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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2025 23.
Jan.

Hallo, hier ist Stephanie!

Da die Eltern wieder (gefühlt) 25.000 Dinge parallel am Laufen und zu Klären haben, habe ich mal die freiwillige Aufgabe eines Blogeintrags übernommen. Unsere wohl größte Änderung ist die, dass ich am 18. Dezember das Pflegezentrum verlassen habe … oder aufgrund der vielen geplanten Fehltage in 2025 eigentlich verlassen musste. Carsten und Mama (die werde ich in diesem Blogeintrag immer mal „Eltern“ nennen) haben nämlich Großes vor und nehmen dafür eine Menge auf sich – dafür von mir ein gaaaaaanz großes Danke   ðŸ™‚

[Olga: viel hatten wir beim Auszug wahrlich nicht zu transportieren]

Aber mal von vorne: Ich hatte im Pflegezentrum (wenn alles planmäßig gelaufen ist) von Montag bis Mittwoch jeden Tag drei Therapien (Physio, Ergo & Logo) á 30/45 Minuten. Das ist für die älteren Bewohner sicher sehr viel, aber für mich mit meinen hohen Zielen und viel Wiederholungsbedarf doch leider etwas zu wenig (Einzelheiten wurden hier ja schon mal erklärt). Also kam uns die Idee mit der eigenen Intensiv-Reha und unser Bootcamp wurde geplant.

Dafür mussten wir aber zuerst eine Räumlichkeit finden. Nachdem wir ein paar Wohnungsbesichtigungen gemacht hatten, bei denen wir (im Endeffekt zum Glück) keine Zusage bekamen, fand Carsten über Kleinanzeigen eine Art Schuppen [Anmerkung von Olga: die Bezeichnung „Flachbau“ passt besser], den wir nun für mindestens zwei Jahre gemietet haben.

[Olga: dieses große Fenster nutze ich jetzt immer im HomeOffice zum Rausgucken]

Schon gleich zum Anfang spielten wir mit offenen Karten und erzählten dem Vermieter von unserem Vorhaben. Also, dass wir eine Art Turnraum mit Platz für Mamas HomeOffice benötigen und keine Wohnung im klassischem Sinne (z.B. Bad mit Vollausstattung) suchen. Das war dann auch in seinem Sinne, also konnten wir uns da gut einigen.

Wir haben also nun die letzten Wochen eine ganze Menge Material besorgt. Nach und nach haben die Eltern über Kleinanzeigen o.ä. Dinge zusammengetragen – von einer Pantry-Küche über einen Schreibtisch bis hin zu Lampen und Hocker.

Zwei Hocker baute ich zusammen mit Carsten auf, indem ich sie am Ende zusammenschraubte:

Einige Dinge ärgerten uns mal länger, doch viele Arbeiten für die Einrichtung des Bootcamps gingen ratzfatz und problemlos … aber das kennt man ja. Wir hätten gerne schon im Dezember viel mehr geschafft einzurichten, aber leider hatte Mama sich stark erkältet und am Ende Carsten auch noch angesteckt. So waren beide recht früh fix und fertig und müde, sodass wir nach ihrem Arbeitstag nicht mehr in und an den Räumlichkeiten arbeiteten.

Und auch der Besuch meiner Schwester mit Freund und Kind zwischen Weihnachten und dem 3. Januar hat letztendlich nicht dazu beigetragen, dass wir uns da weiter um die Einrichtung gekümmert haben. Diese Entschuldigung ist aber wohl mehr als verständlich! Und ich habe mich auch sehr über das Wiedersehen mit den Österreichern gefreut:

Mittlerweile sehen unsere Räumlichkeiten echt gut aus, da wir alles noch in der ersten Januarwoche schaffen konnten. Bis heute haben wir schon 2,5 Wochen aktiv trainiert und so langsam ruckelt sich alles ein. Zumindest fehlt es an nichts und wir sind bis auf die Wochenenden und an Tagen mit Terminen (z.B. Jobcenter, Urologe) echt fleißig.

Eine Investition hat sich auf jeden Fall jetzt schon gelohnt, nämlich diese zusammenklappbare Bobath-Liege:

[Olga: meine Qualitätstests für Bobath-Liege und Gymnastikmatte wurden bestanden – echt bequem!]

Ein oder zwei Mal pro Trainingstag bekomme ich darauf nämlich eine halbstündige Fuß- und Zehenmassage … das tut immer soooooooo gut!!!

