Juli
Ich habe da noch ein paar „Schreibschulden“ vom letzten Jahr, die ich nun zeitlich eintakten und nach und nach abarbeiten möchte đ
Wenn wir Innerdeutschen (also weitab jeglichen Meeres) vom Strandurlaub reden, dann hat man so gut wie immer einige Vorstellungen darĂŒber, wie ein richtiger Traumstrand auszusehen hat:
Das Wasser muss ein herrliches blau tragen …
Ein immens wichtiger Bestandteil dieser Vorstellung sind auch zahlreiche Kokospalmen …
Man kann die totale Einsamkeit genieĂen …
SelbstverstĂ€ndlich hat man strahlenden Sonnenschein, wenn man sich am Strand aufhĂ€lt …
Man hat endlich mal Zeit und findet zur seelischen Ruhe …
… oder zur inneren Balance …
Nicht zu vergessen sind die mĂ€rchenhaft schönen SonnenuntergĂ€nge, wenn die rot-gelbe Kugel in dem endlosen GewĂ€sser eintaucht und dabei der ganzen Welt einen goldenen Schimmer verleiht …
Aber entsprechen all diese Vorstellungen ĂŒberhaupt dem, was wir dann an manch einem, seit Langem ersehnten Urlaubstag letzten Endes wirklich vorfinden?
Das Wasser kann bei unbestĂ€ndigem Wetter ziemlich schnell vom zauberhaften Blau in ein matschig wirkendes Grau umschlagen …
Eine einsame Palme trotzt ganz standhaft mit aller Kraft dem peitschenden Regen und den stĂŒrmischen Winden …
Man muss die LiegeflĂ€che und das strandnahe Wasser mit zahlreichen anderen Bade- und Sonnenhungrigen teilen, die sich natĂŒrlich genau in unmittelbarer NĂ€he positionieren …
Es gibt mitunter stĂŒrmische Tage, an welchen auch der Himmel nicht strahlend aussehen mag, sondern sehr mĂŒrrisch dreinschaut …
Sand ist einfach ĂŒberall – in jeder Ritze!!! Eben nicht nur an den FĂŒĂen und die Sandkörner kleben felsenfest an all den Körperteilen, die sie erreichen …
… und fĂŒr sich beansprucht haben …
Der Begriff âRuheâ entpuppt sich als enorm dehnbar, denn jeder stellt sich darunter wohl ganz unterschiedliche Sachen vor …
Nur auf den goldenen Schimmer eines Sonnenuntergangs ist so gut wie immer Verlass, selbst wenn ein Wolkenband die Sicht auf die untergehende Sonne verdeckt …
Aber der Strand gehört nicht nur uns Menschen, auch wenn wir das alles gern fĂŒr uns allein beanspruchen möchten …
So bringen wir manche Tiere mit und auch sie haben dabei ganz viel SpaĂ an einem Strandausflug und frischem, kĂŒhlen Wasser …
Andere wiederum haben allerhand Respekt vor dem lauten Getöse und der GröĂe heranrollender Wellen …
Oder manche warten nur noch darauf, diesen, fĂŒr ihr Empfinden ganz furchtbaren, Ort wieder verlassen zu können …
Dagegen fĂŒhlen sich die Lebewesen, welche schon immer zum Strand und Meer gehören, hier selbstverstĂ€ndlich ganz wohl …
Denn hier kann man in der Tat entspannt liegen und Kraft fĂŒr den nĂ€chsten Gang ins Wasser tanken …
Man kann am Strand auch nach Essen suchen …
Dabei stellen sich Krabben als besonders geduldige SpĂ€her heraus …
FĂŒr sie ist es nur wichtig, auf der Nahrungssuche immer so zu tun, dass man die anderen nicht sieht und stets darauf zu achten, dass die eigenen Wege sich nicht mit der Konkurrenz kreuzen …
Kleinere von ihnen sind wahre Meister im Tarnen, denn es ist mitunter gar nicht so leicht, sie auf dem Sand zu entdecken …
Anders ist da eine leuchtend blaue, wie aus Fernost-Kunststoff hergestellt aussehende Portugiesische Galeere – sie ist auf dem hellen Sand definitiv und zum GlĂŒck auf Anhieb sichtbar …
Diese Quallenart scheint aber auch nur fĂŒr uns Menschen eine Gefahr darzustellen, denn diese kleine Krabbe hat sie dagegen zum Fressen gern …
Diese Krabbe scheint gerade eine Umgestaltung ihres Baus vorzunehmen, denn sie rannte immer wieder emsig mit leeren Scheren hinein und kam mit viel Sand heraus …
Auf jeden Fall ist es zweifelsohne immer wieder schön, das ausgefĂŒllte Leben der ursprĂŒnglichen Strandbewohner nĂ€her unter die Lupe zu nehmen und nach einem Strandspaziergang die kleinen und groĂen Entdeckungen des Tages bei einem Bierchen in einer Strandbar und beim Sonnenuntergang auszutauschen. Auf Euch, ihr Strandlebewesen aller Art!
4. Juli 2019 um 17:28
Wat schön! Hach! đ