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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2025 17.
Nov.

Es Ă€rgert mich echt sehr, immer feststellen zu mĂŒssen, wie viele Wochen nun schon wieder seit dem letzten Blogeintrag vergangen sind – diesmal erspare ich mir aber jegliche Entschuldigung. Wir können eben nichts daran Ă€ndern, denn dafĂŒr ist unser Alltag zu Dritt einfach viel zu intensiv und unsere zeitraubenden Schwerpunkte liegen derzeit eindeutig beim intensiven Training, bei gemeinsamen FreizeitaktivitĂ€ten und natĂŒrlich auch beim Tanken von Ruhe und Gelassenheit. Letzteres zumeist auf der Couch mit Fernsehen (Zappen), Filmen (DVDs) oder der Serie „The Big Bang Theory“, dessen DVD-Box wir derzeit gerade nach und nach durchgucken. Sehr zum Leidwesen von Stephanie sind wir jetzt echt schon bei der letzten Staffel angekommen – die Sammlung war ihr Weihnachtsgeschenk im letzten Jahr. Doch als Abendgestaltung stehen fĂŒr uns schon weitere Kurzweilepisoden anderer „Klassiker“ in den Startlöchern: „Scrubs“, „Futurama“ & „Cheers“   đŸ˜‰

Bevor ich, wie beim letzten Mal angekĂŒndigt, den kleinen Einblick in unsere FreizeitaktivitĂ€ten gebe, erlaubt mir noch eine kurze Zusammenfassung zu Stephanies derzeitigen Entwicklung und Fortschritten. Es geht zum GlĂŒck weiterhin stetig voran und nachdem auch Carsten nun mit seinem HomeOffice ins Bootcamp eingezogen ist, …

… kann Stephanie im Trainingsraum ackern, wĂ€hrend wir im BĂŒroraum fĂŒr die notwendige Kohle sorgen – bislang konnte sie in der Residencia OLCA parallel zu unserem Arbeiten nĂ€mlich nur Training fĂŒr die Arme oder den Kopf machen (am Tisch mit Puzzle, Schreiben, Knobeln, Schnibbeln etc.). Doch wenn sie jetzt nicht gerade z.B. Dart spielt oder eigene Übungen im Rolli durchfĂŒhrt, bekommt sie von Carsten eine schweißtreibende Aufgabe und wir gucken ihr dabei ein wenig via Babyfon zu. Zur Zeit intensivieren die beiden das Krabbeln im VierfĂŒĂŸler auf der 3 x 2 Meter großen Gymnastikmatte und das gibt ihr so die Möglichkeit, sich dabei einmal eine geschmeidigere und effektivere Art der Bewegung anzugewöhnen. Dazu mĂŒssen ja aber erst noch entsprechende Muskelgruppen aufgebaut und vor allem die Knie auf diese Belastung eingestellt werden. So kommen pro Tag ca. 1-2 Stunden zusammen, an denen Stephanie mit Eifer und Begeisterung farbige BĂ€lle von der einen Seite der Matte einzeln auf die andere Seite in Körben legt … mal nach Farben sortiert in den gegenĂŒberliegenden Ecken und mal in der Pflicht, sich beim Greifen oder Ablegen hoch aufrichten zu mĂŒssen.

An den ersten Tagen war sie sowas von platt und nach jeder Runde mit ca. 15 BĂ€llen völlig nass geschwitzt, aber mittlerweile fĂ€llt es ihr zunehmend leichter und das koordinierte und anhaltende Hochheben der Knie (statt des Über-die-Matte-Schleifens) gelingt ebenfalls immer besser.

Weitere Übungen außerhalb des Bootcamps konzentrieren sich derzeit gerade auf den schon einmal beschriebenen Gehwagen (lang machen, Standbeinwechsel, Tippeln & Schritte), …

… das Öffnen einer unserer FlurtĂŒren mit einem sehr schweren Schließmechanismus (Durchfahren ohne HĂ€nde an den Rollstuhlreifen), dem Herumfahren mit dem ZuggerĂ€t (jetzt sogar schon lĂ€ngere Ausfahrten draußen im Straßenverkehr) …

… und dem Nutzen der gesamten Fußsohle beim Aufrichten und Stehen (links ist alles noch viel zu sehr im Spitzfuß und nach außen gedreht). Hier rechnen wir also noch mit einer monatelangen Beackerung, bei der sie dann irgendwann mal eine Routine entwickelt oder es macht vielleicht auch auf einmal „Klick“ bei ihr und die Bewegung sitzt ab da spontan und unerwartet – das ist schließlich auch schon oft genug vorgekommen.

