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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 03.
Aug.

WĂŒrde ich Stephanies BlogeintrĂ€ge individuell benennen, so hĂ€tte dieser sicherlich den Titel „Stephanie erkundet die Welt“ bekommen. Der Freitag und Sonntag lief zwar recht streng nach Schema F ab, aber am Samstag sind wir mal wieder rausgefahren und haben uns zudem mit einem ihrer ehemaligen Meteorologie-Kommilitonen getroffen – wir waren in Hamburgs Obstkammer: dem Alten Land.

Am Freitagabend haben wir sie so wartend vor dem Pflegezentrum angetroffen:

Ihr seht, sie wird von allen ganz gut versorgt: sie kann bei schönem Wetter immer nach draußen, der Trinkbecher ist voll, trotz vorgesehener Abholung versĂŒĂŸte man ihr die Wartezeit mit einem Teller Obst, sie bekommt BlĂŒmchen ĂŒberreicht („Oh la la …“) und auch frisurentechnisch wird gerne mal etwas an ihr ausprobiert. Ja, unsere „Höfliche“ kann und darf sich ĂŒber zu wenig Zuwendung sicherlich nicht beklagen    🙂

Ihre ersten „Erkundungen“ machte sie dann beim Wochen(end)einkauf im Kaufland, wo sie sich immer öfters mal etwas Neues in die HĂ€nde geben lĂ€sst und es genau studiert, sich aber auch gleich die Inhaltsstoffe mit durchliest – nee, DAS wollte sie dann doch nicht zum Probieren mitnehmen:

Der Rest des Abend verlief dann wie immer: Heimfahrt, EinkĂ€ufe verstauen, schnell noch das Freitags-Wordle lösen und dann noch gemĂŒtlich auf der Couch bzw. vor dem Fernseher den Tag ausklingen lassen.

FĂŒr den Samstag hatten wir uns mit einem ihrer Kommilitonen aus der Berliner Unizeit im Alten Land verabredet – der kleinen Ort ist ca. 1 Stunde Fahrt von Wentorf entfernt. Stephanie durfte bei unserem morgendlichen Fahrtantritt gegen 10 Uhr das Navi fĂŒttern:

Es war ihre allererste Begegnung mit diesem Touchscreen und stellte gleich eine doppelte Herausforderung dar. Zum einen fuhren wir schon und es wackelte dementsprechend, zum anderen musste sie seitlich tippen und hat damit leider öfters die Buchstaben rechts von den gewĂŒnschten getroffen. Aber am Ende sind wir angekommen, also muss es ja geklappt haben    😉

Wir brauchten fĂŒr die Strecke allerdings 90 Minuten, da die Autobahnen um Hamburg herum aufgrund der A7-Sperrung am Wochenende voll verstopft waren und wir dadurch etwas im Stau standen. Aber danach die Fahrt durch das Alte Land und die vielen Obstplantagen fanden wir alle ganz toll.

Zusammen mit Konrad, so der Name ihres ehemaligen Mitstudenten, haben wir zuerst den Rolli ausgeladen …

… und sind dann am Elbdeich spazieren gegangen. Stephanie und Konrad haben vor dem Vorfall zusammen sowohl bei den Wetterpaten als auch auf dem Wetterturm gearbeitet und kaum hatten wir einen freien Rundumblick, bestimmten sie in gewohnter Manier die vorhandenen Wolken – er nannte zudem die AbkĂŒrzungen Cc, Cs, Ci, As, Ac, Ns, Cu, Sc, Cb & St und Stephanie gab zu 80% richtig die ausgesprochenen Namen zum Besten, z.B. Cirrocumulus/Hohe SchĂ€fchenwolke (Ci), Nimbostratus/Regen-Schichtwolke (Ns) oder Stratocumulus/Schicht-Haufenwolke (Sc).

Erstaunlich, was er bei ihr wieder fĂŒr Wissen aus dem GedĂ€chtnis entlocken konnte. Und durch dieses Treffen hat unser Kind auch erneut in ErwĂ€gung gezogen, bei Gelegenheit das Thema Meteorologie wieder als Studiums- bzw. Berufswunsch voranzutreiben. Wir jedenfalls drĂŒcken alle Daumen und kĂŒmmern uns derweil um die geistige Vorbereitung … dazu aber erst in den nĂ€chsten BeitrĂ€gen mehr Informationen. Ihr kennt mich und mein Aberglaube: ich berichte erst ĂŒber etwas, wenn es stattgefunden hat.

Jedenfalls sind wir fast eine Stunde flussabwĂ€rts zwischen Elbe und Deich entlangspaziert …

… und mussten am Ende auf diesen Hochwasserschutz rauf, da der Fluss LĂŒhe querte und in die Elbe mĂŒndete. Erkenntnis des Tages: Deiche sind nicht gerade barrierefrei gebaut …

… und neben einer Steigung kann es zudem auch mal recht schiefe TeilstĂŒcke geben:

Wir sind aber ganz unfallfrei sowohl rauf als auch wieder runter gekommen und Stephanie hatte ihren Spaß sowie Carsten eine kleine Sporteinheit    🙂

Hinterm Deich kehrten wir zum Mittagessen in „Stubbe’s Gasthaus“ ein und haben hier Ă€ußerst leckere Fischgerichte (es ist gerade Matjeszeit!) bekommen. OK, Stephanie entschied sich als einzige lieber fĂŒr eine Salat- und GeflĂŒgelalternative – sie war ja so glĂŒcklich, als sie das in der Karte gefunden hatte:

Ganze drei Stunden haben wir insgesamt dort getrunken, gegessen und gequatscht, bevor wir dann zurĂŒck zum Auto gegangen sind. Auf dem RĂŒckweg ließ sie dann sogar einen Fahrerwechsel zu und Konrad durfte sich mal am Rolli versuchen:

Kommentar von ihr: „Carsten, es ist eine völlig neue Erfahrung fĂŒr mich, deine Stimme auch mal beim Geschobenwerden von der Seite zu hören.“    😉

Es waren total schöne Stunden mit Konrad, doch irgendwann muss man auch wieder nach Hause aufbrechen – Stephanie ist am Auto schon immer eher bereit als wir, die noch den Rolli einladen mĂŒssen:

Bei Konrads Gastfamilie durften wir sogar noch verschiedene Beeren fĂŒr uns und das Kind pflĂŒcken – noch einmal vielen lieben Dank dafĂŒr auch auf diesem Weg!

Gegen 20 Uhr kamen wir wieder in Wentorf an (unterwegs natĂŒrlich ebenfalls mit einer gewissen Stauphase) und haben den Abend dann gemĂŒtlich mit der DVD „Kingsman 3“ ausklingen lassen.

Neben dem ĂŒblichen Standardprogramm am Sonntag, wie z.B. ein ausgedehntes FrĂŒhstĂŒck mit RĂŒhrei, ihr Vollwaschgang in der Badewanne und unsere Socken zusammenlegen, …

… haben wir auch noch einen Teil (m)einer losen Fotosammlung wegsortieren können, wobei sie erstaunlich viel auf den Bildern wiedererkennen konnte!

Mit Carsten machte sie noch ihre allerersten Versuche auf einer Touchscreen-Tastatur eines iPhones, da wir vorhaben, sie bis Jahresende im Pflegezentrum mit einem Smartphone auszustatten.

Wir fĂŒhren Stephanie jetzt natĂŒrlich erst mal ganz langsam an die Sache heran, denn auch hier zeigen sich wieder die vielen Fallstricke, die unsereins stets mit einer SelbstverstĂ€ndlichkeit zu meistern weiß: Ein-/Ausschalten, Aufladen, Internetverbindung prĂŒfen, App bedienen usw.

Wir werden deshalb zunĂ€chst bei uns zuhause und nur mit der App Telegram starten, die sie ja vom iPad her kennt und bedienen kann. Alles andere, wie z.B. Kamera, Musik, Videos, Webseiten, Spiele- & Lern-Apps und weitere Messenger, wĂŒnscht sie sich zwar auch schon jetzt, aber bis dahin werden wohl noch ein paar Monate vergehen. Da ist es wieder: „Schrittchen fĂŒr Schrittchen!!! Bremse deine Ungeduld, mein Kind …“

Und schon war der Sonntag auch wieder vorbei und nach einem kurzen „Boxenstopp“ zwecks ÜberprĂŒfung einer Schraube, die sich leider immer löst, …

… machten wir uns mit dem Auto samt AnhĂ€nger auf den Weg nach LĂŒneburg, um Stephanie fĂŒr die Arbeitswoche und ihre Therapien ins Pflegezentrum zu bringen.

Am Freitag warten zwar schon wieder Einkauf und die ĂŒblichen (langweiligen) Aufgaben auf uns, doch fĂŒr Samstag haben sich heute erneut Studienfreunde fĂŒr ein Treffen mit dem Kind angemeldet. Es wird eben nie langweilig bei/mit uns!



2022 25.
Juli

Wie jedes Mal machte ich mir auch diesmal Gedanken im Vorfeld, was ich im Blog von der Zeit mit Stephanie alles berichten könnte … von ihren Erfolgen, ihren Übungen und vor allem weitere Neuigkeiten ĂŒber sie. Doch diesmal habe ich leider echt nicht viel zu erzĂ€hlen. Klingt zugegeben etwas traurig und langweilig, aber fĂŒr Stephanie war es in keinster Weise eines davon. FĂŒr dieses Wochenende hatten nĂ€mlich gleich zwei Besuche abgefragt und somit gab es diesmal weder Übungen noch Trainingseinheiten – nur der Spaß und die Treffen stand im Vordergrund.

