Aug.
WĂŒrde ich Stephanies BlogeintrĂ€ge individuell benennen, so hĂ€tte dieser sicherlich den Titel „Stephanie erkundet die Welt“ bekommen. Der Freitag und Sonntag lief zwar recht streng nach Schema F ab, aber am Samstag sind wir mal wieder rausgefahren und haben uns zudem mit einem ihrer ehemaligen Meteorologie-Kommilitonen getroffen – wir waren in Hamburgs Obstkammer: dem Alten Land.
Am Freitagabend haben wir sie so wartend vor dem Pflegezentrum angetroffen:
Ihr seht, sie wird von allen ganz gut versorgt: sie kann bei schönem Wetter immer nach drauĂen, der Trinkbecher ist voll, trotz vorgesehener Abholung versĂŒĂte man ihr die Wartezeit mit einem Teller Obst, sie bekommt BlĂŒmchen ĂŒberreicht („Oh la la …“) und auch frisurentechnisch wird gerne mal etwas an ihr ausprobiert. Ja, unsere „Höfliche“ kann und darf sich ĂŒber zu wenig Zuwendung sicherlich nicht beklagen   đ
Ihre ersten „Erkundungen“ machte sie dann beim Wochen(end)einkauf im Kaufland, wo sie sich immer öfters mal etwas Neues in die HĂ€nde geben lĂ€sst und es genau studiert, sich aber auch gleich die Inhaltsstoffe mit durchliest – nee, DAS wollte sie dann doch nicht zum Probieren mitnehmen:
Der Rest des Abend verlief dann wie immer: Heimfahrt, EinkĂ€ufe verstauen, schnell noch das Freitags-Wordle lösen und dann noch gemĂŒtlich auf der Couch bzw. vor dem Fernseher den Tag ausklingen lassen.
FĂŒr den Samstag hatten wir uns mit einem ihrer Kommilitonen aus der Berliner Unizeit im Alten Land verabredet – der kleinen Ort ist ca. 1 Stunde Fahrt von Wentorf entfernt. Stephanie durfte bei unserem morgendlichen Fahrtantritt gegen 10 Uhr das Navi fĂŒttern:
Es war ihre allererste Begegnung mit diesem Touchscreen und stellte gleich eine doppelte Herausforderung dar. Zum einen fuhren wir schon und es wackelte dementsprechend, zum anderen musste sie seitlich tippen und hat damit leider öfters die Buchstaben rechts von den gewĂŒnschten getroffen. Aber am Ende sind wir angekommen, also muss es ja geklappt haben   đ
Wir brauchten fĂŒr die Strecke allerdings 90 Minuten, da die Autobahnen um Hamburg herum aufgrund der A7-Sperrung am Wochenende voll verstopft waren und wir dadurch etwas im Stau standen. Aber danach die Fahrt durch das Alte Land und die vielen Obstplantagen fanden wir alle ganz toll.
Zusammen mit Konrad, so der Name ihres ehemaligen Mitstudenten, haben wir zuerst den Rolli ausgeladen …
… und sind dann am Elbdeich spazieren gegangen. Stephanie und Konrad haben vor dem Vorfall zusammen sowohl bei den Wetterpaten als auch auf dem Wetterturm gearbeitet und kaum hatten wir einen freien Rundumblick, bestimmten sie in gewohnter Manier die vorhandenen Wolken – er nannte zudem die AbkĂŒrzungen Cc, Cs, Ci, As, Ac, Ns, Cu, Sc, Cb & St und Stephanie gab zu 80% richtig die ausgesprochenen Namen zum Besten, z.B. Cirrocumulus/Hohe SchĂ€fchenwolke (Ci), Nimbostratus/Regen-Schichtwolke (Ns) oder Stratocumulus/Schicht-Haufenwolke (Sc).
Erstaunlich, was er bei ihr wieder fĂŒr Wissen aus dem GedĂ€chtnis entlocken konnte. Und durch dieses Treffen hat unser Kind auch erneut in ErwĂ€gung gezogen, bei Gelegenheit das Thema Meteorologie wieder als Studiums- bzw. Berufswunsch voranzutreiben. Wir jedenfalls drĂŒcken alle Daumen und kĂŒmmern uns derweil um die geistige Vorbereitung … dazu aber erst in den nĂ€chsten BeitrĂ€gen mehr Informationen. Ihr kennt mich und mein Aberglaube: ich berichte erst ĂŒber etwas, wenn es stattgefunden hat.
