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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 07.
Jan.

Jetzt schiebe ich diesen Blogeintrag schon so lange vor mir her, aber ich komme einfach zeitlich nicht zu einer Zusammenfassung der vergangenen Woche. Zum einen haben wir ja noch Stephanie bis Sonntagabend bei uns und zum anderen haben wir erst gestern Andrea und Karl wieder gen Österreich fahren lassen, die ebenfalls seit mehr als einer Woche bei uns in der Residencia OLCA waren.

Aber egal ob zu fĂŒnft oder jetzt wieder nur zu dritt, man beschĂ€ftigt sich eben die meiste Zeit mit dem Besuch bzw. der Familie:

Deshalb habe ich diese Woche leider nur drei Bilder fĂŒr euch, damit ihr seht, dass es uns allen gut geht und wir unseren Spaß haben – ob beim Spielen …

… oder bei einem Spaziergang bzw. einem Ausflug in die nĂ€here Umgebung:

Nein, der Hund ist nicht von uns und es gab ihn auch nicht als Weihnachtsgeschenk … diesen Malamut durfte Stephanie mal knuddeln, als seine Besitzer sich mit uns unterhalten haben.

Im Fazit der sechsundsechzigsten Woche werde ich dann ausfĂŒhrlich ĂŒber alle Fortschritte, Unternehmungen und die FamilienzusammenfĂŒhrung berichten, versprochen.

Zum Abschluss wĂŒnsche ich euch allen noch einen supertollen Start ins neue Jahr – ich habe zu Silvester viel an euch gedacht und bedanke mich fĂŒr all eure UnterstĂŒtzung, die ich seit der insgesamt 73 EintrĂ€ge von Stephanie (19. September 2020) und dem ersten Blogeintrag vor nunmehr 15 Jahren (14. Januar 2007) bekommen habe. Auf die nĂ€chsten 15 Jahre!!!



2021 28.
Dez.

Stephanie ist jetzt die erste Woche am StĂŒck bei uns in der Residencia OLCA und die Zeit vergeht wie im Flug. Wir machen so viele Dinge, aber gönnen uns auch ganz viele Auszeiten auf der Couch vor dem Fernseher oder irgendwo anders in der Wohnung.

Als wir unser Kind am Mittwoch im Pflegezentrum abgeholt haben, bekam sie wahrscheinlich gleich ihren ersten Overkill der Sinne, denn im extrem großen Kaufland war sie von den unzĂ€hligen EindrĂŒcken schier erschlagen – zudem hatten wir leider ganz vergessen, dass schon jetzt fĂŒr die Weihnachtszeit mit vollem Körpereinsatz gekĂ€mpft wurde und nun alle fĂŒr ihre HamsterkĂ€ufe an die Front stĂŒrmten. Soooo viele leere Regale haben wir hier echt schon lange nicht mehr gesehen!

Aber Stephanie war trotz des Trubels und Gewusels sehr zufrieden und hatte sogar ihren Spaß, sodass wir darĂŒber nachdenken, demnĂ€chst wahrscheinlich jeden Freitag mit ihr dort einkaufen zu gehen, wenn wir sie aus LĂŒneburg ins Wochenende holen. Mal sehen …

Wir haben jedenfalls seit ihrer Ankunft schon gebastelt …

… gesonnt …

… getippt …

… und ein klein-wenig Heiligabend gefeiert:

Unser „richtiges“ Familienweihnachten wird morgen nachgeholt, weil auch Andrea und Karl am spĂ€ten Nachmittag bei uns eintrudeln werden. Erst dann gibt es auch den großen Schwung an Geschenken und das OLCA-typische, mehrstĂŒndige Auspacken jener    đŸ™‚

An den „offiziellen“ Weihnachtsfeiertagen haben wir auch trotz eisiger KĂ€lte [Beweisfoto 1] …

… [Beweisfoto 2] …

… [hier mal ein Hineinzoomen] …

… den Gang nach draußen gewagt und sind in der Umgebung spazieren gegangen bzw. gefahren:

„Wo ist denn bloß der verflixte Mundschutz, wenn man ihn mal wirklich braucht???“

DafĂŒr bzw. gegen die eisigen Temperaturen wurde dann auch so manche Actioneinlage im Wentorfer Skaterpark eingelegt:

Doch nach ca. 1 Stunde und einem mehr oder weniger gelungenen Selfie …

… waren wir alle sehr froh, dass wir wieder zuhause und im Warmen waren:

Was fehlt jetzt noch fĂŒr meine typische Blogberichterstattung? Richtig, das Essen    đŸ˜‰

Keine Angst, ich zĂ€hle nun nicht stumpf alle bisherigen Speisen auf, sondern kombiniere es mal mit dem Experiment der Woche: Stephanie auf einem Stuhl sitzen lassen. Angefangen haben wir mit 30-minĂŒtigen Filmchen im hauseigenen OLCA-Kinosaal:

Und weil schon das so gut geklappt hat, wurde es mal auf die Zeit des Essens am Tisch ausgeweitet – beim ersten Versuch mit gefĂŒllten Paprikas …

… beim zweiten Mal mit Pelmeni und Smetana:

OK, ihre Haltungsnote verdient zwar sicherlich noch keinen Spitzenplatz, aber dafĂŒr sind unsere Sonnenauf- und SonnenuntergĂ€nge hier oben im Norden einfach einsame Klasse – bitte achtet doch noch mal etwas genauer auf das Fenster im Hintergrund des ersten Fotos. Also ich bin total in dieses Naturschauspiel verliebt!!!

So, das war mein kleiner Galopp durch unsere gemeinsame Woche zu dritt, beim nĂ€chsten Mal folgt die Zusammenfassung mit fĂŒnf OLCAs, da Andrea und Karl mittlerweile gesund und munter bei uns in Wentorf eingetroffen sind. Es wir also derzeit definitiv nicht langweilig in der Residencia OLCA …



2021 20.
Dez.

Haha, eigentlich könnte ich hier fast ein Abbild des letzten Blogeintrages veröffentlichen … um ein paar Nuancen angepasst natĂŒrlich:

„Schon bei unserem Ankommen im Pflegezentrum in dieser Woche wusste mein Kind immer wieder mal zu ĂŒberraschen […] am Freitag wartete sie im Zimmer auf unsere Abholung mit fast schon fertig ausgefĂŒllten Buchstabengittern.“

Hier ihre jetzigen Buchstabengitter – was fĂŒr ein Aufstieg zur letzten Woche!

[Na, wer findet auf die Schnelle z.B. Eichhörnchen, Tiger und Fledermaus ???]

