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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2015 25.
Okt.

Wenn die Temperaturen sinken und man öfter mal aus dem Fenster nur das Grau der Regenzeiten sieht, genießt man die seltenen sonnigen Herbsttage um so mehr. Der gestrige Samstag war hierfür ein wirklich sehr gutes Beispiel. Schon gleich nach dem Aufstehen, als wir die Fenster aufmachten, wurden wir vom satten Herbstgold der Bäume aus unserem Innenhof angestrahlt.

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An solchen Tagen will man einfach nur noch nach Draußen! Glücklicherweise hatten wir uns schon vor ein paar Tagen für einen Spaziergang an der Elbe mit Anna und Leon verabredet. Leon war diesmal sogar ganz leger gekleidet    😉    der Hintergrund ist leider nicht so erfreulich: aufgrund einer Hundebeißerei hat er zur Zeit an der Flanke eine Wunddrainage, die er sich ohne T-Shirt herausziehen würde.

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Ich nutzte diesen Spaziergang auch ganz eigennützig dafür, weitere Bilder für mein aktuelles Monatsprojekt zu bekommen – „Naturpfade“ gibt es an der Elbe schließlich fast überall. Offensichtlich habe ich mich bei manchen Motiven aber zu lange aufgehalten, denn einen solch fordernden Blick kenne ich normalerweise nur von meinem Mann    😉    das sieht doch voll nach „Kommst du endlich auch mal nach?“ aus, oder nicht    😉    ?

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Aber es gab so vieles zu entdecken und ich wollte auch einfach mal das herbstliche Spiel mit den verschiedenen Farben im weichen Sonnenlicht genießen! Eine überraschende Entdeckung dabei kann ich sogar jetzt schon zeigen: Frühjahrsblüher im Oktober. Ist das eigentlich normal?!

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Gemütlich schlendernd kamen wir von der Waldschlößchenbrücke zum Flohmarkt an der Albertbrücke. Anna und ich schauten uns ein paar Kleinigkeiten auf den zahlreichen Ständen an und ich wäre bei einem sogar beinahe richtig schwach geworden: es gab dort Geschirr in Teddybärengröße. Ich konnte mich aber noch beherrschen, hab ich doch eigentlich noch genug Zubehör für viele weitere Bärenstorys    😉
Bei einem Obst- und Gemüsestand, welcher von polnischen Verkäufern aufgestellt wurde, haben Anna und ich aber ein paar Pflaumen gekauft. Die waren unglaublich saftig und lecker! Manche davon haben nicht mal den Weg nach Hause geschafft    😀

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Heute, nach der für unsere Körper ohne Nachwirkungen durchlebte Zeitumstellung, hatten wir genug Zeit, um einiges um uns herum aufzuarbeiten, so habe ich z.B. alles für den Russischunterricht am Dienstagabend vorbereitet und Carsten konnte das OLCA-Tagebuch wieder auf einen ganz aktuellen Stand bringen. Zudem blieb unsere Küche an diesem Sonntag kalt, denn Ines und Torsten haben schon lange von einem Fischrestaurant namens Schwindts vorgeschwärmt und ich bekam vor ein paar Tagen so großen Appetit auf leckeren Fisch, dass wir uns dort für heute Mittag einen Tisch reservierten. Wir wurden wahrlich nicht enttäuscht! Das Kellergewölbe ist sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet und die Tischbeleuchtung wäre genau das Richtige für meine liebe Freundin Kerstin aus Wiesbaden    🙂

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Das Essen war richtig lecker und so geschickt portioniert, dass man es tatsächlich schaffen kann, eine Vor-, Haupt- und Nachspeise zu essen    😀    hier ein Bild vom Hauptgang:

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Ich muss allerdings zugeben, dass ich bei meinem „Sturmsack“ mit Baileys und Waldfrüchten dann doch etwas geschwächelt und ihn mit meinem Mann freiwillig geteilt habe    😉

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Aber es war alles soooooo köstlich!

Den Rest unseres Wochenendes verbringen wir, wie man nach diesem Blogeintrag vermuten kann, ganz entspannt zu Hause. Ich hoffe, dass ihr an den letzten beiden Tagen auch eine Möglichkeit hattet, ein wenig zu entschleunigen und die schönen Seiten des Lebens nach euren Vorstellungen zu genießen    🙂



2015 13.
Okt.

Ein Blick in den Spiegel oder auf eine Fläche, welche etwas widerspiegeln kann, verändert immer unseren eigenen Blickwinkel auf die Dinge, die uns umgeben: manches wird dadurch spannender, vieles interessanter oder manchmal auch gruseliger. Bei der letzten Aussage habe ich sofort mein eigenes Spiegelbild am frühen Morgen vor meinem inneren Auge    😉
Aber etwas später am Tage, in einer anspruchsvolleren Umgebung und bei schmeichelnden, weichen Zwielicht sieht jeder Mensch einfach noch ansprechender aus    😉

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Um nicht das Gefühl haben zu müssen, verzweifelter und einsamer Weintrinker zu sein, kann man sich dank eines Spiegels einen Trinkpartner organisieren, welcher zudem nicht zu viel quatscht und aufmerksam zuhört. Um in diese, zugegeben etwas psychologisch etwas bedenkliche Stimmung zu kommen, braucht man aber auf jeden Fall noch ein zusätzliches Gläschen Wein … oder zwei … oder drei …    😉

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Man kann mit dem physikalischen Effekt der Spiegelung auch recht flott gemütliches Kerzenlicht verdoppeln:

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Man kann an die Fenster ganz viel Himmel mit Wolken projizieren:

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Oder sogar noch mehr als nur das Blaue vom Himmel widergeben:

