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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 12.
Dez

Euer Daumendrücken hat tatsächlich geholfen, denn schon am nächsten Tag (Freitag, den 11.10.) haben wir es gewagt und im Sinne des Kindes gewonnen. Carsten kann sich in der Ecke der Autotür ganz gut ohne Krücken stabilisieren und dann den Transfer mit Stephanie durchführen – das würde mein Rücken definitiv nicht leisten können. Sogar um den anfänglich noch genutzten Anhänger hat er sich größtenteils selbst bemüht … auch wenn es zum Teil etwas abenteuerlich aussieht:

Ebenfalls lustig empfand ich das Rollirennen der beiden, als wir auf unserem Hausflur bzw. zu unserer Wohnungstür unterwegs waren:

Stephanie fand nicht nur toll, dass sie diese Runde am Ende sogar mit Vorsprung für sich entscheiden konnte, sondern vor allem, dass sie so früh schon wieder für lange Wochenenden (MI-SO) in die Residencia OLCA kommen konnte:

Die Freude fängt schon mit dem Mittwochabend an, wo wir gemeinsam und stets mit einem Couchsnack bewaffnet die 12. Staffel der Kochshow „The Taste“ (überspitzt ausgedrückt: ein 3-Gänge-Menü wird auf einem Teelöffel angerichtet) gucken:

Bei der zweiten und dritten Folge konnten wir uns parallel ja nur per Chat oder Anruf austauschen und für Stephanie gab es dazu im Pflegezentrum nur Salzstangen oder anderes Knabberzeugs. Das ist natürlich Nichts im Vergleich zur immer reich gedeckten Tafel bei uns: Fleischtörtchen, Sushi, Baguette mit Pasten & Cremes, Fleischwurst, kleine Salami, Schnitzel-Stücke, Tomaten, Kartoffeln, Datteln/Pflaumen im Speckmantel oder Käsecracker mit Currypaste – keine Angst, das ist nicht das Menü EINES Abends gewesen   😉

Aber sie freut sich auch über die ganzen notwendigen Tätigkeiten bei uns, wie z.B. Gemüse schälen und schnibbeln, …

… Kartoffel schälen …

… und sogar Geschirr spülen bzw. für sie bleibt das Abtrocknen:

Für mich brach aber leider eine ganz harte Zeit an, die auch sicherlich noch bis Ende Januar anhalten wird – erst dann wird Carsten voraussichtlich seine Krücken loswerden. Denn ich muss nun fast immer im winterlichen Dunkeln mit dem Auto fahren (z.B. die 70 km hin und zurück für Lüneburg), oftmals sogar zeitgleich mit Regen oder Schnee – mag ich gar nicht!!!

Carsten kann leider fast nix selbst (in seinen Händen) transportieren (Tisch auf- & abdecken, Wasserkästen einkaufen, Einkaufstüten), etwas zu holen ist ebenfalls immer recht aufwändig für ihn (mal kurz eine neue Flasche Wasser, ein Taschentuch oder seine Thrombosespritzen), die Transfers von Stephanie in der Wohnung übernehme ich derzeit vollständig (Bett, Couch, Badewanne) und raus aus der Wohnung kommen wir derzeit eben auch nicht – jedenfalls nicht gemeinsam. Ist schon blöd …

Fast 2,5 Wochen hatte ich aber glücklicherweise einen kleinen Wonneproppen in meiner Nähe:

Ja, man kann diese Bezeichnung durchaus für beide nehmen   😉

Andrea kam mit der fast einjährigen Olivia aus Österreich zu Besuch, u.a. um meinen Geburtstag mitzufeiern. Diese Zeit habe ich sehr sehr sehr sehr genossen, auch wenn wir hierfür ebenfalls wieder unsere vorher geschmiedeten Pläne über den Haufen werfen mussten. Carsten hatte extra Zeitausgleich für den 13.11. eingereicht und wollte die beiden mit dem Auto am Hamburger Hauptbahnhof abholen – den Part musste ich ja nun übernehmen. Da ich aber nicht mit dem Auto in die Innenstadt fahren wollte, tauschte ich unseren Suzuki gegen die Limousinen des öffentlichen Nahverkehrs. Zu zweit meisterten wir dann das gesamte Gepäck, die defekten Fahrstühle und die verspäteten Züge … kein weiterer Kommentar.

Jedenfalls versuchte ich so viel Zeit wie möglich mit Olivia zu verbringen und am Ende hat sie mich sogar recht schnell akzeptiert, sodass sie u.a. recht lange auf meinen Armen blieb, ohne sofort ihrer Mama nachzuweinen. Und diese Spielecke hat ihr besonders gut gefallen, die wir jeden Abend aufräumten, damit sie am nächsten Tag wieder ganz viel zum Ausräumen hatte:

Überraschenderweise beschäftigte sie sich sogar recht viel mit dem Bobby-Car, doch ihr Füße reichten leider noch nicht bis zur Erde, sodass sie immer auf unsere Impulse angewiesen war   😉

Am 26. war dann mein Ehrentag und im Kreise der OLCA-Familie verbrachten wir eine sehr schöne Zeit mit leckerem Essen vom Griechen, Geschenke auspacken und ein wenig Feiern:

Carsten gestattete mir sogar, mal wieder ein bäriges Geschenk behalten und in der Wohnung aufstellen zu können – total süß, oder ?

Am 30. November mussten wir uns aber leider schon wieder von der Großen mit der Enkelin verabschieden – hier das letzte Gruppenfotos unserer tollen Zeit:

Unglücklicherweise konnte ich die beiden an dem Vormittag nicht zum Hauptbahnhof begleiten, denn zum einen musste ich arbeiten und zum anderen hatte Carsten genau zum Zeitpunkt der Zugabfahrt einen Termin beim Orthopäden. Alleine hingehen kann er ja noch nicht …

Doch auch bei ihm geht es voran und er beißt sich durch – hier ist er trotz Eis und Schnee auf dem Weg zum Eingang des Pflegezentrums, wo Stephanie mal wieder sehnsüchtig auf uns und ihre Abholung wartete:

Für ihn ist der gefallene Schnee natürlich nicht sehr positiv, aber Stephanie hatten ihren Spaß mit der weißen Pracht:

Also sind wir einen Samstag mal zu zweit rausgegangen und stundenlang herumspaziert, z.B. zum kleinen aber feinen ADVENTorfer Markt:

Das Töchterlein hat es in den letzten Wochen zudem geschafft, mal ein kleines Buch zu lesen …

… und ihre Vorliebe für Kratzbilder weiter auszuleben:

Mit dem großen Kratzbilderbuch sogar so ehrgeizig, dass auch Linki mal ran durfte:

Dieses Foto fällt wohl in die Rubrik „Selbst Zähneputzen kann bei den OLCAs äußerst gefährlich sein … also lieber Helm tragen!“:

Doch die Erklärung ist ganz einfach: dieser Kopfschutz für unsere nächsten Besuche im Skaterpark ist geliefert worden und Carsten wollte wissen, ob er auch passt. Da kann man natürlich nicht bis zum Ende des Putzens (oben) oder gar bis zum nächsten Tag (unten) warten   🙂

Ja, und am letzten Wochenende haben wir unsere ersten Weihnachtskekse gebacken:

Das wird wohl so auch die nächsten Tage weitergehen, denn wir beiden haben wirklich Bock drauf!!!

Ihr seht und wisst nun, warum dieser Blogeintrag schon wieder so lange gedauert hat – entweder sind wir mit dem Kind in Dauer-Action (auch wenn wir die geplanten Außer-Haus-Aktivitäten vorerst auf Eis legen müssen) oder an den Tagen ohne sie habe ich neben des Arbeits- und Alltags ein weiteres hilfsbedürftiges Mündel zu versorgen   😉    doch wir geben uns Mühe, so viel wie möglich zu bewältigen, damit am Ende nicht alles liegenbleibt und einen dann erschlägt.

Heute waren wir zum Beispiel beide im Büro: ich habe Carsten bis zu seiner Firma mit dem Auto kutschiert und bin dann von dort mit der S-Bahn weiter in die Innenstadt zu meiner gefahren – auf dem Rückweg analog, nur umgedreht. Wir sind echt gespannt, wann er endlich wieder sein Bein belasten kann und somit noch mehr Bewegungsfreiheiten bekommt – seid ihr bereit für das nächste Daumendrücken?   😉



2021 12.
Feb

Ich habe meine Mama nun übärzeugen können, dass ich jetzt auch mal wieder an der Reihe bin, um hier etwas zu schreiben. Was bin ich denn sonst für eine Schreibär, wenn ich nie den Platz an der Tastatur bekommen kann?! Sie hat es eingesehen und mir ihren Schreibtisch übärlassen.

