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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 31.
Mai

Aufgrund des Feiertags (Christi Himmelfahrt bzw. Herrentag bzw. Vatertag) holten wir das Kind diesmal schon am Mittwochnachmittag ab und sie blieb dann wie gewohnt bis zum Sonntagabend in Wentorf. Somit hatten wir insgesamt 4,5 Tage für uns, wobei am Freitag für uns noch etwas Arbeiten im Home-Office angesagt war. Leider blieb das Wetter genau so unbeständig wie die letzten Wochenenden und wir mussten dadurch fast die ganze Zeit in der Wohnung bleiben – das war echt blöd!    🙁

Wenigstens konnten wir nach unserer Rückkehr aus Lüneburg das vorgezogene Wochenende mit einem Besuch beim Dönermann um die Ecke einläuten und dabei sogar draußen sitzen, denn die Überdachung schützte uns vor dem ein oder anderen Schauer:

Vor allem waren wir gefühlt schon eine Ewigkeit nicht mehr „Dönertier“ essen. Tja, was das angeht, hat uns Dresden alle drei sehr verwöhnt, denn die Döner und Dürüms hier im Norden können mit den Kreationen unserer ehemaligen Haus-und-Hof-Dönermännern aus Briesnitz und Striesen einfach nicht mithalten – sorry. Alleine schon die Frage hier, ob man Cocktail- oder Currysoße auf dem Döner haben möchte?!?! Nee, selbst Stephanie freut sich wie Bolle auf den nächsten Besuch im Sachsenländle, um dort endlich mal wieder in diesen herrlichen Genuss kommen zu können. Den kommenden Sommer werden wir sicherlich die 500 km in Angriff nehmen und damit gleichzeitig die Tauglichkeit des Kindes und unsere Möglichkeiten für eine längere Urlaubsfahrt auszutesten. Es fängt ja schon bei der Unterkunft an (Rollitauglichkeit, Platz für die Körperwäsche, ein passendes Bett, …) und geht nahtlos in die Möglichkeiten vor Ort über (Parken mit Anhänger, Ausflüge für Rollstuhlfahrer, …). Abwarten und austesten, bisher ist unser mehrwöchige und mit Sicherheit gemeinsame Sommerurlaub ist noch völlig ungeplant.

Am Donnerstag stellten wir während des ausgedehnten Frühstücks als erstes fest, dass Stephanie beim Einschütten von Flüssigkeiten (Wasserkessel, Milchtüte & Saftflasche) noch so ihre Probleme mit dem Halten und vorsichtigen Einknicken des rechten Handgelenks hat und Carsten überlegte sich ein paar muskelstärkende Übungen. Zuerst mit einer Hantelstange (2 kg) und später erbarmte er sich und wechselte zu einem Gymnastikball (500 g) …

… doch am Ende stellte er fest, dass es gar nicht an ihrer Kraft oder Geschicklichkeit liegt, sondern eher an der Ansteuerung dieses Körperteils. Die Hand in geballter Form nach vorne zu klappen ist kein Problem, aber die richtigen Befehle, um sie wieder nach hinten bzw. oben zu holen, kann das Gehirn wohl noch nicht so richtig senden oder verarbeiten. Auch ohne Gewichte bleibt das Steuern des Handgelenks eine kleine Herausforderung für Stephanie und sie benötigt dementsprechend viel Geduld und große Konzentration. Ok, die Problematik ist also erkannt, bleibt jetzt nur noch ein stetiges Training. Damit beginnen die beiden aber erst ab kommenden Samstag, wenn Stephanie fast 10 Tage am Stück bei uns ist. Wäre doch gelacht …

Den Rest des Tages verbrachten wir mit dem Aufhübschen des Balkons (fünf Blumenkästen sowie ein großes und ein kleines Hochbeet wurden neu befüllt) …

… und mit der umfangreichen Körperpflege und Schönheitskur beim Kind – Baden & Haare waschen, sie liebt es!!! Danach landeten wir drei auf der Couch und ließen diesen Abend, sowie auch die folgenden, unseren gemeinsamen Kanada-Urlaub mittels Fotos, Videos und vielen Erzählungen noch einmal Revue passieren:

Leider kann sich Stephanie an fast gar nichts mehr erinnern und selbst meine vielen Fotos frischen das Gedächtnis nicht auf, sondern befüllen es neu mit den erzählten und gezeigten Erlebnissen. Ist zwar schade, aber allemal besser als diese tollen vier Wochen komplett zu vergessen und außer Acht zu lassen. Und wer weiß, vielleicht bringt es die grauen Zellen am Ende doch wieder etwas mehr zum Nachdenken und auf einmal kommen dadurch eventuell sogar noch eigene Erinnerungen zurück – wir lassen jedenfalls nichts unversucht.

Ein solches Durchsehen und Erzählen habe ich auch mit ihren Zeugnissen, Auszeichnungen und Urkunden gemacht: Grundschule (Dresden), Raduga (Russische Schule am Wochenende), Gymnasium (Dresden), Känguru-Wettbewerb (Mathe), The Big Challenge (Englisch), Sprachzertifikat DELF (Französisch), Fußballurkunden (FFC Dresden-Rähnitz), Theaterprojekte, Universität (Geologie in Potsdam & Meteorologie in Berlin) u.v.m. … sie war echt überrascht und fast schon baff, was sie doch schon so alles geschafft und geleistet hat.