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Auch in einem Tagungsraum kann man sich damit ein wenig Himmel überm Kopf erschaffen:

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Man kann aber auch ein bekanntes Bauwerk in einem Getränkeautomaten unterbringen:

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Überhaupt nutzen Bauwerke nur zu gern die Möglichkeit, sich in Glasfassaden so richtig gut zur Geltung zu bringen, wie z.B. hier das Japanische Palais in Dresden …

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… oder die Dresdner Kunstakademie:

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Hamburg bietet ebenfalls genug Glasfassaden zum Widerspiegeln. Dies ein Teil der Tanzenden Türme an der Reeperbahn:

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Und die Tanzenden Türme selber? Selbstverständlich haben auch sie eine schöne Fläche, um sich von einer anderen Seite zu zeigen:

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Natürlich möchte ich auch den Hamburger Fernsehturm und sein Spiegelbild in einem der zahlreichen Teiche im Park „Planten un Blomen“ zeigen:

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In der gleichen Parkanlage haben wir auch ein Haus am See entdeckt, bei dem der Gedanke an den gleichnamigen Film mit Keanu Reeves und Sandra Bullock fast von allein ins Gedächtnis kam:

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Dank Spiegel kann man bei einem Ausflug in der Sächsischen Schweiz mehr als nur eine schnöde Straße sehen:

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Wenn das Straßenbild schön ist, dann hat man es gleich am Auto, quasi zum Mitnehmen    😉

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Durch die Spiegelwirkung sehen sogar Pfützen nach tagelangen Regen sehr optimistisch und schön aus:

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Manchmal kann mit einem Spiegelbild die Welt auch buchstäblich auf den Kopf stellen:

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Eine Spiegelung kann im eigenen Bad aber manchmal auch einen Schreck einjagen:

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Eine andere dagegen verdoppelt schlagartig die gute Laune:

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Und eine dritte verwandelt ein modernes Glas&Beton-Gebäude in ein asiatisch anmutendes Bauwerk:

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Aber ganz egal, was für Spiegelwunder man jeden Tag draußen entdecken kann, ein frühmorgendlicher Blick in den eigenen Badezimmerspiegel bleibt wohl immer gleich    😉

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2015 10.
Okt.

Eine Woche voller Termine und schon bin ich mit meiner Schreiberei arg im Rückstand    😉
Aber ich möchte es trotzdem noch nachholen, über unser vergangenes Wochenende zu erzählen – das war einfach zu schön, um nicht darüber zu berichten. Wir waren nämlich beide freien Tage auf Achse bzw. auf Schusters Rappen unterwegs    🙂

Am Samstag, dem Tag der deutschen Einheit, machten wir eine lange Wanderung auf dem Panoramaweg in der Sächsischen Schweiz. Es war erneut ein fröhliches Wiedersehen mit einigen Teilnehmern aus einem meiner vergangenen Russischkurse. Wir sind schon mal im Juni zusammen unterwegs gewesen und es war so schön, das musste einfach wiederholt werden! Kathrin kümmerte sich um das Organisatorische und brachte in die Gruppe noch eine Schulfreundin mit. Sie hieß Kerstin. Da wir ohnehin schon eine Kerstin (und ihren Mann) dabei hatten, hieß unser lieber Neuzugang eben „kleine Kerstin“ – es war sogar ihr eigener Vorschlag    🙂    !
Die 18 km lange Wanderung zu sechst hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich war allerdings immer wieder zurückgefallen … nur um Bilder zu machen, versteht sich    😉

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Ich habe außerdem noch mehr neue Freunde gefunden:

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Natürlich habe ich, genau wie der Rest der Gruppe, die immer noch wundervolle Landschaft bewundert. Obwohl man das schon gefühlt tausendmal gesehen hat, finde ich, die Sächsische Schweiz ist und bleibt märchenhaft schön!

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Natürlich hatten wir genug Verpflegung im Rucksack, aber ich musste bei diesem liebevollen Angebot dennoch zugreifen    😀    und der Apfel, welchen ich gleich noch unterwegs vernichtet habe, war wirklich aromatisch und sehr, sehr lecker!

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Anfang Oktober haben wir natürlich auch schon die ersten Herbstzeichen gesehen: leere Felder …

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… und an manchen Orten sogar schon äußerst bunt gefärbte Blätter:

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Unser Sonntagsausflug mit Kerstin Nummer 3 war dann schon etwas gemütlicher und für meine Füße um einiges entspannter, denn es ging in die Pillnitzer Weinberge:

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Mir persönlich fehlte die herbstliche Laubfärbung, aber die Weintrauben leuchteten in der Sonne ebenfalls wunderschön gelb, zum Beispiel so …

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… oder auch so    😉

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Allerdings war ich nun in Begleitung von zwei Menschen, welche dem süßen Alkoholisch leider nix abgewinnen können – also blieb auch ich anfangs trocken. Auf meinen Federweißen habe ich aber am Ende dennoch nicht verzichtet – bin doch schon groß und kann vieles auch allein machen    😉

Bei einem Weinfest, hier an der Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“ gibt es zum Glück nicht nur Alkohol    😉    sodass wir ein Weilchen geblieben sind … zusammen mit Eierschecke, Zwiebelkuchen und Bratwurscht. Es war aber auch sehr entspannend und gemütlich.

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Da wir uns schon hier herbstliche Leckereien auf der Zunge zergehen ließen, war die Entscheidung, anschließend in Dresden noch in die Besenwirtschaft beim Winzer Müller einzukehren, ziemlich schnell gefallen. Wir gehörten ganz offensichtlich nicht zu den einzigen Leuten, welche ebenfalls auf diese Idee gekommen sind    😉    denn es saßen schon so viele auf der Wiese davor.