Manche Dinge, die wir noch aus meiner alten WG-Wohnung im Keller aufbewahrt hatten, wurden ebenfalls wieder rausgekramt. So zum Beispiel die Leuchtbox, auf der unser Vorhaben nochmal als Motivation von mir aneinandergesteckt wurde:

Für diese und andere Dinge aus meiner alten Zeit, also vor dem Vorfall, haben wir wieder eine gute Verwendung gefunden. Als wir die Räumlichkeiten des von uns liebevoll getauftem „Bootcamp Stoffel Reha“ übergeben bekommen hatten, sahen sie noch so aus:

[Olga: Blick von draußen ins zukünftige Büro]

[Olga: das wird einmal der Trainingsraum werden]

[Olga: ein kleiner aber feiner Küchenbereich]

[Olga: Carsten hat ausgemessen und Stephanie durfte alle Maße auf einem Raumplan notieren]

Nun konnten wir schon ein paar Male in die intensive Trainingszeit eintauchen und so hat sich das ganze Bootcamp zum dem entwickelt:

[Olga: die nächsten Bilder zeigen die deutliche Veränderung von „Rohbau“ zum Trainingsraum]

[Olga: ist echt krass, was nur der Teppichboden schon ausmacht …]

[Olga: in das große Fenster hat Carsten ein Regal eingebaut]

[Olga: der Raum wird so langsam mit Leben befüllt]

[Olga: das Regal ist hier schon recht gut bestückt und die 3×2 m große Trainingsmatte rechts wird bei Nichtnutzung einfach aufrecht an die Wand gestellt]

[Olga: in die Nische rechts hat Carsten Tafeln und Magnetstreifen für die zukünftigen Trainingspläne und möglichen Aufgaben aufgehängt]

[Olga: vieles ist dann auch recht gut für das Kind zu erreichen]

[Olga: Tische, Stühle und andere Dinge haben wir uns günstig besorgt und mittlerweile steht auch alles an seinem richtigen Platz]

Die Pantry-Küche ist aufgebaut und wird in der Regel zum Zubereiten des Mittagessens (oft Eintöpfe) genutzt, welches schon zuhause vorbereitet und hier nur noch warm gemacht oder zu Ende gekocht werden muss. So müssen wir nur wenig tun und haben von dieser Seite keinen Stress, dass das auch noch mit in die Arbeits- bzw. Sportzeit reingeht.

[Olga: die Küche ist einsatzbereit und funktional – gewinnt aber keinen Schönheitspreis, ja]

Nach unserem gemeinsamen Frühstück (Müsli) …

… machen Carsten und ich meistens eine Art Aufwärmung mit Ballwerfen und anschließendem Stuhl-Yoga:

Ich merke dann ab und zu recht schnell, wo meine Grenzen sind – leider meistens vom Kopf her. So zum Beispiel die Kardioübungen beim Stuhl-Yoga (Schulterkreisen, Arme hoch ausstrecken, Rumpfdrehung). Aber vor allem klappt bei mir zum Beispiel das Werfen und Fangen von großen und kleinen Bällen schon VIEL besser als noch vor einem halben Jahr.

[Olga: sie werfen sich verschiedene Bälle (hart, weich, leicht, schwer, groß, klein, rund, eckig) zu, damit sich Stephanie auch immer wieder etwas beim Fangen und Werfen „umgewöhnen“ muss]

Auch habe ich das Glück, dass Carsten sich ein paar Kniffe angeeignet hat, welche meine Füße und Zehen wieder recht gut aktivieren. Wenn wir es schaffen, machen wir diese Massage zweimal täglich. Es läuft dann so ab: Er legt mich auf die Bobath-Liege und kümmert sich bis zu einer halben/dreiviertel Stunde ausschließlich um meine Füße. Am Anfang hat er die ganze Arbeit, weil er versucht, meine Füße in eine richtigere Stellung zu bringen. Das ist sein Part und dann kommt mein Part: ich soll gezielt meine Zehen bewegen. Nach vorne und hinten, weit auseinander und wenn es geht auch von Zeh zu Zeh. Für gesunde Leute bestimmt gar kein Problem, aber für mich ist das wirklich Arbeit.

Am Ende eines jeden Tages sind wir aber schon jetzt meistens sehr zufrieden – wie immer bin ich mein größter Kritiker und seltener zufrieden als zum Beispiel Carsten, aber es wird spürbar und sichtbar besser. Und das nach nicht mal einem Monat! Bei manchen Dingen merken wir sogar schon am gleichen oder nächstem Tag einen Fortschritt. Manchmal hilft mir doch immer noch das „mal eine Nacht drüber schlafen“. Doch Hauptsache wir können kontinuierlich etwas (ein)üben – und das machen wir derzeit mit Erfolg.

