Jan
Carsten und mir war es sehr gut bewusst, dass wir ohne die tatkrĂ€ftige Hilfe unserer Freunde es nie und nimmer geschafft hĂ€tten, unseren Umzug vom Haus in die Wohnung so schnell und so unkompliziert durchzuziehen. Und, da wir uns nun vollstĂ€ndig in den neuen vier WĂ€nden eingerichtet und eingelebt haben, war es an der Zeit, uns bei unseren lieben Helfern zu bedanken. Es liegt auf der Hand, dass sich die russische KĂŒche dabei mal wieder als liebevolles Dankeschön fĂŒr Herz, Seele und Magen eignet. Da unsere eigenen vier WĂ€nde jetzt zu klein fĂŒr so viele Leute sind, haben wir uns an die RĂ€umlichkeiten „Baba Jaga“ erinnert. Dem Inhaber sind wir bereits bei unserer Wodkaverkostung in seinem damaligen Restaurant „Stroganoff“ begegnet und ein paar Jahr spĂ€ter schwatzten wir mit ihm zusammen in seinem damals neuen Bistro „Samowar“ in der Dresdner Neustadt – es war uns also bekannt, dass er eine eigene Pelmeni-Manufaktur unterhĂ€lt. Deshalb haben wir beschlossen, bei ihm einen Pelmeni-Kochkurs fĂŒr unsere Freunde zu buchen.
Am letzten Freitag war es dann endlich soweit. Als wir ankamen, war der Tisch am Ofen schon mit vielen leckeren Vorspeisen gedeckt, die Kerzen brannten und auch an russischer Musik mangelte es nicht:
Hier noch ein Ausschnitt etwas nĂ€her   đ   besonders die gefĂŒllten Eier waren unbeschreiblich lecker!
Nach einer kleinen StĂ€rkung inkl. der ersten Wodka-Runden wurden HĂ€ubchen und SchĂŒrzen ausgeteilt und wir durften uns in der KĂŒche blicken lassen. Auf dem FotoÂ ĂŒberwacht Carsten in voller Montur und mit dem Nudelholz in der Hand zusammen mit dem Chef des Hauses, dass der Teig auch wirklich von allen ordentlich geknetet wird   đ   er muss diesen ja danach auch zum Teil selbst ausrollen   đ
Aber vorher kĂŒmmerte er sich noch mit Hingabe darum, dass die FleischfĂŒllung (aus echtem Fleisch!) erst den Weg zum Fleischwolf findet,
dann ordentlich gewĂŒrzt wird
und sich mit viel Kraft und Liebe sowie einiger Kostproben    đ   zu einem schmackhaften Pelmeniinhalt entwickelt.
Jetzt war alles bestens vorbereitet und es ging gleichzeitig auf 4 Arbeitstischen los mit dem Ausrollen, Ausstechen, FĂŒllen und Formen.
Beim Formen hat man sich erst damit beschĂ€ftigt, die typische Pelmeniform hinzukriegen: Kreis ausstechen, Fleisch darauf packen, zusammen zu einem Halbkreis klappen, die RĂ€nder fest andrĂŒcken und die Enden dieses geschlossenen Halbkreises dann zusammenbiegen. Es war am Anfang gar nicht so leicht, aber bald hatten alle den Dreh so gut raus, dass man schon andere Formen ausprobiert hat:
SĂŒĂ, der Teddy!!! Auch mit seiner herzhaften FĂŒllung im dicken Bauch   đ
Als das Fleisch verbraucht wurde, durften wir die Arbeitskleidung ablegen und zurĂŒck an den Tisch gehen. Die Kochzeit unserer Ergebnisse wurde mit Quizfragen ĂŒber Russland ĂŒberbrĂŒckt … da war Herr Tanz schon perfekt vorbereitet, uns die Wartezeit zu verkĂŒrzen. Es dauerte aber auch gar nicht lange, bis wir die eigenhĂ€ndig gemachten Pelmeni auf dem Tisch stehen hatten:
So hat sie Ines von der anderen Tischseite gesehen und fotografiert:
Wer mich kennt, weiss aber, dass es nicht nur dabei geblieben ist. Den obigen Standardteigtaschen folgten anschlieĂend noch Wareniki (eine gröĂere AusfĂŒhrung und ohne zusammengeklappten Enden) mit Kartoffeln und Sauerkraut aus den gefrosteten VorrĂ€ten von Herrn Tanz – auch diese waren sehr lecker.
Als Nachtisch gab es dann Wareniki mit Kirschen. Hier hat Ines es zum GlĂŒck geschafft, wenigstens noch ein Foto zu machen, bevor sie alle schwuppdiwupp aufgegessen waren.
Die KirschfĂŒllung war sogar der Favorit der Frauen, wĂ€hrend die MĂ€nner, insbesondere mein eigener natĂŒrlich, eher von der Fleischversion angetan waren. So bekam Carsten sogar noch einen weiteren Teller mit Fleischpelmeni, da er freiwillig auf die sĂŒĂen Wareniki verzichtete:
Als EntschĂ€digung musste er aber auch noch fĂŒr ein ganz besonderes Portrait herhalten:
Wir haben beim Essen alle gestellten Quizfragen sehr gut beantworten können, wobei manche davon – wenigstens fĂŒr mich – sogar recht leicht waren, bei einigen aber mussten wir wirklich demokratisch abstimmten, was die Mehrheit fĂŒr richtig hĂ€lt, da keiner von uns die korrekte Antwort wusste. Am Ende hatten wir dann doch genug Punkte gesammelt, um als Gruppe einen Gewinn einzuheimsen. Den Lohn haben Carsten und ich als „Gastgeber“ erhalten: er hat eine Packung WĂŒrfel mit kyrillischen Buchstaben bekommen, um noch besser Lesen zu lernen und ich bin jetzt bestens fĂŒr einen richtig harten Winter gerĂŒstet, denn mit dieser MĂŒtze sind meine Ohren definitiv unfrostbar   đ
Es war ein wunderbarer Abend und alle hatten ganz viel SpaĂ, wurden so richtig satt, lernten viel NeuesÂ ĂŒber die sowjetisch-russische Kultur, probierten sich durch neue Wodkasorten und begannen das Wochenende so richtig zĂŒnftig deftig.
Ich kann diesen Kochkurs wirklich nur wĂ€rmstens weiterempfehlen   đ   vielleicht kommen wir auch noch einmal dorthin, um in gleicher oder Ă€hnlicher Gesellschaft in aller Ruhe am Samowar zu sitzen und genĂŒsslich Tee zu trinken, denn auch das kann man im „Baba Jaga“ (Berliner StraĂe 48 in Dresden-Friedrichstadt) machen   đ
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