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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 09.
Nov

Da ich dem Universum beweisen konnte, dass ich mich wohl ganz gut um neurologische Patienten kümmere, habe ich nun ungefragt die Einladung für eine Fortbildung zur Pflege von Patienten mit orthopädischen Besonderheiten bekommen … aus familiären Gründen konnte ich die einfach nicht abschlagen   😉

Aber mal von Anfang an: Carsten und ich sind über das Wochenende und den Feiertag am Dienstag für einen fünftägigen Erholungsurlaub (pah !) ohne Stephanie nach Safaga, Ägypten, geflogen. Am vierten Tag ist es dann passiert, zum Glück erst nachdem wir eine ganz ganz tolle Schnorcheltour im Roten Meer mitmachen konnten:

Carsten rechter Fuß traf am späten Nachmittag auf das unglückliche Zusammenspiel von Wasser und rutschigem Untergrund, sodass sein Körper automatisch korrigieren wollte, was am Ende zu einem Abriss der Sehne zwischen Oberschenkelmuskel und Kniescheibe führte. Ausgerechnet ihm, dem König des Nicht-Hinfallens – sei es beim Wandern oder Laufen, er hat es am Ende immer wieder geschafft, sich zu fangen oder wenigstens so zu fallen, dass nicht mal blaue Flecken zu sehen waren. Bei mir war das bislang immer anders …

Jedenfalls lag er nun da wie ein Fisch auf dem Trockenen und konnte sein rechtes Bein nur noch kerzengerade halten, um wenigstens schmerzfrei zu sein. Nach gefühlten Stunden des Wartens auf den Notarzt vom Hotel für die Erstversorgung und auf den Krankenwagen für die Fahrt zum 40 min entfernten Krankenhaus in Hurghada, kam Carsten in den zweifelhaften Genuss, eine medizinische Versorgung in einem ägyptischen Krankenhaus kennenzulernen. Nach dem Röntgen (Bleischürzen hingen an der Wand, wurden aber weder für den Patienten noch für den Radiologen genutzt und das Gerät war maximal aus den 80ern) forderte er nur eine Fixierung des gesamten rechten Beines ein und verwies auf unseren geplanten Flug am nächsten Tag zurück nach Hause – zack, 2500 Euro mehr auf der Kreditkartenrechnung, aber zum Glück haben wir eine Auslandskrankenversicherung.

Da er einigermaßen schmerzfrei war, konnten wir den nächsten Tag die Zeit im Flughafen und die fünf Stunden Flug relativ gut überstehen und sind dann vom Hamburger Flughafen mit dem Taxi direkt ins Krankenhaus in unserer Nähe gefahren. Carsten kam gegen 23 Uhr in die Notaufnahme und ich bin mit dem Taxi weiter in die Residencia OLCA gebracht worden.

Ein CT bestätigte den Durchriss der Sehne und zwei Tage später (am DO) lag er auf dem OP-Tisch.

Natürlich war die Erholung des Urlaubs wie verflogen, denn ich musste schon am nächsten Tag nach der Rückkehr ins Büro, zuhause streikte zudem das Internet und sämtliche Organisation für Stephanie und uns hatte sich ja auch etwas angehäuft, z.B. Post von der Krankenversicherung oder vom Pflegezentrum, die er zwischen Tür und Angel bzw. ohne Unterlagen und Rechner erledigen musste.

Und es kamen für mich neben dem Arbeitstag jetzt natürlich auch noch meine abendlichen Besuche im Krankenhaus dazu …

Aber Stephanie hat es sicherlich noch härter getroffen, denn neben unseren Umständen ist sie wahrscheinlich die größte Leidtragende bei der ganzen Sache, da das Kind bisher voll im Pflegezentrum bleiben musste. Ich kann sie leider nicht wie Carsten alleine transferieren, z.B. ins Auto. Aber wir tüfteln bereits an einer Lösung und vielleicht können wir morgen schon etwas mit ihr einüben. Durch ihren Aktivrolli hat sie jetzt ja auch ein paar mehr Muckis in den Armen   😉

Doch selbst wenn das klappt, bleiben weiterhin größere Einschränkungen, denn Carsten wird diese Schiene noch mindestens weitere fünf Wochen tragen müssen und läuft vor allem jetzt selbst an Krücken:

Dabei darf er das rechte Bein überhaupt nicht bzw. nur mit ca. 20 kg belasten. Und so längere Strecken mit über 100 m an Krücken zu laufen, ist zudem sehr schweißtreibend. Dabei hatten wir so viel geplant: Andrea kommt am Montag mit Olivia für ein paar Wochen in die Residencia OLCA, wir wollten mit Stephanie das Standing weiter üben (siehe letzten Blogeintrag), wir planten für einen besseren Umgang mit dem Rolli mindestens an den beiden Terminen im Monat bei Sit’n’Skate teilzunehmen (der erste Besuch dort vor unserem Urlaub hat uns allen sehr viel Spaß gemacht), wir wollten mit ihr gemeinsam nach einer zukünftigen WG suchen und bei schlechtem Wetter auch so einige Indoor-Unternehmungen machen, wie z.B. Miniaturwunderland, Museum der Illusionen, Chocoversum, Dialog im Dunkeln, Michel-Besteigung, Hamburg Dungeon oder mal die ein oder andere bekannte TV-Show im Studio miterleben (z.B. „Wer weiß denn sowas“ oder „Extra 3“). Das wird jetzt wohl alles getrost bis Ende Januar ruhen müssen, denn erst dann dürfte Carsten wieder 100%ig einsatzbereit sein. Egal, da müssen wir nun gemeinsam durch!

