Da die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung oder Ergänzung der Aufnahmen recht gering ist, entschied ich mich nun dafür, diesmal die Ergebnisse meines Juni-Projektes schon vor dem Monatsende zu präsentieren.
Mein Mann und ich entschlossen uns kurzfristig, das bevorstehende schöne Wetter am Wochenende zu nutzen und am Samstagmorgen gaaaanz früh aufzustehen. Der Wecker war auf 4:15 Uhr gestellt und schon ca. 20 Minuten später fuhren wir zur Bastei. Mein Schatz wirft mir (leider zu Recht 🙁 ) vor, dass ich Fahrtzeiten bei meinen Planungen immer wieder außer acht lasse – so auch diesmal. Somit war der Sonnenaufgang schon weit vor unserer Ankunft am Ziel vollzogen. Aber das Naturschauspiel, welches uns gezeigt wurde, war dennoch einfach umwerfend! Nebel und Sonnenstrahlen – das muss mal gesehen haben! Für diejenigen, welche dafür nicht mal ihr kuscheliges Bett am frühen Morgen verlassen möchten, haben wir ein paar Bilder mitgemacht 😀
Lilienstein, das Wahrzeichen des Nationalparks Sächsische Schweiz, war wirklich beeindruckend: harte Felsen und weiche Nebelwolken zu seinen Füßen:

Sonnenstrahlen und immer dünner werdender Nebel zwischen den Bergen:

Wir hatten etwa eine Stunde lang die ganze Bastei nur für uns und genossen das Gezwitscher der Vögel, welches man tagsüber noch kaum wahrnehmen würde. Aber dann kamen noch 2 weitere Pärchen vorbei, um das Aufwachen der Sächsischen Schweiz zu erleben:

Die menschenleere Basteibrücke aus der Ferne … :

… und aus der Nähe (ich stehe auf solche Schattenspiele!):

Carsten genoss diesen bezaubernden Morgen mit Weitblick genau so wie ich:

Als vom Nebel immer weniger zu sehen war, konnte man in der Ferne wunderbar sowohl den Lilienstein als auch die Festung Königstein erkennen. Links im Bild (das Braun) sieht man noch die Auswirkungen des Hochwassers vor nicht all zu langer Zeit:

Aber die Sächsische Schweiz hat nicht nur Berge zu bieten, denn bei einem Spaziergang zum Hockstein in dieser Morgenstille und unter majestätischen Buchen kommt man sich wie in einem Märchen vor:

Die lange Regenzeit vor dem Hochwasser hat natürlich auch fernab der Elbe ihre Spuren hinterlassen. Manche sehen darin natürlich nur eine lästige Dreckspützen, manche – so wie ich zum Beispiel – lieben die Spiegelung der Grashalme und des Grüns 😉 :

Wusstet ihr, dass auch Fliegen in ihrer Freizeit, also wenn sie uns Menschen nicht auf den Wecker gehen, gelegentlich gern Verstecker spielen? Ich habe eine gefunden!

Unser ursprünglicher Plan beinhaltete nach dem Fotografieren in aller Herrgottsfrühe ein Frühstück in Bad Schandau, aber als wir dort ankamen, wurde uns unser Denkfehler schmerzlich bewusst, denn das schöne Städtchen hatte immer noch ganz heftig mit den Nachwirkungen der Flut zu kämpfen. Die Leute konnten ja nun endlich in ihre Häuser und trugen alles hinaus, was durch das Wasser unbrauchbar geworden war. Am Straßenrand lagen Berge von herausgerissener Dämmung neben Möbeln aller Art und, und, und … ein trauriges Bild. Ich schäme mich in solchen Momenten Bilder zu machen … ich bringe es ein einfach nicht fertig. Ich fotografiere viel lieber Glückliches und Fröhliches als Trauriges. Da habe ich eher das Bedürfnis zu helfen und zu trösten. Ergo, aus mir wird wohl nie ein Zeitungsreporter werden …
Naja, jedenfalls waren natürlich all die Bäckereien, welche wir noch von unseren Besuchen am 2. Hochzeitstag bzw. bei unserem Ausflug vor einem Jahr mit Constanze und ihren Freunden in Erinnerung hatten, auch ein Opfer des Hochwassers geworden. Nur der Lidl hatte am Tag zuvor wieder aufgemacht und somit auch die dazugehörige Bäckerei – das war die Rettung für unsere knurrenden Mägen!
Von unserem Tisch vor dem Laden aus haben wir allerdings immer noch aufeinandergeschichtete Sandsäcke gesehen und die unteren waren nach wie vor klitschnass:

Auf dem Weg zurück nach Dresden machten wir noch einen kurzen Fotostopp im ebenfalls hochwassergeplagten Königstein, um die Festung aus einer etwas anderen Perspektive als gewöhnlich auf die Speicherkarte zu bannen:

Und für diese Aufnahme ist mein lieber Mann extra noch einmal umgedreht und zurückgefahren:

Wir haben den Knipstag mit dem Lilienstein angefangen und nun auch beendet 😀
Zu Hause fielen wir natürlich erstmal für zwei Stunden ins Bett, denn auch Erwachsene brauchen ihren Schlaf ;-)Nachdem wir wieder Kraft getankt hatten, machten wir uns noch auf den Weg zur Dresdner Mühle, welche anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums schon vor langer Zeit einen „Tag der offenen Tür“ angepriesen hat. Für uns war es allerdings sehr enttäuschend, denn obwohl die gesamte Feier von 11 bis 20 Uhr ging, waren ab 15 Uhr keine Führungen mehr durch die Fabrik möglich. Wir schnappten uns frustriert eine Bratwurst und einen Teller Kesselsuppe und gingen nach dem Aufessen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Auf dem Weg zum Auto machen wir allerdings einen kleinen Abstecher an einem Delikatessenladen, an welchem wir sonst immer nur achtlos vorbei gefahren sind – „Via del Gusto“. Diesmal haben wir zwar noch nichts gekauft, aber ich schätze mal, daß ich zukünftig wohl doch ab und an mal einen Teil meines Lohns dort lassen werde 😉
Es ist nun doch ein ganz schön langer Beitrag geworden, aber ich hoffe, ihr habt bis zum Ende durchgehalten 😉
Für Juli sind Früchte und Beeren als Models geplant, dafür werde ich dann aber wohl doch einen ganzen Monat brauchen und nicht nur einen einzigen Samstagsausflug 😀 aber: ich muss dafür auf jeden Fall nicht so früh aufstehen!
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