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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2013 07.
Juli

Durch die zweite Wochenhälfte werde ich in den kommenden Tagen wohl lieber meine Waage meiden, denn sie wird mir ganz bestimmt keine Tendenz zu kleineren Zahlen zeigen können. Aber sie kann nichts dafür     😀     es war einfach zu viel Essen mit dabei, dafür aber immer ganz entspannt und natürlich stets in wunderbarer Gesellschaft.

Am Donnerstagabend traf ich mich mit meinen Teilnehmern vom VHS-Russisch-Reaktivierungskurs im Restaurant „Odessa„. Ich mag den schönen, versteckten Innenhofbereich, wo man ganz gemütlich und fern vom Straßenlärm bis spät in die Nacht sitzen kann. Der Tisch für uns 10 wurde schon vor zwei Wochen reserviert und meiner Bitte, uns die Speisekarte nur in Russisch zu geben und uns auch nur in Russisch zu bedienen, ist man sehr gern nachgekommen. Das Wetter war perfekt, alle waren gut drauf und so wurde es am Ende für uns alle der längste Unterrichtstag, denn wir saßen von 18:00 bis 23:15 Uhr und brachten dem Restaurant offensichtlich so viel Umsatz, dass selbst die von uns bestellte Wodkarunde am Ende aufs Haus ging     😀     Ich wurde von meinen lieben Schülern völlig überraschend reich beschenkt: Blumen, Pralinen, ein Gutschein und – für mich das Wichtigste – eine Dankeskarte mit allen Unterschriften … ich war wirklich sehr gerührt!    :verliebt:

Als ich nach diesem bezaubernden Abend von meinem lieben Mann abgeholt wurde, half er mir auch zu so später Stunde noch schnell meinen typischen Kartoffelsalat zu machen, denn schon am Folgetag sollte es mit dem Feiern weitergehen. Wie ich schon einmal berichtete, habe ich am 4. Juli meinen persönlichen Unabhängigkeitstag. Diesmal fiel dieser Tag genau auf das Treffen mit den Russisch-Leuten (s.o.), aber am Freitag konnte ich ihn auch im Kreise guter Freunde in der Casa OLCA feiern. Nun kann ich mit Recht sagen, dass ich genau die Hälfte meines Lebens in Deutschland verbracht habe! Ich finde das immer noch irgendwie unglaublich! Zum Jubiläum haben Carsten und ich für unsere Gäste etwas besonderes ausgedacht. Wir bastelten für jedes Jahr meines bisherigen Lebens (1970 – 2014) eine Karte, bei der auf der einen Seite ein Jahresereignis aus meinem Leben und auf der anderen ein Fakt aus der allgemeinen Geschichte standen. Zusätzlich hat Carsten noch einen Stab mit den Jahreszahlen vorbereitet, damit das Sortieren der 44 Karten leichter geht. Das Ganze sah dann so aus:

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Der Schwierigkeitsgrad wurde zudem dadurch gesteigert, dass alles, was vor meiner Umsiedlung stattfand, in Russisch geschrieben wurde     😀     aber unsere Freunde haben sich super geschlagen und am Ende gab es eigentlich nur 2 Karten, die vertauscht waren – sonst passte alles!  Danach wurde unser Grill angeworfen und man ging zum gemütlichen (= kulinarischen) Teil des Abends über     😉     Übrigens, obwohl es ausgemacht war, dass die Gäste nur etwas zum Essen beisteuern sollten, wurde ich auch an diesem Abend mit Blumen, Süßigkeiten, Tee, Büchern, Wein und vielen weiteren schönen und nützlichen Dingen für meinen Alltag beschenkt. An dieser Stelle muss es einfach mal gesagt werden: ihr seid alle verrückt und ich habe euch echt vom Herzen lieb … das täte ich auch ohne Geschenke     :-x:

Es blieb wie immer noch genug Essen übrig, so dass ich es gar nicht nötig hatte, am Wochenende irgendetwas zu kochen. Ein Hüngerchen kam jedefnalls zu keiner Zeit auf … alleine am Samstag haben Stephanie, Carsten und ich uns viermal (!) von Salaten, Steaks, Würstchen und Brot ernährt –> zum Frühstück, zum Mittag- & Abendessen und bei einem Mitternachtssnack     😉     wie gesagt, meine Waage wird die nächsten Tage gemieden und kann einen Kurzurlaub geniessen     😉



2013 30.
Juni

Natürlich merkt jeder von uns, dass die Zeit immer schneller vergeht, je älter man wird. Alles wird schneller, wir sind immer und überall erreichbar und wenn unser Smartphone plötzlich keine Lust mehr hat oder man bei einer Umstellung durch Telefongesellschaften nicht mehr ins Internet kann, fühlt man sich inzwischen wie von der Welt abgeschnitten.

