Sep
…trĂ€gt diesen Namen inzwischen etwas zu Unrecht. Denn heute erinnerte es mich an den Todestag meines Vaters.
Er ist vor zwei Jahren eingeschlafen, nachdem der Hautkrebs ihn besiegt hat. Ich schĂ€tze, dass ich heute nicht sonderlich konzentriert bei allem sein werde, was ich tun muss, denn natĂŒrlich geht mir Einiges durch den Kopf, was ihn betrifft.
Es mag seltsam klingen, aber er hat in meinem Leben eine wichtigere Rolle gespielt als meine Mutter. Mit ihm habe ich die Zeit bis zur Einschulung verbracht, denn meine Eltern wollten nicht, dass ich in einen Kindergarten gehe. Ich erinnere mich an viele kleine Momente, welche wie einzelne Puzzelteile in meinem Kopf abgelegt sind. FĂŒr manch eine Tat schĂ€me ich ich mich noch heute vor ihm, aber die ĂŒberwiegende Mehrheit zeigt mir immer wieder, dass ich mit ihm eine wirklich glĂŒckliche Kindheit voller Liebe, aber auch Konsequenz verbracht habe.
Jetzt, nach zwei Jahren weiss ich auch, dass er der Kern der Familie war, welcher alles im Stillen organisiert hat, alles, was fĂŒr ein friedliches Miteinander nötig war. Diese Rolle konnte meine Mutter leider nicht ĂŒbernehmen, daher entwickelte sich jetzt das Leben meiner Verwandschaft in der Ukraine in eine Richtung, welche man nicht mehr als normales Familienleben bezeichnen kann. Es ist schwer zu beschreiben, da mich das sehr betrifft, aber ich wĂŒnschte, es wĂ€re so geblieben wie es zu den Zeiten war als mein Vater noch lebte.
Ich werde heute Abend meine SchwĂ€gerin Walja anrufen und mit ihr ein paar Erinnerungen an ihn austauschen. Trotz, dass sie keine Blutsverwandte von ihm und von mir ist, scheint sie derzeit die einzige Person zu sein, welche ihn genau so im GedĂ€chtnis behĂ€lt, wie ich es auch tu …
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