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Obwohl auch die wenigen Tische dieser hierzulande auch Straußenwirtschaft genannten Lokalität gut besetzt waren, hatten wir Glück und fanden für uns drei ein nettes Plätzchen direkt am Weinberg und mit herrlicher Aussicht:

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Mit guten Freunden schmeckt auch Gänsewein super    😉

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Mein Federweißer hat es auch diesmal leider nicht mit aufs Bild geschafft    😉    aber wenigstens gelang das dem überaus leckeren Flammkuchen, auf welchen wir allerdings aufgrund der außerordentlich hohen Besucherzahl 40 bis 60 Minuten warten durften:

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Die Wartezeit haben wir uns mit Oliven und ofenfrischen Brot in einer entspannten Umgebung mit einem Blick auf die Elbe und die Weinberge sowie mit dem Quatschen über Gott und die Welt verkürzt:

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Vielleicht braucht man immer eine Kerstin in der Nähe, damit das Wetter einladend, das Essen lecker und der Wein köstlich wird? Wir können das ja noch einige Male austesten, denn erstaunlicherweise haben wir ziemlich viele Kerstins in unserem Bekannten- und Freundeskreis    😀



2015 27.
Sep.

Wenn jemand denkt, dass Teddybären nur aus Spaß an der Freude verreisen, der ist definitiv schief gewickelt. Unsere Nasen sind sehr neugierig wissbegierig und die Knopfaugen stets wachsam. In diesem Sommer haben Kl. Dinkelmann und ich uns eine wissenschaftliche Aufgabe gestellt und uns dem Vogelleben gewidmet. Ein echt spannendes Thema, sag ich euch! Und egal wo wir waren: in Polen oder in der Ukraine, an der Ostsee oder an der Alster – wir waren immer bäreit als Vogelkundler zu agieren. Manchmal hat man einen Tipp von einem Insider gebraucht:

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Käfer wissen komischerweise immer, wo man Vögel finden kann, abär ich verstehe ich nach wie vor nicht, warum sie uns nie zu ihnen führen wollten …

Ab und zu standen wir allerdings vor geschlossener Tür. Da waren die Vögelchen wohl gerade ausgeflogen.

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Da wir ja Novizen auf dem Feld der Bärnithologie sind, mussten wir manch peinlichen Rückschlag einstecken. Kl. Dinkelmann hat gelesen, dass Kanarienvogel klein und gelb sind und freute sich bärig, dass er unterwegs ganz viele von ihnen auf einem Haufen entdeckte:

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Ja, sie waren klein, gelb und süß, hießen abär Mirabellen und nicht Kanarienvogel! Mama sagte, das sie nicht fliegen können (nur nach unten) und dass man sie essen kann.

Und beinahe hat man uns auch für lecker befunden! Da sind wir den hungrigen Mäulern vermutlich ein wenig zu nah gekommen:

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Glücklicherweise haben wir ihren Geschmack nicht getroffen, wir waren wohl zu pelzig! Nach unserer Befreiung mussten wir erst einmal etwas Luft schnappen und verschnaufen:

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Ab da haben wir angefangen, uns mit einer besseren Tarnung zu beschäftigen. Einmal tat ich so als ob ich gerade im Sinkflug bin, um die Tauben zu verwirren:

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Wir lernten natürlich, vorhandene Möglichkeiten für einen guten Beobachtungsposten zu nutzen:

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Den Nachteil eines zu guten Verstecks könnt ihr sicher selbär sehen – da sieht man nicht sehr viel, besonders, wenn die doofen Vögel sich auch noch liebär als U-Boot statt wie ein Segelschiff benehmen. Wie uns der Schwan dort entdecken konnte, bleibt immer noch ein Rätsel, abär er hat uns ganz gewiss gesehen, so wie er uns anguckt!

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Dieser Schwan war anfangs auch ganz schön misstrauisch:

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Hat uns dann doch seiner Familie vorgestellt, abär wir durften von ihnen nur ein Foto im Bäricht verwenden, auf welchen sie nicht eindeutig zu identifizieren sind. Deshalb seht ihr keine Vogelgesichter, das mussten wir eben versprechen.

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Wir haben auch Sand als Versteckoption genutzt, bei mir ging das ziemlich gut, aber Kl. Dinkelmann ist ein wenig zu auffällig mit seinem blauen Pelz. Vorsichtshalbär schauten wir uns deshalb die Möwen liebär aus der Ferne an:

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Bei einer Taube konnten wir uns einfach dazusetzten. Sie war ein wenig einsam, die graue Taube, und hat sich übär unsere Gesellschaft gefreut.

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Sie hat uns übrigens erzählt, dass Vögel aus Eiern kommen. Dem wollten wir nachgehen und machten uns wieder auf den Weg. Ich war wie üblich der Spurenleser:

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Und dann haben wir zusammen gerätselt, wohin die Spur uns führen mag:

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Am Ende haben wir Eier gefunden. Sie waren echt schön! Daraus werden bestimmt einmal viele hübsche Vögelchen schlüpfen!

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Dem Vögelchen aus diesem Ei möchte ich ehrlich gesagt nach dem Schlüpfen liebär gar nicht erst begegnen! Ich schätze, ihm wird unser pelziger Geschmack am Ende egal sein!

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Für unsere wissenschaftliche Erkenntnisse haben wir sogar einige Hindernisse übärwunden. Zusammen schafften wir das ganz locker!

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Dieses Luftikuslebewesen, welches bei uns landete, konnte auch fliegen, abär ein Vögelchen war das definitiv nicht … eher ein komischer Kauz!

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So, damit wären wir am Ende unserer bärigen Vogelkundestunde angelangt. Was wir uns im nächsten Jahr genauer angucken wollen, wissen wir jetzt noch nicht. Vielleicht mal Fische?