Fazit: ihr Training lĂ€uft Ă€ußerst zufriedenstellend, das Bootcamp 2025 mit seinen vielen Freistellungen fĂŒr Carsten geht langsam (aber erfolgreich!) zu Ende, die Voraussetzungen fĂŒr ein (hoffentlich ebenfalls erfolgreiches) Bootcamp 2026 sind bereits geschaffen worden und Stephanie hat auch nach dem fast ersten Jahr bei uns in Wentorf weiterhin noch ganz viel Lust und Antriebskraft – was können wir mehr wollen!?!

ZurĂŒck zum RĂŒckblick – wie versprochen ein paar AusfĂŒhrungen zu unseren bisherigen Unternehmungen mit und ohne Kind … ihr wartet schließlich schon lange genug darauf   đŸ˜‰

Allem voran ist natĂŒrlich der diesjĂ€hrige Sommerurlaub zu erwĂ€hnen – leider aufgrund der UmstĂ€nde getrennt, aber wir sind am Ende so verblieben, dass wir die entgangene Zeit mit vielen Tages- & Wochenendunternehmungen kompensieren wollten. Das ist uns am Ende auch recht gut gelungen – dazu aber spĂ€ter mehr.

Wie bekannt, mussten Carsten und ich ja fĂŒr den fast letzten Schritt zum Erhalt unserer Greencard einmal in die USA einreisen und die beiden versiegelten UmschlĂ€ge beim Immigration-Office abgeben. Wir hatten uns am Flughafen JFK auf ein lĂ€ngeres GesprĂ€ch oder sogar einen separaten Raum eingestellt, doch am Ende war es außer der Abgabe von Dokumenten der gleiche Ablauf wie bei jeder USA-Einreise mit dem ESTA-Visum: Reisepass vorzeigen, FingerabdrĂŒcke nehmen, Foto machen und ein kleiner Smalltalk. Fertig. Das war’s. Nun warten wir als finalen Akt nur noch auf die Zusendung der beiden Plastikkarten. Carstens liegt sogar schon im BĂŒro der Agentur, die uns bei der jahrelangen Prozedur geholfen hat. Doch meine ist von der US-Post leider wieder zum USCIS (U.S. Citizenship and Immigration Services) zurĂŒckgeschickt worden, weil die New Yorker-Adresse angeblich nicht gefunden werden konnte. Aha, zwei Greencard-Zustellungen parallel und zwei identische Adressen, aber nur die Zustellung MEINES Briefes war nicht möglich? Na klar …

Egal, mittlerweile fĂŒhrten Carsten und ich ein ca. 50 minĂŒtiges Telefonat (davon ca. 30 min in der Warteschleife) mit dem USCIS und der Brief wird noch einmal an dieselbe Adresse verschickt … Daumen drĂŒcken! Aber vor allem sind wir auf die nĂ€chste Handyabrechnung von Carsten gespannt   đŸ˜‰

Wir betraten also am 10. August amerikanischen Boden und hatten – Ă€ußerst ungewöhnlich fĂŒr uns – fĂŒr die nĂ€chsten 15 Tage nur sehr grob gefasste PlĂ€ne: von Long Island bei New York wollten wir mit einem Mietwagen immer an der OstkĂŒste entlang bis runter nach Miami fahren, …

… wo uns ein Flieger am 23. August wieder zurĂŒck nach Hause bringen sollte. UnterkĂŒnfte hatten wir im Vorfeld keine gebucht, außer einer am Ankunftstag auf Long Island. Auch richtige Ziele oder PlĂ€ne gab es nur sehr wenige – lediglich zwei Treffen mit Freunden in Wantagh (NY) und in Cape Coral (FL). Die restliche Zeit wollten wir einfach nur als Roadtrip ohne jegliche Planung und vor allem komplett ohne Zeitdruck auf uns zukommen lassen. 