Ich habe zwischenzeitlich vergessen, dass das Tippen eine ziemlich anstrengende Ãœbung ist, die – jedenfalls für mich – sehr viel Dehnung erfordert. So ein Glück, dass ich auch in den Corona-Zeiten immer darauf achte, in Form zu bleiben!

Abär ich will ja nicht mit meiner Fitness angeben, sondern übär den Winter im Norden bärichten. Ich habe schon gestaunt, dass die Leute hier – im NORDEN! –  übärrascht sind, dass es kalt wird und dass es Schnee gibt. Es ist doch schließlich der Norden?! Abär in diesem Norden scheint weißer und liegenbleibender Schnee eine Besonderheit zu sein – ganz eigenartig.

Ich für meinen Teil habe mich sehr gefreut, als ich vom Bett aus dem Fenster guckte und draußen viel Weiß sah. Ich musste ein bisschen suchen, bis ich meine Mütze, die mir meine Mama damals für unsere Schlesienreise gestrickt hat, wiedergefunden habe. Zum Glück kam seitdem auch ein passender Schal dazu! Als ich alles aufgesetzt und umgebunden hatte, war ich sofort draußen!

So ein strahlendes Winterweiss!!!

Ich habe mir auch mal einen lebensgefährlichen Blick vom Balkon aus nach unten genehmigt – unser Schnee war erstens weißer und zweitens hatten wir meiner Meinung nach auch viel mehr davon!

Und was macht man, wenn es geschneit hat? Natürlich einen Schneebärengel!

Allerdings sieht das Ergebnis bei den Bären ein bisschen anders aus als bei den Menschen – man darf ja nie vergessen, dass wir auch noch ein Schwänzchen am Pops haben!

Also, wenn ihr mich fragt, sieht das eher wie eine Bärenblume als ein Bärenengel aus. Was sagt ihr?

Ich saß da noch ein bisschen herum und habe übärelegt, was ich sonst noch mit all dem vielen Schnee anstellen könnte …

Und da fiel es mir wie die Schneeflocken vom Himmel: einen Schneemann bauen!

Ich habe sowas noch nie gemacht und es war echt an der Zeit, das mal zu versuchen. Ich war übärrascht, dass es gar nicht so schwer ist!

Ich finde, er sieht sogar ein bisschen nach einem Bären aus. Abär ihm fehlte definitiv eine Kopfbedeckung. Ich übärlegte, was ich dafür nehmen könnte. Und da fiel mir mein Eimerchen ein, welches ich damals für den Ausflug an den Strand von St. Peter Ording geschenkt bekommen habe. Ein echt tolles Teil, sag ich euch! Und so vielseitig!

Ich konnte damals in das Eimerchen meine Muscheln hineinlegen …

… ich konnte es auch mit Sand füllen …

… und daraus konnte ich dann sogar noch eine Sandburgen machen!

Für meine Baumeister-Übärprüfung muss ich aber noch etwas lernen, bis diese Burgen mal bezugsfertig werden können. Naja, abär wir reden jetzt ja gar nicht mehr vom Sommer und Meer, sondern vom Winter und Schnee!

Ich holte also geschwind das Eimerchen und – zack! – hatte mein Schneebärmann einen Hut auf!

Ich merkte abär beim Aufsetzen, dass der Kopf viel zu klein für das Eimerchen geworden ist. Also musste ich noch ein paar mehr Kugeln aus dem Schnee rollen und diese aufeinander setzen. Und endlich hatte ich die passende Größe geschafft!

Und das sogar schon ganz  klassisch mit drei unterschiedlich großen Kugeln! Ich war echt ganz stolz auf mich!

Es hat echt bärigen Spaß gemacht, aber dann waren meine Tatzen und auch mein Pops doch etwas kühl geworden und es war an der Zeit, wieder ins Warme zu gehen.

Abär Schnee ist schon eine ganz tolle Erfindung! Und ich habe wahrhaftig mein Herz an diesem Tag an ihn verloren!

Jetzt ist der ganze schöne Schnee abär schon längst wieder weg … es ist nur noch sehr kalt und sehr windig da draußen. Da bleibe ich liebär mit meinen Kumpels in der Wohnung und warte einfach auf die nächste Abenteuergelegenheit! Und dann bärichte ich euch auch wieder darüber – versprochen!

Euer Heini aka Schneebär



2020 26.
Jul

Wenn ich eine längere Schreibpause habe, dann deutet diese oft daraufhin, dass in meinen Leben einiges los ist. Zum Glück passiert dann aber auch überwiegend etwas Positives    😉

Also dann versuche ich mal kurz zu berichten, was bei uns in den vergangenen Tagen so passierte.

Fangen wir damit an, dass Carsten und ich ein Häuschen gebaut haben. Wir haben an unserer Wohnung einen wirklich großen Balkon dran und inzwischen haben wir dafür auch einige Gartenmöbel und einen Gasgrill zugelegt. Damit all diese Sachen nicht stets und ständig der Sonne, dem Wind, dem Regen usw. ausgesetzt werden, haben wir schon vor einer Weile ins Auge gefasst, dafür mal einen passenden Schuppen zu suchen und aufzustellen. Vor einer Woche brachte ein Paketbote für dieses Bauvorhaben zwei große Pakete mit vielen Einzelteilen zu unserer Wohnung. Carsten stellt sich solchen Herausforderungen nur all zu gern und so verbrachten wir fast den ganzen lieben Samstag damit, alles genau nach Anleitung zusammen zu bauen – zig Schrauben wollten verbaut werden:

Bei solchen Projekten bin ich sooooo froh, einen derart handwerklich begabten Mann „mein Schatz“ nennen zu dürfen    🙂     allein wäre ich damit schon beim Lesen der Anleitung gnadenlos überfordert!

Aber am Ende des Tages war alles gänzlich aufgebaut und alle Draußendinge fanden darin tatsächlich ihren Platz:

Ich habe aber auch nicht nur zugeguckt, sondern übernahm bereitwillig meine Lieblingsrolle: Helferlein. Wenigstens mit diesen beiden Werkzeugen kann ich inzwischen ein bisschen umgehen    😉

Da unser letztes Wochenende sehr arbeitsreich geworden ist, gönnten wir uns mal einen freien Tag während der Arbeitswoche. Zum Glück hatten wir genug Überstunden angesammelt, um uns diesen Luxus ohne große Probleme leisten zu können.

Deshalb ging es am Dienstag gleich nach dem Frühsporteln, Duschen und Frühstücken mit dem Smartie nach Mölln. Dieser Ort gönnt sich den Beinamen „Eulenspiegelstadt“ – denn der wohl berühmteste Narr Deutschlands, Till Eulenspiegel, ist in dieser Stadt gestorben. Das steht zumindest auf seinem Gedenkstein an der St. Nikolai-Kirche:

Auf dem Marktplatz gibt es auch ein Eulenspiegelmuseum – es ist das linke, das kleinere Gebäude auf dem Foto:

Und natürlich gibt es auf dem gleichen Platz auch die passende Figur am Brunnen. Wenn man bei dieser gleichzeitig an der Fußspitze und dem Daumen reibt und sich etwas wünscht, dann soll man damit auch entsprechendes Glück haben. Und da man von Glück nie genug haben kann, packte ich nur zu gern die bereits von vielen Glücksritterfingern glänzend polierten Teile der Figur ebenfalls an    🙂

Es gab an diesem Dienstag nicht so viele Touristen in den Möllner Straßen, sodass uns mache Straßenzüge ganz allein gehörten:

Natürlich findet man hier gefühlt an jeder Ecke entweder einen Narren …

… oder eine Eule:

An einer Straßenecke war die heitere Stimmung leider kurz vorbei, denn hier erinnerte man an ein ziemlich dunkles Kapitel der Möllner Geschichte:

Der Anschlag von Mölln war damals in allen Medien sehr präsent, das habe sogar ich trotz meiner zu dem Zeitpunkt noch recht eingeschränkten Deutschkenntnissen verstanden …

Wir erkundeten weiterhin die Stadt per pedes, schlenderten durch den Kurpark inklusive Kneipp-Areal (siehe ganz unten), stapften einen Hügel hoch zu einem markanten Wasserturm und landeten schon recht bald in einem Wildpark, welcher sogar ohne Eintritt zu besuchen war:

Schon am Eingang hörten wir Geräusche, welche wir so nur von einer Passage aus Jurassic Park kannten. Das schrille, hochtönige Quicken mit asthmatisch anmutenden Atemzügen wurde hier allerdings von zwei Wildschweinkeilern erzeugt, welche wohl die Rangordnung untereinander klären mussten. Das hat diese Hirsche nicht im geringsten gestört, denn sie erholten sich trotzdem in einem, für Besucher frei zugänglichen Gehege und wirkten ganz entspannt hinter ihrer Zweigenbarriere:

Da war dieser Waschbär wesentlich hektischer unterwegs … immerzu auf der Suche nach etwas Fressbaren, allerdings zum Teil nur mit wenig Erfolg:

Als wir uns ursprünglich für Mölln als Ausflugsziel entscheiden haben, hatten wir unter anderem den Gedanken, dass, falls es regnen sollte, wir die Zeit in einem Laden oder im Museum überbrücken könnten. Aber der Petrus hatte seine eigenen Pläne und ließ den großen Regen erst dann auf die Erde los, als wir im Wildpark bzw. Wald und somit am weitesten vom städtischen Leben entfernt waren:

Die mitunter heftigen Schauer sind derzeit aber nie von langer Dauer und wir hatten sogar das unendlich große Glück, zugleich einen kleinen Unterstand mit Holzbänkchen erreicht zu haben – so sehe ich einem Platzregen beim Prasseln auf die Blätter gern zu    🙂

Am gestrigen Samstag machten wir uns in die Großstadt auf – es ging diesmal nach Hamburg. Genauer gesagt, wollten wir uns einen Ãœberblick darüber verschaffen, was man in der Fußgängerzone von HH-Bergedorf so alles zu sehen bekommt. Ich fand, dass hier eine gute Mischung aus Läden und alten Gebäuden angeboten wird. Dies mal ein paar Impressionen unseres Einkaufs bzw. Ausflugs:

Natürlich haben wir auch den einen oder anderen Laden besucht, eine Kleinigkeit gegessen, einem Straßenmusiker zugehört  – eben das, was man bei einem Bummelnachmittag so macht … es ist ja schließlich Wochenende.

Eine Sache muss ich euch aber noch unbedingt berichten: unsere Bärenfamilie hat völlig unerwartet Zuwachs bekommen    🙂    dem Blick dieses kleinen Bären konnten wir beide einfach nicht widerstehen    😉

Darf ich vorstellen: Bärnie    🙂    er wurde von den alteingesessenen Bären schon mal sehr herzlich empfangen und liebevoll in ihren Kreis mit aufgenommen.

So, das war es, was es von uns zu berichten gibt. Carsten und ich haben uns heute recht spontan einen Lämpeltag gegönnt, d.h. nicht besonders produktiv, aber dafür sehr sehr erholsam. Muss doch auch mal sein, nicht wahr?    😉



2020 12.
Jul

Ich muss mich ganz schön bärenstark zusammenreißen, denn ich muss zugeben, dass mir das Reisen doch ganz schön fehlt – plödes Corona! Da freue ich mich schon wie ein Bärserker, wenn wir wenigstens einen Ausflug in die Umgebung machen können! Und so war es auch neulich: wir fuhren für einen Tag nach Ratzebärg, auch wenn meine Bäreneltern diese Stadt liebär Ratzeburg nennen. Naja, sollen sie, abär ich habe es einfach im Gefühl, dass sich da im Laufe der vielen Jahren ein Rechtschreibfehler eingeschlichen haben muss.

Denn gleich am Anfang wird jedem Reisendem sofort klar, wer hier das Sagen hat – man muss übärall den Bärentatzenspuren folgen:

Ich habe mir so meine eigenen Gedanken gemacht, warum diese eine so ungewöhnliche Farbe haben und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Wegweiserbär wahrscheinlich zuerst in einem Erdbärfeld war, bevor er dann zur Arbeit ging.

Bei dieser Tatzengröße sind auch die Schritte entsprechend groß geworden. Und da meine Beine etwas kleiner sind, habe ich kurz darübär nachgedacht, ob ich einen Hilfsmittel nutzen will, abär das Pferd sah mir einfach viel zu wild aus:

Ich habe beschlossen, mich liebär ab und zu beim Laufen auszuruhen. Und das war auch gut so, denn ich konnte einen ganz netten Mann kennen lernen, welcher mir bei Orientierung in der Stadt sehr geholfen hat:

Er hob mich ganz behutsam auf seinen Hut und da fühlte ich mich im wahrsten Sinne des Wortes so richtig wohlbehütet:

Ich musste als Nachhut ja auch immer wieder Acht auf meine Eltern geben. Auf dem Marktplatz entfernte sich Papa meiner Meinung nach viel zu schnell, abär ich habe ihn dennoch immer gut im Blick behalten können:

In der Stadt gab es übärall ganz viele Blumen, die mir sehr gut gefallen haben – ich fand das sooooo romantisch: diese vielen, bezaubärnden und duftenden Rosen!

Einfach übärwältigend! Ich hätte gern welche davon mitgenommen, denn ich habe in einem Schaufenster ein Portrait von einer übärirdischen Schönheit gesehen:

Wenn ich sie finde, dann schenke ich ihr ganz bestimmt eine schöne Rose. Das würde ihr sicher bestimmt gefallen.

Ich habe ab da versucht, mich durchzufragen, um diese bezaubärnde Dame zu finden, abär mir konnte leider keiner helfen. Ein Mann hat mir sogar seine Taschen gezeigt, um zu beweisen, dass er keine Karte zu ihrem Herzen hat:

Vielleicht mache ich mich nach Corona eine weitere Reise, um die Bärenschönheit irgendwo unterwegs zu finden. Immerhin bin ich ja ein ganz doll erfahrener Seebär!

Abär das Reisen in Zeiten von Corona hat übärraschenderweise auch seine schönen Seiten. Normalerweise besuche ich die Kirchen immer nur in einer Handtasche, abär jetzt waren so gut wie keine anderen Besucher da und ich konnte mir ungestört einmal eine Orgel ansehen. Sonst habe ich sie immer nur gehört, abär nie gesehen. Nun war es andersherum: gesehen, abär nicht gehört:

Ich hatte auch endlich mal die Chance, in einem Kreuzgang zu sitzen und meinen Gedanken nachzuhängen:

Ich weiß immer noch nicht so richtig, warum dieser lange Flur mit Bögendecken „Kreuzgang“ heißt. Ich habe mir die Kreuze in der Kirche immer anders vorgestellt. Abär ich fand ihn trotzdem sehr schön.

Nach so vielen Eindrücken hatte ich einen Bärenhunger. Der Otter, der gerade einen Fisch gefangen hatte, wollte diesen abär auf gar keinen Fall mit mir teilen:

In einem Lokal war an Essen trotz des lecker riechenden Fischbr̦tchens auch nicht zu denken Рdoofer Mund-Nasen-Schutz!

Zum Glück konnte ich an einer anderen Stelle etwas von Mamas Kirschkuchen ergattern!

Das war übärhaupt ein sehr teddyfreundliches Cafe, dort gab es für solche wie mich sogar extra Bänke in einem Strandkorb!

Diese sind zwar nicht gepolstert, wie die Menschensitze, abär ich habe ja nicht nur ein weiches Herz, sondern auch einen weichen Pops    ðŸ˜‰

Kurz bevor wir wieder nach Hause fuhren, blieben wir alle noch eine Weile am Ratzebärger See sitzen und haben uns übär die bislang gemachten Reisen unterhalten und Pläne für zukünftige Ausflüge geschmiedet:

Es gibt doch noch soooo viel zu entdecken!



2020 26.
Apr

Dieses Jahr ist irgenwie so vieles gar nicht mehr so wie es war, findet ihr das nicht auch? Als Reisebär bin ich ja inzwischen gewohnt, meine Bärenkumpels, die liebär auf die eigenen vier Wände aufpassen wollen, immer wieder mal zu verlassen, um die große weite Welt zu entdecken. Abär nun sitzen wir schon ganz lange an einem Fleck. Gut, wir sind von Dresden erst nach Hamburg uns danach nach Wentorf umgesiedelt, abär man kann doch einen Umzug (= viel Arbeit) nicht mit einem Urlaub (= viel unterwegs) vergleichen! Und schon gar nicht das eine durch das andere ersetzen! Ich habe deshalb mal meine Mama gefragt, wann wir wieder auf Reisen gehen können. Ui, da habe ich bei ihr wohl einen wunden Punkt getroffen! Sie erklärte mir in bärengerechten Worten, dass es dieses Jahr sicherlich keine große Reise geben wird. Und im Moment sieht es sogar selbst für Ausflüge nicht gut aus. Sie hat dabei ganz viel von Corona bärichtet, und benutzte so seltsame Worte wie „Soziale Distanz“,  und „Verbot der Beherbärgung“. Mir war jedenfalls klar, dass ich jetzt für einige Zeit damit leben muss, meine Bilder von vorherigen Reisen durchzugucken und mich so an die vielen übärwältigend schönen Orte dieser Welt zu erinnern.

Um so mehr freue ich mich, dass ich mit meiner Mama noch wenigstens im Januar für ein paar Tage nach Sylt aufbrechen konnte. Und da ich euch darübär noch nicht erzählt habe, hole ich das eben jetzt nach – ich habe ja jetzt ganz viel Zeit dafür.

