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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2015 27.
Sep

Wenn jemand denkt, dass TeddybĂ€ren nur aus Spaß an der Freude verreisen, der ist definitiv schief gewickelt. Unsere Nasen sind sehr neugierig wissbegierig und die Knopfaugen stets wachsam. In diesem Sommer haben Kl. Dinkelmann und ich uns eine wissenschaftliche Aufgabe gestellt und uns dem Vogelleben gewidmet. Ein echt spannendes Thema, sag ich euch! Und egal wo wir waren: in Polen oder in der Ukraine, an der Ostsee oder an der Alster – wir waren immer bĂ€reit als Vogelkundler zu agieren. Manchmal hat man einen Tipp von einem Insider gebraucht:

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KĂ€fer wissen komischerweise immer, wo man Vögel finden kann, abĂ€r ich verstehe ich nach wie vor nicht, warum sie uns nie zu ihnen fĂŒhren wollten …

Ab und zu standen wir allerdings vor geschlossener TĂŒr. Da waren die Vögelchen wohl gerade ausgeflogen.

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Da wir ja Novizen auf dem Feld der BĂ€rnithologie sind, mussten wir manch peinlichen RĂŒckschlag einstecken. Kl. Dinkelmann hat gelesen, dass Kanarienvogel klein und gelb sind und freute sich bĂ€rig, dass er unterwegs ganz viele von ihnen auf einem Haufen entdeckte:

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Ja, sie waren klein, gelb und sĂŒĂŸ, hießen abĂ€r Mirabellen und nicht Kanarienvogel! Mama sagte, das sie nicht fliegen können (nur nach unten) und dass man sie essen kann.

Und beinahe hat man uns auch fĂŒr lecker befunden! Da sind wir den hungrigen MĂ€ulern vermutlich ein wenig zu nah gekommen:

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GlĂŒcklicherweise haben wir ihren Geschmack nicht getroffen, wir waren wohl zu pelzig! Nach unserer Befreiung mussten wir erst einmal etwas Luft schnappen und verschnaufen:

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Ab da haben wir angefangen, uns mit einer besseren Tarnung zu beschÀftigen. Einmal tat ich so als ob ich gerade im Sinkflug bin, um die Tauben zu verwirren:

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Wir lernten natĂŒrlich, vorhandene Möglichkeiten fĂŒr einen guten Beobachtungsposten zu nutzen:

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Den Nachteil eines zu guten Verstecks könnt ihr sicher selbĂ€r sehen – da sieht man nicht sehr viel, besonders, wenn die doofen Vögel sich auch noch liebĂ€r als U-Boot statt wie ein Segelschiff benehmen. Wie uns der Schwan dort entdecken konnte, bleibt immer noch ein RĂ€tsel, abĂ€r er hat uns ganz gewiss gesehen, so wie er uns anguckt!

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Dieser Schwan war anfangs auch ganz schön misstrauisch:

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Hat uns dann doch seiner Familie vorgestellt, abÀr wir durften von ihnen nur ein Foto im BÀricht verwenden, auf welchen sie nicht eindeutig zu identifizieren sind. Deshalb seht ihr keine Vogelgesichter, das mussten wir eben versprechen.

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Wir haben auch Sand als Versteckoption genutzt, bei mir ging das ziemlich gut, aber Kl. Dinkelmann ist ein wenig zu auffÀllig mit seinem blauen Pelz. VorsichtshalbÀr schauten wir uns deshalb die Möwen liebÀr aus der Ferne an:

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Bei einer Taube konnten wir uns einfach dazusetzten. Sie war ein wenig einsam, die graue Taube, und hat sich ĂŒbĂ€r unsere Gesellschaft gefreut.

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Sie hat uns ĂŒbrigens erzĂ€hlt, dass Vögel aus Eiern kommen. Dem wollten wir nachgehen und machten uns wieder auf den Weg. Ich war wie ĂŒblich der Spurenleser:

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Und dann haben wir zusammen gerĂ€tselt, wohin die Spur uns fĂŒhren mag:

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Am Ende haben wir Eier gefunden. Sie waren echt schön! Daraus werden bestimmt einmal viele hĂŒbsche Vögelchen schlĂŒpfen!

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Dem Vögelchen aus diesem Ei möchte ich ehrlich gesagt nach dem SchlĂŒpfen liebĂ€r gar nicht erst begegnen! Ich schĂ€tze, ihm wird unser pelziger Geschmack am Ende egal sein!

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FĂŒr unsere wissenschaftliche Erkenntnisse haben wir sogar einige Hindernisse ĂŒbĂ€rwunden. Zusammen schafften wir das ganz locker!

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Dieses Luftikuslebewesen, welches bei uns landete, konnte auch fliegen, abĂ€r ein Vögelchen war das definitiv nicht … eher ein komischer Kauz!

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So, damit wÀren wir am Ende unserer bÀrigen Vogelkundestunde angelangt. Was wir uns im nÀchsten Jahr genauer angucken wollen, wissen wir jetzt noch nicht. Vielleicht mal Fische?

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Bis demnÀchst! Euer Heini.