Und als weitere Überraschung gab es ihren ersten selbstgemachten Salat fĂŒr uns zum Mitnehmen:

„Als wir am Freitag in Wentorf angekommen sind, haben wir uns erst einmal ĂŒber die mitgebrachte Ente mit gebratenen Nudeln sowie ein paar FrĂŒhlingsröllchen vom Asiaten hergemacht 
 das hat wieder einmal genau ihren Geschmack getroffen! Zum GlĂŒck nicht nur dies, sondern auch der Hackbraten mit SĂŒĂŸkartoffelstampf (das war echt ihr sehnlichster Wunsch!) und Bohnensalat am Samstag und der Brokkoli-Schinken-Auflauf am Sonntag.“

Diesmal waren es Schnitzelvariationen am Freitag (Stephanie hatte ein Rahmschnitzel mit Pommes und Salat), Reis und HĂŒhnerfrikassee am Samstag und Bratkartoffeln mit Spiegelei am Sonntag – alles drei erneut essenstechnisch ein absoluter Volltreffer bei unserem Kind! Genau so wie einen Abend die Nachos mit KĂ€sedip – sie war ja soooooo glĂŒcklich darĂŒber! Und das auch alles ohne Verschlucken oder Husten, doch dafĂŒr kaut sie aber auch jeden Bissen vorbildlich 52-mal, bevor sie ihn herunterschluckt    đŸ˜‰

„Doch glaubt mir, sie futtert nicht nur, sondern muss/kann/darf auch immer bei der Zubereitung helfen – auf diesem Foto ist sie wieder mal beim Eierpellen, wo ihr Carsten wirklich nur beim Anschlagen der Eierschale geholfen hat 
“

Am Sonntag waren es drei Mandarinen, die sie nach nur einer kleinen Anweisung von mir und dann absolut ohne fremde Hilfe „gepellt“ sowie verdrĂŒckt hat:

Gut, es hat natĂŒrlich auch etwas gedauert, bis sie mit dem SchĂ€len fertig war …    đŸ˜‰

… aber wer zĂ€hlt schon die fast 30 Minuten nach    đŸ™‚

„[…] hier zelebrieren wir weiterhin unser vorweihnachtliches Backen und Verzieren“

Dieses Wochenende waren es NussplÀtzchen, welche unseren Backofen herrlich duftend verlassen haben:

Stephanie durfte u.a. die Oblaten auf dem Backblech verteilen und die Zutaten vermischen:

„[…] und vor allem sahen, was Stephanie auch schon eigentlich mittlerweile so kann, haben wir am Wochenende ebenfalls viel Neues ausprobiert.“

Sie hat zwar noch arge Schwierigkeiten beim Halten des Gleichgewichts, aber ihr Ansatz ist großartig. In dieser Haltung konnte Carsten sie fast 10 Minuten mĂŒhelos bei Laune halten und mit viel Ablenkung (Abklatschen, Bewegungen verfolgen, Tanzbewegungen) gleichzeitig an ihrer Körperspannung und dem Muskelaufbau arbeiten. Spielend schafft sie bedeutend lĂ€nger, sich ohne seitliches Wegkippen aufrecht zu halten, als wenn sie sich auf eine senkrechte Sitzhaltung konzentrieren muss. Klar, zum Sitzen auf einem Stuhl reicht es noch lange nicht, aber der Fortschritt ist auf jeden Fall deutlich sichtbar.

„Denn ihr Ehrgeiz treibt sie weiterhin am meisten an und sie versucht wie gewohnt eine ihr gestellte Aufgabe mit viel Freude und vor allem Erfolg zu meistern – dazu zĂ€hlen sowohl das Lösen von Aufgaben 
“

Diesmal hat sie sich in den Kopf gesetzt, zu schreiben, sowohl auf der Tastatur als auch mit einem FĂŒller! Carsten entwickelt bei solchen Herausforderung zum GlĂŒck ebenfalls eine Engelsgeduld und so lernte Stephanie am ersten Tag das richtige Halten und FĂŒhren eines Lamy-FĂŒllers …

… und schrieb dann am nĂ€chsten Tag auch schon gleich die ersten Buchstaben nach Vorlage. Entweder man wies ihr mit einem Zeigestab die richtige Richtung oder sie fuhr auf leicht vorgezeichneten Linien nach:

Beides war vor ein paar Wochen jedenfalls noch eine absolute Unmöglichkeit. Was auch immer bei ihr da oben wieder mal passiert ist, es entwickelt sich zunehmend weiter und im Vergleich zu anderen ihrer Leidensgenossen mittlerweile sogar wirklich in einer schier rasenden Geschwindigkeit.

Besonders deutlich ist das fĂŒr uns in den beiden folgenden Situationen zu sehen, denn wenn alles passt (Butter nicht zu hart, Brot/Brötchen nicht zu weich oder bröckelig, Belag nicht zu flĂŒssig oder widerspenstig), braucht sie beim Schmieren schon gar keine Hilfe mehr – nur etwas mehr Zeit als unsereiner:

Und selbst mit ihrer Postsendung kam sie super zurecht:

Aufmachen, auspacken, Brief oder Karte aufklappen und dann durchlesen wird sie in ein paar Wochen sicherlich gĂ€nzlich ohne Anweisungen und Hilfestellungen hinbekommen – da gehe ich jede Wette ein    đŸ™‚

Letztes Zitat aus der Vorwoche: „Keine Angst, wir gönnen dem Kind auch genĂŒgend Ruhephasen, sei es beim DVD-Gucken (diesmal „Jagdfieber“) 
“

Am Samstagabend haben wir ihren Wunschfilm „Ratatouille“ geguckt und sie hat an den richtigen Stellen gelacht und war sichtlich gerĂŒhrt, als es auch mal sehr traurig wurde.

Jetzt wird es noch eine sehr kurze Woche fĂŒr sie und uns, denn schon am Mittwoch holen wir sie fĂŒr 18 aufeinanderfolgende Tage in die Residencia OLCA. Ich hoffe mal, dass ich zwischen all dem Geplanten und Bevorstehenden ĂŒberhaupt Zeit fĂŒr den nĂ€chsten Blogeintrag finde … Wochen(end)einkauf im Kaufland (ihr erster Supermarktbesuch), die Weihnachtstage noch nur zu dritt, doch danach kommen Andrea & Karl aus Österreich bzw. vom Familienbesuch aus Sachsen in den hohen Norden, Silvester somit zu fĂŒnft, so mancher Ausflug in die Umgebung und zum Abschluss noch eine ganze Woche zum Chillen und Runterkommen, bevor sie dann am 9. Januar wieder fĂŒr die „Arbeitswoche“ im Pflegezentrum einziehen wird.

