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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2025 13.
Juli

Au weia, April … Mai … Juni … Juli – wo ist bloss die Zeit geblieben?!? Und um es bei der langen Blogabstinenz wieder einmal vorweg zu nehmen: es geht uns allen sehr gut und Stephanie macht auch weiterhin ihre sichtbaren Fortschritte auf ihrem Weg zurück in die Selbstständigkeit. Allerdingt bleibt bei dem vielen Trainieren, dem Arbeiten für die Groschen im Geldbeutel, unseren zahlreichen Freizeitaktivitäten und Ausflügen, …

… Stephanies Daueraufenthalt in der Residencia OLCA (ist eben doch ein ganz anderer Alltag im Vergleich zur trauten Zweisamkeit) und der durchaus immer wieder mal auftretenden Zeit der großen Unlust leider so oft keine Gelegenheit mehr, einen ausführlichen Blogeintrag zu schreiben. Ich hoffe, ihr seht es mir nach.

Ach ja, und das Zimmer von Stephanie bekommt zudem immer mehr eine eigene Note … mit neuen Kleinmöbeln (die IKEA-like zuerst aufgebaut werden mussten), Fotos und vor allem dieses Statement an der Tür:

Scooter hatten damit sicherlich etwas anderes gemeint, aber fürs Kind ist es nun mal DER Leitspruch zu ihrem Vorfall vor nun mehr fast 5 (!) Jahren.

Hier also eine kleine („kurz“ verspreche ich lieber nicht) Zusammenfassung der bisherigen Entwicklungen im Hause OLCA:

Trotz vollem Terminplan und hausgemachtem „Stress“ sei aber eines immer wieder betont: wir bereuen weiterhin keine unserer bisherigen Entscheidungen und glauben angesichts der bislang erreichten Erfolge auch fest an das Erreichen unser für 2025 gesteckten Ziele: Stephanie soll alle Muskeln ansprechen bzw. bewegen können und ihre Fußstellung soll in einen recht normalen Stand(ard) gebracht werden.

Zusammen mit täglichen Ergo- & Physiotherapien (MO-FR) und einem ganz tollen Team aus mehreren Ergotherapeutinnen, einer Lerntherapeutin, einer Neuro-Physiotherapeutin, einem Osteopathen sowie kleineren Ausflüge in die Welt der Heilung von Kiefergelenkerkrankungen (Thema CMD, siehe Blogeitrag vom 23. März) und Fußmassagen komplettieren wir die Bemühungen unserer eigenen Intensiv-Reha im Bootcamp.

Dadurch erreichen wir glücklicherweise so oft Höhenflüge (Stephanie ist dann unheimlich stolz über das Geschaffte), …

… fallen aber gelegentlich auch mal in unschöne Gemütstiefs (Stephanie gelingt es dann leider nicht, das vormals Geschaffte und Erlernte umzusetzen) und Enttäuschung. Doch aufgeben gilt nicht und somit ackern wir Tag für Tag weiter an unserem Projekt, um bei der nächsten Trainingseinheit wieder Zufriedenheit und Erfolge verbuchen zu können.

Im Alltag haben wir uns schon lange eine Tagesroutine verinnerlicht, die anfallenden Therapie- und Arzttermine kann in erster Linie Carsten problemlos und stressfrei in seinen Arbeitstag einflechten und auch die reduzierte Medikation ist stabil und unauffällig. Das Absetzen des Antiepileptikum Vimpat/Lacosamid konnten wir zwar noch nicht mit den Neurologen angehen und leider ist auch der Blutverdünner Xarelto trotz Freigabe durch die Gerinnungsambulanz des UKE beim Testlauf nach angestiegenen D-Dimeren im Blut wieder zum täglichen Muss geworden, aber dafür konnte das Baclofen (Reduzierung und Linderung einer erhöhten Muskelspannung) von anfangs acht Tabletten (2x morgens, mittags, abends & nachts) auf nur noch zwei Tabletten pro Tag wegrationiert werden … ohne Nebenwirkungen, wie z.B. vermehrt Krämpfe oder anwachsende Spannungen in den Beinen.

Für Stephanie bedeutet der nun nur noch auf morgens (4 Stück) und abends (2 Stück) reduzierte Griff ins Pillendöschen schon eine große Erleichterung – selbst wenn wir am Ende dann doch nicht noch weiter reduzieren können. Beim Absetzen der Baclofen-Pillen bleiben wir aber weiterhin dran …

Im Bootcamp bzw. auf der Matte zeigt Stephanie mittlerweile keine Probleme mehr beim Drehen auf den Bauch oder Rücken, beim Unterarmstütz oder Aufrichten in den Vierfüßlerstand. Selbst der nächste Schritt, das Krabbeln auf allen Vieren, ist schon recht gut umgesetzt, allerdings schleift sie noch viel zu viel mit den Knien über den Boden und kann diese eben nicht weit genug hochheben. Dann sehen ihre Knie mitunter auch mal so aus:

Blaue Flecken durch das Gewicht und für die Knie ungewohnte Belastung, plus Schürfwunden durch das Schleifen über die Matte.

Hier macht sich die „Steifheit“ (oder wie man das auch immer nennen mag) der Hüfte bemerkbar – nach vorne und hinten Beugen ist kein Problem, aber für eine seitliche oder drehende Bewegung fehlt dem Kind leider weiterhin die zündende Idee. Dafür haben wir einfach noch kein erlösendes Rezept gefunden, doch mit großer Anstrengung und Konzentration schafft sie irgendwie schon mal die ersten Zentimeter vorwärts inklusive angehobener Knie … leider eben nur noch (!) nicht dauerhaft.

Zwischenzeitlich hat Carsten im Bootcamp eine Art Sprossenwand in den Türrahmen des Trainingsraumes gebaut, mit der nun sehr oft das Aufstehen aus dem Sitzen und längeres Stehen geübt werden kann.

Davon versprechen wir uns einerseits durch das Körpergewicht eine „Begradigung“ der Fußsohlen, damit am Ende der feste Stand möglich sein wird, und andererseits natürlich auch Muskel- und Knochenaufbau … vor allem für die Hüfte bzw. das Becken.

Und wenn die beiden mal nicht im Bootcamp sind, üben sie das Stehen eben kurzerhand bei uns auf dem Balkon mit Blick auf das muntere Treiben in unserer Casinopark-Fußgängerzone.

Oder sie begrüßen mich von dort oben, …

… wenn ich zweimal die Woche vom Büro über den großen Platz nach Hause gelaufen komme:

Aber an erster Stelle steht auch immer das Ziel, dass Stephanie endlich mehr Vertrauen in ihren Körper und die unterbewusste Steuerung gewinnt, denn in dem Bereich versucht sie derzeit noch viel zu viel mit dem Kopf zu steuern. Leider stellt ihr dabei die Erwachsenendenkweise oft ein Bein, denn aus gesunder Vorsicht steigert es sich zu Übervorsicht und letztendlich zu Angst. Das konnten wir hauptsächlich beim Schaukeln beobachten, …

… egal ob auf einer Kettenschaukel auf dem Spielplatz …

… [UPS!!!] …

… oder im Rahmen einer Therapie auf einem sogenannten Schaukelrohr (man sitzt darauf breitbeinig wie auf einem Pferd):

Es gilt: die ersten Minuten Sitzen, Eingewöhnen und Bewegen sind darauf für sie immer recht nervenaufreibend, …

… doch wenn eine Ablenkung mit ins Spiel kommt, bei der die aktive Steuerung eben vollends darauf gerichtet werden muss und man das Sitzen bzw. leichte Schaukeln nur passiv mit begleiten kann, kehren bei ihr endlich Lockerheit und Freude in die Mimik zurück. Vor allem, wenn die Ablenkung dann auch noch das Befehligen und Füttern eines Hundes beinhaltet    🙂

Jedenfalls werkeln Carsten und Stephanie gleich an mehreren Fronten, sodass ein 8-Stunden-Trainingstag inklusive Essen, Freizeit und Fußmassage leider so oft viel zu schnell vorüber ist … wenn da nicht die elenden Muskelschmerzen bzw. der allseits bekannte Muskelkater wären. Stephanie ist abends immer so dermaßen platt und merkt schon bei der kleinsten Bewegung, an welchen Stellen ihres Körpers schon wieder neue Muskelgruppen angesprochen worden sind.

Einerseits fordert sie aber auch selbst immer wieder das körperintensive Training ein und muss hier und da sogar Carsten überreden, dass er weiter macht, andererseits freut sie sich auf die entspannten Wochenenden mit Ausschlafen und Trainingspause. Oder auch über die monatliche, Bootcamp-freie Zeit, wenn Carsten und ich voll arbeiten müssen – bei ihm z.B. im April und Juni und demnächst wieder im August. Wenn wir dann im Homeoffice sind oder ich auch mal Büro bin, werden die körperlichen Anstrengungen stark heruntergeschraubt (die Zeitspanne soll auch ein wenig als Erholung dienen) und dafür mehr für Denkfähigkeit, Feinmotorik, Kombinatorik und Erinnerung getan.

Sei es z.B. mit ihren (Spiele-)Apps auf dem iPad oder iPhone, mit Kochen bzw. Schnibbeln, …

… Salatzubereitung, …

… Lego, …

… Puzzle, …

… viele (!) Puzzle, …

… Matheaufgaben …

… oder Kreuzworträtseln. Eben über das gesamte Jahr verteilt gesehen eine gesunde und gute Mischung für Körper, Geist und Seele:

Vor allem die Freizeit kommt bei uns nicht zu kurz und somit haben wir die ersten sommerlichen Tage auch gerne mit Aktionen, Touren und kleineren Reisen verknüpft. Wir waren z.B. bei einer Lichtausstellung zum Thema „Klimt & Hundertwasser“ in Hamburg, …

… wollten uns die standesamtliche Trauung von Andrea und Karl nicht entgehen lassen, sodass wir einen Roadtrip „Wentorf – Regensburg – Leoben in Österreich – Regensburg – Dresden – Wentorf“ machten, …

… stellten Stephanie für einen Schwimmlehrgang als Probandin zur Verfügung, …

… umrundeten mit fast 7 km den Großensee bei Trittau, …

… verbrachten ein tolles und entspanntes …

… sowie leckeres Wochenende in Dresden, …

… besuchten die Rehamesse IRMA in Bremen …

… und machten einen fast 8,5 km langen Rundgang durch den benachbarten Bürgerpark, …

… verbrachten für das Interview zur Greencard ein paar Tage in Frankfurt / Main samt Besuch einer Freundin aus ehemaligen Volleyballzeiten …

… und einem ca. 8,2 km langen Stadtrundgang inklusive Altstadtführung, …

… beschäftigen uns mit den längeren Großprojekten Münzsortierung …

[Münzen aus aller Welt von einem Seefahrer, der in der Zeit von 1900 bis in die 90er gesammelt hat]

[unsere Sortierung nach Ländern und Epochen, z.B. Reichsmark und Rentenpfennige]

… und Lego-Wiederaufbau (ca. 50 Bauanleitungen und eine Riesenmenge an unsortierten Legobausteinen), …

[Sichtung aller übergebenen Kisten, Kartons, Tüten und Anleitungen]

[erste Aufgabe: eine Sortierung nach Farben]

[mit Lego Friends sind leider aber auch etliche Pastelltöne mit dazugekommen]

[erste Aufbauversuche, aber man sucht in den vielen Kisten zu lange nach einem Teil]

[wir müssen unsere Taktik noch einmal überdenken, denn das ständige Gesuche geht auf die Nerven]

… und guckten mehrere Filme auf dem heimischen Sofa sowie im Kino an.

Ihr seht, Erholung kommt bei uns auf keinen Fall zu kurz!

Da ich es schon mal in einem vorherigen Blogeintrag und auch oben erwähnt habe, möchte ich euch natürlich auch den aktuellen Stand unseres nun mehr schon seit 14 Jahren aktiven OLCA-Projektes erwähnen: Carsten und ich haben die Greencard nun zu 95% sicher!!!!! Es fehlt uns jetzt nur noch die Ersteinreise in die USA für die Beantragung und Ausstellung der eigentlichen Plastikkarte, denn wir haben den Check beim Vertragsarzt im Mai und das Interview im amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt im Juni erfolgreich hinter uns gebracht. In unseren Reisepässen klebt bereits das DV-Visum, die Zusendung erfolgte bezeichnenderweise am 4. Juli bzw. meinem eigenen 33. Independence Day!

[natürlich hat mich an dem Tag bzw. bei unserem gemeinsamen Essen keiner fotografiert]

Uns erwartet jetzt eigentlich nur noch ein Vorzeigen plus der letzten Formalien an einem US-Flughafen. Wir planen dafür einen kleinen, 14 tägigen Roadtrip zu zweit von New York (Einreise über JFK-Airport) nach Miami … diesmal noch ohne Stephanie, die im Rahmen einer Kurzzeitpflege in Mölln untergebracht wird. Bei unseren nächsten US-Reisen wird sie aber auf jeden Fall mit dabei sein, denn dann haben wir mit Sicherheit nicht mehr parallel zum uns unbekannten Greencard-Prozedere noch den „Stress“ und die Aufregung samt Unsicherheit, was vor Ort genau zu tun ist bzgl. USA-Aufenthalt und Langstreckenflug mit einem Rollstuhl, mit ESTA-Visum und der geteilten Einreise als Fast-Greencard-Besitzer und Visum-Besucher.

Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen, wie sich bei uns und in der Welt alles so entwickelt und wie vor allem Stephanie ihren Weg weiter beschreiten wird. So schnell wie das Jahr jetzt schon vorbeigezogen ist, wird die zweite Hälfte von 2025 sicherlich auch davongaloppieren. Das Bootcamp haben wir aller Voraussicht nach noch bis Ende 2026, aber ab dem nächsten Jahr leider schon ohne monatelanger Freistellung durch Carstens Arbeitgeber.

[meine Bootcamp-Katze wird mich bestimmt vermissen]

[aber sie geht zu jedem, der in ihrer Nähe ist und ggf. auch ein kleines Freßchen für sie übrig hat]

Ihr seht, wir nehmen alles was wir können, denn bis jetzt ist Stephanie weder am Limit noch am Ziel angekommen – drückt uns bitte weiterhin die Daumen.

Tschakka, wir schaffen das!!!



2024 06.
Okt.