Wenn wir sonst so verreisen, fliegen wir oder fahren mit dem Auto. Abär auf Sylt sind wir mit dem Zug gekommen – eine ganz neue Erfahrung für mich!

Ich konnte dabei ganz viel aus dem Fenster gucken: Bäume, Häuser, Schafe! Mama hat viel gelesen, abär auch immer wieder selbst aus dem Fenster in die Welt geschaut.

Als wir in unsere Ferienwohnung kamen, hatte ich ganz viele gesammelte Eindrücke zu verarbeiten. Dazu musste ich auch unbedingt das Kissen für meine Mama testen, denn ihr ist ein guter Schlaf auf Reisen ganz, ganz wichtig … hat sie gesagt!

Am nächsten Tag lernten wir die Insel ein bisschen näher kennen. Sie hat uns sogar mit ganz viel Liebe empfangen!

Als echter Seebär habe ich schon einige Inseln besucht, wie z.B. Rügen, Bali oder Madeira. Ich war sogar schon auf Hawaii, aber das habe ich euch noch gar nicht erzählt. Ich werde es mir gleich notieren, dass ich das noch nachholen muss! Abär zurück zur Nordsee und Sylt    ðŸ™‚

Ich habe wie erwartet viel Wasser gesehen, und natürlich auch Boote darauf:

Es fuhr immer wieder auch ein großes Schiff auf dem Meer. Mama sagte, es ist eine Fähre und mit ihr kommt man sogar bis nach Dänemark.

Ich war schon vor langer Zeit mal in Dänemark – auf Durchreise nach Norwegen. Abär ich hätte richtig Lust, mehr von diesem Land zu sehen. Ich notiere mir das liebär auch gleich, damit ich nach diesem blöden Corona meine Mama übärzeugen kann, dass wir dort auch mal unbedingt hinfahren müssen.

Diesmal schweife ich abär oft ab – muss an dem ständigen Daheimbleiben liegen.  Also zurück zur eigentlichen Geschichte: Auf Sylt entdeckte ich beim Spazierengehen auch ganz viele Schafe:

Sie waren etwas distanziert, abär ich fand sie sehr freundlich. Sie lächelten sogar beim Kauen zurück:

Manche haben auch ganz lieb zurück gegrüßt:

Ich habe sie wirklich sehr lieb gewonnen! Leider kamen sie nicht nah genug zu mir, ich hätte sie nur zu gern gestreichelt, um zu wissen, ob ihr Fell genau so weich ist wie meins. Es sah irgendwie sehr danach aus. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

Als kleiner Bär ist man immer wieder darauf angewiesen, mal in die Luft gehoben zu werden, um all das zu sehen, was auch meine Bäreneltern entdecken können:

Abär dann bekam ich ganz plötzlich Hasenohren!!!

Ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, dass ich mit meiner Mama nicht alleine auf der Insel unterwegs war. Sie traf sich dort mit ihren Freunden Olga und Oleg aus der Ukraine:

Dass sie so warm angezogen sind, liegt am ganz schön ruppigen Seewind. Ich habe zwar dickes Fell und dementsprechend nicht sehr gefroren, abär bei manch einem Foto fegte er mich förmlich weg – bloss gut, dass meine Mama mich immer gerade noch so festhalten konnte!

Das ist übrigens das Geländer einer unfassbar langen Treppe!

Sie war so lang, dass ich allein schon bei ihrem Anblick müde wurde und mich erstmal setzen musste:

Ein Glück, dass ich bei solchen Wegen immer meine Mitfahrgelegenheit in Mamas Handtasche habe, sonst wäre ich womöglich immer noch unterwegs nach unten. Zumal der Wind mich bestimmt immer wieder nach oben geweht hätte – eine schreckliche Vorstellung!

Meine Nase hat in diesen paar Tagen ganz viel frische Seeluft geschnuppert, mein Fell wurde ordentlich durchgepustet und nun war es an der Zeit, wieder zu meinen Kumpels und zu Papa zurück zu fahren. Nach Hause ging es auch wieder mit dem Zug. Abär nun war ich von der ganzen frischen Luft viel zu müde, um mir die Landschaft durchs Fenster anzusehen. Deshalb kuschelte ich mich liebär an meine Mama und döste, bis wir wieder gesund und glücklich am Bahnhof ankamen und vom Papa begrüsst und umarmt wurden.

Das war dieses Jahr bislang mein einziger Tapetenwechsel. Ich hoffe abär ganz stark, dass ich in den nächsten Wochen und Monaten doch noch ein paarmal rauskommen und euch dann übär meine Neuentdeckungen bärichten kann.

Euer Heini, der daheimbliebende Reisebär ………………………… blödes Corona!!!



2019 26.
Dez

Dieses Jahr ist bei uns zu Hause die Weihnachtszeit mit wenig Zaubärhaftem verbunden – statt eines Weihnachtsbaums stehen übärall Kisten und Kartons im Wohnzimmer. Da kommen mir kleinem Heini-Bären viele schönen Erinnerungen an die Weihnachtstage vom letzten Jahr zurück ins Gedächtnis, als ich meine Eltern in die „Stadt die niemals schläft“ begleiten durfte.

Zugegeben, am Anfang habe ich in diesem großen Häuserwald zunächst gar keinen Zaubär von Weihnachten gespürt.

Dann habe ich aber in einem ganz großen Park ein bezaubärndes Mädchen kennengelernt – sie heißt Alice:

Sie sagte mir, dass sie schon selber mal in einem Wunderland war und dass ich in dieser Stadt ganz viele interessante Sachen entdecken kann, wenn ich nur meine Knopfaugen ganz weit offen halte. Ihre Freunde – der Märzhase, die Grinsekatz und ein verrückter Hutmacher – haben das Gleiche bärichtet:

Sie sagten, dass man hier viele schöne, spannende, abär auch vielleicht gruselige Sachen erleben könnte und dass mir die ganze Welt offen steht. Wegen der Welt hatten sie natürlich recht:

Ihr glaubt ja gar nicht, wie viele verschiedene Bären ich in der Stadt gefunden habe!

Die Bären in New York können ganz allein ein Auto fahren. Ich hoffe, dass ich, wenn ich groß bin, das auch mal kann!

Dortige Bären haben abär auch einen Riecher für gemütliches Beisammensein …

Ich hätte nur zu gern an ihre Scheibe geklopft, abär dann wollte ich sie doch lieber nicht stören. Ich habe mir nun von ihrer Gemütlichkeit etwas in meinem Herzen für die weiteren Abenteuer aufbewahrt.

Ich war echt froh, dass Alice mich vorgewarnt hatte, dass es in dieser Stadt auch gruselige Ãœbärraschungen geben kann … diesen Bären fand ich irgendwie schon zum Alpträumen schön!

Bei diesem prähistorischen Schwarzbären hatte ich auch keine Lust auf eine größere Freundschaft und war ziemlich froh, dass er mich nicht entdeckt hat. Er war echt groß und düster!

Zum Glück lernte ich auch ganz viele süße Bären mit coolen Weihnachtsmützen kennen – wir hatten echt viel Spaß zusammen! Ihre gute Laune war sofort ansteckend!

Ich hätte nur zu gern erfahren, welche Teddys in diesen Kartons ihr Zuhause haben. Abär diese waren zugebunden, da kam sogar ich nicht rein.

Ich habe mir dann von einem Autor, der mit Nachnamen Andersen heißt, ein Märchen vorlesen lassen. Dabei habe ich dann auch einen weiteren Zuhörer – ein kleines Entchen, welches nicht sehr hübsch, abär ganz liebenswürdig war – in meiner Nähe entdeckt:

Dieses Märchen habe ich dann zwei Mäuschen weitererzählt, die ich zufällig bei meinen Streifzügen durch die Stadt entdeckt habe, denn sie konnten von allein einfach nicht einschlafen. Irgendwie wurden sie sich nicht einig, ob es in ihrem Zimmer nun warm oder kalt war:

Ich fühlte mich wie zu Hause, denn meinem Bärenpapa ist es auch immer viel zu warm und meine Bärenmama sagt, dass ihr kalt sei. Vielleicht sollte ich es bei den beiden auch mal mit einem schönen Märchen versuchen … bei den Mäuschen hat es schließlich ja ebenfalls wunderbar geklappt!

So viel zu meinen Abenteuern in New York City. Abär es kam bis jetzt noch zu wenig Weihnachtliches in meinem Bäricht vor! Diese Stadt, wenn man die vielen Menschen in ihr nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkt, hat das Zeug, einen kleinen Bären ganz schnell in eine traumhafte Weihnachtsstimmung zu versetzen.

Nehmen wir allein den super-duper-hyper-großen Weihnachtsbaum – sooooo viele bunte Glitzerkugeln!