Wie oben kurz erwähnt, mussten Carsten und ich am Freitag im Home-Office arbeiten, aber für Stephanie ist so etwas mittlerweile kein Problem mehr. Sie konnte an dem Tag ausschlafen, freute sich auf ihr Frühstücksmüsli, erledigte nebenbei das WORDLE und verbrachte dann so einige Zeit mit ihren Messengerdiensten sowie mit Lesen.

Natürlich löst sie auch bei uns in der Wohnung begeistert immer wieder mal ein paar Sudokus. Ablenken ließ sie sich davon dann nur, wenn der Regen von draußen so schön an die Scheibe prasselte oder die Wolken mit einem Affenzahn vorbeizogen – eine Meteorologin eben    😉

Am Wochenende konnten wir uns an beiden Tagen wieder mal viel Zeit lassen (das Wetter verhinderte eine Samstagstour inklusive frühem Aufstehen) und dehnen dann das Frühstück immer sehr gerne aus. Zur Abwechslung gab es am Samstag neben den üblichen Brötchen diesmal Spiegelei mit Schinken – bei ihr natürlich beides in kleine Stücke geschnitten, damit sie es ganz alleine vom Teller essen kann:

Wir beginnen immer mit dem Essen – ist ja klar – und bleiben danach aber noch mit einer ablenkenden Beschäftigung am Tisch. Sie schaffte diesmal insgesamt 2 Stunden und 50 min (SA) sowie 1 Stunde und 45 min (SO) auf dem Stuhl zu sitzen. Ihr Gleichgewichtssinn wird zusehends besser und sie wackelt nun auch nicht mehr so oft hin und her oder muss sich ständig korrigieren. Sie schafft es nur noch nicht sehr viel länger, da das Sitzen zunehmend unbequemer für sie wird. Für uns ist das kein Problem, denn schließlich bewegen wir uns ja ständig auf der Sitzfläche hin und her, positionieren unsere Beine anders oder rutschen herum und entlasten somit unseren Hintern und die Beine. Diese Fähigkeit fehlt ihr noch komplett …

Jedenfalls spielen wir dann immer etwas am Tisch, wie z.B. Memory …

… oder am Samstag zum ersten Mal Activity:

Natürlich modifizieren wir noch das Meiste, um Stephanie langsam an die eigentlichen Spielprinzipien heranzuführen. Beim Memory belassen wir es vorerst noch bei nur sechs Pärchen und vom Activity nutzen wir hauptsächlich die Wortkarten. Zuerst hat nur Carsten nacheinander die gezogenen Begriffe für Stephanie und mich pantomimisch dargestellt, beschrieben oder aufgemalt:

Danach durfte ich mich an den drei Gestaltungsarten versuchen und zum Schluss überließen wir dem Kind auch mal die Bühne – zumindest das Beschreiben kann sie ja:

Leider sind die Begriffe unserer Travel-Edition nicht gerade kindgerecht und vieles kannte Stephanie erst gar nicht, aber sie konnte die zusammengesetzten Wörter wenigstens annähernd in ihre bekannten Bestandteile zerlegen und erklären, wie z.B. „Club-Schiff“ oder „Salz-Kammer-Gut“. Und da bei ihr vorerst Malen und Zeichnen sowie Pantomime nicht ganz so möglich sind, werden wir uns wohl mal auf die Suche nach einem „Tabu“ machen, wenn es geht natürlich in der Kinder-Edition    🙂

Aber wir haben trotz der „erwachsenen“ Begriffe sehr viel gelacht (vor allem über uns selbst) und Spaß gehabt – Spiel- und Familienziel erreicht!    😉
Kleine Randnotiz: als wir mit den Kindern vor Jahren das erste Mal Activity spielten, mußte laut Vorgabe der Begriff „Westpeloponnes“ pantomimisch dargestellt werden    :lachen-xxl:

Komplett neu war für sie auch mal das Zähneputzen am Waschbecken … für uns normal, doch sie hat es ja eigentlich seit 21 Monaten nicht mehr gemacht:

Selbst mit dem sehr viel kleineren Transportrolli ist es noch lange nicht optimal und wenn ich zeitgleich meine Beißerchen schrubbe, kann ich auch nur unverständlich(e) Anweisungen geben    😉
Aber bitte nicht falsch verstehen: das Zähneputzen beherrscht sie schon seit längerem ganz alleine (von Zahnpastatube öffnen bis Mund ausspülen), doch am Waschbecken ergibt sich für sie eben eine völlig andere Handhabung. Zuerst fehlt ihr der Tisch, auf dem sie alles ablegen und koordinieren kann, und dann wäre da auch noch der Wasserhahn mit fließend Wasser zu nutzen. Mir ist bei dieser Übung erst einmal wieder bewusst geworden, was für uns selbstverständlich und für sie völlig unbekanntes Terrain ist. Aber dafür machen wir das ja alles, damit sie immer mehr kennenlernt und flexibler in ihrem Handeln wird. Wir sind definitiv auf einem sehr guten Weg.