Diesmal gibt es eine ganz einfache Erklärung für die lange Pause hier bei den Blogeinträgen: wir waren fast die ganze Zeit nicht zuhause! Denn die letzten 1,5 Monate sind wir zu dritt insgesamt 7104 km nord-süd durch Europa gefahren … naja, zumindest durch die Länder Frankreich, Luxemburg, Österreich und die Schweiz. Ich werde mit meinem Gastbeitrag allerdings nur einen ersten kleinen Ersteinblick in alle Urlaubsdestinationen geben, die nächsten Einträge beleuchten dann jedes (Haupt-)Ziel einzeln und bringen auch viel mehr Fotos und Eindrücke mit – natürlich immer mit Schwerpunkt auf Stephanie.

Wir starteten also schon Ende August mit Sack und Pack, mit dem Suzuki und Claudi Blue sowie der Dachbox (vom Kind immer wieder liebevoll als Miniauto tituliert) ab in den Süden von Frankreich. Ein befreundetes Pärchen aus Hamburg hatte uns nämlich zu deren europäisch-komorischen Hochzeit auf ein ehemaliges Weingut (diese heißen dort Domaine) in die Nähe von Avignon eingeladen. Wir sind die ca. 1.400 km jeweils an zwei Tagen gefahren, beide Male mit Zwischenstopp in Trier. Auf der Hinreise von rund 600 km noch inklusive Besuch der Porta Nigra …

… und des Geburtshauses von Karl Marx, …

… auf der Rückreise nach ungefähr 800 km nur noch, um völlig platt im Hotel ins Bett zu fallen. Aber die Hochzeitsfeierlichkeiten von Donnerstag bis Sonntag mitsamt ihren völlig unterschiedlichen Traditionen waren total interessant: am Freitag europäisch „bieder“ mit Bestuhlung und Rede, …

… am Samstag komorisch „bunt“ mit einer Art Parade und viel Tanz.

Nebenbei konnten wir nach dem Abschiedsbrunch am Sonntag sogar noch einen kleinen Abstecher ans Mittelmeer machen – Olgas Gesicht strahlte dabei fast mehr als die Sonne die ganze Zeit    🙂

Und auf der Rückfahrt zum Hotel über die mittelalterliche Festungsstadt Aigues Mortes konnten wir sogar noch an einem entsprechenden Stadtfest teilnehmen:

Keine Sorge, Stephanie wurde trotz ihres komischen Fortbewegungsmittels doch schnell wieder freigelassen    😉

Nach unserer Heimkehr in den Norden sowie nur 1,5 Wochen Arbeiten im Home-Office/Büro folgte in einem Rutsch unser Urlaub zu dritt am Bodensee (2 Wochen FeWo in Lochau / Österreich), in Dresden (1 Woche im Hotel) und in Essen (Hotelübernachtung) bzw. Düsseldorf (Besuch einer Reha-Messe) – auch dies mehr als erholsam und super erfolgreich.

Am Bodensee konnten wir mal so richtig ohne Alltagsgedanken die Seele baumeln lassen und in den lieben, langen Tag hineinleben. Denn wir waren aufgrund der Ferienwohnung an der deutsch-österreichischen Grenze und unserer ungewohnt spontanen Tagesplanung niemals wirklich im Stress und erkundeten so ganz nebenbei die DACH-Gegend per Auto, Schiff …

… und zu Fuß/im Rolli. Unsere Touren führten uns u.a. nach Bregenz (A), Schaffhausen (CH), Konstanz & auf die Insel Mainau (D), …

… Friedrichshafen (D), Salem (D), Ravensburg (D) und nach Lindau (D) sowie zu den entsprechenden Touristenzielen Rheinfall, …

Swiss Mile Stones Miniaturwelt, Spielemuseum, Affenberg, …

Inatura-Museum, mit einer Seilbahn auf den Berg Pfänder u.v.m.

Wir hatten zudem mit dem Wetter soooo viel Glück gehabt, denn der Osten von Österreich und südliche Teile von Deutschland sind laut Nachrichten ja regelrecht abgesoffen. Unsere Indoor- und Outdooraktivitäten ließen sich Dank Wetter-App (z.B. fiel am östlichen Bodensee Regen, während der westliche Teil aber trocken blieb) aber perfekt mit den vorherrschenden Sonnen-, Wolken- und Regensituationen abstimmen, sodass wir nie pitschnass wurden und am Ende auch wirklich alle im Vorfeld geplanten Dinge erfolgreich untergebracht werden konnten. Anfangs hatten wir dabei echt unsere Zweifel …

Von dort unten aus ging es dann direkt nach Dresden, um fast an jedem Tag Familie, Freunde, …

… Bekannte, Arbeitskollegen und/oder ehemalige Begleiter aus unserer ca. 20-jährigen Zeit Anfang der 2000er zu treffen. Dabei konnten wir nicht nur den Geschmack kulinarischer Leckereien aus dieser Region auffrischen (Döner vom ehemaligen Haus&Hof-Dönermann, …

Grützwurst a.k.a. Tote Oma, Würzfleisch mit Worcestersauce, Eierschecke, …), sondern endlich auch unsere Corona-bedingt ausgefallenen Festivitäten nachholen: der Abschied in 2020 weil Aufbruch in den Hohen Norden und Olgas 50. Geburtstag im November 2020. Ergo nannten wir unsere Feier an dem einen Samstag passenderweise „Die OLCAs laden ein zu 100 Jahre & Abschied“ – mein aktueller 50. Geburtstag plus Olgas 50. von damals und unser Wegzug aus Sachsen vor mehr als vier Jahren. Es war so unsagbar schön, wieder einmal die lieben Leute aus der Dresdner Zeit um sich herum zu versammeln. Am Abend des Vortages gelang es mir sogar, ganz viele ehemalige Kollegen aus dem Uniklinikum zu einem Wiedersehen in den Biergarten am Blauen Wunder zu locken … trotz Hochwasser und ein paar Tage zuvor eingestürzter Carolabrücke. Zum Ende unseres Sachsenaufenthaltes blieb uns sogar noch Zeit, mit Stephanie bei herrlichstem Spätsommerwetter in die Sächsische Schweiz zu fahren, um z.B. die Basteiaussicht

… zu genießen oder ein Picknick mit Blick auf den Lilienstein haben zu können.

Für den Rückweg am Ende unserer Urlaubstage bogen wir noch einmal kurz in den Westen ab, denn wir wollten noch in Düsseldorf den Besuch auf der Messe Rehacare mitnehmen – und dieser kleine Umweg hat sich für uns alle mehr als gelohnt! Neben weiteren kulinarischen (Wieder-)Entdeckungen in Essen a. d. Ruhr (Pizzabrötchen mit Kräuterbutter & ein bislang für mich perfekter Gemischter Salat

… plus ein für uns neues Baklava-Highlight) und vielen nützlichen Infos und Eindrücken auf der Reha-Messe, staubten wir dort zudem einen ganz neuen Satz Schwalbe-Reifen ab (die alten hatten einen Konstruktionsfehler am Mantel) und trafen finale Entscheidungen für Stephanies nächstes Fortbewegungshilfsmittel: es wird nun ein Zugrad/Handbike von Triride werden. Mal sehen, ob wir bis Ende des Jahres noch eine Lieferung hinbekommen …

Stephanie durfte hier sogar mal so richtig an die Decke gehen!!!    😉

Tja, und die eine Woche zuhause inklusive Wochenende und Feiertag verbachten wir neben Geldverdienen u.a. mit Wäsche waschen, dem Sichten und Sortieren von über 5.000 Fotos, dem Ausfüllen amtlicher Formulare (es trudelten gleich zwei Briefe mit mehreren DinA4-Seiten für die Weiterzahlung von Geldern ein), dem Erledigen notwendig gewordener Dinge für unser Projekt Greencard (ja, wir haben sie dieses Jahr endlich gewonnen!!!), der Reparatur störrischer Technik, der Beantwortung zahlreicher Emails (aufgrund meines runden Geburtstages vor allem meinereiner) und dem Koordinieren unseres wieder vorherrschenden Arbeitszeiten mit und ohne Kind.

Wir sind jetzt jedenfalls wieder ganz und gar im Alltag angekommen (nur etwas erholter), Stephanie verbringt weiterhin ihre Zeit zwischen Mittwochnachmittag und Sonntagabend bei uns (Lerntherapien am DO & FR) statt im Pflegezentrum (Logo, Ergo & Physio am MO, DI & MI), wir werkeln gemeinsam an weiteren Fortschritten auf dem Weg ihrer Genesung (da ist sicherlich noch sehr viel Luft nach oben, aber wir haben auch noch so einiges in Planung) und wir versuchen mit aller Kraft, hier noch die letzten Ausläufer des Sommers in vollen Zügen zu genießen, denn im Norden allgemein bzw. bei uns im Speziellen ist Regen zum Glück noch nur eine nebensächliche Begleiterscheinung zum tollen Wolkenspiel und recht vielen Sonnenstunden. Nur die Temperaturen haben sich merklich abgekühlt.

Damit seid ihr nun einmal von mir kurz auf den aktuellen Stand bei den OLCAs und bei Stephanies Entwicklung gebracht worden. Die nächsten vier Blogeinträge (Themenaufteilung Frankreich, Bodensee, Dresden & Reha-Messe) werden sicherlich nicht mehr so lange auf sich warten lassen – man darf also gespannt sein. Habt einen ruhigen Start in die nächste Woche – für Stephanies Weg der Genesung ist dies immerhin schon die Nummer 213.

Ach ja, und wieder denke ich beim Schreiben dieses Blogeintrags mit Wehmut an diesen Moment zurück: mein erster Biss in diesen superleckeren Döner!!!!!!!!!!!!!!!

 
Doch wir werden auch weiterhin immer mal nach Dresden bzw. in die alte Heimat kommen … schon alleine dafür!



2023 15.
Okt.

Oh, ist es schon wieder soooo spät geworden??? Nur noch 70 Tage bis Weihnachten!!!!!    😉
Nein, natürlich meine ich den Abstand zum letzten Blogeintrag … sechs Wochen sind es leider geworden. Aber ich kann euch sagen, die ganze Zeit – vor allem mit dem Kind – waren wir immer sehr in Action und ich komme dann einfach nicht zum Schreiben. Doch zum Glück hatte ich euch ja diesbezüglich schon im letzten Beitrag etwas vorgewarnt.

Das Wichtigste vorweg: dem Kind geht es supergut und auch Carsten und ich konnten das langgezogene Ende dieses Sommers mehr als genießen, sodass jeglicher Stress durch äußere Einflüsse schnell wieder durch Qualitytime mit der Familie ausgeglichen worden ist. Auch bei Stephanies Entwicklung gibt es momentan nicht zu beanstanden – große Erfolge zeigen sich aufgrund der zunehmenden Komplexität natürlich erst nach sehr viel längerer Zeit, aber ganz weit dahinten am Horizont zeichnet sich weder eine Stagnation noch ein Grund zur Sorge ab. Was will man mehr?!

Dann wollen wir mal die Geschehnisse der letzten sechs Wochen in Wort und Bild aufarbeiten – sorry, falls es für den ein oder anderen etwas zu lang sein sollte.

Die meiste Zeit des Tages ging definitiv für unsere Unternehmungen und Ausflüge während der schönen und sonnig-warmen Wochenenden drauf und Stephanie freute sich schon bei jeder Abholung am Mittwoch auf die kommende Planung. Ja, sie wartete auf uns ganz sehnlichst vor dem Eingang … ok, sie weiß ja wann wir ungefähr ankommen, denn ich schreibe ihr immer eine Nachricht, wenn wir zuhause losfahren.

Der längste und auch weiteste Ausflug in dieser Zeit war auf jeden Fall unsere Fahrt für ein verlängertes Wochenende (DO-SO) nach Dresden. Andrea, Karl und Olivia waren an dem Wochenende aufgrund einer Familienfeier in der sächsischen Hauptstadt und wir wollten sie auf jeden Fall wiedersehen.

Zudem hatten wir alle drei mal wieder sehr große Lust auf einen Döner von unserem ehemaligen Haus&Hof-Dönermann (hier im Norden … ihr kennt das Gejammer ja schon) und vor allem Stephanie genießt eigentlich jede Autofahrt – möge sie auch noch so lang sein:

Ich bin auf der Autobahn eher jemand von der Anti-Wach-Fraktion …

Nicht ganz so weit entfernt, dafür aber aus dem Fernsehen recht bekannt aus der Sendung „Seehund, Puma & Co.“ im NDR, ist die Seehundauffangstation in Friedrichskoog.

Dort gibt es neben ein paar Dauerbewohnern …

… jedes Jahr eine Fülle an vorbeigebrachten Heulern, …

… die hier aufgepäppelt und am Ende wieder ausgewildert werden. Neben dem Museum mit vielen Dingen zum Anfassen und Berühren …

… hat man in der Regel ja keine große Chance, so nah an die possierlichen Tierchen ranzukommen.

Man ist quasi Aug-in-Aug oder auch von Nase-zu-Nase mit der kleinen „Wurst“:

Und wenn ich schon einmal in Meeresnähe bin, dann musste es aber an dem Tag noch einen kleinen Abstecher dorthin geben. Wir sind also danach mit dem Auto an die Nordseeküste gefahren und per Pedes über den 2,2 km langen Trischendamm hin und zurück gelaufen/gerollert.

Am seeseitigen Ende fällt die Aufschüttung (zur Landgewinnung) zum Wasser hin ab, …

… was ich natürlich gleich zu meiner Obsession „Füße im Wasser“ ausgenutzt habe – diesmal sogar zusammen mit dem Kind:

Bei einkehrender Flut kamen auch diese Genossen zu Hunderten ans Ufer …

… und selbst Stephanie …

… bekam immer wieder mal ein paar …

… zu Gesicht:

Das Pendant, nämlich die Ostsee, besuchten wir in dem Zeitraum ebenfalls – zuerst waren wir in Eckernförde:

Wir hatten an dem Tag soooooooooooooooooo viel Glück mit dem Wetter …

… und es kam einem schon fast wie Urlaub vor:

Blöd nur, dass die Stadt für einen romantischen Sonnenuntergang leider auf der falschen Seite der Landzunge von Schleswig-Holstein und Dänemark liegt    🙂

Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit der Besichtigung von Haithabu, bestehend aus einem Wikingermuseum

und rekonstruierten Häuser im Bereich der alten Siedlung:

Vor allem das Wikingerdorf war für Stephanie eine großartige Gelegenheit, einmal in diese Epoche einzutauchen, denn neben dem theoretischen Bereich hat man hier gleich einen praktischen Teil, da man selbst mit ihrem Rolli in fast alle der sieben Häuser reingucken und zum Teil auch reinfahren konnte. Texte und Grafiken sind für sie leider noch viel zu abstrakt …

Diesen Umstand machten wir uns auch beim Besuch eines kleinen Eisenbahnmuseums in Aumühle zum Vorteil, wo Carsten anhand echter Lokomotiven und Waggons sehr viel besser die damalige Zeit und Funktionsweisen der Technik erklären konnte … frei nach der Feuerzangenbowle: „Wat is’ne Dampfmaschin‘? Da stell’n wir uns ma‘ janz dumm!“    🙂

Wir mussten zudem feststellen, dass es Rollstuhlfahrer von Damals wohl ganz schwer im Wikingerdorf als auch beim Besteigen der alten Eisenbahnen hatten … lediglich die Schienenspurweite war auf diese Leute abgestimmt    😉

Viel Technik bekam Stephanie zudem beim hiesigen Feuerwehrfest zu sehen und von Carsten erklärt – da bin ich wiederum raus. Ehrlich gesagt, sogar ich lerne aus diesen Nachhilfestunden für Erwachsene noch das ein oder andere.