Solche bunte Kugeln fand so gut wie übärall! Ich finde, meine Nase spiegelt sich darin besonders gut    😉

Manche Weihnachtsbäume gab es zum Glück auch in einer für einen Teddy passenderen Größe. Darauf waren nicht nur Nadeln grün …

Ãœbärhaupt gab es an so vielen Orten sehr viel rote und grüne Deko – ein total schöner Kontrast für mein hellbraunes Bärenfell!

Oft hatte ich das Gefühl, dass die ganze Welt um mich herum nur aus Licht und Leuchten bestand – so schön!

Mit dem Zaubärhirsch kam ich sogar ganz schnell mal auf den Nordpol.Wusstet ihr, dass dort Pinguine und Eisbären quasi als Nachbarn leben? Ich habe sogar ein Beweisfoto für die gemacht, die mir das nicht glauben wollen!

Zu einem echten Weihnachtsfest gehörte natürlich ein Treffen mit einem Schneemann. Er war sehr viel kuscheliger als ich es mir vorgestellt habe. Also ist es echt gut, dass wir uns kennengelernt haben, sonst würde ich wohl immer noch denken, dass alle Weihnachtsmänner eiskalt sind!

Wenn ihr denkt, ich habe den Weihnachtsmann nicht gesehen, dann irrt ihr euch!

Und da ich immer meistens ein ganz braver Bärli bin, durfte ich mir auch etwas wünschen. Er hat mir sehr aufmerksam zugehört und versprochen, dass mein Wunsch in Erfüllung gehen wird. Abär ich darf diesen niemanden verraten, sorry!

Ich hoffe, dass ich meinen Weihnachtszaubär, welches seitdem in meinem Herzen lebt, mit euch teilen konnte und wünsche allen meinen Lesern ein schönes, liebevolles, friedliches, kuscheliges und einfach nur bäriges Weihnachtsfest!



2019 03.
Nov

Ich stelle mal wieder mit Schrecken fest, dass ich mich beim Schreiben hier erneut rar gemacht habe. Nun versuche ich euch mal ganz schnell in all das einzuweihen, was Carsten und ich in den letzten Tagen so erleben konnten.

Vor genau zwei Wochen beschlossen wir beide, einen schon etwas länger an unserer Pinnwand hängenden Gutschein einzulösen. Diesen hatte ich schon vor knapp einem Jahr von Lisa und Kathrin als Dankeschön für meine Russisch-Nachhilfe erhalten. Jetzt waren wir reif dafür, mal wieder so richtig schön brunchen zu gehen und da kam uns dieses Geschenk von den beiden Mädels natürlich gerade recht. Wir haben bislang noch nie im Rosengarten gegessen und waren dementsprechend sehr gespannt. Trotz Nieselregens entschieden wir uns vom Apartamento OLCA bis dort zu Fuß zu gehen, denn wir konnten auf der Altstädter Seite gemütlich entlang der Elbe schlendern, einen Blick auf den heute stattfindenden Flohmarkt werfen, musste dann nur noch den Fluß via Albertbrücke überqueren und liefen sogar erst noch durch den für dieses Lokal namensgebenden Rosengarten. Es gab auch noch vereinzelt ein paar Blütenstände …

Die gesamte Umgebung machte selbst bei diesem etwas ungemütlichen Herbstwetter einen sehr netten Eindruck als man auf das Restaurant zuging:

Das Ganze sieht im Sommer bestimmt noch sehr viel besser aus! Nur den Gedanken, eventuell draußen sitzen zu können, haben wir äußerst schnell verworfen:

Im Herbst bleibt man doch lieber in überdachten und beheizten Räumen sitzen, um das melancholisch anmutende Wetter nur durch ein schützendes Fenster zu beobachten. Der Brunch richtete sich ganz nach italienischem Geschmack und auch die Musik, welche im Hintergrund lief, kam aus Italien: Eros Ramazotti schmachtete mehrere Lieder lang aus den Lautsprechern. Wir fanden das Angebot auf dem Buffet sehr ansprechend, das Personal sehr entspannt und hilfsbereit und haben unsere Zeit mit mehrgängigem Herumnaschen zusammen mit Reden über alles mögliche, was uns gerade durch den Kopf ging, sehr genossen.

In die große Uhr über dem Buffet haben wir uns auch verliebt, denn wir beide finden, dass diese auf der Klinkerwand einfach spitzenmäßig aussieht! Würden wir sofort kaufen wollen, aber uns fehlt einfach eine entsprechende Wand dafür …

An dieser Stelle nochmals ein riesengroßes Dankeschön an Kathrin und Lisa – ohne euch hätten wir dieses Kleinod der Dresdner Gastronomie höchstwahrscheinlich nie entdeckt!

Als wir dann mit vollen Bäuchen durch den Rosengarten zurück zur Innenstadt liefen, entdeckten wir durch Zufall noch etwas ganz Besonderes!

Dieser Bär von Rudolf Löhner ist wirklich zum Schreien liebenswürdig!

Wir gingen nach dem Essen übrigens nicht nach Hause, sondern mal wieder zu einer Igeltour. Diesmal war es eine Führung, welche durch die Innenstadt führte und das Thema „Der 9. November – (K)ein deutscher Schicksalstag in Dresden?“ behandelte. Gemeint sind natürlich die Jahre 1918 (Novemberrevolution), 1938 (Brand der Synagoge) und natürlich 1989 (Wende).  Wir konnten mal wieder einiges aus einem anderen Blickwinkel sehen und nun habe ich auch eine genaue Vorstellung darüber, wie die Dresdner Synagoge vor dem Brand aussah und was dabei passierte. Das neu errichtete Nachfolgegebäude fand ich noch nie sonderlich hübsch – es erinnert mich eher an eine Burg mit Schießscharten. Jetzt kenne ich sogar auch das alte Aussehen und finde die neue Version bei weitem nicht so attraktiv wie das ursprüngliche Werk von Gottfried Semper – Architekt der berühmten Semperoper:

Am darauffolgenden Sonntag war das Wetter wesentlich besser und wir folgten nur allzu gern einer Einladung von Kerstin, mit ihr und ein paar ihrer Freunde durch den Rabenauer Grund zu wandern.

Dies war nicht unsere erste Laufrunde in dieser Gegend, denn wir waren schon einmal mit Ines und Torsten dort unterwegs und ein weiteres Mal zu einer geführten Wanderung mit einem Trainer aus dem Fitnessstudios unseres Arbeitgebers. Aber selbst bei diesem dritten Mal entdeckten wir wieder etwas komplett Neues, wie zum Beispiel die Somsdorfer Klamm (steil bergauf) und die Himmelsleiter (steil bergab) … beides war obgleich der vielen Stufen und der rutschigen Blätter definitiv nicht meine Lieblingsabschnitte dieser Ganztagswanderung! Ich liebe eben ein entspanntes Laufen und Umhergucken, doch diese beiden Strecken erforderten jegliche Aufmerksamkeit und große Konzentration von einem. Ansonsten war es ein wunderschöner, sonniger Herbsttag und man hatte viele netten Menschen um sich, mit den man über Gott und die Welt plaudern konnte.

Jetzt, wo wir schon mal im Entdeckermodus waren, trauten wir uns gerne an die nächste neue Erfahrung: Ich war schon mal vor 2 Jahren zu einem Geschäftsessen im vegetarischen Restaurant „brennNessel“ und damals sehr von der gemütlichen Atmosphäre und den leckeren Gerichten angetan. Schon damals konnte ich mit meiner Schwärmerei auch Carstens Neugier wecken, aber als spontaner Besucher hat man so gut wie nie eine Chance, einen Tisch zu bekommen und wir hatten es leider immer wieder verpasst, vorab zu reservieren. Also planten wir unseren Besuch nun sehr zeitig und bekamen auch erfolgreich einen Tisch am Dienstagabend. Der Laden war tatsächlich auch an dem Tag (mitten in der Woche!) rappelvoll! Das Essen schmeckte erneut superlecker. Ich hatte einen Polenta-Spinat-Auflauf und dies war Carstens Spätzle-Lauch-Zucchini-Auflauf mit Brie:

Auch wenn das für die meisten unserer Freunde und Bekannte völlig unglaubwürdig klingt, aber mein Mann fand das vegetarische Essen tatsächlich sehr lecker und hat alles ganz brav aufgegessen! Danach kehrten wir noch bei McDonalds ein … nein, Scherz!    😉

Der Abend des darauffolgenden Mittwochs nährte mich mit geistiger Nahrung, denn in der Dresdner Hauptbibliothek wurde das neue Buch der inzwischen sehr angesagten russischen Autorin Gusel Jachina vorgestellt und ich bin Anna sehr dankbar, dass sie an mich gedacht und mich mitgenommen hat. Ich habe mal von einer Freundin ihr erstes Buch als Geschenk bekommen – natürlich in der Originalsprache. Dieses Buch ist inzwischen in 34 Sprachen übersetzt: auf deutsch „Suleika öffnet die Augen“ . Wer ernste Literatur mag und keine Probleme damit hat, sich mit dem traurigen Kapitel der russischen Geschichte zur Zeit Stalins zu befassen, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen! Ich konnte es beim Lesen einfach nicht zur Seite legen! Diesmal wurde ihr neues Buch „Wolgakinder“ vorgestellt. Es geht darin um die Geschichte der deutschen Familien, welche einst einer Einladung Katharina der Großen folgten, sich an der Wolga ansiedelten und nun den Wirrungen und Katastrophen der Zeiten nach der Oktoberrevolution ausgeliefert waren. Leider wurde es vor Ort nur in deutscher Ãœbersetzung verkauft. Zum Glück hat die Autorin auch mitgebrachte Bücher signiert:

Das neue Buch habe ich mir nun in russischer Sprache über einen Online-Buchversand bestellt, es ist gerade geliefert worden. Ich schätze, dass ich für die knapp 490 Seiten auch diesmal nicht zu viel Zeit benötigen werde, weil ich es hintereinander weg lesen will.