Auch aktuelle Filme bzw. Serien bringen uns mit ihren schnellen Schnitten, schnellen Abfolgen, künstlichem Ruckeln und mehreren Kleinbildern in einem großen Gesamtbild nicht unbedingt zur Ruhe, da man permanent höllisch aufpassen muss, um nichts zu verpassen. Wir schauen uns zwar gern solche Dinge an, aber wenn wir uns etwas Ruhe und Gelassenheit inklusive filmischer Unterhaltung gönnen möchten, greifen wir immer wieder mal zu Machwerken aus guten alten Zeiten. Kameraschwenks laufen sehr viel entspannter ab, Verfolgungen werden nicht mit Ruckelpartien gleichgesetzt und auch die langsamen Schnitte entspringen sehr deutlich aus einer Zeit vor der MTV-Ästhetik mit „128 cuts per minute“.

Ich persönlich staune dann selber immer wieder, wie viel Ruhe man früher z.B. in eine Folge von „Auf Achse“ mit dem jungen Manfred Krug gepackt hat, denn für den stimmungsvollen Aufbau von Fernfahreratmosphäre werden auch mal 3 Minuten lang nur LKW-Fahrten durch die Landschaft gezeigt. Klar, LKW-Fahren ist an sich keine schnelle Sache, aber ich schätze mal, dass man heute aus Rücksicht auf die erforderlichen Werbepausen die Reisebilder enorm abkürzen würde. Damit ginge doch aber das Gefühl einer langen Fahrt verloren, nicht wahr?

Auch ein „James Bond“-Streifen mit einem jungen Sean Connery wirkt inzwischen nahezu entspannend auf mich. Selbst die Bösewichte sind, verglichen mit den modernen Ausführungen solcher Rollen, nicht so gruselig wie jetzt. Zudem hat die Brutalität bei den Kämpfen inzwischen ganz andere Dimensionen angenommen, die Waffen sind krasser und die technische Ausstattung ebenfalls … stundenlange Nahkämpfe wirken aber auch heute noch einschläfernd auf mich     😉

Bitte, versteht mich nicht falsch, ich werde auch weiterhin dem Genre Actionfilm treu bleiben, hoffe allerdings, dass die Filmindustrie vielleicht nicht mehr nur noch auf das groß inszenierte „KA-Wumm!“ achtet, sondern nebenbei auch eine interessante und wenigstens an manchen Stellen langsam erzählte Geschichte vorweisen kann.

Natürlich hat die Schnelligkeit nicht nur in realen Verfilmungen – insbesondere durch die 3D-Effekthascherei – ihren Platz erobert, sondern findet sich auch immer mehr in der Trickfilmindustrie wieder. Gestern haben wir uns „Die Monster Uni“ im Kino angesehen (wir waren vermutlich das einzige Pärchen ohne Kind im ganzen großen Saal     😀     ). Es war zweifelsohne nette Unterhaltung, aber die Geschichte ist nicht mehr so gut und überraschungsreich wie noch beim ersten Teil „Die Monster AG„. Schade fand ich übrigens, dass die Leute immer noch nicht verinnerlicht haben, dass es sich lohnt, bei Pixar-Filmen bis zum bitteren Ende im Kinosaal zu bleiben. So haben die witzige Stelle ganz zum Schluß außer uns nur noch eine handvoll Familien gesehen – Pech für die Anderen!

Das Schlußwort gehört „Auf Achse“: noch mindestens 60 Folgen lang werde ich mir immer wieder mal etwas Entspannung beim Begleiten von Günther Willers und Franz Meersdonk gönnen – einfach, um ganz gemütlich andere Länder von meiner Couch aus zu bereisen und deren Abenteuer ohne Handy, Kreditkarten, Navi, Laptop oder Tablet usw. zu erleben     😉



2013 23.
Juni

Da die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung oder Ergänzung der Aufnahmen recht gering ist, entschied ich mich nun dafür, diesmal die Ergebnisse meines Juni-Projektes schon vor dem Monatsende zu präsentieren.