Apropos, den Weg zurück ins Pflegezentrum kennt sie allerdings schon und es ist jedes Mal so unendlich traurig, sie dort wieder abgeben zu müssen – für beide Seiten. Glaubt mir, wenn Carsten und ich das mit der Pflege, der medizinischen Versorgung, der Koordination mit den Ärzten, der therapeutischen Übungen, der behördlichen Erledigungen und der vielen anderen kleinen Dinge und Termine, die einem vom Pflegezentrum abgenommen werden, neben unserer Jobtätigkeit stemmen könnten, wären wir sofort bereit dazu. Doch zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir da leider noch keine Möglichkeit, die Arbeit, das Familienleben, die Pflege und die dafür notwendige Organisation unter einen Hut zu bekommen, ohne am Ende selbst daran zugrunde zu gehen. Dafür muss Stephanie noch sehr viel selbstständiger werden und vor allem ihren Körper immer mehr beherrschen – dabei können und werden wir ihr natürlich mit größtem Einsatz helfen.

Also bitte nicht jedes Mal so traurig gucken, wenn wir in Lüneburg ankommen    😉

Am Sonntagabend bekamen wir zudem seit Monaten wieder ein Stück Normalität und gewohntes OLCA-Leben zurück:

Denn als wir nach Hause kamen, konnten wir nach insgesamt 115 Tagen zum ersten Mal das Schrankbett (links im Bild) wie vorgesehen einklappen – insgesamt fast vier Monate verblieb es nun in einem dauerhaft ausgeklappten Zustand. Damit steht uns endlich wieder einmal der volle Platz im Besucherzimmer bzw. Sportraum für unseren Frühsport zur Verfügung … neben den beiden Crosstrainern im Bild unten nutze ich nämlich auch gerne mal den Boden (in der Bildmitte) für Dehnungsübungen. Man, bin ich in der letzten Zeit eingerostet! Seit dem Hochzeitstagsurlaub im Februar zu dritt wurde das Bett nun durchgängig jeden Tag genutzt: zuerst aufgrund Stephanies corona-bedingter Heimfahrtverlängerung auf insgesamt sechs Wochen und nach Svetas Einzug am 6.3. in unser eigentliches Schlafzimmer durch die wechselnde Nutzung von Kind und uns – eben je nach Besucherwoche(nende). Seit letztem Mittwoch ist Sveta nun schon in ihrer eigenen Wohnung untergekommen und wir können wieder im Ehebett schlafen. Im Besucherbett wird Stephanie erst am nächsten Wochenende schlafen dürfen …

Mit Verlaub: die kleinen Freuden des Alltags    😉



2022 24.
Mai

Diese Woche mit Stephanie war ehrlich gesagt sehr kurzweilig, was sich auch in der diesmaligen Fotoausbeute zeigen wird. Am Dienstagsbesuch haben wir hauptsächlich bei herrlichstem Wetter gequatscht und mitgebrachte Brötchen gefuttert – fürs Kind natürlich u.a. mit Mett. Der Freitag wurde aufgrund einer Wetterwarnung ganz kurzfristig abgeändert, sodass Carsten schon am frühen Nachmittag alleine nach Lüneburg gefahren ist (ich musste noch bis 17:00 arbeiten), Stephanie abgeholt hat und somit noch vor dem angekündigten Unwetter heil und trocken mit Kind, Auto und Anhänger zurück in der Tiefgarage war. Den Wochen(end)einkauf erledigten wir dann eben in unserem kleinen Rewe um die Ecke statt im großen Lüneburger Kaufland. Doch zuvor konnten wir an einer Hähnchenbude noch ein paar (halbe) Broiler ergattern und haben diese in der Residencia OLCA verdrückt.

Was daran nun besonders ist und deshalb hier Erwähnung findet? Stephanie hat ihre beiden Hände dabei so geschickt eingesetzt, dass sie die knusprige Haut und das gesamte Fleisch komplett ohne Hilfe rupfen, zupfen und vom Knochen trennen konnte. Das hatten wir ehrlich gesagt so überhaupt nicht erwartet, weshalb die Freude darüber am Ende natürlich umso größer ausfiel. Sogar das Kind konnte seinen Stolz nicht ganz verbergen …

Und auch beim Einschütten von Flüssigkeiten bewies sie bei beiden Frühstückszeiten sehr viel Geschick und profitierte von ihrer guten Lernfähigkeit. Carsten hat diesmal eigentlich neben mündlichen Tipps nur noch ein wenig beim Heben des Arms nachhelfen müssen:

In den nächsten paar Wochen werden somit sicherlich noch manche Baustellen überwunden sein und wir können mit neuem Mut an weitere Dinge, Trainings und Herausforderungen rangehen. Eines davon wird definitiv das Schreiben des Alphabets sein, denn sie beherrscht die großen Druckbuchstaben schon recht gut, mit den Logopädinnen hat sie nun die kleinen Druckbuchstaben angefangen und demnächst reizt sie mit Sicherheit auch das Erlernen der Schreibschrift. Die Zahlen sind dank ihrer Sudoku-Sucht schon durch und benötigen eigentlich nur noch etwas Feinschliff bei der Schönschreibung.

