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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2018 28.
Nov

Schon im Juni 2015, als ich Fotos fĂŒr mein Monatsprojekt „BĂ€ume“ gemacht habe, war ich von den einzelnen Teile dieser außergewöhnlichen Pflanzen sehr angetan. BlĂ€tter kamen im Oktober 2017 als Sonderprojekt dran und dieses Jahr habe ich meine Aufmerksamkeit den Wurzeln gewidmet, denn ohne sie wird kein Baum ĂŒberleben. Wenn ein Baum entwurzelt ist, steht es nicht sonderlich gut um seinen Fortbestand:

Wurzeln suchen sich stets ihren Weg und lassen sich auch nicht von solchen Hindernissen wie Steinen …

… oder Felsen ausbremsen:

Im Gegenteil, sind solche Steine im Weg, werden sie umschlungen und als zusÀtzliche VerstÀrkung der Standhaftigkeit genutzt:

Nicht mal eine steile Wand kann Wurzeln auf ihrem Weg ausbremsen …

… und ein dazugehöriger Baum profitiert am Ende sehr von solcher HartnĂ€ckigkeit:

Aber Wurzeln sind auch beim Wandern stetige Begleiter. Mal zeigen sie dem Wanderer die Richtung, in die der Weg fĂŒhrt …

… mal können die knorrigen, knotigen Teile zu einer Stolperfalle werden, wenn man sie nicht beachtet …

… oder sie bilden hilfreiche Stufen, um einen Aufstieg zu vereinfachen:

Man kann bei eine eigenartigen Anordnung von sichtbaren Wurzelteile sogar etwas ins GrĂŒbeln kommen, ob diese eine Art noch nicht entzifferter Schriftzeichen des Waldes sind …

… und bei jemanden mit viel Fantasie erinnern einige davon sogar an Vertreter der Tierwelt    đŸ™‚

Dies wĂ€re jetzt im Normalfall ein Ende meines RĂŒckblicks auf das Juli-Projekt, aber da ich dies erst so spĂ€t veröffentliche, erlaube ich mir (das nennt man wohl „kĂŒnstlerische Freiheit“   🙂   ) noch weitere Bilder von Wurzeln zu zeigen, welche ich allerdings erst im August auf Hawaii gemacht habe.

Manche der nÀchsten Aufnahmen beweisen, dass BÀume unabhÀngig davon, ob sie in Europa oder in Polynesien beheimatet sind, ihre Wurzeln auf gleiche Art und Weise in die Welt ausstrecken. Findet ihr wie ich die Parallelen?

Das war ein Baum in einem erkalteten Lavafeld auf Big Island:

Dies sind diverse „Wurzelpfade“:

Aber es gibt natĂŒrlich auch ein paar andere Wurzelansichten, welche sich bei uns so nicht wiederfinden. Wenn ich z.B. die Wurzeln bei Palmen gesehen habe, konnte ich ein Bild in meinem Kopf nur schwer los werden: wie diese von ganz vielen kleinen Beinchen woanders hingetragen und wieder in die Erde eingesetzt wird – ich weiß, meine Fantasie ist manchmal sehr eigenwillig   🙂

Die Wurzeln der Banyan-BĂ€ume kommen allerdings nicht selten von oben, was mich schon auf Bali sehr fasziniert hat:

Dadurch entsteht dann am Ende ein riesengroßer Baum, der nicht selten ein sehr weit verzweigtes Wurzeln-StĂ€mme-Geflecht zu bieten hat:

Dabei spielt es dann auch gar keine Rolle, dass all das aus unserer Sicht kreuz und quer wÀchst:

Diese Wurzel eines Regenbogeneukalyptus sieht sehr massiv und stabil aus. Dazu ist sie im gleichen Maße farbenfroh wie der gesamte Baumstamm – erinnert doch sehr an herablaufende Farbe, oder?