Mein Mann und ich entschlossen uns kurzfristig, das bevorstehende schöne Wetter am Wochenende zu nutzen und am Samstagmorgen gaaaanz früh aufzustehen. Der Wecker war auf 4:15 Uhr gestellt und schon ca. 20 Minuten später fuhren wir zur Bastei. Mein Schatz wirft mir (leider zu Recht     🙁     ) vor, dass ich Fahrtzeiten bei meinen Planungen immer wieder außer acht lasse – so auch diesmal. Somit war der Sonnenaufgang schon weit vor unserer Ankunft am Ziel vollzogen. Aber das Naturschauspiel, welches uns gezeigt wurde, war dennoch einfach umwerfend! Nebel und Sonnenstrahlen – das muss mal gesehen haben! Für diejenigen, welche dafür nicht mal ihr kuscheliges Bett am frühen Morgen verlassen möchten, haben wir ein paar Bilder mitgemacht     😀

Lilienstein, das Wahrzeichen des Nationalparks Sächsische Schweiz, war wirklich beeindruckend: harte Felsen und weiche Nebelwolken zu seinen Füßen:

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Sonnenstrahlen und immer dünner werdender Nebel zwischen den Bergen:

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Wir hatten etwa eine Stunde lang die ganze Bastei nur für uns und genossen das Gezwitscher der Vögel, welches man tagsüber noch kaum wahrnehmen würde. Aber dann kamen noch 2 weitere Pärchen vorbei, um das Aufwachen der Sächsischen Schweiz zu erleben:

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Die menschenleere Basteibrücke aus der Ferne … :

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… und aus der Nähe (ich stehe auf solche Schattenspiele!):

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Carsten genoss diesen bezaubernden Morgen mit Weitblick genau so wie ich:

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Als vom Nebel immer weniger zu sehen war, konnte man in der Ferne wunderbar sowohl den Lilienstein als auch die Festung Königstein erkennen. Links im Bild (das Braun) sieht man noch die Auswirkungen des Hochwassers vor nicht all zu langer Zeit:

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Aber die Sächsische Schweiz hat nicht nur Berge zu bieten, denn bei einem Spaziergang zum Hockstein in dieser Morgenstille und unter majestätischen Buchen kommt man sich wie in einem Märchen vor:

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Die lange Regenzeit vor dem Hochwasser hat natürlich auch fernab der Elbe ihre Spuren hinterlassen. Manche sehen darin natürlich nur eine lästige Dreckspützen, manche – so wie ich zum Beispiel – lieben die Spiegelung der Grashalme und des Grüns     😉 :

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Wusstet ihr, dass auch Fliegen in ihrer Freizeit, also wenn sie uns Menschen nicht auf den Wecker gehen, gelegentlich gern Verstecker spielen? Ich habe eine gefunden!

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Unser ursprünglicher Plan beinhaltete nach dem Fotografieren in aller Herrgottsfrühe ein Frühstück in Bad Schandau, aber als wir dort ankamen, wurde uns unser Denkfehler schmerzlich bewusst, denn das schöne Städtchen hatte immer noch ganz heftig mit den Nachwirkungen der Flut zu kämpfen. Die Leute konnten ja nun endlich in ihre Häuser und trugen alles hinaus, was durch das Wasser unbrauchbar geworden war. Am Straßenrand lagen Berge von herausgerissener Dämmung neben Möbeln aller Art und, und, und … ein trauriges Bild. Ich schäme mich in solchen Momenten Bilder zu machen … ich bringe es ein einfach nicht fertig. Ich fotografiere viel lieber Glückliches und Fröhliches als Trauriges. Da habe ich eher das Bedürfnis zu helfen und zu trösten. Ergo, aus mir wird wohl nie ein Zeitungsreporter werden …
Naja, jedenfalls waren natürlich all die Bäckereien, welche wir noch von unseren Besuchen am 2. Hochzeitstag bzw. bei unserem Ausflug vor einem Jahr mit Constanze und ihren Freunden in Erinnerung hatten, auch ein Opfer des Hochwassers geworden. Nur der Lidl hatte am Tag zuvor wieder aufgemacht und somit auch die dazugehörige Bäckerei – das war die Rettung für unsere knurrenden Mägen!