Ich bin echt gespannt, wie wir an dem Tag auseinander gehen werden: entweder sie ist froh, uns endlich wieder los zu sein, oder es wird ein Abschied mit viel Herzschmerz. Ganz ehrlich, ein wenig graut es mir schon vor diesem Sonntag …

Doch bis dahin werden wir auf jeden Fall die Worte beherzigen, die ihr die Pflegedienstleitung vor ihrem ersten Besuch bei uns als Rat mitgegeben hat: „Genießen, genießen, genießen!!!“

So, mit den letzten Zeilen fĂŒr heute möchte ich euch auch auf diesem Wege (parallel zum aktuellen OLCA-Weihnachtsgruß) noch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest wĂŒnschen – den „guten Rutsch“ gibt es erst im nĂ€chsten Blogeintrag    đŸ™‚



2021 20.
Dez.

Der diesjĂ€hrige OLCA-Weihnachtsgruß ist (endlich) online –> https://www.marvinchen.de

Dem Gesetz der Reihe folgend pĂŒnktlich zum 4. Advent, denn in 2019 ist er zum 2. Advent und in 2020 zum 3. Advent veröffentlicht worden … folglich dĂŒrfte in 2022 diese traditionelle Webseite also erst online gehen, wenn die fĂŒnfte Kerze brennt    đŸ˜‰



2021 13.
Dez.

Bei Stephanie geht es erfreulicherweise auch weiterhin mit sehr vielen positiven Ergebnissen vorwĂ€rts … natĂŒrlich nehme ich das nicht als selbstverstĂ€ndlich hin und Carsten und ich rechnen auch demnĂ€chst wohl mal mit einer gewissen Stagnation, doch zum jetzigen Zeitpunkt ist davon jedenfalls noch gar nichts zu merken. Zum GlĂŒck!    đŸ™‚

Schon bei unserem Ankommen im Pflegezentrum in dieser Woche wusste mein Kind immer wieder mal zu ĂŒberraschen:

Am Dienstag hatte sie schon zwei Weihnachtsgeschenke fertig gebastelt sowie (sicherlich mit Hilfe) verpackt und am Freitag wartete sie im Zimmer auf unsere Abholung mit fast schon fertig ausgefĂŒllten Buchstabengittern. Wahnsinn, denn vor einem halben Jahr fand sie nicht einmal Dinge vor sich auf dem Tisch liegend und nun erkennt sie schon senkrechte und waagerechte Wörter im Buchstabensalat – wow!

Klar, das mit ihrer Orientierung im Raum und um sich herum wird sicherlich noch etwas lĂ€nger dauern, aber sowas ist doch immerhin schon mal ein echt guter Anfang, oder? Sie kann sich mittlerweile immer mehr Überblick verschaffen, sich an erlernte Dinge noch besser erinnern und somit auch mehr und mehr SelbstverstĂ€ndliches fĂŒr sich abrufen. Ganz ehrlich, mit so viel Geduld und Genauigkeit hat sie nicht einmal als Kind Bilder ausgemalt:

Ich weiß es nicht genau, aber ich wĂŒnsche mir schon, dass sie das ganz ganz alleine gemacht hat    đŸ˜‰

Als wir am Freitag in Wentorf angekommen sind, haben wir uns erst einmal ĂŒber die mitgebrachte Ente mit gebratenen Nudeln sowie ein paar FrĂŒhlingsröllchen vom Asiaten hergemacht … das hat wieder einmal genau ihren Geschmack getroffen!

Zum GlĂŒck nicht nur dies, sondern auch der Hackbraten mit SĂŒĂŸkartoffelstampf (das war echt ihr sehnlichster Wunsch!) und Bohnensalat am Samstag und der Brokkoli-Schinken-Auflauf am Sonntag.

Doch glaubt mir, sie futtert nicht nur, sondern muss/kann/darf auch immer bei der Zubereitung helfen – auf diesem Foto ist sie wieder mal beim Eierpellen, wo ihr Carsten wirklich nur beim Anschlagen der Eierschale geholfen hat …

… und hier zelebrieren wir weiterhin unser vorweihnachtliches Backen und Verzieren:

Sehr erstaunt war ich bei ihr ĂŒber das Auspressen einer Zitrone, denn fĂŒr die erste HĂ€lfte hat sie erst einmal etwas mehr Anlauf gebraucht, aber bei der zweiten HĂ€lfte habe selbst ich am Ende schon nicht mehr so viel nacharbeiten können – ehrlich!!!

Das Backergebnis kann sich jedenfalls wieder sehen lassen und sie hat gleich zwei Dosen voller PlĂ€tzchen mit ins Pflegezentrum genommen … fĂŒr sich, fĂŒr die Mitbewohner und das Personal. Beim gerechten Verteilen ist sie auf jeden Fall immer sehr gewissenhaft:

Und vor allem darf sie jetzt endlich auch alles essen, was ihr und uns so in den Sinn kommen. Wir haben in der Woche einmal mit der LogopĂ€din telefoniert und mittlerweile ist alles zum Verzehr freigegeben worden. Manches natĂŒrlich noch mit etwas Vorsicht, z.B. trockene NĂŒsse, aber ausprobieren können und werden wir jetzt immer mehr. Carsten hat mit ihr schon eine Liste gemacht, was wir denn die nĂ€chsten Wochen und Monate so zum Mittagessen machen könnten bzw. worauf sie denn mal wieder Lust hĂ€tte. Am Ende wĂŒnschte sie sich natĂŒrlich in erster Linie solche Dinge, die im Pflegezentrum eben gar nicht oder nur sehr selten angeboten werden: Bratkartoffeln, Chili con Carne, Cordon Bleu, Burger, Chips bzw. Nachos mit KĂ€sedip, FischstĂ€bchen, Borschtsch, Salzkartoffeln, Eisbein, Soljanka, Pilzpfanne u.v.m. – soll mir recht sein, muss ich mir wenigstens nicht den Kopf darĂŒber zerbrechen, was man kochen oder zwischendurch essen könnte    đŸ˜‰

Übrigens blieb wĂ€hrend des PlĂ€tzchenbackens auch noch genĂŒgend Zeit fĂŒr eine kleine Tanzeinlage, denn als Carsten die Gruppe The Grid mit ihrem Song „Swamp Thing“ spielte und laut aufdrehte, konnten Stephanie und ich einfach nicht anders …

