Mein armer Blog fühlt sich schon seit Wochen völlig vernachlässigt. Nun soll sich das wieder ändern und heute Abend wird er schon wie gewohnt mit schönen und interessanten Erlebnissen „gefüttert“. Nach drei Wochen Urlaub haben Carsten und ich in der Tat noch zwei Wochen gebraucht, um wieder auf unseren normalen Tagesablauf in allen Belangen zu kommen – deshalb leider die letzten Wochen diese große Stille hier.
Die drei Wochen Urlaub waren im positiven Sinne eine Wucht, denn wir haben jeden einzelnen Tag unglaublich viel erlebt und gesehen. Allein die Tatsache, dass wir in der Zeit ca. 6.500 km im Westen der USA zurückgelegt haben, spricht aus meiner Sicht für sich. Dabei haben wir nicht nur „vagabundiert“, sondern verbrachten zwischen den eintägigen Motelzwischenstopps auch bis zu je fünf ganze Tage in Los Angeles, Las Vegas und San Francisco 🙂
Hier nun ein kleiner Abriss davon, was wir in den 23 Urlaubstagen, diesmal nicht nur zu zweit, sondern zusammen mit Ines und Torsten, auf uns einprasseln ließen 😀
Gelandet sind wir in San Francisco und nach einer Nacht in Palo Alto bewegten wir uns gleich in zwei Etappen (Monterey & Morro Bay) möglichst viel auf dem Highway 1 gen Los Angeles. Unterwegs haben wir dabei durch Zufall eine riesige Seeelefantenkolonie entdeckt und jede Menge Zeit damit verbracht, diesen Tierchen bei ihrem Treiben zuzugucken – wir fanden sie einfach göttlich!
Bei der Motelübernachtung in Morro Bay haben den Abend getrennt verbracht, denn Ines und Torsten wollten dort am Strand bleiben, doch Carsten und mich zog es in die Umgebung zu einer großen Sanddüne. Dabei haben wir auch einen Strand angesteuert, wo man typisch amerikanisch 😉 mit dem eigenen Auto bis ans Wasser ranfahren durfte. Für uns beide war das eine Premiere und so zuckelten wir ganz gemütlich mit unserem Allrad-angetriebenen Monster-SUV Ford Expedition (5,5 m lang, 2 m breit, 2 m hoch, 2,7 t schwer, mit 370 PS unter der Haube, aber nur 182 km/h Höchstgeschwindigkeit (!) und einem Verbauch von fast 15 l auf 100 km) an der „Seashore“ entlang und schauten den Leuten am Strand zu, welche ihre Freizeit beim Spielen, Grillen und Quatschen verbrachten. Wir genossen das bezaubernde Farbenspiel am Abendhimmel und passend dazu flogen auch noch Pelikane nur wenige Dezimeter über das Wasser – unbezahlbar!
In Los Angeles angekommen, sonnten wir uns natürlich auch mal im Lichte von Glanz und Glamour Hollywoods:
Um noch mehr davon zu bekommen, statteten wir dem Universal Studios Freizeitpark einen ganztägigen Besuch ab:
Die Kärtchen, welche Ines und ich um unsere Hälse hängen haben, kostete mit ca. 80 Euro extra pro Person zwar eine gehörige Stange Geld, aber sie waren am Ende jeden Euro wert. Unter uns nannten wir sie „Schummelpass“ (offiziell „front line“), denn damit mussten wir uns bei allen Attraktionen nicht an den allgemeinen Schlangen anstellen, wo die Wartezeit mitunter bis zu einer Stunde angegeben war, sondern konnten einen VIP-Gang mit wesentlich kürzerer (oder gar keiner) Wartezeit nutzen. Damit haben wir es sogar geschafft, an nur einem ganzen Tag wirklich alles anzusehen, was uns interessiert hat. Natürlich konnte ich bei den Minions nicht einfach so vorbeigehen – ein gemeinsames Foto war ein Muss 😉
Während unseres Aufenthaltes in Los Angeles haben wir uns an mehreren Tagen auch die Stadt und die Umgebung angesehen und dabei durften Strände, wie z.B. Venice Beach und Santa Monica nicht fehlen – es war mit 30-40 Grad richtiges Strand- & Badewetter.