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Bis demnächst! Euer Heini.



2015 21.
Sep.

Neben unseren ersten Eindrücken (Carstens Version & Olgas Version) gibt es auf vielfachen Wunsch jetzt noch mehr Bilder und die dazugehörigen, kurz zusammengefassten Geschichten … es war megaschwer sich auf nur 100 Fotos zu beschränken. Es sind diesmal sogar nicht nur unsere Momentaufnahmen in der Galerie zu finden, denn durch den Austausch der Dateien mit den anderen Hochzeitsgästen bekamen wir so manches Bild in die Finger, was besser als unsere eigenen war oder von uns gar nicht fotografiert wurde. Deswegen bedanken wir uns ganz herzlich bei Gerald, Baptiste, Fabien und Ramiro für ihre tollen Aufnahmen! Aber das Gros wurde doch noch eigenständig gesehen und als bildliche Erinnerung dauerhaft gespeichert    😉

In einer Buchhandlung in Lemberg haben wir auf einem Buch das folgende Zitat gefunden: „Die Ukraine wird ein neues Griechenland werden …“ –> derzeit muß man wohl eher sagen: HOFFENTLICH NICHT !   ;o)

Dies das vollständige Zitat von Johann Gottfried Herder (1769): „Die Ukraine wird ein neues Griechenland werden; der schöne Himmel dieses Volkes, ihr lustiges Wesen, ihre musikalische Natur, ihr fruchtbares Land usw. werden einmal aufwachen.“ –> das wiederum unterschreiben wir voll und ganz !

Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Bildergucken und fragt uns ruhig, wenn euch irgendetwas unklar oder seltsam vorkommt – das, was wir selber wissen, teilen wir gern mit euch!



2015 13.
Sep.

Da dieses Jahr kein großer Urlaub von uns geplant war, machen wir wenigstens ein paar Kleinurlaube: Im Mai ging es an die polnische Ostsee, im August fuhren wir in die Westukraine und im September gönnten wir uns nun einige Tage im Norden Deutschlands. Die meiste Zeit haben wir in Hamburg verbracht, aber da wir bereits zu unserem 1. Hochzeitstag viel von dieser Stadt gesehen haben, pickten wir uns diesmal die besonderen Rosinen für Wiederholungstäter-Besucher raus    😀

Zum Beispiel haben wir es jetzt endlich auch mal gepackt, den berühmten Fischmarkt auf St. Pauli, welcher nur sonntags von 5:00 bis 9:30 Uhr aufgebaut ist, zu besichtigen. Dafür mussten wir uns zwar ganz früh am Morgen aus den Betten herauswühlen, aber das war es auf jeden Fall wert! Es sah am Ende überhaupt so aus, dass die Hamburger am Sonntag keinen Schlaf brauchen    😉    der Markt war gerammelt voll! Es gab allerdings nicht nur Fisch zu kaufen, sondern mittlerweile wohl auch allerhand anderes Zeug, wie z.B. Pflanzen, Hühner und Kleidung … Meeresbeute bleibt aber zumindest im hinteren Teil des Marktes noch Hauptverkaufsware:

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Ich habe bei dieser Gelegenheit zwei T-Shirts mit Teddybären-Bildern abgestaubt. Eins davon wird wohl mein zukünftiges Bärenfotoshooting-Shirt für den Fotografen werden, denn im Busenbereich sind zwei Teddys abgebildet und dazu steht ein passender Spruch: „Stop staring at my Teddys“ darauf. Ich fand das jedenfalls herrlich mehrdeutig    😉

Wir haben uns danach mit einer ganz lieben Person getroffen, welche wir seit 2012 nicht mehr gesehen haben, da sie nach Hamburg gezogen ist – Constanze. Zum Glück hat sie am Sonntag spontan noch etwas Zeit für uns gefunden und es war ein fabelhaftes Wiedersehen, so als ob es keine derart lange Funkpause dazwischen gab:

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Übrigens, auf dem Weg zu unserem Treffpunkt mit ihr habe ich ein Deja-vu erlebt … kein Wunder bei dieser Farbkombination!

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Ja, wir sind tatsächlich ausgerechnet am ukrainischen Konsulat vorbeigelaufen    🙂

Wir konnten in Hamburg natürlich auch endlich die seit ein paar Wochen kran- und gerüstbefreite Elbphilharmonie sehen. Man mag zu den Kosten stehen wie man will, beeindruckend ist das Gebäude schon, stimmt’s?

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Aber noch mehr beeindruckt hat uns eine Vorstellung des Musicals „Der König der Löwen“. Es war eine ziemlich kurzfristige Entscheidung von uns, dorthin zu gehen (Freitagabend gebucht, Sonntagabend besucht) und wir hatten echt Glück, dass wir noch zwei zusammenhängenden Sitzplätze in der letzten Reihe ergattert haben. Da die Figuren und die Bühnenbilder aber so riesig und unglaublich gut ausgearbeitet sind, sieht man wirklich auf allen Plätzen – auch ganz hinten – alles supergut!