Einen durchgetakteten Alltag haben wir ja zuhause mit unserer Arbeit zum Geldverdienen, den fĂŒnf Therapien pro Woche, den diversen Trainingseinheiten, regelmĂ€ĂŸigen Arztbesuchen und vielen anderen Terminen (wenn auch mit Freizeitcharakter) schon genug. Dank Smartphones, Internet und Apps reichte es völlig, wenn wir den nĂ€chsten Streckenabschnitt am Vorabend besprachen (oft auch nur als grobe Richtung), die Restaurants unterwegs (r)aussuchten …

… und die Motels fĂŒr die Übernachtung erst kurz vor dem Eintreffen vor Ort buchten, Die restliche Zeit verging dadurch ganz gechillt mit einem lĂ€ssigen Cruisen entlang der KĂŒste, mit gelegentlichen Stopps zum Genießen der Aussicht …

… und zum Essen und indem wir uns Land und Leute genauer anguckten.

Einfach herrlich! Nur das rosarote Cadillac-Cabrio (a.k.a. Pink Cadillac) fehlte uns am Ende fĂŒr das perfekte Klischeebild, stattdessen bekamen wir von der Autovermietung als One-Way „nur“ einen weinroten Nissan Altima mit nicht einsehbarem Kofferraum, …

… damit wir unser GepĂ€ck jederzeit im Auto belassen konnten und jeden Abend nur eine kleine Tasche mit der WĂ€sche fĂŒr den nĂ€chsten Tag und unsere Waschtaschen ins Motelzimmer nehmen konnten.

Und trotz aller Unkenrufe, bei den gĂŒnstigen und typisch amerikanischen Motels erlebten wir keine einzige EnttĂ€uschung … Zimmer und Einrichtung waren sicherlich alt, aber völlig OK zum einmaligen Übernachten.

Kein Ungeziefer, keine ĂŒbermĂ€ĂŸige Verdreckung und auch keine unschöne Überraschung – außer der Situation, einmal beim nĂ€chtlichen Sex unserer Zimmernachbarn live und in Ton mit dabei gewesen zu sein (Bett quietscht, Rahmen hĂ€mmert an die Wand, Frau stöhnt laut und ausgiebig, Mann dafĂŒr mur kurz und schwer), doch die beiden Höhepunkte waren nach 10 Minuten schon vorbei und wir konnten erleichtert weiterschlafen.

Es gab allerdings zwei mittelschwere Wehmutstropfen:
Zum Einen der gerade auf Florida zukommende Hurrikan Erin, dem wir aber dadurch ausweichen konnten, dass wir schon im Norden der Halbinsel von der AtlantikkĂŒste auf die andere Seite mit der GolfkĂŒste wechselten – dies ermöglichte uns zudem ein weiteres Treffen mit Freunden in Sarasota.


[passt zum Hurrikan: eine wirklich herrliche Blitzaufnahme ist uns da gelungen]

Zum Anderen natĂŒrlich das Fehlen von Stephanie, der wir auch gerne diesen Roadtrip ermöglicht hĂ€tten. Doch wir wussten, dass sie gut in einer Kurzzeitpflege untergebracht war und dort ebenfalls viel Neues kennenlernen wĂŒrde. Und wir telefonierten tĂ€glich via Telegram und verschickten wĂ€hrend des gesamten Tages immer wieder Nachrichten und Fotos – bei 6 Stunden Zeitverschiebung.

Wir hatten bei der Vorplanung entschieden, dass der USA-Trip mit einer im Rollstuhl sitzenden Stephanie doch zu abenteuerlich werden wĂŒrde … wir wussten nicht, wie man mit einem recht immobilen Rollstuhlpassagier fliegt (vor allem so lange), was uns bei der Greencard-Einreise am Flughafen alles erwarten wĂŒrde (Kind muss ja im Gegensatz zu uns via ESTA einreisen), welche Dinge definitiv beim Automieten zu beachten wĂ€ren (wir haben keinen klappbaren Rollstuhl) und wie wir am Ende das mit den Motelzimmern bei unserer sehr kurzfristigen Buchung bewerkstelligen wĂŒrden (nur Erdgeschoß möglich, i.d.R. haben Motels Zweibettzimmer). Im Nachhinein sind wir aber auch sehr froh, mit der Trennung und der Kurzzeitpflege entschieden zu haben, denn wĂ€hrend unserer Zeit vor Ort haben sich nun gewisse Vor- und Nachteile beim BewĂ€ltigen mit einem Rollstuhl gezeigt und uns zu viel mehr Überlegungen heranreifen lassen.

