shave Ice probiert. Diese, auf den Hawaii-Inseln und mittlerweile sogar schon in den USA sehr verbreitete LeckspezialitĂ€t, ist eigentlich nur ein ganz normales Wassereis, welches dann je nach Wunsch mit diversen Sirups durchtrĂ€nkt wird. Der Name kommt daher, dass man in eine Shave-Maschine einen gewöhnlichen Eisblock einlegt und durch Drehen des gesamten Blocks um die eigene Achse wird an einem Messer das Eis fĂŒr den Becher abrasiert:

Die kurze Woche war schneller vorbei als wir dachten und da stand auch schon der Flug auf die nĂ€chste Insel an – diesmal sogar ganz und gar ohne Sturm und ZwischenfĂ€lle.



2018 21.
Okt

Oahu war die erste Hawaii-Insel, welche wir wĂ€hrend unseres vierwöchigen Urlaubs erkundeten. Hier haben wir also auch sehr viele, bis dato fĂŒr uns völlig unbekannte Sachen erleben dĂŒrfen: (richtig große) Schildkröten im Meer …

… ein unfreiwilliges Kennenlernen des spitzenmĂ€ĂŸig ausgeklĂŒgelten Hurrikanwarnsystems auf Hawaii, das megaleckere rohe-Fisch-Gericht Poke-Bowl …

… (schmeckt am besten mit dieser Thunfischart) …

… unsere ungeschickten Versuche, mit einem Boogie-Board gegen kleine fiese Wellen anzukĂ€mpfen …

… und natĂŒrlich die ersten, postkarten- und bilderbuchreifen StrĂ€nde Hawaiis …

Ja, die StrĂ€nde auf Hawaii sind definitiv immer eine ErwĂ€hnung wert. Was mich an diesen nĂ€mlich sehr beeindruckt hat, ist der in der der Regel per Gesetz vorgeschriebene, kostenlose Zugang zu diesen. Damit kann kein noch so großes Ressort, wie z.B. in der TĂŒrkei oder in Spanien, ganze Strandabschnitte fĂŒr sich beanspruchen, sondern muss auch NichtgĂ€sten einen sogenannten „public access“ garantieren – selbst, wenn dafĂŒr am Ende HotelgelĂ€nde und Lobbys von jedermann befahren bzw. durchlaufen werden muss. Lediglich das vom Staat Hawaii bewirtschaftete Naturreservat Hanauma-Bay verlangte Eintrittsgeld von uns, dafĂŒr hat man allerdings auch eine Infrastruktur aufgebaut, welche die BedĂŒrfnisse der unzĂ€hligen, ĂŒberwiegend japanischen Touristen abdeckt.

Vor der ersten BerĂŒhrung mit dem Wasser gibt es sogar extra einen EinfĂŒhrungsfilm ĂŒber die Benimmregeln, Gefahren und andere wichtigen Hinweise. Damit war es der fĂŒr uns einzige Schnorchelspot auf der gesamten Reise, wo man vor dem Gang vom Parkplatz zum Strand noch zuerst in ein kleines Kino gefĂŒhrt wird, damit man am Ende weiß, dass man keine Meeresbewohner anfassen darf oder dass ein Riff und das offene Meer samt Strömung immer eine Gefahr darstellen können. Im GesamtresĂŒmee der Reise muss ich aber sagen, dass es fĂŒr mich persönlich weder der schönste Strand noch das schönste Schnorchelerlebnis war – viel zu ĂŒberfĂŒllt und bzgl. der geringen Wassertiefe leider recht schnorchelunfreundlich.

Aber genau dort haben wir zum ersten Mal Mungos in Aktion gesehen und verstehen nun, warum sie bei den Hawaiianern nicht sonderlich beliebt sind. Zum einem sind sie fĂŒr die am Boden nistenden Seevögel ganz gefĂ€hrliche NestrĂ€uber …

… zum anderen machen sie bei ihren RaubzĂŒgen nicht einmal an menschlichen Dingen Halt, wie z.B. an einem nicht sonderlich gut verschlossenen und mit Essen gefĂŒllten Rucksack, der vor unseren Augen in gerade mal 3 bis 4 Metern Entfernung stand und rotzfrech von den geschickten und flinken Tierchen „geplĂŒndert“ wurde.