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Zwischen all den großen und kleinen Events hatten wir zum Glück auch noch genug Zeit zum Verwielen, um z.B. an der Außenalster in der Sonne zu sitzen und die Wasservögel aus der nächsten Nähe anzuschauen:

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Oft genug habe ich nach so mancher Wandertour und Stadtrundgang das Gefühl, Füße in gleicher Größe zu haben wie dieses Vögelchen    😉
Weiß übrigens jemand, wie dieser Vogel heißt? Diesmal ist es keine Fangfrage, ich möchte nur sehr  gern mit eurer Hilfe meine Bildungslücke in Ornithologie schließen    🙂    unsere Vermutung liegt bei Teichhuhn oder Blesshuhn …

An unserer Verweilbank waren eine Schwanenmama und ihre Küken sehr zutraulich und fraßen uns sogar Brötchenreste ganz zart aus der Hand:

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Und ja, eine ebenfalls zutrauliche und neugierige Gans (links) ist ebenfalls mit von der Partie    🙂

Dank eines Tipps von Constanze verbrachten wir auch etliche Stunden im Schanzenviertel. Diese Gegend ist vom Flair her mit der Dresdner Neustadt oder dem Hechtviertel vergleichbar: jung, hipp, alternativ und hat viele schöne Lokalitäten mit gutem Essen. Bei einem türkischen Restaurant habe ich einen Humpen sehr leckeren Ayran bekommen – nicht in flüssiger Form wie normal, sondern frisch vom „Faß“ gezapft und dadurch etwas sahnig-cremiger, deshalb auch diese Krone:

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Und auch die gefüllten Kartoffeln bei „Kumpir“ sind einen Besuch bzw. eine Bestellung auf jeden Fall wert!
Von dort ging es dann zurück in die Innenstadt … quer durch den Planten un Blomen-Park:

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Wir gönnten uns an den anderen Tagen wie immer auch ein paar Ziele außerhalb der großen Stadt. Diesmal ging es zuerst zur Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft:

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Wir mussten zwar ein wenig warten, bis ein ausreichend großes Schiff mit mehr als 500 BRT vorbeigekommen ist, denn nur dann erfolgt eine Begrüßung oder Verabschiedung in Deutsch und in der Landessprache (bei uns war das Maltesisch) sowie die entsprechende Landeshymne. Vorbeigefahren sind ein paar Schiffe, aber leider immer zu klein, sodass erst die „Baltic Wind“ eine Verabschiedung (kam aus Hamburg und fuhr in Richtung Nordsee) mittels Lautsprecher bekam:

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Es ging weiter nach Westen … auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel hat man keine Zeit für solche Spielereien, denn in der dortigen Schleuse geht es streng nach Plan zu.

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Das Gros der Schiffe waren allerdings alles andere als klein – hier kommt gerade der Kreuzfahrtdampfer „Saga Sapphire“ (bis 1999 noch bekannt als „Europa“) aus Kiel auf die Schleuse zu:

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Keine Sorge, auch dieser Riesenpott passte hervorragend unter der Brücke durch    🙂
Wir hätten gerne noch das Schwesternschiff „Saga Pearl II“, aus den 80ern besser bekannt als das ehemalige ZDF-Traumschiff „Astor“ und aus der DFF-Fernsehserie „Luv und Lee“ als „Arkona“, in der Schleuse bewundert, dieses musste aber wegen Niedrigwasser für ein paar Stunden in der Elbe ankern. Schade …

Übrigens, bei dieser Reise sind noch weitere Bilder für meine 4. Obsession entstanden    😉

Total trockene Füße hatte ich aber dann bei unserem Zwischenstopp auf dem Heimweg, denn Carsten hat die Gelegenheit genutzt, mir endlich die Lüneburger Heide vorzuführen, da er von der Dresdner Heide damals doch recht enttäuscht war. Für ihn gab es dort zu viele große Bäume    😉    in der Lüneburger Heide ist der Wuchs erheblich niedriger, meint mein Mann.

Anmerkung von Carsten: Hmmm, liegt wohl an der Tatsache, daß die Lüneburger Heide eine HEIDE ist und die Dresdner Heide ein WALD … 

Naja, ein wenig hat es sogar mich überzeugt …

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… denn irgendwie sah es doch mehr nach Heidelandschaft aus:

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Ich hatte sogar die passende Farben bei meiner Kleidung ausgewählt:

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Als passionierte, aber nicht ausgebildete Steinesammlerin fand ich die Feuersteine oder wie auch immer sie heißen mögen in dieser Gegend einfach wundervoll. Wenn man sie gegen die Sonne hält, erstrahlen sie in einem warmen Honigton – ein Gedicht für die Augen.

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Übrigens, es gab in der Heide nicht nur niedrige Erika, sondern auch einige große Bäume: solche Alleen säumten zum Beispiel ab und an die Wege. Unter diesen großen, hängenden Ästen fühlte ich mich ein wenig wie im Märchenwald!

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Das Einzige, was wir lebendig nicht vor unsere Augen bekommen haben, waren übrigens die berühmt-berüchtigten Heidschnucken. Es gab sie in Gaststätten als Ragout, Gulasch oder Bratwurst oder auf einem Flohmarktstand als Gruppenbild … putzmunter auf der Wiese aber totale Fehlanzeige!

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Nun ja, ich habe schon Norwegen ohne echte Elche überlebt, da werde ich wohl auch die Heide ohne Schnucken überstehen     😉



2015 11.
Sep.

Es ist alles gelaufen wie immer: Im Januar schmiedet man Pläne und hat gewisse Vorstellungen davon, was man so fotografieren möchte, aber dann kommt der jeweilige Monat – in diesem Fall der August – und alles ist plötzlich ganz, ganz anders. Durch unsere Reise in die Ukraine, um die Hochzeit von Khrystyna und Mariano zu feiern, sind mir natürlich zwei Wochenenden zum gediegenen Knipsen von Hunden in Dresden entgangen. Statt dessen habe ich aber einige Eindrücke über das Hundeleben in der Ukraine zu meinem Fotoarchiv hinzugefügt.