Und wenn ein Baum auf Hawaii seine Wurzeln nicht zu sehr in die Tiefe schicken kann, dann bleibt eben ein Teil gut sichtbar draußen:

Ich hoffe, ihr findet genau so wie ich, dass diesmal ein „Bonus“ zum Fotoprojekt eine durchaus passende ErgĂ€nzung zum eigentlichen, rechtzeitig durchgefĂŒhrten Projekt ist    🙂



2018 11.
Nov

Unsere nĂ€chste Insel ist Kauai und wer „Lilo & Stitch“ (eines unserer Familienfilme) sehr aufmerksam angeschaut hat, weiß, dass es genau die Insel ist, auf welcher der kleine Außerirdische per Zufall landete. Nun landeten auch wir trotz der Wetterkapriolen des inzwischen auf einen tropischen Sturm herabgestuften Hurrikan Lane ebenfalls hier.

Kauai wird „Garden Island“ genannt und dies ist absolut gerechtfertigt, denn dort geht es der Pflanzenwelt wirklich gut – an Feuchtigkeit mangelt es jedenfalls nicht. Da diese aber eben vor TĂŒren und Fenstern nicht Halt macht, sind solche Bedingungen aber leider auch Ă€ußerst feindselig fĂŒr BĂŒcher, Fotos und Holzprodukte. Deshalb gibt es hier neben Klimaanlagen eben auch etwas im Großformat fĂŒr den Kleiderschrank, was wir in Deutschland oft nur beim Neukauf von elektronischen GerĂ€ten in kleinen SĂ€ckchen finden und eigentlich sogleich wegwerfen … bei uns nennt man es Silicagel. Ohne solche Luftentfeuchter wĂ€ren frische Klamotten im Regal grundsĂ€tzlich klamm und muffig. Hier mal in Großaufnahme ein solcher Beutel mit nur noch wenig Kristallgel (unten) und schon viel eingefangenem Wasser:

WĂ€hrend unserer Urlaubswoche haben wir eben auch gelernt, wie es sich anfĂŒhlt, wenn es den ganzen Tag einen tropischer Regen gibt und wie stark dann neben des krĂ€ftigen Windes auch die zahlreiche Regentropfen auf den breiten BlĂ€ttern von Bananen, Papaya und anderen tropischen GewĂ€chsen herabtrommeln.

Zudem haben wir jeden Tag sehen können, wie sich aufgrund der tÀglichen RegenfÀlle die Opakeaa-WasserfÀlle verÀndert haben.

Leider hat das Wetter unsere in Deutschland vorbereiteten PlÀne zum Wandern, Baden und Schnorcheln total zunichte gemacht.

Besonders deshalb ist Kauai fĂŒr uns die entspannteste aller Inseln auf unserer Reise geworden. Wir haben sogar Zeit gefunden, uns beim US- Netflix die ersten Folgen von „Hawaii-5-0“ anzusehen und hatten zudem beim Schwatzen ĂŒber dies und jenes mit unserer B&B-Gastfamilie ganz viel Spaß. Schließlich nahm der Regen am Ende natĂŒrlich auch erheblichen Einfluss auf den allgemeinen Tagesablauf von Darcy, Tim und ihren drei Kindern plus zwei Minidackeln – vieles wurde abgesagt und kurzerhand ins Haus verlegt.

Diese westlichste der großen Hawaii-Inseln und hat lediglich knapp 66.000 Einwohner. An der Lage ist zudem zu erkennen, dass sie geologisch betrachtet auch die Älteste ist. WĂ€hrend unseres Aufenthaltes haben wir das natĂŒrlich genauer erklĂ€rt bekommen: die letzte Insel im Osten ist Big Island (stellen wir in Wort und Bild im dritten Teil des Reiseberichts genauer vor) und sie ist aus vulkanischer Sicht das Epizentrum, da nur hier noch Austritt von Lava und Magma stattfindet. Die gesamte Inselgruppe Hawaiis inklusive der unzĂ€hligen Atolle driftet zudem kontinuierlich gen Westen. VerlĂ€sst eine Landmasse so also den unterirdischen „Überlauf“ und hat genĂŒgend Zeit sich zu entfernen, entsteht dadurch wiederum eine eigenstĂ€ndige Insel – von Ost nach West, also von Heute in die Vergangenheit, formierten sich demzufolge Big Island (vulkanisch als einziges noch aktiv), Maui (plus Kaholawe, Lanai & Molokai), Oahu und Kauai (plus Puuwai). Wind, Wasser und Wetter nagen allerdings seit Jahrmillionen kontinuierlich an dem, was sich ĂŒber der WasseroberflĂ€che befindet und deshalb ist alles westlich von Kauai nicht mehr als Insel zu erkennen, sondern nur noch als Atoll. Dieses Bild von Google-Earth zeigt es noch einmal sehr anschaulich:

Genug der Lehrstunde, zurĂŒck zu unseren persönlichen EindrĂŒcken. Ein Wahrzeichen von Kauai sind zweifelsohne die zahlreich auf der Insel vorkommenden HĂŒhner und schon bei unserer Ankunft haben wir sie nahezu auf jeder Straße gesehen. Ich dachte zuerst, es wĂ€re ein wenig wie in der Ukraine: TagsĂŒber sind die HĂŒhner allein unterwegs und abends kommen sie wieder zurĂŒck nach Hause. Aber dann haben wir von Tim gelernt, dass sie wirklich freilebend bzw. wild sind. Ihre Vorfahren wurden einst auf der Insel fĂŒr illegale aber sehr beliebte HahnenkĂ€mpfe gezĂŒchtet, doch 1992 fegte Hurrikan Iniki ĂŒber das Land. Dabei gingen die meisten Stallungen kaputt, sodass die HĂŒhner in eine ungewohnte Freiheit entlassen wurden, die sie anscheinend bis heute sichtlich genießen. Da sie sich von allem möglichen Zeugs auf den Straßen ernĂ€hren, was sich natĂŒrlich letztendlich auch auf ihren Fleischgeschmack auswirkt, und sie auch sonst wohl sehr zĂ€h sind, lohnt es sich nicht, diese als Mahlzeit zu betrachten. Tims vorgeschlagenes Kochrezept fĂŒr das hiesige Federvieh: In einem Topf stellt man ein Huhn zum Kochen auf den Herd und in einem anderen Topf zehn Lavasteine. Wenn die Lavasteine dann mal weich geworden sind, ist auch das Huhn fertig    đŸ™‚

Jetzt ein paar Impressionen von dem, was wir sonst noch so auf der Insel entdeckt haben.

Regenbogen-EukalyptusbĂ€ume haben zwar keine Regenbogenfarben a la Einhörner zu bieten, die mehrfarbige Rinde ist aber auch mit Grau-Braun-Orange-GrĂŒn-Beige ein herrlicher und beeindruckender Anblick!

Die Landschaft im Waimea Canyon hat bei uns sofort Erinnerungen an unseren Ausflug in das Outback von Australien erinnert: rote Erde und blauer Himmel.

Dazu gab es Berge und TĂ€ler in der Ferne, soweit das Auge reicht.

Im Kokee State Park haben wir laut Schild eines der nassesten Aussichtspunkte der Erde erreicht. Ich fĂŒr meinen Teil kann diese Stelle nun als den absoluten Gewinner meiner persönlichen NĂ€ssehighlights fĂŒhren, denn die Luft war mit Wasser durchtrĂ€nkt, es tropfte kontinuierlich vom Himmel und als Aussicht hat man nur eine dichte Hexensuppe genießen können.

Wir haben natĂŒrlich auch das kleine StĂ€dtchen Hanapepe besucht, welche die Macher von „Lilo & Stich“ inspirierte. Leider waren die LĂ€den im Zentrum alle geschlossen und wegen der Überschwemmungsgefahr mit SandsĂ€cken abgedichtet bzw. wegen des vermuteten Hurrikans grĂ¶ĂŸtenteils noch verbarrikadiert.

Im Dauerregen haben wir allerdings noch die LĂ€den eines anderen auf der Insel bekannten StĂ€dtchen besuchen können, bevor es dann am nĂ€chsten Tag vollkommen ĂŒberschwemmt und aufgrund eines BrĂŒckenschadens komplett von der Außenwelt abgeschnitten wurde.