Zum Thema Bücher und Neuentdeckungen habe ich noch etwas anderes zu erzählen. Ich stöberte mal wieder dem Bioladen an der UKD und enteckte dabei neben vielen sehr leckeren Sachen auch einen Jahresplaner von Matabooks: diese werden aus Graspapier gefertigt und ich fand sie nicht nur wegen des Materials und der Haptik oder auch weil es ein Unternehmen aus Dresden ist, echt klasse:

Der Jahresplaner mit dem Elefanten auf dem Buchdeckel wurde von Sophie Thiele, der Tochter von ganz lieben Freunden, gestaltet und unsere ganze Familie ist schon seit Jahren ein echter Bewunderer ihres Talents! Wir durften schließlich auch schon ihre großflächigeren Werke bestaunen und haben bei so manchem Besuch auch den Schritt der Entstehung gesehen. Natürlich habe ich gleich zwei Kalender mitgenommen – Weihnachten ist ja schließlich nicht mehr weit und unsere Kinder freuen sich schon    😉

Den Reformationstag, welcher mittlerweile gleichzeitig auch als Halloween Einzug in die deutsche Kultur hält, haben Carsten und ich diesmal nicht in den eigenen vier Wänden verbracht und wir konnten somit auch keine Süßigkeiten verteilen. Ich habe aber stilecht das T-Shirt angezogen, welches ich quasi nur einmal im Jahr trage kann:

Damit ging es für uns beide zuerst ins Restaurant „Steak Royal“ , wo der Name natürlich sehr für die vorhandene Essensauswahl steht – Steaks in allen Variationen:

Ich schätze, nach der modernen Kategorisierung von Essgewohnheiten, kann man uns getrost als „Flexitarier“ bezeichnen, denn einen Begriff für die Menschen, welche einfach abwechselnd so ziemlich alles essen, habe ich sonst bislang nicht entdeckt    🙂    unsere Steaks (Carsten hatte ein argentinisches Roastbeef mit Fettrand und ich ein argentinisches Rinderhüftsteak) waren übrigens sehr gut, auf den gewünschten Punkt gegart und äußerst lecker!

Nach dem fleischigen Mittagessen gingen wir nach langer Abstinenz mal wieder ins Kino:

Wir haben bis jetzt noch keinen einzigen Terminator-Film verpasst und nun kam eine Woche zuvor Teil Nr. 6 in die deutschen Kinos: „Terminator: Dark Fate“ . Nachdem wir den fünften Film der Reihe etwas verworren und die Story relativ nichtssagend fanden, hatten wir trotz recht guter Bewertungen, z.B. bei N-JOY („Nette Action mit starken weiblichen Hauptrollen. Leider wird das Rollenbild nicht ganz zu Ende gedacht, dafür ist der Film aber wirklich sehr witzig, selbstironisch und echt kurzweilig. 4 von 5 Sterne“) nicht allzu hohe Erwartungen gehabt. Um so größer war die Ãœberraschung über eine frische Geschichte, über die coolen Sprüche, über knallige Actionszenen und über das Wiedersehen mit (einem deutlich gealterten) Arnold Schwarzenegger und (einer noch älter und verbraucht wirkenden) Linda Hamilton. Nicht zuletzt fand speziell ich die starken Rolle der Frauen in einem Film wie diesen einfach großartig – die Männer werden den Film aber auch mögen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die ca. 130 Minuten waren viel zu schnell vorbei …

So, nun seid ihr ganz gut über unsere letzten Freizeit- und OLCA-Aktivitäten im Bilde. Ich hoffe, ihr genießt wie wir die vielen schönen Seiten dieses Herbstes!



2019 27.
Jul

Ich, Heini, habe jetzt mit Schrecken festgestellt, dass ich schon ganz lange nichts mehr von meinen Erlebnissen bärichtet habe – Vulkanasche auf meinen Bärenkopf!

Ich versuche deshalb jetzt in den nächsten Wochen mal nach und nach von meinen vielen Reisen zu erzählen. Der Wille ist jedenfalls da!     😉

Meine Mama hat ja schon geschrieben, dass wir im Februar auf Madeira waren.

Abär sie hat es natürlich nur aus ihrer Sicht bärichtet … jetzt erzähle ich mal selbär, was ich in diesen zwei Wochen auf der Vulkaninsel gemacht habe. Am Anfang dachte ich, dass es ein ruhiger Urlaub wird:

  • ganz gemütlich im Bett auf dem Zimmer ein bisschen Internetten …

  • einen Blick auf die nähere Umgebung werfen …

  • und vielleicht auch mal am Pool abhängen …

Abär es dauerte nur ein paar Tage und schon juckte es mir doch gewaltig in den Tatzen! So ruhig die Zeit zu verbringen kann ich liebär zu Hause, mit meinen Kumpels. In der Ferne lockt eben das Abenteuer und so machte ich mich auf den Weg, um diese auch hautnah zu erleben:

Ich legte mir für mein Vorhaben sogar extra einen echten Wanderstock zu! Der war zwar ein bisschen zu groß, abär im Laufe der Zeit wurde er von steinigen Wegen und unwegsamen Pfaden ganz gut auf meine Größe abgeschliffen:

Unterwegs war es ebenfalls immer sehr spannend und es gab so viel zu entdecken! Ich habe den kleinen Wasserfällen beim Tröpfeln zugeschaut …

… aber auch den großen auf ihren langen Wegen von oben nach unten mit Getöse fallen sehen:

Ich gab meinem Drang, auf Bäume zu klettern, nur zu gern nach:

Abär auch mit den ganz ganz riesigen Stämmen habe ich es aufnehmen wollen, doch da bin ich mit meinen kleinen Tatzen nicht sehr hoch gekommen:

Selbst nicht so hochgewachsenen Pflanzen übärraschten mich mit ihren Ausmaßen:

Die Natur dieser Insel ist so nah beieinander – der Himmel und die Erde!

Auf meinen Entdeckungsreisen schob ich mich immer wieder durch die steinigsten Engpässe …

… suchte nach Geheimgängen zu eventuell unerschöpflichen Honigvorräten …

… und entdeckte mehr oder weniger zufällig, dass das Rutschen auf glatten Blättern einen enormen Spaß macht:

Manche Höhlen, die ich unterwegs gefunden habe, waren so unfassbar groß! So groß, dass ich mich nicht mal hineintraute. Ich hatte schließlich Bedenken, dass ich den Ausgang nicht mehr erreiche – man konnte den vom Eingang aus auch übärhaupt nicht sehen!

Die Bärge um mich herum waren einfach großartig! Diese hügeligen Landschaften könnten einem Heini-Bärchen echt den Atem rauben, wenn ich denn welchen hätte …

Die felsigen Küsten am Rande der Insel mit dem unendlichen Ozean waren auch wunderschön! Man konnte dort ganz lange sitzen und dem Wellenspiel stundenlang zusehen:

Auf meinem Weg begegnete ich auch so manchem Ureinwohnern der Insel – sie waren allerdings nicht sonderlich gesprächig. Nicht schlimm, denn ich Dummerchen hatte sowie so mein Wörterbuch „Bärisch-Portugiesisch / Portugiesisch-Bärisch“ vergessen …

Wenn meine Tatzen vom vielen Laufen zu müde waren, erholte ich mich in einem der vielen weichen und leichten Blumenbetten:

Essen habe ich unterwegs immer problemlos gefunden. Zum Glück sind Bären ja Allesfresser! Manchmal habe ich sogar einen ganzen Kohlkopf auf meinem Speiseplan gehabt:

Der liegt abär ziemlich schwer im Bauch, dagegen war ein Salat vom Feld schon eine wesentlich leichtere Kost:

Rote Beete gab es gelegentlich auch, abär bis man diese aus der Erde herausgezogen hat,  ist man ja schon fast verhungert!