Aber wir fangen erstmals in Dresden an    🙂
In dieser Stadt ist an der Elbe unweit der Waldschlößchenbrücke ein sehr beliebter Treffpunkt von Hunden und ihren Begleitern. Allerdings wohl durch Ferienzeit und extreme Hitze bedingt waren es zu den Zeiten, als ich mich auf Bilderjagd machte, kaum etwas los auf den Pfaden … wo doch sonst das fröhliche Hundeleben dort tobt. Da war es natürlich sehr vorteilhaft, wenigstens Anna und Leon als Begleitung zu haben:

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Das Wasser in der Elbe war bereits am frühen Morgen angenehm warm:

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Und ja, der Wasserstand war im August 2015 wirklich sehr niedrig    😉    das war aber auch gut so, denn Leon, der sonst dem Wasser nicht sehr viel abgewinnen kann, fühlte sich offensichtlich sehr wohl darin:

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Ab und zu kamen auch einige Spielkameraden vorbei:

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Manche waren schon etwas älter und nicht mehr so sehr zum wilden Spielen aufgelegt:

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Und einige hätten wohl Interesse zum Spielen, aber das Machtwort von Frauchen hat sie doch daran gehindert:

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Da trabt man dann eben allein zurück:

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Und während man sich im Gras am Wegesrand ein wenig ausruht …

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… kann man interessante Fellgenossen beobachten:

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In einigen von den Vierbeinern war sogar noch der Jagdinstinkt perfekt ausgeprägt:

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Das Hundeleben in der Ukraine gestaltete sich dagegen ziemlich gegensätzlich. Es gibt natürlich auch hier Rassenhunde, besonders in den größeren Städten, welche nach allen Regeln der Kunst verhätschelt wurden, aber leider ist mir kein verwertbares Bild davon gelungen    :erroeten:

Es gibt wohl besonders in den Gegenden mit Einfamilienhäusern sehr viele Hofhunde. Manche werden an die Kette gelegt und bleiben somit vorrangig in der Nähe ihrer Hundehütte:

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Aber wir fanden auch Hunde, welche innerhalb ihres Hofes freie Laufbahn haben und ungebetene Gäste und Neugierige direkt am Zaun laut ankläffen können:

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Allerdings gibt es auf den Straße sehr viele herrenlose Hunde … sie waren nicht aggressiv, aber ständig auf der Suche nach einer Person, welche sich ihrer annehmen würde. Ich finde, die folgenden Bilder drücken diese Sehnsucht sehr deutlich aus:

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Bei diesen Hunden hatten wir immer wieder etwas Angst, da sie sich oft in der Nähe von stark befahrenen Straßen aufhalten und die Autofahrer nicht gerade bremswillig erscheinen … es wird nur lautstark weggehupt:

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Deshalb hatten wir immer wieder Bedenken, dass wir einen von ihnen, besonders im Dunkeln, mit dem Wagen erwischen. Zum Glück ist es nur bei Befürchtungen geblieben    🙂

Übrigens, einer von den Straßenhunden hat sogar an einer Demo zum Unabhängigkeitstag teilgenommen:

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Es ist außerdem beruhigend zu wissen, dass Menschen die Treue der Hunde auch nach dem Tode ihrer geliebter Vierbeiner zu würdigen wissen, wie man auf dem Lytschakiwski-Friedhof in Lemberg sehen kann:

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Einst hat man sich ja schließlich ewige Treue geschworen:

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Und Hand aufs Herz, kann man es wirklich schaffen, solche lieben Geschöpfe nicht gern zu haben ?

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P.S.: Wollt ihr eigentlich mal wissen, wie eine Beziehung zwischen einem Hundemodel und einem Fotografen vor der fotografischen Zusammenarbeit aufgebaut wird    😉    ?
So und nicht anders    😉    !

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Ok, in Ausnahmefällen geht das natürlich auch mit Leckerlies    😀



2015 05.
Sep.

Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass er schon mal seine Eindrücke über unsere Ukraine-Reise in einem Eintrag hier zusammen gefasst hat. Es war auf jeden Fall im positiven Sinne eine richtige Abenteuerreise. Wir haben in etwas mehr als einer Woche so viele verschiedene Sachen gesehen und erlebt, so viele liebe und nette Menschen kennengelernt – das passt nicht mal auf diese Kuhhaut    😉

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Ich war schon einmal in der Karpaten-Gegend, welche wir besucht haben … als ich noch zur Schule ging, also vor arg langer Zeit. Allerdings waren sowohl Kolomyja als auch Lviv für mich genau so wie für meinen Mann absolutes Neuland.  Um ehrlich zu sein, kam beim Rundgang von Iwano-Frankiwsk, eben jene Stadt, welche ich mit 13-14 Jahren einst besuchte, gar keine Erinnerung in den Sinn. Also eigentlich war alles quasi wie neu    🙂

Ganz neu war für mich zum Beispiel das starke nationale Gefühl, welches durch diverse Straßennamen, Denkmäler und die verstärkt öffentliche Symbolik der Ukrainischen Aufständischen Armee zum Ausdruck gebracht wurde. Die Namen, welche zu Sowjetzeiten als Feinde des Volkes bezeichnet worden sind, gehören jetzt zu den Helden … ist vom Kopf wirklich nicht so einfach und da habe ich die Probleme von älteren Menschen aus der Ex-DDR zum ersten Mal, glaube ich, doch etwas besser verstanden. Denn man hatte jahrelang ein klares Bild, was gut und was schlecht ist, wer Feind und wer Freund ist usw. Und dann, nach einem politischen Umbruch, werden all diese Begriffen plötzlich komplett auf den Kopf gestellt.

Um das Ganze etwas konkreter zu machen, ein Beispiel.