[Olga: ein Spiegel kann beim Einschätzen von eigenen Bewegungen immens helfen]

[Olga: diese Matte war von Anfang an das geplante Kernstück, um Stephanies Muskeln zu reaktivieren: beim Erlernen von Kriechen, Krabbeln, Umdrehen, Vierfüßerstand etc.]

[Olga: aber auch so manche Spieleeinheit wird bei uns ein Therapieinhalt sein]

Durch den Wegfall des Therapiezentrums bzw. den Wechsel von der stationären in die häusliche Pflege geht derzeit aber leider auch viel Zeit für Formulare, Behördenbesuche oder Arzttermine drauf. So zum Beispiel meine Ummeldung nach Wentorf, die Anmeldung beim Arbeitsamt, die Vorstellung bei einem neuen Neurologen und Urologen plus die ganzen Wechsel von Amtsgericht, Amt für Schwerbehindertenausweis oder Sozialamt. Ich bin ja von Lüneburg in Niedersachsen jetzt nach Wentorf in Schleswig-Holstein umgezogen – eigentlich nur ca. 35 km mit dem Auto.

Dass sich die Rennerei und das stetige Dranbleiben aber lohnt, sehen wir jetzt daran, dass vor ein paar Tagen vom ehemaligen Neurologen endlich mein Zugrad bestellt wurde! [Anmerkung von Olga: nach ein paar Diskussionen stellte er am 13.1. das dafür notwendige Rezept aus]. Es bleibt jetzt nur noch abzuwarten, wann es geliefert werden kann. Aber ich würde mir so sehr wünschen, dass es noch bis Mitte des Jahres kommt. Dann können ich nämlich bei gutem Wetter viel damit üben und wenn alles gut läuft, vielleicht mal mit den Eltern auf Fahrrädern gemeinsam herumfahren – zum Beispiel zum ca. 2,6 km entfernten Bootcamp! Das wär was, oder?

Am Ende jedes Trainingstages lassen wir noch einmal Revue passieren, was wir an diesem Tag alles so gemacht und geschafft haben:

[Olga: Carsten notiert noch im Trainingsraum die einzelnen Einheiten, damit die Zusammenfassung am Abend für beide sehr viel einfacher wird]

Dafür füllen wir zudem ein kleines Büchlein mit Stichpunkten, welches von den Eltern und mir ausgefüllt wird. So eine Art Tagebuch oder Logbuch:

[Olga: die linke Seite füllt Carsten anhand seiner Notizen aus, die rechte Seite wird durch Stephanie vervollständigt – inklusive einer kleinen, schnellen Skizze und ein paar Stickern]

Manchmal sieht man schon damit sehr schön, was alles geschafft wurde, obwohl man anfangs vielleicht nicht sooo mega motiviert in den Tag gestartet ist. Immerhin klingelt bei uns der Wecker jetzt unter der Woche jeden Tag schon um 5:30!!!

Als Motivation haben wir aus einem Lied einen Textteil extra ausgedruckt und sichtbar an die Wand gehängt:

Aber auch eine andere Liedzeile steht mittlerweile ganz im Sinne des Bootcamps Stoffel-Reha:

 

Kleines Schlusswort von Olga: Auch bei diesem „Gäste ergreifen das Wort“ von Stephanie kommt das Gros des Textes von ihr ganz alleine. Sie hat ihn direkt in eine Textdatei getippt und mir per Email zukommen lassen. Von mir wurden lediglich Fehler behoben und unklare Sätze umformuliert, die ein oder andere Information hinzugefügt, die einem Außenstehenden beim Durchlesen und Verstehen fehlen würden, und die Bildunterschriften und Erklärungen sind nachträglich hinzugefügt worden. Ich bin ja so stolz auf meine „Kleene“!!!

2 Antworten zu “Stephanies Gastbeitrag: Blogeintrag verzögert sich mal wieder…”

  1. Barbara Stötzner sagt:

    ….könnt Ihr auch stolz sein auf die „Kleene“ und dass Ihr gemeinsam auf diesem
    schweren Weg sooo viele Hürden bewältigt habt !!! CHAPEAU und weiter SPORT FREI !
    Herzlich Eure Barbara

  2. Daniela sagt:

    Hallo Stephanie,
    Wow, das sind super Neuigkeiten und ich finde es super dass du jetzt deine ganz eigene Reha hast.
    Das macht doch vieles einfacher. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Geduld und Kraft deine Ziele zu erreichen. Du bist schon soweit gekommen und ich bin sicher es wird noch viel gutes passieren.
    Weiterhin alles erdenklich Gute!
    Liebe Grüße von Daniela aus Amerika

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