Aber ich bin etwas abgeschweift nach der Berichterstattung von Haithabu, denn wenn ich schon mit „Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit …“ einleite, dann sollte ich auch erwähnen, dass dieser Trip in der nicht weit entfernen Küstenstadt Schleswig endete. Wir haben das sehr schmucke Städtchen an der Ostseebucht Schlei bei einem Streifzug durch die Altstadt echt sofort ins Herz geschlossen …

… denn in den vielen kleinen Gäßchen gab es eigentlich immer wieder etwas zu entdecken und an diesem Barometer konnte Stephanie uns sogar etwas erklären:

Sehr viel Spaß hatte das Kind auch bei einem erneuten Besuch in einem Schmetterlingshaus – diesmal den in Aumühle:

Es waren zwar sehr viel weniger Flattertiere als damals im Mai in Buchholz in der Nordheide um uns herum, aber dafür gab es neben dem eigentlichen Schmetterlingshaus …

… noch einen großen Außenbereich, einen Bambusgarten …

… und einen Teich mit Koikarpfen zu besichtigen:

Einen vollen Tag haben wir auch einmal in der nahe liegenden Lüneburger Heide (bei Schneverdingen) verbracht – pünktlich zur Heideblüte:

Wir sind viel gelaufen, …

… haben ab und an mal geruht, …

… konnten so manche Leckereien am Wegesrand (Walderdbeere, Himbeere, Brombeere, Blaubeere, …) pflücken und Tiere erkunden …

… sowie immer wieder ausruhen, ausruhen, ausruhen:

Doch wir blieben durchaus auch oft in der Nähe von Wentorf. Mit einem Bekannten verbrachte Stephanie z.B. einen ganzen Nachmittag zu zweit in Hamburg-Bergedorf …

… und wir drei erkundeten einmal einen Badesee im Nachbarort, der sich am Ende sogar als Stephanie-tauglich herausstellte. Es hat sich in dieser Saison aber leider nicht mehr so recht für uns ergeben – schade eigentlich.

Tja, und wer viel herumkommt …

… der erreicht dadurch auch recht schnell mal diese beachtliche Strecke (für die, die das Komma nicht sehen können: 200,05 km) auf dem Rollitacho:

Der Entfernungsmesser ist erst vor 14 Wochen von Carsten angebracht worden und natürlich ist das Gro der Kilometer im Rahmen des Schiebens zu erklären – aber wir schätzen mal, dass in diesem Zeitraum mindestens 50 km auch von Stephanie selbst „errollert“ worden sind. Sie ist nämlich schon ganz schön flott und ganz viel in Eigenregie unterwegs:

 
Im Pflegezentrum halten sich die Möglichkeiten für längere Ausfahrten zwar in Grenzen, aber bei uns in Wentorf fasst alleine der Fußgängerzonenbereich von Ost nach West 300 m und von Nord nach Süd 150 m – da kommt doch ein wenig zusammen, wenn wir Erwachsenen uns auf die Bank am Marktplatz setzen …

… und Stephanie mit Musik auf den Ohren durch die Gegend tourt. Wo sie nur kann, nimmt sie derzeit den Antrieb sehr gerne selbst in die Hand:

Apropos Selbstständigkeit: auch an dieser Front wird stets (und mit größtenteils viel Erfolg) gearbeitet!

Beim Frühstück hat sie all ihre Handgriffe (i.d.R. Saft, Kaffee, Brötchen, Ei, Avocado) schon sehr gut drauf und wir müssen eigentlich fast nichts mehr beisteuern:

Und würde sie in der Küche selbst an alles rankommen, könnte sie auch so manches Schälen, …

… Reiben …

… oder Schnibbeln komplett selbst von A bis Z übernehmen:

Dosen und Flaschen zu öffnen ist für sie nun auch kein Ding mehr … für letztere lernte sie vor Kurzem den Umgang mit Kronkorken bzw. Flaschenöffner …

… und als nächstes versuchen wir uns gerade an Bügelflaschen, wie z.B. beim Werner-Bier Bölkstoff oder einer Flasche Flens … ja, die mit dem „Pfump!!!“.

Wo wir sicherlich noch etwas mehr Zeit brauchen werden, ist das Einkaufen. Hier wird sie leider noch zu sehr durch die hohen Regale, das kunterbunte Angebot, das Gewusel in den Gängen und den aus Rollstuhlhöhe zum Teil schlecht zu lesenden Regalbeschriftungen irritiert. Aber ein Aufgeben wird es hundertprozentig nicht geben, dafür ist sie viel zu sehr daran interessiert, es eines Tages zu schaffen:

Selbst kleinere und für uns total einfache Dinge müssen eben immer wieder hart erlernt werden, aber am Ende steht für Stephanie meist ein Erfolgserlebnis. Sei es beim Erkennen und Suchen von Sequenzen im übergroßen Wimmelbuch, …

… beim Aufheben von Dingen mit der Greifzange …

… oder auch beim Einfahren der Ernte aus unseren Balkonbeeten – sie wurschtelt sich trotz Bewegungseinschränkung durch den Rollstuhl und durch ihre Spastik an der linken Hand und den Füßen immer wieder erfolgreich durch alles durch!

Vor allem im spielerischen Bereich geht ihr manches dabei sehr viel leichter von der Hand, als bei den „unbedingt zu erlernenden Dingen“. So hat sie z.B. immer wieder großen Spaß mit dem Lernkasten Lük, …

… beim Bearbeiten von sogenannten Kratzbildern …

… oder beim Ausmalen – eine Tätigkeit, die sie als Kind so richtig richtig gehasst hat    😉

Sehr viel Zeit verbringt sie derzeit aber auch mit Lego … größtenteils zusammen mit Carsten, da ihr selbst irgendwie noch die Phantasie, die zündenden Ideen oder auch die Erkennung der Möglichkeiten der einzelnen Bausteine fehlt. So baut er ein wenig vor und gibt ihr Anweisungen, was sie daran dann vervollständigen kann. Ob mit oder ohne ihn, auf jeden Fall werden damit ihre Handmotorik und die Fingerfertigkeiten gefördert, was ihr dann wiederum in anderen Bereichen sehr zugute kommt.

Nach dem simplen Zusammenstecken von Bausteinen versuchte sie sich an kleineren Bildern …

… und Formen, die Carsten als Vorlage zur Hälfte (s.o.) oder in Gänze (s.u.) vorbaute:

Es folgten nach einfarbigen Flächen das Stecken von zusammenhängenden Wänden …

… bis hin zu mehrstöckigen Bauwerken, bei denen Carsten die Aussparungen für Tür und Fenster vorgab und das Kind die Mauer bis zur Decke weiter hochzog:

Aber was Stephanie bei allen Dingen am meisten mag, ist das anschließende Zerlegen in alle Einzelteile und das Wegsortieren nach Farben – irgendwie verkehrte Welt, da es quasi ja einem „Aufräumen“ gleichkommt … und wer mag das schon?!

Zwar grinst sie vorher noch einmal freundlich über das Ergebnis und bedauert inständig die notwendige Zerstörung, aber in ihrem Köpfchen kreist sicherlich auch schon hier die Abrissbirne über dem Werk, egal ob Kirche …

… oder Wohnhaus:

Zuletzt sollte sie einmal Freestyle auf der grünen Wiese basteln, …

… doch Carsten will immer wieder mitmachen und kreiert fleißig weiter diverse Bauwerke:

Die Brücke stammt größtenteils von ihm, aber das Wasser hat Stephanie ganz alleine gesteckt und die beiden Autoplattformen da oben drauf muss sie nun noch nach ihrem eigenen Gusto fertigbauen – mal sehen, was das am Ende wohl für ein Gefährt sein wird.

Welche Spiele sie auch im Nu verstanden und für sich entdeckt hat, sind Activity …

… (hauptsächlich natürlich Malen und Erklären) …

… Domino …

… und Halma:

Kein Wunder, dass Stephanie am Ende des Tages auch mal sooooooo platt sein kann    😉    :

Meist zum Glück vor lauter Lachen …

… aber in den letzten Tagen sicherlich auch aufgrund des Standings, welches wir nun versuchen, immer morgens kurz nach dem Anlegen der Orthesen in Eigenregie durchzuführen. Dabei stellt sich Stephanie an den Küchentresen …

… und muss dann auf ganz ganz viele Dinge achten: die Knie dürfen nicht nach hinten durchgedrückt sein, der gesamte Körper muss gerade sein, der Kopf muss nach vorne gucken und die Hände sollten nach Möglichkeit nicht das gesamte Gewicht festhalten. Stephanie ist dabei größtenteils natürlich körperlich bedingt eingeschränkt, aber auch der Kopf spielt beim Gleichgewicht finden eine immens große Rolle – vor allem, wenn man nunmehr seit über zwei Jahren nicht mehr selbstständig aufrecht gestanden hat. Noch vertraut sie sich nicht so richtig.

Wir sind aber mit viel Geduld dran und die Anfänge sehen jedenfalls schon sehr vielversprechend aus – wir schätzen mal, dass sie bis Jahresende sicherlich schon die ein oder andere Minute im Stehen aushalten kann.

So war es ja mit dem selbstständigen Rollifahren auch: am Anfang unserer Kreuzfahrt im Juni schaffte sie mit Ach und Krach so ca. 50 m, nach den 18 Tagen fuhr sie schon die erste Laufstreckenrunde der „Mein Schiff 4“ von 280 m Länge ganz herum und nun ist es mitunter schon fast 1 km auf gerade Strecke, den sie mit viel Mühe und Kraftaufwand abrollert. Da die Muskeln in den Armen mittlerweile etwas mehr trainiert sind, ist auch eine kleine Steigung nicht mehr so das große Problem, wie sie es noch vor zwei Monaten war.

Ihr seht, wir geben auch weiterhin nicht auf und seit wir einen Weg gefunden haben, den Rolli mit uns dreien ins Auto zu stopfen …

…unternehmen wir vermehrt kürzere Trips. Der Anhänger war für die Anfangszeit und vor allem mit dem großen Rolli (Spitzname: Kackfass) unerlässlich, aber das An- und Abhängen, Festzurren des Rollis und vor allem die Parkplatzsuche waren schon etwas zeitintensiver und für einen kurzen Spaß von 30 Minuten bis 2 Stunden nicht immer hilfreich … manchmal ließen wir es dann sogar lieber ganz sein. Doch nur dauert der Transfer und das Rein/Raus des Rollis gerade mal 10 min und das kann somit keine Hürde oder Ausrede mehr sein.

So, liebe Leser, frisch gebadet und gestylt …

… geht es heute Abend wieder für Stephanie zurück ins Pflegezentrum, aber am Mittwochnachmittag holen wir sie ja schon wieder ab.

Mal sehen, wann ich nun das nächste Mal von unseren Eskapaden berichten kann, doch da das Wetter mehr und mehr herbstlich und kälter wird, stehen derweil noch keine neuen Pläne für Touren an. Es wird ab jetzt wohl etwas mehr in der Residencia OLCA geblieben und geübt, geübt. geübt    🙂    nein, wir hätten da auch noch Indooraktivitäten in petto    😉



2023 26.
Jan.

Statt einer Zusammenfassung des letzten Stephanie-Wochenendes möchte ich heute aus aktuellem Anlass lieber einmal das Auspacken meiner Jahreskiste beschreiben – schließlich ist das Kind ja auch bei fast allen Erinnerungen mit involviert gewesen.

Vorab eine erklärende Einführung: es ist mittlerweile eine inzwischen unverzichtbare Olga-Tradition geworden, immer am Anfang des Jahres die Erinnerungskiste (sie war damals ein Geschenk der Kinder an mich) auszupacken, nachdem sie 365 Tage lang mit irgendwelchen Kleinoden (meist in Papierform) befüllt worden ist. Also z.B. sowas wie Rechnungsbelege, Broschüren, Fahr- & Eintrittskarten, Ausdrucke, Coronatests, Aufkleber oder wie diesmal auch Armbänder. Damit lasse ich dann gerne die besonderen Momente des vergangenen Jahres nochmals Revue passieren. Seit Jahren macht Carsten das mit mir gemeinsam, doch nun haben wir die Kiste mit all den Andenken aus 2022 sogar zu dritt ausgepackt. Denn Stephanie durfte dabei etwas aus dem Karton herausnehmen und ihre Version des Grundes äußern, warum es uns wert war, darin aufbewahrt zu werden. Anschließend gab ich meinen Senf dazu und Carsten ergänzte das Ganze noch mit seinen Erinnerungen, bevor er dann all diese Erinnerungsstücke kunstvoll für das finale Foto auf dem Fußboden drapierte:

Wir haben auf jeden Fall ein Vorhaben wahr werden lassen, welches ich nach dem Auspacken der Jahreskiste 2021 im letzten Absatz für 2022 in Angriff nehmen wollte … wir konnten uns diesmal tatsächlich etwas mehr Kultur gönnen, als noch im Jahr zuvor!

So haben wir z.B. zu dritt die Banksy-Ausstellung besucht und auch das Musical zu Disneys „König der Löwen“ angeschaut. Und da Stephanie bislang keine eigene Sammelstelle für solcher Erinnerungsstücke hat, beherbergte ich kurzerhand auch ihre Eintrittskarten für Konzerte, die sie ohne uns besuchte: „Gentleman“ beim Lüneburger Kultursommer, Miss Allie in der Lüneburger Kulturscheune und natürlich das absolute Highlight ihres Kulturjahres – SEEED auf der Waldbühne in Berlin!