Wir besuchten in Kolomyja eine kleine, hübsche Holzkirche aus dem 16 Jh. und liefen durch den angrenzenden Friedhof. Ihr wisst ja, dass wir gern Friedhöfe besuchen, besonders in anderen Ländern    😉

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Dort bin ich auf einen Grabstein für die Opfer der Aktion Weichsel aufmerksam geworden – ich habe noch nie zuvor etwas darüber gehört oder gelesen! Bedenkt: es ist ein Kapitel der ukrainischen bzw. sowjetischen Geschichte – also etwas, was ich als Sowjetbürger und Ukrainerin eigentlich wenigstens im Ansatz mal gehört haben sollte. Zum Glück erklärte mir Khrystinas Vater, was damals genau passiert sei. Ich fand, dass eine derartige Zwangsumsiedlung immer ein äußerst trauriges Kapitel in Geschichte eines Landes ist. Und wie das Leben so spielt, war damals auch die Familie unserer lieben Agata aus Katowice, welche wir auf unserem Rückweg nach Dresden im Dorf Hutki besuchten, persönlich von dieser Aktion betroffen.

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Da soll einer sagen, Reisen bildet nicht!

Ansonsten war ich selber sehr überrascht, wie gut mein Ukrainisch ist, obwohl ich diese Sprache schon seit Jahren sporadisch bis gar nicht nutze. Jeden Tag fielen mir immer mehr Worte ein – es war einfach erstaunlich, was ich noch so drauf habe    😉
Nein, Russisch und Ukrainisch können total anders sein und selbst bei den einfachsten Phrasen, wie z.B. Bitte, Danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen gibt es unterschiedliche Vokabeln. Ist ein bisschen wie das Verhältnis zwischen Deutsch und Holländisch, kann aber auch so krass wie Deutsch und Platt auseinanderdriften.

Die Straßenverhältnisse, welche bei Carsten einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen haben, waren für mich nichts Neues, denn eigentlich gab es diese fiesen Schlaglöcher und gemeingefährliche, weil unerwartet tiefe Pfützen schon bei meiner Oma in Ochtyrka. Ich wurde zu ihr immer in den Sommerferien geschickt, um gesunde Dorfluft zu tanken    😉
Auch, dass ich die Texte der ukrainischen Lieder noch kannte, hat mich ebenfalls überrascht    🙂     damit ich diesbezüglich künftig dauerhaft fit bleibe, habe ich mir eine Musik-CD gekauft. Derzeit fahre ich zur Arbeit und nach Hause mit ukrainischer Beschallung    🙂

Das Essen war so lecker, wie ich es erwartet habe, und auch den Kaffee habe ich in vollen Zügen genossen – an den kommt keine Kaffeemaschine in Deutschland auch nur annähernd ran, egal ob mit Filtertüten oder mit Pads – sorry, Leute!

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Die Märkte in der Ukraine sind ebenfalls ganz anders, als man es hierzulande kennt: eine Fülle von Lebensmittel zwischen „Profiständen“ und Omis, welche eigentlich nur etwas Milch oder Obst aus  dem eigenen Gärtchen verkaufen.

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Carsten hat sich immer wieder in guter deutscher bzw. EU-Manier über die fehlenden Kühlketten echauffiert, denn wenn bei Sommertemperaturen frisch geschlachtete Fleischwaren oder Fische stundenlang ungekühlt auf den Tischen drapiert werden, dann ist ein solcher Anblick mehr als ungewohnt. Dafür gibt es eben in der Ukraine keine Rohware a la Mett/Hackepeter oder ein blutiges Steak – hier wird alles total durchgebraten.

Ich habe diese Reise insgesamt sehr genossen, leider hat mir eine zu gut eingestellte Klimaanlage in unserem Hotel in Lviv einen kleinen Strich durch die Gesundheitsrechnung gemacht – ich kämpfe immer noch mit meiner mitgebrachten Erkältung. Aber was uns nicht tötet, macht uns nur stark    😉

Eigentlich könnte ich jetzt analog zu Carsten endlos weiter erzählen, denn wie gesagt, wir haben sehr viel Interessantes, Außergewöhnliches und Schönes bei der Reise „Dresden – Kolomyja (UA) – Lemberg/Lviv (UA) – Kattowitz/Katowice (PL) – Dresden“ erleben durften. Vielleicht fragt ihr einfach, was euch interessiert, dann berichte ich detaillierter darüber – wie wär’s?



2015 17.
Aug.

Schon seit sehr langer Zeit habe ich mein Interesse für Friedhöfe dieser Welt entdeckt und zum Glück teilt auch Carsten diese etwas morbide Faszination. Natürlich ist das immer ein trauriger Ort, aber gleichzeitig strahlen die Friedhöfe so viel Ruhe und Mysterien aus …

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Ich sehe an solchen Orten die normalen Sachen irgendwie aus einem andere Blickwinkel, da spielt wohl bestimmt auch mein Interesse für Mythologie und Symbolik eine gewisse Rolle. In vielen Kulturen werden Vögelchen als Symbol für die Seele angesehen:

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Ein Baum gilt als Verbindung zwischen Erde und Himmel:

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Selbst bei einer herausgefallenen Innenplatte eines großen Grabsteins auf dem Neuen Jüdischen Friedhof musste ich an ein Tor in die andere Welt denken:

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Eine allein liegende, abgebrochene Rose aus einem Trauergebinde ließ mich unweigerlich an einen Verlust denken:

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Wenn ich frische Gräber sehe, geht es mir durch den Kopf, dass ich ein außergewöhnlicher Glückspilz bin, weil ich noch leben darf:

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Und auch, weil ich von der Erfahrung, ein eigenes Kind zu beerdigen, bislang verschont geblieben bin und insgeheim hoffe, dass es auch so bleibt.