Für diese Woche bekam sie von Carsten einen Fragebogen zum Thema „Sommer“, wo sie zu jedem Buchstaben etwas aufschreiben sollte:

Ihr seht dabei hoffentlich das Gleiche wir wir: abgesehen von manch schräger Schreibweise (Buchstaben sind keine Dominosteine!) stimmt die Rechtschreibung aber hundertprozentig und auch ihren Humor hat sie gleich mal darin mit einfließen lassen („Klasse 4b“ & „keine Lust“). Für die laufende Woche bekam sie von ihm eine DinA4-Seite „Stadt-Land-Fluß-Tier-Beruf-Essen“ mit 12 zufällig ausgewählten Buchstaben (Er: „A“ … Sie: „Stopp!“), die sie schon gestern mit großem Eifer ausgefüllt hat – morgen wissen wir dazu mehr.

Ja morgen, denn wir haben sie heute (DI) nicht besucht, holen sie dafür aber aufgrund des Feiertages (DO) schon am Mittwoch ab und sie bleibt bis Sonntag in Wentorf. Anfang Juni werden es ebenfalls wieder mal viele Tage am Stück bei uns werden, denn Pfingsten sowie die geplante Besuchswoche am Monatsanfang stehen an …

Hoffentlich können wir dann auch wieder mal ein paar größere Ausflüge machen, denn bei dem derzeit recht unbeständigen Wetter (einen Rolli deckt man ja nicht so schnell ab und ein über Stunden nasses Kind ist sicherlich ebenfalls nicht gut gelaunt) beschränkten wir uns in letzter Zeit leider nur auf Spaziergänge in der näheren Umgebung.

Carsten ist z.B. am Samstagnachmittag mit ihr in den Wald gegangen, wo die Wege eigentlich recht gut ausgebaut sind …

… doch nach einer falscher Entscheidung bezüglich des Rückwegs wurde es auch schnell mal etwas „offroad“:

Egal, Stephanie fand die Stunde ganz toll und Carsten war am Ende nass geschwitzt    😉    tja, 88 plus ca. 40 Kilo müssen eben ganz alleine durch ihn rauf- und runterbewegt werden     :verrueckt:

Da es eigentlich nicht mehr Interessantes von der letzten Woche zu berichten gibt, würde ich diesen Blogeintrag gerne mal mit einer Zusammenfassung und erneut einem großen Dankeschön an euch alle, an die Familie und natürlich auch an das Kind beenden.

Denn ich staune immer und immer wieder darüber, dass so viele Menschen Stephanies Schicksal und ihre Entwicklung nach wie vor mit Spannung verfolgen und uns allen mit ihren Worten und Wünschen unglaublich viel Unterstützung geben! Ich freue mich auch immer darüber, dass Stephanies Freunde ihr treu geblieben sind und immer wieder einige Stunden Fahrt auf sich nehmen, um sie zu besuchen – das ist wirklich nicht selbstverständlich und ich bin jedem von ihnen dankbar dafür, dass sie immer für unsere Kleine da waren und immer noch sind. Denn ihr jetziger, alltägliche Umgang ist meist nur noch zu etwas älterem Semestern – also eher so Carstens und meine Altersklasse. Um so schöner ist es für sie, sich mit Leuten in ihrem Alter über Messenger oder Vis-a-Vis über Gott und die Welt austauschen zu können. Und sie nutzt tatsächlich alle verfügbaren Mittel, um mit ihren Freunden und auch weiter weg lebenden Familienmitgliedern im Kontakt zu bleiben. In diesem Sinne ein Lob auch an all die Messengerdienste, die dies überhaupt ermöglichen   😉
Ich finde es wirklich unglaublich faszinierend zu sehen, wie schnell Stephanie lernt und wie sie beständig in kleinen Schritten immer mehr die Selbständigkeit zurückerobert. Und ich freue mich über jede Stufe, die sie auf diesem Weg zum für uns allen eigentlich selbstverständlichen Alltag erklimmt. Es ist ein recht langer Weg, aber ein Teil davon liegt bereits hinter Stephanie und nicht mehr vor ihr.

Mach ruhig weiter so, meine Kleene!!!



2022 18.
Mai

Hmmm, jetzt sitze ich hier und weiß gar nicht, wie ich die Tage mit dem Kind in Worte verpacken soll … chronologisch, nach Fortschritten oder unseren Unternehmungen? Jedenfalls habe ich diesmal sehr viel weniger Fotos, aber nicht minder weniger Neuigkeiten.

Ich habe mich dann nach kurzer Überlegung für die Chronologie entschieden.

Deshalb beginnt natürlich alles am Dienstag mit unserem Besuch nach der Arbeit und da das Wetter einfach nur perfekt war, blieben wir selbstverständlich draußen – vor allem, da jetzt auch alles so richtig schön grün und bewachsen ist:

Wir (oder besser nur Carsten) guckten uns die erledigten Sudokus an, bei denen Stephanie – mir völlig unverständlich    😉    – weiterhin mit sehr viel Spaß und Freude an die Lösung ran geht. Soll mir Recht sein, besser kann sie das Schreiben der Zahlen ja nicht üben.

Und ihre Fortschritte bei der 5 und der 8 (ihre bisherigen Sorgenkinder!) sind ja wohl deutlich zu erkennen …

Auch beim Thema „Uhr ablesen“ entwickelt sie mehr und mehr eine Routine und sie liebt ihre analoge Wanduhr im Zimmer – was will man mehr?!?