Es müssen für mich jetzt noch im Laufe von 2023 ein paar Lesungen dazu kommen und ein guter St. Patrick’s Day mit Tanz und Musik besucht werden und ich wäre kulturtechnisch wieder wie damals in Dresden bzw. vor Corona auf einem guten Weg    😉

In der Sommerzeit machten wir so einige Ausflüge und besuchten u.a. zu dritt die Hauptstadt von Schleswig-Holstein. Wir mischten uns dort samt Rolli unter die zahlreichen Besucher der „Kieler Woche“ und bekamen auch mal nebenbei einen kleinen Einblick in das Boarding für ein Kreuzfahrtschiff mit – vielleicht wird uns dieses Wissen ja noch einmal nützen    😉

In der gleichen Zusammensetzung besuchten wir auch den Tierpark Hagenbeck und den Serengeti Park. Aber in Hagenbecks Tropen-Aquarium waren wir eine Person mehr, denn dort war auch Sveta mit dabei. Zur Erinnerung: Wir haben meine Freundin aus Charkiw Anfang März am Berliner Hauptbahnhof abgeholt und fast 3 Monate lang bei uns als ukrainischen Flüchtling in der Wohnung aufgenommen.

Damit kommt auch hier nun das Thema „Krieg in der Ukraine“ zum Vorschein … ich habe von meinem Tagesabreißkalender diesmal ein entscheidendes und wichtiges Blatt aufgehoben: den 24. Februar 2022, also den Tag, an dem das Unbegreifliche angefangen hat und leider immer noch nicht mit einem Frieden oder gar einem Sieg der Ukraine über den russischen Aggressor beendet werden konnte. Ebenfalls dabei ist ein Blatt mit dem Text des Friedensgebets, welches wir im März in der Herz Jesu Kirche in Reinbek bei einem Gottesdienst zusammen mit anderen ukrainischen Flüchtigen erhalten haben.

Zu diesem Thema passt (leider) auch die bunte Lieferscheinkarte von Biggi von Perlpetuum, denn sie hat aus Glas Herzchen in den ukrainischen Farben hergestellt, diese verkauft und den gesamten Erlös für die Ukraine gespendet. Drei von diesen Herzchen habe ich erstanden    🙂

Kommen wir schnell zu einem anderen Thema, denn dieses wühlt mich weiterhin innerlich immer wieder sehr auf. Wir haben im Laufe des Jahres versucht, mit dem prall gefüllten Eurojackpot reich zu werden, es ist uns aber nicht so recht gelungen … 48 Euro bezahlt, 10 Euro gewonnen    🙂    wenigstens nicht komplett umsonst gespielt    😉

Für unsere weiteren Ausflüge hatten wir aber auch so das nötige Kleingeld beisammen. Wir waren nämlich nicht nur im Kiel, sondern auch …

  • für einen Tag in Bremerhaven, um Stephanie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu zeigen, wo sie 2018 ein Praktikum absolviert und 2019 ihre Bachelor-Arbeit geschrieben hat … und wir aßen einen für Bremen und Bremerhaven berühmten Rollo bei Abou Jad.
  • für ein Wochenende in Dresden, um den Umgang mit Hotelreisen samt Stephanie und Rolli zu testen, uns mit Freunden und Familie zu treffen und endlich mal wieder einen anständigen Döner bei unserem dortigen Haus- & Hof-Dönermann zu essen.
  • für ein Wochenende in Cuxhaven, um uns während ihres Urlaubes mit Andrea, Karl und dem „Bärchen“ in Andreas Bauch zu treffen.
  • zweimal als Tagestour in Büsum, um die frische Nordseeluft zu schnuppern und am Strand entlang zu laufen – einmal nur für und mit Stephanie und ein weiteres mal zusammen mit Sveta.
  • ebenfalls zweimal in Lübeck-Travemünde – einmal gemeinsam mit Stephanie und ein weiteres Mal ohne sie, dafür aber mit meiner Anna und ihrem Hund Alan.
  • für einen Tag in Uelzen, wo wir uns mit Claudia und Jan getroffen haben und uns von ihnen diese knuffige Stadt haben zeigen lassen.
  • für einen Nachmittag in Wedel, um uns dort mit Stephanies Freundinnen Lisa und Ilka (aus ihrer Potsdamer Zeit) zu treffen.
  • für einen Besuch im Alten Land bei Hamburg, um uns dort mit Konrad, Stephanies Ex-Kommilitonen aus ihrer Berliner Zeit, zu treffen und gemeinsam mit ihm ihr Meteorologiewissen aufzufrischen
  • last but not least ein Wochenende in Berlin, damit unser Kind endlich nach mehrmaligem, coronabedingten Verschieben zum oben schon erwähnten SEEED-Konzert gehen konnte. Die Tickets dafür hatte sie schon vor drei Jahren gekauft, doch neben der Pandemie kam ja eben auch noch ihr Vorfall mit dazu. Doch sie hatte voll ihren Spaß, genoss die schöne Zeit auf dem Konzert und mit uns in der Hauptstadt, wie z.B. das Abendessen bei „The Poutine Kitchen“ , wo wir bei einer leckereren Portion Poutine unseren gemeinsamen Kanada-Urlaub 2019 Revue passieren lassen konnten. Seitdem schmückt auch ein Werbeaufklebern dieses Lokals Stephanies Rolli-Tisch und sie passt ganz dolle auf, dass da nix drankommt … genau so wie bei den Stickern von Dunkin‘ Donut.

In dem Haufen mittig unten sticht die große, bunte Karte mit einem Rundweg in unserer Nähe heraus. Sie ist eine Erinnerung daran, dass Carsten und ich an einem sonnigen Sommertag nach der Arbeit zu zweit in unserem Smart-Cabrio durch die Gegend gecruised sind – einfach so, zum Spaß    🙂    wie in den guten alten Zeiten …

Natürlich haben wir uns auch wie viele andere Leute die 9-Euro-Tickets gekauft und ab und zu mal genutzt, zumindest für den Juni und den Juli. Das musste man ja einfach haben!    🙂
Allerdings konnten wir diese Scheine am Ende dann doch nicht so ausschöpfen, wie die unzähligen Fahrgäste, von denen in den Medien immer die Rede war. Für weitere Reisen mit Stephanie hat sich das Auto mit dem Anhänger doch irgendwie als pragmatischere Lösung erwiesen.

Die „Kollektion“ unserer Restaurantbesuche passt auch perfekt zu unseren Ausflügen und Treffen mit Freunden aus Nah und Fern. Im Restaurant „Ruffs Burger“ in Hamburg-Bergedorf waren wir im Jahr 2022 sogar zweimal: zu unserem Hochzeitstag am 14. Februar und zu meinem Geburtstag am 26. November. Übrigens war Stephanie bei beiden „Feierlichkeiten“ mit dabei und am Valentinstag war es überhaupt ihr allererster Restaurantbesuch seit ihrem Vorfall im August 2020!

Unsere Vorliebe für die amerikanische Küche zeigt sich u.a. in den Belegen der „Burger Lounge“ in Hamburg-Bergedorf und „Miss Pepper“ in Barsbüttel sowie vom „50’s Ville Diner“ in Chemnitz. Wir haben anscheinend aber auch immer wieder das eine oder andere Mahl bei unserem Retter zu Lockdownzeiten geholt, denn im vergangenen Jahr sind ebenfalls ein paar McDonalds-Zettelchen zusammengekommen, wenn auch nicht mehr ganz so viele, wie noch im Jahr zuvor, als man phasenweise ja kaum eine Alternative für Auswärtsessen hatte    😉

Wir sind allerdings auch der guten norddeutschen Küche nicht abgeneigt, welches man ganz deutlich an den Rechnungen vom „Spieskomer“ in Büsum, der „Fisch-Kombüse“ und vom „Das Köstlich“ in Lübeck-Travemünde und dem „Fischreihafen Restaurant“ in Cuxhaven sieht. Entgegen der modernen Food-Tendenzen sind wir (leider) immer noch keine Vegetarier geworden (manchmal gehen wir vielleicht noch etwas als Flexitarier durch), denn wir haben mehrfach leckere Steaks im „Block House“ in Hamburg oder im „Elrado-House“ in Lüneburg genossen.

Für den süßen Zahn durften es die „Royal Donuts“ , ein paar Kringel von „Dunkin‘ Donuts“ oder die sagenhaft leckeren Gebäckstücke vom „Back-Lava“ sein    🙂

Es geht aber auch bei uns nicht immer nur ums Essen    😉

Natürlich dreht sich unser Leben momentan ziemlich stark um Stephanie und so landeten in meiner Kiste eben auch ein Kassenzettel und ein Parkschein vom Bille-Bad, wo sie zum ersten Mal nach dem Vorfall in den Genuss des Schwimmens kommen konnte – oder einfach nur des Treibens auf dem Wasser. Dazu kommen durch sie auch ein paar Patientenarmbändchen diverser Notaufnahmen in der Nachbarschaft. Was bleibt einem ja auch sonst übrig, wenn man mal aus dem Gleichgewicht gerät oder auch mal der SPDK / Dauerkatheter seinen Dienst verweigert? Dafür wissen wir nun sehr genau, was wann getan werden muss und worauf welches Krankenhaus in unserer Umgebung spezialisiert ist    😉

Ihren Platz in der Kiste haben auch ein paar ganz besonders herzerwärmende Erinnerungsstücke erhalten:

  • die Geburtsanzeige von meiner ersten Enkeltochter Olivia
  • ein paar Kleinigkeiten aus Slowenien, unserem „echten“ Urlaub nach 2-jähriger Reisepause
  • einige Abschnitte vom Rosalie & Trüffel, also Bildanteile von unserem Planer 2022, dessen „Branding“ wir seit mehr als 8 Jahren als Kalender verwendeten … von dieser beiden Schweinchen haben wir uns ab 2023 vorerst trennen müssen, da man darin nur das Leben von zwei (2 Spalten) und nicht wie aktuell notwendig von drei Personen (mindestens 3 Spalten) organisieren kann
  • ein Aufmunterungszettel für Stephanies Pinnwand im Pflegezentrum für die Zeit unseres Urlaubs
  • eine Skizze mit Abmaßen, um zu ermitteln, wie viele der Kartons aus Stephanies Potsdamer Leben, die bei einem guten Freund in Berlin zwischengelagert werden, wir bei unserem Wochenendausflug nach Berlin anschließend neben dem Rolli im Anhänger mit nach Wentorf nehmen können
  • ein Baum-Bild der 3-jährigen Leonie und die ersten Schreibversuche des 5-jährigen Paul, die uns einmal mit ihren Eltern für einen Grillabend besucht haben

… und das war bei Weiten noch nicht alles! Doch von unseren recht zahlreichen Unternehmungen, Treffen und Ereignissen passte eben nicht immer alles in meine kleine Erinnerungskiste    🙂

[hier mal ein Archivfoto aus dem Jahr 2014]

Kurzum: es war auf jeden Fall ein sehr abwechslungsreiches Jahr, so viel besser als sein (corona-verseuchter) Vorgänger! Und nun hoffe ich, dass sich das Jahr 2023 ebenfalls von seiner Schokoladenseite zeigen mag    🙂



2022 12.
Juli

Stephanie war diesmal wieder fast eine ganze Woche bei uns (von Dienstag bis Sonntag), aber da am Wochenende die große Fahrt nach Dresden anstand, ist an den vorherigen Tagen nebst unseres Home-Office nicht viel passiert. Nur eine Sache war besonders beeindruckend: als Carsten am Dienstagnachmittag im Pflegezentrum ankam, um unsere Kleine abzuholen, stand Stephanies Rolli vor ihrer Zimmertür mit einem Zettel auf dem Tisch …

Er suchte das Kind und wurde erst im Speiseraum fündig:

Sie macht tatsächlich ihre ersten „Gehversuche“ mit einem kleineren Rollstuhl – yipeah!!!

Sie kommt zwar schon Meter für Meter voran, aber zum einen ist es natürlich sehr anstrengend für sie und zum anderen hat sie derzeit noch keinen Blick für Hindernisse. Meist nimmt sie diese erst wahr, wenn sie vor ihr stehen und dann bleibt nicht mehr genügend Platz zum Ausweichen. Aber wie wir sie kennen, wird sie sich da ganz schnell reinfuchsen … zumal sie diesen Schritt und vor allem diese Mobilität ja auch unbedingt will. Ich schätze mal, dass sie in spätestens drei Monaten immer wieder alleine auf dem Außengelände herumhirschen wird    😉

Bei uns zuhause durfte sie noch sich in den „Garten“ begeben und die erste Zucchini unseres diesjährigen Hochbeetes ernten:

Natürlich ist diese auch schon längst verputzt worden …

Während unserer Home-Office-Zeiten am Mittwoch und Donnerstag sowie bis Freitagmittag beschäftigte sie sich mit diversen Dingen, wie z.B. dem Gucken der Filme „Sing“ und „Sing 2“ (Musik(hören) ist und bleibt ihr Lieblingshobby) …

… und dem Schreiben eines Briefes an die IMC-Station der Vamed-Klinik in Geesthacht, wo sie von Oktober 2020 bis Juni 2021 äußerst erfolgreich aufgepäppelt worden ist. Stephanie hat den nicht gerade kurzen Brief eigenhändig am iPad mit der Tastatur vorgeschrieben und nach Carstens Korrektur von ein paar Satzzeichen und Groß-/Kleinschreibung (keine Rechtschreibfehler!!!) handschriftlich niedergeschrieben:

Den Umschlag mit ihrer Danksagung, unseren dankenden Zeilen und einem Foto von Stephanie konnten wir am Freitagvormittag auf die Reise schicken – sie war richtig stolz auf sich. Darf sie aber auch sein …

Die restliche Zeit an diesen Tagen verbrachten wir vor allem mit Essen, Spielen, Quatschen, Fernsehen, Übungen und der Vorbereitung auf die Fahrt in unsere alte Heimat. Freitag um 13:30 sind wir mit unserem Autogespann …

… nach Dresden aufgebrochen:

Ganz ehrlich, so viel Gepäck haben Carsten und ich immer nur für einen dreiwöchigen Urlaub gebraucht – jetzt sind es ja eigentlich nur 2,5 Tage. Aber es hat letztendlich alles gut ins Auto gepasst und natürlich haben wir viel zu viel mitgenommen. Doch dafür war dieser Ausflug eigentlich auch gedacht, denn wir wollten ausprobieren, ob wir mit Stephanie in einen Urlaub bzw. in ein Hotel fahren können. Hier zuhause sind wir mittlerweile bezüglich Waschen, Anziehen, Transfer und Fertigmachen ein perfekt eingespieltes Team, also suchten wir uns damit ein neues Trainingsgelände. Ich nehm’s gleich mal vorweg: wir haben bestanden und somit werden sicherlich auch noch weitere Mehrtagestouren folgen!