Diese Mangustenart stammt eigentlich aus SĂŒdostasien (na, bei wem klingelt es, wenn ich „Rikki-Tikki-Tavi“ schreibe?), welche man vor langer Zeit mal zur RattenbekĂ€mpfung auf die Inseln gebracht hat, wo sie sich danach aber zu einer sogenannten invasiven Spezies entwickelte, die insbesondere einheimische Arten gefĂ€hrdet und hier selbst eigentlich keinerlei Fressfeinde hat.

Bleiben wir doch gleich mal bei den Tieren. Wir bereits erwĂ€hnt, haben wir auf Oahu unsere ersten GrĂŒnen Meeresschildkröten (im Allgemeinen auch unter dem Namen „Suppenschildkröte“ bekannt) gesehen: mal bei unseren SchnorchelgĂ€ngen grasend an den Klippen …

… oder auch im warmen Sand des Strandes ruhend.

Ist schon sehr beeindruckend, dass sie sich von uns Menschen ĂŒberhaupt nicht stören lassen – wenn man sie natĂŒrlich in Ruhe lĂ€sst. Auf Hawaii gibt es deshalb fĂŒr alle die klare Ansage, dass man zu einer am Strand liegenden Schildkröte einen Abstand von mindestens 3 m zu halten hat und wer eine Schildkröte anfasst, kann sogar mit einer Strafe von bis zu 25.000 Dollar rechnen.

Dass wir beim Schnorcheln jede Menge bunter Fische und natĂŒrlich auch den hawaiianischen Staatsfisch Humuhumu-nukunuku-apua’a (ein DrĂŒckerfisch mit einem Maul wie ein Schwein) gesehen haben, versteht sich bei der exquisiten Pazifiklage ca. 4.000 km von jeglichem Festland entfernt und den unzĂ€hligen Korallenriffen fast von selbst. GlĂŒcklicherweise darf man das unaussprechliche Kerlchen auch einfach Humu nennen, denn ich verhaspele mich irgendwie immer bei der Nennung seines vollen Namens.

Nach unseren ausgiebigen Badeeinheiten in salzigen GewĂ€ssern planten wir auch mal eine Erfrischung in einem recht bekannten, weit im Regenwald befindlichen Wasserfall. Die Wegbeschreibung versprach „eine kleine Wanderung von ca. einer halben Stunde“ – bei uns wurden daraus anderthalb Stunden … in nur eine Richtung! Denn nach einigen RegengĂŒssen an den Tagen zuvor und wahrscheinlich auch wegen des hohen Bekanntheitsgrades haben sich die aufgeweichten, lehmigen, mit Wurzeln durchzogenen Wege im tropischen Wald zu regelrechten Stolperfallen und einem rutschig, nassen Hindernisparcours gewandelt …

… und dazu mussten wir an drei Stellen noch einen kleinen Fluss ohne BrĂŒcken ĂŒberqueren, indem man von Stein zu Stein balancierte.

Als wir dann endlich am Wasserfall ankamen, hat mich die Vorstellung, anschließend auch wieder die gleiche Strecke mit nassen Sachen zurĂŒcklegen zu mĂŒssen, doch irgendwie vom Baden abgehalten. Carsten blieb wie immer hart im Nehmen und gesellte sich zu ein paar jungen Leuten, welche uns unterwegs ĂŒberholt hatten und schon vor Ort im Wasser waren.

Bei all den Verzögerungen auf dem Wanderweg blieb uns allerdings nicht mehr sehr viel Zeit zum Verweilen im Wasser, da ein Sonnenuntergang auf Hawaii ziemlich genau zwischen 18:00 und 18:30 Uhr beginnt und es danach recht schnell stockdunkel wird – die Zeit um 21:00 Uhr nennen die Einheimischen deswegen auch gerne mal Hawaiianische Mitternacht. Trotz der langsameren Geschwindigkeit auf den tĂŒckischen Wegen sind wir zwar etwas verdreckter als gedacht, aber dennoch glĂŒcklich im Hellen wieder an unserem Auto angekommen. Im Dunkeln hĂ€tten wir uns sicherlich die Haxen gebrochen oder wĂ€ren erst nach Stunden zurĂŒckgekehrt. Das Baden kam diesmal sicherlich zu kurz, aber dafĂŒr war der Indianer Jones-Abenteuerfaktor umso höher    đŸ™‚

Oahu war bei unserer Urlaubstour die einzige Insel mit einer richtigen Großstadt: Honolulu, die Hauptstadt von Hawaii.