So wĂŒrden wir Stand jetzt wohl eher einen Camper bevorzugen, um bei einem Roadtrip eben der stĂ€ndigen Bettenproblematik (3 statt 2), stĂ€ndig variierender Toilettenbegebenheiten und auch dem tĂ€glichen Ein- und AusrĂ€umen der Hygiene- & Hilfsartikel (durch Stephanie brauchen wir nun mal sehr viel mehr) zu entgehen. DafĂŒr mĂŒsste sie dann aber auch schon in der Lage sein, wenigstens ein paar Treppenstufen …


[Symbolbild fĂŒr einen hĂ€ufig anzutreffenden Strandzugang – derzeit fast unĂŒberwindbar fĂŒr uns]

… mit leichter Mithilfe bewĂ€ltigen zu können – das dĂŒrfte am Ende zudem auch sehr viel mehr Freiheiten bei der Wahl von Restaurants mit sich bringen.

Ja, dieses Ziel ist beim Kind nun schon fĂŒr 2026 oder spĂ€testens fĂŒr 2027 im Hinterkopf …

FĂŒr dieses Jahr war unsere gemeinsame Entscheidung jedenfalls goldrichtig, denn ohne Stephanie konnten wir nach ĂŒber 9 Monaten zum ersten Mal wieder einer 24/7-Betreuung (ja, so lange ist sie schon aus dem Pflegezentrum raus und wohnt mit bei uns) vollends entgehen und genossen ohne jegliche EinschrĂ€nkung die am Ende 3715 gefahrenen Kilometer durch neun US-Bundesstaaten (New York, New Jersey, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia & Florida) inklusive zahlreicher StrandgĂ€nge, …

… Überfahrten mit AutofĂ€hren …

… (alles echt eng fĂŒr ein Aus- und Einsteigen mit Rollstuhl), …

… Zwischenstopps, Restaurantbesuche (mal ehrlich, wie sollte Stephanie hier durchkommen?), …

… Schwimmen im Meer …

… und lustiges (und erfolgreiches) Alligator-Suchen …

… (ohne Zaun und Absicherung Auge in Auge mit der Panzerechse) …

… auf dem ca. 40 km langen und grĂ¶ĂŸtenteils unbefestigten Loop Drive in den Everglades.

Mit einem Rollstuhl wÀre leider vieles nur sehr umstÀndlich oder auch gar nicht möglich gewesen. Also alles richtig gemacht.

Und Stephanie? Die verbrachte derweil 16 Tage in einer Pflegeeinrichtung fĂŒr Jugendliche mit neurologischen Erkrankungen in Mölln – zugegeben, mit fĂŒr sie eher gemischten Ergebnissen. Ein Einzelzimmer kann gut und schlecht sein … abends im Bett fehlte ihr nĂ€mlich die Unterhaltung oder der Fernseher, doch wenigstens hatte sie mit iPhone und iPad Internet … mit dem Personal verstand sie sich auf Anhieb, da sie wahrscheinlich auch geistig und körperlich mit zu den Fittesten gehörte … Essen war super … tagsĂŒber gab es gelegentlich organisierte BeschĂ€ftigung …

… aber ein Wuling, wie man es von jugendlichen Ansammlung erwarten wĂŒrde, fehlte … auch Treffen zum Spielen, …

… Quatschen oder einfach nur AbhĂ€ngen waren aufgrund der gesundheitlichen Zusammenstellung eher die Seltenheit … doch es wurden auch Unternehmungen jenseits des GelĂ€ndes möglich.

Also leider ein Mischung aus „toll“ und „langweilig“ – schade, da wir uns von einer Einrichtung mit vorrangig jungen Leuten etwas anderes erhofft hatten. So war es nun fĂŒr Stephanie fast schon wie damals in LĂŒneburg, wo sie sich allerdings auch ganz gut durchwurschteln konnte. Letztendlich kann man aber getrost festhalten, dass diese etwas mehr als zwei Wochen Kurzzeitpflege völlig ok waren und das Kind die „langweilige“ Zeit fĂŒr die eigene ErtĂŒchtigung genutzt hat. So brachte sie sich z.B. das Zöpfemachen selbst bei …

… und hat in der Kunsttherapie ihr erstes Armband geflochten.