2015 21.
Sep

Neben unseren ersten EindrĂŒcken (Carstens Version & Olgas Version) gibt es auf vielfachen Wunsch jetzt noch mehr Bilder und die dazugehörigen, kurz zusammengefassten Geschichten … es war megaschwer sich auf nur 100 Fotos zu beschrĂ€nken. Es sind diesmal sogar nicht nur unsere Momentaufnahmen in der Galerie zu finden, denn durch den Austausch der Dateien mit den anderen HochzeitsgĂ€sten bekamen wir so manches Bild in die Finger, was besser als unsere eigenen war oder von uns gar nicht fotografiert wurde. Deswegen bedanken wir uns ganz herzlich bei Gerald, Baptiste, Fabien und Ramiro fĂŒr ihre tollen Aufnahmen! Aber das Gros wurde doch noch eigenstĂ€ndig gesehen und als bildliche Erinnerung dauerhaft gespeichert    😉

In einer Buchhandlung in Lemberg haben wir auf einem Buch das folgende Zitat gefunden: „Die Ukraine wird ein neues Griechenland werden …“ –> derzeit muß man wohl eher sagen: HOFFENTLICH NICHT !   ;o)

Dies das vollstĂ€ndige Zitat von Johann Gottfried Herder (1769): „Die Ukraine wird ein neues Griechenland werden; der schöne Himmel dieses Volkes, ihr lustiges Wesen, ihre musikalische Natur, ihr fruchtbares Land usw. werden einmal aufwachen.“ –> das wiederum unterschreiben wir voll und ganz !

Wir wĂŒnschen euch ganz viel Spaß beim Bildergucken und fragt uns ruhig, wenn euch irgendetwas unklar oder seltsam vorkommt – das, was wir selber wissen, teilen wir gern mit euch!



2015 20.
Sep

Nein, nein, es geht nicht um die derzeit so stark beworbenen Schokoerzeugnisse mit KirschenfĂŒllung    😉
Wobei, ĂŒber diese freuen wir uns derzeit, ehrlich gesagt, auch    😉
Aber da man sich nicht nur um den Leib kĂŒmmern sollte, sondern auch um die Seele, geht es diesmal ausnahmsweise nicht ums Essen, sondern um Kultur    😀

Meine LieblingslesebĂŒhne Phrase4 hat sich in der Ferienzeit ebenfalls eine Sommerpause gegönnt, aber nun im September ging wieder los mit den lustigen und nachdenklichen Kurzgeschichten. Diesmal endlich wieder in der ursprĂŒnglichen Stammbesetzung: Francis Mohr, Lars Hitzing, Henning H.Wenzel und Sabine Dressler. Sabine musste fĂŒr ein halbes Jahr aus beruflichen GrĂŒnden aussteigen und jetzt kehrte sie wieder auf die Couch in der VerĂ€nderBar zurĂŒck.

Vorher haben wir uns aber fĂŒr ein Fotoshooting getroffen, bei welchem Carsten mir wieder mal als treuer und gewissenhafter Assistent zur Seite stand. Die Models wollten unbedingt eine „abgerockte“ Kulisse fĂŒr diese Aufnahmen haben. Da zahlten sich meine StreifzĂŒge fĂŒr meine diversen Fotoprojekte aus und ich schĂŒttelte ganz locker eine passende Gegend aus dem Ärmel. Die Vier freuten sich ganz offensichtlich sehr darĂŒber    😀

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Aber sie konnten sich auch ganz geschickt völlig lÀssig ins Bild setzen oder stellen:

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Ich habe auch wieder meine Lieblingspose namens „KĂ€fer auf dem RĂŒcken“ angenommen, um die Perspektive etwas zu verĂ€ndern:

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Doch ich habe meine Chance zur Vergeltung ebenfalls genutzt    😉

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Ich sagen nur: Glitter und Glamour    🙂

Bei der nĂ€chsten Einstellung kann ich nur hoffen, dass man dabei nicht zwingend an Anna Karenina und ihr Ende denken muss    😉

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Auch ihre bereits erschienen BĂŒcher durften mal ins Bild:

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Im November kommt noch eins dazu, denn auch Sabines Geschichten dĂŒrfen demnĂ€chst die DIN A4-BlĂ€tter verlassen und bekommen einen festen Einband beim Zwiebook-Verlag. Aber auf dem anschließenden Leseabend nach dem Fotoshooting war noch die fĂŒr lesende Nutzer unhandliche Form angesagt:

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Alle acht vorgelesenen Geschichten waren diesmal echt spitze! Und ist das nicht mit das schönste Lob fĂŒr einen Autoren, wenn die Kollegen auf der Couch sich genau so wie das Publikum kaputtlachen ?!    😉

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Ich habe mich diesmal ĂŒbrigens ganz bewusst beim Erraten der aktuellen Phrase zurĂŒckgehalten. Zum einen habe ich schon beim Plausch wĂ€hrend des Shootings mitbekommen, in welcher Geschichte sie eingebaut wurde und zum anderen habe ich eine Phrase4-Weinflasche bereits vor der Lesung als Lohn fĂŒr die FotomĂŒhen einstecken dĂŒrfen    😀

Also, egal wie ich den vergangenen Dienstagsabend betrachte – es war rundum gelungen    🙂
Leider werde ich demnĂ€chst wieder nicht so oft bei den Lesungen auftauchen können, denn seit gestern steht fest, dass ich meine VHS-Gruppe der Russischinteressierten ein weiteres Semester in die Geheimnisse dieser Sprache einweihen darf … jeden Dienstagabend. Sorry liebe Autoren, aber das ist fĂŒr mich nicht minder schön, als euren Geschichten zu lauschen. Ich darf auch mal der aktive Part sein, ok ?