Von unserem Tisch vor dem Laden aus haben wir allerdings immer noch aufeinandergeschichtete Sandsäcke gesehen und die unteren waren nach wie vor klitschnass:

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Auf dem Weg zurück nach Dresden machten wir noch einen kurzen Fotostopp im ebenfalls hochwassergeplagten Königstein, um die Festung aus einer etwas anderen Perspektive als gewöhnlich auf die Speicherkarte zu bannen:

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Und für diese Aufnahme ist mein lieber Mann extra noch einmal umgedreht und zurückgefahren:

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Wir haben den Knipstag mit dem Lilienstein angefangen und nun auch beendet     😀

Zu Hause fielen wir natürlich erstmal für zwei Stunden ins Bett, denn auch Erwachsene brauchen ihren Schlaf     ;-)Nachdem wir wieder Kraft getankt hatten, machten wir uns noch auf den Weg zur Dresdner Mühle, welche anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums schon vor langer Zeit einen „Tag der offenen Tür“ angepriesen hat. Für uns war es allerdings sehr enttäuschend, denn obwohl die gesamte Feier von 11 bis 20 Uhr ging, waren ab 15 Uhr keine Führungen mehr durch die Fabrik möglich. Wir schnappten uns frustriert eine Bratwurst und einen Teller Kesselsuppe und gingen nach dem Aufessen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Auf dem Weg zum Auto machen wir allerdings einen kleinen Abstecher an einem Delikatessenladen, an welchem wir sonst immer nur achtlos vorbei gefahren sind – „Via del Gusto“. Diesmal haben wir zwar noch nichts gekauft, aber ich schätze mal, daß ich zukünftig wohl doch ab und an mal einen Teil meines Lohns dort lassen werde     😉

Es ist nun doch ein ganz schön langer Beitrag geworden, aber ich hoffe, ihr habt bis zum Ende durchgehalten     😉
Für Juli sind Früchte und Beeren als Models geplant, dafür werde ich dann aber wohl doch einen ganzen Monat brauchen und nicht nur einen einzigen Samstagsausflug     😀     aber: ich muss dafür auf jeden Fall nicht so früh aufstehen!



2013 08.
Juni

Gestern habe ich eine neue Stufe in meiner persönlichen Lebensentwicklung erreicht: ich muss mich nur noch mit einem Teenager arrangieren, denn unsere Große ist am gestrigen Freitag vom Teenie zum Twen mutiert!

Rückblickend kann ich behaupten (der selektiven Erinnerung sei Dank     😉     ), dass ihre Pubertät weitaus weniger schlimm verlief, als man in zahlreichen Ratgebern über diese,  für alle Beteiligten schwere Lebenszeit,  vorher gelesen hat. Wir haben das als Familie ganz gut überlebt und sind immer noch gut aufeinander zu sprechen     😀

Auf jeden Fall hatten wir gestern abends wieder jede Menge junge Leute im heimischen Wohnzimmer. Andreas ursprüngliche Idee, an der Elbe zu grillen, ist dieses Jahr mit Regen und Überschwemmungen wortwörtlich ins Wasser gefallen. Darum hat sie uns um „Geburtstagsfeier-Asyl“ gebeten, was wir ihr gewährt haben. Wie könnte ich denn da „nein“ sagen? Zudem bin ich vor Neugier auf ihre Freunde fast geplatzt     🙂
So habe ich nicht nur ihre alten, bewährten Schulfreundinnen und -freunde wieder gesehen, sondern auch ein paar ihrer KommilitonInnen wenigstens mal flüchtig kennen gelernt. Sehr nette junge Menschen!

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Carsten und ich zogen uns allerdings zurück und ließen die Jugend allein feiern. Wir kamen nur zum Essen dazu, wobei Carsten als Grillmeister und Spüler agierte. Mit der großen Auflösung der Fete haben wir um 0:30 Uhr angefangen, aber erst eine Stunde später waren wir soweit, auch unser Geburtstagskind mit ihrem Karl nach Hause zu bringen. Da My ganz in der Nähe wohnt, durfte sie natürlich ebenfalls mitfahren     🙂

Nun bleibt in unserer Familie bloß noch ein einziger Teenager übrig, wobei wir inzwischen das Gefühl haben, dass die großen Eskapaden auch bei Stephanie bald passé sind. Sie hat nach einer „Null-Bock-Phase“ ihren Lernehrgeiz wieder entdeckt und heute übrigens ihre DELF– Prüfung für das Niveau B1 abgelegt. Wir sind sehr gespannt, wie viele Punkte sie bekommen wird, aber das können wir erst in einigen Wochen erfahren. Unsere Daumen waren den ganzen Tag auf jeden Fall ganz fest gedrückt!