Da wackelte gleich der ganze Rollstuhl im Takt! Ja, wir wollen vor allem viel Bewegung in alles bzw. das Kind reinbringen und nachdem wir am Dienstag im Pflegezentrum freundlicherweise von einer Therapeutin eine Lern- und Demonstrationsstunde bekamen, wie man sie richtig und ohne Lifter transferiert, wie man die Orthesen richtig anlegt und vor allem sahen, was Stephanie auch schon eigentlich mittlerweile so kann, haben wir am Wochenende ebenfalls viel Neues ausprobiert. So saß sie zum ersten Mal in meiner HĂ€ngematte …

… lag sogar fast eine ganze Stunde darin …

… und schwatzte mit Carsten ĂŒber Gott-und-die-Welt sowie die oben erwĂ€hnte Essensliste:

Und da wir von der Ergotherapeutin gezeigt bekamen, wie weit Stephanie schon beim aufrechten Sitzen ist …

… trauten wir uns am Wochenende ebenfalls mal ran und stĂ€rken damit sowohl die Rumpfmuskulatur als auch das Gleichgewicht. Und da Stephanie trotz aller Anstrengungen dennoch immer ein herzerfrischendes Lachen im Gesicht hatte und vor allem so wunderbar mitmachte, haben wir keinen Zweifel daran, dass sie es nicht auch selbst so will.

Denn ihr Ehrgeiz treibt sie weiterhin am meisten an und sie versucht wie gewohnt eine ihr gestellte Aufgabe mit viel Freude und vor allem Erfolg zu meistern – dazu zĂ€hlen sowohl das Lösen von Aufgaben …

… das Aufstellen von Figuren …

… sowie das eigenstĂ€ndige Bewegen durch den Raum:

Gut, bei Letzterem reichen Kraft, Konzentration und Ausdauer gerade mal fĂŒr ein bis zwei Meter, doch ich gehe jede Wette ein, dass sie nach den geplanten 2,5 Wochen bei uns (vom 22.12. bis 9.1. wird sie tatsĂ€chlich durchgĂ€ngig in der Residencia OLCA verweilen) die gesamte Strecke durch unser „Wohnzimmer“ meistern wird – das sind immerhin insgesamt 12 m von der ZimmertĂŒr bis zur BalkontĂŒr.

Keine Angst, wir gönnen dem Kind auch genĂŒgend Ruhephasen, sei es beim DVD-Gucken (diesmal „Jagdfieber“) …

… ihrem (wenn sie bei uns ist) tĂ€glichen Fußbad zur Entspannung der Muskulatur …

… oder bei der von mir aufgetragenen, sonntĂ€glichen Gesichtsmaske:

Ganz ehrlich, manchmal ist es schon auf beiden Seiten etwas wehmĂŒtig, wenn wir sie am Sonntagabend wieder nach LĂŒneburg bringen und im Pflegezentrum ĂŒbergeben. So schön ist die Zeit mit ihr, aber es bleibt bei unserer Hochachtung an das gesamte Pflegepersonal oder auch die, die Personen zuhause pflegen, denn es ist ein Knochenjob und kostet sehr viel Zeit und auch jede Menge Kraft. Wir lieben die Wochenenden mit dem Kind (ist ja jetzt auch erst das Dritte in Folge gewesen), aber trotz einhergehender Lohn-und-Brot-TĂ€tigkeit freuen wir uns genauso gut auf die Arbeitswoche, denn wenn Stephanie bei uns ist, gehört ihr unsere gesamte ungeteilte Aufmerksamkeit. In der Woche genießen wir dann unsere Freiheiten und vor allem unsere Möglichkeiten fĂŒr Hobby, KreativitĂ€t oder auch einfach nur das sĂŒĂŸe Nichtstun. Vor allem nutzen wir in dieser Zeit auch immer wieder mal die Möglichkeit, das Geschaffte und die Fortschritte von außen zu reflektieren … Carsten und ich sprechen dann viel ĂŒber das, was Stephanie so alles meistert und geschafft hat und wir glauben weiterhin ganz fest an unsere EinschĂ€tzung, dass sie in zwei bis drei Jahren wieder auf eigenen Beinen leben könnte.

Das wĂ€re vor allem eigentlich alles, was ich mir zu diesem Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel wĂŒnschen wĂŒrde    đŸ™‚



2021 08.
Dez.

Da immer hÀufiger die Nachfrage an uns gestellt wird, wann es denn bei Andrea endlich so weit wÀre (siehe Blogeintrag vom 5. September), möchten wir heute bekanntgeben, dass aus dieser Schwangerschaft leider nur ein Sternenkind hervorgegangen ist.

Aufgrund einer niederschmetternden, medizinischen Diagnose haben sich Andrea & Karl schweren Herzens zu einem Schwangerschaftsabbruch durchringen mĂŒssen. Seit seiner Beerdigung am 26. November hat in der Residencia OLCA eine durch Stephanie angezĂŒndete Kerze unsere Gedanken und unser Gedenken an Tristan begleitet. Ruhe in Frieden.



2021 07.
Dez.

Entschuldigt bitte die verspĂ€tete Berichterstattung, aber mit dem – wie wir es jetzt ausdrĂŒcken – Wechsel in die „vierte Phase“ Ă€ndern sich nun auch fĂŒr uns bislang etablierte Gewohnheiten. Die ersten drei Phasen (der ausschließliche Aufenthalt in der CharitĂ© Berlin, Vamed-Klinik Geesthacht und im Pflegezentrum LĂŒneburg) waren lokal fĂŒr Stephanie und uns ja immer sehr eingeschrĂ€nkt (nur im Zimmer bzw. auf dem GelĂ€nde) und vor allem auf die Besuchszeiten reduziert. Dementsprechend war ich in der Regel schon Sonntagnachmittags zuhause und konnte abends die Wochenzusammenfassung schreiben und hier veröffentlichen.

Doch ab jetzt gestalten sich unsere Wochenenden aber erst einmal gravierend anders, denn wir holen Stephanie freitags nach getaner Arbeit gegen 17:00 im Pflegezentrum ab und bringen sie erst am Sonntagabend bis 19:00 zurĂŒck nach LĂŒneburg … plus ca. 45 min RĂŒckfahrt in die Residencia OLCA. Dies ist somit definitiv viel zu spĂ€t, um noch einen kompletten Blogeintrag zusammenzuschrauben und Fotos auszusuchen – leider… zumal Carsten und ich nach dieser Heimkehr irgendwie doch recht mĂŒde sind, denn die Zeit mit dem Kind ist immer sehr intensiv und zum Teil auch körperlich Ă€ußerst anstrengend.