Schon am Freitag beim Einkaufen alberten wir viel herum und dabei entstand auch diese nachgestellte Szene aus einem euch sicherlich sehr bekannten Film:

„Ich habe eine Wassermelone getragen.“

Ihr habt es doch gleich wiedererkannt, oder ? Na klar, dieser Satz ist von Frances „Baby“ Houseman aus „Dirty Dancing“. Ein Film, den wir jetzt sicherlich demnĂ€chst mal mit Stephanie anschauen werden …

FĂŒr den Samstagabend hat eine ehemalige Geo-Kommilitonin angefragt, die derzeit in Hamburg arbeitet und somit unbedingt mal wieder vorbei kommen wollte. Also haben wir sie zum gemeinsamen Grillen eingeladen. Vorher musste ich aber noch Salate zubereiten, sodass Carsten und Stephanie mittags mit dem Bus nach Bergedorf fahren konnten, um dort ein paar leckere tĂŒrkische SchafskĂ€se-Pasten einzukaufen. Dabei konnten sie sich sogar richtig viel Zeit lassen und sind ein wenig durch die FußgĂ€ngerzone sowie um das Bergedorfer Schloss gelaufen …

… haben beim Inder eine Kleinigkeit gegessen …

… und letztendlich die Pasten und das Fladenbrot eingekauft:

Wir waren somit Ă€ußerst gut vorbereitet und hatten gemeinsam mit Lisa einen ganz tollen Grillabend:

Lisa hat Stephanie auch eine Gitarre mitgebracht, die sie sich damals noch in Potsdam einmal ausgeliehen hatte. In der Gitarrentasche befanden sich zudem weitere Utensilien, die das Kind nach dem Aufbruch von Lisa noch ganz interessiert durchstöberte. In einem KĂ€stchen lagen mehrere Plektrons und dieser Begriff ist ihr sogar selbst sofort eingefallen! Zudem gab es dort das Kulturliederbuch „Das Ding“, in dem sie abends noch sehr lange geblĂ€ttert hat:

Und immer, wenn sie gefragt hat, ob sie das gerade gefundene Lied kennen könnte, haben Carsten und ich unser Bestes gegeben, um ihr GedĂ€chtnis mittels Summen sowie Gesang aufzufrischen. Manches hat sie dadurch sogar wiedererkannt und manches kannten selbst wir nicht. Hier mal ein paar Beispiele: „Blowing In The Wind“, Marmor, Stein und Eisen bricht“, „99 Luftballons“, Skandal im Sperrbezirk“, What Shall We Do With A Drunken Sailor“, „Karl der KĂ€fer“, „Living Next Door To Alice“, „Killing Me Softly With His Song“, „Dicke“, „Butterfly“, „Über sieben BrĂŒcken musst du geh’n“, „Bright Eyes“ u.v.m.

Am Sonntag sind Tom und Jessi zum Brunchen vorbeigekommen. Tom kennt Stephanie schon aus der Grundschule und vom Gymnasium, Jessi war wĂ€hrend der Gymnasialzeit in der Parallelklasse. Die zwei sind schon seit damals ein Paar und befinden sich jetzt gerade mit ihrem Camper auf dem Weg in den Norden bis nach Trondheim in Norwegen. Da bot sich ein Zwischenstopp bei Stephanie natĂŒrlich an …

Der Brunch wurde ohne Probleme bis 16 Uhr ausgedehnt, denn neben Essen und Quatschen wurde auch in alten Fotos gestöbert …

… und so manche GedĂ€chtnislĂŒcke enttarnten um sie gleich wieder mit Wissen zu fĂŒllen. Womit Stephanie allerdings uns alle sehr ĂŒberrascht hat, war das Benennen vieler Namen von damaligen Kindern aus der Grundschule und dem Gymnasium. Tom und Jessi warfen Vornamen in den Raum und bei ca. 75% kannte unser Kind sogar noch die Nachnamen sowie nach einer kleineren Beschreibung manchmal auch die dazugehörige Person. Hier bestĂ€tigt sich erneut, dass da im OberstĂŒbchen noch sehr viele Informationen vorhanden sind, allerdings die Wege dahin erst noch gefunden und neu aufgebaut werden mĂŒssen.

Nach unserem obligatorischen Gruppenfoto …

… sind wir dann noch alle zusammen zum Parkplatz gegangen und haben uns ihren Camper Marke Eigenbau angesehen – sehr beeindruckend und regelrecht zum Neidischwerden. Selbst Stephanie konnte einen Seufzer nicht unterdrĂŒcken … ein mehrwöchiger Urlaub, ja der liegt fĂŒr sie leider noch etwas in zu weiter Ferne.

Aber alle drei Besucher dieses Wochenendes haben ihre Fortschritte und ihr Durchhaltevermögen gelobt und prophezeien ihr wie wir wieder eine baldige RĂŒckkehr der SelbststĂ€ndigkeit – in ein paar JĂ€hrchen ist das auf jeden Fall möglich!!!

Schön, dass nicht nur wir das so sehen und Stephanie von allen Seiten Zuspruch und BestĂ€tigung bekommt. Das hilft ihr sicherlich ungemein beim Geduld haben, ZĂ€hne zusammenbeißen und Weitermachen …



2022 18.
Juli

Bevor ich mit der Zusammenfassung des letzten Wochenendes beginne, möchte ich erst noch dem Fotowunsch von Tim nachkommen, welchen er zum letzten Blogeintrag als Kommentar hinterlassen hat. FĂŒr Stephanie war Tim definitiv der grĂ¶ĂŸte Überraschungsbesuch beim Dresdner Treffen und vor allem hat er ihr mal wieder deutlich beweisen können, was man im Laufe der Jahre doch so alles schaffen kann:

Er ist z.B. in diesem Jahr mit seinem Rollstuhl und ohne Begleitung in Spanien herumgereist – inklusive ein paar FlĂŒgen. Tim zeigte Stephanie das Fotobuch dieses Urlaubs und nicht nur sie war davon tief beeindruckt. Also erneut jemand, der die Unsicherheiten unseres Kindes (hoffentlich!) wieder etwas mehr zerstreuen konnte … Wasser auf unsere MĂŒhlen, die extra fĂŒr sie immer das gleiche Credo predigen: „Mit der Zeit kannst auch du mal fast alles erreichen, versprochen!“

Und nun der Bogen zu ihrem letzten Besuch bei uns in Wentorf. In den zweieinhalb Tagen haben wir erneut ganz viel ausprobiert bzw. sie machen lassen, wie z.B. Fotos mit der Schere aus einer Zeitschrift ausschneiden …

… die ersten Tomaten in unserem GĂ€rtchen ernten …

… Himbeeren pflĂŒcken und futtern …

… genauso wie Johannisbeeren.

Das war ja alles soooooooooooooooooooooooooooooooo lecker!!!

Auch beim Schreiben einer Geburtstagskarte (erst einen eigenen Text vorschreiben und diesen dann sauber fĂŒr die Karte abschreiben) …

… und beim Gedulds- sowie Geschicklichkeitsspiel mit den Perlen ließ sie sich nicht beirren oder unterkriegen:

Ich bin ja so stolz, fĂŒr welche Farbkombination sie sich hier entschieden hat    đŸ˜‰

Ja, wir haben den Freitag (Abholen, Abendessen & Einkaufen) und den Samstag (FrĂŒhstĂŒck, Spiel & Spaß, „Gartenarbeit“, Internet, Baden & Film gucken) einmal ganz ruhig angehen lassen, denn diesmal sollte der Sonntag der aufregende Ausflugstag werden. Abends hatte Stephanie nĂ€mlich ein Date mit einem Gentleman    đŸ™‚

Aus diesem Grund sind wir dann auch schon um 12 Uhr nach LĂŒneburg gefahren und haben die vier Stunden bis zu ihrem Aufeinandertreffen mit einem kleinen Stadtrundgang ĂŒberbrĂŒckt. Also ich mag diese Hansestadt wirklich sehr, …

… denn die kleinen GĂ€sschen …

… alten GebĂ€ude …

… und die wunderschönen Eckchen finde ich einfach zauberhaft – vor allem zum Fotografieren.

Stephanie ist da eher praktisch veranlagt und probiert lieber die kulinarischen SpezialitĂ€ten aus, statt die Architektur zu bewundert. Sei es ihr gegönnt, auch wenn es nicht gerade ein Stint geworden ist (eine heimische Fischart), sondern eher superleckere SĂŒĂŸkartoffelpommes:

Doch fĂŒr die „richtige“ HungerbewĂ€ltigung sind wir in ein Steak-House eingekehrt …

… wo sie sich zuerst theoretisch mit dem scharfen Messer beschĂ€ftigt hat …

… und dann sogar mehrere ihrer SteakstĂŒcke selbst zerschneiden durfte:

Anfangs hat Carsten noch ihre linke Hand ersetzt und stattdessen die Gabel gehalten, doch bei weiteren Versuchen (leider ohne Fotobeweis) hielt er Linki mit der Gabel schon so zum Teller, dass Stephanie ein GefĂŒhl davon bekam, wie am Ende das Ziel auszusehen hat. Auch diese Übung werden wir sicherlich bei nĂ€chster Gelegenheit wiederholen, schließlich sahen die ersten AnsĂ€tze mehr als zufriedenstellend aus.