Den restlichen Besuch haben wir dann noch gemeinsam zu Abend gegessen und uns über Gott und die Welt ausgetauscht. Sie versprach uns dabei auch gleich mal, dass sie erzählen kann, was am morgigen Chanty-Vormittag alles passiert ist. Wie? Na, mit solchen Notizen:

Stephanie weiß sich mittlerweile recht gut zu helfen und was sie aufschreibt, muss sie sich schließlich am Ende nicht auch noch merken    😉

Am Freitag hatten wir eigentlich nur unsere übliche Routine: Abholen, Abendessen an der Wurstbude, Wochen(end)einkauf, Heimfahrt, Auspacken, noch schnell das Freitags-Wordle lösen und am Ende zu zweit oder zu dritt auf der Couch abhängen.

Der Samstag wurde dafür mal wieder außergewöhnlich, denn wir waren zunächst sehr viel unterwegs und sind letztendlich auch auf der Couch gelandet    😉    bis 1:30!!!

Frühstück gab es im American Diner (letzte Woche waren wir dort zum Abendessen) und Stephanie freute sich auf ihre ausgesuchte Breakfast-Platte mit Spiegelei, Bacon und Bohnen:

Doch eine Sache fiel hierbei wieder auf: mit Löffel oder Gabel alleine ist das nicht zu essen … also hat Carsten ihr alles in gabelgerechte Portionen vorgeschnitten, wie z.B. auch noch ihre zwei Pancakes:

Sie schaffte dadurch alles ganz alleine und sogar ohne zu kleckern – nur bei der Menge mussten wir ihr dann doch noch etwas helfen    🙂

Und warum die erneute Einkehr in diesem Diner? Weil er auf dem Weg zu meinem heutigen Wunschziel liegt: Pflanzen Kölle, ein riesiges Gartencenter, welches wir erst hier in Hamburg kennen und lieben gelernt haben. Was dem Carsten sein Baumarkt, ist mir dieser Laden … ich kann dort stundenlang eintauchen und am Ende mit viel Nützlichem und manchem Nippes, Tinnef, Tand, Kram, Plunder, Klimbim oder wie man es sonst noch bezeichnen will verlassen.

Diesmal hatte ich aber fast (!) nur neue Pflanzen für unser vorhandenes Hochbeet, unsere fünf Blumenkästen und für unser neues, hier gekauftes Hochbeet im Einkaufswagen … fast    😉

Und Stephanie? Na, für sie war das erneut ein Ausflug in völlig neue Gefilde mit zig neuen Eindrücken. Sie hat hier und da an den Blüten geschnuppert, ist mit Carsten durch die Abteilungen gehirscht und am Ende musste sie und ihr Rolli auch noch als zusätzlicher Packesel herhalten, z.B. für das neu gekaufte, leichte (!) Hochbeet.

Doch insgeheim freuten wir uns alle den ganzen Tag schon sehr auf den Abend zu dritt auf der Couch, denn an diesem Samstag stand der Eurovision Song Contest an. Stephanies Favoriten waren die Norweger, die mit Wolfsmaske eine „Fütterung mit Bananen“ einforderten:

Wie der ESC für den Sieger und die Deutschen ausgegangen ist, brauche ich an dieser Stelle sicherlich nicht mehr aufführen. Wir hatten jedenfalls über vier Stunden unseren Spaß, genug zu Trinken in Reichweite, Popcorn und Chips zum Essen in Griffweite und blieben dann tatsächlich auch bis zum bitteren Ende wach.

Dafür ließen wir den Sonntag dann gaaaaaaanz ruhig angehen, konnten unser Kind jedoch immer wieder mal mit der ein oder anderen Aufgabe erfolgreich aus der Reserve locken. Beim Frühstück lernte sie, die Lätta und Butter zu öffnen …

… und schnitt zuvor ohne jegliches Zutun von unserer Seite im Alleingang ihr Brötchen auf. Sie holte es sich aus dem Körbchen und bekam von Carsten das scharfe Messer in die Hand gedrückt. Danach verdrückte mein Mann sich in die Küche und ich tat ebenfalls ganz dolle beschäftigt. Am Ende war das Brötchen (wie auch immer) in zwei Hälften geteilt und wir drei megastolz über diese Leistung – eine weitere Baustelle ist damit checked und abgehakt.

Auch beim Kochen durfte sie mir natürlich wieder helfen und ich muss sagen, mit Messern hat sie keine Probleme oder gar Angst davor:

Wir sind uns einig, dass es mal wieder ein tolles und erfolgreiches Wochenende war – oder wie seht ihr das?



2022 12.
Mai

Stephanie war zwar von Dienstagnachmittag bis Sonntagabend bei uns, aber da das Wetter fürs Wochenende eigentlich sehr viel schlechter angekündigt wurde als es am Ende dann war, hatten wir im Vorfeld keine Ausflüge geplant und stattdessen viel gespielt, geübt, gefaulenzt und trainiert. Deshalb werde ich diesmal wieder sehr viel mehr Infos zu ihrer Entwicklung und den Fortschritten geben können.

Gleich am Dienstagabend ein kleines Highlight für das Kind: der erste Spargel und die ersten Erdbeeren in diesem Jahr – beides fand sie sooooooo lecker!!!