Als süßen Abschluss einer Mahlzeit gab es entweder Orangen, direkt vom Baum …

… oder Bananen, die zwar noch grün aussahen, aber für einen Bärengaumen schon ausreichend Süße besaßen:

Nur Wasser zum Trinken gab es so gut wie gar nicht in der Wildnis zu finden. Manchmal habe ich dann gleich am frühen Morgen einfach ein paar Tröpfchen auf einer Pflanze abgestaubt:

Das war abär immer nur ein Tropfen auf der trockenen Bärenzunge … andere Versuche, an eine trinkbare Flüssigkeit ranzukommen, waren auch nicht immer erfolgreich. Diese Flaschen hier waren alle leer …

… und die Fässer leider auch:

Ich wollte dann eben mal einen Rat von der waldältesten Pflanze holen und kletterte eifrig auf ihren Blättern bis zur Mitte:

Die Farne wollen abär ihr Millionen Jahre altes Übärlebensgeheimnis mit niemanden teilen und schauten lediglich etwas hochnäsig von oben auf mich herab:

Also war ich gerne bäreit, in die Zivilisation zurückzukehren. Als eines der ersten Häuser habe ich gleich eine Gaststätte entdeckt und freute mich schon wie ein Kamel auf eine Oase:

Abär egal, wie stark ich klopfte und auf die Türklinke drückte, die Tür des Restaurants blieb mir verschlossen. Mein Durst, von dieser vergeblichen Hoffnung noch mehr geweckt, war schlimmer als zuvor. In meiner Verzweifelung schaute ich sogar nach, ob ich in der nächstliegenden Levada etwas frisches Wasser bekommen könnte:

Es sah nicht gut für mich aus … außerdem war meine Nase inzwischen schwerer als mein Bauch und ich fiel in den Kanal hinein. Das Klettern auf den rauen, zementierten Wänden war ganz schön kraftraubend:

Hilfe kam buchstäblich in letzter Sekunde:

Die rettende Hand von meinem Papa war gerade rechtzeitig zur Stelle! Ab da war alles wieder gut. Ich musste auch nicht mehr selbär laufen, was ich nach meinen ganzen Abenteuern sehr entspannend fand:

Ich wurde mit einer superleckeren Pastel de Nata und einem stärkenden Kaffee verwöhnt:

Auf unseren weiteren, jetzt wieder gemeinsamen Unternehmungen, ließ ich es mir so richtig gut gehen, denn jetzt war ich wirklich bäreit für den chilligen Teil des Urlaubs:

Bei unseren Ausflügen achteten wir wie immer aufeinander. Hier passe ich auf meinen Papa auf, der da ganz weit oben, auf der absoluten Spitze vom Pico Grande steht:

Meiner Mama mit ihrer Kamera in der Hand entgeht ja ohnehin nichts, zumindest nichts, was sie unbedingt als Foto haben möchte    😉

Bei der Rückkehr nach Dresden hatten meine Eltern mehr Abenteuer durchzustehen als ich (Mama hat ja bärichtet), denn ich bin in der glücklichen Lage, bei allen Flügen und An- bzw. Abreisen einfach schlafen zu dürfen.

So viel zu meiner Madeira-Geschichte. Es dauert übrigens gar nicht mehr lange, dann geht es für meine Eltern, mich und Stephanie nach Kanada. Vielleicht kann ich dort mal mit eigenen Knopfaugen die echten (!) und großen Schwarz- oder Grizzlybären aus sicherer Entfernung sehen? Ich gebe mir dann auf jeden Fall ganz ganz viel Mühe, meinen Reisebäricht so schnell wie möglich zu schreiben – Bärenehrenwort!



2018 03.
Mai

Eine der schönen Nebenwirkungen von Dienstreisen ist die Möglichkeit, sich vor und nach der Arbeitszeit wie ein Tourist zu benehmen und die Gegend ein wenig anzusehen. Vor dem Flug in die Ukraine zu einer Messe habe ich eine Zeit lang überlegt, wann ich das letzte Mal in der Hauptstadt des Landes war. Ich stellte fest, dass ich, seit ich im Juni 1992 mein Visum dort in der Deutschen Botschaft erhalten habe, diese Stadt maximal auf einer Durchreise mit dem Zug „besuchte“. Die Erinnerungen waren sehr verschwommen, Kiew war nach so langer Zeit für mich eine Terra Incognita geworden.

Und was soll ich sagen – ich wurde dort prompt von einem auf der Straße freilaufenden Bären angefallen!

Zum Glück sind ukrainische Bären gut erzogen, er hat sich für sein unflätiges Benehmen entschuldigt und mich getröstet    🙂

Einem Igelchen bin ich ebenfalls begegnet. Diese Figur kennt jedes Kind, welches in der UdSSR großgeworden ist, aus dem Trickfilm „Igelchen im Nebel

Auf einem meiner Spaziergänge habe ich ein Denkmal für meine Namensgeberin gefunden – Fürstin Olga

In der Geschichte von Kiew und vom Kiewer Rus spielte sie eine enorme Rolle und sorgte für geregelte Verhältnisse in ihrem Fürstentum, wobei sie mit ihren Feinden nicht besonders zimperlich umging.

Ein Denkmal für den Dichter Taras Shewtschenko war auch einfach zu finden. Für die ukrainische Sprache und Literatur spielt er eine ähnliche Rolle wie Goethe für die Deutschen. Allerdings war sein Leben weitaus beschwerlicher, denn als Leibeigener hat man es bedeutend schwerer im Leben …

Natürlich war ein Besuch auf dem Majdan ein Muss und glücklicherweise lag unser Hotel nur ein Katzensprung davon entfernt.

Die Erinnerungen an die Ereignisse von 2014 werden nach wie vor in Ehren gehalten. Fotos über das Geschehene sind aufgestellt, Bilder der im Kampf gefallenen sind ebenfalls überall zu sehen … man spricht dabei übrigens von einer Revolution der Würde.

Politik und Krieg spielen dort auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Auf den Straßen habe ich des Öfteren junge Männer in Militäruniform gesehen. Auch einige Statuen auf den Straßen wiesen auf die aktuelle Lage hin – diese hier fand ich besonders einleuchtend, die Symbolik ist quasi selbsterklärend …

… doch aufgrund der Größe des Fotos will ich eine kleine Erklärung geben: auf der Erde sind die Umrisse der Ukraine zu sehen, links/im Westen ein ukrainischer Freiheitskämpfer in Tracht (Kosak), der gegen einen doppelköpfigen Drachen (siehe Flagge bzw. Wappen von Russland) aus dem Osten kämpft, dessen Schwanz bereits auf der Krim liegt und Hinterläufe auf der Ostukraine stehen.

Aber es gab auch andere, nicht politische, sondern romantische, Kunstwerke zu sehen.

Da wir im Zentrum der Stadt lebten, hatten wir kurze Wege zu unterschiedlichen Kirchen. Das St. Michaelskloster befand sich am Ende unserer Straße und ist einfach nur wunderschön!

Bevor wir in die älteste Kirche der Stadt, die im 11. Jahrhundert erbaute Sophienkathedrale, gegangen sind, stiegen wir erst einmal auf den dazugehörigen Glockenturm auf – von oben hatte man einen tollen Blick über die ganze Gegend!

Dass die Sophienkathedrale von der Aussichtsplattform in voller Größe zu sehen ist, versteht sich ja von selbst.

In diese Kirche sind wir auch hineingegangen. Die Fresken und Mosaiken sind noch im Original erhalten geblieben Рes war irgendwie eigenartig, so viel Zeit(geschichte) mit eigenen Augen zu sehen: 10 Jahrhunderte! Fotografieren war allerdings nicht erlaubt, aber ich habe an einem anderen Portal eine Mosaik gefunden. Diese ist zwar vermutlich nicht so alt wie die Adorantfigur in Sophia, aber sie vermittelt zumindest den Eindruck der Sch̦nheit, welche ich gesehen habe.

Die St. Andreas Kirche ist etwas weiter entfernt, aber sie zu sehen, war ein Muss … allerdings nur von Außen.