Wenn ihr jetzt glaubt, dass das schon der Höhepunkt war, dann muss ich euch noch einmal an den oben erwĂ€hnten Gentleman erinnern. Ja, eben dieser gab an dem Sonntagabend ein Konzert auf den LĂŒneburger SĂŒlzwiesen und Stephanie durfte mit einer Begleitung dorthin:

Den Reggae-Musiker Gentleman kennt man vor allem durch seine großen Hits „Superior“ (2004), „Intoxication“ (2005) und von diversen Features mit Freundeskreis, Stefanie Heinzmann, Mustafa Sandal oder den Beginnern, die regelmĂ€ĂŸig im Radio gespielt werden.

Carsten und ich waren schon gegen 18 Uhr wieder zuhause, wĂ€hrend Stephanie und ihre Begleitung erst nach 22 Uhr ins Pflegezentrum heimkehren „konnten“ …

Die beiden hatten ihren Spaß und als Stephanie im Bett lag, sah sie schon sehr fix und fertig aber umso glĂŒcklicher aus! Meine Maus wird diesen Tag bzw. das Gentleman-Konzert sicherlich noch lange im GedĂ€chtnis behalten, da gehe ich jede Wette ein    đŸ™‚    Carsten hat jedenfalls dafĂŒr gesorgt, dass sie seiner Musik noch bei jedem Einschlafen lauschen kann.



2022 04.
Juli

Heute werde ich mal wieder eine Mischung aus chronologischer Abfolge und Stephanies persönlicher Erfolge zusammenschreiben, denn das letzte Wochenende lief im Vergleich zum bevorstehenden Ă€ußerst ruhig ab.

Morgen kommt das Kind schon wieder in die Residencia OLCA (erste Woche im Monat = DI-SO bei uns) und am Freitagmittag brechen wir dann mit dem AnhĂ€nger im Schlepp nach Dresden auf. Ja, der Meet-and-Greet-Samstag ist schon ganz deutlich am Horizont zu erkennen!!! Wir sind alle schon ganz schön aufgeregt: Wie wird uns der Döner am Freitag beim ehemaligen Haus & Hof-Dönermann schmecken? Wer kommt am Samstag alles zum FĂ€hrgarten Johannstadt, um sich mit uns zu treffen? Bekommen wir am Sonntag vor der Abreise doch noch einen Tisch im MilchmĂ€dchen? Dort stehen wir nĂ€mlich fĂŒr das FrĂŒhstĂŒck bislang nur auf der Warteliste …

Aber lassen wir die Zukunft Zukunft sein und kommen erst mal zur Vergangenheit. Wir konnten an diesem Wochenende Stephanies Erfolge beim Schneiden von Papier sehen, denn das Aufnehmen und Halten einer Schere stellt mittlerweile kein großes Problem mehr dar, …

… sie mĂŒmmelt sich immer wieder mal durch unser Hochbeet …

… (diesmal war es eine Bratpaprika und die nĂ€chsten Tage wird es unsere erste Zucchini werden), …

… und an jedem der drei Tage hat sie sich mit Hilfe von Carsten an ein neues Fingerfertigkeitsspiel gewagt:

Hierbei hĂ€lt eine Hand einen Schaschlikspieß und die andere fummelt eine Perle mit Loch aus der SchĂŒssel, um diese auf den Holzstab zu fĂ€deln. Rechti konnte am Freitag schon nach einer kurzer EinfĂŒhrung stecken wie ein Weltmeister, doch Linki kam mit den kleinen Kugeln und der Lochsuche noch nicht so richtig klar.

Aber mal eine Nacht drĂŒber schlafen und schon am Samstag wusste Stephanie auch die linke Hand erfolgreich als Perlenfischer bzw. -fĂ€dler einzusetzen:

Zwar hatten wir mit dieser Übung eigentlich im Sinn, sie zukĂŒnftig als PausenbeschĂ€ftigung zu nutzen, wenn ihre Konzentration nachgelassen hat und sie sich wieder finden muss, aber das sah sie leider ganz anders: „Ehrlich, das ist fĂŒr mich sooooo anstrengend! Und ich muss dabei echt hoch konzentriert sein!“ … schade    đŸ™

Da am Samstag das Wetter so schön angenehm war (kein Regen, nicht zu heiß), haben wir einen Spaziergang bzw. eine Spazierfahrt durch den Wald und am Golfplatz entlang …

… unternommen und sind in in Reinbek gelandet, …

… wo wir nicht nur die Aussicht genossen …

… sondern auch gleich noch an der S-Bahnstation unsere 9-Euro-Tickets fĂŒr den Monat Juli gekauft haben. Und beim dortigen TĂŒrken auch lecker zu (spĂ€ten) Mittag gegessen haben:

FĂŒr den RĂŒckweg konnten wir das Ticket dann sofort einweihen, denn der steile Weg nach Wentorf ist im Bus besser zu genießen, als beim stĂ€ndigen Schiebemodus an die 120 Kilogramm bergauf zu bewegen. Keine Angst, bei dem Gewicht sind die 30-40 kg des Rollstuhls schon mit eingerechnet!

Zuhause schafften wir an dem Abend sogar noch ein paar richtig tolle SchreibĂŒbungen, ein Bad in der Wanne inklusive Haarewaschen und landeten letztendlich mit einem Eisbecher in der Hand auf der Couch:

Das Baden haben wir diesmal vorgezogen, da am Sonntag der Flohmarkt im Casinopark auf dem Programm stand und wir die Zeit bis zur RĂŒckfahrt in Pflegezentrum ohne Stress und solch offener Aufgaben verbringen wollten.

Ich bin echt stolz auf unsere Weitsicht, denn so entspannt war schon lange kein Sonntag mehr. Zuerst schlenderten wir in aller Ruhe an allen StĂ€nden vorbei – zugegeben, es waren diesmal viel weniger VerkĂ€ufer und weniger Besucher als beim letzten Mal, was sicherlich der Ferienzeit und der steigenden Corona-Zahlen bzw. der vielen derzeitigen Erkrankungen geschuldet war. Neben einem Spiel, mehreren Puzzles und einem Buch hĂ€tten wir auch beinahe hierbei zugegriffen:

… aber sie waren nicht in Stephanies GrĂ¶ĂŸe    đŸ˜‰

Und ja, DEN Witz machte Stephanie wirklich!!! Der VerkĂ€ufer witterte bei ihrem Fingerzeig schon ein kleines GeschĂ€ft, aber die „Happy Feet“ mussten wir dann doch leider zurĂŒcklassen    đŸ™

Zum Abschluss unseres Rundgangs wollten wir eigentlich an einer der Buden etwas zum Mittag essen, aber irgendwie hatte niemand von uns Lust auf etwas Warmes oder Gebratenes. Also landeten wir lieber im Eiscafé unterhalb unserer Wohnung:

Die Wartezeit vertrieben wir zunĂ€chst mit dem EinĂŒben der Merkelraute …

… doch als die Eisbecher gebracht wurden, kannten wir kein Halten mehr – es war soooo lecker!!!

Stephanie bekam zusĂ€tzlich zu ihrem Obsteisbecher (den nahm ich auch) sogar drei von Carstens Amarenakirschen ab … sie genoss jede mit einem großen und breiten LĂ€cheln im Gesicht. Alkohol scheint sie echt ganz dolle zu vermissen – blöde Medikamente!

ZurĂŒck in der Wohnung hatten wir bis zur Abfahrt um 18:00 noch etwas Zeit fĂŒr das DurchblĂ€ttern ihres erstandenen Buches (ein Was-ist-Was aus den 60ern mit dem Thema Wetter), …

… ein erstes kurzes Anspielen des Brettspiels „Das verdrehte Labyrinth“ und Carsten ging mit ihr sogar noch die in der Woche erledigten 20 (!!!) Sudokus durch. Davon waren 13 völlig korrekt ausgefĂŒllt, 3 blieben unvollstĂ€ndig und wurden dann noch bei uns gelöst …

… und nur 4 hatte sie falsch. Zum einen durch Unkonzentriertheit und zum anderen aufgrund von Zahlendrehern, die z.B. bei Unterbrechungen durch andere Bewohner oder das Personal entstanden sind. 20 StĂŒck sind schon erstaunlich, aber sie hat eben ganz großen Spaß an dieser, mir immer noch völlig unverstĂ€ndlichen FreizeitbeschĂ€ftigung, die sie bequem im Rolli als auch im Bett durchfĂŒhren kann. Ich bin echt mal gespannt, wann sie fĂŒr sich das Lesen eines Buches als FreizeitbeschĂ€ftigung entdecken wird, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Dazu haben wir auf dem Flohmarkt leider keine gute Geschichte gefunden, die letztendlich einfach zu lesen, aber trotzdem nicht allzu sehr auf Kinder zugeschnitten ist. Doch vielleicht hat ja jemand von euch eine gute Idee … was könntet ihr fĂŒr unsere „Fasterwachsene ohne Tee-Nager-AttitĂŒden“ empfehlen? Also nix mit Liebe und Beziehung, aber zu kindisch oder sehr kompliziert darf es dann auch nicht sein. Ihr seht, es ist wahrlich nicht einfach …



2022 27.
Juni

Da das Wochenende aufgrund der sehr heißen Tage ohne Ausflug geblieben ist, bietet sich nun mal wieder die Gelegenheit fĂŒr mich, eher ein paar von Stephanies FĂ€higkeiten und Fortschritten zu zeigen – in Foto und Video.