Irgendwie schon viel zu früh (man hat mal wieder nur an der Oberfläche der Stadt kratzen können) brachen wir wieder gen Osten auf, da das nächste große Ziel Las Vegas hieß. Unterwegs machten wir einen Übernachtungsstopp, um einen Tag in Joshua Tree Nationalpark verbringen zu können. Die namensgebenden Yuccas sind dort wirklich groß gewachsen!
Es gibt in diesem Park unter anderem auch eine ganz große Fläche, auf welcher sich der sogenannte „Teddy Bear Cactus“ ganz wohl fühlt. Sie sehen wirklich, wirklich kuschelig aus, aber irgendwie konnte ich mich nicht überwinden, sie so richtig innig zu knuddeln 😉
Am nächsten Tag, auf dem Weg in die Spielerstadt, lag die Geisterstadt Calico und bekam ebenfalls ein paar Stündchen Aufmerksamkeit.
Da wir uns nicht anständig benehmen konnten, landete Carsten bereits nach kurzer Zeit hinter Gittern:
Ich musste einen Mantel aus Holz anprobieren. Aber dieser hatte definitiv einen sehr maskulinen Schnitt: im Schulterbereich zu breit und im Beckenbereich zu schmal … zu groß war er ohnehim. Ich habe dankend abgelehnt 😀
Und dann waren wir in Las Vegas – die Stadt, welche für uns beide bekanntlich eine sehr große Bedeutung hat. Natürlich haben wir auch einen Abstecher zu unserer damaligen Trauungskapelle gemacht und dort hat sich optisch rein gar nichts verändert 🙂 nur wir sind merklich 11 Jahre älter geworden …
Es gab auch noch weitere Besuche von Orten, welche wir uns bereits im Februar 2006 angesehen haben, z.B. Valley of Fire:
Der Rundumblick von der Stratosphere war auch diesmal um die Zeit, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet und die Lichter der Stadt alle Straßen ausfüllen, einfach magisch.
Eine Sache hat sich allerdings in den ganzen Jahren nicht verändert: ein Kamerastativ mit hoch zu nehmen, auch wenn es im Gegensatz zum damaligen Dreibein diesmal sogar nur eines in Handtaschengröße war, wurde nicht zugelassen. Wogegen die Selfiestange von Torsten beim Sicherheitscheck gar kein Problem darstellte – diese Logik haben wir nicht verstanden.
Diesmal haben wir uns dort oben auf eine neue Erfahrung eingelassen und kauften auch gleich Tickets für das an der Spitze befindliche Fahrgeschäft namens Big Shot.
Fazit 1: man wird mit einer unvorstellbaren Wucht in den Himmel katapultiert
Fazit 2: wenn man gleich danach im freien Fall wieder zurückfällt, schwebt man einige Augenblicke, d.h. man spürt keinen Sitz unterm Pops … im Nachhinein ein echt cooles Gefühl, aber in dem besagten Moment des Erlebens mehr als beängstigend 😉
Ein weiterer Ausflug, welchen wir von Las Vegas aus auch um der Erinnern willens unternommen haben, führte uns zum Death Valley:
Diesmal haben wir sehr gut verstanden, woher der Name kommt, denn wir fühlten uns außerhalb unseres gut klimatisierten Autos wie Brötchen im Backofen – kein Wunder bei diesen Temperaturen!
Für uns Europäer: 126°F sind 52,2°C … in der Sonne zwar, aber auch im Schatten kletterte das Thermometer bis auf 50°C hoch!
Bloß gut, dass wir am Tag davor eingekauft und unsere auf dem gesamten Trip unentbehrliche, rote Kühlbox randvoll mit Wasserflaschen und Eis gefüllt haben:
Wie findet ihr übrigens unser Auto? Wir fanden seine Größe bei den zurückgelegten Strecken und der Menge unseres Gepäcks äußerst vorteilhaft!
Womit wir uns noch in Las Vegas Zeit vertrieben haben? So wie es sich in dieser Stadt gehört mit Show und im Casino 😉
Trotz dieses Wiederholungsbesuches gab es auch für uns ganz in der Nähe etwas Neues zu entdecken: den Red Rock Canyon. Vorteil: er ist näher zu Las Vegas als die anderen Naturschauspiele … Nachteil: aus diesem Grund tummeln sich dort bedeutend mehr Leute als im etwas entfernteren Valley of Fire.
