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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2025 30.
Sep.

Ich hatte ja eigentlich hier mal angefangen, wöchentlich ĂŒber Stephanies Fortschritte und unser Zusammenleben zu berichten … das passiert mittlerweile (leider) schon lange nicht mehr. Aber nicht, weil sich bei ihr nichts verbessert oder es von den OLCAs nichts mehr zu berichten gibt, sondern eher weil die schnell sichtbaren Genesungsschritte eher sehr komplex und damit auch sehr langwierig geworden sind – neben all den vielen Freizeitunternehmungen, die sich ebenfalls noch bei uns einreihen mĂŒssen.

Ein Beispiel: wenn man kleine Kinder hat und diese tagtĂ€glich um einen herumspringen, so bekommt man in der Regel nur sehr selten mit, wie sie in der Zeit gewachsen sind oder sich auch verĂ€ndert haben. Dazu braucht es eher einen Besuch bei den Großeltern („Bist du aber groß geworden!“) oder man schaut sich Ă€ltere Fotos als Vergleich an. Stimmt doch, oder?

Und exakt diesen Vorher-/Nachher-Vergleich hatten wir vorletztes Wochenende. Wir sind bei der Rehacare-Messe in DĂŒsseldorf gewesen und versuchten möglichst viel in der „Sport- & AktivitĂ€ten-Halle“ auszuprobieren. Im September 2024 (also noch VOR dem Bootcamp) schaffte Stephanie ein Luftballon-Badminton-Spiel mit jemandem vom Para-Badminton, …

… konnte das Wurfspiel Cornhole ausprobieren und wurde einmal bis an die Hallendecke hochgezogen:

Alles andere war fĂŒr sie vor einem Jahr aber noch nicht möglich. Dieses Jahr (also nach fast neun Monaten Eigen-Reha im Bootcamp) machten wir diese drei AktivitĂ€ten zwar nicht noch einmal, aber dafĂŒr sehr viele andere.

Ein paar Körbe beim Basketball werfen:

Bogenschießen (!):

Das Ausprobieren von Frame Running mit einer ganz neuen Sitzposition:

RudergerĂ€t … hier hindert sie der Spitzfuß allerdings noch zu sehr:

Rollikarussel:

Sportschießen (!):

Echt unglaublich, was diesmal alles möglich war – im direkten Vergleich absolut WOW!!!

Klar, natĂŒrlich haben wir die vielen kleinen und am Ende auch großen VerĂ€nderungen durch das Training im Bootcamp mitbekommen, aber durch das tĂ€gliche Begleiten wirkte das eben nicht so fantastisch. Erst wieder im Vergleich mit den alten Fotos wird uns dreien deutlich, was Stephanie in nur neun Monaten geschafft hat und zu was sie noch bis Ende des Jahres und dann spĂ€ter auch in 2026 in der Lage ist. Unser neuester „Geiler Scheiß“ ist gerade das Training mit einem Gehwagen:

Bei einer Therapie wollte die Neuro-Physio-Therapeutin nebenbei mal etwas Neues ausprobieren und brachte genau diesen Gehwagen in den Raum. Stephanie ging von Anfang an sehr positiv und angstfrei an die Sache ran (anders als z.B. beim Pezziball) …

… sodass schon wĂ€hrend der Thearapiestunde nicht nur kleine Schritte möglich waren, sondern vor allem das Hochheben ihres eigentlich zu 100% genutzten Standbeins – das rechte. Mit Links allein könnte sie derzeit niemals ihr gesamtes Gewicht tragen und gleichzeitig ausbalancieren, aber durch das AbstĂŒtzen mit dem Oberkörper bekommt sie den notwendigen Halt sowie die Entlastung fĂŒr den linken Fuß.

Noch am gleichen Abend hat sich Carsten auf die Suche nach genau diesem GerĂ€t gemacht und konnte tatsĂ€chlich schon am Folgewochenende ein Exemplar ĂŒber Kleinanzeigen in Hamburg ergattern. Wir erhoffen uns davon ein MultifunktionstrainingsgerĂ€t, denn neben den Laufschritten bzw. ErtĂŒchtigung der FĂŒĂŸe werden damit auch gleich noch die Oberkörpermuskeln und die Körperspannung trainiert. Und das vor allem ohne kopfgesteuerter und unbegrĂŒndeter Angst im Vorfeld – ein wirklich sehr großer Vorteil.

Was den allgemeinen Bewegungsapparat angeht, fehlt ihr eigentlich „nur noch“ das Ansteuern der HĂŒfte nach rechts und links … dies wirkt sich aber leider sehr auf die allgemeinen Möglichkeiten aus, sich zu transferieren, im Sitzen neu zu positionieren oder aus dem VierfĂŒĂŸlerstand ins Stehen aufzurichten. Vor allem letzteres wĂŒrde nĂ€mlich wiederum korrigierenden Einfluss auf die Fußstellung nehmen, denn dann bekommen die Sohlen den Trigger, ab sofort fĂŒr die Standfestigkeit zu sorgen und bei Belastung platt auf der Erde zu liegen. Doch Carsten und Stephanie geben ihr Bestes, auch diese Region noch zu reaktivieren – wie ich jedes Mal im Babyfon sehen kann.