Die 500 km waren ebenfalls kein Problem und nach ca. 5,5 Stunden über die A24, durch Berlin, über die A13 und A4 …

… ohne Stau oder anderer Hindernisse sind wir heil und glücklich in Dresden am Hotel angekommen. Dank vorab gewünschter Musik (s.o.) verging die Zeit schon fast wie im Flug.

Carsten ist dann alleine ins Hotel gegangen und hat nur den Check-In durchgeführt, denn wir wollten schnellstmöglich zu unserem ehemaligen Haus-und-Hof-Dönermann. Wir hatten schließlich großen Hunger UND noch größere Döner-Entzugserscheinungen!!!

Vor Ort trafen wir uns mit meiner besten Freundin Anna …

… und sind mit ihr schnurstracks beim Dönermann auf der Borsbergstraße eingefallen:

Kind glücklich:

Mann glücklich:

Einfach nur lecker!!!!!!!

Am Ende haben wir hier mehr als 1,5 Stunden gesessen, gegessen und gequatscht. Und wer aufgepasst hat, sah bei Stephanie diese kleine Änderung: sie blieb gänzlich ohne Kleidungsschutz. Und sie schaffte es ohne Kleckern – wow!!! So war es auch das gesamte Wochenende. Nein, wir haben den Latz natürlich nicht vergessen mitzunehmen, aber wir wollten es mal ohne „Halskrause“ austesten und es hat sogar auf Anhieb geklappt, denn Stephanie hat nicht mehr als wir auf dem Weg zum Mund „verloren“. Allerdings mussten wir für sie vom Döner-im-Brot auf einen Dönerteller ausweichen, denn ersteres hätte sie beidhändig und ohne große Schweinerei doch noch nicht verdrücken können.

Gegen 23:00 machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Elbe …

… und hatten das große Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein:

Wir bekamen zur Begrüßung in unserer alten Heimat ein richtig schönes Feuerwerk zu sehen … genau wie eine Delegation im Restaurant rechts auf den Fotos auch    😉

Mit Rückfahrt zum Hotel, Ausladen, alles im Zimmer zu verstauen …

… und Stephanie bettfertig zu machen waren wir am Ende noch bis kurz nach 1:00 beschäftigt. Danach riefen aber auch schon das Bett und der liebe Sandmann im Duett:

Am nächsten Tag konnten wir dann diesen Blick auf die Elbe genießen:

Das einzige Manko unseres Zimmers war die Durchfahrbreite zwischen Schrank und Bett – die war nämlich ca. 5 cm zu eng! Ja, wir kamen mit Stephanies Rolli nicht aus dem Vorraum, was aber am Ende kein Problem war, denn wir haben Stephanie kurzerhand direkt von dort ins Bett transferieren können. Im Zimmer war sowieso nicht genügend Platz, um mit dem Rollstuhl noch irgendetwas anderes zu machen. Wollten wir auch nicht, denn wir sind OLCA-typisch vormittags rausgegangen und erst abends zum Schlafen wieder zurückgekommen – wozu also viel Platz im Zimmer haben wollen?

Am Samstagmorgen gönnten wir uns ein zünftiges Frühstück im nahe gelegenen Café des Edeka-Komplexes, wo ich danach auch gleich noch ein paar lokale Spezialitäten aus dem Osten, Sachsen und Dresden einkaufen konnte. Es ist schon von Vorteil, wenn man sich in der besuchten Stadt auskennt … wir hatten damals unser Haus nur ca. 2 km von hier entfernt und sind dementsprechend öfters in diesem Edeka zum Einkaufen gewesen.

Apropos auskennen: als Einstieg zum Frühstück nahmen wir quasi zur Vorspeise diese total lokale und äußerst leckere Spezialität:

Neben Käsekuchen steht Stephanie zum Glück auch sehr auf Eierschecke und somit ist Carstens Überraschungsbestellung mehr als gelungen:

Und guckt mal, wie souverän sie auch auswärts ihren Kaffee trinken kann und vor allem wieder komplett ohne Kleidungsschutz is(s)t:

Nach dem Frühstück und meinem kleinen Beutezug, dessen ergatterte Preziosen ich erst noch wieder ins Hotelzimmer bringen musste, fuhren wir zum Highlight unseres Dresden-Wochenendes: dem Treffen mit allen, die uns kennen und in den Biergarten an der Elbe kommen wollten konnten. Einen Aufruf hatten wir zuvor ja via Blog gestartet und ein paar Emails haben wir dann zusätzlich auch noch verschickt. Wir wussten allerdings im Vorfeld überhaupt nicht, wer denn nun wirklich alles kommen würde …

Jedenfalls erreichten wir pünktlich zu dem in der Einladung angegebenen Zeitpunkt den Fährgarten Johannstadt und konnten uns auch wie geplant in die vorher proklamierte Ecke platzieren.

Hmmm, da wir die Anwesenden nicht gefragt haben, ob wir die Fotos mit ihnen für den Blog verwenden dürfen, möchte ich an dieser Stelle lieber auf Fotos verzichten … ist ungewöhnlich für mich, gell?

Und ja, es kamen überraschend viele!!! Wir sind jedem Besucher so unendlich dankbar, haben sie diesen Tag doch für uns zu etwas ganz Besonderem gemacht. Für Carsten und mich kamen ehemalige Nachbarn, Arbeitskollegen & -Chefs, Sportfreunde, Irish-Dance-Hupfdohlen, Häuslekäufer, „Schulfreunde“, Russischkurs-Teilnehmer und Wegbegleiter vorbei, für Stephanie die Familie väterlicherseits sowie jemand vom Volleyball und ein Junge aus der Schulzeit, der vor 11 Jahren ebenfalls einen Hirnschaden erlitten hat (Schlaganfall) und nun wie sie leider im Rollstuhl sitzt.

Unsere insgesamt veranschlagten 10 Stunden (von 12:00 bis 22:00) vergingen wahrlich wie im Flug und manchmal vergaßen wir sogar das Essen. Doch verhungern musste keiner, denn dieser Biergarten ist äußerst gut ausgestattet. Allein Stephanie futterte sich u.a. durch das Angebot an Brezen, Rippchen …

… und Quarkkeulchen mit Apfelmuß …

… während wir uns über den Tag verteilt an Currywurst, Salat und Steaks mit Bratkartoffeln hielten:

Verhungern und verdursten musste jedenfalls keiner und wir hoffen, dass auch jeder Vorbeigekommene sein Freigetränk von uns erhalten hat    😉    wie viele Gläser wir am Ende getrunken haben, können weder Carsten noch Stephanie noch ich nachvollziehen. Das Kind wollte am Ende jedenfalls nur noch Wasser haben und ich war NICHT betrunken    🙂

Diesmal schafften wir es sogar noch vor Mitternacht ins Bett und bestimmt hat jeder von uns den Tag noch einmal im Kopf Revue passieren lassen bevor er eingeschlafen ist, wetten?

Leider ist am Sonntagmorgen aus dem Frühstück um 10:00 im „Café Milchmädchen“ nichts geworden – wir standen zwar auf der Warteliste, aber keiner unserer Vorbesteller hat abgesagt. Als wir dann erst gegen 11:00 im Auto saßen …

… fiel die (zugegeben dagegen äußerst minderwertigere) Alternative McDonalds-Frühstück darüber hinaus auch noch aus, also entschieden wir uns auf der A4 so dahinzuckelnd für das „Meyer’s Diner“ in Chemnitz. Dort waren wir schon ewig nicht mehr … es heißt jetzt sogar schon seit einem Jahr „50’s Ville Diner“ …

… aber die Speisekarte ist immer noch so genial wie damals und man kann / will sich gar nicht entscheiden:

Doch auch hier war das Frühstück bereits seit 11:00 nicht mehr verfügbar, also mussten wir uns anders behelfen … wir waren schließlich noch auf nüchternem Magen hier. Als Frühstücksersatz gönnten wir uns neben Kaffeespezialitäten …

.. und Moustache-Plätzchen …

… zwei Pancake-Varianten, die glücklicherweise rund um die Uhr verfügbar sind:

Megalecker!!! Links die Version „Yummy Strawberry Cheesecake“ und rechts „Cinnamon Roll“.

Wir teilten die beiden Teller redlich …

… sodass noch genügend Platz für das Mittagessen blieb. Stephanie und ich bestellten uns eine gemischte Platte mit Zwiebelringen, Corn Dogs, Hähnchenflügel, Süßkartoffelpommes, Corn on the Cob und eine Extraportion Mac’n’Cheese, während Carsten für sich ein Steak und Knoblauchbrot orderte:

Vor allem aber freute sich Stephanie über ihren geliebten Mais:

Und sie schlug sich beim Abknabbern ihres Corn on the Cob richtig richtig gut:

Linki zeigte vollen Einsatz und auch hier war die ganze Zeit kein Schlabberlatz Kleidungsschutz notwendig.

R  E  S  P  E  K  T  !  !  !

Die Rückfahrt in den Norden zog sich dann leider etwas in die Länge, da die A39 plötzlich in Wolfsburg aufhört und erst wieder in Lüneburg bis nach Hamburg weiterführt. Aufgrund der ganzen Landstraßen und Ortsdurchfahrten kamen wir unglücklicherweise 30 min später als erlaubt im Pflegezentrum an, aber weder uns noch dem Kind hat man dafür den Kopf abgerissen    😉

Stephanie lag um 20:00 in ihrem und wir Erwachsene erst ca. drei Stunden später in unserem Wentorfer Bettchen. Die Fahrt über Hamburg (derzeit ist die kürzeste Verbindung nicht möglich, da die Elbe-Brücke in Geesthacht gesperrt ist und somit ein 30 km-Umweg über Lauenburg oder eben die A7 bis Hamburg bewältigt werden muss) dauerte ein wenig länger und zuhause haben wir noch vollständig ausgepackt, alles für den morgigen Arbeitstag vorbereitet und schon mal das Sportzimmer für unser Morgenprogramm hergerichtet.

Bleibt jetzt nur noch, dass Fazit unseres Reisetests zu ziehen … ich hatte es oben ja schon einmal vorweggenommen: dies wird mit Sicherheit nicht unsere letzte gemeinsame Reise mit Stephanie gewesen sein und vielleicht ist bald eventuell auch mal ein längerer Urlaub drin (dafür muss aber erst noch die Medikamentenversorgung geklärt werden!). Klar, manches war auf diesem Trip auch für uns ungewohnt und umständlicher, als wir es aus den heimischen vier Wänden kennen, aber am Ende war alles total machbar. Stephanie ist sowieso immer wieder eine sehr sehr große Hilfe, wenn es ums Waschen und Anziehen geht, und auch sie hatte anfangs mit den anderen Umständen ihre liebe Not. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier    😉

Wir sind stolz auf uns, dass wir das alles geschafft haben!

Wir sind stolz auf das Kind, dass sie so bereitwillig mitmacht und trotzdem ihre helle Freude dran hat!

Und wir sind stolz auf unsere ehemaligen Wegbegleiter, die trotz des kurzfristigen Aufrufs dennoch am Samstag zu uns gefunden haben!

Aber auch die, die nicht kommen konnten, jedoch hier immer fleißig mitlesen, brauchen nicht traurig sein … wir sind ebenfalls stolz auf euch, dass ihr Stephanies Weg zur Genesung so toll und unterstützend mitverfolgt. Für uns und Stephanie bedeutet das echt sehr viel.

Tschakka, wir schaffen das!!!



2022 27.
Juni

Da das Wochenende aufgrund der sehr heißen Tage ohne Ausflug geblieben ist, bietet sich nun mal wieder die Gelegenheit für mich, eher ein paar von Stephanies Fähigkeiten und Fortschritten zu zeigen – in Foto und Video.

Am Freitag machten wir einen Mädelsabend, da Carsten sich mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Stephanie und ich bastelten uns einen Salat …

… und verdrückten ihn genüsslich auf dem Balkon. Zum Nachtisch gab es Eis …

… und diesen Ausblick auf einen herrlichen Sonnenuntergang:

Neben Spielen, Lachen und Quatschen mit mir las Stephanie auch noch einmal in ihrem Geschenk der ehemaligen Volleyballfreunde, die sie vielleicht sogar schon bald an der Elbe in Dresden wiedersehen könnte:

Damit hätten wir auch schon ein paar der oben angekündigten Fähigkeiten aufgezählt: Essen zubereiten (schnibbeln), selbstständig essen (leider noch ohne Messer) und Handschriften lesen. Ok, das alles ist jetzt erst einmal nicht Neuses mehr …

Aber was haltet ihr davon:

Öffnen, Eingießen, Schließen – wir sind jedenfalls echt beeindruckt! Allerdings steht sie sich gerade beim Einschütten oft noch selbst im Weg und ist dann so unsicher, dass sie zittert und unweigerlich kleckert. Für Stephanie ist die Angst einfach zu groß, dass etwas daneben gehen könnte … was dann natürlich auch passiert    ;o)    wie war das mit den selbsterfüllenden Prophezeiungen?!

Und dann wollte sie auch einmal wieder mit einer Schere hantieren und Papier schneiden.

Also haben wir sowohl am Samstag (links) als auch am Sonntag (rechts) mit mehreren Scheren geübt – ich bin jedenfalls hellauf begeistert, wie schnell sie sich am Ende damit zurechtgefunden hat. Anfänglich dauerte es etwas, bis sie die richtigen Finger in die richtigen Löcher der Schere gesteckt hatte, aber schon am zweiten Tag lief selbst das wie am Schnürchen. Doch seht selbst:

 
Zur Info: wir haben den Ton aus den Videos gelöscht, weil bei uns im Hintergrund immer Radio läuft und wir keine Schwierigkeiten mit den Rechteinhabern der Lieder bekommen möchten, nur weil mal ein paar Töne im Video zu hören sind. Aber es kommt ja eh hauptsächlich auf die Bilder an:

 
Selbst mit kleineren Schnipseleien kam sie am Sonntag schon supergut zurecht:

 
Ich bin jedenfalls erneut stolz wie Bolle, wie schnell sie mit diesem neuen Instrument umgehen konnte.