Da sich aber eben an genau dieser Konstellation sicherlich so schnell nichts Ă€ndern wird, muss ich euch ab jetzt leider eurer sonntĂ€glichen AbendlektĂŒre berauben und ich kann je nach Terminen und To-Do-Liste erst am Montag oder gar erst am Mittwoch liefern (dienstags sind wir immer zu Besuch bei Stephanie). Doch ich glaube sehr an euer VerstĂ€ndnis hierfĂŒr    đŸ™‚

Aber kommen wir endlich zur Protagonistin dieses Berichterstattung. Und da die Dienstagsbesuche aufgrund der neueren Corona-BeschrĂ€nkungen eher unspektakulĂ€r sind, gibt es erneut nur Infos und Bilder vom absolut actionreichen Wochenende – erstmals in voller Eigenregie inklusive Transport:

Der AnhĂ€nger ist mittlerweile von Carstens geschickten HĂ€nden voll prĂ€pariert, sodass der Rollstuhl gesichert bzw. geschĂŒtzt ist und mit nur wenigen Handgriffen auf- und abgeladen sowie zum Teil auseinander- und wieder zusammengebaut werden kann. Auch der körperlich fĂŒr beide Parteien recht anstrengende Transfer vom Rolli ins Auto und zurĂŒck geht zunehmend routinierter vonstatten und dauert jetzt sogar nur noch ca. 10-15 min … ganz ohne blaue Flecke oder anderer Blessuren    đŸ˜‰

Den Freitagabend, von uns auch gern „das EinlĂ€uten des Wochenendes“ genannt, wollen wir wie frĂŒher mit einem gemeinsamen Abendessen starten, doch an Ermangelung eines mit Dresden vergleichbaren Haus- & Hofdönermanns werden wir hier in Wentorf die vielen anderen Möglichkeiten der Außer-Haus-Verköstigung nutzen und immer wieder wechseln. Letztes Mal war es Pizza, diesmal holten wir uns diese SpezialitĂ€t von einer mobilen Brutzelbude:

In der alten (Zwischen-)Heimat ĂŒberall als „Broiler“ bekannt, bestellt man hier im Norden ganz unspektakulĂ€r ein halbes HĂ€hnchen. Die Namensgebung ist Stephanie aber schnurzpiepegal – geschmeckt hat es ihr trotzdem sehr! So soll es auch sein …

Weitere Geschmackserlebnisse, welche sie nun endlich wieder von ihrer persönlichen Wunschliste streichen kann, wĂ€ren Pelmeni mit Smetana (am Samstag) …

… und DĂŒrĂŒm (am Sonntag):

Letzteres war u.a. auch eine VorĂŒbung zu ihrem finalen Höhepunkt und Wunschobjekt: einem Döner. Da sie jetzt alles ohne Probleme, Verschlucken und Husten geschafft hat, wird dieser auch noch hundertprozentig in diesem Jahr mal geordert werden. Aber was kommt dann? Wir werden sehen, welches Geschmackserlebnis sie sich wĂŒnscht und welches Ziel sie sich als nĂ€chstes setzt.

Habt keine Angst, auch an gesunde Dinge wagt sie sich ran – und das sogar schon recht selbststĂ€ndig, wenn auch noch teilweise recht langsam und vorsichtig:

Manchmal braucht sie noch Hilfe, da die linke Hand dafĂŒr viel zu steif bzw. nicht so flexibel in der Nutzung (Drehen, Greifen, Anwinkeln) ist:

Doch wir ĂŒben sehr viel mit ihr und binden Linki auch immer wieder fest in diese Dinge und Rituale mit ein (auch wenn es DIESE Fotos jetzt nicht gerade zeigen), ob beim Aufdecken des FrĂŒhstĂŒckstisches …

… beim AufhĂ€ngen und Abnehmen der WĂ€sche …

… beim Kochen und Backen …

… und ab jetzt auch beim Gucken nach der Uhrzeit:

Insbesondere durch das Drehen des Armes, um das Ziffernblatt ablesen zu können, erhoffen wir uns wieder etwas mehr unterbewusstes Training fĂŒr diese Hand.

Neben Linki leiden auch noch ihre FĂŒĂŸe unter der Spastik, weshalb wir jetzt ein regelmĂ€ĂŸiges Verwöhnprogramm mittels warmem Fußbad etablieren wollen – zumindest am Samstag und Sonntag haben wir genug Möglichkeiten dazu und Stephanie genießt es sichtlich!!!

Vor allem auch die darauffolgende Massage:

Apropos genießen: bei uns hat es am Samstag ein wenig (!) geschneit …

… und Stephanie hatte großen Spaß dabei, den Flocken da draußen zuzugucken:

Ja, da kommt wieder einmal ihre große Vorliebe fĂŒr KĂ€lte zum Vorschein … ihr erinnert euch: sie mochte doch schon immer lieber einen Sommerurlaub auf Island verbringen, als auf einer Insel in Spanien oder woanders im Warmen.

Die Dinge, die ich schon im letzten Blogeintrag fotografisch und textlich zum Besten gegeben habe, konnten wir diesmal wieder vertiefen und zum Teil auch neue (Finger-)Fertigkeiten entdecken. So z.B. beim AnzĂŒnden unserer Adventskerzen mit einem Streichholz …

… beim Malen eines Weihnachtsbaumes mit bunten Kugeln …

… beim Rollen (s.o.) und Verzieren unserer diesmal gebackenen ZimtbĂ€llchen …

… oder beim Tippen auf der Tastatur:

Schrittchen fĂŒr Schrittchen zwar, aber in unseren Augen dann doch wieder eine Entwicklung in rasender Geschwindigkeit. Weiter so, mein Sonnenschein!

Wir erlangen nun in unserem neuen Wochenendablauf immer mehr Routine und werden sicherlich auch wĂ€hrend der nĂ€chsten Besuche mal den ein oder anderen Ausflug unternehmen können – jetzt wo das mit dem AnhĂ€nger schon so gut klappt. Ist ja eben auch fĂŒr uns eine Abwechslung zum anstrengenden Arbeitsalltag im HomeOffice. Hier mal ein Symbolfoto dazu mit dem passenden Untertitel „Ey, warum klappt der Mist denn schon wieder nicht?!?!“:

Wobei es mir nun ganz deutlich wird, dass ich die Ausstattung meines eigenen Arbeitsplatzes dringend um eine Fußbadoption erweitern sollte    đŸ˜‰
Aber ganz im Ernst, wir sind erstaunt, dass Stephanie derzeit zwar immer noch mit einem Finger tippt, aber schon jetzt am zweiten Wochenende nicht mehr so lange nach den Buchstaben auf der Tastatur suchen musste und sich mittlerweile sogar an die Satzzeichen, wie z.B. das Fragezeichen, heranwagt. DafĂŒr muss man ja auch schon zwei Tasten gleichzeitig drĂŒcken und somit kommt Linki ebenfalls zum Zuge    đŸ˜‰

Wir finden bei all den Arbeiten und Übungen aber auch ganz viel Zeit fĂŒr angenehme und ruhefördernde Punkte auf unserer Wochenende-To-Do-Liste: lange schlafen, wie in alten guten Zeiten zusammen im Bett kuscheln, ausgedehnt frĂŒhstĂŒcken und auch mal die ein oder andere DVD gucken (diesmal war es „Der Grinch“ als Animationsfilm aus 2018).