Am Freitag machten wir einen MĂ€delsabend, da Carsten sich mit seinen Arbeitskollegen zum Grillen getroffen hat. Stephanie und ich bastelten uns einen Salat …

… und verdrĂŒckten ihn genĂŒsslich auf dem Balkon. Zum Nachtisch gab es Eis …

… und diesen Ausblick auf einen herrlichen Sonnenuntergang:

Neben Spielen, Lachen und Quatschen mit mir las Stephanie auch noch einmal in ihrem Geschenk der ehemaligen Volleyballfreunde, die sie vielleicht sogar schon bald an der Elbe in Dresden wiedersehen könnte:

Damit hĂ€tten wir auch schon ein paar der oben angekĂŒndigten FĂ€higkeiten aufgezĂ€hlt: Essen zubereiten (schnibbeln), selbststĂ€ndig essen (leider noch ohne Messer) und Handschriften lesen. Ok, das alles ist jetzt erst einmal nicht Neuses mehr …

Aber was haltet ihr davon:

Öffnen, Eingießen, Schließen – wir sind jedenfalls echt beeindruckt! Allerdings steht sie sich gerade beim EinschĂŒtten oft noch selbst im Weg und ist dann so unsicher, dass sie zittert und unweigerlich kleckert. FĂŒr Stephanie ist die Angst einfach zu groß, dass etwas daneben gehen könnte … was dann natĂŒrlich auch passiert    ;o)    wie war das mit den selbsterfĂŒllenden Prophezeiungen?!

Und dann wollte sie auch einmal wieder mit einer Schere hantieren und Papier schneiden.

Also haben wir sowohl am Samstag (links) als auch am Sonntag (rechts) mit mehreren Scheren geĂŒbt – ich bin jedenfalls hellauf begeistert, wie schnell sie sich am Ende damit zurechtgefunden hat. AnfĂ€nglich dauerte es etwas, bis sie die richtigen Finger in die richtigen Löcher der Schere gesteckt hatte, aber schon am zweiten Tag lief selbst das wie am SchnĂŒrchen. Doch seht selbst:

 
Zur Info: wir haben den Ton aus den Videos gelöscht, weil bei uns im Hintergrund immer Radio lÀuft und wir keine Schwierigkeiten mit den Rechteinhabern der Lieder bekommen möchten, nur weil mal ein paar Töne im Video zu hören sind. Aber es kommt ja eh hauptsÀchlich auf die Bilder an:

 
Selbst mit kleineren Schnipseleien kam sie am Sonntag schon supergut zurecht:

 
Ich bin jedenfalls erneut stolz wie Bolle, wie schnell sie mit diesem neuen Instrument umgehen konnte.

Und auch DAS finde ich sehr beeindruckend … aber ich zĂ€hle nicht, da ich schließlich die Mutter bin:

Sie sollte aus einem Stapel Rezepte die heraussuchen, auf welche sie eventuell Lust verspĂŒren könnte. Wie man am linken Bildrand erkennen kann, handelte es sich um englische Rezeptkarten! Klar, manche Dinge, wie z.B. „eggplant“ hat sie nachfragen mĂŒssen, aber das Meiste konnte sie schon selbst verstehen. Und ich habe jetzt mal wieder ein paar Ideen, was ich meiner Familie die nĂ€chsten Wochenenden auftischen könnte …    đŸ™‚

Bleibt noch dieser kleine Einblick in ihre FĂ€higkeit zu lesen, zu schreiben und mathematisch zu denken. Einmal haben wir zusammen GitterrĂ€tsel gelöst …

… und mit Carsten ist sie ihre im Laufe der letzten Woche ausgefĂŒllten Sudokus durchgegangen: von 14 StĂŒck hat sie 10 komplett richtig, zwei mit kleinen Fehlern „gelöst“ und zwei halbfertig gelöst, weil sie aufgrund eines Fehlers nicht mehr weiterkam. FĂŒr sie sind Sudokus eben ein sehr wichtiger Bestandteil bei ihrer BekĂ€mpfung der Langweile in den Zeiten, wenn sie keine Therapien hat. Und so sieht sie dann wohl aus, wenn sie ĂŒber diese fĂŒr mich völlig unverstĂ€ndliche FreizeitbeschĂ€ftigung sinniert:

 
Aber es beeindruckt mich echt immer wieder aufs Neue, wie konzentriert sie sich durch die insgesamt neun Reihen, neun Spalten und neun Boxen des Sudoku bewegt, um so die fehlenden Zahlen zu entdecken. Und glaubt mir, es fehlt nicht immer nur eine der Ziffern von 1 bis 9, denn das ist ihr mittlerweile echt viel zu einfach    đŸ˜‰

So, das soll es fĂŒr diesmal gewesen sein – wie gesagt, viel ist ja nicht passiert und die Stunden scheinen am Wochenende nur so an einem vorbeizurasen. Stephanie hat zudem am Samstag 3 Stunden und 13 Minuten und am Sonntag 1 Stunde und 55 Minuten auf dem Stuhl gesessen (FrĂŒhstĂŒck plus BeschĂ€ftigung), wir haben am Samstagabend gemeinsam die DVD „The 355“ geguckt und nebenbei auch so manche Übungen und Trainings wiederholt … und Zack, war das Wochenende auch schon wieder vorbei.

Bleibt mir also jetzt nur, noch einmal an unsere Vis-a-Vis-Möglichkeit am 9.7. in Dresden zu erinnern und euch hiermit eine ruhige Woche zu wĂŒnschen. Passt auf euch auf!



2022 14.
Juni

Stephanie ist seit gestern wieder im Pflegezentrum und nach zehn gemeinsamen Tagen fehlt einem nun schon etwas. Andererseits beschĂ€ftigen wir uns aber auch immer so sehr mit dem Kind wenn sie da ist, dass andere, wichtige Sachen einfach liegen bleiben, die einen dann aber frĂŒher oder spĂ€ter doch wieder einholen werden: WĂ€sche zusammenlegen und bĂŒgeln, die SteuererklĂ€rung 2021, die Krankenkassenbefreiungsabrechnung 2021 und und und … ist nun alles fĂŒr die kommenden Wochentage geplant.

Ihr könnt euch also denken, dass wir die Zeit mit ihr (außer zu unseren Home-Office-Zeiten) sehr intensiv genutzt haben und zum GlĂŒck lieferte auch das Wetter einen Ă€ußerst unterstĂŒtzenden Beitrag. Wir konnten nĂ€mlich sehr viel unternehmen und selbst in der Residencia OLCA probierten wir so einiges Neues aus. Bitte entschuldigt, aber in diesem Blogeintrag werde ich insgesamt 51 Fotos (selbst diese teils schon als Kollage) und 2 Videos verwerten … ich konnte mich leider nicht weiter reduzieren. Und selbst das ist schon die allerengste Auswahl aus insgesamt fast 1580 Bilder, die Carsten und ich wĂ€hrend dieser zehn Tage aufgenommen haben. Viele davon natĂŒrlich, um zu dokumentieren und vielleicht wieder einmal Stephanie nach einem weiteren Jahr zu zeigen, was sie wieder alles geschafft hat. Ich bleibe dabei: wir sind sehr sehr stolz auf unsere Kleene!

Neben kleineren Aktionen, wie z.B. Grillen mit Besuch auf dem Balkon …

… alleine (mit Kopfhörer) …

… oder auch gemeinsam (ja, es sind insgesamt sechs Socken zu sehen) eine DVD gucken …

… setzten wir uns immer wieder mal in die Öffis, um nach Hamburg rein zu fahren:

Mittlerweile sind wir echt routiniert beim Ein- und Aussteigen trotz unebener Bahnsteige, beim Suchen des notwendigen oder richtigen Fahrstuhls und mit dem Umgang der anderen Mitreisenden – glaubt mir, es ist teilweise echtes Laien- oder Schmierentheater!    đŸ˜‰

Zum ersten Mal nutzen wir den ÖPNV am „Pfingstsamstag“, um zum Park Planten un Blomen zu kommen. Mit seinen unzĂ€hligen Blumenbeeten und -gĂ€rten …

… und den vielen Seen und Teichen …

… ist das eine echte Augenweide und unsere fast fĂŒnf Stunden darin vergingen wie im Flug.

Ich liebe diese beiden Fotos ungemein, deshalb konnte ich mich auch nicht fĂŒr eines entscheiden    đŸ˜‰

Nach dem Verputzen von Stephanies LieblingsgebĂ€ck (an der S-Bahn-Haltstelle gibt es einen „Dunkin Donuts“) …

… liefen wir erst als Rundgang durch den allgemeinen Teil und danach noch durch die langgezogenen Wallanlagen bis nach St. Pauli. Auch so manche Steigung konnte uns nicht aufhalten:

Unterwegs kamen wir u.a. an dieser Skate(r)anlage vorbei, wo wir wirklich sehr lange dem bunten Treiben zugeschaut haben:

Als FußgĂ€nger kam ich problemlos auf die TribĂŒne und hatte von dort einen noch besseren Blick …

… doch auch Carsten fand einen (zugegeben) etwas weit ausholenden Weg dorthin, sodass wir alle drei eine ganze Weile von oben herab zugucken konnten:

Es hat echt sehr viel Spaß gemacht, aber am Ende trieb uns der Hunger weiter in Richtung Reeperbahn – anvisiertes Ziel: der Burgerladen „Five Guys„:

Aussuchen konnte Stephanie sich ihre Kombination an Toppings noch selbst, aber beim Essen musste Carsten eine helfende Hand reichen, denn so unterstĂŒtzend einsetzen kann sie ihre Linki leider doch noch nicht:

Doch dem Geschmack und dem Erlebnis tat das keinen Abbruch und wir verließen das Restaurant erst nach fast zwei Stunden … Burger, Pommes, außergewöhnliche Free-Refill-GetrĂ€nke und Milchshakes wollten schließlich ganz in Ruhe genossen werden    đŸ™‚

Am Pfingstsonntag entschieden wir uns fĂŒr einen Ausflug in den wohl bekanntesten Zoo in und um Hamburg, dem Tierpark Hagenbeck:

Unsere vorherigen BefĂŒrchtungen, dass wir mit Stephanies ĂŒbergroßen Rollstuhl nicht ĂŒberall hin- oder durchkommen oder sie aus ihrer sitzenden Position nicht genug sehen könnte, haben sich sehr schnell verflĂŒchtigt. Der Zoo hat diesbezĂŒglich wirklich an alles gedacht und auch die anderen Besucher waren immer nett und zuvorkommend. Nach nur ein wenig Warten konnte Stephanie eigentlich immer direkt bis an den Ort des Geschehens geschoben werden …

… und ihre Blicke ungehindert umherschweifen lassen:

Selbst in der gewaltigen Eismeeranlage und in anderen GebĂ€uden wurde bei der Projektierung wohl immer auch an die Perspektive von Kindern und Rollstuhlfahrern gedacht – alles echt top organisiert!