Zum GlĂŒck konnte sie zwischendurch recht viel Zeit mit einem Gleichaltrigen verbringen (Quatschen, Puzzeln, ihm wiederum das Rollifahren beibringen) und mit ein paar Ă€lteren Semestern ebenfalls Spaß beim Spielen, …

… Quatschen, Tanzen und Lachen haben. Doch fĂŒr die nĂ€chste USA-Reise ohne sie (durch die Greencard mĂŒssen Carsten und ich nun bis zum eigentlichen Umzug immer innerhalb von 365 Tagen einmal einreisen) begeben wir uns schon auf die Suche nach einer Pflegeeinrichtung ohne neurologische Ausrichtung, z.B. mit Schwerpunkt fĂŒr QuerschnittsgelĂ€hmte. Mal sehen, ob wir am Ende erfolgreich sein werden.

Kommen wir nun zum nachtrÀglichen Ersatzprogramm. Als einen Kurzurlaub kann man definitiv unser Wochenende auf Helgoland verbuchen, den wir gemeinsam mit einer ehemaligen Studienfreundin von Stephanie Ende September gemacht haben.

Wir hatten zum GlĂŒck herrlichstes Wetter, sodass unser Kind zudem fast die kompletten Überfahrten von je ca. vier Stunden draußen auf dem Oberdeck verbringen konnte:

Das war wahrscheinlich ihr ganz persönlicher „Roadtrip“, doch statt Straße und Auto eben mit einer KatamaranfĂ€hre (640 PlĂ€tze, etwas mehr als 60 km/h) …

… und jeweils ca. 90 km auf der Elbe und auf der Nordsee.

Da wir ihre Begeisterung fĂŒr Schifffahrten kennen, waren diese beiden Trips sehr wahrscheinlich ihre ganz persönlichen Highlights …

… und das Zusammensein mit uns und der Freundin sowie der Rundweg zur Langen Anna (leider ohne nistende VogelschwĂ€rme) …

… inklusive Kegelrobbensichtung, …

… unsere „fischreichen“ Restaurantbesuche, ihr Aufenthalt im Helgoland-Museum und das Flanieren durch die FußgĂ€ngerzone und entlang des Kais …

… zusĂ€tzlich noch ein wunderschöner Beifang.

Viel Zeit auf einem Schiff verbrachten wir auch Ende Juli, als endlich die schon seit Jahren geplante Hamburg-Fahrt XL mit der Bergedorfer Schifffahrtslinie machen konnten. Nach einem ca. 15 minĂŒtigen, schweißtreibendem Transfer (teils im Rolli, grĂ¶ĂŸtenteils ohne) ĂŒber 20 Stufen und quer durch das Schiff saßen wir drei endlich am Heck des Schiffes bzw. auf dem nicht ĂŒberdachten Sonnendeck und konnten eine 6,5-stĂŒndige Rundfahrt von Bergedorf zum Hamburger Hafen und zurĂŒck genießen.

Das Wetter spielte jedenfalls super mit (kein Regen, die Sonne „brutzelte“ erst zum Nachmittag), sodass die Fahrt definitiv unvergesslich bleiben wird: mehrere Schleusen, mehrere Elbseitenarme, die Hauptverkehrsstraßen Norderelbe und SĂŒderelbe, die KöhlbrandbrĂŒcke, …

… die Speicherstadt …

… und eine große Hafenrundfahrt (neben diversen Containerterminals und Frachtern u.a. Schiffe, wie die TUI Mein Schiff 4, …

… die AIDA perla …

… und die Hurtigruten Finnmarken) …

… und wieder zurĂŒck durch die Marschlande bis zum Anleger Serrahn in Bergedorf. Da waren die Treppenstufen und die Strapazen vom Kai runter aufs Schiff, rauf aufs Oberdeck und am Ende wieder runter vom Oberdeck und hoch auf die Kaimauer – grĂ¶ĂŸtenteils auf dem Hosenboden – nur noch Nebensache.

Lediglich die gewaltigen blauen Flecken am Po erinnerten noch Tage spĂ€ter an dieses fĂŒr Außenstehende mehr als ungewöhnliche Transferunterfangen. Doch wir wissen, was wir ihr zutrauen können und ob es sich dafĂŒr lohnen könnte – fĂŒr eine 2-stĂŒndige Rundfahrt hĂ€tten wir das nie und nimmer in ErwĂ€gung gezogen … Schifffahrt hin oder her.