2015 13.
Sep

Da dieses Jahr kein großer Urlaub von uns geplant war, machen wir wenigstens ein paar Kleinurlaube: Im Mai ging es an die polnische Ostsee, im August fuhren wir in die Westukraine und im September gönnten wir uns nun einige Tage im Norden Deutschlands. Die meiste Zeit haben wir in Hamburg verbracht, aber da wir bereits zu unserem 1. Hochzeitstag viel von dieser Stadt gesehen haben, pickten wir uns diesmal die besonderen Rosinen fĂŒr WiederholungstĂ€ter-Besucher raus    😀

Zum Beispiel haben wir es jetzt endlich auch mal gepackt, den berĂŒhmten Fischmarkt auf St. Pauli, welcher nur sonntags von 5:00 bis 9:30 Uhr aufgebaut ist, zu besichtigen. DafĂŒr mussten wir uns zwar ganz frĂŒh am Morgen aus den Betten herauswĂŒhlen, aber das war es auf jeden Fall wert! Es sah am Ende ĂŒberhaupt so aus, dass die Hamburger am Sonntag keinen Schlaf brauchen    😉    der Markt war gerammelt voll! Es gab allerdings nicht nur Fisch zu kaufen, sondern mittlerweile wohl auch allerhand anderes Zeug, wie z.B. Pflanzen, HĂŒhner und Kleidung … Meeresbeute bleibt aber zumindest im hinteren Teil des Marktes noch Hauptverkaufsware:

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Ich habe bei dieser Gelegenheit zwei T-Shirts mit TeddybĂ€ren-Bildern abgestaubt. Eins davon wird wohl mein zukĂŒnftiges BĂ€renfotoshooting-Shirt fĂŒr den Fotografen werden, denn im Busenbereich sind zwei Teddys abgebildet und dazu steht ein passender Spruch: „Stop staring at my Teddys“ darauf. Ich fand das jedenfalls herrlich mehrdeutig    😉

Wir haben uns danach mit einer ganz lieben Person getroffen, welche wir seit 2012 nicht mehr gesehen haben, da sie nach Hamburg gezogen ist – Constanze. Zum GlĂŒck hat sie am Sonntag spontan noch etwas Zeit fĂŒr uns gefunden und es war ein fabelhaftes Wiedersehen, so als ob es keine derart lange Funkpause dazwischen gab:

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Übrigens, auf dem Weg zu unserem Treffpunkt mit ihr habe ich ein Deja-vu erlebt … kein Wunder bei dieser Farbkombination!

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Ja, wir sind tatsĂ€chlich ausgerechnet am ukrainischen Konsulat vorbeigelaufen    🙂

Wir konnten in Hamburg natĂŒrlich auch endlich die seit ein paar Wochen kran- und gerĂŒstbefreite Elbphilharmonie sehen. Man mag zu den Kosten stehen wie man will, beeindruckend ist das GebĂ€ude schon, stimmt’s?

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Aber noch mehr beeindruckt hat uns eine Vorstellung des Musicals „Der König der Löwen“. Es war eine ziemlich kurzfristige Entscheidung von uns, dorthin zu gehen (Freitagabend gebucht, Sonntagabend besucht) und wir hatten echt GlĂŒck, dass wir noch zwei zusammenhĂ€ngenden SitzplĂ€tze in der letzten Reihe ergattert haben. Da die Figuren und die BĂŒhnenbilder aber so riesig und unglaublich gut ausgearbeitet sind, sieht man wirklich auf allen PlĂ€tzen – auch ganz hinten – alles supergut!

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Zwischen all den großen und kleinen Events hatten wir zum GlĂŒck auch noch genug Zeit zum Verwielen, um z.B. an der Außenalster in der Sonne zu sitzen und die Wasservögel aus der nĂ€chsten NĂ€he anzuschauen:

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Oft genug habe ich nach so mancher Wandertour und Stadtrundgang das GefĂŒhl, FĂŒĂŸe in gleicher GrĂ¶ĂŸe zu haben wie dieses Vögelchen    😉
Weiß ĂŒbrigens jemand, wie dieser Vogel heißt? Diesmal ist es keine Fangfrage, ich möchte nur sehr  gern mit eurer Hilfe meine BildungslĂŒcke in Ornithologie schließen    🙂    unsere Vermutung liegt bei Teichhuhn oder Blesshuhn …

An unserer Verweilbank waren eine Schwanenmama und ihre KĂŒken sehr zutraulich und fraßen uns sogar Brötchenreste ganz zart aus der Hand:

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Und ja, eine ebenfalls zutrauliche und neugierige Gans (links) ist ebenfalls mit von der Partie    🙂

Dank eines Tipps von Constanze verbrachten wir auch etliche Stunden im Schanzenviertel. Diese Gegend ist vom Flair her mit der Dresdner Neustadt oder dem Hechtviertel vergleichbar: jung, hipp, alternativ und hat viele schöne LokalitĂ€ten mit gutem Essen. Bei einem tĂŒrkischen Restaurant habe ich einen Humpen sehr leckeren Ayran bekommen – nicht in flĂŒssiger Form wie normal, sondern frisch vom „Faß“ gezapft und dadurch etwas sahnig-cremiger, deshalb auch diese Krone:

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Und auch die gefĂŒllten Kartoffeln bei „Kumpir“ sind einen Besuch bzw. eine Bestellung auf jeden Fall wert!
Von dort ging es dann zurĂŒck in die Innenstadt … quer durch den Planten un Blomen-Park:

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Wir gönnten uns an den anderen Tagen wie immer auch ein paar Ziele außerhalb der großen Stadt. Diesmal ging es zuerst zur SchiffsbegrĂŒĂŸungsanlage Willkomm-Höft:

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Wir mussten zwar ein wenig warten, bis ein ausreichend großes Schiff mit mehr als 500 BRT vorbeigekommen ist, denn nur dann erfolgt eine BegrĂŒĂŸung oder Verabschiedung in Deutsch und in der Landessprache (bei uns war das Maltesisch) sowie die entsprechende Landeshymne. Vorbeigefahren sind ein paar Schiffe, aber leider immer zu klein, sodass erst die „Baltic Wind“ eine Verabschiedung (kam aus Hamburg und fuhr in Richtung Nordsee) mittels Lautsprecher bekam:

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Es ging weiter nach Westen … auf dem Nord-Ostsee-Kanal in BrunsbĂŒttel hat man keine Zeit fĂŒr solche Spielereien, denn in der dortigen Schleuse geht es streng nach Plan zu.

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Das Gros der Schiffe waren allerdings alles andere als klein – hier kommt gerade der Kreuzfahrtdampfer „Saga Sapphire“ (bis 1999 noch bekannt als „Europa“) aus Kiel auf die Schleuse zu:

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Keine Sorge, auch dieser Riesenpott passte hervorragend unter der BrĂŒcke durch    🙂
Wir hĂ€tten gerne noch das Schwesternschiff „Saga Pearl II“, aus den 80ern besser bekannt als das ehemalige ZDF-Traumschiff „Astor“ und aus der DFF-Fernsehserie „Luv und Lee“ als „Arkona“, in der Schleuse bewundert, dieses musste aber wegen Niedrigwasser fĂŒr ein paar Stunden in der Elbe ankern. Schade …

Übrigens, bei dieser Reise sind noch weitere Bilder fĂŒr meine 4. Obsession entstanden    😉

Total trockene FĂŒĂŸe hatte ich aber dann bei unserem Zwischenstopp auf dem Heimweg, denn Carsten hat die Gelegenheit genutzt, mir endlich die LĂŒneburger Heide vorzufĂŒhren, da er von der Dresdner Heide damals doch recht enttĂ€uscht war. FĂŒr ihn gab es dort zu viele große BĂ€ume    😉    in der LĂŒneburger Heide ist der Wuchs erheblich niedriger, meint mein Mann.

Anmerkung von Carsten: Hmmm, liegt wohl an der Tatsache, daß die LĂŒneburger Heide eine HEIDE ist und die Dresdner Heide ein WALD … 

Naja, ein wenig hat es sogar mich ĂŒberzeugt …

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… denn irgendwie sah es doch mehr nach Heidelandschaft aus:

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Ich hatte sogar die passende Farben bei meiner Kleidung ausgewÀhlt:

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Als passionierte, aber nicht ausgebildete Steinesammlerin fand ich die Feuersteine oder wie auch immer sie heißen mögen in dieser Gegend einfach wundervoll. Wenn man sie gegen die Sonne hĂ€lt, erstrahlen sie in einem warmen Honigton – ein Gedicht fĂŒr die Augen.

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Übrigens, es gab in der Heide nicht nur niedrige Erika, sondern auch einige große BĂ€ume: solche Alleen sĂ€umten zum Beispiel ab und an die Wege. Unter diesen großen, hĂ€ngenden Ästen fĂŒhlte ich mich ein wenig wie im MĂ€rchenwald!

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Das Einzige, was wir lebendig nicht vor unsere Augen bekommen haben, waren ĂŒbrigens die berĂŒhmt-berĂŒchtigten Heidschnucken. Es gab sie in GaststĂ€tten als Ragout, Gulasch oder Bratwurst oder auf einem Flohmarktstand als Gruppenbild … putzmunter auf der Wiese aber totale Fehlanzeige!

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Nun ja, ich habe schon Norwegen ohne echte Elche ĂŒberlebt, da werde ich wohl auch die Heide ohne Schnucken ĂŒberstehen     😉



2015 11.
Sep

Es ist alles gelaufen wie immer: Im Januar schmiedet man PlĂ€ne und hat gewisse Vorstellungen davon, was man so fotografieren möchte, aber dann kommt der jeweilige Monat – in diesem Fall der August – und alles ist plötzlich ganz, ganz anders. Durch unsere Reise in die Ukraine, um die Hochzeit von Khrystyna und Mariano zu feiern, sind mir natĂŒrlich zwei Wochenenden zum gediegenen Knipsen von Hunden in Dresden entgangen. Statt dessen habe ich aber einige EindrĂŒcke ĂŒber das Hundeleben in der Ukraine zu meinem Fotoarchiv hinzugefĂŒgt.