Wir haben uns auf dieser Reise noch mehr Nationalparks vorgenommen und auch besucht:
Das ist im Zion Nationalpark. Dort haben Ines und Torsten sich für eine Wanderung entschieden, während wir mit dem Auto nur durchfuhren, natürlich nicht ohne etliche Fotostopps zu machen, um bis zum Bryce Canyon Nationalpark zu gelangen. Die Schönheit dieses Parks fand ich einfach umwerfend! Es war, als ob ich mitten in einem Fantasyroman wäre: märchenhaft, bezaubernd, unwirklich schön – das Foto gibt das leider nicht mal annähernd wieder.
Aber ich konnte mich vor Ort an den bizarren Felsformationen einfach nicht sattsehen! Wir planten ursprünglich nur drei Stunden für den Scenic-Rundweg ein, sind am Ende aber fast die doppelte Zeit an den insgesamt 14, immer schön brav mit dem Auto zu erreichenden Aussichtsplattformen versackt.
Und am nächsten Tag brachen wir zur letzten Etappe (von Las Vegas nach San Francisco) auf und fuhren auf dem Weg nach Mammoth Lakes recht nah am Gelände der Area 51 vorbei … ein sehr besonderer Highway, mit einem sehr besonderen Namen und gelegentlich auch ohne sichtbare Straße auf dem Navi:
Das kleine, beschauliche Örtchen und an der Westküste sehr beliebte Skigebiet Mammoth Lakes liegt mit 170 Straßenkilometern nicht sehr weit vom eigentlich angepeilten Ziel Yosemite-Nationalpark entfernt und fiel so damals mit in den Streckenverlauf, da uns die Zimmerkosten im Yosemite bei der Planung doch viel zu hoch erschienen. Dieser Nationalpark hat mich sehr durch seine grünen Landschaften und auch durch die Tiere, welche wir gesehen haben, beeindruckt … von den riesigen Bergen, Tälern und Wasserfällen ganz zu schweigen 🙂
Ganz am Anfang unseres Yosemite-Trips wurden wir von einer absolut idyllischen Szene überrascht:
Besser hätte es kein bayrischer oder österreichischer Kitschmaler auf seine Leinwand bringen können, oder nicht? Nur das Röhren fehlte …
Bezüglich Tierwelt haben wir von diesen kleinen, knuffigen Nagern im Endeffekt den ganzen Tag (und wenn man artverwandschaftlich Eichhörnchen/Squirrel und Streifenhörnchen/Chipmunks über einen Kamm schert, auch fast auf dem gesamten Trip) wesentlich mehr und öfters gesehen 😉
Nur eine Tiergattung ließ sich überhaupt nicht blicken, denn obwohl es in dem Park wohl um die 400 Schwarzbären geben sollte, kreuzte leider keiner von ihnen unseren Weg :weinen:
Aber nun zurück zu den riesigen Bergen, tiefen Tälern und kristallklaren Wasserfällen – die sind immer da und haben sich im besten Lichte gezeigt 🙂
Ãœbrigens, trotz dass es überall schön sommerlich warm bzw. heiß war, gab es sowohl in Mammoth Lakes als auch im Yosemite einige Schneefelder. Ist doch selbstverständlich, dass es bei einem der Stopps zu einer Schneeballschlacht gekommen ist … 😉
Nach so viel Ruhe und unberührter Natur zog es uns wieder in die Hektik einer großen Stadt zurück – es ging weiter nach San Francisco. Ich muss ganz ehrlich sagen, die Stadt fand ich weitaus schöner als Los Angeles. Allerdings ist SF auch ganz schön schräg drauf:
Da habe ich vorsichtshalber mal unser Auto festgehalten 😉
Dass wir auf dem Russenhügel/Russian Hill die steile Lombardstraße als Weg mit dem Auto nach unten und zu Fuß nach oben genutzt haben, versteht sich quasi von selbst 😉
Leider kann man dort nur sehr langsam herunterfahren, weil meistens recht viele Autofahrer genau die gleiche Erfahrung im Zick-Zack-Fahren machen möchten, wie unsereiner 😉