Ein wenig „Schiff“ bekam Stephanie auch bei unserem Tagesausflug am 12. Oktober, wo wir vor dem abendlichen Standup-Programm des Comedians Simon StĂ€blein in der Fabrik den recht schönen SpĂ€tsommertag zuvor in Hamburg verbrachten. Wir spazierten an der Elbe entlang und am Hamburger Sandstrand Övelgönne vorbei …

… bis zur Anlegestelle TeufelsbrĂŒck, um von dort mit den WasserfĂ€hren des ÖPNV …

… zurĂŒck zu den LandungsbrĂŒcken zu gelangen – keine weite und lange Reise, aber fĂŒr Stephanie genĂŒgend Schifffahrt, …

… um wieder dieses maritime Dauergrinsen in ihr Gesicht zu zaubern.


[dieses Foto ist zwar von der Bergedorfer Schifffahrt XL, passt aber herrlich zum Thema „Grinsen“]

Selbst die abschließende Öffis-Odyssee zum Veranstaltungsort, bei dem wir leider mehrere defekte FahrstĂŒhle an diversen Haltestellen durch Rolltreppen, …

… U-Bahn-Wechsel und einer lĂ€ngeren Wegstrecke zu Fuß kompensieren mussten, konnten ihre Stimmung nicht trĂŒben – zumal wir es am Ende noch pĂŒnktlich schafften, ganz außen einen Platz zu ergattern.

Aber so ist nun mal das Leben eines Rollstuhlfahrers mit den Öffentlichen und ZĂŒgen … wir werden jedenfalls weiterhin verstĂ€rkt auf das Auto zurĂŒckgreifen. Denn was dem FußgĂ€nger immer eine finale Lösung, die technisch eigentlich nie ausfallen kann, ist fĂŒr den Rollstuhlfahrer eben keine oder eine nur mit großer Anstrengung von mehreren Personen zu bewĂ€ltigende Alternative: Treppen! Das wird in der Regel leider sehr unterschĂ€tzt …


[ein gutes Symbolbild fĂŒr Treppen, die fĂŒr Rollstuhlfahrer zum Teil weite Umwege bedeuten]

Das sollte es dann auch mit Schiffen und Wasser gewesen sein. Unsere restlichen Unternehmungen fanden entweder in der HĂ€uslichkeit statt (unser erstes gemeinsames 1000er-Puzzle, …

… mehrere Spielrunden mit dem Musikquiz „Hitster“) …

… oder Draußen ohne maritimer Beteiligung:

Wir feierten am 26. August ausgiebig ihren 5. Geburtstag 2.0 (das zweite Leben nach dem Vorfall 2020) abends beim Griechen:

Wir tauchten in die Filmwelt ein und besuchten in Kiel die Ausstellung „Project AREA51 Charity-Convention“ – mit dabei u.a. ZurĂŒck in die Zukunft, …

… Dudu, …

… Harry Potter, Stargate, Star Wars, …

… Star Trek, Herr der Ringe, Resident Evil, Ghostbusters …

… Das fĂŒnfte Element, …

… Dr. Who u.v.m.

Wir nahmen am 3. September an einer Fernsehaufzeichnung der Quizshow „Wer weiß denn sowas?“ beim MDR im Hamburger Norden teil.

Dies war eigentlich die Premiere fĂŒr den Elton-Nachfolger Wotan Wilke Möhring und wir mussten auch recht lange warten, bis endlich alles fĂŒr ihn ausgeleuchtet und nachjustiert war. Doch am Ende strahlte die ARD „unsere“ Folge erst am 3. November aus, also weit nach dem Staffelstart Mitte Oktober. Deshalb wurde damals der neue TeamkapitĂ€n auch nicht weiter thematisiert, wie z.B. durch eine besondere BegrĂŒĂŸung oder ein spezielles Willkommen durch Kai Pflaume oder Bernhard HoĂ«cker. Ja, so ist das Fernsehen eben: alles nur Kulisse.
Übrigens: wir waren im Fernsehen dann dreimal richtig gut im Bild, sodass uns sogar Freunde darauf angesprochen haben …

… und nein, wir haben mit unserem Team HoĂ«cker & Alexander SchlĂŒter (der Neue bei der „Sportschau“) nicht gegen Wotan Wilke Möhring und dem Sportjournalisten Marcel Reif gewinnen können. Nur an (positiven) Erfahrungen und Erkenntnissen sind wir reicher geworden!