Nach dem Rückblick auch noch kurz ein Lunschen in die Zukunft –> in etwa 2,5 Jahren kann ich sogar schreiben, dass wir nun endlich komplett teenagerfrei sind     😉
Diese kurze Zeitspanne schaffen wir hoffentlich auch ohne böse Überraschungen     😉



2013 02.
Juni

Heute früh, so um 7 Uhr morgens, wachte ich auf und stellte fest, dass es bei uns im Haus keinen Strom gibt. Da es in Dresden bereits seit einigen Tagen nahezu ununterbrochen regnet, fühlte ich mich prompt zurück in den August 2002 versetzt, denn auch damals begann das Jahrhunderthochwasser mit einem mehrtägigen Regen und auch damals mussten wir ein paar Tage gänzlich ohne Strom meistern.

Natürlich habe ich prompt meinen Mann aus seinen Träumen gerissen und ihm erzählt, dass wir ohne Strom sind. Da Carsten mehr von Elektrik versteht als ich, trabte er in den Keller zum Sicherungskasten, um mal nachzusehen, ob wirklich alle oder nur wir ohne Elektrizität sind. Sein Bauchgefühl bestätigte sich, denn die Hauptsicherung (er nannte das Ding immer „Eff-i“) war rausgesprungen. Die Lösung war schnell in Sicht: Sicherung rein – Licht wieder da – perfekt … denkste ! Zu allem Übel hatte ich zusätzlich zum FI-Rausfliegen auch noch den Tiefkühlschrank gestern nicht richtig geschlossen und so suppte zusammen mit Wasser eine grünliche Flüssigkeit auf den Boden, da fast das ganze Tiefkühlgut so gut wie aufgetaut war. Nach unseren Recherchen sprang die Sicherung um ca. 2 Uhr raus …

Während wir grummelnd die Pfütze und alle Spuren des Abtauens aufwischten, flog der FI erneut heraus (???). Systematisch wie immer überprüfte mein Mann nun alle Elektrogeräte, welche im Kellergeschoß eine Macke haben könnten und stellte letzten Endes fest, dass die Schuld unserer Stromausfallmisere der Außenlampe an der Haustür zuzuschieben war. Nach mehr als 14 Jahren scheint die Dichtigkeit dieser dem Dauerregen wohl nicht mehr gewachsen zu sein – eine genauere Untersuchung wird zu einem späteren, trockeneren Zeitpunkt folgen. Carsten deaktivierte sie und blockierte den Einschalter –> siehe da, wir waren wieder voll mit Strom aus der Steckdose versorgt     😀

In den ersten Minuten ohne Elektrizität ging mir, in Gedanken immer die 2,5 Tage Stromlosigkeit in 2002, meine Tagesplanung und vieles andere durch den Kopf: Zeit am Rechner und Vorbereitung für mein Russischunterricht kann ich genau so vergessen, wie Wäschewaschen, Staubsaugen, Essenkochen, Bügeln, DVD-Gucken … man wurde wieder mal daran erinnert, dass ohne Strom so gut wie gar nichts in einem modernen deutschen Haushalt geht! Selbst warmes Wasser zum Duschen würde es nicht geben, da könnte man sich wohl nur noch im Garten nackt tanzend einseifen     😉

Aber sonst lassen wir uns trotz eines verregneten Mai und nun inzwischen ja wohl auch Juni nicht unterkriegen. Es gibt so viel, was man auch in abgeschlossenen Räumen (mit Strom!) machen kann     😀
So haben wir in der letzten Woche mal wieder allerhand erlebt: Ich hatte an der VHS meine erste Stunde im Folgekurs über Photoshop Elements, lebte 2 Tage lang als Strohwitwe, da meine Orangenhälfte zu einer Veranstaltung nach Hamburg verschwand, besuchte ganz allein eine Lesung von Francis Mohr und zusammen mit Carsten verbrachte ich unzählige Stunden beim Quatschen mit Kerstin am Montag (PC-Notdienst plus Pizza als Bezahlung), mit Susanne und Manfred am Freitag (6 Stunden Verbalaustausch in der Mong-Bar) und mit Doro am Samstag (eigentlich hatten wir zum Grillen eingeladen, doch es wurde ersatzweise ein Indoorplausch). Zwischendurch guckte ich mit Stephanie mal wieder die DVD „X-Men“ und mit Carsten die Lovefilm-Zusendungen „Red Dawn“ und „Argo“ an. Nur das Lesen von Belletristik kam bei mir in dieser Woche definitiv zu kurz, aber dafür bin ich mit meinen vielen Fotozeitschriften ein gutes Stück vorangekommen. Und eine weitere Erkenntnis gesellte sich in den letzten Tagen zu meiner jetzt schon schier unerschöpflichen Lebenserfahrung dazu: man kann beim Trommeln der Regentropfen auf das Schlafzimmerdachfenster verdammt gut schlafen     🙂