Jedenfalls sind wir fast eine Stunde flussabwĂ€rts zwischen Elbe und Deich entlangspaziert …
… und mussten am Ende auf diesen Hochwasserschutz rauf, da der Fluss LĂŒhe querte und in die Elbe mĂŒndete. Erkenntnis des Tages: Deiche sind nicht gerade barrierefrei gebaut …
… und neben einer Steigung kann es zudem auch mal recht schiefe TeilstĂŒcke geben:
Wir sind aber ganz unfallfrei sowohl rauf als auch wieder runter gekommen und Stephanie hatte ihren SpaĂ sowie Carsten eine kleine Sporteinheit   đ
Hinterm Deich kehrten wir zum Mittagessen in „Stubbe’s Gasthaus“ ein und haben hier Ă€uĂerst leckere Fischgerichte (es ist gerade Matjeszeit!) bekommen. OK, Stephanie entschied sich als einzige lieber fĂŒr eine Salat- und GeflĂŒgelalternative – sie war ja so glĂŒcklich, als sie das in der Karte gefunden hatte:
Ganze drei Stunden haben wir insgesamt dort getrunken, gegessen und gequatscht, bevor wir dann zurĂŒck zum Auto gegangen sind. Auf dem RĂŒckweg lieĂ sie dann sogar einen Fahrerwechsel zu und Konrad durfte sich mal am Rolli versuchen:
Kommentar von ihr: „Carsten, es ist eine völlig neue Erfahrung fĂŒr mich, deine Stimme auch mal beim Geschobenwerden von der Seite zu hören.“   đ
Es waren total schöne Stunden mit Konrad, doch irgendwann muss man auch wieder nach Hause aufbrechen – Stephanie ist am Auto schon immer eher bereit als wir, die noch den Rolli einladen mĂŒssen:
Bei Konrads Gastfamilie durften wir sogar noch verschiedene Beeren fĂŒr uns und das Kind pflĂŒcken – noch einmal vielen lieben Dank dafĂŒr auch auf diesem Weg!
Gegen 20 Uhr kamen wir wieder in Wentorf an (unterwegs natĂŒrlich ebenfalls mit einer gewissen Stauphase) und haben den Abend dann gemĂŒtlich mit der DVD „Kingsman 3“ ausklingen lassen.
Neben dem ĂŒblichen Standardprogramm am Sonntag, wie z.B. ein ausgedehntes FrĂŒhstĂŒck mit RĂŒhrei, ihr Vollwaschgang in der Badewanne und unsere Socken zusammenlegen, …
… haben wir auch noch einen Teil (m)einer losen Fotosammlung wegsortieren können, wobei sie erstaunlich viel auf den Bildern wiedererkennen konnte!
Mit Carsten machte sie noch ihre allerersten Versuche auf einer Touchscreen-Tastatur eines iPhones, da wir vorhaben, sie bis Jahresende im Pflegezentrum mit einem Smartphone auszustatten.
Wir fĂŒhren Stephanie jetzt natĂŒrlich erst mal ganz langsam an die Sache heran, denn auch hier zeigen sich wieder die vielen Fallstricke, die unsereins stets mit einer SelbstverstĂ€ndlichkeit zu meistern weiĂ: Ein-/Ausschalten, Aufladen, Internetverbindung prĂŒfen, App bedienen usw.
Wir werden deshalb zunĂ€chst bei uns zuhause und nur mit der App Telegram starten, die sie ja vom iPad her kennt und bedienen kann. Alles andere, wie z.B. Kamera, Musik, Videos, Webseiten, Spiele- & Lern-Apps und weitere Messenger, wĂŒnscht sie sich zwar auch schon jetzt, aber bis dahin werden wohl noch ein paar Monate vergehen. Da ist es wieder: „Schrittchen fĂŒr Schrittchen!!! Bremse deine Ungeduld, mein Kind …“
Und schon war der Sonntag auch wieder vorbei und nach einem kurzen „Boxenstopp“ zwecks ĂberprĂŒfung einer Schraube, die sich leider immer löst, …
… machten wir uns mit dem Auto samt AnhĂ€nger auf den Weg nach LĂŒneburg, um Stephanie fĂŒr die Arbeitswoche und ihre Therapien ins Pflegezentrum zu bringen.
Am Freitag warten zwar schon wieder Einkauf und die ĂŒblichen (langweiligen) Aufgaben auf uns, doch fĂŒr Samstag haben sich heute erneut Studienfreunde fĂŒr ein Treffen mit dem Kind angemeldet. Es wird eben nie langweilig bei/mit uns!
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