Dez
Gerade jetzt, wo es draußen kalt und ungemütlich wird, schauen wir alle lieber von Drinnen nach Draußen … ganz selbstverständlich durch eine Glasscheibe. Mich hat es interessiert, wie eine Glasscheibe oder andere Glasobjekte unseren Blick auf die selbstverständliche Gegenstände um uns herum verändern können.
Natürlich ist auch bei einem durchsichtigen Objekt eine Spiegelung kaum zu vermeiden, diese hat aber auf jeden Fall ihren Reiz:
Wenn man sich draußen ganz geschickt positioniert, kann man dennoch ein schönes und entspanntes Portrait von der drinnen, in der Wärme sitzenden Person erhaschen, während einem die Finger auf dem Auslöserknopf abfrieren … natürlich eine kleine Übertreibung
Wenn das Glas nicht einfach glatt, sondern strukturiert ist, bekommt man sogar etwas beinah Kunstvolles hin:
Wenn das Model dann etwas näher an das Glas herantritt, kann man auch bei solchen Strukturen die Gesichtszüge besser erkennen:
Die Spiegelungen bei einer Glasscheibe kann man ganz gezielt dafür nutzen, um „mehrschichtige“ Aufnahmen zu machen:
Hier sieht man im direkten Vergleich den Unterschied zwischen der Originalsicht (rechts) und der aufgenommenen Sicht hinter einer Glasscheibe (links) noch deutlicher:
Als ich vor drei Jahren das Thema „Durchblicke“ hatte, nutzte ich bei einem Teil der Bilder eine Glaskugel. Diesmal nahm ich eine Glühbirne in die Hand – ist immerhin an sich ebenfalls eine Glasscheibe, wenn auch nicht als Platte, sondern eben als Birne geformt
Die Ergebnisse fand ich mehr als interessant, denn dadurch hatte man eine Mischung aus Durchblick, Spiegelung und dazu wurde die Welt im wahrsten Sinne des Wortes zum Teil auf den Kopf gestellt:
Ist man mit einer Glühbirne zum richtigen Zeit am richtigen Ort, kann man sie auch mühelos zum Leuchten bringen
Bei einigen Aufnahmen habe ich die Birne so nah an die Kameralinse gehalten, dass ein richtiges Fokussieren nicht mehr funktionierte. Dafür sind wiederum Aufnahmen entstanden, welche ich schon lange als Bild mit Wasserfarben malen wollte. Da ich aber nicht wirklich gut mit den klassischen Pinsel malen kann, habe ich das nun eben mal als Lichtbild festgehalten
Nicht umsonst bedeutet das Wort „Fotografie“ übersetzt „Lichtmalerei“
Mein persönliches Fazit dieses Projekts: durch eine Glasscheibe sieht die Welt irgendwie geheimnisvoll aus, wenn man alle Details auf sich wirken lässt
Außerdem: In einer kleinen Glühbirne kann man eine ganz große und eigenständige Welt einschließen, wenn man kurz inne hält und alle Einzelheiten aufmerksam betrachtet
Ich hatte im November auf jeden Fall wieder jede Menge Spaß beim Herumexperimentieren mit verschiedenen Glasscheiben und hoffe, dass ihr genauso viel Spaß beim Anschauen der Bilder habt.
Die letzten Kommentare