Aber wir fangen erstmals in Dresden an    🙂
In dieser Stadt ist an der Elbe unweit der WaldschlĂ¶ĂŸchenbrĂŒcke ein sehr beliebter Treffpunkt von Hunden und ihren Begleitern. Allerdings wohl durch Ferienzeit und extreme Hitze bedingt waren es zu den Zeiten, als ich mich auf Bilderjagd machte, kaum etwas los auf den Pfaden … wo doch sonst das fröhliche Hundeleben dort tobt. Da war es natĂŒrlich sehr vorteilhaft, wenigstens Anna und Leon als Begleitung zu haben:

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Das Wasser in der Elbe war bereits am frĂŒhen Morgen angenehm warm:

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Und ja, der Wasserstand war im August 2015 wirklich sehr niedrig    😉    das war aber auch gut so, denn Leon, der sonst dem Wasser nicht sehr viel abgewinnen kann, fĂŒhlte sich offensichtlich sehr wohl darin:

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Ab und zu kamen auch einige Spielkameraden vorbei:

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Manche waren schon etwas Àlter und nicht mehr so sehr zum wilden Spielen aufgelegt:

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Und einige hÀtten wohl Interesse zum Spielen, aber das Machtwort von Frauchen hat sie doch daran gehindert:

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Da trabt man dann eben allein zurĂŒck:

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Und wĂ€hrend man sich im Gras am Wegesrand ein wenig ausruht …

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… kann man interessante Fellgenossen beobachten:

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In einigen von den Vierbeinern war sogar noch der Jagdinstinkt perfekt ausgeprÀgt:

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Das Hundeleben in der Ukraine gestaltete sich dagegen ziemlich gegensĂ€tzlich. Es gibt natĂŒrlich auch hier Rassenhunde, besonders in den grĂ¶ĂŸeren StĂ€dten, welche nach allen Regeln der Kunst verhĂ€tschelt wurden, aber leider ist mir kein verwertbares Bild davon gelungen    :erroeten:

Es gibt wohl besonders in den Gegenden mit EinfamilienhĂ€usern sehr viele Hofhunde. Manche werden an die Kette gelegt und bleiben somit vorrangig in der NĂ€he ihrer HundehĂŒtte:

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Aber wir fanden auch Hunde, welche innerhalb ihres Hofes freie Laufbahn haben und ungebetene GÀste und Neugierige direkt am Zaun laut anklÀffen können:

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Allerdings gibt es auf den Straße sehr viele herrenlose Hunde … sie waren nicht aggressiv, aber stĂ€ndig auf der Suche nach einer Person, welche sich ihrer annehmen wĂŒrde. Ich finde, die folgenden Bilder drĂŒcken diese Sehnsucht sehr deutlich aus:

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Bei diesen Hunden hatten wir immer wieder etwas Angst, da sie sich oft in der NĂ€he von stark befahrenen Straßen aufhalten und die Autofahrer nicht gerade bremswillig erscheinen … es wird nur lautstark weggehupt:

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Deshalb hatten wir immer wieder Bedenken, dass wir einen von ihnen, besonders im Dunkeln, mit dem Wagen erwischen. Zum GlĂŒck ist es nur bei BefĂŒrchtungen geblieben    🙂

Übrigens, einer von den Straßenhunden hat sogar an einer Demo zum UnabhĂ€ngigkeitstag teilgenommen:

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Es ist außerdem beruhigend zu wissen, dass Menschen die Treue der Hunde auch nach dem Tode ihrer geliebter Vierbeiner zu wĂŒrdigen wissen, wie man auf dem Lytschakiwski-Friedhof in Lemberg sehen kann:

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Einst hat man sich ja schließlich ewige Treue geschworen:

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Und Hand aufs Herz, kann man es wirklich schaffen, solche lieben Geschöpfe nicht gern zu haben ?

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P.S.: Wollt ihr eigentlich mal wissen, wie eine Beziehung zwischen einem Hundemodel und einem Fotografen vor der fotografischen Zusammenarbeit aufgebaut wird    😉    ?
So und nicht anders    😉    !

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Ok, in AusnahmefĂ€llen geht das natĂŒrlich auch mit Leckerlies    😀



2015 05.
Sep

Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass er schon mal seine EindrĂŒcke ĂŒber unsere Ukraine-Reise in einem Eintrag hier zusammen gefasst hat. Es war auf jeden Fall im positiven Sinne eine richtige Abenteuerreise. Wir haben in etwas mehr als einer Woche so viele verschiedene Sachen gesehen und erlebt, so viele liebe und nette Menschen kennengelernt – das passt nicht mal auf diese Kuhhaut    😉

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Ich war schon einmal in der Karpaten-Gegend, welche wir besucht haben … als ich noch zur Schule ging, also vor arg langer Zeit. Allerdings waren sowohl Kolomyja als auch Lviv fĂŒr mich genau so wie fĂŒr meinen Mann absolutes Neuland.  Um ehrlich zu sein, kam beim Rundgang von Iwano-Frankiwsk, eben jene Stadt, welche ich mit 13-14 Jahren einst besuchte, gar keine Erinnerung in den Sinn. Also eigentlich war alles quasi wie neu    🙂

Ganz neu war fĂŒr mich zum Beispiel das starke nationale GefĂŒhl, welches durch diverse Straßennamen, DenkmĂ€ler und die verstĂ€rkt öffentliche Symbolik der Ukrainischen AufstĂ€ndischen Armee zum Ausdruck gebracht wurde. Die Namen, welche zu Sowjetzeiten als Feinde des Volkes bezeichnet worden sind, gehören jetzt zu den Helden … ist vom Kopf wirklich nicht so einfach und da habe ich die Probleme von Àlteren Menschen aus der Ex-DDR zum ersten Mal, glaube ich, doch etwas besser verstanden. Denn man hatte jahrelang ein klares Bild, was gut und was schlecht ist, wer Feind und wer Freund ist usw. Und dann, nach einem politischen Umbruch, werden all diese Begriffen plötzlich komplett auf den Kopf gestellt.