Und wenn wir schon mal beim Essen sind, dann seien auch gleich mal diese kulinarischen Schmankerl erwähnt:

1.) Wir waren in einem American Diner zum Abendessen. Ihre erste Feststellung: „Hmmm, viel zu viel Auswahl!!!“ … am Ende entschied sie sich für ein BLT-Sandwich:

2.) Für den Donnerstag hatte Sveta versprochen, morgens ein paar Bliny zu machen, auf die sich Stephanie natürlich ganz besonders freute:

3.) So ist das, wenn man über einem Eiscafé wohnt: nach einem Spaziergang kommt man unweigerlich immer daran vorbei und man entscheidet sich spontan, ein oder zwei Kugeln Eis auf die Hand mitzunehmen, oder?

Aber keine Angst, ich wollte euch damit nicht nur unsere Leckereien zeigen, sondern auch gleich mal die Tatsache aufgreifen, dass Stephanie jetzt eigentlich fast alles selbst „verwalten“ kann. Sie durchforstet die Speisekarte und bestellt ganz alleine. Sie kann am Tisch oder an ihrem Rollitisch all das essen, was man mit den Händen, einer Gabel oder einem Löffel wegfuttern kann. Auch beim Trinken braucht sie weder Hilfe noch Hilfsmittel. Einzig das Schneiden in mundgerechte Stücke oder das Abbeißen von besonders widerspenstigen Dingen (z.B. wenn es zäh wie Schinken, groß wie ein Burger oder unhandlich wie eine Pizza ist) schafft sie noch nicht ohne uns.

Am Wochenende ist dann final noch dies zur wiedererlangten Selbstständigkeit hinzugekommen:

Sie hat sowohl am Samstag als auch am Sonntag die ersten Male (nahezu) ganz alleine ihr Frühstücksbrötchen aufgeschnitten und Carsten musste dabei weder physisch eingreifen, noch sehr viele Hinweise geben, was sie nun eigentlich tun solle. Und ehrlich, das Endergebnis konnte sich sogar sehen lassen! Nur an der Zeit müssen wir noch etwas verbessern, denn die ist mit 1 Minute und 30 Sekunden noch etwas zu lang, doch das wird sich ab jetzt hoffentlich sicherlich ebenfalls stetig verbessern.

Das Gleiche gilt für das Einschütten von Flüssigkeiten in Gläser und Tassen, wo sie jetzt zwar noch Unterstützung braucht – vor allem beim Heben – doch sie stellt sich dabei weder dumm noch tollpatschig an. Und *klopfaufholz* bislang mussten wir auch noch nicht viel wegwischen    😉

Beim Saft ist es eher die Armkoordination, die noch von Carsten geführt wird …

… beim Wasserkocher macht ihr natürlich in erster Linie das Gewicht zu schaffen, gefolgt von der Angst, irgendwie doch an die heiße Außenhülle zu kommen:

In ein paar Monaten schauen wir sicherlich mit einem breiten Lächeln auf unsere ersten Versuche zurück, wetten?

Stephanie hängt sich jedenfalls in alle Herausforderungen so sehr rein, dass von uns immer wieder mal Ahs und Ohs zu hören sind. Sie öffnet und schließt mittlerweile beide Gurtsicherungen an ihrem Rollstuhl ohne fremde Hilfe und auch die Großbuchstaben sitzen fast fehlerfrei – jedenfalls die deutschen …

Die kyrillischen sind wir am Samstag zum allerersten Mal durchgegangen:

Wenn wir täglich ein paar Minuten üben könnten, wären diese ebenfalls innerhalb von zwei Wochen kein Problem mehr – vielleicht sogar schneller. Doch im Pflegezentrum können die Wenigsten Russisch    😉

Das Lesen der analogen Uhr hat Stephanie ebenfalls innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht. Sie braucht auch hier zwar noch etwas sehr viel länger, als unsereins, aber sie weiß worauf es ankommt und wie die Zeiger abgelesen werden müssen. Dabei ist sie zudem sehr viel zielsicherer, wenn das Ziffernblatt groß und die Zeiger deutlich zu sehen sind, als wenn alles nur in Armbanduhrgröße vorliegt (siehe Kärtchen rechts):

Für ihr tägliches Üben hat sie jetzt eine analoge Wanduhr in ihrem Zimmer, welche sie nach eigener Aussage immer als erstes abliest und erst danach mit ihrer Digitaluhr (ebenfalls an der Wand hängend) vergleicht. Die Grundlagen sind gelegt, die Schnelligkeit kommt dann bald von selbst.