Ach so: und mein Garten findet den Regen übrigens total toll, denn es wächst alles wie verrückt! Nun hätte ich aber, ehrlich gesagt, absolut nichts dagegen, endlich mal wieder ein sonniges Wochenende erleben zu können … hauptsache meine Bäume und Büsche entwickeln sich durch den vorherrschenden Dauerregen nicht zu einem Regenwald     😀



2013 24.
Mai

Wie ich schon berichtet habe, war ein wichtiger Teil unserer Wroclaw-Rundgänge die Suche nach kleinen Bronzezwergen, auch bekannt unter dem Namen Krasnale oder Krasnoludke. Den allerersten Zwerg hat diese Stadt einer alternativen Bewegung namens „Orange Alternative“ aus den 80er-Jahren zu verdanken. Aber die Ministatuen haben sich doch erst nach der Jahrtausendwende getraut, zahlreich die Straßen von Wroclaw zu bevölkern. Im Netz kursieren unterschiedliche Angaben über die Krasnalenmenge, denn mal ist von 79, mal von 95 und manchmal sogar von über 150 die Rede. Ihre unterschiedlichen Charaktere verdanken sie ihren „Eltern“. In der Regel kreieren Künstler und ganze künstlerische Ateliers stets neue Zwerge für die Breslauer Straßen sowie Gebäude und sie erfüllen ihre Aufgabe offensichtlich nicht nur sehr gewissenhaft, sondern auch mit viel Spaß und gutem Sinn für Humor     🙂     wie unsere Bilder zeigen werden.

Wenigstens ein paar von ihnen haben wir entdeckt, hier sind die Beweise:

 



2013 19.
Mai

Es ist wie immer gar nicht einfach aus der Fülle der Bilder nur eine kleine Auswahl zu treffen. Nach langem hin und her sind es nun 60 Aufnahmen aus sehr erlebnisreichen 4 Tagen im Nachbarland geworden. Ich hoffe, es ist mir mit dieser Auswahl gelungen, die bezaubernde Atmosphäre der beiden Städte Breslau (Wroclaw) und Krakau (Krakow) sowie das bedrückende Bild des KZ-Lagers Auschwitz wider zu geben.

Auf der Fahrt zurück nach Breslau haben wir vier (Carsten, Kasia, Rafal und ich) uns noch intensiv über das Gesehene und Erlebte ausgetauscht, natürlich besonders über den Auschwitz-Besuch. Ich denke, das haben wir alle gebraucht, um wieder zur Normalität zurückzufinden.

Ich freue mich sehr, dass ihr mich jetzt ein wenig auf unserer Reise begleiten konntet und hoffe, es hat euch trotz der außergewöhnlichen Mischung gefallen     😀
Die versprochenen Breslau-Zwerge bekommen noch einen Extraeintrag, ich arbeite schon daran     😀

 



2013 13.
Mai

Ich habe schon gedacht, dass ich diesen Besuch abblasen muss, denn es ging mir einige Tage zuvor nicht sonderlich gut. Aber glücklicherweise besserte sich mein Zustand, so dass Carsten und ich am Donnerstag bzw. Männertag unsere Siebensachen ins Auto geworfen haben und zu unseren Freunden Kasia und Rafal nach Breslau gefahren sind. Wir haben sie und ihr Töchter vor ziemlich genau einem Jahr über Couchsurfing kennengelernt. Breslau war schon seit Langem eine Stadt, welche ich unbedingt sehen wollte. Außerdem ist Kasia genauso an europäischen Geschichte der 30er & 40er- Jahre des 20. Jahrhunderts interessiert und darum beschlossen wir schon damals, dass wir mal gemeinsam zu den KZs Buchenwald und Auschwitz fahren sollten. Da die Stadt Auschwitz zudem in der Nähe von Krakau liegt, bot es sich förmlich an, diese historische und für Polen ebenfalls sehr bedeutende Stadt wenigstens mal kurz persönlich kennen zu lernen.

