Aug.
Auch wenn jetzt schon wieder mehrere Wochen vergangen sind, möchte ich zuerst in die letzte Woche springen, denn in den sieben Tagen erreichte Stephanie gleich vier Premieren bzw. Meilensteine!!!
Diese TĂ€tigkeit kennt man ja mittlerweile von ihr:
Und auch fĂŒr das Ergebnis muss ich eigentlich nicht mehr viel beisteuern, auĂer das Dressing zum Schluss:
Bis hier hin alles kalter Kaffee – ohne diese Leistungen ihrerseits jetzt schmĂ€lern zu wollen.
Aber am Donnerstag ist sie zum ersten Mal ganz alleine von unserer HaustĂŒr im Erdgeschoss (sie kommt aufgrund der ZwischentĂŒren noch nicht ohne unsere Hilfe vom 2. OG ins EG) losgezogen und hat all das in einem Supermarkt auf unserem Marktplatz eingekauft, was fĂŒr den Salat noch gefehlt hat: Gurken, Romanasalat und Tomaten. G-A-N-Z – – – A-L-L-E-I-N-E-!-!-! Und wir waren dabei nicht einmal annĂ€hernd in ihrer NĂ€he, sodass es davon ausnahmsweise auch mal keine Fotos oder Videos gibt. Wir drei grinsten am Ende so stolz, als sie nach ca. 40 min wieder zuhause ankam und alles gestimmt hat – Ware, Geld, Kind.
Nun hat sich das ausgezahlt, was wir und die Lerntherapie Wochen und Monate zuvor in kleinen Einzelschritten (daher resultieren auch die folgenden Fotos) immer wieder geĂŒbt haben. Sie hat den Weg zum REWE gefunden, …
… sie hat sich im Laden zurechtgefunden und alles von ihrem Zettel in ihren Korb auf dem SchoĂ packen können, …
… sie hat im Supermarkt die Kassenzone gefunden und die Waren auf das Band gelegt, …
… sie hat alles bezahlt (ok, sie hat der Kassiererin das Portemonnaie gereicht – und dabei am Ende sogar 10 Cent Gewinn gemacht), sie konnte alles wieder in den Korb packen, aus dem Laden herausfahren und den Weg nach Hause finden, wo sie uns dann von unten angeklingelt hat. MEGA LEISTUNG!!!!!! Das war Premiere / Meilenstein Nummer 1.
Nummer 2 geht von der TĂ€tigkeit aus gesehen in die gleiche Richtung, aber das Ziel befindet sich an einer ganz anderen Stelle auf unserem Marktplatz: nur einen Tag spĂ€ter ist sie fĂŒr mich losgezogen und hat in der Apotheke zwei PrĂ€parate fĂŒr mich gekauft – ebenfalls wieder komplett ohne unser Zutun oder Beobachtung. Nun hat sie den Dreh raus und dabei vielleicht auch etwas mehr Scheu abgelegt.
Nummer 3 sitzt zwar noch nicht perfekt, doch der Anfang ist gemacht und Stephanie hatte das Prinzip schon am Montag im Pflegezentrum verstanden:
Man muss dabei immer im Hinterkopf behalten, dass sie bei der rĂ€umlichen Orientierung noch ganz groĂe Probleme hat und so ein Zopfgummi bringt man nun ja nicht gerade im Sichtfeld an. Also auch hier ein ganz groĂer Applaus von uns!
Und last-but-not-least Nr. 4: am Sonntag hat sie sich zum ersten Mal getraut, ihr FrĂŒhstĂŒcksei mit einem Messer zu köpfen – zugegeben, es war hart gekocht, aber der Anfang ist gemacht und das Ei war am Ende nicht zerbröselt:
Keine Angst Stephanie, wir erwarten nun nicht, dass du jede Woche so ablieferst đ
Sie gibt eben nicht auf, ist fĂŒr alles offen und probiert viel aus. Mittlerweile ist sie Carsten und mir eine sehr groĂe Hilfe im Haushalt. Unterhosen, BHs und Socken dĂŒrfen (!) wir schon gar nicht mehr zusammenlegen, …
… die Post wird auch schon routinemĂ€Ăig von ihr erledigt, …
… mit dem Klebestift und der Schere kann man sie glĂŒcklicherweise alleine lassen, ohne groĂe UnfĂ€lle fĂŒr Leib und Möbel zu befĂŒrchten …
… und fĂŒr ihr Leben gerne Schnibbeln tut sie nicht nur fĂŒrs eigene Wohl, denn diese 2 kg Kartoffeln hat sie mal so eben nebenbei fĂŒr jemand anderes geschĂ€lt und fĂŒr einen Auflauf in Scheiben geschnitten:
Wir revanchieren uns dafĂŒr immer gerne mit AusflĂŒgen, wie z.B. Schiffe gucken, …
… eine Tour durch den Inselpark Wilhelmsburg, …
… wo sie natĂŒrlich völlig fasziniert vom kĂŒnstlichen Geysir „ohne lĂ€stigen Gestank“ war, …
… und Kultur, wie hier das politische Kabarettprogramm von Christian Ehring (bekannt aus dem TV-Magazin „Extra3“), bei dem sie sogar an ganz vielen Stellen herzlich mitlachen konnte:
Zudem organisieren wir fĂŒr Stephanie auch gerne Treffen mit Freunden, wie hier mit Eileen, …
… und weitere Testrunden mit ZuggerĂ€ten, wobei das kleinere auf dem ersten Foto nicht mit in die engere Auswahl gekommen ist – es hat nur 15 km Reichweite, keinen Wechselakku und ist auch so ein bisschen zu mini, weil sie damit nicht einmal ĂŒber einen kleinen Bordstein hinwegkommt:
Wir sind uns alle einig, das letztere „steht ihr besser“ đ und der angebaute Rolli ist noch der falsche … falsche Farbe fĂŒr eine Claudi Blue đ
Wir malen zusammen, …
… wir basteln zusammen, …
… wir backen zusammen (Franzbrötchen) …
… (die Schritte dafĂŒr haben wir nur ein paar Wochen zuvor bei einer Gruppenrunde kennengelernt) …
… und wir ruhen auch gemeinsam:
Hier haben Carsten und Stephanie einmal fast eine halbe Stunde lang einem heftigen Platzregen zugesehen … wir hoffen, dass euch in der Hinsicht in den letzten Wochen nichts passiert ist!
Und auch wenn mein Kind das letzte Foto so gar nicht mögen wird, ist es fĂŒr jemand anderen wiederum ein ganz groĂer Erfolg, denn sie hat einer Therapeutin versprochen, Linki mehr beim Essen mit Messer und Gabel einzubeziehen. Hier nun der Beweis:
Das war’s auch schon fĂŒr diesen Blogeintrag, ich habe diesmal bei den Fotos sehr stark aussortiert, um am Ende nicht wieder mit so vielen Bildern zu ĂŒberladen.
Dies schon mal zur AnkĂŒndigung: die nĂ€chsten Wochen wir es erneut ruhiger um uns herum werden, denn wir sind immer wieder mal auf Tour und finden sicherlich keine Zeit zum Berichten. Im Oktober kann ich euch aber dann erzĂ€hlen, was wir denn so alles erlebt haben. Euch bis dahin eine schöne Zeit, genieĂt (hoffentlich) den Sommer und ggf. auch die Ferienzeit und bleibt bitte auf jeden Fall gesund!
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