In der Woche mussten Carsten und ich natürlich unsere und auch ihre Brötchen verdienen, also hat sie sich während unserer Home-Office-Arbeit sehr viel selbst beschäftigt, z.B. mit diversen Puzzeln, wobei sie dieses zum ersten Mal ausprobiert hat …

… jedoch sehr schnell Gefallen daran fand …

… und dieses besonders gemein ist, da es eben nicht die klassische Nasen-Buchten-Variante hat:

Aber vor allem freute sich das Kind in der Residencia OLCA auf ihr tägliches Wordle – da hängt sie sich echt ganz dolle rein, wie man an diesem Bild sehr gut sehen kann:

Oben links habe ich mal vergrößert, was sie so auf dem Schreibtablet notiert, um das 5-stellige Wort herauszubekommen. Heute wäre es für sie sicherlich unlösbar gewesen … Carsten schaffte es beim fünften Versuch und ich sogar erst nach zwei Hinweisen von ihm beim sechsten. Es war aber auch ein sooooo gemeines Wort: insgesamt nur drei (!) verschiedene Buchstaben und das „N“ kam dreimal darin vor –> INNEN

Aber zurück zum Kind    😉

Carsten hat ihr und mir mal in der vergangenen Woche das „klassische“ Solitaire beigebracht …

… und auch das (stark vereinfachte) Memory-Spiel kam für uns drei zum Einsatz:

Gegen mich hatte Stephanie noch keine Chance, aber als Carsten ihre „Intuition“ spielte und den Arm wie bei einer Marionette führte, wendete sich das Blatt ein wenig zu ihren Gunsten. Aber egal wer gewinnt, das stetige Gedächtnistraining tut ihr unheimlich gut. Hier mal ein paar Runden Memory, am Telefon immer wieder die Frage nach dem Mittagessen und mit den Therapeuten scheint sie derzeit „Ich packe meine Koffer“ zu spielen.

Ihr seht, es geht weiter voran!!! Selbst beim Sitzen auf dem Stuhl konnten wir tolle Zeiten erreichen, denn am Samstag war es etwas mehr als 2 Stunden und am Sonntag erreichten wir sogar 2 Stunden und 39 Minuten am Stück.

Und weil am Samstag der Regen dann doch ausblieb, haben wir Abends mal eine kleine Runde um den Block gedreht:

Inklusive Katzensichtung …

… und dem oben bereits erwähnten Eis zum Schlecken – das Kind war glücklich und wir auch:

Zum Abschluss noch ein Video. Ich erspare euch die 90 Sekunden Brötchenaufschneiden, aber ihr Spiel mit der Pusteblume muss an dieser Stelle einfach mal sein    🙂

Ja, auch das Pusten mussten wir vor Monaten noch mit viel Aufwand und Geduld trainieren … heute ist es ein Klacks!

Weiter so, mein Kind !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



2022 02.
Mai

Ihr persönliches Highlight dieser Woche habe ich beim letzten Eintrag ja schon mal kurz angesprochen, deshalb greife ich das Thema natürlich auch gleich am Anfang auf: unsere Kleine schreibt wie eine Wilde!!! Und wird darin auch zusehends besser – vergleicht selbst:

Schon am Dienstag fanden wir diese, einfach mal so aus der Luft gegriffenen Wörter auf einem Blatt Papier niedergeschrieben. Sie hat sich die Buchstaben wohl woanders abgeguckt, gemerkt und nachgemalt. Bei manchen haben ihr sicherlich auch schon andere aus dem Pflegezentrum für das flüssige Schreiben geholfen, aber man merkt, dass es überwiegend ihre Initiative war und sie einfach mal aus der Kalten heraus losgelegt hat. Sie hatte eben Langeweile und experimentierte deshalb ein wenig herum.

Während der nächsten Tage dann schon die ersten Steigerungen bei ihrer Graphomotorik, vor allem aber auch das Finden eines sinnvollen Einsatzzweckes. Sie notiert sich jetzt nämlich damit auch diverse Dinge als Gedächtnisstütze:

Oben ist vor allem der Wunsch zu sehen, dass sie mal gerne (wieder) Flammkuchen und Halloumi-Käse essen würde. Die Tiere unten sind die Lieblingstiere unserer Familie: Stephanie = Giraffe, Andrea = Panda, Carsten = Wombat und bei mir = Bär.

Mittlerweile notiert sie sich auch schon, was es bei ihr zum Mittagessen gab, da wir bei unseren täglichen Abendtelefonaten eh immer wieder danach fragen – aus Neugierde und um ihr Gedächtnis immer wieder etwas mehr auf Trab zu halten. Wenn solch eine Niederschrift für sie dafür eine gute Lösung ist, dann haben wir und sie doch alles richtig gemacht    😉

Und am Freitag sah die Schrift erneut noch sehr viel besser aus und die Texte werden ebenfalls immer länger:

Schreibtechnisch haben wir sie also genau da, wo wir alle hin wollten. Es gibt jetzt sogar nur noch ganz wenige Buchstaben (z.B. X & Y) und eigentlich nur drei Zahlen (5, 8, 9), mit denen sie arge Probleme hat. Doch dieser Problemfälle und ihre Graphomotorik an sich werden wir in der aktuellen Woche vermehrt üben können, denn ab Dienstagabend ist sie schon wieder für ein paar Tage bei uns in der Residencia OLCA – jede erste Woche im Monat holen wir sie von DI bis SO zu uns.

Tschakka, wir schaffen das!

An diesem Freitag kam ein Paket aus Dresden an, welches dieses ganze Unterfangen sogar noch mehr unterstützen kann:

Darin befand sich u.a. ein … hmmmm, früher nannte man das „Magic-Board“, jetzt muss ich erst einmal nachgucken … „Schreibtablet“. Magic dabei ist, dass man das Geschriebene durch einen einzelnen Knopfdruck wieder komplett löschen kann.