Breslau – die Polen nennen es Wrocław – ist eine ganz bezaubernde Stadt! Vom Lebensgefühl erinnerte sie mich sehr stark an Santiago de Compostela, denn auch hier wird Altes und Neues perfekt ausbalanciert. Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes fröhliches Jugendleben (Studenfestival „Juwenalia“) mitbekommen und konnten sowohl unzählige Kirchen als auch andere historische Ecken und Gebäude, z.B. die Uni, besuchen. Außerdem habe ich etliche Zloty für polnische DVDs ausgegeben – ich freue mich schon auf den nächsten verregneten und terminfreien Sonntag     😀
Witzigerweise gibt es überall in dieser Stadt verteilt 95 Bronzezwerge (polnisch: krasnale) und die, die ich fotografiert habe, werde ich auch in Kürze mal hier zeigen. Aber mein Herz hat definitiv die „Bärenstatue mit Zunge“ am Rathaus erobert     😀

Krakau – auf polnisch Kraków – ist ebenfalls einen Besuch wert und auch hier fanden wir den interessanten Mix aus Studentenleben und ganz viel gelebter alte und neue Geschichte. Allerdings wurde diese Stadt schon seit Längerem exzessiv für Touristen erschlossen und so fehlte mir besonders das Eintauchen ins normale Leben der Einheimischen, welches ich in Breslau so genossen habe. Sehr beeindruckend fand ich den Marktplatz, aber auch das Schloß ist grandios – dabei darf man natürlich nicht den hin und wieder feuerspeienden Drachen am Ufer der Weichsel vergessen! Das Jüdische Viertel kommt vom Flair her der Dresdner Neustadt recht nahe. Leider schafften wir es aber nicht mehr, noch die Ausstellung in der Fabrik von Oskar Schindler zu besuchen. Vielleicht wird das früher oder später mal ein Grund sein, für eine zweite Reise nach Krakau zu kommen – wer weiß …

Die Kleinstadt Auschwitz wird von den Polen Oświęcim genannt und wird natürlich immer mit dem größten Vernichtungslager der Nazis in Verbindung gebracht. Dieses Ziel hat mich schon immer sehr interessiert, obwohl ich gleichzeitig etwas Angst vor diesem Besuch hatte. Kasia ging es ähnlich und so kam es, dass sie trotz der relativen Nähe zu Breslau (etwa 2 Stunden Autofahrt) die Gedenkstätte ebenfalls noch nie besucht hat. Zusammen und mit der Untersützung unserer Männer ließen wir uns auf diese emotionsbeladene Reise ein. Da die Führungen durch das Lager Auschwitz und das Lager Auschwitz-Birkenau in verschiedenen Sprachen angeboten werden, trennten wir uns für die Dauer von 4 Stunden – Carsten und ich meldeten uns für eine in Deutsch geführte Gruppe und Kasia und Rafal für die polnische an. Wir zahlten mit 35 Zloty (ca. 10 Euro) pro Person etwas mehr als unsere polnischen Freunde (20 Zloty), aber am Ende stellten wir im Gespräch fest, dass unsere Gruppenleiterin sich wesentlich mehr Zeit für die Ausstellungsräume und ihre Erklärungen genommen hat und sehr ausführlich durch die beiden Lager führte. Am Ende hat uns die Tour emotional sehr berührt und das Wetter hätte den Ernst des Themas nicht besser unterstreichen können: bei grauen Regenwolken wirkten die dunklen Baracken, die bedrohlichen Wachtürme und die hohen Stacheldrahtzäume umringt von frischem, grünen Gras nahezu gespenstisch. Anfangs nieselte es nur, aber am Ende der Führung verstärkte sich der Regen … es wäre irgendwie nicht richtig gewesen, einen derart traurigen Ort bei strahlendem Sonnenschein und stahlblauem Himmel zu besichtigen.

Auf der Rückfahrt nach Dresden brachten wir Kasia und Rafal noch auf halbem Wege nach Hause und gegen 19 Uhr hieß es auch für uns Abschied zu nehmen und wieder zurück nach Deutschland zu fahren – das verlängerte Wochenende war leider definitiv vorbei.