Ein anderes Wahrzeichen von San Francisco stand bei uns ebenfalls auf dem Programm: die Golden Gate Bridge. Wir sind über sie hin und zurück gefahren und auch hin und zurück gelaufen. Aus meiner Sicht ist das eine Brücke für die Autofahrer, denn als Fußgänger hat man dort nicht so viel Spaß, weil der vorbeirollende Verkehr extrem laut ist – die beiden Wege verlaufen ja dicht nebeneinander. Ich bin die 2,7 km in die eine und genau so viel in die andere Richtung quasi im Schweinsgalopp gelaufen, um schnell wieder von da runter zu kommen. Da finde ich die New Yorker Brooklyn Bridge als Fußgänger wesentlich angenehmer 🙂
Aber auf einem Erinnerungsbild macht sie sich doch ganz gut 😉
Ein letztes Highlight dieser Reise für mich war der Besuch des Henry Cowell Redwoods Nationalparks, denn ich wollte unbedingt einmal im Leben die kalifornischen Mammutbäume mit eigenen Augen sehen. Ihre Größe hat nicht nur mich beeindruckt, auch mein Mann fühlte sich plötzlich dazu berufen, einen der Riesen zu umarmen 😉
Übrigens: rechts sieht man einen Zugang in den Baumstamm. Dort war eine Höhle mit überraschend viel Platz, so das man problemlos gerade stehen konnte und wenn nicht andere Besucher da gewesen wären, hätte man sich auch ganz bequem hinlegen können. Es schon mal Menschen vor langer Zeit, die darin übernachtet haben.
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich so stark gekürzt habe, aber es war so schon schwer genug, eine abgespeckte Fotoauswahl von 32 Stück aus insgesamt 9100 Bildern zu treffen – ich hätte bestimmt noch locker mehrere DinA4-Seiten füllen können. Vielleicht reicht die Zeit im Alltag ja mal wieder für einen Reisebericht, denn so einen haben wir schon lange nicht mehr zustande bekommen – leider.
Für diejenigen, die es interessiert, hier mal unsere gesamte Route im Ãœberblick: mit dem Flieger Berlin-Tegel/Düsseldorf/San Francisco & Ãœbernachtung in Palo Alto – Weiterfahrt nach Monterey (Aquarium, 17 Mile Drive & Highway 1) – Weiterfahrt nach Morro Bay (Highway 1, Strand & Dünen) – Weiterfahrt nach Los Angeles bzw. zur FeWo in San Pedro (Zwischenstopps an den Stränden von Santa Barbara & Malibu) – Universal Studios – LA-Stadtrundfahrt – Santa Monica & Venice Beach – San Pedro & Long Beach – Weiterfahrt zum Joshua Tree Nationalpark – Weiterfahrt nach Las Vegas (Zwischenstopp in Calico Ghost Town, Aussicht von der Stratosphere) – Red Rock Canyon & LV-Strip – Hoover Dam, Valley of Fire & LV-Freemont Street – Death Valley & LV-Strip – Rundgang durch die ganz großen und berühmten Themenhotels am Strip – Weiterfahrt zum Zion Nationalpark – Tagestour zum Bryce Canyon – Weiterfahrt nach Mammoth Lakes – Tagestour zum Yosemite Nationalpark – Weiterfahrt nach San Franscisco – SF-Stadtrundfahrt auf dem 49 Mile Scenic Drive – SF-Stadtrundgang inklusive Cable Car-Fahrt – Tagestour zum Redwood Park & Santa Cruz – Ausflüge zu einer San Andreas-Verwerfung & zur Aussicht Twin Peaks in SF – Rückflug San Francisco/Düsseldorf/Dresden … das sind drei Wochen voller Abenteuer und Entdeckungen in Kurzform.
Fazit dieses Trips –> wir haben in nur drei Wochen unsere Fußstapfen in vier US-Bundesstaaten zurückgelassen: Arizona, Utah, Nevada und die meisten sicherlich in Kalifornien. Ich muss zugeben, dass mich Letzteres mit seiner Vielseitigkeit enorm beeindruckt hat! Dort hat man Meer, Berge, Wüste, Städte, endlose Felder und und und … außerdem finde ich die kalifornische Flagge aus irgendeinem, mir sich nicht auf Anhieb erschließenden Grund, sehr ansprechend 😉
Ich denke, ich könnt ohne meine Hilfe einschätzen, warum sie mir so gut gefallen hat 😉
Die letzten Kommentare