Bei unserem dortigen Tagesausflug waren wir u.a. auf dem Aloha-Tower, wo man erstaunlicherweise ohne jegliches Eintrittsgeld mit einem historischen Aufzug ganz nach oben fahren und den tollen Rundumblick ĂŒber die StrĂ€nde und das Hafengebiet bekommen konnte.

Die aus der Serie „Hawaii Five-O“ als Einblendung fĂŒr das Hauptquartier recht bekannte Statue von King Kamehameha ließen wir ebenfalls nicht aus. Wir hatten zwar bis dahin noch keine einzige Folge der Serie geguckt, aber dank Carstens Zappen erkannten wir das markante StĂŒck Stadtgeschichte trotzdem.

Den ganztĂ€gigen Stadtausflug begannen wir morgens mit einem Aufstieg auf den ehemaligen Vulkankrater Diamond Head, von dem man einen tollen Überblick ĂŒber die ganze Stadt hat und der eigentlich von fast ĂŒberall in Honolulu zu sehen ist. Und zum GlĂŒck waren wir auch schon sehr frĂŒh dort oben, denn so erwischten wir ohne Probleme noch innerhalb des Kraters einen guten Parkplatz, hatten beim Aufstieg nicht so viele Japaner und andere Touristen um uns herum …

… und auf den insgesamt drei Aussichtsplattformen konnten wir uns noch ohne großes GedrĂ€nge frei bewegen und mehr als eine Stunde lang die Blicke in alle Himmelsrichtungen schweifen lassen.

Als wir dann aber von oben zurĂŒck zum Wagen liefen, stapften uns Menschenmassen, grĂ¶ĂŸtenteils eben aus dem Land der aufgehenden Sonne, wie eine nicht enden wollende Ameisenstraße entgegen und der innere Parkplatz war schon wegen ÜberfĂŒllung geschlossen – alles richtig gemacht. Insgesamt hat Honolulu auf uns einen sehr japanisch beeinflussten Eindruck gemacht, denn es gab sogar extra Haltestellen und Pendelbusse zwischen den großen Hotelkomplexen, die komplett nur in japanischen Schriftzeichen gehalten waren … eine völlig eigene Infrastruktur im einstigen Kriegsgegnerland.

Liegt es eigentlich an Pearl Harbor, dass eben so viele Japaner auf Oahu Urlaub machen oder ist es doch nur die NĂ€he zwischen diesen beiden Inseln? Apropos Pearl Harbor: dieses Muss der heroischen Geschichte Amerikas haben wir uns gespart – zu teuer, zu wenig zu sehen und fĂŒr uns beide einfach viel zu patriotisch. DafĂŒr war ein Besuch des weltberĂŒhmten Waikiki-Strandabschnitts fĂŒr uns obligatorisch. Aber trotz seiner BerĂŒhmtheit ist dies absolut nicht der einzige tolle Strand der Stadt und wir haben vom Ala Moana Beach im Westen ĂŒber Magic Island Lagoon, Kahanamoku Beach bis zum Waikiki Beach und Kuhio Beach im Osten mehr als zweieinhalb Stunden gebraucht, um die gesamte Strecke mit flottem Schritt immer entlang der Wasserkante abzulaufen.

Zur Belohnung gab es am Übergang zwischen Waikiki und Kuhio noch einen mĂ€rchenhaften Sonnenuntergang und eine typisch hawaiianische Performance mit Einblicken in die Kultur, die TĂ€nze und die Gewohnheiten.