Wir kauften in Hanalei noch ohne Probleme das eine oder andere SchmuckstĂŒck ein und nur 24 Stunden spĂ€ter stand das von den Bergen kommende und schlammgeschwĂ€ngerte Wasser bis zu den DĂ€chern der einstöckigen HolzhĂ€user. So haben wir das zumindest in den Nachrichten gesehen, denn wie geschrieben, die Zufahrtsstraßen waren fortan fĂŒr jeglichen Verkehr gesperrt:

Eine absolute Überraschung fĂŒr mich war es, hier die spĂ€rlichen Überreste eines russischen (!) Forts Elisabeth aus dem Jahre 1815 zu entdecken.

Damals gab es hier eine russisch-amerikanische Kompanie, welche sich um die Sicherheit der Schiffe beider Staaten kĂŒmmerte, die auf dem Pazifischen Ozean zwischen dem amerikanischen Nordwesten und Asien unterwegs waren. Die zu der Zeit noch nicht der USA angehörigen Hawaiianer haben das allerdings nicht fĂŒr sehr gut befunden und die Russen bereits 1817 aufgefordert, die Insel wieder zu verlassen. Diese Stelle liegt ĂŒbrigens auch an der EinmĂŒndung des Flusses Waimea, wo Captain James Cook 1778 mit seinem Schiff anlegte.

Wir haben trotz Regen natĂŒrlich immer wieder die Chance genutzt, um rauszugehen bzw. zu fahren – allein auf der 60*45 km großen Insel Kauai legten wir in 6 Tagen insgesamt 617 km zurĂŒck. Wir guckten den Surfern bei ihren Ausritten zu …

… gingen am Strand spazieren…

… unternahmen z.B. eine kleine Wanderung zur Makauwahi Cave …

… und entdeckten dabei eine alte, verlassene Zuckerfabrik. Wie schnell doch unter den hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen die Natur wieder GebĂ€ude und zurĂŒckgelassene Maschinen aller Art fĂŒr sich zurĂŒckgewinnen kann:

Wir haben auch hier recht schnell gelernt, dass der Begriff „Fish Market“ keine große Markthalle mit frisch gefangenem Fischen bedeuten muss. In Koloa ist ein Laden mit solchem Namen winzig klein (vergleichbar mit einem Tante Emma-Laden oder Schnellimbiss), aber das dort verkaufte Poke schmeckt einfach großartig.

Apropos Essen. Ich habe jeden Morgen zum FrĂŒhstĂŒck frisches Obst und rosafarbenes Guava Bread mit diversen Fruchtaufstrichen gegessen. Das Brot schmeckte zwar nicht so sehr nach der mir bekannten Frucht, aber die Farbe war einfach genial! Dank der von Darcy und Keahna, die Ă€lteste Tochter der Familie, jeden Tag hervorragend vorbereiteten Obstplatten bin ich zudem schnell auf den Geschmack der einheimischen FrĂŒchte gekommen, wie z.B. Ananas, Papaya, Mango und dortigen kleinen Bananen. Die Papaya hat Darcy direkt vom Baum hinter ihrem Haus geerntet – frischer konnte es also nicht sein!

Ich habe auf Kauai auch wieder mal ein Hawaiian Shave Ice probiert. Diese, auf den Hawaii-Inseln und mittlerweile sogar schon in den USA sehr verbreitete LeckspezialitĂ€t, ist eigentlich nur ein ganz normales Wassereis, welches dann je nach Wunsch mit diversen Sirups durchtrĂ€nkt wird. Der Name kommt daher, dass man in eine Shave-Maschine einen gewöhnlichen Eisblock einlegt und durch Drehen des gesamten Blocks um die eigene Achse wird an einem Messer das Eis fĂŒr den Becher abrasiert:

Die kurze Woche war schneller vorbei als wir dachten und da stand auch schon der Flug auf die nĂ€chste Insel an – diesmal sogar ganz und gar ohne Sturm und ZwischenfĂ€lle.