Jedenfalls wurde mein Mann schon am Samstag (Donnerstag war die OP!) mit einer ca. 15 cm langen Narbe und ca. 25 Tackern (ein Foto erspare ich euch) entlassen und er konnte sein OLCA-typisches Sonntagsfrühstück mit Brötchen, Ei und Kochschinken/Remoulade/Maggi sehr genießen:

Im Ruhezustand ist er weiterhin schmerzfrei und kann sich nur mit Krücken und einem gestreckten rechten Bein fortbewegen oder sitzen, was dann natürlich gelegentlich höllisch schmerzt / zieht. Zum Glück haben wir noch den einfachen Transportrollstuhl von Stephanie, den er nun so umgebaut hat, …

… damit ich ihn z.B. heute zum Orthopäden in ein Ärztehaus karren konnte.

Es geht ihm also entsprechend gut und er ist noch bis Ende der Woche krank geschrieben. Ab Montag wird er aber schon wieder zu 100% im HomeOffice arbeiten können.

Wir werden weiterhin unser Bestes geben, auch wenn die Eckdaten bei ihm erst einmal nicht so rosig aussehen: sechs Wochen starre Schiene und keine Beugung des Knies sowie fast Null Belastung (eben maximal nur die 20 kg), danach eine sogenannte Don-Joy-Orthese, die über mehrere Wochen in kleinen Gradschritten für die Beugung des Knies immer weiter geöffnet werden kann (30, 60, 90, 120 Grad), dadurch natürlich Krücken bis mindestens Ende Januar und final sechs Monate keine Sprungsportarten. Das wird schon wieder!!!

Aber bitte drückt vor allem Stephanie die Daumen, dass wir sie schnellstmöglich wieder zu uns nach Wentorf holen können, denn sie vermisst uns wirklich sehr. Blöd gelaufen das alles …

4 Antworten zu “Mein Wechsel von der neurologischen zur orthopädischen Patientenbetreuung”

  1. Anna sagt:

    Ihr Lieben … es ist immer wieder erstaunlich, wie ihr alles letztendlich „meistert“. Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen informativen Bericht, er hilft eure Situation etwas einschätzen zu können.
    Für die nächsten Wochen/Monate wünsche ich allen viel Geduld.
    Mit herzlichen Wünschen schicke ich ein aufmunterndes Lächeln aus Nashville.‍♂️

  2. Alex sagt:

    Ihr Lieben,

    ich schicke euch viele Genesungswünsche aus Kölle!
    Wie schade, dass der wunderbare Urlaub mit der Bekanntschaft des ägyptischen Gesundheitssystems endete.
    Und ich schließe mich Anna an: ihr wuppt das – mit eurer Pragmatik und dem Geschick, das Beste aus unmöglichen Situationen zu machen.

    Ich denke an euch und entschuldige mich für meine mangelnde Anwesenheit im Blog. Ich lese aber fleißig mit!

    Ich drücke euch aus der Ferne
    Alex

  3. Anne sagt:

    Ihr Armen, das fehlte noch! Mist. Also durchhalten bis Ende Januar.
    Hatte eine ganze Weile nicht mehr reingeschaut, aber irgendwas erinnert mich dann wieder an Stephanie und dann hole ich mit der Lektüre auf.
    Da entdeckte ich auch das Foto von dem Badesee bei Bergedorf, wo ich ja selber schon 2mal (mit 2 oder 3 Jahren Abstand) baden war. Keine Ahnung, ob ich diese Gelegenheit nochmal im Leben bekomme. Will gar nicht mehr weg aus Lyon!

  4. Ulrike sagt:

    Hallo Ihr lieben Grüsse aus Dortmund , ich/ wir wünschen
    Gute Besserung. Ich erspare euch gute Tips aus fachlicher
    Sicht. Wünsche jedoch von Herzen eine gute Kollegin an die Seite. Der Körper war wohl an sein Grenzen gestoßen und hat eine Auszeit genommen. Diese Gedanken sind nicht erfunden
    sondern stammen aus meinem Erfahrungsschatz.

    Ich wünsche Euch weiterhin gute Gedanken und viel Kraft
    sowie Zuversicht .Habt trotzdem ein schönes entspanntes Weihnachtsfest und für 2024 nur Gutes. Ganz liebe Grüße von Markus, Litó mit Marc und Uli

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