Dort beginnt auch der Andreassteig, eine Straße, welche den oberen und den unteren Teil der Stadt auf kürzestem Wege verbindet und auf welcher Künstler und Souvenirhändler ihre Werke und ihre Waren zum Verkauf anbieten. Die Verkäufer waren sehr unaufdringlich und man konnte sich mit ihnen sogar unterhalten, ohne dass sofort etwas angedreht wurde – kann ich nur empfehlen! Und ja, ich habe sogar am Ende ein paar Sachen gekauft    🙂

Apropos Händler. Am Ende der kürzesten (nur 1.200 m) und breitesten Hauptstraße in Europa – Chreschtschatyk – befindet sich eine Markthalle, welche von 6:00 früh bis 4:00 früh immer geöffnet ist: die Bessarabska-Markthalle:

Ich schätze, vormittags wird da mehr los sein als spätabends, als wir hineingegangen sind. Aber das, was ich gesehen habe, brachte mich bereits zum Sabbern    ðŸ™‚    hier nur mal exemplarisch zwei Beispiele    ðŸ˜‰

Erstens,  eingelegtes Gemüse in Hülle und Fülle:

Zweitens, Wurst und Speck bis zum Abwinken:

Ja, ich bin in meinem Herzen tatsächlich eine Ukrainerin, denn der Speck sah auch für mich als Frau echt zum Reinbeissen aus!

Ich konnte mich aber noch beherrschen, denn anschließend sind wir in das ukrainische Restaurant Kortschma Taras Bulba gegangen, wo meine Geschmacksknospen ebenfalls voll auf ihre Kosten kamen    ðŸ™‚

Nach meiner Rückkehr habe ich meiner Familie von dieser Stadt so viel vorgeschwärmt, dass wir nun überlegen, auch mal abseits der Arbeit einen gemeinsamen Kurztrip dahin zu wagen. Ein Visum muss man ja zum Glück nicht beantragen, denn als EU-Europäer kann man sich bis 90 Tage in der Ukraine problemlos aufhalten – dass muss man ausnutzen    😉

Ich habe das Gefühl, Kiew wartet schon auf uns    🙂



2018 11.
Apr

Nach langer Zeit schaffe ich, euer Heini, mal wieder die Tastatur an mich zu nehmen, um etwas zu schreiben. Ich erlebe immer ganz schön viel, abär die Tatzen kommen einfach nicht dazu, etwas einzutippen … wahrscheinlich ist das ein Familienproblem.

Ihr habt es schon von Mama gelesen, dass sie mit Papa in Florida waren. Ich war abär auch mit dabei! Als echter Seebär konnte ich so eine wasserreiche Reise doch nicht verpassen!!!

Diesmal wohnten wir sogar direkt in einem Boot und im Bett war genug Platz für uns drei:

Wir waren in Miami und dort gab es soooooooo viel Wasser übärall! Ich habe so viele verschiedene Strände gesehen!

Nach dem kalten Winter hatte ich allerdings noch mein Winterfell an. Eigentlich viel zu warm, abär ein Fellwechsel im Februar kam trotz der zwei Wochen noch nicht in Frage. Also schwitzte ich lieber ein bisschen am Strand. Zum Glück gab es abär ganz viel Wind – der kam bestimmt von den Wellen, die ihn immer vor sich hergeschoben habe. Glaubt mir, ich konnte das lange genug beobachten:

Die Strände waren sooooooooooooooooooooo unglaublich schön! So schön!!!!!!

Ich habe übrigens nicht nur so in der Gegend herumgesessen, ich habe auch viel Neues entdeckt. Zum Beispiel, habe ich einen großen, runden Stein mit weicher Oberfläche gefunden:

Ich lag nur ganz kurz oben drauf und dann ist dieser Stein von ganz allein kaputtgegangen!

Ich wusste gar nicht, dass ich ein gar so schwerer Bär bin! Das muss einfach an meinem Winterfell liegen, anders ist das nicht zu erklären. Nachdem ich mir abär diese Übärraschung etwas genauer angesehen habe, merkte ich, dass ich daraus sogar etwas ganz Nützliches machen kann. Wollt ihr wissen, was? Schaut mal her!

Eine echt unentbärliche Strandliegeschaukel! Leider war sie zu schwer zu transportieren  *bärenseufz*  und deshalb habe ich sie dort für den nächsten Urlaubär zurückgelassen.

An einem anderen Strand habe ich ganz viele Sandmännchen kennengelernt:

Doch ich glaube, sie waren schon viel zu lange in der Sonne, denn sie waren ja schon ganz schwarz! Und leider waren sie auch nicht wirklich gesprächig, dabei habe ich sie mehrmals gefragt, ob sie vielleicht eine Abkühlung wollen:

Abär vielleicht lag es auch an der Sprache: Ich spreche nämlich kein Sandmännisch und bei ihnen hakte es wohl am Bärischen mit meinem sächsischen Dialekt. Wir werden es nicht mehr erfahren …

Mit einem Manatee habe ich dafür sehr schnell verständigt, denn am Ende verbindet Wasser uns alle!

Und Manatees sind einfach lieb! Ganz anders war es mir bei einem Tierchen, welches Papa gefangen hat und mir zeigen wollte:

Abär dann habe ich mich getraut, näher zu kommen und es war gar nicht schlimm:

Nur bei einem Alligator verzichtete ich vorsichtshalber mal auf Annäherungsversuche, denn meine Eltern sagten, die sind unheimlich schnell beim Beißen:

Dieser blonde King-Kong war dagegen ganz ganz zahm:

Ich habe mich übrigens diesmal nicht nur mit Stränden und der Tierwelt beschäftigt, sondern auch mit moderner Kunst! Wir besuchten alle zusammen Wynwood, das ist ein Stadtteil in Miami, und schauten uns dort diverse Wände an. So viele bunte Wände habe ich noch nie in meinem Leben gesehen!

Manche betrachtete ich aus verschiedenen Blickwinkel und sie waren immer wieder schön!

Ich war für einen kurzen Moment sogar selber ein Teil solches Kunstwerks:

Ihr wollt bestimmt wissen, wie ich das geschafft habe … dann zeige ich es euch:

Papa ist immer so ein hilfreicher Geist!

Wir besuchten auch eine Ausstellung mit vielen Buchstaben. Das war mal etwas anders als nur gemalte Bilder. Die Sprüche fand ich bärig!

Für die, die das letzte Bild nicht ganz entziffern können, hier der Text in diesem Spiegel: „Can you love yourself ?“ … meine Antwort: abär natürlich!

Miami ist eine so große Stadt, dass sie sogar noch eine kleine aufnehmen konnte: Little Havanna. Dort war alles auch sehr bunt, aber nicht mehr an den Wänden, sondern einfach so auf der Straße. Dort habe ich einen Hahn getroffen – Rasse Riesig-Amerikanisch.

Ich habe meine Mama übärzeugt, mal mit mir aufs Bild zu kommen.

Ich habe dort in einem Laden einem Mann zugeschaut, wie er aus vielen großen braunen Blättern eine dicke Rolle fabriziert. Mama sagt, es gibt ganz viele Menschen, die so eine Rolle namens Zigarre anzünden und dann rauchen. Das ist definitiv nichts für mich, denn so wird mein Fell ganz fürchterlich riechen und bekommt vielleicht sogar noch seltsame dunkelbraune Flecken!

Stattdessen habe ich liebär eine littlehavanesische Tracht anprobiert:

Da muss ich aber noch ganz schön reinwachsen!

Ich habe auch versucht, mit diesen beiden Herren ein Gespräch zu führen, aber ich verstehe leider kein Ibärisch – ich merke, ich muss noch ganz viele Sprachen lernen!

Die zwei haben einfach übärhaupt nicht verstehen können, dass es in diesem Teil der Stadt jemanden gibt, der ihre Mundart nicht kennt!

Da wollte ich vor Scham nur noch flüchten! Zuerst habe ich mich als Kühlerfigur auf unsere Mietwagen getarnt – von wegen kühl, das war ganz schön hot!

Irgendwann war ich auch mal auf einem kleinen Flughafen und schaute mir eine Zeitlang die herumstehenden Flugzeuge an:

Dann kamen meine Eltern und wir alle durften sogar in eines davon einsteigen und sind damit geflogen! Endlich durfte ICH auch mal am Fenster sitzen!

Außerdem durfte ich dem Piloten direkt übär die Schulter schauen – das war echt spannend!

Danach, als wir gelandet sind, hatte ich Lust auf ein kühles Bierchen. Abär eine Entscheidung an diesem Strassenaufsteller, wo ich am Ende hingehen sollte, war schwer zu treffen:

Ich wollte schon gern das Risiko eingehen und endlich einen Bären aus dieser Gegend kennenlernen, abär so ein Bierchen nach einem aufregenden Tag hat dann doch übärwogen:

Und dann … dann war meine Zeit als Urlaubär auch fast schon wieder vorbei. Ich ließ mir von der warmen Sonne mein Winterfell noch mal so richtig aufwärmen, damit ich die Zeit, bis der Sommer endlich bei uns in Dresden ankommt erkältungsfrei übärstehen kann:

Habt ihr gesehen, wie die Sonnenstrahlen direkt durch mich gingen? Mit dieser Wärme im Herzen, im Fell und im Bauch bin ich dann wieder nach Hause zu meinen Kumpels geflogen – in einem sehr, sehr großen Flugzeug und diesmal ohne Fensterplatz.