Einzig in den Streichelzoo kamen wir mit dem Rolli nicht rein, da die Schleuse zu den Ziegen, Schafen & Co. sehr schmal und eng gehalten wurde. Also hat Stephanie sich eben andere Tierchen zum Streicheln …

… FĂŒttern …

… und Herzen gesucht:

Naja, das anschließende HĂ€ndewaschen fand sie sicherlich nicht so toll    đŸ˜‰

Dieses kecke Kerlchen hinterließ jedenfalls keine Sabberspur auf der Hand:

Erst als uns die Feierabendglocke gegen 18:00 zum Ausgang bugsierte, bemerkten wir, dass wir eigentlich noch gar nicht so richtig gegessen hatten – nur mal ein paar Kleinigkeiten zwischendurch. Deshalb fuhren wir zum EKZ Mundsburg und testeten dort das „Louisiana“ aus, welches Carsten schon aus Dortmund und Oberhausen kannte – links der Two-Way-Sampler mit Rippchen sowie HĂ€hnchenflĂŒgel (fĂŒr Stephanie & Carsten) und rechts eine Pulled-Pork-Poutine (fĂŒr mich):

Bei dem Aussuchen der GetrĂ€nke zeigte sich das Kind auf einmal völlig enttĂ€uscht … sie wĂŒrde doch soooooo gerne mal wieder „richtiges“ Bier trinken wollen, also das mit Alkohol    đŸ™

Pssst, sie durfte mal ein wenig bei mir nippen    đŸ˜‰

Den dritten großen Tagesausflug machten wir letzten Samstag und erneut war das Durchstreifen einer Parkanlage das Ziel: wir fuhren zum Volkspark Altona.

Wir kannten diesen Hamburger Park im Vorfeld, z.B. aus ErzĂ€hlungen, noch nicht und waren am Ende echt ĂŒberrascht, wie vielfĂ€ltig es dort ist. Neben einem echt ĂŒppigen Waldgebiet …

… mit so mancher Steigung und Senke …

… gab es auch wunderschön angelegte Parkanlagen …

… oder BlumengĂ€rten mit StĂŒhlen und BĂ€nken, die zum Verweilen einluden:

NatĂŒrlich suchten und fanden wir hier eine kleine StĂ€rkung in Form von GetrĂ€nken und einem Eis … letzteres mit Franzbrötchen-Geschmack (!!!) – echt lecker.

Es gibt dort aber auch Abschnitte, die fĂŒr uns unerreichbar blieben … jedenfalls fĂŒr Stephanie im Rollstuhl und Carsten als Muskelantrieb. Ich konnte aber sehr wohl da rauf und musste dann berichten, was es denn zu sehen gab:

WÀhrenddessen haben die beiden schon die ausgedruckte Karte studiert und das nÀchste Ziel auserkoren:

Diesmal konnten wir unser Mittagessen zur fast richtigen Zeit einnehmen, denn an der großen Grill- und Spielwiese gab es auch einen Bayrischen Biergarten mit ganz vielen Leckereien. Wir entschieden uns fĂŒr AllgĂ€uer KasespĂ€tzle (mittig), Holstein-Schnitzel mit Spiegelei (hinten) und LeberkĂ€se mit Spiegelei (rechts):

So gestÀrkt bewegten wir uns weiter durch das Waldgebiet, manche per Pedes und manche eben auf Rollen:

 
Ich hatte zudem meinen ReisebĂ€ren Heini mit und machte ganz viele Fotos von ihm und den Blumen sowie der Umgebung – bin echt gespannt, wann ich das alles mal wieder zu einem eigenen BĂ€renbericht verwursten kann    đŸ˜‰

Auf dem RĂŒckweg zur S-Bahn ergaben sich aber auch ohne ihn noch ein paar schöne Motive (zugegeben, bei dem Graffiti links muss man etwas genauer hinschauen – aber ich fand die beiden lĂ€chelnden Tierchen einfach nur sĂŒĂŸ):

So, das soll es von unseren Touren gewesen sein. Wir hatten wĂ€hrend der letzten Tage ja auch noch andere Besonderheiten in petto. Vor allem hat sich Stephanie schon ganz lange ĂŒber ihren Friseurtermin am letzten Freitag gefreut – endlich mal wieder Form in die seit dem medikamentenbedingten Haarausfall nachgewachsenen Zotteln bringen. Neben dem Ergebnis (hier vorher …

und hier nachher) …

… war es natĂŒrlich auch der Event an sich, der sie entgegenfiebern ließ, denn ein Besuch beim Friseur ist fĂŒr sie schließlich etwas ganz Neues gewesen:

Am Ende wurden die lĂ€ngeren und kĂŒrzeren Kopfhaare angeglichen (die neuen Haare sind derzeit nur halb so lang), der Nacken bekam den von ihr so geliebten Undercut und die MĂ€hne bzw. Unterwolle konnte auch mal wieder so richtig ausgedĂŒnnt werden:

Das Kind ist glĂŒcklich, d.h. das Ziel wurde erreicht. Was will man (als Eltern) mehr?!?

Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Einblicke in unsere Trainings- und Übungseinheiten geben, auch wenn es bei Weitem nicht alle sind, die wir in den zehn Tagen so durchgefĂŒhrt haben. Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, dass sich am Ende selbst die kleinsten Dinge auch nach wochenlangem Durchhalten auszahlen, so z.B. ihr Assistieren beim Anziehen. Es ist zwar immer noch rudimentĂ€r, aber allein schon die damit verbundenen GreifĂŒbungen mit der rechten und linken Hand helfen wiederum bei anderen Dingen, wo Koordination und Geschick gefragt sind.

Abgesehen davon, dass sie ihr FrĂŒhstĂŒcksbrötchen mittlerweile unbeaufsichtigt aufschneidet (sogar in unter 1 Minute!) und schmiert, schĂŒttet sie jetzt auch sehr viel sicherer FlĂŒssigkeiten ein …

.. öffnet Boxen und Schalen mit wachsendem Erfolg …

… und rollt sogar auf ihre eigene Art und Weise Socken zusammen (vor zwei Wochen noch ein absolutes No-Go!!!):

Carsten hat zudem mit diversen Utensilien experimentiert und innerhalb von zwei Tagen konnte sie mit beiden HĂ€nden gleichzeitig GolfbĂ€lle in Topfdeckeln balancieren – probiert es mal aus, ist gar nicht soooo einfach:

Wir haben ihr auch einmal das Briefeschreiben von Anfang bis Ende gezeigt: Verfassen, Umschlag, Briefmarke, Briefkasten … ist ja schließlich doch irgendwie alles Neuland fĂŒr sie gewesen:

Das Projekt „Schreiben von Druckbuchstaben“ konnte ebenfalls in dieser verlĂ€ngerten Woche abgeschlossen werden, da Carsten fast jeden Tag sehr geduldig mit ihr das gesamte ABC in Groß- und Kleinschreibung durchgegangen ist:

Klar, es sitzt noch bei Weitem nicht alles hundertprozentig und schnell ist sie dabei auch nicht, aber mit viel Übung und Schreiben wird sie das in den nĂ€chsten drei bis vier Wochen verinnerlicht haben. Wir bleiben dort jedenfalls ganz dolle am Ball und auch sie macht immer sehr gerne mit.

Hier vergleicht und korrigiert sie mit Carsten ihre 15 (!) im Pflegezentrum gelösten Sudokus:

Oder wÀhrend wir im Home-Office arbeiteten, hatte sie mal Lust auf Stadt-Land-Fluss:

Und genau das schĂ€tzen wir an unserer Familie und den gemeinsamen Stunden – wir lassen uns von Nichts und Niemanden unterkriegen!!!

„Tschakka, wir schaffen das!!!“

Ach ja, an diesem Wochenende haben ich mit ihr zum ersten Mal geknetet und sie hat echt Spaß dabei:

Auch hier setzte sie immer wieder ganz geschickt Rechti und Linki ein … am Ende stellte sie sich als Kugelrollmeisterin raus, wĂ€hrend ich eher WĂŒrste hinbekomme:

Ebenfalls ganz viel Spaß versprechen wir uns noch von dem am Wochenende gelieferten Liegeergometer bzw. Hometrainer mit Liegesitz statt hohem Sattel. Im Pflegezentrum liebt sie ihre Therapien mit dem Motomed-GerĂ€t und somit haben wir uns mal nach einem gĂŒnstigen Beintrainingsmodell ohne Motor umgeschaut. Der erste Versuch am Sonntag verlief schon mal recht vielversprechend:

 
Mal sehen, ob sie damit bei uns ebenfalls so viel Spaß entwickeln kann und vor allem einen Trainingsnutzen daraus zieht. Hier gilt wie so oft: drĂŒckt uns bitte die Daumen    đŸ™‚

So, nun aber Schluss … ich hoffe, es war nicht zu langweilig und man konnte noch alles gut bis hier durchlesen – sorry, aber es waren ja schließlich fast zwei Wochen zusammenzufassen.