Um das Ganze etwas konkreter zu machen, ein Beispiel.

Wir besuchten in Kolomyja eine kleine, hĂŒbsche Holzkirche aus dem 16 Jh. und liefen durch den angrenzenden Friedhof. Ihr wisst ja, dass wir gern Friedhöfe besuchen, besonders in anderen LĂ€ndern    😉

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Dort bin ich auf einen Grabstein fĂŒr die Opfer der Aktion Weichsel aufmerksam geworden – ich habe noch nie zuvor etwas darĂŒber gehört oder gelesen! Bedenkt: es ist ein Kapitel der ukrainischen bzw. sowjetischen Geschichte – also etwas, was ich als SowjetbĂŒrger und Ukrainerin eigentlich wenigstens im Ansatz mal gehört haben sollte. Zum GlĂŒck erklĂ€rte mir Khrystinas Vater, was damals genau passiert sei. Ich fand, dass eine derartige Zwangsumsiedlung immer ein Àußerst trauriges Kapitel in Geschichte eines Landes ist. Und wie das Leben so spielt, war damals auch die Familie unserer lieben Agata aus Katowice, welche wir auf unserem RĂŒckweg nach Dresden im Dorf Hutki besuchten, persönlich von dieser Aktion betroffen.

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Da soll einer sagen, Reisen bildet nicht!

Ansonsten war ich selber sehr ĂŒberrascht, wie gut mein Ukrainisch ist, obwohl ich diese Sprache schon seit Jahren sporadisch bis gar nicht nutze. Jeden Tag fielen mir immer mehr Worte ein – es war einfach erstaunlich, was ich noch so drauf habe    😉
Nein, Russisch und Ukrainisch können total anders sein und selbst bei den einfachsten Phrasen, wie z.B. Bitte, Danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen gibt es unterschiedliche Vokabeln. Ist ein bisschen wie das VerhÀltnis zwischen Deutsch und HollÀndisch, kann aber auch so krass wie Deutsch und Platt auseinanderdriften.

Die StraßenverhĂ€ltnisse, welche bei Carsten einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen haben, waren fĂŒr mich nichts Neues, denn eigentlich gab es diese fiesen Schlaglöcher und gemeingefĂ€hrliche, weil unerwartet tiefe PfĂŒtzen schon bei meiner Oma in Ochtyrka. Ich wurde zu ihr immer in den Sommerferien geschickt, um gesunde Dorfluft zu tanken    😉
Auch, dass ich die Texte der ukrainischen Lieder noch kannte, hat mich ebenfalls ĂŒberrascht    🙂     damit ich diesbezĂŒglich kĂŒnftig dauerhaft fit bleibe, habe ich mir eine Musik-CD gekauft. Derzeit fahre ich zur Arbeit und nach Hause mit ukrainischer Beschallung    🙂

Das Essen war so lecker, wie ich es erwartet habe, und auch den Kaffee habe ich in vollen ZĂŒgen genossen – an den kommt keine Kaffeemaschine in Deutschland auch nur annĂ€hernd ran, egal ob mit FiltertĂŒten oder mit Pads – sorry, Leute!

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Die MĂ€rkte in der Ukraine sind ebenfalls ganz anders, als man es hierzulande kennt: eine FĂŒlle von Lebensmittel zwischen „ProfistĂ€nden“ und Omis, welche eigentlich nur etwas Milch oder Obst aus  dem eigenen GĂ€rtchen verkaufen.

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Carsten hat sich immer wieder in guter deutscher bzw. EU-Manier ĂŒber die fehlenden KĂŒhlketten echauffiert, denn wenn bei Sommertemperaturen frisch geschlachtete Fleischwaren oder Fische stundenlang ungekĂŒhlt auf den Tischen drapiert werden, dann ist ein solcher Anblick mehr als ungewohnt. DafĂŒr gibt es eben in der Ukraine keine Rohware a la Mett/Hackepeter oder ein blutiges Steak – hier wird alles total durchgebraten.

Ich habe diese Reise insgesamt sehr genossen, leider hat mir eine zu gut eingestellte Klimaanlage in unserem Hotel in Lviv einen kleinen Strich durch die Gesundheitsrechnung gemacht – ich kĂ€mpfe immer noch mit meiner mitgebrachten ErkĂ€ltung. Aber was uns nicht tötet, macht uns nur stark    😉

Eigentlich könnte ich jetzt analog zu Carsten endlos weiter erzĂ€hlen, denn wie gesagt, wir haben sehr viel Interessantes, Außergewöhnliches und Schönes bei der Reise „Dresden – Kolomyja (UA) – Lemberg/Lviv (UA) – Kattowitz/Katowice (PL) – Dresden“ erleben durften. Vielleicht fragt ihr einfach, was euch interessiert, dann berichte ich detaillierter darĂŒber – wie wĂ€r’s?