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Diese bunten, fröhlich bemalten Steine markieren eine der schmerzlichsten Stelle meiner Rundgänge – das Baby hat gerade mal 3 Monate gelebt…

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Die Menschen drücken schon seit langer Zeit ihre Trauer mit ausdrucksstarken und sehr schönen Skulpturen aus, wobei man dabei wesentlich öfter weiblichen Gestalten begegnet als männlichen:

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Ein trauernder Mann wird etwas anders dargestellt:

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In der jüdischen Tradition gehört es dazu, auf dem Grabstein einen Kieselstein zu legen:

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Die Beigaben auf den christlichen Friedhöfen waren eher persönlicher Art. Manche Bergsteiger hatten z.B. ein Kletterseil mit Karabinerhaken dran oder gar ein Bergbuch, wenn junge Eltern aus dem Leben geschieden waren, hat man auf den Gräbern Bilder ihrer Kinder gesehen und auch Spielsachen der Kinder:

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Auf dem sowjetischen Militärfriedhof durfte keiner aus der Reihe tanzen:

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Man hat dabei aber auch dem unbekannten Soldaten bedacht:

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Die Namenslosigkeit derer, welche auf solchen Anonymen Wiesen begraben sind, sind hoffentlich noch zur ihren Lebzeiten von den Verstorbenen selbst gewünscht worden:

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Und hier kam Asche zu Asche …

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Nicht nur Abschied von den geliebten Menschen fällt uns schwer, sondern auch von Tieren, welche uns über viele Jahre durch dick und dünn begleiteten:

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Im jeden Fall bleiben die Hinterbliebenen zunächst am Tränenmeer stehen, wie das Mädchen aus Malgorzata Chodakowskas Hand:

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Irgendwann heißt es dann für uns alle:

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Aber ich hoffe doch inständig, dass unser Lebensbuch noch nicht die letzte Seite unserer Geschichte erreicht hat:

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Für mich war das auf jeden Fall ein sehr emotionales Projekt. Das nächste ist aber nicht mehr so grüblerisch-nachdenklich, denn Hunde können uns doch immer wieder hervorragend trösten und zum Lachen bringen, nicht wahr?



2015 04.
Aug.

Am vergangenen Wochenende haben Carsten und ich festgestellt, dass es völlig egal ist, was man macht und tut – das Leben der Erwachsenen ist und bleibt nicht jugendfrei    😉    die Jugend ist nämlich überall    😉

Zum Beispiel haben wir am Samstag Carstens Geburtstagsgeschenk – ein Schnupperkurs im Gleitschirmzentrum – eingelöst. Wir waren wohl die ältesten Teilnehmer an diesem Tag, nur die Kursleiter waren in etwa unsere Altersklasse. Ja, ich war auch zu dem Kurs angemeldet, man muss ja schließlich so viel wie es geht selber ausprobieren … solange es noch geht    😉
Schon unsere Mitfahrer, welche wir in unserem Wagen zur Flugwiese mitgenommen haben, waren zwei Studenten und ein Schüler der 9. Klasse – der Rest der Mitflieger war zumindest optisch genau so alt    🙂
Aber das hat uns ja wie immer nicht gestört    😉    Carsten legte als erster von uns beiden los:

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Und ist sogar ein kleines bisschen geflogen:

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Bei mir hat der Wind nicht so gut mitgespielt, ich durfte nur rennen    😀

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Es war im Grunde genommen wie beim Schlittenfahren: nach unten ging es schnell und machte Spaß und den Hügel wieder hinauf zu stapfen, war da schon etwas mühsamer:

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Ich würde außerdem allen Gleitschirminteressenten dazu raten, beim Schnupperkurs langärmlige Kleidung zu tragen, damit die Arme am Ende des Tages nicht so aussehen wie meine    😉
Wenn sich die Stricke des Gleitschirms beim Aufblähen des Stoffs anspannen, dann streifen sie eben ganz kräftig an den Oberarmen.

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Ansonsten war das schon ein echt außergewöhnliches Erlebnis. Dennoch glaube ich nicht, dass es unser Dauerhobby wird, denn dafür ist man zu sehr vom Wind abhängig …

Aber zurück zur Jugend    😀    –> gleich nach dem Schnupperkurs trafen wir uns mit Couchsurfern aus Nowosibirsk. Ivan ist erst 18 und Julia ist 19 Jahre alt. Aber sie haben über das Internet so nett angefragt, dass ich einfach nicht „nein“ sagen konnte    😉    sind sie nicht knuffig?

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Man beachte übrigens unter anderem den Farbunterschied bei den Gesichtern von uns – nach mehreren Stunden an einem Flugübungshang mit voller Sonneneinstrahlung – und von ihnen    😉
Besonders aus mir wäre bestimmt eine tolle Indianerin geworden    😉
Nach der Stärkung bei unserem Haus- und Hofdönermann zeigten wir den Beiden noch die Altstadt von Dresden. Am Sonntag besuchten wir mit unseren Gästen zuerst die Bastei und danach marschierten wir auf das Plateau vom Lilienstein.

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Als Sahnehäubchen für unsere kleinen Wanderfreunde gab es noch einen Ausflug zum Felsenlabyrinth. Da es bereits später Nachmittag war, hatten wir alle Felsen allein für uns und besonders Ivan blühte dort richtig auf. Erst kurz nach Mitternacht haben wir die beiden Reisenden an ein vorher kontaktiertes Mitnahmeauto übergeben, welches sie dann noch nach Prag brachte.

Das war eigentlich das erste Mal, dass mich Couchsurfer von Anfang bis Ende gesiezt haben    :unschuldig:    es ist zwar ein seltsames Gefühl, aber man kann es nicht abstreiten: ich bin so alt wie ihre Mütter    😉

Jedenfalls, ihr merkt, es war tatsächlich ein jugendvolles und keinesfalls jugendfreies Wochenende, nicht wahr?