Und auch DAS finde ich sehr beeindruckend … aber ich zähle nicht, da ich schließlich die Mutter bin:

Sie sollte aus einem Stapel Rezepte die heraussuchen, auf welche sie eventuell Lust verspüren könnte. Wie man am linken Bildrand erkennen kann, handelte es sich um englische Rezeptkarten! Klar, manche Dinge, wie z.B. „eggplant“ hat sie nachfragen müssen, aber das Meiste konnte sie schon selbst verstehen. Und ich habe jetzt mal wieder ein paar Ideen, was ich meiner Familie die nächsten Wochenenden auftischen könnte …    🙂

Bleibt noch dieser kleine Einblick in ihre Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und mathematisch zu denken. Einmal haben wir zusammen Gitterrätsel gelöst …

… und mit Carsten ist sie ihre im Laufe der letzten Woche ausgefüllten Sudokus durchgegangen: von 14 Stück hat sie 10 komplett richtig, zwei mit kleinen Fehlern „gelöst“ und zwei halbfertig gelöst, weil sie aufgrund eines Fehlers nicht mehr weiterkam. Für sie sind Sudokus eben ein sehr wichtiger Bestandteil bei ihrer Bekämpfung der Langweile in den Zeiten, wenn sie keine Therapien hat. Und so sieht sie dann wohl aus, wenn sie über diese für mich völlig unverständliche Freizeitbeschäftigung sinniert:

 
Aber es beeindruckt mich echt immer wieder aufs Neue, wie konzentriert sie sich durch die insgesamt neun Reihen, neun Spalten und neun Boxen des Sudoku bewegt, um so die fehlenden Zahlen zu entdecken. Und glaubt mir, es fehlt nicht immer nur eine der Ziffern von 1 bis 9, denn das ist ihr mittlerweile echt viel zu einfach    😉

So, das soll es für diesmal gewesen sein – wie gesagt, viel ist ja nicht passiert und die Stunden scheinen am Wochenende nur so an einem vorbeizurasen. Stephanie hat zudem am Samstag 3 Stunden und 13 Minuten und am Sonntag 1 Stunde und 55 Minuten auf dem Stuhl gesessen (Frühstück plus Beschäftigung), wir haben am Samstagabend gemeinsam die DVD „The 355“ geguckt und nebenbei auch so manche Übungen und Trainings wiederholt … und Zack, war das Wochenende auch schon wieder vorbei.

Bleibt mir also jetzt nur, noch einmal an unsere Vis-a-Vis-Möglichkeit am 9.7. in Dresden zu erinnern und euch hiermit eine ruhige Woche zu wünschen. Passt auf euch auf!



2022 23.
Juni

Die OLCAs gastieren am 9. Juli ab 12 Uhr bis ca. 22 Uhr für ein Meet-And-Greet in Dresden im Johannstädter Fährgarten und wer möchte, könnte uns drei, d.h. Olga, Carsten oder Stephanie, nach sooooo langer Zeit mal wieder sehen, in den Arm nehmen und/oder über die letzten 2,5 Jahre des Wegganges von Olga & Carsten aus dem Sachsenländle quatschen oder die tollen Dresdner Erinnerungen von damals mit Stephanie auffrischen.

Wir alle freuen uns nach so vielen Monaten über jeden Kontakt aus der alten Heimat, denn Corona nahm uns allen in 2020 nicht nur das Reisen, sondern Olga & Carsten leider auch die Möglichkeit einer gebührenden Verabschiedung von euch und versaute Olga zudem im November den 50. Geburtstag.

Das können wir jetzt zwar nicht alles nachholen, aber wenn wir schon ein paar Tage in Dresden verweilen, möchten wir drei jede Gelegenheit nutzen, um mal wieder mit euch ins Gespräch zu kommen. Wer wann womit und wie lange kommt, ist uns dabei völlig egal … wir werden an dem genannten Tag jedenfalls hier im bzw. am Johannstädter Fährgarten sitzen und uns überraschen lassen:

Einzig das Wetter könnte uns dabei wohl noch einen Strich durch die Rechnung machen … ggf. anrufen, solltet ihr uns nicht finden – 0171-3103419 oder 0151-11606528.

Da euer Erscheinen Geschenk genug sein wird, bitten wir euch, nichts für uns zu besorgen und mitzubringen. Bringt lediglich das mit, was ihr trinken und essen wollt, sollte euch die Auswahl des Biergartens nicht ausreichen.

Wir freuen uns sehr auf dieses Wochenende und besonders auf einen gemeinsamen Samstag mit euch.

Olga, Carsten & Stephanie

P.S.: auch auswärtige Freunde oder Bekannte aus der Schul-, Studien-, Arbeits-, VHS- und Vereinszeit oder unseren gemeinsamen Internetaktivitäten sind hiermit gerne aufgefordert, einen kleinen und lohnenswerten Abstecher ins wunderschöne Dresden zu wagen und an dem Tage zu uns zu stoßen.



2022 20.
Juni

Bevor ich zur eigentlichen Zusammenfassung des Wochenendes komme, hier schon mal vorab die Ankündigung, dass man bei diesem Blogeintrag unbedingt den allerletzten Absatz lesen sollte!!!    😉

Für alle, die jetzt nicht bis dahin runterscrollen, hier die Beschreibung unserer Erlebnisse der letzten Tage … viel trainieren konnten wir diesmal eigentlich nicht und somit gibt es leider aber auch nichts über große Fortschritte oder Erfolge zu berichten. Doch auch wenn unsere diversen Tagesausflüge viel Zeit kosten und dem Lernen damit nicht mehr viel Platz lassen, erhoffen wir uns für Stephanie, dass sie dadurch immer möglichst viele neue Eindrücke bekommt, Alltagssituationen noch besser kennenlernt, entstehende Erinnerungen dazukommen und ältere aufgefrischt werden oder eben, dass ein einfaches Learning-by-Doing stattfindet. Es muss ja nicht immer alles in ein strammes Trainingskorsett gezwungen werden    🙂

Von unserem Besuch am Dienstag gibt es nicht viel zu erzählen, denn wir saßen bei schönstem Sommerwetter draußen und haben gequatscht, gespielt und gegessen. So voller Grün fühlt man sich im Hof des Pflegezentrums fast schon wie bei einem Picknick:

Es ist doch richtig idyllisch dort, oder? Allerdings kann laut Stephanie die Vogelwelt schon ganz schön laut sein und mit der Zeit nerven – vor allem die Spatzen, die eigentlich rund um die Uhr zum Zwitschern aufgelegt sind!

Am Freitag holten wir sie dann wieder wie gewohnt in Lüneburg ab, aber diesmal nicht aus dem Gut Wienebüttel, sondern aus der Notaufnahme des Lüneburger Krankenhauses … ihre SPDK war mal wieder verstopft und musste vom Urologen gewechselt werden. Da im Anschluss daran länge Zeit der Transport nicht kam, um sie zurück ins Pflegezentrum bzw, zu uns zu bringen, haben wir gegen 18:30 kurzerhand den Fahrdienst übernommen (nur 10 min Fahrt) und sind dann direkt vom Krankenhaus ins wohlverdiente Heimatwochenende gefahren – mit dem obligatorischen Zwischenstopp für den Wochen(end)einkauf. Es wurde durch das lange Warten zwar alles sehr viel später, aber dafür konnte dieser Sonnenuntergang auf dem Rückweg recht gut entschädigen:

Den Samstag haben wir dann hier verbracht …

… auf der Kieler Woche. Das Kind hatte am Freitag die Wahl bekommen, ob sie bei dem angekündigten Sonnenschein mit vielen vielen Menschen an der Ostseeküste sein will, oder lieber etwas einsamer durch einen schattigen Wald spazieren möchte. Erstaunlich, aber sie entschloss sich statt der möglichen Ruhe und Gelassenheit sogar für die Menschenansammlung:

Uns sollte es recht sein, denn wir waren für beides offen. Kiel liegt zum Glück auch nur etwas mehr als eine Autostunde von uns entfernt. Und da wir früh am Morgen starteten, bekam sie kurzerhand noch einen anderen, vor kurzem geäußerten Wunsch erfüllt: ein Frühstück bei McDonalds:

Sie entschied sich natürlich für den größten und dicksten Egg-McMuffin und Carsten musste ihr eine helfende Hand beim Verdrücken reichen. Egal, Kind war glücklich – erste Mission erfüllt!    😉

Und es sollten im Laufe des Tages noch mehr (ungesunde) Leckereien dazukommen, wie z.B. diese Hotdogs …

… Churros …

… Fischbrötchen …

… und Donuts:

Jep, an diesem Laden KONNTEN wir einfach nicht vorbeigehen, ohne darin gesündigt zu haben. „Sorry Dunkin Donuts, aber gegen den Royal Donut kannst du wahrlich einpacken!“ – so ungefähr waren auch Stephanies Worte bei diesem Anblick:

Nehmen wir nur mal den Donut oben links: Erdbeeren und Kinder Bueno als Topping UND eine Erdbeermarmelade sowie Nutella als Füllung!

Oder den unten links: das da oben drauf ist ein kompletter Kinder Maxi King!!! Und drumherum ist ganz ganz viel Karamellsoße – alles soooooooooooooooooooooooo lecker!!!!!!!!!!

Aber auch wenn es so scheint, wir haben nicht nur gegessen oder dem Essen zugesehen …

[Spanferkel kannte Stephanie noch nicht bzw. nicht mehr]

… nein, wir haben auch getrunken    😉

Genug gescherzt, wir haben uns natürlich vor allem von der See, dem Maritimen und den vielen Schiffen in den Bann ziehen lassen:

[die Windjammerparade ist leider erst kommenden Samstag, doch dann dürfte es hier proppevoll sein]

Sehr beeindruckt war das Kind von den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die sie zuerst sogar gar nicht als etwas auf dem Wasser wahrgenommen hat, sondern eher an ein Gebäude dachte … ging uns doch sicherlich beim ersten Mal auch so, oder?

Bei solchen Ausblicken meinte sie nur, dass sie das Wasser (z.B. aus ihrer Zeit in Bremerhaven) so richtig dolle vermisst …

… und vor allem auch mal wieder sooo gerne schwimmen gehen würde:

Tja, leider war dies nicht das Einzige, was derzeit unerreichbar ist und ihr an diesem Tag verwehrt wurde, denn natürlich liebäugelte sie auch mit so etwas – wie schon damals als kleines, unerschrockenes Mädchen:

Bei diesem Herren zog sie ebenfalls den Kürzeren:

Unser Argument, dass wir im Gegensatz zu ihm doch auf vier Rädern unterwegs wären, zog leider nicht. Er holte dann sein Megafon raus, heulte damit rum und als wir nachgaben und auswichen bedankte er sich bei uns mit einer Konfettidusche aus seiner Gießkanne. Er ist halt doch der professionellere Charmeur von uns gewesen …    😉

Die Attraktionen der Kieler Woche sind ja bekanntlich überall im inneren Stadtgebiet verteilt und wir tingelten Dank der guten Kartenlesekenntnisse von Carsten und Stephanie (man war sich jedenfalls nicht immer einig!) durch die Straßen und Hafenanlagen:

Uns ist sicherlich dennoch vieles entgangen, z.B. den Muddi-Markt haben wir definitiv verpasst, aber wenigstens entdeckten wir dieses Wasserbecken …

… mit einem Seehund …

… und kamen an diesem schön aufgebauten Dorf mit Holzhäusern sowie dem obligatorischen Backfisch-Leuchtturm (oben wird gebrutzelt und auf einer Rutsche gelangen die fertigen Backfische nach unten in den Verkaufsraum) vorbei:

Selbst unser Autogespann haben wir abends auf Anhieb wiedergefunden:

Es war echt ein sehr schöner Tag geworden und wir fanden trotz übergroßem Rolli immer ausreichend Platz zum Ausruhen und Durchfahren. Trotz einer großen Menschenmenge kam es zu nicht einer einzigen Rempelei oder unschönen Berührung – die Menschen hier im Norden sind eben alle unheimlich gechillt und zuvorkommend! Es muss einfach an der täglichen Portion Meer und diesem wunderschönen Blau liegen:

Uns gefällt es hier oben im Hohen Norden jedenfalls echt sehr gut und wir werden sicherlich auch noch sehr viel mehr mit und ohne Kind von der Umgebung und Küste erkunden – da bin ich mir ganz ganz sicher …

Am Sonntag dehnten wir nach dem Ausschlafen das Sitzen am Frühstückstisch mit Essen, Spielen …

[zugegeben, das haben größtenteils Carsten und ich gestapelt]

… und Quizzen auf fast drei Stunden am Stück aus, ohne dass Stephanie unruhig geworden ist. Doch leider konnten wir diesmal keine finale Grenze austesten, denn mit Baden, Beautyprogramm, Mittagessen und Rückfahrt gegen 18:00 hatten wir noch einen straffen Zeitplan vor uns – schade …

Und dann waren auch schon wieder zweieinhalb Tage vorbei … es geht ja immer so verdammt schnell vorbei.

Diese Scans von ihren Tätigkeiten aus dem Pflegezentrum möchte ich euch aber noch eben zeigen. Neben ihrem vielen gelösten Sudokus (insgesamt 12 Stück, wovon wohl nur eines falsch war und zwei noch unvollständig, da sie wahrscheinlich gestört wurde) …

… präsentierte sie uns diesmal auch mehrere Zettel mit ihren Schönschreibversuchen …

… und sogar Englischaufgaben, die sie derzeit von den Logo-Therapeuten bekommt, welche zudem auch Englisch mit ihr sprechen:

So etwas beruhigt uns immer ungemein, denn es zeigt doch eindrücklich, dass trotz ihrer gewaltigen Hirnschädigungen noch ganz viel Wissen und Intelligenz übrig geblieben ist und der Weg zurück ins Leben nicht nur von Hoffnung oder Zuversicht geprägt wird – Stephanie findet auf jeden Fall noch ihren Weg zurück in die Selbstständigkeit, davon bin ich nach solchen Dingen immer wieder aufs Neue überzeugt.