2015 03.
Sep

Einst war ein MĂ€dchen aus den ukrainischen Karpaten (ca. 200 km sĂŒdlich von Lemberg / Lviv) und sie wurde mit dem Studium „EU-Recht“ auf die westliche Welt (Italien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Spanien, …) losgelassen. NatĂŒrlich schnappt sie sich Jahre spĂ€ter in Frankreich (!) einen Jungen aus Uruguay – nichts liegt nĂ€her ! Und genau so verrĂŒckt / crazy / loca verlief nun auch ihre Hochzeitsnachfeier in Kolomyja in der Ukraine, zu der Olga und ich neben Franzosen, Uruguayer, Ukrainer, Schweizer, Ecuadorianer, DĂ€nen, Italiener und Deutsche ebenfalls eingeladen waren … denn „normal“ gibt es fĂŒr dieses MĂ€dchen namens Khrystyna einfach nicht    😀 

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Da Olga gerade terminbedingt nicht zum Schreiben eines Blogeintrages kommt, möchte ich mal mit meinen EindrĂŒcken den Anfang machen.

FĂŒr mich war dieser 10-tĂ€gige Trip in das Heimatland meiner Frau die bislang östlichste Bekanntschaft des eurasischen Kontinents und ohne die exzellenten Sprachkenntnisse von Olga wĂ€re ich trotz meinem Englisch aufgeschmissen gewesen. Zudem gibt es so viele Dinge, die man als EU-BĂŒrger und EuropĂ€er einfach verlernt hat, wie z.B. einen kontrollierten GrenzĂŒbertritt. Nach Polen alles wie immer: keine Zollstation, keine Paßkontrolle, keine Sonderhandlungen. FĂŒr die Ukraine sollten sich die angelesenen Vorbereitungen auszahlen: Paß vorhanden, Fahrzeugschein ist auf mich ausgeschrieben, die GrĂŒne Versicherungskarte weißt UA als versichertes Land mit aus, das große „D“ auf weißem Grund prangt auf dem Heck des SMARTIE und ich hatte sogar einen Kontoauszug meiner Kreditkarte dabei, welche beweist, daß wir unseren Aufenthalt finanziell eigenstĂ€ndig bewĂ€ltigen können. Kein Scherz, all das sind Vorgaben und Hinweise vom ADAC und dem AuswĂ€rtigen Amt, welche bei der Einreise in die Ukraine zu beachten sind … es lebe die EU und das Schengener Abkommen ! Ach ja: und wir haben etwas mehr als 60 min an der Grenze von Polen zur Ukraine zugebracht – echt crazy, gell ?    :zunge-rechts: 

Die aufmerksamen Leser werden an einer Stelle bestimmt etwas gestutzt haben, aber es ist wahr: wir sind die 1200 km nach Kolomyja mit dem SMART gefahren.

smart

Die A4 bzw. E40 fĂŒhrt direkt von Dresden durch ganz Polen bis zum ukrainischen Lemberg / Lviv und ist zu 90 Prozent in einem voll ausgebauten Autobahnzustand – der EM2012 sei Dank. Die restlichen 10% Ă€hneln eher einer Bundesstraße und fĂŒhren ĂŒber unzĂ€hlige Dörfer. Bis hierhin alles kein Problem fĂŒr unseren kleinen Schwarzen. Die letzten 200 km zwischen Lemberg und Kolomyja sollten allerdings eine Herausforderung fĂŒr Mensch und Maschine werden, denn hier ĂŒberraschten teils bis zu 30 cm tiefe Schlaglöcher fĂŒr ruckartigen Lenkmanövern oder endeten in einem dumpfen Schlag der StoßdĂ€mpfer. Schließlich war eine Geschwindigkeit von 90 km/h freigegeben und die Straße wurde auch so von den ĂŒbrigen Verkehrsteilnehmern befahren. Dabei sah die H09 noch richtig gut aus. Erst auf dem RĂŒckweg von Kolomyja nach Lemberg zeigte sich auf der westlich verlaufenden Alternativstrecke H10 das wahre Ausmaß einer durch Wind, Wetter und Temperaturschwankungen zwischen -40 und +40 Grad stark belasteten Asphaltdecke, denn hier bewahrheitete sich die im Vorfeld beschriebene Schlaglochaneinanderreihung, bei dem sogar der ADAC vor „Fahren im Dunkeln“ abrĂ€t. Der Ukrainer sagt: „Es gibt keine Straßen, es gibt nur Richtungen !“ und „Hier fĂ€hrt der nĂŒchterne Fahrer Schlangenlinien und der Besoffene fĂ€llt durch Geradeausfahren auf.“ … das können wir nur bestĂ€tigen. Wir sind teils mit nur 20 km/h ĂŒber mehrere kilometerlange Lochstrecken bzw. Buckelpisten gefahren, wo selbst ein HindurchschlĂ€ngeln von rechts nach links nicht mehr möglich war. An manchen Stellen hatte man sogar schon Schotterhaufen fĂŒr die bevorstehende Flickaktion abgelegt – AUF dem Mittelstreifen !!!

strasse

Im Dunklen hĂ€tten wir bei entsprechender Geschwindigkeit wie Evel Knievel abheben oder auf zwei RĂ€dern fahren können. Aber der SMART hat es trotzdem geschafft ! Zwar weilt er gerade fĂŒr eine Pflegekur beim Autoschrauber unseres Vertrauens, doch die sichtbaren SchĂ€den, wie z.B. der Abriß einer Plastikhalterung und ein defektes Bremslicht halten sich in Grenzen. Morgen Abend wissen wir nach der Rechnungsbegleichung mehr – am Telefon fiel u.a. das Wort KĂŒhlflĂŒssigkeit.