Diesen kompletten Dankesgruß schrieb sie am Freitag schon in unter 1 Minute und 30 Sekunden!!! Ich habe es von Anfang bis Ende mitgefilmt, deshalb weiß ich es ganz genau. Es sah wirklich sehr souverän aus, was sie da machte und wie sie es niederschrieb – kein Zögern, kein Verschreiben:

Aus diesem Grund auch von Carsten und mir auch noch einmal ein RIESENGROSSES Dankeschön an Barbara & Günter, die mit diesem Geschenk einen absoluten Treffer – und vor allem genau zur richtigen Zeit – gelandet haben. Stephanie hat es nun immer griffbereit in der Nähe und nutzt es andauernd, z.B. beim WORDLE-Spiel …

… und am Samstag für eine Botschaft an ihre Freunde aus Potsdam und Berlin:

Diese machten sich nämlich gerade auf den Weg zu uns nach Wentorf, um Stephanie mal wieder besuchen zu können. Wir haben uns aufgrund des recht guten Wetters für ein Grillen auf dem Balkon entschieden …

… und Stephanie bastelte im Vorfeld fast ganz allein am Grünen Salat – mit (am Ende für sie wirklich ungewohnt wenig) Mais:

Aber wir hatten leider nur noch eine kleine Dose im Vorratsschrank    😉

Nach der herzlichen Begrüßung vor der Haustür …

… sind wir gleich raus auf den Balkon gegangen und haben viel gequatscht, gegrillt und gefuttert:

Als süßen Abschluss haben die drei extra Käsekuchen aus dem Potsdamer „Café Guam“ mitgebracht – nicht nur, weil der so gut schmeckt und das Café vor allem so viele verschiedene Sorten davon hat, sondern auch, weil sich die vier eigentlich genau dort bei ihren gastronomischen Nebenjobs kennengelernt haben. Gerade darum musste Stephanie die mitgebrachten Käsekuchensorten erkennen und benennen:

Sie bekam das erstaunlich gut hin und sie konnte sich sogar noch an manche Spezialausdrücke und Tätigkeiten von damals erinnern. So hatten z.B. Tische Kurzkennzeichen und es gab erinnerungswerte Besonderheiten bei der Nutzung und Pflege des Kaffeevollautomaten. Carsten und ich haben echt nicht schlecht gestaunt, was sie mal wieder alles aus dem hintersten Winkel ihres Gehirns ausgraben konnte – Chapeau!

Dieser ganz besondere Tag wurde natürlich mit einen Gruppenselfie festgehalten:

Das Kind hat an dem und am darauffolgenden Tag noch viel davon geschwärmt und es immer wieder mal angesprochen. Dabei war die Ablenkung vom Sonntag eigentlich auch nicht schlecht – Carsten zeigt ihr hier vom Balkon einen ersten Vorgeschmack:

Man sieht es nicht, aber sie steht hier tatsächlich auf ihren eigenen Beinen, hält sich am Geländer fest und wird natürlich noch zusätzlich von Carsten gestützt bzw. gehalten. Aber sie sollte trotz unserer Brüstung, die aus dem Rolli heraus leider nicht zu überschauen ist, mit eigenen Augen auf den Marktplatz unter uns gucken können, wo schon ab 8 Uhr ein ordentliches Gewusel herrschte:

Es war mal wieder Flohmarkt und auch wir konnten ein paar Schnäppchen für uns, für unseren ukrainischen Gast Sveta und ihren 2,5 Jahre alten Enkel ergattern:

Wir fanden hauptsächlich Spiele und einfache Bücher in Deutsch und Russisch, doch unsere Suche galt vor allem für Stephanies Feinmotorik und ggf. auch etwas, womit sie sich alleine beschäftigen könnte – das Spiel „Spring“ (unten links) kennt man wahrscheinlich eher als „Solitär“ , wo man durch Überspringen und Wegnehmen wie bei „Dame“ das Spielfeld möglichst leerräumen muss.

Laut Carsten kennt das wohl jedes deutsche Kind aus den 80ern, denn zu der Zeit hatte eigentlich fast jeder Haushalt dies als Spiel im Schrank oder sichtbar als Dekoration im Haushalt … stimmt das wirklich? Bei Solitär / Solitaire denke ich eigentlich immer nur an die Kartenversion aus dem Windows-Betriebssystem    🙂

Hier noch zwei Dinge, die wir dieses Wochenende mit Stephanie zum allerersten Mal ausprobiert haben und die wir ab jetzt immer mehr festigen und beibringen wollen – zum Einen das Einschütten aus Flaschen und Saft-/Milchtüten oder dem Wasserkocher …

.. zum Anderen das Spiel „Memory“ – hier erst einmal nur reduziert auf 12 Kärtchen bzw. 6 Pärchen:

Als Kind war Stephanie bei dieser Pärchenjagd schier unschlagbar und auch jetzt blitzt noch ab und an mal wieder ein wenig Genialität bei ihr auf. Dieses Spiel wollen wir ab sofort bei jedem unserer Besuche mindestens einmal nutzen, um durch dieses Training das Gedächtnis weiter auf Vordermann zu bringen. Aber eines ist gewiss: das blaue Schreibtablet ist als Gedächtnisstütze definitiv nicht erlaubt!    😉