Die Tage sind somit im positiven Sinne ausgeplant und mit vielen sinnvollen und sinnlosen Sachen gespickt. Was uns dabei auf jeden Fall immer begleitet, ist Musik. Dabei fungiert Carsten auch sehr gern mal als geschickter DJ und stellt das Programm ein wenig nach Stephanies WĂŒnschen zusammen. Sie erinnert sich erstaunlicherweise noch an unfassbar viele Lieder und singt diese dann auch sehr gern mit, sodass auch ich bei der ein oder anderen Zeile einfach mit einsteigen muss – zusammen zu singen ist schon etwas Schönes! Wo man sing, da lass dich ruhig nieder … nicht wahr?    đŸ˜‰

Wir drei wĂŒnschen euch allen jedenfalls noch eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und hoffentlich stressfreie Wochen bis zum 24. Dezember sowie dem anschließenden Jahreswechsel.



2021 29.
Nov.

Bei Facebook werden ja gerne mal alte Ereignisse aus der Timeline angezeigt, z.B. „Vor 1, 2, 3 oder 5 Jahren hast du …“ – kennt ihr sicherlich, stimmt’s ?

Heute stand dort jedenfalls bei mir der Blogeintrag von vor genau einem Jahr, also von vor 365 Tagen. Und darin schrieb ich damals solche Sachen:

  • Stephanie schafft weiterhin ihre kleinen, positiven Schrittchen, ist aber dennoch leider ohne erkennbares Bewusstsein beziehungsweise zeigt noch keine eindeutige Kontaktaufnahme.
  • Am meisten gefreut haben wir uns, dass der Perfusor / InfusionspumpenstĂ€nder mittlerweile seit Tagen ausgeschaltet nur noch vorsichtshalber in der Ecke steht.
  • Die nĂ€chsten tollen Fortschritte machte Stephanie mit ihrer (Be-)Atmung. Die Zeiten beim Entblocken steigerten sich kontinuierlich auf bis zu 30 min (gestartet wurde ja mit 4 min, in der sechsten Woche war sie bereits bei 12 min) und auch bei der Feuchten Nase (Atmen durch die TrachealkanĂŒle mit einem Filter, aber ohne mechanisches AtemgerĂ€t) steigerte sie sich von einmal 20 min tĂ€glich nun hin bis zu zweimal (1x am Vormittag, 1x am Nachmittag) je zwei Stunden tĂ€glich.
  • Wie man [an diesem Zettel] sehen kann, sind die LogopĂ€dinnen auch hier sehr begeistert:“Hallo Frau Sander, Stephanie war heute in der LogopĂ€die 21 Minuten entblockt. Sie hat fleißig getönt und mehr als 10 mal geschluckt! Wir sind super froh und zufrieden.“
  • Stephanie zeigt (in so „kurzer“ Zeit) aus der Sicht der Klinikkollegen sehr gute Fortschritte und macht bei fast allen Dingen immer wunderbar mit: beim Atmen, beim Schlucken, sie macht erste AugenaufschlĂ€ge, zeigt kleinere Reaktionen und laut Pflegepersonal erkennt man sogar schon eine Art Kontaktaufnahme.
  • Manchmal schlĂ€gt Stephanie bei meinen Besuchen die Augen auf, aber es findet noch keine Fixierung oder Blinzeln bzw. Bewegung statt. Sind es dennoch erste bewusste Reaktionen?
  • […] man stellt mittlerweile sogar Lockerungen in ihren Gliedmaßen und Muskeln fest, d.h. es sind insgesamt weniger ausgeprĂ€gte Fehlstellung zu sehen.
  • […] das Anlegen bzw. Abnehmen [der Orthesen] wird von Tag zu Tag mit immer mehr Ruhe quittiert – sogar bis hin zu diesem Eintrag im Protokoll: „problemlos“.
  • Ich habe außerdem immer mehr das GefĂŒhl, dass sie die gehörten Informationen zunehmend bewusster aufnimmt. Zumindest glaube ich, dass sie bei manchen Namen, die ich ihr beim Vorlesen nenne oder die bei einer ErzĂ€hlung aus dem Alltag erwĂ€hnt werden, so etwas wie körperliche Reaktionen: mal eine Kopfbewegung, mal ein „Seufzer“ 
 ich kann natĂŒrlich nur hoffen, dass es nicht nur von mir reininterpretiert wird, weil ich das so gern sehen wĂŒrde.
  • Ich habe mich wahnsinnig darĂŒber gefreut, dass sie genau an meinem Geburtstag zum Ende meines Besuchs die Augen aufgemacht hat – mein persönliches Highlight! Seitdem klappt es damit ab und zu immer mal fĂŒr kurze Zeit, auch wenn das Fixieren – wie schon gesagt – natĂŒrlich noch ausbleibt.

Und zu meinem diesjÀhrigen Geburtstag bescherte mir Stephanie wieder ein persönliches Highlight, denn sie war von Freitagmorgen 10:00 bis Montagmittag 13:00 und zum ersten Mal bei uns in der Residencia OLCA.

Doch warum habe ich den alten Blogeintrag zitiert? Weil wir nach nur 365 Tagen jetzt schon so weit sind:

In der Residencia OLCA ankommen

Aus dem Flyer ganz alleine eine Wunschpizza aussuchen …

… und diese auch essen bzw. genießen können

Eine Kerze anzĂŒnden

Beim Aufdecken helfen

Mit einer Tastatur zurechtkommen …

… um damit sogar eigenstĂ€ndig schon kleinere SĂ€tze zu schreiben

Beim Kochen und Schneiden helfen

Ein hartgekochtes Ei pellen

WĂ€sche abnehmen

Die Funktion und Nutzung einer WĂ€scheklammer verstehen …

… um dieses Wissen dann gleich auch selbst anwenden zu können

Und nicht nur beim WĂ€sche abnehmen helfen …

… sondern auch durch Anreichen beim AufhĂ€ngen

Eine DVD gucken

Eine Beauty-Kur aus Haare waschen …

… und Gesichtsmaske …

… genießen

PlĂ€tzchen ausstechen …

… und nach dem Backen auch noch gleich verzieren

Beim Abwasch helfen

SelbststĂ€ndig ZĂ€hne putzen … naja, am Ende ist da immer noch sehr viel Hilfe notwendig    đŸ˜‰

Das Trinken klappt bereits ohne Hilfe – hier beim Morgenkaffee

Und auch das Essen …

… muss nur noch ganz selten gefĂŒttert werden

Da vor allem der Transfer …

… vom Rollstuhl ins Auto zwar beschwerlich ist, aber dafĂŒr klappt …

… und wir auch schon einen AnhĂ€nger fĂŒr den Rolli haben …

… werden wir ab jetzt jedes Wochenende gemeinsam verbringen können!!!