Die von mir ganz zur Anfang erwĂ€hnte Hurrikanwarnung hat uns zum Ende unserer Woche auf Oahu  ziemlich kalt erwischt. Wir kaufen inzwischen immer fĂŒr USA-Reisen entsprechende SIM-Karten und das lokale Warnsystem funktioniert auf dem Handy zum einen mittels SMS und vorinstallierter Notfall-App und zum anderen werden Updates auch nach einem sehr eindringlichen Warnton im Autoradio ĂŒbertragen.

Dadurch und die Berichterstattung im Fernsehen waren wir und alle anderen auf den Inseln ĂŒber den herannahenden Hurrikan Lane immer gut informiert – wenn nicht sogar verrĂŒckt bzw. kirre gemacht worden. Neben HamsterkĂ€ufen, leeren Tankstellen und Hausverbarrikadieren wurden wir zudem immer wieder mit dem Gedanken an abgesagte FlĂŒgen erinnert. Lane sollte am Freitag auf Oahu treffen und ausgerechnet an dem Tag fand eben auch unser erstes Inselhopping nach Kauai statt. Am Ende hatten wir unverschĂ€mtes GlĂŒck und kurz vor dem Abflug wurde der Hurrikan Stufe 5 auf einen tropischen Sturm herabgestuft, sodass die „Rednecks“ von Hawaiian Airlines wohl gar nicht erst ĂŒber Flugstreichungen nachgedacht haben – mit American Airline hĂ€tten wir an dem Tag sehr viel mehr Pech gehabt.

Die Berichterstattung zeigte jedenfalls Wirkung und so haben wir es sogar nicht einmal mehr geschafft, unseren Mietwagen, einen Jeep Wrangler Sahara, …

… wie ĂŒblich voll aufgetankt abzugeben, da alle auf dem Weg befindlichen Tankstellen leergepumpt und geschlossen waren. Der Flug selber verlief aber ganz problemlos und wir landeten wohlbehalten auf Kauai, dem zweiten Teil unseres Hawaii-Urlaubs. Was wir dort gesehen und erlebt haben, davon werde ich in einem spĂ€teren Blogeintrag in Wort und Bild berichten.



2018 17.
Sep

Gestern war er vorbei, unser vierwöchiger Urlaub auf Hawai’i. Eigentlich ist mit diesem Satz schon alles gesagt … einerseits „wir sind wieder da“ und gleichzeitig „ein Urlaubstraum wurde wahr“   🙂

In den vergangenen 30 Tagen haben wir unglaublich vieles erlebt. Wir haben diese vier hawaiischen Inseln besucht: Oahu, Kauai, Big Island und Maui – jede ist anders und hat ihre Besonderheit:

– OAHU ist die pulsierendste Insel mit der Hauptstadt Honolulu und einer ĂŒberwĂ€ltigenden Anzahl japanischer Touristen.

– KAUAI trĂ€gt ganz zu Recht den Beinamen „Garden Island“, denn sie ist in unseren Augen die grĂŒnste von allen … gleichzeitig ist sie erdgeschichtlich auch die Ă€lteste.

– BIG ISLAND ist dagegen eine ganz junge und immer noch wachsende Vulkaninsel, denn hier arbeitet die Göttin Pele eifrig daran, die InselflĂ€che durch stetige LavaflĂŒsse weiter zu vergrĂ¶ĂŸern.

– MAUI ist die touristischste von allen, aber die SonnenuntergĂ€nge auf den SandstrĂ€nden sind auch perfekt dafĂŒr geeignet.

Wir haben diesmal ĂŒberwiegend in B&Bs ĂŒbernachtet und bleiben mit einigen unserer „Herbergseltern“ sicherlich auch ĂŒber den Urlaub hinaus weiterhin im Kontakt. Insgesamt haben wir sehr viele interessante und liebenswĂŒrdige Menschen auf den Inseln getroffen. Auch die Tierwelt hat sich uns ebenfalls von ihrer besten Seite gezeigt.