Aber zurĂŒck zur Ukraine. FĂŒr mich ein Land der wirklich krassen, sichtbaren GegensĂ€tze. Das Aussehen – hier mehr am Beispiel der Karpartengegend als an der Großstadt Lemberg – ist zum Teil Ă€rmlich (HĂ€user, Autos, Straßen, Busse, Massen streunender Hunde, MĂŒll ĂŒberall, KĂŒhe werden „spazierengefĂŒhrt“, Pferdekarren auf der Straße, …), doch andererseits wieder innerhalb des Ärmlichen voller Anzeichen einer florierender Wohlstandsgesellschaft, wie z.B. viele neu gebauter und somit leuchtender Kirchen, moderne Autos und SUVs neueren Baujahres, zwischen zerfallenen SoziallismushĂ€uschen einzelne renovierte HĂ€user und auf der Straße total aufgerĂŒschte Frauen, als wĂ€ren sie gerade direkt einer PrĂȘt-Ă -Porter-Show aus Paris entsprungen. Sie staksen mit ihren High Heels durch den Staub der Straße und ĂŒber die huckeligen Gehwege – es paßt fĂŒr mich einfach nicht zusammen.

frauen

Und trotzdem sind die Leute augenscheinlich damit zufrieden, gegenĂŒber Fremden und GĂ€sten ĂŒberaus freundlich und jammern nicht so auffĂ€llig wie manch verwöhnter Deutscher. Das hat mich wiederum sehr beeindruckt !

Und die Hochzeit ? Absolut verrĂŒckt ! Ein Sprachen-Wirrwarr aus Englisch, Deutsch, Ukrainisch, Spanisch und Französisch, wobei mein Frauchen natĂŒrlich den schlimmsten Knoten in der Zunge bekam, da sie in alle Richtungen ĂŒbersetzen mußte bzw. in vielen Sprachen ErklĂ€rungen abgegeben hat. So stand sie natĂŒrlich auch einmal vor mir und töffelte mich in Ukrainisch zu oder versuchte einer verdutzt dreinschauenden Ukrainerin auf Deutsch zu erklĂ€ren, wie dies und jenes funktioniert. Aber Hut ab, sie war einfach spitze ! Durch sie konnte ich mich sogar fast 30 min mit Khrystynas Mutter unterhalten, obwohl wir beide keine gemeinsame Sprache haben. Fast alle HochzeitsgĂ€ste unseres Hotels (die Ukrainer haben natĂŒrlich zuhause gewohnt und die Gastgeber waren bei der Familie untergebracht) suchten immer wieder Olga, wenn es um das Lesen und Verstehen kyrillischer Worte oder um ErklĂ€rungen und Namen ging. Selbst die Nachbestellung von Toilettenpapier ging ĂŒber ihre Zunge, statt sich selbst mittels HĂ€nden und FĂŒĂŸen mit den Hotelbediensteten zu verstĂ€ndigen. In dem Sinne war Olga immer im Mittelpunkt. Wie auch beim Singen der Lieder wĂ€hrend der Party, denn sie kannte schließlich die deutschen, die französischen und die ukrainischen Texte – mehr oder weniger auswendig. Den Rest besorgte der ausgeschenkte Wodka …

OK, so langsam sollte ich mal zum Fazit kommen … der Text ist eh schon lĂ€nger als anfangs gedacht – zu viel könnte ich ĂŒber die eineinhalb Woche in der Ukraine und Polen erzĂ€hlen. Es war eine tolle Zeit und wir möchten uns auf jeden Fall bei allen HochzeitgĂ€sten, bei den Familien und den CouchSurfern bedanken, die wir in den 10 Tagen getroffen haben. Wir hatten definitiv eine tolle Zeit ! FĂŒr Olga waren es eher Erinnerungen an die Jugendzeit und der Vergleich zwischen dem russisch geprĂ€gten Osten der Ukraine und dem EU-orientierten Westen. FĂŒr mich das Kennenlernen eines bislang nur aus der Theorie bekannten Landes und das Aufzeigen von Annehmlichkeiten in Deutschland und der EU, die nicht immer als selbstverstĂ€ndlich hingenommen werden sollten. Noch ein Beispiel ? Wasser aus dem Hahn. FĂŒr mich eine Reflexhandlung beim Einnehmen von Tabletten, fĂŒr Olga in der Ukraine ein No-Go.

Und das Essen dort war MEGALECKER !!! Aber Schluß, ich komme sonst wieder ins SchwĂ€rmen und fĂŒlle weitere Zeilen …

essen