Polen ist auf jeden Fall eine Reise wert, zumal gerade Breslau mit ca. 2,5 Stunden Autofahrt für uns doch so nah ist. Ich konnte meine Polnischkenntnisse etwas aufpolieren und übte fleißig das Sprechen mit Einheimischen. Sie haben mich sogar recht gut verstanden! Und zudem schmeckt das polnische Essen einfach verdammt gut     🙂     das Bier übrigens auch     🙂



2013 07.
Mai

Der Monat ist schon seit einigen Tagen vorbei und nun ist es an der Zeit die Ergebnisse meiner Fish-Eye-Experimente zu präsentieren     😀

Ich habe schon vorher mit diesem Objektiv geübt und festgestellt, dass unsere Zusammenarbeit noch nicht so optimal ist. Die Wirkung war oft zwar toll, aber die Schärfe ließ einfach zu wünschen übrig. Alle Tipps aus dem Internet fruchteten bei mir nicht wirklich, worauf ich natürlich extrem an meinem Können gezweifelt habe.

Darum habe ich diesmal lieber auf meinen Mann gehört, statt wie in einem Forum empfohlen, die ganze Optik auseinander zu friemeln und irgendwelche drei ominösen Schrauben anders einzustellen. So stand ich eines schönen Morgens am Fenster zum Garten … mit der Kamera auf dem Stativ und einer Liste in der Hand, in der ich die Nummer der Aufnahme, die Blende und die Entfernung notierte. Nach dem Durchgucken aller Bilder mit allen möglichen Kombinationen haben wir herausgefunden, dass die Entfernungsmarke von 0,4 plus Blende 5,6 die schärfsten Aufnahmen ergeben. Später fand ich noch heraus, dass die  Blende natürlich den Lichtverhältnissen angepasst werden soll und kann     😀     das Eichhörnchen ernährt sich eben recht mühsam     😉

So, und nun die Bilder. Teil 1 – im eigenen Garten:

Grüne Wiese mit Gänseblümchen:

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Meinen einzigen Gartenzwerg bekam ich zum 20. Jahrestages meines Deutschlandaufenthaltes – man beachte die frischen Bretter rechts hinter seinem Rücken, welche mein Schatz mit viel Schweiß, Mühe und Liebe vor ein paar Wochen neu eingesetzt hat     :verliebt:     )

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 Magnolie

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Frischer Sand für meine Sommerterrasse (inzwischen sind die Kübel wieder leer und meine Platten vom Sand überdeckt – ich will endlich Sonne und Wärme, um barfuß darauf laufen zu können!

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 Teil 2: Ich gönnte mir an einem schönen sonnendurchfluteten Tag einen Spaziergang in Plauen:

So gesehen ist Erotik eine fast runde Sache     😉

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Ein Kreisverkehr in seiner vollen Pracht:

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Bei diesem Ortsamt kommt man sich bestimmt ganz klein vor :

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Nachdem ich mir diesen Garten angesehen habe, war ich mit dem Zustand meines eigenen hoch zufrieden – mein Rasen ist z.B. viel grüner!     😀

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Manche Zaunelemente haben sich als perfekte Umrahmung für Gebäude erwiesen:

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Leider konnte ich aufgrund der knappen Zeit diese einladende Bank nicht zum Ausruhen und Lesen nutzen. Die Stelle habe ich mir allerdings gut gemerkt und hoffe, dass ich darauf noch eine oder andere Geschichte mit meinem Kindle lesen kann     😉

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Teil 3: Ein Training der Irish Dance Company mit der Erkenntnis, dass man mit einem Fish-Eye-Objektiv in der Hand ganz nah auf die Menschen zugehen sollte.

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Aber aus der (relativen) Ferne wirkt der Tanzsaal fast unendlich und der Spiegel hat ebenfalls eine beeindruckende Größe:

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Es machte ebenfalls viel Spaß die Tänzerinnen beim Hopsen in Einsamkeit

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…oder in einer Reihe zu fotografieren:

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Teil 4: meine Favoriten dieses Projekts sind offene Fenster.  Ich mag diese Art der Verzerrung!

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Der Blick aus dem gleichen Gebäude, aber etwas später und zur gegenüberliegenden Seite:

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Die Suche nach Motiven für mein Mai-Vorhaben ist relativ leicht: Blumen und Blätter. Aber noch vor ein paar Wochen habe ich meine Zweifel gehabt, ob nach einem derart langem und strengen Winter wie dieses Jahr überhaupt etwas blühen wird. Ich schätze, mein größtes Problem bei der Präsentation der Ergebnisse wird die Auswahl aus den zahlreichen Aufnahmen sein, denn ich habe bereits etliche davon im Kasten bzw. auf dem Rechner     😉



2013 23.
Apr.

Versprochen ist versprochen und nun kommen auch die Bilder zu den vielen Worten und Sätzen über unser tolles Wochenende im benachbarten Bundesland. Viel Spaß beim Gucken!