FĂŒr den Monat September haben sie sich z.B. eine kleine „KĂŒr“ einfallen lassen, die sie brav jeden Bootcamp-Tag durchzogen:

  • BĂ€lle werfen und fangen … sitzend auf einem kleinen Hocker statt im (Sofa-)Rolli

  • Sitzen auf dem Pezziball und verschiedene BewegungsablĂ€ufe durchfĂŒhren, z.B. BĂ€lle werfen & fangen, Schunkeln und andere Tanzmoves

  • zurĂŒck auf dem Hocker die Sandalen und StrĂŒmpfe ausziehen und verschiedene Übungen fĂŒr die Beweglichkeit der FĂŒĂŸe durchfĂŒhren, z.B. auf die Zehenspitzen heben, von der Stepbrettkante die Hacken auf die Erde bringen, beide Knie im Lauftakt abwechselnd hochheben, gegen BĂ€lle kicken, FĂŒĂŸe auf unterschiedlich große BĂ€lle ablegen (Volleyball, kleiner & großer Pezziball) und somit dem Spitzfuß  links und dem „verknoteten“ Großen Onkel rechts mit allen Mitteln irgendwie entgegenwirken (dehnen, dehnen, dehnen)
  • nach der Mittagspause geht es fĂŒr den Rest des Tages auf die Matte: Rollen, VierfĂŒĂŸlerstand (aus Bauchlage mit UnterarmstĂŒtz), Krabbeln (Knie richtig hochheben!), auf den Knien stehen und BĂ€lle fangen/werfen (am Ende bis zu 100x am StĂŒck!), Sitz im Schmetterling (aufrecht sitzen, Fußsohlen aneinander) inklusive Hin- & Her-Wippen, Schneidersitz inklusive Hin- & Her-Wippen und Wechsel der Fußstellung, Knie im Sitzen anwinkeln und zur einen Seite kippen plus zur Seite mit ausgestreckten Armen abstĂŒtzen (Vorstufe zum VierfĂŒĂŸlerstand aus der sitzenden Position), im „Seestern“ auf dem RĂŒcken liegen und im „Paket“ (auf dem RĂŒcken liegend die Beine anwinkeln und die Knie mit den Armen zur Brust ziehen) bis zum Aufrichten wippen (derzeit nur durch Carstens Hilfe möglich).

Was Anfang des Monats noch unheimlich schwer fĂŒr sie war, entpuppte sich bis Monatsende zu einer zugegeben sehr schweißtreibenden, aber doch recht möglichen GesamtĂŒbung. Vor allem das Stehen auf den Knien und werfen eines Balls steigerte sich von Tag zu Tag: erst 10x Hin & Her, dann 20, 25, 50, 60, 100 und mehr.

Wir sind alle Ă€ußerst begeistert und es bleiben den beiden nun noch drei Monate (davon zwei parallel zu Carstens HomeOffice), unsere vorab gesteckten Ziele fĂŒr das Bootcamp-Trainingsjahr 2025 zu erreichen: alle Muskelgruppen und Körpermuskeln ansprechen zu können sowie beide FĂŒĂŸe fĂŒr das Stehen in eine „gerade“ und belastbare Position zu bringen.

FĂŒr 2026 planen wir eine dauerhafte Verlagerung unserer HomeOffice-Tage in die Bootcamp-RĂ€umlichkeiten (ein zweiter Schreibtisch wurde heute aufgestellt) und Stephanie soll im abgetrennten Trainingsraum verschiedene ÜbungsablĂ€ufe selbststĂ€ndig durchfĂŒhren – immer unter unserer Beobachtung via Babyfon. Damit können wir zu 100% arbeiten und sie kann weiter ihre Muskeln und den Körper stĂ€rken. Da wĂ€ren z.B. Puzzeln auf BodennĂ€he, Sortieren im Kniestand, Spielen auf der Matte etc. – wir sind echt gespannt!

An dieser Stelle möchte ich einmal in ungewohnter Weise eine Trennung zwischen Trainingserfolge und unseren Unternehmungen vornehmen. Zum Einen damit dieser Blogeintrag nicht erschlagend lang wird und zum Anderen damit das bisher Geschriebene samt Fotos heute noch rausgehen kann. Seit also auf die nĂ€chsten Tage gespannt, wenn ich dann einmal ĂŒber unseren Urlaub in den USA, unserer Greencard, Stephanies Kurzzeitpflege in Mölln, dem Project AREA51, einer ĂŒber 6,5-stĂŒndigen Schifffahrt durch Hamburg, unserem ersten 1000er-Puzzle, Stephanies 5. Geburtstag 2.0, einer Fernsehaufzeichnung der Quizshow „Wer weiß denn sowas?“, dem Besuch eines Konzertes in der Elbphilharmonie, einer parallelen Thaimassage, dem Wochenende im Ruhrgebiet und einem herrlichen Wochenende auf Helgoland mit Freundin und Kegelrobben in Wort und Bild berichten werde.

Bis dahin wĂŒnsche ich euch allen eine schöne und stressfreie Arbeitswoche, den in Deutschland lebenden einen schönen Feiertag samt verlĂ€ngertem Wochenende und natĂŒrlich unsere gemeinsame Freude, dass es mit Stephanie weiterhin so gut bergauf geht – ihr Weg zur Genesung ist zwar noch lange nicht beendet, aber wir sehen weiterhin keine unĂŒberwindbaren Hindernisse bis zur SelbststĂ€ndigkeit. Wir sind bislang von unserer (zugegeben fĂŒr alle recht krĂ€ftezehrenden) Eigeninitiative mit dem Bootcamp ĂŒberzeugt, denn das Erreichte gibt uns Tag fĂŒr Tag, Woche fĂŒr Woche und Monat fĂŒr Monat Recht.