Wir bekamen Anfang September endlich einmal die Gelegenheit fĂŒr einen Besuch in der Elbphilharmonie.

Wir lauschten im großen Saal dem Konzert „Heimat“ von Salut Salon (echt schön), …

… mussten aber leider mit getrennten Sitzen Vorlieb nehmen – Carsten und Stephanie saßen in einer Rollstuhlsektion in der 15. Etage (fast ganz oben) …

… und ich in der 12. Etage direkt auf BĂŒhnenhöhe in der 3. Reihe.

Tja, Rollstuhlfahrer haben eben keine freie Platzwahl und mit mehr als einer Begleitung rechnet man in der Regel wohl auch nie – ist uns ja nicht zum ersten Mal passiert. In der Barclays-Arena haben wir das nĂ€mlich auch andauernd und wurden zu dritt bislang immer getrennt platziert.

Am 19. September sind wir fĂŒr ein kurzes Wochenende ins Ruhrgebiet gefahren, da am nĂ€chsten Tag ein Besuch der Rehacare in DĂŒsseldorf gebucht war. Auf der Hinfahrt verließen wir aber schon in Haltern die Autobahn und nutzen ab da nur noch Landstraßen, …

… um uns auf Carstens ehemaligen Jugendpfaden (u.a. Schermbeck) zu begeben. Am spĂ€ten Nachmittag kamen wir in seiner Lieblingspizzeria aus der Schulzeit in Essen-Borbeck an und somit bestand sein diesjĂ€hriges (nachtrĂ€gliches) Geburtstagsessen also aus superleckeren Pizzabrötchen mit Knoblauchbutter und einem seit Jahrzehnten spitzenmĂ€ĂŸigen gemischten Salat – finden im Übrigen wir alle drei.

Zum Nachtisch wechseln wir nach Altenessen, wo wir mit Baklava …

… und Trilece …

… einen perfekten Abschluss genießen konnten. Von der Rehacare in DĂŒsseldorf hatte ich ja schon in meinem letzten Blogeitrag berichtet und vor allem geschwĂ€rmt, was sich bei Stephanie im Gegensatz zum Vorjahr schon alles verbessert hat.

Dem Bootcamp, den Therapeuten und Stephanies Bereitschaft, immer hart an die eigenen Grenzen zu gehen, sei Dank!

Und wer sich viel körperlich viel abverlangt, der hat auch stets ein Recht auf Regeneration – deshalb sind wir MĂ€dels jetzt auch schon ein paar Male gemeinsam bei einer Thaimassage gewesen.

Wir liegen dort nebeneinander auf seiner Pritsche und lassen uns fast einmal im Monat fĂŒr 120 min durchkneten und einölen – das nĂ€chste Mal am 24. November. Carsten ist aber auch immer mit dabei, allerdings nur angezogen am Rande fĂŒr das Kind und ihre Transfers sowie das Drehen vom Bauch- in die RĂŒckenlage, denn auf der recht schmalen Liege bekommt sie das leider noch nicht so hin.

Wow, also wenn ich mal ins Schreiben komme und genug Zeit dafĂŒr habe, sprudelt es ja nur so aus mir heraus – entschuldigt bitte die Menge und LĂ€nge. Aber dafĂŒr wird es hier sicherlich die nĂ€chsten Wochen wieder stiller werden … leider.

In etwas mehr als einem Monat ist eh schon wieder Heiligabend und dieses Jahr treffen wir drei Nordlichter uns mit dem OLCA-Ableger aus Österreich fĂŒr die gesamte Weihnachtszeit und ĂŒber Silvester, d.h. vom 18.12. bis 3.1. wird sehr viel Familienwusel (meine Enkelin Olivia ist heute 3 Jahre alt geworden) um mich herum sein … ich freue mich da schon soooooooooooooooooooooooo sehr drauf!!!!!!

Mal sehen, ob es zwischenzeitlich doch noch fĂŒr das ein oder andere Update reichen könnte …