Nur ein paar Beispiele: So viele Schildkröten haben wir gar nicht erwartet, aber wir sahen sie sowohl beim Schnorcheln als auch bei unseren zahlreichen StrandspaziergÀngen immer wieder mal in der Ferne und aus nÀchster NÀhe:

Wir fĂŒhlen uns ein wenig geehrt, dass wir einen von derzeit lediglich 1300 möglichen Hawaii-Mönchsrobben bei ihrem Landgang beobachten durften:

Das melodische Quaken (siehe Tabelle „Frog calls online“) von Coqui-Fröschen war unser allabendliches Schlaflied auf Big Island … fast 100 Dezibel bei solch einer GrĂ¶ĂŸe:

Auch das war völlig neu fĂŒr uns: Wir haben den Hurrikan Lane ĂŒberstanden und nebenbei eine Vorstellung davon bekommen, wie das Warnsystem auf Handys und via Radio auf diesen Inseln funktioniert.

Unsere Geschmacksnerven wurden in den vier Wochen allerhand neuen EindrĂŒcke ausgesetzt. Ich werde „Poke“, einen Fischsalat aus rohem Fisch, sehr vermissen und Carsten dĂŒrfte „Loco Moco“, einem Gericht aus Reis, einer flachen Frikadelle, einem gebratenen Ei und einer braunen Bratensauce, sicherlich etwas nachtrauern. Aber letzteres lĂ€ĂŸt sich bestimmt leichter nachkochen, als alleine schon die Zutaten fĂŒr ein ordentliches Poke (rohen Ahi, Thunfisch oder Lachs plus diverser, lokaler GewĂŒrzmischungen) zu bekommen    đŸ™‚
Ich habe außerdem die VorzĂŒge einer Weißen Ananas sehr zu schĂ€tzen gelernt … die ist viel sĂŒĂŸer und enthĂ€lt kaum SĂ€ure. NatĂŒrlich aber auch von all dem anderen Obst, welches fĂŒr uns exotisch ist und dort vor dem FrĂŒhstĂŒck recht schnell mal kurz im Garten gepflĂŒckt werden kann.

Wir haben viel geschnorchelt, viel gebadet und waren auf der Spitze des höchsten Berges im ganzen Pazifikraum (Mauna Kea mit 4.205 m), um dort erst einen fabelhaften Sonnenuntergang ĂŒber den Wolken zu sehen und danach einen Himmel voller Sterne zu bewundern. Wir konnten jede Menge klassisch schöne, weiße SandstrĂ€nde sehen, waren aber auch auf StrĂ€nden mit schwarzem, grĂŒnem und rotem Sand.

Wir haben insgesamt ĂŒber 10.000 Bilder gemacht, die nun allerdings noch gesichtet und ausgedĂŒnnt werden. Die Digitalfotografie erlaubt es zum GlĂŒck bzw. leider, von einer Sache immer schnell mal ein paar Bilder mehr zu machen, um danach das Beste von allen auszusuchen – und genau den letzten Schritt das mĂŒssen wir noch durchfĂŒhren    đŸ™‚

Danach teilen wir auch in gewohnter Art und Weise gern unsere Fotosammlung mit euch, denn ich kann mir vorstellen, dass das Interesse daran groß sein dĂŒrfte    😉



2018 11.
Apr

Nach langer Zeit schaffe ich, euer Heini, mal wieder die Tastatur an mich zu nehmen, um etwas zu schreiben. Ich erlebe immer ganz schön viel, abĂ€r die Tatzen kommen einfach nicht dazu, etwas einzutippen … wahrscheinlich ist das ein Familienproblem.

Ihr habt es schon von Mama gelesen, dass sie mit Papa in Florida waren. Ich war abÀr auch mit dabei! Als echter SeebÀr konnte ich so eine wasserreiche Reise doch nicht verpassen!!!

Diesmal wohnten wir sogar direkt in einem Boot und im Bett war genug Platz fĂŒr uns drei:

Wir waren in Miami und dort gab es soooooooo viel Wasser ĂŒbĂ€rall! Ich habe so viele verschiedene StrĂ€nde gesehen!