Nun zum letzten Absatz, den ich ja schon gleich zu Beginn dieses Eintrags angekündigt hatte:
Carsten, Stephanie und Olga werden sich am 9. Juli (ist ein Samstag) von ca. 12:00 bis sicherlich abends um 22:00 in Dresden auf der Wiese neben dem Johannstädter Fährgarten positionieren und euch allen wenn möglich die Chance geben, mal wieder mit uns Vis-a-Vis ins Gespräch zu kommen, uns in den Arm zu nehmen und uns nach so vielen Monaten und mittlerweile schon Jahren zu treffen. Damit meine ich nicht nur Freunde und Bekannte von Carsten und mir, sondern natürlich auch von Stephanie – in und um Dresden dürften sicherlich noch genügend aus ihrer Schulzeit, ihrem Volleyballverein oder der Nachbarschaft geblieben sein, oder? Wir drei würden uns auf jeden Fall ganz dolle auf ein Wiedersehen mit euch allen freuen – dies ist auch erst einmal nur eine Ankündigung für eure eventuelle Wochenendplanung an besagtem Samstag, denn Einzelheiten werden wir noch in den nächsten Tagen hier im Blog und auch per Email nachreichen. Wir sind echt gespannt, wer sich zurückmeldet oder so alles einfinden wird. Jetzt muss für das Event nur noch das Wetter stimmen …



2021 05.
Sep.

Da es im letzten Blogeintrag so gut geklappt hat, werde ich auch diese Woche mal ausnahmsweise in der täglichen Chronologie bleiben – es passt gerade einfach zu gut. Zusätzlich möchte ich in dieser Zusammenfassung auch etwas mehr OLCA-Leben als sonst mit einfließen lassen, denn zum einen haben Carsten und ich ja gerade Urlaub und zum anderen ist vieles davon auch Grundlage für Stephanies Erlebnisse.

Eine (deutsche) Woche beginnt bekanntlich mit dem Montag … doch ausgerechnet an diesem Tag waren wir Stephanie leider nicht besuchen. Aber bevor ihr uns jetzt schief anguckt, sei hiermit auch gleich der Grund dafür nachgeschoben: wir haben ihre Schwester aus Dresden abgeholt, die dann wiederum bis Samstagmorgen im Norden geblieben ist. Also definitiv ein Langzeitbesuch, an dem sich Stephanie sehr erfreut hat!

Eine Fahrt Wentorf-Dresden-Wentorf (ca. 1000 km) reißt man nicht gerne an einem Tag ab, also haben wir in Dresden eine Übernachtung eingeplant. Ist schon komisch, in seiner eigenen (ehemaligen) Heimatstadt in einem Hotel einzuchecken    😉

Auf dem Hinweg hatten wir diesmal eine Vollsperrung (ca. 45 min) und bei Potsdam einen längeren Stau (auch ca. 45 min), doch das Abendprogramm entschädigte für alle Unannehmlichkeiten der Anreise:

Endlich mal wieder einen richtig leckeren Döner mit vernünftigem Inhalt (Dönertier, Salat, Rotkraut, Weißkraut, Tomaten, Gurken, Käse) und den richtigen Soßen (rot/scharf, Knoblauch, Yoghurt) – hier im Norden packen sie viel weniger rein und es gibt so etwas wie Currysoße und/oder Cocktailsoße. Nicht gerade typisch türkisch, oder? Egal, unser Dresdner Lieblingsdönermann hat uns gleich wiedererkannt, daraufhin ganz herzlich begrüßt und uns erst einmal durchgeknuddelt, um uns dann wie in alten Zeiten einen eingepackten (!) Superdöner mit Käse (für Carsten) und einen großen Dönerteller mit Käse (für mich) zu servieren – herrlich!!! Und sooooooooooo unendlich lecker!!! Leider hat es magentechnisch nicht mehr noch für einen ordentlichen Dürum gereicht – hier im Norden haben die wenigsten Dönerbuden nämlich einen Ofen und somit bleibt deren Teigrolle leider immer labbrig und zuweilen etwas zäh.

Zudem stand für den Abend ein Treffen mit meiner besten Freundin Anna und meinem ehemaligen Arbeitskollegen Alexander auf dem Programm. Meine ehemalige Chefin sollte eigentlich auch noch mit dazu, aber sie weilt derzeit leider an der Ostsee – dafür haben wir sie ja schon letzte Woche besucht … Stichwort: Kalifornien.

Diese beiden Dinge entschädigten letztendlich für alles, was uns die Autobahnen A24, A10 & A13 zuvor an Nerven gekostet hatten – aber unsere Dresden-Reise sollte sogar noch besser werden.

Am Dienstag trafen wir uns dann zum ersten Mal mit Andrea und ihrem Freund Karl im Café „Milchmädchen“ , wo wir noch zusammen frühstücken wollten, bevor sich unsere Wege letztendlich wieder trennen würden. Carsten, Andrea und ich hatten das Pflegezentrum in Lüneburg als nächstes Ziel auf dem Schirm, für Karl sollte es schon zurück nach Österreich gehen, da er leider keinen Urlaub für die Woche bei uns bzw. Stephanie bekam. In einem recht unauffälligen Moment zog sich Andrea ihren Pulli aus und meinte nur, dass ihr etwas warm wäre:

Der tatsächliche Grund war eindeutig ein völlig anderer – wir haben uns tierisch über diese Neuigkeit gefreut, auch wenn ich mich eigentlich noch lange nicht als Oma fühle. Wir wünschen den beiden … sorry … dreien selbstverständlich alles Glück dieser Erde und gratulieren zur nächsten OLCA-Familienerweiterung. Was war ich gespannt, wie Stephanie am Nachmittag darauf reagieren würde …

Als wir im Pflegezentrum ankamen, stand die Kleine mit ihrem Rolli im Zimmer und wir schickten Andrea zur Begrüßung bzw. Abholung rein. Leider hat sie sie nicht erkannt … erst, als Andrea die Maske herunterzog und noch einen weiteren Tipp gab, quiekte Stephanie freudestrahlend ein „Eumy“ durch den Raum – puh, es lag zum Glück größtenteils nur an der coronabedingten Gesichtsverschleierung und nicht am Gedächtnis    🙂

Unter unserem Stammpavillon bekam Stephanie von Andrea einen Briefumschlag, aus dem hervorging, dass sie demnächst Tante wird – ein Armband betitelt sie fortan sogar als „Coole Tante Steph“. Erstaunlicherweise hat sie das mit dem Baby recht schnell begriffen und sie freute sich ebenfalls ganz dolle darüber. Natürlich sprachen wir in dem Zusammenhang auch mal über unsere neuen Begrifflichkeiten: Bonusopa und Oma bzw. Babuschka … Mensch, so alt fühle ich mich doch noch nicht    :betteln:

Zum Abendessen gab es zwar auch eine Art Mett(wurst) für sie, dennoch wollte sie sich es nicht nehmen lassen, mal ordentlich an unseren „richtigen“ Mettbrötchen mit Zwiebeln vom Bäcker zu schnuppern:

Denn knusprige Brötchen darf sie aufgrund ihrer Schluckprobleme leider immer noch nicht, aber spätestens morgen könnte der geplante Schluck-Endo-Test langfristig gesehen endlich weitere Freiheiten mit sich bringen.

Bei einem abschließenden Spaziergang wechselten Carsten und Stephanie die Brillen, was sehr zur Belustigung beigetragen hat … Stephanie steht Carstens Sonnenbrille jedenfalls sehr viel besser als anders herum    🙂

Den Mittwoch haben Carsten, Andrea und ich mit einem Besuch im Wildpark Lüneburger Heide begonnen …

… von dem auch Stephanie noch etwas haben sollte, denn bei unserem Besuch am Nachmittag stanken zumindest unsere Hände total nach Stall! Egal wie oft wir sie gewaschen haben, Schaf, Reh und Co. hinterließen eine äußerst eindeutige Duftnote, die eben auch der Kleinen ab und an mal penetrant in die Nase stieg.

Vormittags war tatsächlich ihr Schluck-Endo-Test, vor dem sie anfangs tierische Angst hatte. Aber sie scheint ihre Sache wohl sehr gut gemacht zu haben, denn man hat sie kräftig gelobt und auch die Trink- und Essenseinschränkungen können nun peu a peu gelockert werden. Allerdings wird es bis zu ihrem erhofften Ziel (ein Döner !) noch etwas dauern und bis dahin sicherlich auch noch sehr viel Training benötigen. Doch egal, für sie zeigt sich wieder, dass etwas weitergeht und das ist doch das Wichtigste.

Den Besuch verbrachten wir hauptsächlich mit der Übergabe von Geschenken: eine Postkarte von Andrea & Karl aus dem Urlaub im Salzkammergut, die Stephanie trotz Handschrift recht gut vorlesen konnte, zwei Geschenke von Andrea, die erst nach dem gestrigen Besuch aus dem Koffer gezupft werden konnten, und ein Paket von meiner Bekannten Olga aus Dresden. Wie der Name es schon vermuten lässt, verbindet uns u.a. die russische Sprache und somit sollen auch ihre Geschenke dies bei Stephanie auffrischen. Erst kürzlich meinte mein Kind ja, dass sie Gefallen am Russischen gefunden hat und die Sprache schön findet. Jetzt können wir mit einem Buchstaben-Bilderbuch ab und an mal wieder darin eintauchen. Und da für Carsten gerade geballtes Wissen am Tisch saß, hat er gleich schon mal die ersten Seiten ausprobiert. Stephanie wusste echt noch viele Vokabeln, Andrea sprang gerne bei den einfachen Dingen ein und ich wurde natürlich für die „Spezialfälle“ zu Rate gezogen:

Aber ihr größtes Manko bleibt doch noch das Erkennen von Gegenständen, Tieren oder Personen auf Bildern – egal ob als Foto oder als gemalte Version. Einen Fernseher z.B. erkennt sie nicht, weil er wahrscheinlich auf dem Bild viel zu klein für sie wirkt. Oder auch viele Tiere interpretiert sie eher als Hund statt richtigerweise als Hase, Bär, Wombat oder Löwe … die Größenunterschiede gehen auf Bildern eben nicht deutlich hervor. Das abstrakte Denken schlummert noch viel zu sehr, als dass es bei der richtigen Einschätzung von Situationen hilfreich zur Seite stehen könnte – kommt noch!

Eine Überraschung des Tages war aber ihr Umgang mit einem Fidget Popper:

Sie hatte den Dreh recht schnell raus und konnte sich dann damit etwas intensiver beschäftigt, doch schon nach dem dritten Umdrehen war dann aber Schluss und sie verlor die Lust daran – komisch, eigentlich soll das doch den Nutzer über Stunden beschäftigen können    😉

Am Donnerstag waren wir schon ab Mittag bei ihr, da Carsten und ich um 14:00 unser Gespräch mit den Therapeuten und Personal haben sollten. Nach unserem Mittagessen und dem Auspacken eines Paketes aus Australien ließen wir die Kinder auch schon alleine und hatten unser sehr informatives Gespräch, was am Ende sogar an die 2,5 Stunden dauerte.

Wir bleiben dabei: Diese Einrichtung ist eine sehr große Bereicherung für unser Kind und wir werden unsere Entscheidung für dieses Pflegezentrum sicherlich auch auf lange Sicht nicht bereuen. Insgesamt sagen alle Gewerke, dass Stephanie bei allem sehr gut mitmacht und sogar viel Spaß dabei hat, somit sieht sie die Übungen auch glücklicherweise nicht als nervenden Zwang und sperrt sich jedenfalls gegen nichts. Beste Voraussetzung also für einen aussichtsreichen Trainingserfolg und weiterhin sichtbare Fortschritte. Aber auch immer mit dem Credo „Gut Ding will Weile haben“ sowie „Schrittchen für Schrittchen“ im Hinterkopf. Wie gut, dass wir das schon in den letzten 12 Monaten erfolgreich gelernt haben und jedenfalls mit entsprechender Ausdauer an die Sache rangehen werden.

Selbst ihre körperlichen Baustellen geben weiterhin Anlass zur Zuversicht, so z.B. den immer rückläufiger werdenden Muskeltonus an den Beinen und am linken Arm sowie die Aussicht auf eine baldige Entfernung der PEG, da bisher keine weitere Verwendung mehr vorliegt. Einen Tag vor Carstens Geburtstag wird sie zudem ihre zweite Biontec-Spritze bekommen und somit am Ende dieses Monats wie wir durchgeimpft sein    :verliebt:

Mit diesen tollen Neuigkeiten kehrten wir dann wieder zu den Kindern zurück und brachten dabei sogar eine kleine OLCA-Tradition mit an den Tisch: zum Geburtstag oder einer anderen Feierlichkeit gab es bei uns auf Wunsch der Kinder immer eine Benjamin Blümchen-Torte. Der Besuch von Andrea und das so toll verlaufene Gespräch war jedenfalls Anlass genug …

Keine Angst, dieses Gesicht bekam Stephanie nicht aufgrund des Angebots, sondern nur aus der Situation heraus … ich habe leider kein anderes Foto mit Törööö-Torte gefunden    😉

Am Freitag erfüllten wir Andrea einen Herzenswunsch und machten einen Ausflug ans Meer … schließlich ist es von uns zu beiden Möglichkeiten nur eine 1-2 stündige Fahrt. Sie hat sich gegen die Nordsee (breiter Strand in Sankt Peter-Ording oder Watt z.B. in Büsum) und für die Ostsee entschieden:

Das Wetter passte jedenfalls perfekt dazu und auch beim anschließenden Besuch im Pflegezentrum konnten wir zu viert wieder die ganze Zeit draußen verbringen.

Im Café „Gut Wienebüttel“ zeigte uns Stephanie einen grünen „Stein“, den sie beim Gottesdienst bekam, zu dem sie sich wiederum freiwillig gemeldet hatte … ist wenigstens mal etwas Abwechslung    😉
Erstaunt waren wir nur, dass sie zwar den Ursprung bzw. die Geschichte dazu leider nicht mehr nacherzählen konnte, aber sie wusste von sich aus, dass die Farbe Grün für die Hoffnung steht … wurde es beim Gottesdienst gesagt oder ist das noch Wissen von vor dem Vorfall? Sie konnte es nicht beantworten    🙁

Eine weitere Antwort überraschte uns, doch diesmal waren wir uns 100%ig sicher, dass dies aus dem Wissensfundus von vor dem 26. August 2020 stammte: ich fragte sie, wer das Buch „Der Schwarm“ geschrieben hat und sie sagte ad hoc den Namen Frank Schätzing. Eigentlich hat sie das Buch schon während unseres Kanada-Urlaubs im Sommer 2019 durchgelesen, doch trotz des Vorfalls hat sie den Autor namentlich noch gewusst – Hut ab !