Ich wĂŒnsche nun allen einen ruhigen und erfolgreichen Start in die Woche – bis zum nĂ€chsten Mal!



2022 08.
Juni

An dieser Stelle wollte ich eigentlich ein Pausenbild einfĂŒgen, doch die Fotoausbeute der letzten Tage hat leider kein schönes Passendes hervorgebracht. Aber andere schöne Fotos habe ich gefunden, die hier als wĂŒrdige Platzhalter durchgehen sollen.

Stephanie ist aufgrund des Pfingstmontags und der ersten Woche im Juni (= Heimatwoche) schon seit dem 3.6. bei uns in Wentorf und bleibt jetzt noch bis zum kommenden Sonntag (12.6.) hier. Aber weil wir uns neben dem Arbeitsleben im Home-Office sooooooo viel mit ihr beschĂ€ftigen und eigentlich auch bei fast jedem schönen Wetter nach draußen gehen, bleibt mir in diesen Tagen einfach leider keine Zeit, einen Blogeintrag darĂŒber zu verfassen – sorry. Doch die Berichterstattung wird natĂŒrlich in der nĂ€chsten Woche nachgeholt, versprochen!!!

Hier aber schon mal ein paar Impressionen unserer gemeinsamen Zeit:

Wir unternehmen viel …

… begeben uns auch mal Aug‘ in Aug‘ sowie in den Dialog mit einem großen Walross …

… fĂŒttern …

… und futtern:

So, das Kind ruft schon wieder … bis nĂ€chste Woche.

Kleiner Spoiler: diese Bilder sind im Hamburger Park Planten un Blomen, im Tierpark Hagenbeck, in der S21 nach Hamburg Hbf und auf der Reeperbahn bei „Five Guys“ entstanden.



2022 24.
Mai

Diese Woche mit Stephanie war ehrlich gesagt sehr kurzweilig, was sich auch in der diesmaligen Fotoausbeute zeigen wird. Am Dienstagsbesuch haben wir hauptsĂ€chlich bei herrlichstem Wetter gequatscht und mitgebrachte Brötchen gefuttert – fĂŒrs Kind natĂŒrlich u.a. mit Mett. Der Freitag wurde aufgrund einer Wetterwarnung ganz kurzfristig abgeĂ€ndert, sodass Carsten schon am frĂŒhen Nachmittag alleine nach LĂŒneburg gefahren ist (ich musste noch bis 17:00 arbeiten), Stephanie abgeholt hat und somit noch vor dem angekĂŒndigten Unwetter heil und trocken mit Kind, Auto und AnhĂ€nger zurĂŒck in der Tiefgarage war. Den Wochen(end)einkauf erledigten wir dann eben in unserem kleinen Rewe um die Ecke statt im großen LĂŒneburger Kaufland. Doch zuvor konnten wir an einer HĂ€hnchenbude noch ein paar (halbe) Broiler ergattern und haben diese in der Residencia OLCA verdrĂŒckt.

Was daran nun besonders ist und deshalb hier ErwĂ€hnung findet? Stephanie hat ihre beiden HĂ€nde dabei so geschickt eingesetzt, dass sie die knusprige Haut und das gesamte Fleisch komplett ohne Hilfe rupfen, zupfen und vom Knochen trennen konnte. Das hatten wir ehrlich gesagt so ĂŒberhaupt nicht erwartet, weshalb die Freude darĂŒber am Ende natĂŒrlich umso grĂ¶ĂŸer ausfiel. Sogar das Kind konnte seinen Stolz nicht ganz verbergen …

Und auch beim EinschĂŒtten von FlĂŒssigkeiten bewies sie bei beiden FrĂŒhstĂŒckszeiten sehr viel Geschick und profitierte von ihrer guten LernfĂ€higkeit. Carsten hat diesmal eigentlich neben mĂŒndlichen Tipps nur noch ein wenig beim Heben des Arms nachhelfen mĂŒssen:

In den nĂ€chsten paar Wochen werden somit sicherlich noch manche Baustellen ĂŒberwunden sein und wir können mit neuem Mut an weitere Dinge, Trainings und Herausforderungen rangehen. Eines davon wird definitiv das Schreiben des Alphabets sein, denn sie beherrscht die großen Druckbuchstaben schon recht gut, mit den LogopĂ€dinnen hat sie nun die kleinen Druckbuchstaben angefangen und demnĂ€chst reizt sie mit Sicherheit auch das Erlernen der Schreibschrift. Die Zahlen sind dank ihrer Sudoku-Sucht schon durch und benötigen eigentlich nur noch etwas Feinschliff bei der Schönschreibung.

FĂŒr diese Woche bekam sie von Carsten einen Fragebogen zum Thema „Sommer“, wo sie zu jedem Buchstaben etwas aufschreiben sollte:

Ihr seht dabei hoffentlich das Gleiche wir wir: abgesehen von manch schrĂ€ger Schreibweise (Buchstaben sind keine Dominosteine!) stimmt die Rechtschreibung aber hundertprozentig und auch ihren Humor hat sie gleich mal darin mit einfließen lassen („Klasse 4b“ & „keine Lust“). FĂŒr die laufende Woche bekam sie von ihm eine DinA4-Seite „Stadt-Land-Fluß-Tier-Beruf-Essen“ mit 12 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten Buchstaben (Er: „A“ … Sie: „Stopp!“), die sie schon gestern mit großem Eifer ausgefĂŒllt hat – morgen wissen wir dazu mehr.

Ja morgen, denn wir haben sie heute (DI) nicht besucht, holen sie dafĂŒr aber aufgrund des Feiertages (DO) schon am Mittwoch ab und sie bleibt bis Sonntag in Wentorf. Anfang Juni werden es ebenfalls wieder mal viele Tage am StĂŒck bei uns werden, denn Pfingsten sowie die geplante Besuchswoche am Monatsanfang stehen an …

Hoffentlich können wir dann auch wieder mal ein paar grĂ¶ĂŸere AusflĂŒge machen, denn bei dem derzeit recht unbestĂ€ndigen Wetter (einen Rolli deckt man ja nicht so schnell ab und ein ĂŒber Stunden nasses Kind ist sicherlich ebenfalls nicht gut gelaunt) beschrĂ€nkten wir uns in letzter Zeit leider nur auf SpaziergĂ€nge in der nĂ€heren Umgebung.

Carsten ist z.B. am Samstagnachmittag mit ihr in den Wald gegangen, wo die Wege eigentlich recht gut ausgebaut sind …

… doch nach einer falscher Entscheidung bezĂŒglich des RĂŒckwegs wurde es auch schnell mal etwas „offroad“:

Egal, Stephanie fand die Stunde ganz toll und Carsten war am Ende nass geschwitzt    đŸ˜‰    tja, 88 plus ca. 40 Kilo mĂŒssen eben ganz alleine durch ihn rauf- und runterbewegt werden     :verrueckt:

Da es eigentlich nicht mehr Interessantes von der letzten Woche zu berichten gibt, wĂŒrde ich diesen Blogeintrag gerne mal mit einer Zusammenfassung und erneut einem großen Dankeschön an euch alle, an die Familie und natĂŒrlich auch an das Kind beenden.

Denn ich staune immer und immer wieder darĂŒber, dass so viele Menschen Stephanies Schicksal und ihre Entwicklung nach wie vor mit Spannung verfolgen und uns allen mit ihren Worten und WĂŒnschen unglaublich viel UnterstĂŒtzung geben! Ich freue mich auch immer darĂŒber, dass Stephanies Freunde ihr treu geblieben sind und immer wieder einige Stunden Fahrt auf sich nehmen, um sie zu besuchen – das ist wirklich nicht selbstverstĂ€ndlich und ich bin jedem von ihnen dankbar dafĂŒr, dass sie immer fĂŒr unsere Kleine da waren und immer noch sind. Denn ihr jetziger, alltĂ€gliche Umgang ist meist nur noch zu etwas Ă€lterem Semestern – also eher so Carstens und meine Altersklasse. Um so schöner ist es fĂŒr sie, sich mit Leuten in ihrem Alter ĂŒber Messenger oder Vis-a-Vis ĂŒber Gott und die Welt austauschen zu können. Und sie nutzt tatsĂ€chlich alle verfĂŒgbaren Mittel, um mit ihren Freunden und auch weiter weg lebenden Familienmitgliedern im Kontakt zu bleiben. In diesem Sinne ein Lob auch an all die Messengerdienste, die dies ĂŒberhaupt ermöglichen   đŸ˜‰
Ich finde es wirklich unglaublich faszinierend zu sehen, wie schnell Stephanie lernt und wie sie bestĂ€ndig in kleinen Schritten immer mehr die SelbstĂ€ndigkeit zurĂŒckerobert. Und ich freue mich ĂŒber jede Stufe, die sie auf diesem Weg zum fĂŒr uns allen eigentlich selbstverstĂ€ndlichen Alltag erklimmt. Es ist ein recht langer Weg, aber ein Teil davon liegt bereits hinter Stephanie und nicht mehr vor ihr.