Ich weiß nicht, wie es euch beim Anschauen dieser Bilder geht, aber ich bin ĂŒberglĂŒcklich ĂŒber diese wahnsinnigen Fortschritte meines Kindes!!!!!!!!

Und dabei behauptet Stephanie doch immer, dass sie eigentlich ja keine Fortschritte machen wĂŒrde …

Fertsch – diesmal ist es sehr viel weniger Text geworden, dafĂŒr aber Emotionen pur, oder ?



2021 29.
Nov.

Hallo Mamas Bloginteressierte,
der nĂ€chste Eintrag wird sich leider um 1-2 Tage verschieben, denn ich habe Mama und Carsten von Freitagvormittag bis heute ganz schön auf Trab gehalten    đŸ˜‰    tut mir echt leid (fĂŒr euch)

Aber gegen 13:00 werde ich gleich zurĂŒck in die Pflegeeinrichtung gebracht und dann haben die beiden auch wieder mehr Zeit fĂŒr ihren allgemeinen Alltag    đŸ™‚    nach dem HomeOffice also auch fĂŒr euch.

Tschö mit „Ö“
   Eure Stephanie

P.S.: ja, ich tippe zwar mittlerweile kleinere SĂ€tze au der Tastatur, aber diesen hier habe ich natĂŒrlich noch nicht selbst verfasst     😎 

 



2021 21.
Nov.

DemnĂ€chst wird ein weiterer Meilenstein fĂŒr und mit Stephanie erreicht sein – 60 Wochen nach der Verlegung von der CharitĂ© in die erste Reha-Einrichtung (im Oktober 2020), ca. 460 Tage seit dem Vorfall (Ende August 2020) und nach 11 Monaten bei Bewusstsein (aufgewacht Ende Dezember 2020). Glaubt man den Aussagen der Ärzte, Therapeuten und Pflege – und das machen wir mittlerweile nahezu blind – mĂŒsste man die letzte Zeitangabe sogar so vervollstĂ€ndigen: „nach GERADE MAL 11 Monaten bei Bewusstsein“.

FĂŒr die meisten von uns dĂŒrften die oben genannten ZeitrĂ€ume eine Ewigkeit darstellen, aber fĂŒr das Krankheitsbild von Stephanie sowie der damit einhergehenden Rehabilitationsphase ist es aus unseren bisher gemachten Erfahrungen mehr als kurz, wenn man sich einmal ansieht, was unser Kind mittlerweile schon so alles geschafft hat:

  • eine vollstĂ€ndige Übernahme der eigenstĂ€ndigen Atmung (keine Maschine, kein Tracheostoma)
  • eine fast komplette Freigabe beim Essen und Trinken
  • sie kann eigentlich sogar fast selbst dieses Essen und Trinken zu sich nehmen (wird nicht mehr gefĂŒttert)

  • nach Bereitstellung gelingt ihr eine völlig autarke Einnahme der Medikamente (egal ob flĂŒssig oder Tablette)
  • eine verstĂ€ndliche Artikulation und sie versteht und reagiert auf komplexe SĂ€tze und Fragen
  • sie beherrscht weiterhin mehrere Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch
  • der obere Körperbereich ist relativ umfangreich einsatzfĂ€hig (Sorgenkind bleibt natĂŒrlich Linki)
  • und vor allem ist ihr Wille ungebrochen, ihren Schicksalsschlag so schnell wie möglich zu kompensieren

NatĂŒrlich ist die Liste der noch zu bewĂ€ltigenden Baustellen und (vor allem ihre) Erwartungen an weitere Fortschritte noch lang, aber selbst die grĂ¶ĂŸten Probleme entwickeln sich alle in die richtige Richtung … und das wie gesagt, schon nach so kurzer Zeit fĂŒr eine Person mit ihrer HirnschĂ€digung, ausgelöst durch eine Lungenembolie, Sauerstoffunterversorgung und einem mehrmonatigem Koma. Viele, aber vor allem auch Ă€ltere Personen schaffen in dieser Zeit nicht einmal die Entfernung des Tracheostomas … das „nervige Teil“ war bei ihr schon Mitte Februar 2020 raus!

Und genau die oben aufgefĂŒhrten Dinge erlauben ihr nun, dass sie das nĂ€chste Wochenende zum ersten Mal nach so vielen Monaten bei uns in Wentorf verbringen kann und wir tatsĂ€chlich von Freitagvormittag bis Montagmittag 24/7 mit dem Kind zusammen sein können. Carsten, Stephanie und ich freuen uns schon seit Tagen wie Bolle darĂŒber, zumal an dem besagten Freitag ja auch noch mein Geburtstag ist und wir somit gemeinsam Pizza am heimischen Tisch essen können – auf die „Mafiatorte“ freut sie sich ja schon seit Wochen    đŸ™‚

Neben dem vielen Absprechen und Planen gehen wir derzeit immer wieder alles ganz genau im Geiste durch, damit es fĂŒr uns OLCAs ein unvergessliches Erlebnis wird und es vor allem auch öfters wiederholt werden kann – drĂŒckt uns mal bitte wieder ganz fest die Daumen. Weitere Einzelheiten und vor allem unsere Erlebnisse dazu dann im nĂ€chsten Blogeintrag – die oben erwĂ€hnte 60. Woche …

Auch wenn die Heimkehr in der vergangenen Woche Thema Nummer 1 war, sind doch auch andere Dinge passiert, die ich hier fĂŒr euch zusammenfassen möchte.