Leider war dieser Tag auch schon der letzte Besuchstag mit Andrea, denn sie musste am Samstagmorgen wieder zurück nach Leoben aufbrechen. Eigentlich sollte sie von uns zum Hauptbahnhof gebracht werden und gegen 8:00 den Zug nach Österreich nehmen, aber durch den Bahnstreik wechselte sie um aufs Flugzeug, sodass wir sie nun bis 6:30 zum Flughafen bringen mussten. Dafür sind wir schon um 4:00 aufgestanden … aber egal, am Ende hat alles wie geplant geklappt und ein wenig Übermüdung nimmt man für die lieben Kleinen immer mal gerne in Kauf.

Nur an eine zweite Runde Schlaf konnten wir nicht denken, da wir vor dem Besuch bei Stephanie noch über den in Vögelsen stattfindenden Flohmarkt streifen wollten, um noch ein paar Spiele und Trainingsmöglichkeiten für sie zu ergattern. Ich wurde für dieses Durchhaltevermögen mit zahlreichen Büchern für wenig Geld und das Kind mit insgesamt sieben Spielen belohnt.

Zum Glück konnten wir dabei auch dieses Kinderspielzeug finden:

Wir hatten uns ja schon mal eine Plastikversion im Krankenhaus ausgeliehen und stellten fest, dass es damit sehr viele Möglichkeiten für Stephanie gibt. So ist es auch jetzt bei dieser Holzversion:

  • die Klötzchen durch die richtigen Öffnungen schieben … mit dem richtigen Zurechtdrehen des Bausteins für die Öffnung im Deckel hakt es bei manchen Formen noch etwas
  • alle Klötzchen aufnehmen, in der Hand drehen, die Nummer vorlesen und mit der Nummer nach oben auf dem Tisch abstellen … das Drehen dauert auch hier zwar noch etwas, aber gelingt am Ende immer
  • nacheinander die Zahlen 1 bis 12 suchen, die Farbe des Klötzchens nennen und es dann in einer Reihe aufstellen … größtenteils kein Problem für sie
  • aus der nach Zahlen sortierten Reihe eine bestimmte Farbe (je 2 Klötzchen pro Farbe sind vorhanden) suchen und übergeben … auch damit ist sie relativ zielsicher
  • Linki muss einen Stein ihrer Wahl übergeben und Rechti darf dabei sogar etwas (!) nachhelfen … erstaunlich, wie wenig sie freiwillig die rechte Hand dazu nimmt, wenn eine Aufgabe für die linke Hand bestimmt ist

Jedenfalls werden wir diesen Klötzchenkasten wohl noch sehr viel öfters einsetzen, denn sie hat ihren Spaß damit, es ist abwechslungsreich (und noch nicht einmal in seinen Möglichkeiten ausgeschöpft, denn es gäbe noch die Nennung der Formen, das Aufeinanderstapeln usw.), es ist durch die Box ganz einfach zu transportieren und man kann damit auch gleich mal beide Hände trainieren – was will man mehr?!?!?!

Jedenfalls hatte sie sich ihre anschließende Kugel Eis im Café redlich verdient. Dort hat sie Carstens Arm mit beiden Händen, aber vor allem mit Linki, so schön umschlossen …

… dass wir schon mit der nächsten Kaufidee schwanger gegangen sind: eine Art Ball oder Rolle, bei der alle Finger etwas gestreckt werden, statt sich stets und ständig zusammenzurollen. Da war es natürlich ein sehr glücklicher Umstand, dass heute auf dem Wentorfer Marktplatz ein weiterer, größerer Flohmarkt stattfand …

… auf dem wir erneut nach Spiel- und Trainingsmöglichkeiten schauen konnten (es wurden am Ende mehrere Spiele und Kinder- bzw. Bilderbücher in Russisch) sowie eben nach einer Sache, die sie dauerhaft in der linken Hand behalten kann. So werden am Ende auch die letzten drei Finger öfters aus ihrer starken Krümmung herausgeholt. Und wir sind tatsächlich fündig geworden:

Ab sofort wird bei unseren Besuchen diese Faszienrolle zweckentfremdet und bei jeder Gelegenheit können wir nun Linki zum Halten auffordern und auch das Ablegen und eigenständige Wiederaufnehmen trainieren. Stephanie hält sie jedenfalls lieber in der Hand, als z.B. ihren großen Volleyball. Perfekt, oder?

Und mit diesem schönen Ergebnis möchte ich meinen mal wieder viel zu lang gewordenen Blogbeitrag beenden – sorry … ich weiß, ich weiß, ich muss mich da nicht entschuldigen, ich will es aber dennoch tun    😉    !!!
Aber es ist eben auch sehr viel Neues zu berichten gewesen, oder nicht? Die schönste Überraschung für mich bleibt auf jeden Fall die Ankündigung des Babys … Carsten wird da wohl eher den leckeren Döner als Highlight der Woche herausheben, wetten?!?

Zusatz von Carsten: „Natürlich! Und bitte entschuldigt, Karl und Andrea …“    😉



2020 05.
Apr.

Ich habe es in meinem Zwischenstand Nr. 6 schon erwähnt, dass für mich unser Umzug erst dann abgeschlossen sein wird, wenn wir nur noch eine einzige Wohnung zu betreuen haben. Nun ist dieser Zustand tatsächlich erreicht. Im März überwiesen wir noch die Miete für die Interimswohnung in Hamburg, für die Wohnung in Dresden und für die neue Wohnung in Wentorf. Im April mussten wir noch die Miete für unser neues Domizil und für das Apartamento OLCA in Striesen bezahlen. Im Mai wird es dann endlich zum ersten Mal in diesem Jahr soweit sein, dass wir nur noch unsere Residencia OLCA in Schleswig-Holstein bezahlen dürfen und wir werden auch die Kaution für unsere Dresdner Wohnung in voller Höhe zurückbekommen    🙂

Doch bis wir es tatsächlich geschafft haben, unsere Wohnung in der Tittmannstraße abzugeben, waren noch einige Hürden zu bewältigen. Ursprünglich war nämlich geplant, das wir das letzte Märzwochenende für alles Nützliche (Restarbeiten & Übergabe) und für alles Schöne (Verabschiedung) verwenden. Aber dann kam die Corona-Pandemie nach Deutschland und es wurde alles wesentlich schwieriger als gedacht. Unsere Feier bei unserem Lieblingsdönermann für die Verabschiedung von den Dresdner Freunden musste gestrichen werden, weil ja deutschlandweit alle Lokale keine Gäste mehr bewirten durften. Eine große Menschenansammlung ist mittlerweile ja eine Straftat. Zudem hat uns die vorab gebuchte Ferienwohnung in Dresden-Hosterwitz ein Storno geschickt, sodass Carsten und ich uns jeden Tag aufs Neue berieten, wie wir nun doch noch alles schaffen könnten – in der größtenteils leeren Wohnung standen ja noch eine abgebaute Einbauküche und anderer Sperrmüll, die Wände wiesen noch zahlreiche Löcher auf und ein paar kleinere Installationen mussten ebenfalls noch abgebaut werden. Zum Glück gab es wenigstes seitens des Vermieters Vonovia keine Absage für den abgesprochenen Übergabetermin am 30. März (ein Montag, für den wir extra Urlaub genommen haben). Es war auch noch möglich, den vorbestellten Anhänger bei Böckmann Center John abzuholen, um den Sperrmüll noch vor der Abgabe entsorgen zu können. Doch in den Zeiten der sozialen Distanz machte man zum Teil eben auch Wertstoffhöfe zu. Glücklicherweise hat sich Carsten telefonisch bei der Dresdner Stadtreinigung nach verfügbaren Möglichkeiten erkundigt und danach fiel uns ein Stein vom Herzen, denn ein einziger Dresdner Wertstoffhof war für solche „Notfälle“ wie den unseren nach wie vor geöffnet.

Da wir aber nun für das geplante Wochenende von Freitagabend bis Montagvormittag keine Unterkunft mehr hatten, unsere eigene Wohnung leider inzwischen leer und somit alles andere als wohnlich war und wir unsere Freunde aber auch nicht in die unangenehme Lage bringen wollten, nach dem heutigen Stand der Dinge zwei „Fremde“ unterzubringen, fiel der Entschluss, dass wir zweimal die 500 km hin und zurück fahren werden – also insgesamt 2000 km in zwei Tagen.

Am Samstag klingelte der Wecker um 3:15 Uhr und um 4 Uhr waren wir schon unterwegs gen Dresden. Die Autobahn wirkte echt gespenstisch, denn es fuhren kaum Autos darauf:

Carsten meinte nur, es erinnerte ihn irgendwie an die autofreien Sonntage in den 70ern und vielleicht würden bald spielende Kinder oder Spaziergänger auf der Fahrbahn sein. Dem war zum Glück nicht so.

Diese Herrgottsfrühe und die leeren Straßen halfen aber natürlich sehr, rechtzeitig um 9 Uhr unseren bestellten Anhänger beim Verleiher in Dresden abzuholen. Die Küchenteile und all der andere Kladderadatsch aus der Wohnung waren schnell verladen. Am Notfall-Wertstoffhof waren wir auf eine kleine Diskussion mit den Kollegen vor Ort eingestellt, denn inzwischen haben wir mit RZ (für Ratzeburg oder Rübenzüchter … je nachdem wen man fragt) zudem noch ein ortsfremdes Autokennzeichen. Deshalb hatten wir eben auch mal alle erklärenden Papiere, wie z.B. Kündigungsbestätigung und Übergabetermin, zur Hand. Aber offensichtlich hat Carsten sehr ehrlich gewirkt, denn wir mussten nach einer kleinen mündlichen Erklärung nichts nachweisen und konnten so schon gegen Mittag den leeren und ausgefegten Anhänger zurückbringen:

Nun blieben noch einige Verschönerungsarbeiten in der Wohnung zu erledigen: alle Löcher in den Wänden mit Maler-Acryl zuschmieren, Bad und Küche putzen, alles fegen und noch einmal schnell durchwischen:

Wir haben am Ende zwar etwas länger dafür gebraucht als gedacht, aber nun war die Wohnung komplett sauber und bereit für eine Rückgabe. Auf dem Rückweg hielten wir kurz in Berlin an … 

… um Stephanie endlich ihre Geburtstagsgeschenke zu übergeben – sie hatte bekanntlich schon Anfang Februar ihren Ehrentag gehabt! Ihr erinnert euch sicherlich, die Weihnachtsgeschenke gab es leider auch erst am 8. März     🙁
Dieses Jahr hat die Zeit irgendwie eine völlig andere Bedeutung als sonst bekommen    😉 

Wir durften bei ihr und Fabian auch zum Abendessen bleiben und fuhren daraufhin erst um 21 Uhr zurück nach Wentorf. Nach dem Ausladen der Werkzeuge und Putzsachen fielen wir gegen 1:30 Uhr sofort ins Bett. Tag 1 der Operation Wohnungsübergabe und die ersten 1000 km waren damit erledigt.

Den Sonntag nutzten wir zum Regenerieren, denn in der Nacht von Sonntag auf Montag klingelte der Wecker schon wieder sehr früh um 3 Uhr und wenn man bedenkt, dass wir gerade eine Nacht zuvor die Uhren auf Sommerzeit umgestellt haben, kann man sich gut vorstellen, wie gerne wir aufstehen wollten    😉

An Tag 2 war die Autobahn schon etwas mehr befahren, da für viele trotz Corona kein HomeOffice möglich sein dürfte und somit die Leute mit dem Auto zur Arbeit mussten. Wir hatten aber auch hier wieder Glück und sind dennoch wunderbar und staufrei nach Dresden durchgekommen. Unser Hausmeister von Vonovia war ebenfalls pünktlich um 10 Uhr da. Er erzählte uns, dass er schon unsere Zählerstände notiert und unseren Keller geprüft hat. Dort müsste allerdings noch das Linoleum entfernt werden und ein Durchfegen wurde zudem vorausgesetzt. Die letzte Aufgabe traf uns sehr unvorbereitet und da die Wohnung schon am Samstag geputzt war, nahmen wir natürlich auch alle Putzutensilien mit nach Wentorf zurück. Zum Glück fiel Carsten ein, dass er im Auto einen Handfeger für schneereiche Tage (Thema Dach freiräumen) deponiert hat. Mit diesem habe ich dann unser Kellerabteil ausgefegt … so viel Staub habe ich schon lange nicht mehr aufgewirbelt    😉

Aber die Mühe hat sich gelohnt und die Übergabe klappte wie am Schnürchen. D.h. ab jetzt werden wir in Dresden also nun mehr als Besucher auftauchen. Vor der Abreise gen Norden deckten wir uns noch schnell im Kaufland mit einigen Lebensmitteln ein, welche bei uns eben nicht mehr so greifbar sind – insbesondere „Ostware“. Danach hatten wir aber nur noch den einen Wunsch, möglichst schnell nach Hause zu kommen! Diese Rückfahrt war von allen vier Fahrten am anstrengendsten. Carsten merkte schon auf der A13 vor Berlin eine aufsteigende Müdigkeit und beginnender Sekundenschlaf, daher musste auch ich auf zwei Abschnitten ans Steuer. Die erste Strecke war die Stadtautobahn durch Berlin und das im Schneeregen! Montags ist natürlich in der Stadt viel Verkehr, was das Fahren keineswegs entspannter machte    😉    danach war Carsten erstmal wieder wach – meine Fahrkünste haben wohl selbst auf den erschöpftesten Beifahrer eine sehr aufmunternde Wirkung    😉

Hinter Berlin hat es noch ein wenig weiter geschneit:

Erst im Norden erreichten wir endlich wieder schönes Wetter und wesentlich weniger Verkehr auf der Autobahn (A24). Da hat selbst Carsten dann auch wieder dösen können, als ich das Steuer übernommen habe.

Wir sind am Ende wohlbehalten, wenn auch sehr müde zu Hause angekommen. Ab dem Tag ist unser Dresdner Lebensabschnitt definitiv abgeschlossen. Für mich waren es insgesamt 25 Jahre und für Carsten 18 … es kommt uns beiden aber gar nicht so lange vor. Jedenfalls haben wir uns dort immer sehr wohl gefühlt. Ist ja auch kein Wunder bei all den guten Freunden, welche wir dort gefunden haben! Diese Verbindungen werden hoffentlich trotz der räumlichen Entfernung auch weiterhin bestehen bleiben …