Mach ruhig weiter so, meine Kleene!!!



2022 11.
Apr.

Wenn das Wetter von heute sich so gut weiterentwickelt, werden wir das nĂ€chste und lange (Oster-)Wochenende wohl endlich mal wieder rausgehen bzw. auf Achse sein können. WĂ€hrend des letzten Sams- und Sonntags spielte sich erneut alles nur in der Wohnung ab, aber wer uns kennt, weiß, dass wir auch hier durchaus unseren Spaß haben können …

Das Freitagsritual bleibt natĂŒrlich immer gleich: nachmittags im Pflegezentrum abholen, kurze Fahrt zum LĂŒneburger Kaufland, Abendessen draußen an der WĂŒrschtlbude (wenn das Wetter stimmt und es nicht zu kalt ist) oder drinnen beim BĂ€cker oder Asiaten …

…, ein fast einstĂŒndiger Wochen(end)einkauf, RĂŒckfahrt nach Wentorf und abschließend das Auspacken sowie Verstauen des Beutezuges – zack, da ist es auch schon 21 Uhr oder spĂ€ter. Also versacken wir danach gerne den Rest des Abends zappend auf dem Sofa und wenn wir es konditionstechnisch sogar schaffen sollten, gucken wir uns noch die „Heute-Show“ mit Oliver Welke live an.

FĂŒr den Rest des Wochenendes wird improvisiert. Stephanie fand vor ein paar Tagen im Pflegezentrum sehr großen Gefallen am Bingospiel, sodass sie sich das Equipment kurzerhand fĂŒrs Wochenende ausgeliehen hat. Also haben auch wir einmal die Kugeln krĂ€ftig rollen und das Auge geschwind ĂŒber unsere zwei ZahlenkĂ€rtchen schweifen lassen:

Mit diesem Song im Ohr und stĂ€ndig auf den Lippen („Popcorn“ von Hot Butter) spielten wir zweimal Best-of-Seven (wer hat die meisten Bingos nach insgesamt sieben StĂŒck) und ich schaffte beim ersten Durchgang in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Stephanie den Sieg …

… und beim zweiten kĂ€mpften wir verzweifelt gegen Carsten, der sogar unverschĂ€mt viele Zahlen auf seinen KĂ€rtchen „ankreuzen“ konnte:

Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht und wir haben am Ende sicherlich keine dauerhaften SchĂ€den zurĂŒckbehalten … dĂŒpp dĂŒpp dĂŒddĂŒp dĂŒpp dĂŒddĂŒ, dĂŒpp dĂŒpp dĂŒddĂŒp dĂŒpp dĂŒddĂŒ    😉

„Oder was sagst du dazu, mein Kind?“

Paßt!!!

Auch ĂŒber diese zwei Neuerungen haben wir uns im Laufe des Wochenendes sehr gefreut:

1.) Stephanie wurde einmal aufgefordert, beim Tippen auf der Tastatur auch den linken Zeigefinger fĂŒr die Buchstaben mit einzusetzen und nicht nur fĂŒr das DrĂŒcken der SHIFT-Taste. Was soll ich sagen, nach ein wenig Eingewöhnung klappte es ganz toll und ihre erste Reaktion war „Oh, damit geht das Tippen ja sogar noch schneller.“ … Win-Win!!!

2.) Nachdem sie an mehreren Tagen gezeigt hat, dass sie schon ganz alleine eine halbe Avocado perfekt auslöffeln kann, sollte sie dies auch mal mit ihrem FrĂŒhstĂŒcksei versuchen – ebenfalls mit großem Erfolg!!!

Damit wĂ€re ein weiterer Schritt in die UnabhĂ€ngigkeit getan und ich warte echt sehnsĂŒchtig auf den Tag, an dem sie ihr FrĂŒhstĂŒck von Anfang bis Ende komplett alleine bewĂ€ltigen kann. Es kommt derzeit immer mehr dazu und viel fehlt nun wirklich nicht mehr …

Apropos Fortschritte: ab und an möchte sie den Vergleich zu frĂŒher sehen und wir gucken uns dann alte Videos an. Diesen Samstag z.B. Beweise davon, wie sie anfangs Mensch-Ă€rgere-dich-nicht gespielt hat – wir haben ihr beim Ziehen des PĂŒppchens jedes einzelne Feld zum AnzĂ€hlen zeigen mĂŒssen und auch beim WĂŒrfeln ging noch so einiges schief.

Nach so einem direkten Vergleich ist sie wieder etwas beruhigter und kann ihren Erfolg viel besser genießen. Denn selbst stellt sie das Erreichte eben nicht so fest, da sie im Hinterkopf auch immer noch die Erinnerung hat, dass sie es ja mal schon konnte. Am Gedanken ĂŒber das Wie und Womit scheitert es generell nicht, sondern nur am Befehligen ihrer Muskeln und Körperteile.

Besonders deutlich wird das derzeit beim Schreiben und Lesen. Sie kann perfekt lesen, sie kennt alle Buchstaben und sie tippt mittlerweile sogar schon richtig lange Texte auf der Tastatur. Auch das Halten eines Stiftes und das Ziehen einer geraden und geschwungenen Linie funktioniert getrennt betrachtet recht gut … aber all das zu einem handgeschriebenen Buchstaben zu kombinieren, vermag sie einfach noch nicht. Was bei ihr dafĂŒr trainiert werden muss, nennt man Graphomotorik und diese Baustelle wollen wir die nĂ€chsten Tage intensiver angehen.

Mal sehen, ob wir das am verlĂ€ngerten Oster-Wochenende etwas mehr erreichen können und am Ende sogar schon die ersten Erfolge erzielen – drĂŒckt uns bitte die Daumen dafĂŒr!

Klar, es können sicherlich keine Übungseinheiten in SchulstundenlĂ€nge sein, aber in kleineren HĂ€ppchen und mit der ein oder anderen Ablenkung, wie z.B. dem Helfen in der KĂŒche …

… oder mit einem Feinmotorik fördernden Spiel (mittels des roten Magnetstabs werden die farbigen Kugeln durch das Labyrinth an die jeweilen Sammelstellen bugsiert) …

… könnte ein kleiner Erfolg am Montagabend, wenn wir sie wieder zurĂŒck ins Pflegezentrum bringen, sicherlich schon erkennbar sein. Wir lassen uns mal ĂŒberraschen …



2022 07.
Apr.

Da wetterbedingt an diesem Wochenende keine AusflĂŒge stattgefunden haben, können wir mal wieder gemeinsam einen Blick auf Stephanies Entwicklungen der letzten Wochen werfen. Auch die Anzahl der Fotos ist diesmal mit 17 StĂŒck eher moderat, oder?    😉

Am (Besuchs-)Dienstag haben wir ihre Fotowand weiter vervollstĂ€ndigt …

… und das Kind ist damit nun mehr als glĂŒcklich:

Es gibt sogar echt Zeiten, wo sie in ihrem Rollstuhl eben nicht in Richtung des Fernsehers gedreht werden möchte, sondern lieber mit Blick aufs Fenster oder auf ihre Fotos, die sie sich auch weiterhin mit wachsender Begeisterung anschaut. Das ist ein weiterer Beweis dafĂŒr, dass Stephanie meine Tochter ist – diese Fotoliebe hat sie definitiv von mir geerbt    🙂

Neben unserem gemeinsamen Abendessen – diesmal mit Leckereien vom BĂ€cker auf dem Weg nach LĂŒneburg – …

… und damit auch der Befriedigung ihrer großen Leidenschaft fĂŒr Mettbrötchen …

… gaben wir ihr eine erste EinfĂŒhrung zum neu gekauften 5-Tasten-Handy:

Wir konnten dabei schon erste Telefonate tĂ€tigen und somit gemeinsam die wenigen und mit unseren Handyrufnummern programmierten Tasten testen, aber fĂŒr eine eigenstĂ€ndige Nutzung hat es letztendlich doch noch nicht ganz gereicht. Das Gezeigte musste jetzt erst einmal ein wenig sacken und am Wochenende wurden auch noch ein paar Übungseinheiten fĂ€llig.

Aber sie fand die Idee ganz toll, da sie uns nun immer dann erreichen kann, wenn ihr danach ist. Vielleicht nutzen wir es zukĂŒnftig mal tĂ€glich fĂŒr einem abendlichen Schwatz inklusive ErzĂ€hlung, was jeder von uns so gemacht hat, sodass sie am Besuchstag und am Wochenende nicht immer gleich ĂŒber mehrere Tage nachdenken und referieren muss. Mal sehen, was am Ende möglich ist. Viel verkehrt kann sie damit jedenfalls nicht machen …

Aber ich versprach ja Ausblicke ĂŒber ihre (Weiter-)Entwicklungen. FĂŒr uns gehört dazu auf alle FĂ€lle ihr Umgang mit dem Wortquiz „Wordle„. Klar, bei besonders schweren Kombinationen oder von ihr unglĂŒcklich gewĂ€hlten Lösungsversuchen schafft sie es nicht immer innerhalb der sechs Möglichkeiten, aber sie bleibt generell bis zum Ende dran, ĂŒberlegt grĂ¶ĂŸtenteils sogar recht strategisch und schafft es somit auch immer öfter zu lösen. Am Freitag wollte sie nach dem Wochen(end)einkauf unbedingt noch „wördeln“ und mit dem letzten Versuch bekam sie ZWERG raus. Am Sonntagmorgen gelang ihr sogar dies:

Damit war sie echt schneller als wir beide (Carsten mit 4, ich mit 5 Versuchen) und natĂŒrlich megastolz auf sich – zu Recht!!! Sie geht mittlerweile immer mehr mit Strategie an Dinge ran und merkt sich am Ende sogar diese Wege. Im Vergleich zu vor einem halben Jahr definitiv eine deutliche Verbesserung.