Nach dem kalten Winter hatte ich allerdings noch mein Winterfell an. Eigentlich viel zu warm, abĂ€r ein Fellwechsel im Februar kam trotz der zwei Wochen noch nicht in Frage. Also schwitzte ich lieber ein bisschen am Strand. Zum GlĂŒck gab es abĂ€r ganz viel Wind – der kam bestimmt von den Wellen, die ihn immer vor sich hergeschoben habe. Glaubt mir, ich konnte das lange genug beobachten:

Die StrÀnde waren sooooooooooooooooooooo unglaublich schön! So schön!!!!!!

Ich habe ĂŒbrigens nicht nur so in der Gegend herumgesessen, ich habe auch viel Neues entdeckt. Zum Beispiel, habe ich einen großen, runden Stein mit weicher OberflĂ€che gefunden:

Ich lag nur ganz kurz oben drauf und dann ist dieser Stein von ganz allein kaputtgegangen!

Ich wusste gar nicht, dass ich ein gar so schwerer BĂ€r bin! Das muss einfach an meinem Winterfell liegen, anders ist das nicht zu erklĂ€ren. Nachdem ich mir abĂ€r diese ÜbĂ€rraschung etwas genauer angesehen habe, merkte ich, dass ich daraus sogar etwas ganz NĂŒtzliches machen kann. Wollt ihr wissen, was? Schaut mal her!

Eine echt unentbĂ€rliche Strandliegeschaukel! Leider war sie zu schwer zu transportieren  *bĂ€renseufz*  und deshalb habe ich sie dort fĂŒr den nĂ€chsten UrlaubĂ€r zurĂŒckgelassen.

An einem anderen Strand habe ich ganz viele SandmÀnnchen kennengelernt:

Doch ich glaube, sie waren schon viel zu lange in der Sonne, denn sie waren ja schon ganz schwarz! Und leider waren sie auch nicht wirklich gesprĂ€chig, dabei habe ich sie mehrmals gefragt, ob sie vielleicht eine AbkĂŒhlung wollen:

AbĂ€r vielleicht lag es auch an der Sprache: Ich spreche nĂ€mlich kein SandmĂ€nnisch und bei ihnen hakte es wohl am BĂ€rischen mit meinem sĂ€chsischen Dialekt. Wir werden es nicht mehr erfahren …

Mit einem Manatee habe ich dafĂŒr sehr schnell verstĂ€ndigt, denn am Ende verbindet Wasser uns alle!

Und Manatees sind einfach lieb! Ganz anders war es mir bei einem Tierchen, welches Papa gefangen hat und mir zeigen wollte:

AbÀr dann habe ich mich getraut, nÀher zu kommen und es war gar nicht schlimm:

Nur bei einem Alligator verzichtete ich vorsichtshalber mal auf AnnĂ€herungsversuche, denn meine Eltern sagten, die sind unheimlich schnell beim Beißen:

Dieser blonde King-Kong war dagegen ganz ganz zahm:

Ich habe mich ĂŒbrigens diesmal nicht nur mit StrĂ€nden und der Tierwelt beschĂ€ftigt, sondern auch mit moderner Kunst! Wir besuchten alle zusammen Wynwood, das ist ein Stadtteil in Miami, und schauten uns dort diverse WĂ€nde an. So viele bunte WĂ€nde habe ich noch nie in meinem Leben gesehen!

Manche betrachtete ich aus verschiedenen Blickwinkel und sie waren immer wieder schön!

Ich war fĂŒr einen kurzen Moment sogar selber ein Teil solches Kunstwerks:

Ihr wollt bestimmt wissen, wie ich das geschafft habe … dann zeige ich es euch:

Papa ist immer so ein hilfreicher Geist!

Wir besuchten auch eine Ausstellung mit vielen Buchstaben. Das war mal etwas anders als nur gemalte Bilder. Die SprĂŒche fand ich bĂ€rig!

FĂŒr die, die das letzte Bild nicht ganz entziffern können, hier der Text in diesem Spiegel: „Can you love yourself ?“ … meine Antwort: abĂ€r natĂŒrlich!

Miami ist eine so große Stadt, dass sie sogar noch eine kleine aufnehmen konnte: Little Havanna. Dort war alles auch sehr bunt, aber nicht mehr an den WĂ€nden, sondern einfach so auf der Straße. Dort habe ich einen Hahn getroffen – Rasse Riesig-Amerikanisch.