Ein weiteres Highlight war nĂ€mlich unser erster Versuch, Stephanie das Bewegen des Rollstuhls zu zeigen und beizubringen … auch wenn es nur zentimeterweise ist. Hierbei hat sie allerdings wieder einmal superschnell die Vorgaben verstanden, verinnerlicht und abgerufen – 10 cm vor und zurĂŒck sind schon gar kein Problem mehr:

Bei uns in der Wohnung wollen wir ihr dann die Möglichkeit geben, etwas mehr Strecke zu machen (10 m am StĂŒck sind auf jeden Fall drin) und ihr auch einmal die Auswirkungen zeigen, wenn es nach rechts oder links gehen soll. Selbst ihre linke Hand scheint jedenfalls trotz Spastik gut dafĂŒr gerĂŒstet zu sein und sie macht ebenfalls fleißig mit. So glĂŒcklich haben wir Stephanie schon lange nicht mehr erlebt – wenn sie gekonnt hĂ€tte, wĂ€re sie wahrscheinlich aufgestanden und hĂ€tte FreudensprĂŒnge gemacht.

Das Rollen wird am nĂ€chsten Wochenende auf jeden Fall noch sehr viel mehr vertieft und geĂŒbt, denn einen solchen Zugewinn bei der MobilitĂ€t bringt sie wieder einen gewaltigen Schritt weiter. Bislang scheint ihr der Griff an die RĂ€der jedenfalls noch nicht in den Sinn gekommen zu sein …

Wo andere Dinge mittlerweile nach stĂ€ndigem Üben und Trainieren zumindest in den AnsĂ€tzen sitzen (Lebensmittel mit oder ohne Besteck in etwas eintauchen bzw. ditschen, den Tisch abwischen, die TV-Fernbedienung nutzen, diverse Pappboxen öffnen) …

… scheitert sie leider noch an anderen TĂ€tigkeiten, die wir aber ebenfalls schon seit Wochen erklĂ€ren und durchfĂŒhren lassen, wie z.B. Brille aufsetzen (abnehmen und an jemanden reichen ist kein Problem) und Einschalten von MusikgerĂ€ten (MP3-Box mit nur einem einzigen, dafĂŒr aber kleinen Schieber). Doch wir geben nicht auf – „Niemals!“ (O-Ton Stephanie).

Und vor allem, da wir bei unseren 3 bis 4-stĂŒndigen Besuchen nicht immer fĂŒr alles unendlich viel Zeit haben, erhoffen wir uns an den Tagen, wo sie denn dann mal bei uns in der Residencia OLCA ist, dass man ihr etwas in die Hand drĂŒcken kann und sie einfach machen lĂ€sst – auch wenn es am Ende eine Stunde dauert. Solange sie tĂŒftelt und konzentriert an die Sache rangeht, soll sie muddeln und eigene Strategien entwickeln, denn Zeit spielt dann ja keine große Rolle mehr.

Genau eine solche Sache haben wir nĂ€mlich gestern erlebt, als wir mit ihr das neue Spiel „Karte! Wort! Klingel!“ angefangen haben:

Hierbei deckt man eine Karte auf (Stephanie erkennt die Bilder nun auch immer besser, sogar zur Freude aller gleich auf Anhieb eine Birne!), jeder legt das gesuchte Wort aus maximal fĂŒnf Buchstaben mit seinen WĂŒrfeln vor sich hin und betĂ€tigt dann eine Klingel. Zuerst sollte das Kind alleine die WĂŒrfel legen, aber sie wollte unbedingt, dass wir gemĂ€ĂŸ der Spielregeln mitmachen. Also haben wir ca. 10 Runden gemeinsam gespielt, bei denen natĂŒrlich Carsten und ich immer sehr schnell fertig waren … sie hat dennoch ohne Mucken und Murren in aller Ruhe ihr Wort zusammengesucht! Wer sie noch aus Kinderzeiten kennt, erinnert sich vielleicht, wie ehrgeizig sie damals war und dass das Gewinnen bei ihr fast immer an erster Stelle stand. Jetzt zĂ€hlt fĂŒr sie zum GlĂŒck nur noch der Spaßfaktor und das Lernen ist zudem mit in den Vordergrund gerĂŒckt.

Jedenfalls zeigte sie beim Drehen der BuchstabenwĂŒrfel (eigentlich sind es ja nur 6 Seiten bzw. Möglichkeiten) keine sehr große Übersicht und Koordination, denn sie drehte den WĂŒrfel zigmal in ihren Fingern um die eigene Achse und fand den richtigen Buchstaben nicht sehr schnell. Und wenn sie ihn dann endlich erspĂ€ht hatte, war es schwer fĂŒr sie, diesen auch so abzulegen, dass er von oben lesbar war. Also haben wir etwas mitgeholfen, bis es passte. Doch wenn es zukĂŒnftig mal keine ZeiteinschrĂ€nkungen gibt und sie sich selbst beschĂ€ftigen muss, dann könnte man sie mit WĂŒrfeln und Worten alleine probieren lassen, bis es bei ihr da oben endlich Klick macht. Darin liegt unsere große Hoffnung, wenn wir dann mal einen gewissen Zeitdruck rausnehmen können.

Beim gestrigen Spielen wurde Stephanie (verstĂ€ndlicherweise) immer unkonzentrierter, also haben wir nach den besagten ca. 10 Runden das Wortbasteln mit den WĂŒrfeln weggelassen und nur noch die Bilder bzw. dargestellten Worte auf den KĂ€rtchen gesucht, bei der sie dann wiederum sehr gut und neu motiviert bzw. konzentriert mitgemacht hat. Sie hat sogar sehr viel auf Anhieb erkannt und gewusst, spĂ€testens nach ein paar verbalen Hilfestellungen. Die Wörter, Bergriffe und Vokabeln hat sie also noch drauf und kennt diese, aber sie lassen sich eben nicht immer gleich so ad hoc abrufen.

Mit sich selbst beschÀftigen lassen wollen wir sie dann auch mal zusammen mit einem Tablet, denn die Bedienung von Webseiten oder bei Facebook & Co. hat sie eigentlich noch drauf:

Was ihr fehlt, ist das Drumherum, wie z.B. das Hervorholen, Ein-/Ausschalten, Aufladen, mit dem Internet verbinden und andere Voraussetzungen, fĂŒr die das Pflegepersonal verstĂ€ndlicherweise nicht immer Zeit finden kann. Bei uns wird das aber ja eine völlig andere Möglichkeit sein, denn wir werden ihr auf jeden Fall eine ganztĂ€gige 1:1-Betreuung (eigentlich sogar 1:2) geben können. An Tagen mit dem Kind mĂŒssen andere Dinge dann eben pausieren … so auch leider der nĂ€chste Blogeintrag, der somit nicht wie gewohnt am Sonntag auf eure Bildschirme flattern kann. Versprochen, ich reiche ihn so schnell ich kann nach – also voraussichtlich Montagabend    đŸ˜‰