Auch am FrĂŒhstĂŒckstisch erlangt sie weiterhin eine gute Routine fĂŒr ihre eigenen AblĂ€ufe. Ihre Kaffeezubereitung mĂŒssen wir nur noch wenig unterstĂŒtzen, denn sie schraubt das Glas mit dem löslichen Kaffeepulver selbststĂ€ndig auf, fĂŒllt alles ganz alleine in ihre Tasse und verschließt es hinterher auch wieder.

Ich gebe ihr noch 2-3 Monate und sie schneidet ihr Brötchen dann mit Sicherheit gĂ€nzlich ohne Hilfe auf – Carsten hilft ihr derzeit noch beim Drehen in der linken Hand und beim geraden Durchschneiden in zwei HĂ€lften. Schmieren und Essen geht ja schon seit Wochen völlig selbststĂ€ndig. Eine neue Herausforderung wird danach sicherlich das FrĂŒhstĂŒcksei, auf das sie an den Wochenenden in Wentorf nicht verzichten möchte, denn das Köpfen und Auslöffeln ist fĂŒr sie bestimmt die nĂ€chste richtig große Herausforderung. Hierbei darf schließlich nix schiefgehen und die Eierschale ist zudem empfindlicher als all das, was bei ihren bisherigen AblĂ€ufen so zum Einsatz kommt.

Apropos Einsatz: an diesem Wochenende konnten wir mit Stephanie zum ersten Mal den neuen Transportrollstuhl (rechts im Bild) …

… und den Badewannenlifter ausprobieren. Mit diesem Rolli passt sie endlich auch durch schmalere TĂŒren, wie z.B. die von unserem Bad, und durch den „Sitzfahrstuhl“ haben wir nun eine Möglichkeit, sie wieder aus der Wanne heraus zu bekommen – rein wĂ€re bislang das kleinste unserer Probleme gewesen    😉

Dieses Gesicht spricht BĂ€nde … „Und, wie fandest du das Baden und Haare waschen?“


[keine Angst, das Kind hat dieses Foto fĂŒr den Blog selbst freigegeben!]

Da aber nicht nur Stephanie bei uns etwas lernen soll, sondern auch unser Gast aus der Ukraine, kombinierte Carsten gleich mal mehrere Übungseinheiten:

Er zeigte auf eine Sache im Wimmelbuch, Stephanie musste das Bild erkennen und das deutsche Wort fĂŒr Sveta laut und verstĂ€ndlich mit dazugehörigem Artikel aussprechen. Und zwar so: „Katze … die Katze“, „Haus … das Haus“ oder „Baum … der Baum“. Umgangssprachliche „Vernuschelungen“ waren hierbei nicht erlaubt – also kein „Eima“, „Leita“ oder „Tafl“. Sveta hat sich jedes Wort inklusive Artikel notiert und dabei durch mich die Übersetzung ins Russische bestĂ€tigen lassen – was wiederum Stephanie aufschnappte und sich somit zum Teil auch noch an ihren eigenen russischen Wortschatz von damals erinnern konnte. Die drei haben ĂŒber eine Stunde damit zugebracht und wenigstens zwei Personen konnten dabei viel ĂŒben und lernen: Stephanie das Erkennen von Bildern und ihre deutliche Aussprache sowie Sveta mehr deutsche Wörter. Carsten wird sich sicherlich nicht sehr viele der russischen Begriffe gemerkt haben, was ich aber auch nicht erwarte. Er versteht eh schon jetzt viel zu viel, wenn Sveta und ich ĂŒber ihn lĂ€stern    😉

Samstagabend haben wir fast zwei Stunden lang zu viert Mensch-Ă€rger-dich-nicht gespielt und erneut konnte Stephanie uns ĂŒberraschen. Sie baute das Spielfeld ganz ohne Hilfe und Anweisung auf …

… wĂŒrfelte, als hĂ€tte sie das schon 1000. Male gemacht und selbst beim Ziehen des Spielsteins brauchte sie anfangs nur noch etwas UnterstĂŒtzung.

Allerdings haben wir an dem Abend auch sehr deutlich sehen können, wie Stephanies Konzentration so ab 45 Minuten kontinuierlich abnahm. Sie versuchte dann immer mehr mit dem Spielstein in die falsche Richtung zu gehen, ließ beim AbzĂ€hlen gerne mal ein Feld aus und vor allem suchte sie vor dem Ziehen immer lĂ€nger nach dem Pin in ihrer Farbe.

Stephanie erreichte mit GrĂŒn nach ca. 1 Stunde und 15 Minuten das Spielziel (lĂ€nger hĂ€tte sie sicherlich auch nicht mehr durchgehalten) und ich mit Gelb nur ca. 10 Minuten spĂ€ter (Hurra!!!), sodass danach noch Carsten mit Blau und Sveta mit Rot umherziehen mussten – diese VerhĂ€ltnisse sprechen BĂ€nde:

Arme Sveta … oder doch nicht? Sie erwischte Carstens Pin dann doch noch kurz vor seinem Stall und startete ab da eine unvergleichliche Aufholjagd. Da er jetzt nur noch 1er, 2er und 3er wĂŒrfelte, konnte sie nach und nach ihre PĂŒppchen in den Stall bringen und „lochte“ am Ende ganz dekadent mit einer 6 und einer 3 ein. Carsten war zu dem Zeitpunkt mit seinem Blauen gerade mal am Haus von GrĂŒn vorbeigezogen – was haben wir alle gelacht und gescherzt. Sprachenwirrwarr hin oder her! Ein toller Abend!!!

Das Nachlassen der Konzentration bei Stephanie zeigte sich auch am Sonntagvormittag ganz deutlich, als sie sich an einem Spiel der Maus-App versuchte, bei der sie RohrstĂŒcke verbinden und eine komplette Leitung mit einer vorgegebenen Anzahl an Teilen verlegen muss.

Nachdem das Spiel fĂŒr sie vor Wochen noch eine schier unlösbare Aufgabe darstellte (Carsten agierte zwischenzeitlich sogar schon mit zurechtgeschnittenen Knickstrohhalmen, um die jeweiligen RohrstĂŒcke zu simulieren), konnte er am Samstag gemeinsam mit ihr bis Level 12 lösen. Am nĂ€chsten Tag sollte sie alleine ganz von vorne anfangen und schlug sich anfangs auch richtig gut – endlich hatte sie das Prinzip verstanden. Ab Level 5 fiel ihr das Kombinieren schon schwerer (so nach ca. 30 min) und sie benötigte ab da wieder immer mehr seine UnterstĂŒtzung. Bei Level 8 bzw. nach 1 Stunde war aber komplett die Luft bei ihr raus und wir suchten lieber eine andere Aufgabe fĂŒr das Kind. Sie durfte mir dann kurzerhand in der KĂŒche helfen und ihren Akku beim Zuckerschotenschnibbeln aufladen.

Doch wir sehen hierbei vor allem das Positive: Stephanie kann bis zu 30 min auf Hochtouren laufen und schafft es trotzdem noch darĂŒber hinaus, sich wenigstens etwas auf die gestellte Aufgabe oder Übung zu konzentrieren. Und sie verliert danach auch nicht immer die Erinnerung ans Erlernte, sondern kann schnell wieder daran anknĂŒpfen … meist reicht sogar schon nur einmal drĂŒber zu schlafen. Wir haben schon so oft Übungen und Lernphasen abgebrochen, weil Stephanie auch nach dem 10. ErklĂ€rungsversuch keinen Zugang dazu fand, doch am nĂ€chsten Tag oder etwas spĂ€ter reichte ein einziges kleines Auffrischen und sie kam dann damit schon im Ansatz zurecht. Da wĂ€re ja wieder unser Credo: Schrittchen fĂŒr Schrittchen.

So war es auch bei der Übergabe ihrer neuen Fernbedienung, mit der sie sowohl den Fernseher als auch das Radio steuern kann. Wir brachten sie Sonntagabend ins Pflegezentrum, nagelten die in der Woche gelieferten Wanduhren an die dafĂŒr vorgesehen Stellen, ĂŒbten noch einmal kurz mit dem 5-Tasten-Handy und dann zeigte Carsten ihr ausfĂŒhrlich das neue „Werkzeug“.

Als wir gingen, lag sie schon im Bett (durch uns, da wir es auch ohne Lifter können) und versuchte mit der Fernbedienung klarzukommen …

… doch allzu viele Hoffnungen machten wir uns nicht. Zum GlĂŒck hĂ€tte sie bis Dienstag ja noch die alte Bedienung als Backup zur VerfĂŒgung. Aber weit gefehlt, denn sie sagte uns schon am ĂŒbernĂ€chsten Tag, dass sie es nach anfĂ€nglichen Schwierigkeiten doch noch hinbekommen hat. Und wann sagte sie uns das? Nicht nachmittags wĂ€hrend unseres Besuches, sondern schon am Dienstagvormittag per Handy!!!!!!!!!!!!    😉

Sie ist und bleibt unser ĂŒberdimensionales Überraschungs-Ei … und da steckt sicherlich noch enorm viel mehr drin, als nur Spiel, Spaß und Spannung. Wir halten durch, ihr auch?    😉