Ich habe meine Mama ĂŒbĂ€rzeugt, mal mit mir aufs Bild zu kommen.

Ich habe dort in einem Laden einem Mann zugeschaut, wie er aus vielen großen braunen BlĂ€ttern eine dicke Rolle fabriziert. Mama sagt, es gibt ganz viele Menschen, die so eine Rolle namens Zigarre anzĂŒnden und dann rauchen. Das ist definitiv nichts fĂŒr mich, denn so wird mein Fell ganz fĂŒrchterlich riechen und bekommt vielleicht sogar noch seltsame dunkelbraune Flecken!

Stattdessen habe ich liebÀr eine littlehavanesische Tracht anprobiert:

Da muss ich aber noch ganz schön reinwachsen!

Ich habe auch versucht, mit diesen beiden Herren ein GesprĂ€ch zu fĂŒhren, aber ich verstehe leider kein IbĂ€risch – ich merke, ich muss noch ganz viele Sprachen lernen!

Die zwei haben einfach ĂŒbĂ€rhaupt nicht verstehen können, dass es in diesem Teil der Stadt jemanden gibt, der ihre Mundart nicht kennt!

Da wollte ich vor Scham nur noch flĂŒchten! Zuerst habe ich mich als KĂŒhlerfigur auf unsere Mietwagen getarnt – von wegen kĂŒhl, das war ganz schön hot!

Irgendwann war ich auch mal auf einem kleinen Flughafen und schaute mir eine Zeitlang die herumstehenden Flugzeuge an:

Dann kamen meine Eltern und wir alle durften sogar in eines davon einsteigen und sind damit geflogen! Endlich durfte ICH auch mal am Fenster sitzen!

Außerdem durfte ich dem Piloten direkt ĂŒbĂ€r die Schulter schauen – das war echt spannend!

Danach, als wir gelandet sind, hatte ich Lust auf ein kĂŒhles Bierchen. AbĂ€r eine Entscheidung an diesem Strassenaufsteller, wo ich am Ende hingehen sollte, war schwer zu treffen:

Ich wollte schon gern das Risiko eingehen und endlich einen BĂ€ren aus dieser Gegend kennenlernen, abĂ€r so ein Bierchen nach einem aufregenden Tag hat dann doch ĂŒbĂ€rwogen:

Und dann … dann war meine Zeit als UrlaubĂ€r auch fast schon wieder vorbei. Ich ließ mir von der warmen Sonne mein Winterfell noch mal so richtig aufwĂ€rmen, damit ich die Zeit, bis der Sommer endlich bei uns in Dresden ankommt erkĂ€ltungsfrei ĂŒbĂ€rstehen kann:

Habt ihr gesehen, wie die Sonnenstrahlen direkt durch mich gingen? Mit dieser WĂ€rme im Herzen, im Fell und im Bauch bin ich dann wieder nach Hause zu meinen Kumpels geflogen – in einem sehr, sehr großen Flugzeug und diesmal ohne Fensterplatz.



2018 02.
Apr

Meinen guten Vorsatz fĂŒr 2018 habe ich wohl schneller gebrochen als gedacht, denn eigentlich wollte ich in diesem Jahr meine Berichte ĂŒber die monatlich geplanten Fotoprojekte schneller veröffentlichen als im Jahr davor. Hat wohl schon im Januar nicht geklappt … daher habe ich nun endlich die Osterfeiertage dafĂŒr genutzt, euch die Bilder, welche ich ganz brav rechtzeitig im jeweiligen Monat gemacht habe, zu prĂ€sentieren. Wie sagt man so schön: „Lieber spĂ€ter als nie“    🙂

Also das Thema vom Januar war/ist „Alkoholisches“ – davon hat ja sicherlich jeder von uns irgendwas im Schrank. Und so habe auch ich zuerst auf die GetrĂ€nke zurĂŒckgegriffen, welche sich in unserer Wohnung befinden. Da wĂ€ren bei mir ein Whiskey …

… ein Sahnelikör …

… und natĂŒrlich ein Wodka    đŸ™‚

Da bei uns die unterschiedlichen Weinsorten stets im Keller lagern, durften die drei Weinfarben ebenfalls eine Rolle beim ersten Projekt des neuen Jahres spielen:

Unterschiedliche Farbabstufungen lassen sich auch pÀrchenweise ganz gut kombinieren:

Ich war auch von manchem FarbĂŒbergang zwischen den unterschiedlichen Weinsorten ganz angetan:

Und auch die Spiegelung der Weinkelche ineinander fand ich ein Foto wert:

Mal ehrlich, ein Glas Rotwein hat manchmal schon etwas blutrĂŒnstiges in sich, nicht wahr?

Aber es ist und bleibt eine schöne und richtig krÀftige Farbe:

Ein Rose sieht naturgemĂ€ĂŸ etwas zarter aus:

Ich trinke gelegentlich gerne auch mal einen Cocktail, habe aber bis jetzt noch nie einen selber gemischt. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich deswegen bis zu unserem Februar-Urlaub gewartet habe und deshalb diese Aufnahmen hier ausnahmsweise mal nicht nur aus dem Januar stammen    😉
Ich finde, mit einem solchen MixgetrĂ€nk kann man eine entspannte Stimmung, welche ĂŒberwiegend beim Trinken dieser zu sommerlichen Temperaturen am Strand entsteht, so unkompliziert und am besten vermitteln    đŸ™‚

Unter uns gesagt, in so einer Umgebung sieht auch ein Bier in einem Plastikbecher herrlich aus    😉

Hoffentlich wird es bei uns in Deutschland demnĂ€chst genau so warm und sonnig und dann könnt ihr euch selbst schon bald von meinen Worten in einem heimischen Biergarten ĂŒberzeugen    😉

Zum Wohl!



2018 20.
Feb

Carsten und ich sind seit gestern wieder zu Hause in Dresden und inzwischen auch ganz und gar im Arbeitsalltag angekommen. Aber wir schauen nur zu gern auf die zwei Wochen Hochzeitstag- und irgendwie auch Sommerurlaub in Miami (Florida, USA) und seiner Umgebung zurĂŒck.

Schnuckelige Tagestemperaturen von etwa +25°C, unzĂ€hlige große und kleine StrĂ€nde in erreichbarer NĂ€he mit ganz viel weichem Sand, endlich keine dicken Sachen tragen zu mĂŒssen und dazu noch eine unglaubliche Farbenpracht – natĂŒrlich ĂŒberwiegend unterschiedliche Blautöne vom Wasser und dem Himmel … ich habe das alles soooo genossen!!!

So wie auch das Wiedersehen mit Sandra (und ihrer Familie) in Cape Coral:

Ich hoffe, ihr findet den Sonnenuntergang im Hintergrund genau so schön wie ich   đŸ™‚   denn schon allein ĂŒber die zahlreich erlebten SonnenuntergĂ€nge könnte ich einen superlangen Eintrag verfassen: um sie zu beschreiben, fehlen mir allerdings die Worte. Die FarbverlĂ€ufe im Himmel sind einfach magisch und mĂ€rchenhaft schön und das an jedem einzelnen Tag! Hier mal zwei Impressionen, welche wir auf Key West aufgenommen haben:

Ist das nicht einfach umwerfend!?

Und das ist nur ein Bruchteil von den großartigen Erlebnissen und Begegnungen mit Natur und Mensch, welche wir in den zwei Wochen machen konnten. Ich werde am Wochenende mehr dazu schreiben und natĂŒrlich auch die entsprechenden Bilder zum Zeigen aussuchen    😉

Aber wie schon anfangs gesagt, sind wir jetzt wieder zurĂŒck im winterlichen Dresden, wo unser Thermometer heute frĂŒh -2,5°C zeigte und ein Verlassen der beheizten GebĂ€ude ohne Jacke, Stiefel, Handschuhen, Schal und MĂŒtze ziemlich leichtsinnig wĂ€re. Allerdings muss ich zugeben, dass sich die SonnenaufgĂ€nge in Sachsens Hauptstadt zum Besseren entwickelt haben:

Es wird hoffentlich nicht all zulange dauern, bis wir auch hier wieder schnuckelige +25°C haben   😉